Vulkan-News 01.03.22: Stromboli

Stromboli eruptiert stärker

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Der Stromboli macht seinem Namen alle Ehre und eruptiert wieder mehr strombolianisch. Dafür hat er scheinbar in einen anderen Modus geschaltet und das Lavaspattering eingestellt. Das LGS meldete gestern 80 thermische Durchgänge. Der akustische Druck erreichte Werte von bis zu 1,5 Pa. In den Phasen mit sehr vielen thermischen Durchgängen, erreichte der Schalldruck nur 1/3 der aktuellen Stärke.

Stromboli ist ein Vulkan der Isole Eolie (Äolische Inseln), die zum UNESCO-Welterbe gehören. Der Archipel wird von 7 großen und mehreren kleinen Inseln gebildet. Darum werden die Inseln auch „die sieben Schwestern“ genannt.

Beim Stromboli handelt es sich um einen 924 m hohen Stratovulkan der die gleichnamige Vulkaninsel bildet. Spektakulär sind die namensgebenden strombolianischen Eruptionen nachts, denn dann sind die frequenten auswürfe glühender Tephra besonders schön zu sehen. Dieser Vulkan gab der strombolianischen Eruptionsart seinen Nahmen. Stromboli locken seit langem Besucher zum „Leuchtturm des Mittelmeers“ im Nordosten der Äolischen Inseln. Die kleine Insel ist der aufsteigende Gipfel eines Vulkans, der in zwei Eruptionszyklen wuchs, von denen der letzte den westlichen Teil der Insel formte. Der Neostromboli-Ausbruch fand vor etwa 13.000 bis 5.000 Jahren statt. Die aktiven Schlote des Gipfels befinden sich an der Spitze der Sciara del Fuoco, einer markanten Steilwand, die vor etwa 5.000 Jahren durch eine Reihe von Hangrutschungen entstand und bis unter den Meeresspiegel reicht. Der moderne Vulkan wurde innerhalb dieser Steilwand errichtet, die pyroklastische Auswürfe und Lavaströme nach Nordwesten leitet. Seit mehr als einem Jahrtausend werden fast ununterbrochen leichte strombolianische Explosionen, manchmal begleitet von Lavaströmen, beobachtet. In den letzten Jahren ist eine Tendenz zu Paroxysmen festzustellen und es werden pyroklastische Ströme generiert. Daher wurde der Aufstieg zum Gipfel inzwischen gesperrt.

Nevados de Chillán mit Aschewolken

Staat: Chile | Koordinaten: -36.85, -71.377| Eruption: Dom

In Chile eruptiert der Komplexvulkan Nevados de Chillán wieder. Das VAAC registrierte Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 3000 m aufgestiegen sind. Der Wind verfrachtete sie in Richtung Nordosten.

Popocatepetl mit Vulkanasche und Tremor

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62| Eruption:  Vulcanianisch

Unter dem mexikanischen Vulkan Popocatepetl wird langanhaltender Tremor registriert. CENAPRED zeichnete entsprechende seismische Signale auf, die über eine Dauer von 426 Minuten anhielten. Außerdem wurden gestern 35 Exhalationen festgestellt. Am Vortag stieg eine kleine Aschewolke auf. Das VAAC brachte gestern 2 Meldungen zu Vulkanasche in einer Höhe von 5800 m heraus.

Telica mit weiteren Eruptionen

Staat: Nicaragua | Koordinaten: 12.60, -86.85 | Eruption:  Asche-Emissionen

Der Telica ist weiterhin mit kleinen Aschewolken bei den VAAC-Meldungen vertreten. Die Höhe der Emissionen wird mit 1200 m angegeben. Dabei handelt es sich um die Höhe über den Meeresspiegel. Will man die Nettohöhe der Eruptionswolken erhalten, muss man die Vulkanhöhe abziehen. Der Telica ist 1036 m hoch.

