Nachrichten über Vulkanausbrüche, Erdbeben und Naturkatastrophen
Popocatepetl
Der Popocatepetl ist der zweithöchste Vulkan Mexikos. Er ist 5462 m hoch und bildet mit dem Iztaccíhuatl ein Doppelvulkan-System. Im Krater des „rauchenden Berges“ wächst immer wieder ein Lavadom, der durch starke Explosionen zerstört wird.
In Mexiko eruptierte der Popocatepetl gestern 2 Mal. Vulkanasche erreichte eine Höhe von bis zu 6000 m und driftete in Richtung Südwesten. Es gab 21 Asche-Dampf-Exhalationen CENAPRED registrierte 1 vulkanotektonisches Beben und 41 Minuten Tremor.
Vor 1 Wochen war der Tremor weitaus intensiver gewesen, allerdings kam es nicht zu einer stärkeren Eruptionsphase, wie ich es erwartet hatte. Neues Domwachstum blieb scheinbar ebenfalls aus.
Der Anak Krakatau ist weiter aktiv und fördert Aschewolken, die bis zu 1500 m über Kraterhöhe aufsteigen. Nachts war rotglühende Tephra zu sehen gewesen. Es wurden 9 vulkanotektonische Erdbeben und 6 Tremorphasen registriert.
Der philippinische Taal-Vulkan stieß auch gestern viel Schwefeldioxid aus. Das geht aus einer Meldung des Instituts PHILVOLCS hervor, die heute veröffentlicht wurden. Demnach betrug der SO2-Gasflux 6042 Tonnen am Tag. Der Vulkan zeigt leichte seismische Unruhe und erzeugte 6 vulkanisch bedingt Erdbeben. Bei 5 dieser Erschütterungen handelte es sich um Tremor. Eine Dampfwolke stieg bis zu 1500 m auf.
In der Top-Story geht es heute um den Popocatepetl in Mexiko. Dieser zeigt sich nicht nur von seiner aktiven Seite, sondern es gibt neue Beweise, dass der Popocatepetl plinianische Eruptionen erzeugen könnte.
In Mexiko steigerte der Popocatepetl seine Aktivität und stößt mehrmals täglich Aschewolken aus, die bis auf einer Höhe von 6100 m aufsteigen. Überwiegend herrscht Westwind, so dass die Aschewolken nach Osten driften. Es kommt zu geringen Ascheniederschlägen. Nachts wird zeitweise rot illuminierter Dampf über dem Krater beobachtet. Seit dem 11 April ist der Tremor deutlich intensiver geworden: gestern wurden davon 793 Minuten aufgezeichnet. Am Vortag waren es sogar 953 Minuten Tremor. Es ist denkbar, dass im Krater ein kleiner Dom wächst, doch eine Bestätigung hierfür steht aus. Sporadisch unternehmen die Vulkanologen vom CENAPRED Überwachungsflüge über dem Krater, die dann evtl. Domwachstum bestätigen können. CENAPRED warnt vor den Gefahren des Vulkans und fordert die Bevölkerung auf, Fenster und Türen geschlossen zu halten, wenn es zu Ascheregen kommt. Der Alarmstatus steht auf „gelb“.
Die Bevölkerung um den Vulkan lebt in permanenter Sorge vor einem größeren Ausbruch des Vulkans. Eine besondere Gefahr geht von einem großen Lavadom aus, der über den Krater hinauswächst. Dann drohen Kollaps-Ereignisse, die pyroklastische Ströme entstehen lassen könnte. Auch große explosive Eruptionen sind denkbar, die im Extremfall plinianischer Art sein könnten.
Ausgrabungen enthüllen mexikanisches Pompeji am Popocatepetl
Eine neue Studie beschäftigte sich mit diesen plinianischen Eruptionen am Popocatepetl. Die Forscher fanden heraus, dass sich die letzten Eruptionen dieser Art vor etwa 5.000, 2.000 und 1.100 Jahren ereignet haben. Bei einer dieser Eruptionen wurde die präspanische Siedlung Tetimpa unter einer 30 Meter mächtigen Bimsschicht begraben. Archäologen graben das Pompeji Mexikos gerade aus. Obwohl man erst den Rand der Siedlung freilegte, vermuten die Forscher, dass Tetimpa kurz vor der Katastrophe verlassen wurde, da man bis jetzt keine sterblichen Überreste gefunden hat. Die Siedlung liegt nordöstlich des Vulkans und man geht davon aus, dass diese Seite des Vulkans auch heute die gefährdetste wäre, würde es zu großen Eruptionen kommen.
