Poás: Kratersee füllt sich wieder

Kratersee am Poás füllt sich wieder – Langanhaltender Tremor registriert

Gut ein Jahr, nachdem der Kratersee des Poás in Costa Rica begann, auszutrocknen, hat er sich wieder gefüllt. Das Wasser stammt hauptsächlich aus den intensiven Regenfällen, die Mittelamerika in den vergangenen Wochen heimgesucht haben. Während am Poás keine Ascheemissionen mehr beobachtet werden, ist der Gasfluss deutlich erhöht: Laut einem Update des OVISCORI-UNA sind die Schwefeldioxid-Konzentrationen hoch. Heute Morgen wurden am Aussichtspunkt Spitzenwerte von bis zu 5 ppm gemessen. Die Gasverhältnisse bleiben stabil, und seit dem 17. November wird die SO₂-Konzentration durch MultiGas-Messungen überwacht.

Der Großteil des Gases entweicht aus einer großen Fumarole im südlichen Bereich des Kraters, die unter Wasser liegt und für sichtbare Wasserturbulenzen sorgt.

Die seismische Aktivität des Poás zeigt sich in einem kontinuierlichen Hintergrundtremor mit konstanter Energie und häufigen langperiodischen Signalen. Seit gestern Morgen ist oberhalb des Hintergrundzitterns ein streifenförmiges Zittermuster erkennbar, das eine dominante Frequenz von 4,6 Hz aufweist. Dieses Muster hielt nahezu den ganzen Tag und bis heute Nachmittag an. Der Frequenzbereich des Hintergrundzitterns liegt zwischen 2 und 10 Hz.

Am Vulkan wurden keine signifikanten Verformungen festgestellt, was auf eine stabile geologische Struktur hindeutet.

Der Poás, einer der aktivsten Vulkane Costa Ricas, ist bekannt für seinen großen Hauptkrater mit einem sauren Kratersee, der in der Vergangenheit häufig phreatische Explosionen verursachte. Die aktuelle Aktivität und der erhöhte Gasausstoß deuten darauf hin, dass der Vulkan weiterhin aufgeheizt ist und jederzeit Dampfexplosionen auftreten könnten. Daher bleibt der Poás unter der ständigen Beobachtung der Vulkanologen des OVISCORI-UNA.

Neben dem Poás werden auch die Vulkane Rincón de la Vieja und Turrialba von den Vulkanologen genau überwacht, da sie ebenfalls jederzeit eruptieren könnten.

Am Rincón de la Vieja wurde eine leichte Tremorsequenz mit langperiodischen Erschütterungen registriert. Aus dem Gipfelkrater stieg eine Dampfwolke auf.

Auch am Turrialba gab es keine Ausbrüche, jedoch wurden Niederfrequenzbeben und sogenannte Tornillos registriert. Der Gasausstoß bleibt erhöht, und die SO₂-Konzentrationen erreichten laut Messungen des MultiGas-Teams am Gipfel Werte von bis zu 10 ppm.

Poás: Krater füllt sich langsam mit Wasser

Kratersee des Poás füllt sich langsam – trotzdem brennende Schwefelgasfumarole gesichtet

Im letzten Winter stand der Poás häufig in den Schlagzeilen, da er sporadisch phreatische Eruptionen verursachte und kontinuierlich Gas ausstieß, das Vulkanasche enthielt. Dies war auf eine Magmenintrusion in einen oberflächennahen Magmenkörper unter dem Krater zurückzuführen, sowie auf eine ausgeprägte Dürreperiode, die zur Verdunstung des Kratersees führte. Dadurch wurden Fumarolen und der Förderschlot freigelegt, was zu starken Entgasungen und Explosionen führte. Inzwischen regnet es stark in Costa Rica, und der Kratersee beginnt sich langsam wieder zu füllen. Dennoch bleibt eine große Fumarole am Südrand des Kratersees offen, und Vulkanologen beobachteten dort brennenden Schwefel, der den Krater nachts in einen schwachen Lichtschein hüllt.

