Vulkan Poás mit Eruptionen – Bericht vom 12.12.23

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 0.2, -84.23 | Aktivität: Phreatisch

Vier phreatische Eruptionen am Poás

Am Sonntagabend gab es am Poás in Costa Rica eine Serie von 4 phreatischen Eruptionen. Wie das zuständige Observatorium ORVISCORI-UNA in einer Kurzmitteilung schrieb, begann die Eruptionsphase um 22:14 Uhr Ortszeit und wurde anhand seismischer Signale festgestellt. Außerdem wurde auch Infraschall aufgezeichnet, der von den Dampfexplosionen ausgelöst wurde. Da es dunkel und bewölkt war, gab es keine visuellen Beobachtungen des Geschehens. Bereits Mitte November gab es eine ähnliche Sequenz von vier Eruptionen, die sich aber über einen mehrstündigen Zeitraum verteilt ereigneten. Zwei der Eruptionen waren kleiner als die beiden anderen. Sie störten das Gleichgewicht des Kratersees und verursachten Wasserverfärbungen durch aufgewirbelte Sedimente und Turbulenzen.

Am Poás gibt es häufiger phreatische Eruptionen und im Oktober hieß es noch, dass der Kratersee kurz vor dem Austrocknen stünde. Offenbar hat es aber wieder geregnet und die Gefahr einer Austrocknung scheint gebannt.

Interessant ist die Meldung, dass Anfang Dezember weitere Messgeräte am Poás installiert wurden. Hierbei handelt es sich um vier Seismometer, drei Magnetometer, eine GNSS-Station und eine Bodensonde zur Messung des CO2-Flusses am Vulkan Poás. Es gab sogar zwei kleine Eruptionen am zentralen Schlot! Die Geräte wurden in einer Kooperation von ORVISCORI-UNA und AVERT installiert. Das Installationsteam beobachtete bereits während der Arbeiten zwei kleine Schlammeruptionen, die aber noch keine gesonderte Erwähnung in einem Bulletin fanden. Dafür wurde auf Twitter-X ein kurzer Videoclip des Ereignisses geteilt.

Der Poás ist ein 2.697 m hoher Komplexvulkan mit drei Kratern und mehreren anderen vulkanischen Erscheinungsformen entlang einer Störungszone. Er ist der zweitgrößte Vulkan des lateinamerikanischen Staates und und einer der aktivsten Feuerberge der Region. Der letzte größere Ausbruch manifestierte sich in 2017.

Kratersee des Poas trocknet aus

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 0.2, -84.23 | Aktivität: Fumarolisch

Kratersee am Poas trocknet aus, wodurch das Risiko von Ascheeruptionen steigt

Der Poas ist einer der aktivsten und größten Vulkane im mittelamerikanischen Staat Costa Rica. In seinem Kratersee nahe dem 2708 m hohen Gipfel kommt es sporadisch zu phreatischen Eruptionen, die ein beeindruckendes Naturphänomen darstellen. Jetzt dokumentierte das Nationale Vulkanologische Observatorium (OVSICORI) in den letzten Monaten einen Rückgang des Wasserspiegels um bis zu zwei Meter gegenüber dem höchsten Punkt Mitte dieses Jahres. Es besteht die Möglichkeit, dass der Kratersee ganz austrocknet.

Gegenüber dem costa-ricanischen Newsportal Teletica erklärte der OVSICORI-Vulkanologie-Koordinator Geoffroy Avard, dass ein Ungleichgewicht in der Lagune vorliegt, wenn es nach der Regenzeit zu weniger Niederschlägen kommt und die Verdunstung aus dem See anhält. Dieses Ungleichgewicht kann zur kompletten Austrocknung der Lagune führen. In diesem Fall fehlt die Auflast des Wassers auf dem Untergrund, was in der Vergangenheit bereits kleinere Ascheeruptionen verursachte, weil dann einfacher Gas aus dem Magma im Untergrund austreten kann. Ist diese Entgasung besonders stark, entstehen Ascheeruptionen. Geoffroy Avard betonte in dem Interview, dass so etwas in der Vergangenheit öfters vorkam, aber dass es nicht unbedingt eintreten muss. Denkt man diese Folgenkette weiter, dann könnte natürlich auch die Entgasung infolge schwacher Eruption einen Prozess in Gang setzen, der zu stärkeren Vulkanausbrüchen führen könnte. Voraussetzung hierfür ist, dass sich genug eruptionsfähiges Magma im Untergrund befindet.