Der eigentliche Paroxysmus am Fuego scheint vorbei zu sein, dennoch registriert das VAAC Asche, die höher als üblich aufsteigt und in 5200 m Höhe detektiert wird. INSIVUMEH berichtet, dass sich bei dem Paroxysmus viel Lockermaterial im Kraterbereich ansammelte. Es ist instabil und droht nun in Form von Lawinen abzugehen. Sollte es regnen, dann drohen Lahare, die ähnlich gefährlich werden können, wie die Pyroklastischen Ströme. Man beobachtet den Vulkan mit Sorge und Spannung, denn bislang ist es ungewiss, ob es sich um ein einzelnes Ereignis handelt, oder ob eine neue Serie paroxysmaler Eruptionen beginnt.
Der Begriff Paroxysmus stammt eigentlich aus der Medizin und bedeutet soviel wie langsam ansteigend, sich reinsteigern. Der Begriff wurde in der Vulkanologie übernommen und beschreibt Vulkanausbrüche, die klein anfangen und sich immer weiter steigern. Typischerweise beginnen Paroxysmen mit strombolianischen Eruptionen, die in immer kürzeren Abständen aufeinander folgen, bis sich eine kontinuierliche Lavafontäne bildet, die einen Lavastrom speist. Außerdem werden hoch aufsteigende Aschewolken generiert und es können pyroklastische Ströme entstehen. Diese Bilden sich für gewöhnlich durch Kollapsereignisse, die mit dem Lavastrom in Verbindung stehen. Wird der Lavastrom wird nicht ausschließlich von der Lavafontäne gespeist, dann kann es gerade im Initialstadium der Eruption passieren, dass sich Lava durch die Basis des Krater quetscht und dort zu Kollapsen führt, in dessen Folge pyroklastische Ströme entstehen. Am Fuego kommt es vergleichsweise oft zu Abgängen pyroklastischer Ströme. Bei den Ätna-Paroxysmen sind sie weniger häufig.
Kilauea: Neues DI-Event
Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch
Nach einer Eruptionspause ist der Vulkan heute wieder aktiv. Die Pause setzte kurz vor erreichen des Scheitelpunktes der letzten Deflationsphase ein und endete, als es wieder Inflation gab. Anhand der Grafik kann man den Rhythmus der effusiven Eruption schön verfolgen. Aktuell tritt also wieder Lava im Halema’uma’u-Krater aus, die sich zu einem kleinen Lavasee akkumuliert. Die Seismizität ist erhöht und täglich werden zwischen 40 und 60 Erdbeben registriert. Es steigt weiterhin mehr Magma auf, als austritt, was sich in einem übergeordneten inflationären Trend widerspiegelt. Er hat fast wieder das Niveau, wie vor Beginn der Lavasee-Aktivität am 29. September letzten Jahres erreicht.
Der Manam scheint bislang noch nicht zur Ruhe gekommen zu sein. Das VAAC meldet weiterhin Vulkanasche in der Atmosphäre. Zuletzt wurde sie in eine Höhe von 15 km festgestellt. Es gibt Medienberichte über die Eruption, ohne dass weitere Informationen mitgeteilt werden würden. Auf dem jüngsten Sentinel-Foto vom 07. März sind 2 heiße Schlote und Entgasungen zu sehen.
Der starke Tremor, der in den vergangenen Tagen den mexikanischen Vulkan Popocatepetl rockte, hat gestern deutlich nachgelassen. Wurden am Vortag noch 1045 Minuten Tremor aufgezeichnet, so waren es gestern nur noch 175 Minuten. CENAPRED berichtet von 20 Asche-Dampf-Exhalationen. Auf Zeitrafferaufnahmen erkennt man allerdings, dass der Vulkan permanent stark entgast.