Suwanose-jima in guter Form

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Der südjapanische Inselvulkan Suwanose-jima steigerte in den letzten Tagen seine Aktivität deutlich. Das VAAC Tokio meldete innerhalb von 2 Tagen 16 Aschewolken. Sie erreichten Höhen von bis zu 3000 m und drifteten in östlicher Richtung. Livecambilder enthüllten, dass bei den Eruptionen nicht nur Asche gefördert wurde, sondern auch glühende Tephra. Die Seismizität fluktuiert auf erhöhtem Niveau, allerdings ohne die Spitzenwerte von Anfang Januar zu erreichen.

Vulkan-News 27.02.22: Popocatepetl

  • Hoher Tremor am Popocatepetl
  • Im Krater des Erta Alé brodelt Lava
  • Die beiden Virunga-Vulkane zeigen thermische Anomalien
  • Am Wolf-Vulkan fließt weiter Lava

Popocatepetl: Tremor hoch

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62| Eruption:  Vulcanianisch

Erst vor 3 Tagen wurden Überreste kleiner Dome am Boden des Popocatepetl-Kraters gesichtet, da kommt heute die Nachricht rein, dass der Tremor deutlich gestiegen sei. CENAPRED berichtet von 495 Minuten Tremor mit geringer Amplitude und drei vulkanotektonischen Erdbeben. Sie ereigneten sich gestern um 13:23, 13:24 und 13:25 Uhr und hatten Magnituden von 1,8, 1,5 und 2,0. Bereits am Vortag wurden mehr als 400 Minuten Tremor registriert. Es sieht also so aus, als würde mehr Magma im Fördersystem aufsteigen. Möglicherweise beginnt die Extrusion eines neuen Lavadoms. In diesem Fall wird man bald wieder nächtliche Rotglut beobachten. Normalerweise vergehen die Dome im Popo-Krater explosiv. Explosive Eruptionen wurden gestern nicht detektiert, dafür aber 23 Asche-Dampf-Exhalationen.

Erta Alé: Lavasee brodelt weiter

Staat: Äthiopien | Lokation: 13.60, 40.70 | Eruption: Hawaiianisch

Ein aktuelles-Sentinel-Satellitenfoto enthüllt eine schwache Anomalie im Südkrater des äthiopischen Vulkans Erta Alé. Offenbar hat sich dort ein stabiler Lavasee etabliert, der zum größten Teil unter einer dicken Erstarrungskruste brodelt. Eine relativ kleine Öffnung in diesem Deckel emittiert die Wärmestrahlung, die auf dem Satellitenbild sichtbar gemacht wurde. Die Öffnung misst ca. 15 m.

Leider gibt es auch aus dieser faszinierende Region der Erde nur Negatives zu berichten: der Bürgerkrieg in der benachbarten Tigray-Region hält weiter an: innerhalb von einem Jahr wurden Zehntausende Menschen getötet und Millionen vertrieben. Die DW berichtet von Massakern und von Vergewaltigungen. Die Menschen sind von einer humanitären Krise bedroht. Reisen zum Vulkan scheinen mir nicht sinnvoll zu sein.

Nyiragongo und Nyamuragira mit thermischen Anomalien

Staat: DRK | Koordinaten:-1.52, 29.25 | Eruption: Lavasee

Die beiden Virunga-Vulkane in der DRK zeigen schwache thermische Hotspots auf den Satellitenfotos. Magma steht im Fördersystem und es könnten sich kleine Lavaponds gebildet haben. Das Goma-Observatorium detektierte am Nyiragongo eine Schwefeldioxid-Wolke.

Auch hier ist die politische Situation desolat. Reisen zu den Vulkanen und den Berggorillas sind -wenn überhaupt- nur mit großen Sicherheitsvorkehrungen möglich. Die Welt verwandelt sich immer mehr in ein Irrenhaus. An den zahlreichen schwellenden Konflikten ist die Armut Mitschuld, die durch die Corona-Pandemie in vielen Ländern weiter verstärkt wurde.

Wolf-Vulkan bleibt heiß

Staat: Ecuador | Koordinaten: 0.032-91.332 | Eruption: Spalteneruption

Der Vulkan auf der Galapagos-Insel Isabela ist weiter effusiv tätig. Auch hier sind es Satellitenaufnahmen, die im Infrarotspektrum heiße Schmelze enthüllen. Seit meinem letzten Update zum Wolf, sind weitere Teile des Lavastroms oberflächlich erstarrt, fließen aber noch durch Tubes. Die Lavafront befindet sich gut 3,5 km von der Küste entfernt. Die Bildung eines Seaentrys ist bei der aktuellen Förderrate unwahrscheinlich.