Am westlichen Kraterrand wurde ein MultiGas-Messgerät installiert, das kontinuierlich die Gaskonzentrationen überwacht und die verschiedenen vulkanischen Gase unterscheiden kann. Die Messungen ergaben eine Schwefeldioxid-Konzentration von 9 ppm. Die Verhältnisse von CO₂/SO₂ und H₂S/SO₂ lagen jeweils bei 0,5. Ein weiteres Messgerät an der Besucherplattform am Kraterrand registrierte eine Schwefeldioxid-Konzentration von 2 ppm.

Wie viel Schwefeldioxid darf es sein?

Es stellt sich die Frage, ab wann eine Schwefeldioxid-Exposition für Menschen schädlich ist. Hier gibt es unterschiedliche Grenzwerte und Richtlinien, die ich im Netz recherchiert habe: Die WHO sieht eine Konzentration von mehr als 500 µg/m³ (etwa 0,175 ppm) bei einer 10-minütigen Exposition bereits als gesundheitsschädlich an. Der empfohlene Tageshöchstwert liegt bei 20 µg/m³ (etwa 0,007 ppm). In der EU darf der Tagesgrenzwert von 125 µg/m³ Schwefeldioxid nicht öfter als dreimal im Kalenderjahr überschritten werden.

In US-amerikanischen Arbeitsumgebungen legt die OSHA einen Grenzwert von 5 ppm für SO₂ als zeitgewichteten Durchschnitt für eine 8-Stunden-Schicht fest. Kurzfristig gelten Belastungen von 50 bis 100 ppm Schwefeldioxid pro Kubikmeter Luft als tolerierbar, jedoch nur für bis zu 60 Minuten. Danach drohen ernste Gesundheitsschäden, bis hin zum Erstickungstod.

Die Werte, die auf der Besucherterrasse am Poás gemessen wurden, überschreiten die meisten dieser Richtlinien deutlich. Übrigens, unter Standardbedingungen entsprechen 2860 µg/m³ Schwefeldioxid in der Atemluft 1 ppm.

Beschreibung des Poás Vulkans

Der Poás Vulkan liegt in Costa Rica und zählt zu den aktivsten Vulkanen des Landes. Er ist bekannt für seinen großen, säurehaltigen Kratersee, der von Fumarolen umgeben ist, die kontinuierlich Gas freisetzen. Der Vulkan zeigt häufig phreatische Ausbrüche, bei denen Gase und Dampf explosionsartig entweichen. Die Fumarolen im Krater enthalten hohe Konzentrationen an Schwefel, was zu dem charakteristischen „Schwefelglühen“ in der Nacht führt. Der Poás ist ein beliebtes Ausflugsziel, doch seine Aktivität führt oft zu Einschränkungen für Besucher.

Poás: Vulkanologe beprobt den Kratersee

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 0.2, -84.23 | Aktivität: Phreatisch

Vulkanologe stieg in den Krater des Poás hinab um Gasprobe zu nehmen und setzte sich der Gefahr aus

Der Poás in Costa Rica steht immer wieder aufgrund seiner phreatischen Eruptionen in den Schlagzeilen, wobei sich die Frequenz der Meldungen in diesem Jahr deutlich steigerte. Grund hierfür war, dass der Kratersee trockengefallen war und der Gegendruck des Wassers fehlte, so dass starke Entgasungen gleich kleine Eruptionen auslösten. Außerdem war bereits im Herbst ein Magmenkörper aufgestiegen, der vermutlich in 4 bis 5 Kilometern Tiefe unter dem Vulkan in der Erdkruste steckengeblieben war. Die Hitze der Schmelze befeuerte allerdings das Hydrothermalsystem, was zu vermehrter Aktivität führte.