Suwanose-jima eruptiert Aschewolken
Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch
Der südjapanische Feuerberg Suwanose-jima befindet sich weiterhin in einem Stadium frequenter Eruptionen, wobei die meisten Ausbrüche strombolianischer Natur sind. Doch es kann auch zu kräftigeren vulcanianischen Ausbrüchen kommen. Seit gestern gibt es 7 VONA-Warnungen über Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 2400 m aufsteigen. Die Seismizität ist allerdings stark zurückgegangen.
In Guatemala emittiert der Fuego weiterhin Wärmestrahlung. Gestern erreichte sie mit einem Wert von 354 MW einen mehrmonatigen Spitzenwert. Heute liegt die Leistung noch bei moderaten 81 MW. Die Werte fluktuieren je nach Bewölkungsgrad, so dass niedrigere Werte nicht zwangsläufig auch eine geringere Aktivität bedeutet. Allerdings berichtete INSIVUMEH gestern, dass der Lavastrom noch auf einer Länge von 150 m aktiv war, so dass er gegenüber dem Vortag um 50 m geschrumpft ist. Es wurden pro Stunde zwischen 6 und 9 Explosionen beobachtet. Sie förderten Asche bis auf 4500 m Höhe. es sieht so aus, als würde die Aktivität fluktuieren und es könnte sich ein Paroxysmus aufbauen. Solche Ausbrüche gab es früher öfters am Fuego, doch die Serie häufiger Paroxysmen endete im Jahr 2018 als ein besonders starke Ausbruch pyroklastische Ströme erzeugte und große Zerstörungen anrichtete. Bei dieser Eruption scheint sich der Fuego verausgabt zu haben, doch inzwischen hat sich neues Magma angesammelt, so dass es einen neuen Paroxysmus geben könnte.
Jetzt registriert MIROVA eine hohe Thermalstrahlung mit 851 MW Leistung. Das Zehnfache von heute Morgen! INSIVUMEH hat ein Sonderbulletin herausgebracht, nachdem der Lavastrom nun 300 m lang ist. Zudem gibt es strombolianische Eruptionen, die glühende Tephra 200 m hoch auswerfen. Es entstehen Schuttlawinen und es droht ein Waldbrand. Tendenziell ist ein leichter Tremor-Anstieg festzustellen. Er deutet an, dass weiteres Magma aufsteigt. Die Zeichen sehen so aus, als ob sich der Fuego tatsächlich auf einen neuen Paroxysmus vorbereitet. Die Chancen dafür stehen nicht schlecht und die nächsten Stunden werden zeigen, ob sich die Befürchtung bewahrheiten wird. Was den Vulkanspotter freut, ist für die Menschen vor Ort eine ernste Bedrohung. Die entstehen pyroklastischer Ströme stellt dabei eine große Gefahr dar.
Auch am Manam auf Papua Neuguinea wird eine moderate Wärmestrahlung registriert. Sie erreicht eine Leistung von 59 MW. Sie kommt aus dem zentralen Kraterbereich und signalisiert, dass Magma im Fördersystem steht. Eventuell akkumulierte sich glühende Lava im Krater. Dies könnte in Form von glühender Tephra geschehen, oder als kurzer Lavastrom/Dom. Augenzeugenberichte aus der entlegenen Region sind rar, daher kann man derzeit nur über die Geschehnisse spekulieren. Der Ukraine-Krieg und die enorm steigenden Energiepreise fördern das Reisen nicht gerade, und so werden wir uns auf authentische Berichte wohl noch eine Weile gedulden müssen, selbst wenn die Pandemie immer weiter in den Hintergrund tritt.
Um es Vorweg zunehmen: eine nennenswerte Thermalstrahlung wurde vom Popocatepetl nicht gemeldet. Dafür gibt es aber wieder häufiger Aschewolken, die vom VAAC detektiert werden. Gestern gab es Asche, die bis auf einer Höhe von 6100 m aufgestiegen ist. Es wurde Tremor mit einer Dauer von 1265 Minuten registriert, eine weitere Steigerung gegenüber dem Vortag. Ich vermute, dass im Krater bald wieder ein Lavadom wachsen wird.