Zuletzt stand der Poas hier Anfang August in den Schlagzeilen, weil er eine phreatische Eruption erzeugte. Sein letzter größerer Ausbruch ereignete sich 2017. Damals war der Kratersee aufgrund der Eruption trockengefallen und es dauerte Monate, bis er sich wieder aufgefüllt hatte.

Der Alarmstatus des Vulkans Poas steht auf „Gelb“, genauso wie der Turrialba. Einzig der Rincon de la Vieja steht auf „Orange“. Der Arenal hingegen scheint weiterhin ruhig zu bleiben und zeigt keine Anzeichen von einem wiederaufheizen, obgleich von seinem Gipfelkrater dampf entweicht. Bis zum Jahr 2010 war der Arenal daueraktiv.

Vulkan Poas mit Eruption – News vom 07.08.23

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 0.2, -84.23 | Aktivität: Phreatisch

Phreatische Eruption am Poás in Costa Rica

Bereits vorgestern hat es eine phreatische Eruption im Kratersee des costa-ricanischen Vulkans Poás gegeben. Das geht aus einer Mitteilung von ORVISCORI-UNA hervor, die gestern auf FB geteilt wurde. Demnach sprachen die Seismometer um 16:5 Uhr Ortszeit an und detektierten seismische Explosionssignale, die von 3 verschiedenen Punkten/Schloten im Krater ausgingen. An 2 Stellen schossen kleinere Eruptionswolken bis zu 100 m in die Höhe. Sie enthielten viel Schlamm und bereits abgelagerte Tephra vom Seeboden. Kurz vor der phreatischen Eruption wurde Tremor registriert, der durch Bewegung magmatischer Fluide verursacht wurde. In diesem Fall wird es sich bei dem Fluid um heißes Gas gehandelt haben, dass entstand, als Grundwasser durch die Erdwärme erhitzt und verdampft wurde und letztendlich die dampfgetriebene Eruption auslöste.

Im vergangenen Jahr war der Poás aktiver als in diesem Jahr. Sein letzter größerer Vulkanausbruch ereignete sich im Jahr 2017. Damals gab es mehrere Eruptionen, die den Kratersee trockenfallen ließen. Der Zugang zum Vulkan wurde gesperrt. Erst im Folgejahr bildete sich ein neuer Kratersee.

Phreatische Eruptionen erfolgen oft phasenweise, es ist also gut möglich, dass wir in den nächsten Wochen öfters über den Poas lesen werden.

Der Volcan de Poás ist einer der aktivsten Vulkane des Landes und eine der beliebtesten Touristenattraktionen, die in einem Nationalpark geschützt ist. Der Poás liegt im zentralen Teil Costa Ricas und ist von der Hauptstadt San José aus gut erreichbar.

Der Krater des Poás ist einer der größten der Welt. Der Säuresee im Krater, kann seine Farbe und Aktivität je nach vulkanischen Ereignissen ändern. Aufgrund der dynamischen Natur des Vulkans kann es zu vorübergehenden Sperrungen des Nationalparks kommen, um die Sicherheit der Besucher zu gewährleisten.

Erdbeben-News 18.02.23: Costa Rica

Erdbeben Mb 5,2 erschüttert Vulkan Poas

Datum: 18.02.23 | Zeit: 08:24:12 UTC | 10.22 N ; 84.17 W | Tiefe: 8 km | Mb 5,2

Heute Morgen erschütterte ein Erdbeben der Magnitude 5,2 das lateinamerikanische Land Costa Rica. Das Erdbeben ereignete sich nicht in der Küstenregion, sondern im Landesinneren, genauer auf der Linie des Vulkangürtels. Dem nicht genug manifestierte sich der Erdstoß an der unteren Ostflanke des Vulkans Poas. Das Hypozentrum lag vergleichsweise flach in einer Tiefe von 8 km. Das Epizentrum wurde 33 km nord-nordwestlich der Landeshauptstadt San José verortet. Dem EMSC liegen Wahrnehmungsmeldungen vor. Die Daten stammen auch vom Europäischen Erdbebendienst. Die Erdbebenwarte von Costa Rica gibt eine Magnitude Mw 5,3 für den Erdstoß an. Die Daten könnten noch korrigiert werden, da die Meldung frisch eingegangen ist.