Der 1.710 m hohe Schildvulkan Wolf ist der höchste Berg der Galápagos-Inseln. Er liegt auf der Insel Isabela.

Benannt wurde der Vulkan nach Theodor Wolf, einem deutschen Geologen, der im 19. Jahrhundert die Galápagos-Inseln studierte.

Die Galapagos-Inseln sind ähnlich wie die Inseln Hawaiis entstanden und bildeten sich über einem Mantelplume. Dieser Plume bleibt ortsstabil, während sich die etwa 10 Millionen Jahre alte Nazca-Platte über ihm hinwegwandert. Die Entstehung des Wolf Vulkans begann vor etwa 500.000 Jahren.

Wolf befindet sich am nördlichen Ende der Insel Isabela und ist einer von sechs zusammenwachsenden Vulkanen, aus denen diese Insel besteht.

Am Gipfel des Vulkans gibt es eine Caldera. Sie ist 6 mal 7 km groß und 700 m tief. Sie hat mehrere stufenförmige Terrassen. Für einen Schildvulkan hat Wolf sehr steile Hänge, die stellenweise bis zu 35 Grad steil sind. Der erste historische Ausbruch dieses Vulkans auf den Galapagos-Inseln wurde 1797 verzeichnet. Seither wurden dreizehn weitere Ausbrüche registriert.

Die Lavaströme von Wolf sind ungewöhnlich für eine mittelozeanische Insel und unterscheiden sich auch von den beiden benachbarten Vulkanen Ecuador und Darwin sowie von anderen Vulkanen, die sich näher am Zentrum des Plumes befinden. Die Laven von Wolf ähneln denen, die am Galapagos Spreading Center, einem über 200 km entfernten mittelozeanischen Rücken, ausgebrochen sind, was auf eine Wechselwirkung zwischen dem Plume, der sich auf Fernandina konzentriert, und dem oberen Erdmantel zurückzuführen sein könnte.

Vulkan-News 25.02.22: Mittelamerika

Heute stehen die Vulkane Mittelamerikas im Fokus meiner Berichterstattung. Es geht um folgende Themen: 

  • Neue Fotos vom Popocatepetl-Krater
  • Unter dem costa-ricanischen Ort Cartago manifestiert sich ein Schwarmbeben
  • Fuego erzeugt explosive Eruptionen
  • Santiaguito mit Lavaströmen

Popocatepetl: Domreste im Krater gesichtet

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62| Eruption: Asche-Dampf-Exhalationen

Vulkanologen von CENAPRED unternahmen vor 2 Tagen einen Observierungsflug über den Krater des Vulkans Popocatepetl. Dabei sichteten sie am Boden des 160-200 m tiefen Kraters Reste mehrere Lavadome. Der innere Krater hat einen Durchmesser von gut 400 m. Die Forscher berichten von explosiven Eruptionen und rechnen mit weiteren Ascheemissionen. Innerhalb von 24 Stunden wurden 86 Asche-Dampf-Exhalationen registriert und 14 Minuten Tremor aufgezeichnet. Die Aktivität ist damit vergleichsweise niedrig.

Der Vulkan liegt zwischen der mexikanischen Hauptstadt und Puebla. Das Stadtzentrum von Mexiko City liegt in nur 70 km Entfernung zum Popocatepetl. Insgesamt wohnen rund 25 Millionen Menschen in seinem Einzugsbereich. Die nächstgelegene Ortschaft zum Vulkan ist San Pedro Nexapa, welche sich 13 Kilometer nordwestlich befindet und damit knapp außerhalb der Sperrzone liegt.

Der Popocatepetl ist Teil der Sierra Volcánica Transversal, welche das Land von Westen nach Osten durchzieht. Mit 5452 Metern ist er gleichzeitig einer der höchsten Exponenten dieses Gebirgszuges. Mit dem 5286 m hohen Schwestervulkan Iztaccíhuatl ist der Popocatepetl über den Paso de Cortés verbunden.