Um noch ein wenig bei der Auswertung der weltweiten vulkanischen Wärmeemissionen zu bleiben: auch der Sangay ist heiß! Hier beläuft sich die Wärmestrahlung auf 644 MW. Der Wert passt zu den Spitzenwerten der letzten Wochen. Der Vulkan ist effusiv und explosiv aktiv. Frequente Explosionen fördern Vulkanasche bis auf 6400 m Höhe. Der Wind kommt aus Richtung Nordosten.
In Guatemala steigerte der Fuego wieder seine Aktivität und eruptiert einen Lavastrom. Laut INSIVUMEH hat er bereits ein Länge von 200 m erreicht und fließt, vom Krater ausgehend, durch die Ceniza-Schlucht. MIROVA detektiert eine hohe Thermalstrahlung mit 352 MW Leistung. Es gehen glühende Schuttlawinen ab. Sie werden nicht nur durch den Lavastrom generiert, wo Lavabrocken von der Front abbrechen, sondern auch von explosiven Eruptionen, die Tephra auswerfen. Die glühenden lavabrocken rollen bis an den Vegetationsrand und könnten dort einen Waldbrand auslösen. Typische für die aktuelle situation ist es, dass es wenigstens zu kleineren Buschbränden kommt. Doch manchmal breiten sich die Flammen so aus, dass Löschflugzeuge angefordert werden müssen. Die Wälder zwischen Fuego und Acatenango sind besonders schön und ich liebe es dort zu wandern. Abgesehen von der Lavastromtätigkeit, detektierte das VAAC Washington Vulkanasche über den Fuego. Sie stieg bis auf einer Höhe von 4800 m auf und wurde vom Wind in Richtung Südwesten geweht. In einigen Regionen am fuß des Vulkans kam es zu Ascheniederschlag. INSIVMUEH warnt davor, die Vulkanasche einzuatmen. Am besten schützt man sich mit einer Staubmaske davor. Die Partikel sind scharfkantig und könnten die Lungen schädigen. Glühende Lavabomben fliegen bis zu 300 m über Kraterhöhe. Auf Satellitenfotos ist die Aktivität gut im Infrarotbereich sichtbar.
Der Fuego bildet zusammen mit dem älteren Acatenango einen Doppelvulkan. Vulkanspotter besteigen in der Regel den Acatenango bis zu einem Camp gut 300 Höhenmeter unter dem Gipfel. Dort sitzen sie dem Fuego gegenüber und können die Eruptionen relativ gefahrlos und bequem beobachten. Bei größeren Paroxysmen läuft man Gefahr in den ascheregen zu geraten. Außerdem sind schon Vulkanbeobachter erfroren, als es zu plötzlichen Temperaturstürzen kam. Daher empfiehlt es sich, ordentliche Kleidung und einen Schlafsack mitzunehmen.
Der Langila liegt im Norden von PNG und ist frequent aktiv. Nun eruptierte er eine Aschewolke, die vom VAAC in 3000 m Höhe detektiert wurde. Die Asche driftete mit dem Wind in Richtung Südosten.
Der Popocatepetl in Mexiko scheint in den letzten Tagen wieder etwas aktiver geworden zu sein und taucht öfters in den Meldungen des VAACs auf. CENPARED meldete gestern ebenfalls eine moderate explosive Eruption, die am Vorabend um 23:14 Uhr auftrat. Außerdem gab es ein vulkanotektonisches Beben. In den letzten 24 Stunden stieg der Tremor signifikant an, wobei sich die Dauer der aufgezeichneten Tremorphasen von ca. 420 Minuten auf gut 1200 Minuten steigerte und fast verdreifachte. Tremor wird von Fluidbewegungen verursacht und deutet an, dass Magma aufsteigt. Eine weitere Aktivitätssteigerung ist wahrscheinlich.