Meldungen über Schäden liegen noch nicht vor, theoretisch war das Beben stark genug um leichte Gebäudeschäden zu verursachen. Denkbar sind Fassadenrisse, herabgestürzte Dach- und Fassadenteile und beschädigte Fahrbahnen.

Tektonische Situation der Erdbebenregion in Costa Rica

Vordergründig wird die tektonische Situation Costa Ricas durch die Subduktion der Cocos-Platte und die Platte der Karibik geprägt, wobei sich die Vulkankette im Landesinneren aufspannt. Sie verläuft parallel zum Mittelamerika-Graben in einer Entfernung von ca. 250 km zu dieser Subduktionszone. Da sich das Beben aber in geringer Tiefe ereignete, kann es sich nicht an einem Stück des subduzierten Ozeanbodens ereignet haben. Der Poas befindet sich im zentralen Bereich der Vulkankette, der sich wiederum im costa-ricanischen Zentraltal befindet. Nordöstlich des Tals liegt die Siquirres-Matina Fault. Im Südwesten wird das Zentraltal durch mehrere Blattverschiebungen begrenzt, die ebenfalls parallel zum Mittelamerika-Graben verlaufen. Diese dominierenden Störungszonen zeichneten sich aber nicht für das aktuelle Beben verantwortlich. Wahrscheinlich manifestierte es sich an einer kleinen lokalen Störungszone, die den Nordosthang des Poas durchzieht. Hierbei handelt es sich um die Angel-Störung. Es ist denkbar, dass die Störung durch eine Änderung des Spannungsfeldes infolge von Magmenaufstieg ausgelöst wurde. In diesem Fall müssten wir bald eine Bodenhebung am Poas sehen. Es könnte auch sein, dass das Beben einen Vulkanausbruch triggern wird. Die letzte größere Aktivitätsphase der Poas ereignete sich 2017.

Hier findet ihr Karten und eine genaue Beschreibung der tektonischen Situation.

Vulkan-News am 07.04.22: Poás

In den letzten Tagen gab es an 2 Vulkanen in Costa Rica phreatische Eruptionen. Bei den Vulkanen handelt es sich um Poas und Rincon de la Vieja. In den Kratern beider Vulkane gibt es Seen.

Poás eruptierte gestern

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 0.2, -84.23|Eruption: Phreatisch

Archivbild. © Carlos Arguedas

Gestern Nacht, um 2:42 Uhr Ortszeit eruptierte der Poás Die phreatische Eruption manifestierte sich aus einem nördlich gelegenen Schlot am Rand des Kratersees. Drei Minuten lang stieg Dampf auf, der eine Höhe von 500 m über dem Kraterboden erreichte. Am Morgen besuchten Geowissenschaftler vom zuständigen Observatorium OVISCORI UNA den Vulkan und nahmen das Geschehen genauer unter die Lupe. Einer der Wissenschaftler -Gino González- erklärte in einem Interview mit der Zeitung „Tico Times“, dass er den Vulkan erst im März besichtigt hatte und keine Anzeichen für eine bevorstehende Eruption beobachtet hätte. Auch direkt vor der Eruption hat es keine Häufung vulkanisch bedingter Erdbeben gegeben. Allerdings ist es ja bekanntlich so eine Sache mit der Vorhersagbarkeit phreatischer Eruptionen: sobald ein Vulkan ein aktives Hydrothermalsystem hat und Magma im Fördersystem steht, kann es jederzeit zu diesen Dampfexplosionen kommen. Das Gefährlich dabei ist, dass die Explosionen nicht nur Dampf fördern, sondern auch Schlamm und größere Gesteinstrümmer. Sie stammen aus der Schlotfüllung, oder vom Schlotrand und bestehen aus altem Lavagestein. Diese Bruchstücke verwandeln sich in Projektile und können eine ernste Gefahr für Vulkanbeobachter darstellen.