Beim Popocatépetl handelt es sich einen Stratovulkan, dessen Gipfel teilweise vergletschert ist.  Der Vulkankegel ruht auf den Überresten von mindestens drei Vorgängern, die durch Kollaps-Ereignisse zerstört wurden.

Pópocatépetl selbst hat im Holozän mindestens drei Plinianische Eruptionen erzeugt. Bei diesen Gelegenheiten entstanden große pyroklastische Ströme und Lahare. Seine Gesteine sind beeinflusst durch die im Süden gelegene Subduktionszone. Es kommen die verschiedensten vulkanischen Gesteine vor. Das Spektrum reicht von Basalt bis Dazit, mit Tendenz zu den mehr sauren Gesteinen, die aus und Magma-Mixing hervorgegangen sind. Die aus einem oberflächennahen Magmenkörper stammenden Materialien sind relativ homogen und enthalten sowohl felsische als auch mafische Komponenten.


Irazu: Schwarmbeben am Fuß des Vulkans

Staat: Costa Rica | Lokation: 9.98, -83.85 | Eruption: Fumarolisch

Der Irazu ist der höchste Vulkan des mittelamerikanischen Staates und liegt unweit der Hauptstadt San José. Noch näher liegt der Ort Cartago. Dort beginnt die Straße, die rauf zum Krater des Vulkans führt. Unter dem Ort und am Fuß des Vulkans manifestiert sich ein Erdbebenschwarm: OVISCORI UNA detektierte 18 schwache Beben, die sich seit dem 21 Februar ereigneten. Vor 2 Jahren stand der Vulkan Irazu öfters in den Schlagzeilen, da sich große Erdrutsche im Kraterbereich zugetragen hatten.


Fuego mit Explosionen

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Strombolianisch

Der Fuego ist weiterhin explosiv aktiv. INSIVUMEH berichtet von 6-8 Explosionen pro Stunde. Sie fördern glühende Tephra bis zu 300 m hoch. Asche steigt bis auf einer Höhe von 4700 m auf. Im aktuellen Bulletin wird kein Lavastrom mehr erwähnt. Die Wärmestrahlung ist moderat und lässt keine eindeutigen Schlüsse über seine Existenz zu.


Domvulkan Santiaguito weiter aktiv

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.76, -91.55 | Eruption: Dom

In Guatemala extrudiert der Domvulkan Santiaguito weiterhin Lava. Sie strömt in den Dom ein, lässt ihn weiter wachsen und tritt in Form von hochviskosen Lavaströmen aus. Diese fließen über die Domflanken und verursachen an der Lavafront Abgänge von Block- und Schuttlawinen. Es können jeder Zeit pyroklastische Ströme entstehen.

Vulkan-News 18.02.22: Hunga Tonga

  • Die Eruption bei Tonga legte ein Kriegsschiff lahm und stellte einen Rekord auf
  • Fuego mit hoher Thermie
  • Nevado del Ruiz mit frequenten Aschewolken
  • Popocatepetl eruptierte Vulkanasche

Hunga Tonga-Hunga Ha’apai: Eruption der Superlative

Staat: Tonga | Koordinaten: -20.545; -175.393 | Eruption: Hydrothermal

Der Vulkanausbruch bei Tonga, der Im Januar für Schlagzeilen sorgte, war noch gewaltiger als gedacht. Die Auswertung von Satellitendaten ergab nun, dass Vulkanasche bis auf einer Höhe von 58 km aufgestiegen war und somit die Atmosphärenschicht der Mesosphäre erreichte. Ein Rekord, denn es war die höchste Eruptionswolke, die je vom Weltraum aus beobachtet wurde. Und noch ein Superlativ in Bezug auf die Eruption des Hunga Tonga-Hunga Ha’apai wurde nun bekannt: der australische Hubschrauberträger HMAS Adelaide, der Stolz der australischen Flotte, wurde durch die Eruption lahmgelegt. Das Schiff war im Archipel von Tonga auf humanitärer Fahrt, als es mit Asche und Bims kontaminiertes Meerwasser ansaugte, was die Dieselgeneratoren ausfallen ließ. Vielleicht sollte man bei zukünftigen Waffenentwicklungen lieber auf Vulkanasche, statt auf Sprengstoff setzten?