Seismik am Montagne Pelée
Staat: Frankreich | Koordinaten: 14.82, -61.17| Eruption: Mikroseismizität
Auf der Karibikinsel Martinique ist der Montagen Pelée weiter seismisch aktiv. Das zuständige Observatorium verzeichnete in der letzten Woche 27 schwache Erdbeben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 1,1. In der Vorwoche wurden 35 Erschütterungen detektiert. In 2 Arealen des Vulkans ist die Vegetation abgestorben. Vor der Küste gibt es hydrothermale Aktivität. Man ist besorgt, dass der Vulkan mittel-langfristig betrachtet ausbrechen könnte.
Der Stromboli macht seinem Namen alle Ehre und eruptiert wieder mehr strombolianisch. Dafür hat er scheinbar in einen anderen Modus geschaltet und das Lavaspattering eingestellt. Das LGS meldete gestern 80 thermische Durchgänge. Der akustische Druck erreichte Werte von bis zu 1,5 Pa. In den Phasen mit sehr vielen thermischen Durchgängen, erreichte der Schalldruck nur 1/3 der aktuellen Stärke.
Stromboli ist ein Vulkan der Isole Eolie (Äolische Inseln), die zum UNESCO-Welterbe gehören. Der Archipel wird von 7 großen und mehreren kleinen Inseln gebildet. Darum werden die Inseln auch „die sieben Schwestern“ genannt.
Beim Stromboli handelt es sich um einen 924 m hohen Stratovulkan der die gleichnamige Vulkaninsel bildet. Spektakulär sind die namensgebenden strombolianischen Eruptionen nachts, denn dann sind die frequenten auswürfe glühender Tephra besonders schön zu sehen. Dieser Vulkan gab der strombolianischen Eruptionsart seinen Nahmen. Stromboli locken seit langem Besucher zum „Leuchtturm des Mittelmeers“ im Nordosten der Äolischen Inseln. Die kleine Insel ist der aufsteigende Gipfel eines Vulkans, der in zwei Eruptionszyklen wuchs, von denen der letzte den westlichen Teil der Insel formte. Der Neostromboli-Ausbruch fand vor etwa 13.000 bis 5.000 Jahren statt. Die aktiven Schlote des Gipfels befinden sich an der Spitze der Sciara del Fuoco, einer markanten Steilwand, die vor etwa 5.000 Jahren durch eine Reihe von Hangrutschungen entstand und bis unter den Meeresspiegel reicht. Der moderne Vulkan wurde innerhalb dieser Steilwand errichtet, die pyroklastische Auswürfe und Lavaströme nach Nordwesten leitet. Seit mehr als einem Jahrtausend werden fast ununterbrochen leichte strombolianische Explosionen, manchmal begleitet von Lavaströmen, beobachtet. In den letzten Jahren ist eine Tendenz zu Paroxysmen festzustellen und es werden pyroklastische Ströme generiert. Daher wurde der Aufstieg zum Gipfel inzwischen gesperrt.
Nevados de Chillán mit Aschewolken
Staat: Chile | Koordinaten: -36.85, -71.377| Eruption: Dom
In Chile eruptiert der Komplexvulkan Nevados de Chillán wieder. Das VAAC registrierte Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 3000 m aufgestiegen sind. Der Wind verfrachtete sie in Richtung Nordosten.
Unter dem mexikanischen Vulkan Popocatepetl wird langanhaltender Tremor registriert. CENAPRED zeichnete entsprechende seismische Signale auf, die über eine Dauer von 426 Minuten anhielten. Außerdem wurden gestern 35 Exhalationen festgestellt. Am Vortag stieg eine kleine Aschewolke auf. Das VAAC brachte gestern 2 Meldungen zu Vulkanasche in einer Höhe von 5800 m heraus.
Der Telica ist weiterhin mit kleinen Aschewolken bei den VAAC-Meldungen vertreten. Die Höhe der Emissionen wird mit 1200 m angegeben. Dabei handelt es sich um die Höhe über den Meeresspiegel. Will man die Nettohöhe der Eruptionswolken erhalten, muss man die Vulkanhöhe abziehen. Der Telica ist 1036 m hoch.