Obwohl die Gefahr phreatischer Eruptionen nicht gebannt ist, kletterte OVISCORI-UNA-Geologe Geoffroy Avard gestern in den Krater des Poás hinab und nahm Gasproben aus einer Fumarole, die dem aktiven Förderschlot am nächsten ist. In einem Statement vor laufender Kamera erklärte er, dass die Probenentnahme äußerst wichtig sei: Durch die Gasanalyse hofft man, Daten zu gewinnen, die Rückschlüsse über das Magma zulassen, das sich unter dem Vulkan akkumulierte. Nur wenn die Magmakomposition bekannt ist, kann man einigermaßen verlässliche Prognosen über das eruptive Verhalten eines Vulkans treffen. Dabei schwenkt die Kamera einmal durch den Krater und enthüllt eine Asche-Dampferuption in unmittelbarer Nähe des Geologen.

Der Geowissenschaftler war sich des Risikos einer Probenentnahme im Krater durchaus bewusst: Seit dem 23. März musste der Poás-Nationalpark zweimal gesperrt werden, weil die phreatischen Eruptionen Touristen gefährdeten, die sich auf der Besucherterrasse am Kraterrand aufhalten. Zuvor waren die Zugangsregeln verschärft worden und jeder Besucher muss einen Helm tragen.

Der Poás ist aktuell der aktivste Vulkan in Costa Rica. Weiterhin aktiv ist der Rincon de la Vieja, der sporadisch phreatische Explosionen generiert. Der Turrialba ist länger nicht mehr ausgebrochen, zeigt aber eine schwache Seismizität. Leider ruht der Arenal, der zwischen 1968 und 2010 daueraktiv war und strombolianische Eruptionen erzeugte.

Der Poás ist ein 2708 Meter hoher Komplexvulkan und liegt in relativer Nähe zur Hauptstadt San José.

Vulkan Poás mit Tremor und starken Exhalationen

Starker Tremor am Poás verursacht Schäden – Gesundheitsbeschwerden durch Gaskontamination

In Costa Rica sorgt der Vulkan Poás für weitere Schlagzeilen: In den letzten 48 Stunden wurde kontinuierlicher Tremor registriert, der laut Medienberichten so stark sein soll, dass in einigen Ortschaften leichte Schäden entstanden. Außerdem kommt es zu vielen schwachen phreatischen Eruptionen, bei denen auch Vulkanasche und vor allem viel Gas gefördert werden. Die Exhalationen driften mit dem Wind in Richtung bewohntes Gebiet, und aus mehreren Gemeinden wurde Ascheniederschlag gemeldet. Das Material setzt sich auch auf Fahrzeuge ab, die mit einem grauen Schleier aus feinem Lavastaub überzogen sind. Diesen entfernt man am besten mit viel Wasser. Wer wischt, verkratz sein Fahrzeug! Darüber hinaus klagten viele Anwohner über Reizungen der Augen und Schleimhäuten und hatten mit Nasenbluten, Kopfschmerzen und Atemwegsproblemen zu kämpfen, die von der hohen Konzentration vulkanischer Gase in der Luft hervorgerufen wurden. Die Gesundheitsbehörden warnen davor und empfehlen besonders empfindlichen Leuten und solchen mit Vorerkrankungen, in ihren Wohnungen zu bleiben.

Wie OVISCORI UNA berichtet, finden starke Entgasungen aus großen Fumarolen statt, die sich am Grund des Kraters befinden. Normalerweise liegen sie im Kratersee, doch da dieser fast ausgetrocknet ist, können die Gase ungehindert aufsteigen. Normalerweise filtert das Wasser feste Bestandstoffe und viele Gase aus den Fumarolenexhalationen heraus, doch nun können sie ungehindert in die Atmosphäre entweichen. Nachts sieht man aus den Fumarolen Flammen züngeln. Temperaturmessungen ergaben eine Gastemperatur von 302 Grad Celsius.

Die Vulkanologen haben gestern die Gaskonzentration auf der Besucherplattform am Kraterrand gemessen und kamen auf einen Wert von 2 ppm Schwefeldioxid. Auf der gegenüberliegenden Seite, die sich in Windrichtung befand, betrug der Wert 11 ppm.