Fuego ist heiß

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Effusiv, ejektiv

Der Vulkan in Guatemala fördert weiterhin Lava und emittiert eine hohe Wärmestrahlung. Laut MIROVA liegt sie bei 164 MW. Der Lavastrom ist mindestens 200 m lang. Von der Lavafront gehen Schutt- und Blocklawinen ab. Gestern verzeichnete man einen Rückgang der explosiven Aktivität: es wurden nur zwischen 3 und 6 Explosionen pro Stunde beobachtet. Vulkanasche stieg bis auf 4800 m Höhe auf.

Nevado del Ruiz in Eruption

Staat: Kolumbien | Koordinaten: 34.89, -75.32 | Eruption: Strombolianisch

In Kolumbien hat sich der Nevado del Ruiz eingeschossen und eruptiert mehrmals täglich Aschewolken. Gestern meldete das VAAC Vulkanasche in 6400 m Höhe. Sie wurde in westlicher Richtung verfrachtet.

Popocatepetl mit Aschewolke

Staat: Mexiko | Lokation: 54.048159.441 | Eruption: Ascheeruption

In den letzten Monaten war es sehr still um den größten aktiven Vulkan Mexikos, doch gestern Abend gab es eine Ascheeruption zum Sonnenuntergang. Die Aschewolke stieg gut 1000 m über Kraterhöhe auf. CENAPRED berichtet von 60 Asche-Dampf-Exhalationen. Die Seismizität bleibt gering, mit nur sporadischen vulkanisch bedingten Erdbeben, die sich in mehrtägigen Abständen ereignen. Es sieht nicht nach einer großartigen Aktivitätssteigerung aus.

Vulkan-News 15.01.22: Popocatepetl

  • Der mexikanische Popocatepetl wird wieder etwas aktiver

Popocatepetl wird munterer

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62| Eruption:  Vulcanianisch

Nach einer Phase recht geringer Aktivität, wird der Vulkan nach Mexiko City munterer. Gestern meldete CENAPRED eine Eruptionswolke, die gut 1000 m über Kraterhöhe aufstieg. Webcam-Bilder zeigen, dass auch glühende Tephra gefördert wurde. Außerdem wurden 28 Exhalationen von Asche und Dampf beobachtet. In den letzten Tagen kam es auch zu vereinzelten vulkanotektonischen Erdbeben. Es bewegt sich Magma im Untergrund.

Vulkan-News 15.01.21: Hunga Tonga-Hunga Ha’apai:

  • Auf Tonga entstanden Tsunamis infolge der Eruptionen am Hunga Tonga-Hunga Ha’apai

Hunga Tonga-Hunga Ha’apai: Neue Tsunami-Warnung

Staat: Tonga | Koordinaten: -20.545; -175.393 | Eruption: Surtseyanisch

Die Eruption des Inselvulkans Hunga Tonga-Hunga Ha’apai geht weiter. Das VAAC Wellington brachte eine weitere VONA-Warnung heraus. Demnach erreicht die Eruptionssäule aus Wasserdampf und Vulkanasche eine Höhe von 15 km. Satellitenaufnahmen zeigen, dass sie sich in der Stratosphäre schirmförmig ausbreitet. Es entstehen starke vulkanische Gewitter mit Tausenden Blitzen.

Heute Morgen wurde eine weitere Tsunami-Warnung ausgerufen. Sie gilt für das gesamte Archipel. Die Höhen der bisherigen Flutwellen lagen im Dezimeter-Bereich, doch Videos dokumentieren, dass das Wasser weit die Küsten hinauf strömte und Überflutungen anrichtete.