Suwanose-jima in guter Form
Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch
Der südjapanische Inselvulkan Suwanose-jima steigerte in den letzten Tagen seine Aktivität deutlich. Das VAAC Tokio meldete innerhalb von 2 Tagen 16 Aschewolken. Sie erreichten Höhen von bis zu 3000 m und drifteten in östlicher Richtung. Livecambilder enthüllten, dass bei den Eruptionen nicht nur Asche gefördert wurde, sondern auch glühende Tephra. Die Seismizität fluktuiert auf erhöhtem Niveau, allerdings ohne die Spitzenwerte von Anfang Januar zu erreichen.
Erst vor 3 Tagen wurden Überreste kleiner Dome am Boden des Popocatepetl-Kraters gesichtet, da kommt heute die Nachricht rein, dass der Tremor deutlich gestiegen sei. CENAPRED berichtet von 495 Minuten Tremor mit geringer Amplitude und drei vulkanotektonischen Erdbeben. Sie ereigneten sich gestern um 13:23, 13:24 und 13:25 Uhr und hatten Magnituden von 1,8, 1,5 und 2,0. Bereits am Vortag wurden mehr als 400 Minuten Tremor registriert. Es sieht also so aus, als würde mehr Magma im Fördersystem aufsteigen. Möglicherweise beginnt die Extrusion eines neuen Lavadoms. In diesem Fall wird man bald wieder nächtliche Rotglut beobachten. Normalerweise vergehen die Dome im Popo-Krater explosiv. Explosive Eruptionen wurden gestern nicht detektiert, dafür aber 23 Asche-Dampf-Exhalationen.
Ein aktuelles-Sentinel-Satellitenfoto enthüllt eine schwache Anomalie im Südkrater des äthiopischen Vulkans Erta Alé. Offenbar hat sich dort ein stabiler Lavasee etabliert, der zum größten Teil unter einer dicken Erstarrungskruste brodelt. Eine relativ kleine Öffnung in diesem Deckel emittiert die Wärmestrahlung, die auf dem Satellitenbild sichtbar gemacht wurde. Die Öffnung misst ca. 15 m.
Leider gibt es auch aus dieser faszinierende Region der Erde nur Negatives zu berichten: der Bürgerkrieg in der benachbarten Tigray-Region hält weiter an: innerhalb von einem Jahr wurden Zehntausende Menschen getötet und Millionen vertrieben. Die DW berichtet von Massakern und von Vergewaltigungen. Die Menschen sind von einer humanitären Krise bedroht. Reisen zum Vulkan scheinen mir nicht sinnvoll zu sein.
Nyiragongo und Nyamuragira mit thermischen Anomalien
Die beiden Virunga-Vulkane in der DRK zeigen schwache thermische Hotspots auf den Satellitenfotos. Magma steht im Fördersystem und es könnten sich kleine Lavaponds gebildet haben. Das Goma-Observatorium detektierte am Nyiragongo eine Schwefeldioxid-Wolke.
Auch hier ist die politische Situation desolat. Reisen zu den Vulkanen und den Berggorillas sind -wenn überhaupt- nur mit großen Sicherheitsvorkehrungen möglich. Die Welt verwandelt sich immer mehr in ein Irrenhaus. An den zahlreichen schwellenden Konflikten ist die Armut Mitschuld, die durch die Corona-Pandemie in vielen Ländern weiter verstärkt wurde.
Der Vulkan auf der Galapagos-Insel Isabela ist weiter effusiv tätig. Auch hier sind es Satellitenaufnahmen, die im Infrarotspektrum heiße Schmelze enthüllen. Seit meinem letzten Update zum Wolf, sind weitere Teile des Lavastroms oberflächlich erstarrt, fließen aber noch durch Tubes. Die Lavafront befindet sich gut 3,5 km von der Küste entfernt. Die Bildung eines Seaentrys ist bei der aktuellen Förderrate unwahrscheinlich.
Der 1.710 m hohe Schildvulkan Wolf ist der höchste Berg der Galápagos-Inseln. Er liegt auf der Insel Isabela.