Aschefall wurde aus den Orten Sarchí, Grecia, Naranjo, San Ramón de Alajuela, Palmares, Atenas gemeldet. Vorhersagen zum weiteren Geschehen am Poás wurden nicht aufgestellt. Die Frage ist, ob die beobachteten Phänomene ausschließlich dem Austrocknen des Kratersees geschuldet sind, oder ob es aktiven Magmenaufstieg gibt? Meiner Meinung nach kann der starke Tremor durchaus für Magmenaufstieg sprechen. Zu bedenken gilt aber auch, dass das Austrocknen des Kratersees durch den fehlenden Gegendruck des Wassers auf das Fördersystem des Vulkans Fluidbewegungen verstärken könnte.

Übrigens, vor der Küste von Costa Rica gab es heute Nacht ein Erdbeben Mb 5,1. Mit einem Hypozentrum in 50 km Tiefe.

Weiterführender Link: Vulkanbeschreibung Poás.

Kratersee des Poás nach phreatischen Eruptionen trocken

Kratersee im Poás ist ausgetrocknet – Schwefelgeruch verbreitet sich

Nachdem es in den vergangenen Wochen zahlreich kleine phreatische Eruptionen aus dem Kratersee des Vulkans Poás in Costa Rica gegeben hatte, ist dieser nun trocken. Anstelle der phreatischen Eruptionen gibt es jetzt starke Entgasungen, die schwefelhaltigen Dampf ausstoßen. In den umliegenden Gemeinden verbreitet sich der Geruch nach Schwefel bzw. Schwefelwasserstoff. Bei den Anwohnern liefert der Geruch Anlass zur Besorgnis, fürchtet man doch einen größeren Vulkanausbruch. Die Gase stieß der Vulkan allerdings auch früher aus, nur wurden sie zum Teil im Waser des Kratersees gebunden, so dass sich der Geruch nicht weit verbreiten konnte.

Javer Pacheco, Vulkanologe am vulkanologischen und seismologischen Observatorium von Costa Rica (Ovsicori), sagte voraus, dass es in Städten wie Grecia, Sarchí und Zarcero immer häufiger vorkommen werde, dass Bewohner den Geruch von Schwefel wahrnehmen werden. Zuletzt hatte man einen Schwefeldioxid-Ausstoß von 56 Tonnen am Tag festgestellt

Der Kratersee fiel bereits am Freitag trocken. Lokale Medien berichten, dass es im Wochenverlauf vor dem Trockenfallen des Krater ca. 1000 geysirartige Ausbrüche gegeben hatte. Diese konnte man von der Besucherterrasse am Kraterrand beobachten, sofern es die Wolkensituation zuließ. Allerdings dürfen sich Beobachter seit einigen Wochen nur höchstens 20 Minuten auf der Plattform aufhalten und müssen einen helm tragen. Grund für diese Sicherheitsmaßnahme waren größere Phreatische Eruptionen, die Material bis zu 500 m hoch auswarfen und bis Anfang Februar auftraten.

Bisher war die Gasentwicklung auf der Besucherplattform nicht so groß, dass sie zu Beeinträchtigungen geführt hätten. Nach dem Austrocknen des Kratersees könnte sich das jetzt ändern. Man geht aber davon aus, dass sich in den nächsten Tagen das Wetter ändern wird: die Trockenzeit strebt ihrem Ende entgegen und man rechnet mit auflebenden Winden, die die Gase schneller verteilen.

Laut Javier Pacheco erzeugt auch der Vulkan Rincón de la Vieja Gaswolken, weshalb auch Bewohner von Städten in der Nähe der Ausläufer wie Curubandé, Borinquen und Quebrada Grande Gasgerüche gerochen haben. Auch hier ist der Kratersee fast ausgetrocknet. Grund dafür ist, dass die Trockenzeit in diesem Jahr besonders lang und intensiv war.