Die Inseln erheben sich nur wenige Meter über dem Meeresspiegel und haben sowieso schwer mit dem Klimawandel-bedingten Meeresspiegelanstieg zu kämpfen, da kommen die Tsunamis bestimmt ziemlich ungelegen. Zudem besteht immer die Gefahr von Kollaps-Ereignissen an der jungen Vulkaninsel, die dann hohe Tsunamis auslösen könnten. Die Meeresspiegel-Messstation in der Hauptstadt Tongas zeigt aktuell streuende Messpunkte an. Demnach könnten die aktuellen Wellen mehr als 150 cm hoch sein. Vergleichbares geschah erst vor 4 Jahren auf Krakatau. Dort wurden recht große Zerstörungen an den Küsten angerichtet und es gab auch Todesopfer.

Im Laufe des Nachmittags kristallisiert sich das Ausmaß der Eruption heraus, auch wenn ihre Folgen noch nicht komplett klar sind: es dürfte sich um den stärksten Ausbruch der letzten Jahre gehandelt haben und befindet sich mindestens auf Augenhöhe mit den stärksten Vulkanausbrüchen des letzten Jahrhunderts. Die größte Explosion war nicht nur auf den anderen Inseln des Archipels zu hören gewesen, sondern sogar als deutlich wahrnehmbare Druckwelle zu spüren. Sie brachte Menschen zum Wanken und Scheiben zum Klirren. Der Schirm der Eruptionswolke war riesig und maß fast 500 Kilometer im Durchmesser. Im Größenvergleich zu Deutschland würde sie die halbe Republik bedecken.

Der Tsunami-Alarm wurde ausgeweitet und umfasst nun auch Fidschi, Samoa, Neuseeland und andere Archipele Ozeaniens. Die gefährdete Zone reicht bis zur Westküste der USA. Dort sind bereits erste Wellen angekommen. Sie waren bis zu einem Meter hoch.

Hunga Tonga-Hunga Ha’apai ist ein submariner Vulkan, der sich in der Nähe der Inselgruppe Tonga im Pazifischen Ozean befindet. Der Vulkan ist 1.100 Kilometer nordöstlich von Neuseeland gelegen und besteht aus zwei Hauptinseln, Hunga Tonga und Hunga Ha’apai, sowie mehreren kleineren Inseln und Felsen.

Vulkan-News 09.10.21: Kilauea, Taal

Am Cumbre Vieja geht die Eruption morgen in die dritte Woche und ein Ende ist nicht absehbar. Am Kilauea stiegt der Spiegel des Lavasees weiter an und der Taal emittiert Schwefeldioxid.

Cumbre Vieja: Inflation leicht gestiegen

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Seit gestern ist die Inflation am Cumbre Vieja um gut 1 cm gestiegen und liegt nun bei 22 cm. Die Seismizität ist hoch und es steigt weiter Lava auf. Sie stammt aus über 30 km Tiefe und sammelt sie sich in einem Magmenkörper, der sich gut 5 km unter dem Vulkan befindet. Der Tremor ist leicht zurückgegangen, was mit der Inflation korrespondiert: es wird weniger Lava ausgestoßen, als aus der Tiefe an Magma aufsteigt. Am neuen Kegel kam es zu einem weiteren Kollaps, bei dem nahe des Schlotes ein Teil der Kraterwand einbrach und in einer glühende Schuttlawine zu Tal rutschte. Sowas sieht spektakulär aus, gehört aber zum Tagesgeschäft eines so aktiven Kegels. Es kam zu weiteren Einschränkungen im Flugverkehr.

Kilauea: Lavaseespiegel gestiegen

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Der Kilauea eruptiert innerhalb der Gipfelcaldera. Mittlerweile beschränkt sich der Lava-Ausstoß auf einem Schlot in der westlichen Wand des Halemaʻumaʻu-Kraters. Er speist den Lavasee, dessen Spiegel weiter um 1-2 m gestiegen ist. Dieser Anstieg geschieht allerdings nicht gleichmäßig, sondern ist auf der Seite des Schlotes höher, als im gegenüberliegenden Teil des Lavasees. Dort bildete sich bereits eine dicke Erstarrungskruste. Der Westen des Lavasees liegt um bis zu 7 m höher als der Ostteil. Die Seismizität ist leicht erhöht und es wird Deflation registriert.