Benannt wurde der Vulkan nach Theodor Wolf, einem deutschen Geologen, der im 19. Jahrhundert die Galápagos-Inseln studierte.
Die Galapagos-Inseln sind ähnlich wie die Inseln Hawaiis entstanden und bildeten sich über einem Mantelplume. Dieser Plume bleibt ortsstabil, während sich die etwa 10 Millionen Jahre alte Nazca-Platte über ihm hinwegwandert. Die Entstehung des Wolf Vulkans begann vor etwa 500.000 Jahren.
Wolf befindet sich am nördlichen Ende der Insel Isabela und ist einer von sechs zusammenwachsenden Vulkanen, aus denen diese Insel besteht.
Am Gipfel des Vulkans gibt es eine Caldera. Sie ist 6 mal 7 km groß und 700 m tief. Sie hat mehrere stufenförmige Terrassen. Für einen Schildvulkan hat Wolf sehr steile Hänge, die stellenweise bis zu 35 Grad steil sind. Der erste historische Ausbruch dieses Vulkans auf den Galapagos-Inseln wurde 1797 verzeichnet. Seither wurden dreizehn weitere Ausbrüche registriert.
Die Lavaströme von Wolf sind ungewöhnlich für eine mittelozeanische Insel und unterscheiden sich auch von den beiden benachbarten Vulkanen Ecuador und Darwin sowie von anderen Vulkanen, die sich näher am Zentrum des Plumes befinden. Die Laven von Wolf ähneln denen, die am Galapagos Spreading Center, einem über 200 km entfernten mittelozeanischen Rücken, ausgebrochen sind, was auf eine Wechselwirkung zwischen dem Plume, der sich auf Fernandina konzentriert, und dem oberen Erdmantel zurückzuführen sein könnte.
Vulkanologen von CENAPRED unternahmen vor 2 Tagen einen Observierungsflug über den Krater des Vulkans Popocatepetl. Dabei sichteten sie am Boden des 160-200 m tiefen Kraters Reste mehrere Lavadome. Der innere Krater hat einen Durchmesser von gut 400 m. Die Forscher berichten von explosiven Eruptionen und rechnen mit weiteren Ascheemissionen. Innerhalb von 24 Stunden wurden 86 Asche-Dampf-Exhalationen registriert und 14 Minuten Tremor aufgezeichnet. Die Aktivität ist damit vergleichsweise niedrig.
Der Vulkan liegt zwischen der mexikanischen Hauptstadt und Puebla. Das Stadtzentrum von Mexiko City liegt in nur 70 km Entfernung zum Popocatepetl. Insgesamt wohnen rund 25 Millionen Menschen in seinem Einzugsbereich. Die nächstgelegene Ortschaft zum Vulkan ist San Pedro Nexapa, welche sich 13 Kilometer nordwestlich befindet und damit knapp außerhalb der Sperrzone liegt.
Der Popocatepetl ist Teil der Sierra Volcánica Transversal, welche das Land von Westen nach Osten durchzieht. Mit 5452 Metern ist er gleichzeitig einer der höchsten Exponenten dieses Gebirgszuges. Mit dem 5286 m hohen Schwestervulkan Iztaccíhuatl ist der Popocatepetl über den Paso de Cortés verbunden.
Beim Popocatépetl handelt es sich einen Stratovulkan, dessen Gipfel teilweise vergletschert ist. Der Vulkankegel ruht auf den Überresten von mindestens drei Vorgängern, die durch Kollaps-Ereignisse zerstört wurden.
Pópocatépetl selbst hat im Holozän mindestens drei Plinianische Eruptionen erzeugt. Bei diesen Gelegenheiten entstanden große pyroklastische Ströme und Lahare. Seine Gesteine sind beeinflusst durch die im Süden gelegene Subduktionszone. Es kommen die verschiedensten vulkanischen Gesteine vor. Das Spektrum reicht von Basalt bis Dazit, mit Tendenz zu den mehr sauren Gesteinen, die aus und Magma-Mixing hervorgegangen sind. Die aus einem oberflächennahen Magmenkörper stammenden Materialien sind relativ homogen und enthalten sowohl felsische als auch mafische Komponenten.