Im aktuellen Fall beschrieben die Vulkanologen, dass sich der Schlot freisprengte und nun stark fumarolisch tätig ist. Vulkanologe Javier Pacheco sagte: „Jetzt müssen wir abwarten, wie die Aktivität dort weitergeht, denn der Seespiegel war hoch, was ein Zeichen für ein sich entspannendes System ist, aber es könnte auch sein, dass der Dampf am Boden das Wasser drückt und ansteigen lässt.“

Beim Poás handelt es sich um einen 2 697 Meter hohen Komplexulkan. Er liegt in der Provinz Alajuela und ist Teil des Nationalparks Vulkan Poas. Er hat eine Fläche von 65 Quadratkilometern.

Rincon de la Vieja eruptiere am Montag

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 10.83, -85.32|Eruption: Phreatisch

Beim Rincon de la Vieja handelt es sich ebenfalls um einen Komplexvulkan, der in einem Schutzgebiet liegt. Er ist 1916 m hoch und liegt in der Provinz Guanacaste. Am Montag eruptierte der Vulkan um 10:42 Uhr Ortszeit. Die Eruption erzeugte ein seismisches Signal von 1,5 Minuten Dauer. Da der Feuerberg in den Wolken hing, waren visuelle Beobachtungen nicht möglich. Es kam aber weder zu Ascheneiderschlag, noch konnte man den Geruch von Schwefelgasen feststellen.

Ätna: Alarmstatus erhöht

Update 13:00 Uhr: Das INGV schreibt in seinem morgendlichen Bericht, dass die Asche-Emissionen heute nachgelassen haben. Auf der LiveCam sieht man derzeit viel Dampf mit wenig Asche aus dem Nordostkrater aufsteigen. Beim Tremor sehen die Vulkanologen keine signifikante Änderung gegenüber den Vortagen.

Originalmeldung: Die anhaltenden Asche-Emissionen veranlassten gestern das INGV den Alarmstatus für den Flugverkehr auf „rot“ zu erhöhen. Damit gab es eine offizielle Warnung vor der Vulkanasche. Diese wurde aus 2 Kratern eruptiert: Der Voragine und dem Nordostkrater. Die Eruptionen halten weiterhin an, obwohl der Tremor weiter gesunken ist. Unter dem Gipfelkratern wird rege Mikroseismik registriert. MIROVA detektierte eine thermische Strahlung mit einer Leistung von 49 MW. Wie es weitergeht lässt sich nicht prognostizieren. Es ist eine der längsten Phasen mit reiner Tätigkeit aus dem Zentralkrater seit Jahren.

In unserer FB-Gruppe wurden zahlreiche Fotos der aktuellen Aktivität geteilt. Ein paar sehr schöne Aufnahmen mithilfe einer Drohne sieht man unten. Sie stammen von einem Fotografen aus der Schweiz.

Shiveluch auf Kamtschatka erutiert pyroklastischen Strom

Der Domvulkan erzeugte letzte Nacht (UCT) hoch aufsteigende Aschewolken. Das VAAC Tokio registrierte Vulkanasche in gut 10.000 Metern Höhe. Die Aschewolken standen im Zusammenhang mit pyroklastischen Strömen, die vom Dom abgingen. Die genaue Länge der Ströme wurde nicht kommuniziert, aber aus der Höhe der Aschewolke schätze ich, dass die pyroklastischen Ströme mindestens 2-3 km weit flossen. Für allzu forsche Vulkanbeobachter stellen sie eine Gefahr dar. Der Shiveluch ist derzeit der aktivste Vulkan auf Kamtschatka. Das VAAC gab dieses Jahr bereits 590 VONA-Meldungen zu diesem Vulkan heraus.

Poás in Costa Rica aktiv

In Costa Ria ist der Poás dieser Tage wieder munter. Vor 2 Tagen eruptierte er phreatisch. Eine Dampfwolke stieg mehrer Hundert Meter hoch auf. Der Nationalpark wurde aus Sicherheitsgründen geschlossen.