Popocatepetl eruptiert Aschewolken

Staat: Mexiko | Lokation: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

In Mexiko ist der Popocatepetl munterer geworden und eruptiert wieder häufiger Aschewolken. Dabei kommt es auch zum Ausstoß rotglühender Tephra, die zum Teil auf der Vulkanflanke landet. CENAPRED berichtet von 2 Explosionen und 87 Exhalationen in den letzten 24 Stunden. Es wurden 34 Minuten Tremor und ein vulkanotektonisches Beben aufgezeichnet. Das VAAC detektierte Vulkanasche in 6100 m Höhe. Sie driftete in Richtung Westen.

Taal verursacht Vog

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Auf den Philippinen stößt der Taal-Vulkan weiter viel Gas aus. In den letzten 24 Stunden wurden fast 7.000 Tonnen Schwefeldioxid emittiert. Dieser verursacht in den Gemeinden um den Vulkan Vog. Dabei handelt es sich um vulkanisch bedingten Smog. Seit August wird nun auch direkt unter Vulcano-Island Inflation registriert. Zuvor wurde nur ein weiter entfernt gelegene Bereich der Caldera angehoben. Am Kraterboden treten magmatische Fluide aus, die sich mit dem Wasser des Kratersees mischen und dieses verfärben. Dampfwolken erreichen Höhen von bis zu 1200 m über den Krater.

Vulkan-News 10.09.21: Askja

Der isländische Vulkan Askja bereiten sich wohlmöglich auf einen Vulkanausbruch vor. Der Popocatepetl steigerte seine Aktivität. Aschewolken wurden von den Vulkanen Ebeko, Karymsky, Semisopochnoi und Suwanose-jima gemeldet.

Askja: Ausbruch wird wahrscheinlicher

Staat: Island | Koordinaten: 65.03, -16.75 | Eruption:  Fumarolisch

Der isländische Vulkan Askja bereitet sich möglicherweise auf einen Vulkanausbruch vor. Vulkanologen der isländischen Meteorologiebehörde stellten in den letzten Wochen eine Bodendeformation fest: mittlerweile hob sich der Untergrund im Westen der Caldera um bis zu 7 cm an. Die Bodenhebung wird sehr wahrscheinlich von Magma verursacht, dass sich in 2-3 km Tiefe sammelt. Jüngst wurde die Alarmstufe der Askja auf „gelb“ erhöht.

Die letzte Eruption der Askja ereignete sich 1961. Es war ein überwiegend effusiver Ausbruch, bei dem Lavaströme gefördert wurde.

Karymsky in guter Form

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

Auf der sibirischen Halbinsel Kamtschaka ist der Karymsky weiter aktiv. Er eruptierte seit gestern 6 Aschewolken, die bis zu 7500 m hoch aufstiegen und in östlicher Richtung drifteten.

Ebeko in Eruption

Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Eruption: Vulcanianisch

Der Kurilenvulkan Ebeko eruptierte wieder Aschewolken. Laut lokalen Medienberichten stiegen sie bis auf 2000 m über Kraterhöhe auf.

Popocatepetl steigerte Aktivität

Staat: Mexiko | Lokation: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

In Mexiko ist es der Popocatepetl der für Schlagzeilen sorgt. Seit gestern gab es 4 explosive Eruptionen. Vulkanasche erreichte eine Höhe von 6400 m. Darüber hinaus berichtete CENAPRED gestern von  116 Exhalationen und 797 Minuten Tremor.

Semisopochnoi eruptiert Vulkanasche

Staat: USA | Koordinaten: 51.951389, 179.600833 | Eruption: Strombolianisch

Der Aleutenvulkan Semisopochnoi ist ebenfalls häufiger in den Meldungen des VAACs vertreten. Hier wurden Eruptionen visuell bestätigt. Aschewolken konnten nicht via Satellit detektiert werden.

Suwanose-jima sehr aktiv

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Im Süden des japanischen Archipels befindet sich der Inselvulkan Suwanose-jima. Er war in den letzten Tagen überdurchschnittlich häufig in den VONA-Warnungen vertreten, denn es gab innerhalb von 3 Tagen 18 Meldungen. Explosive Eruptionen ließen Vulkanasche bis auf 6 km Höhe steigen.