Irazu: Schwarmbeben am Fuß des Vulkans
Staat: Costa Rica | Lokation: 9.98, -83.85| Eruption: Fumarolisch
Der Irazu ist der höchste Vulkan des mittelamerikanischen Staates und liegt unweit der Hauptstadt San José. Noch näher liegt der Ort Cartago. Dort beginnt die Straße, die rauf zum Krater des Vulkans führt. Unter dem Ort und am Fuß des Vulkans manifestiert sich ein Erdbebenschwarm: OVISCORI UNA detektierte 18 schwache Beben, die sich seit dem 21 Februar ereigneten. Vor 2 Jahren stand der Vulkan Irazu öfters in den Schlagzeilen, da sich große Erdrutsche im Kraterbereich zugetragen hatten.
Der Fuego ist weiterhin explosiv aktiv. INSIVUMEH berichtet von 6-8 Explosionen pro Stunde. Sie fördern glühende Tephra bis zu 300 m hoch. Asche steigt bis auf einer Höhe von 4700 m auf. Im aktuellen Bulletin wird kein Lavastrom mehr erwähnt. Die Wärmestrahlung ist moderat und lässt keine eindeutigen Schlüsse über seine Existenz zu.
Domvulkan Santiaguito weiter aktiv
Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.76, -91.55 | Eruption: Dom
In Guatemala extrudiert der Domvulkan Santiaguito weiterhin Lava. Sie strömt in den Dom ein, lässt ihn weiter wachsen und tritt in Form von hochviskosen Lavaströmen aus. Diese fließen über die Domflanken und verursachen an der Lavafront Abgänge von Block- und Schuttlawinen. Es können jeder Zeit pyroklastische Ströme entstehen.
Der Vulkanausbruch bei Tonga, der Im Januar für Schlagzeilen sorgte, war noch gewaltiger als gedacht. Die Auswertung von Satellitendaten ergab nun, dass Vulkanasche bis auf einer Höhe von 58 km aufgestiegen war und somit die Atmosphärenschicht der Mesosphäre erreichte. Ein Rekord, denn es war die höchste Eruptionswolke, die je vom Weltraum aus beobachtet wurde. Und noch ein Superlativ in Bezug auf die Eruption des Hunga Tonga-Hunga Ha’apai wurde nun bekannt: der australische Hubschrauberträger HMAS Adelaide, der Stolz der australischen Flotte, wurde durch die Eruption lahmgelegt. Das Schiff war im Archipel von Tonga auf humanitärer Fahrt, als es mit Asche und Bims kontaminiertes Meerwasser ansaugte, was die Dieselgeneratoren ausfallen ließ. Vielleicht sollte man bei zukünftigen Waffenentwicklungen lieber auf Vulkanasche, statt auf Sprengstoff setzten?
Der Vulkan in Guatemala fördert weiterhin Lava und emittiert eine hohe Wärmestrahlung. Laut MIROVA liegt sie bei 164 MW. Der Lavastrom ist mindestens 200 m lang. Von der Lavafront gehen Schutt- und Blocklawinen ab. Gestern verzeichnete man einen Rückgang der explosiven Aktivität: es wurden nur zwischen 3 und 6 Explosionen pro Stunde beobachtet. Vulkanasche stieg bis auf 4800 m Höhe auf.
In Kolumbien hat sich der Nevado del Ruiz eingeschossen und eruptiert mehrmals täglich Aschewolken. Gestern meldete das VAAC Vulkanasche in 6400 m Höhe. Sie wurde in westlicher Richtung verfrachtet.
In den letzten Monaten war es sehr still um den größten aktiven Vulkan Mexikos, doch gestern Abend gab es eine Ascheeruption zum Sonnenuntergang. Die Aschewolke stieg gut 1000 m über Kraterhöhe auf. CENAPRED berichtet von 60 Asche-Dampf-Exhalationen. Die Seismizität bleibt gering, mit nur sporadischen vulkanisch bedingten Erdbeben, die sich in mehrtägigen Abständen ereignen. Es sieht nicht nach einer großartigen Aktivitätssteigerung aus.