Ulawun in Papua Neuguinea

Der Vulkan in PNG gibt keine Ruhe und eruptierte auch heute eine Aschewolke. Diese wurde vom VAAC Darwin registriert. ihre Höhe wird mit 5.200 m ü.N.N. angegeben.

Stromboli: Aktivität weiterhin hoch

Auch wenn es um Stromboli in den letzten Tagen ruhiger geworden ist, attestiert das LGS-Florenz eine hohe Aktivität des Vulkans. Allerdings sind die meisten Parameter leicht rückläufig. Eine Ausnahme bildet da der Schwefeldioxid-Flux. Er betrug in den letzten 24 Stunden 132 Tonnen. Gegenüber den Vortagen hat sich der Wert fast verdoppelt. Schwefeldioxid wird vom Magma freigesetzt und steht somit in direkter Relation zur Magma-Menge, die im Fördersystem steht und entgast.

Abseits wissenschaftlicher Beobachtungen sind die meisten Beobachter des Vulkans von seiner anhaltenden explosiven Aktivität begeistert. Gestern Mittag gab es eine ruhigere Phase des Vulkans, doch am Abend zog die Aktivität wieder deutlich an. Beobachter berichten von Explosionen im Minutentakt. Das Foto stammt von unserem FB-Gruppenmitglied Ruedi Thomi der sich derzeit vor Ort befindet.

Ätna: Tremor weiterhin hoch

Der Tremor am Ätna auf Sizilien ist weiterhin hoch und bewegt sich mit geringen Schwankungen seitwärts. Das LGS zeichnete heute Nacht eine Tremor-Phase mit besonders großer Amplitude auf, was normalerweise auf starke Explosionen hindeutet. Im Widerspruch dazu wurden keine Infrasound-Ereignisse registriert. Derzeit ist es am Ätna allerdings sehr stürmisch und der Wind könnte die Messergebnisse beeinflussen. Unklar ist auch, ob die Lücke in der Registrierung der Erdbeben durch einen Defekt der Aufzeichnung hervorgerufen wurde, oder ob sich zwischen dem 20.09 -22.09 tatsächlich keine Erdbeben am Ätna ereigneten. Ein Blick auf die Ereignisse der letzten 4 Wochen zeigt jedenfalls eine rege Bebentätigkeit, die darauf hindeutet, dass sich einiges an Magma im Untergrund bewegt. Auffällig ist ein Schwarmbeben im Westen des Vulkans und ein Beben-Cluster unter dem Zentralkrater.

Poás eruptiert Aschewolke

Der Vulkan Poás in Costa Rica ist ausgebrochen und eruptierte eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 5700 m aufstieg. Das sind ca. 3000 m über Kraterhöhe. Die Eruption fand um 21:00 Uhr Ortszeit statt und löste eine VONA-Warnung aus. Vor 2 Jahren stand der Poás regelmäßig in den Schlagzeilen, da er sich in einer sehr aktiven Phase befand. Dabei wurde sein Kratersee verdampft, der sich derzeit wieder neu bildet.

Anak Krakatau eruptiert phreatisch

Der Vulkan Anak Krakatau eruptierte heute Nacht um 00:26 Uhr (WIB), wie das zuständige Observatorium berichtete. Die Höhe der Eruptionswolke konnte nicht bestimmt werden, aber es wurde ein seismisches Signal registriert, welches 2 Minuten und 26 Sekunden dauerte. Es hatte eine Amplitude von 26 mm. MIROVA hat eine geringe thermische Anomalie gemessen, die eine Leistung von 4 MW hat. Da das VAAC keine Vulkanasche festgestellt hat, vermute ich eine phreatische Explosion, die ohne Ausstoß von frischer Lava stattfand. Allerdings zeigen diese Dampfexplosionen, dass sich noch heißes Magma im Fördersystem befindet. Der Alarmstatus steht auf „orange“ und es gilt eine 5 km Sperrzone um den Krater des Vulkans. Damit darf man das Archipel praktisch nicht betreten.

Gunung Agung eruptiert

Ähnliches wie am Krakatau ereignete sich heute Nacht auch am Gunung Agung. Die Seismografen zeichneten eine Eruption auf, die ein seismisches Signal erzeugte. Dieses hatte eine Amplitude von 17 mm und dauerte 3 Minuten und 40 Sekunden. Auch hier ließ sich die Höhe der Eruptionswolke nicht bestimmen. Das VAAC brachte keine Meldung. Von daher wird es sich ebenfalls um eine Dampfexplosion gehandelt haben.

