Strombolianische Eruption am Popocatépetl schleudert glühende Tephra über den Kraterrand hinaus
Bereits vor zwei Tagen ereignete sich am mexikanischen Vulkan Popocatépetl eine stärkere strombolianische Eruption, bei der glühende Tephra bis über den Kraterrand hinausgeschleudert wurde und auf den oberen Flanken des Vulkans niederging. Diese Art von Ausbrüchen stellt eine ernste Gefahr für Vulkanwanderer dar, die das bestehende Besteigungsverbot ignorieren. Die Alarmstufe am Popocatépetl steht weiterhin auf „Gelb Phase 2“, und es gilt eine Sperrzone mit einem Radius von 12 Kilometern um den Gipfel. Diese Maßnahme wurde im letzten Update von CENAPRED nochmals ausdrücklich betont, da immer mehr Wanderer das Verbot missachten und sich auf den Weg zum 5.462 Meter hohen Gipfel des Vulkans machen. Viele fühlen sich durch die in letzter Zeit seltener gewordenen Explosionen ermutigt, den Aufstieg zu wagen – doch Ereignisse wie die Eruption vorgestern zeigen deutlich, dass der Vulkan nach wie vor explosiv aktiv ist.
Weitere Fotos belegen Domwachstum im Krater des Popocatépetl
Die Gipfelstürmer bringen immerhin Fotos und Videos vom Krater mit zurück, die zeigen, dass nicht nur der Mensch die vermeintlich ruhigere Phase des Popocatépetl nutzt – sondern auch die Lava selbst. Im Krater wächst derzeit ein Lavadom, der den Schlot verstopft, was vermutlich zu einer Reduktion der explosiven Aktivität führt. Doch diese Ruhe ist trügerisch: Der Dom behindert den Gasausstoß, wodurch sich Druck im Fördersystem aufbaut. Früher oder später wird es dadurch zu einer Serie starker Explosionen kommen, die den Dom zerstören und Material weiträumig ausstoßen können.
Unterdessen berichteten die Vulkanologen von CENAPRED gestern von 50 Asche-Dampf-Exhalationen sowie vulkanischem Tremor mit einer Gesamtdauer von 208 Minuten. Am Vortag waren es sogar 493 Minuten Tremor. Es gibt also starke Schwankungen in der Aktivität, die auf Bewegungen von Magma im Untergrund hinweisen – das Eruptionspotenzial bleibt hoch.
Der Popocatépetl ist derzeit der aktivste Vulkan Mexikos. Der Vulkan Colima hingegen zeigt momentan keine Lebenszeichen.