Vulkan-News 20.08.21: Fagradalsfjall, Merapi

Am Fagradalsfjall kam es zu einem weiteren Lavapuls. Am Merapi gingen Pyroklastische Ströme ab und der Popocatepetl eruptierte Vulkanasche. Zwei der Liparischen Inseln wurden leicht erschüttert.

Fagradalsfjall: Lavaströme ändern Richtung

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Gestern Nachmittag begann der Tremor am Fagradalsfjall zu steigen und kurz darauf setzte wieder sichtbare Aktivität ein. Auf der LiveCam sieht man, dass sich die Morphologie des Kraters in den vergangenen Tagen weiter verändert hat. Der Ablaufkanal im Norden ist teilweise blockiert und ein größerer Teil der Lava fließt nun Richtung Osten. Die Lavafontänen sind heute etwas höher als sonst. Aktuell beginnt der Tremor zu fallen und in den nächsten Stunden wird es eine Pause geben.

Langila eruptiert Aschewolke

Staat: Papua Neuguinea | Koordinaten: -5.53, 148.42 | Eruption: Strombolianisch

In Papua Neuguinea eruptierte der Langila eine Aschewolke, die Richtung Nordwesten driftete. Das VAAC registrierte Asche in einer Höhe von 2400 m.

Merapi: 2 Pyroklastische Ströme

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Am Merapi gingen heute 2 weitere Pyroklastische Ströme ab. Medienberichten zufolge schafften sie eine Gleitstrecke von bis zu 2000 m. Sie erzeugten seismische Signale mit einer Maximal-Amplitude von 64 mm und einer Dauer von 158 Sekunden. Außerdem gingen in den ersten 6 Stunden des Tages 95 Schuttlawinen ab. Die seismische Aktivität ist stark rückläufig und ich gehe davon aus, dass sich das Domwachstum drosselt.

Popocatepetl steigerte Aktivität

Staat: Mexiko | Lokation: 54.048; 159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

In den letzten Tagen zeigte sich der mexikanische Vulkan Popocatepetl wieder von seiner aktiven Seite und eruptierte mehrere Aschewolken. Dabei durchlebte der Vulkan einen Peak der Aktivität am 16. und 17. August. Aschewolken stiegen bis zu 6000 m hoch auf. Aktuell meldet CENAPRED 104 Ausdünstungen von Dampfwolken, manchmal von Asche begleitet. Darüber hinaus wurden 342 Minuten Tremor aufgezeichnet. Außerdem wurden um 09:08 und 09:11 Uhr zwei vulkantektonische Erdbeben mit geringen Magnituden aufgezeichnet.

Stromboli: Weiteres Erdbeben

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Vor der Küste von Stromboli manifestierte sich ein weiteres Erdbeben. Es hatte die Magnitude 3,2. Das Hypozentrum lag 22 km tief. Sein Epizentrum wurde vom EMSC ca. 18 km nord-nord-östlich des Vulkans verortet. Bereits gestern bebte es im Tyrrhenischen Meer mit einer Magnitude von 4,4 in 200 km Tiefe. Obwohl die Beben nicht im direkten Zusammenhang mit dem Vulkan stehen, signalisieren sie, dass der Untergrund in Vulkannähe in Bewegung ist. Eine Intensivierung der Seismizität um den Vulkan herum, geht nicht selten einer gesteigerten vulkanischen Aktivität des Vulkans voran.

Vulcano: Schwaches Erdbeben

Staat: Italien | Lokation: 14.87 ; 38.50 | Eruption: Fumarolisch

Unter einer weitern Vulkaninsel des Liparischen Archipel bebte es: Südöstlich der Fossa von Vulcano manifestierte sich ein schwacher Erdstoß der Magnitude 1,5. Das Beben wurde vom INGV in einer Tiefe von 7,2 km lokalisiert. Vulcano brach zuletzt im Jahr 1889 aus. Damit zählt er neben Stromboli und Ätna zu den aktivsten Vulkanen Europas, zumindest, wenn man Island außer Betracht lässt.