Karangetang weiterhin aktiv

Der Vulkan auf der indonesischen Insel Siau ist weiterhin aktiv. Nach mehreren Tagen mit schlechtem Wetter lichteten sich heute die Wolken und die beiden Krater waren sichtbar. Thomas Spinner ist vor Ort und berichtet in unserer Fb-Gruppe über das Gesehene. Er beschreibt den Dom im Nordkrater als sehr groß. Es gingen mindesten 5 Schuttlawinen ab und Thomas konnte Gas-Exhalationen beobachten. Der Lavastrom auf der Nordflanke scheint indes zum Stillstand gekommen zu sein. Allerdings stehen Berichte von dort noch aus. Ein Update folgt, sobald neue Infos vorliegen.

Update: Thomas teilte mir mit, dass der Lavastrom im unteren Bereich nicht mehr aktiv ist. Er stoppte 2 Tage nachdem er das Meer erreichte.

Der Karangetang mit 2 dampfenden Kratern und einem Lavadom. © Thomas Spinner via FB

Poás eruptiert phreatisch

Der Vulkan Poás in Costa Rica steht den Feuerspeiern (oder vielmehr Dampfspeiern) in Indonesien in nichts nach und eruptiert ebenfalls phreatisch. Die Dampfexplosionen benötigen natürlich Wasser, das mit dem Magma im Untergrund interagiert. Das Wasser kann Grundwasser sein, von Kraterseen stammen, oder durch starke Niederschläge dem Boden zugeführt werden. Während in Indonesien gerade Regenzeit ist, herrscht in Costa Rica Trockenzeit. Im Fall Poás stammt das Wasser vom Kratersee, welcher nach und nach verdampft.

Poás in Costa Rica brennt

Der Vulkan Poás in Costa Rica steht heute in den Schlagzeilen, weil in seinem Krater Rotglut gesichtet wurde. Allerdings stammt der Rote Lichtschein nicht von frischer Lava, sondern von brennenden Schwefel. Maria Martinez, Vulkanologin von OVSICORI-UNA schreibt zu dem Bild, dass sich im Krater sehr viel Schwefel abgelagert hatte, der sich aufgrund der hohen Fumarolen-Temperaturen entzündete. Auch wenn der Brand nicht direkt durch frische Lava ausgelöst wurde, zeigen die hohen Fumarolen-Temperaturen, dass das Magma relativ hoch im Fördersystem stehen muss. Vor 3 Tagen wurden die Gastemperaturen mit 200-400 Grad angegeben. Es ist also gut möglich, dass es bald zu weiteren Eruptionen kommen könnte. Aufgrund der erhöhten Aktivität der letzten Tage wurde der Nationalpark für Touristen gesperrt.

Shiveluch in guter Form

Der Vulkan Shiveluch liegt auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka und ist weiterhin sehr gut in Form. Er eruptiert mehrmals täglich Aschewolken. Diese könnten mit partiellen Domkollaps und dem Abgang pyroklastischer Ströme assoziiert sein. Auf dem Foto unten erkennt man, eine Aschewolke, die von der Basis des Lavadoms aufsteigt. Es ist nicht klar zu sehen, ob sich dort ein Förderschlot befindet, oder ob die Wolke von der Front eines pyroklastischen Stroms aufsteigt. Ich vermute das Letzteres der Fall ist.

Reventador eruptiert Vulkanasche

In Ecuador ist der Andenvulkan Reventador weiterhin aktiv. Das VAAC meldet Vulkanasche in 5 km Höhe über dem Meeresspiegel. Mehrmals am Tag ereignen sich explosive Eruptionen, die zudem glühende Tephra ausstoßen. Diese geht im oberen Bereich der Vulkanflanken nieder. Der Reventador ist einer der aktivsten Vulkane von Ecuador. Allerdings ist sein Gipfel häufig in Wolken gehüllt, so dass die Eruptionen nur selten zu beobachten sind.