Vulkan Poás mit Tremor am 27.02.24

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 0.2, -84.23 | Aktivität: Tremor

Poás in Costa Rica ist seismisch aktiv

In Costa Rica fällt der Vulkan Poás auf, da er seismisch unruhig ist und Tremorphasen registriert wurden. Der Tremor steht in Verbindung mit unterirdischen Fluidbewegungen und könnte ein Indiz für aufsteigendes Magma sein. Dem nicht genug kommt es zu einer Kontraktion des Kraters, und der Boden senkte sich ab. Der Kratersee ist fast verschwunden und enthält nur noch wenig Wasser. Es kommt zu starken Entgasungen. Berichte über neue phreatische Eruptionen liegen mir nicht vor. Da im Kratersee nur noch sehr wenig Wasser vorhanden ist, nimmt diese Art der Aktivität wohl auch weiter ab. Es könnte aber sein, dass es dann bald zu Explosionen kommt, die bereits abgelagertes Material mobilisieren und auch Vulkanasche enthalten. Zuletzt wurden Explosionen gesichtet, die brennende Gase eruptiert haben sollen.

Auch der Vulkan Rincon de la Vieja ist unruhig. Es wurden einige vulkanisch bedingte Erdbeben mit Frequenzen zwischen 3 und 4 Hz detektiert. Zudem kam es sporadisch zu niederfrequenten Beben. Über den Wasserstand in diesem Kratersee liegen mir keine Informationen vor, aber generell erlebt man gerade in weiten Teilen Mittelamerikas eine sehr trockene Trockenzeit. Teilweise hat es seit Dezember überhaupt nicht mehr geregnet, was ein Grund dafür ist, dass der Kratersee im Poás dabei ist auszutrocknen.

In Guatemala begünstigt die Trockenheit Waldbrände, und so kam es am ruhenden Vulkan Agua zu einem Waldbrand, der auf dem ersten Blick so aussah, als wären Lavaströme am Vulkan unterwegs.

Apropos Costa Rica: dort gab es heute Nacht ein Erdbeben M 3,2, das sich wenige Kilometer südlich der Landeshauptstadt San José manifestierte. Das Hypozentrum lag in 20 km Tiefe. Der oben erwähnte Poás liegt nördlich der Hauptstadt und somit in relativer Nähe zum Epizentrum. Einen direkten Zusammenhang zwischen Beben und Vulkan gab es wahrscheinlich, aber nicht. Der Erdstoß war auch zu schwach, als dass er sich auf die Aktivität des Vulkans auswirken könnte.

Vulkan Poás mit Rotglut

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 0.2, -84.23 | Aktivität: Phreatisch

Phreatische Eruption mit Glut am Poás beobachtet

In Costa Rich reißt die Eruptionsserie am Poás nicht ab. Wie gestern gemeldet wurde, gab es in der Nacht zum Mittwoch eine weitere phreatische Eruption, bei der eine Eruptionswolke mehrere hundert Meter hoch aufstieg. Wie zuvor bestand sie aus einem Gemisch aus Wasser, Gas und Schlamm vom Grund des Sees, doch zum ersten Mal seit fünf Jahren wurde auch ein heller Lichtschein auf den Livecam-Aufnahmen beobachtet. Laut dem OVISCORI UNA-Geoforscher Geoffroy Avrad soll das Leuchtphänomen nicht von glühender Vulkanasche verursacht worden sein, sondern von brennenden Schwefelgasen herrühren. Zuvor waren brennende Schwefelgase beobachtet worden, die aus Fumarolen züngelten.

Bereits gut 2 Stunden vor der Explosion nahm die Intensität der Flamme aus den Fumarolen zu, was auf steigenden Gasausstoß und erhöhten Druck im Vorfeld der Eruption zurückzuführen ist.

Bei phreatischen Eruptionen wird normalerweise keine frische Lava ausgestoßen, da die Explosion von plötzlich expandierendem Dampf verursacht werden, ohne dass es zu einem Kontakt zwischen Magma und Wasser kommt. Für die Dampfexplosionen zeichnet sich die Erdwärme verantwortlich. Letztendlich wird sie aber nur durch Magma so groß, dass es zur Dampfexplosion kommen kann. Oft steht das Magma dann relativ nahe an der Oberfläche. Dass es zu einem Magmenaufstieg am Poás kam, davon zeugten Erdbeben im November. Auch jetzt ist die Seismizität leicht erhöht.

Der Poás ist ein aktiver Stratovulkan in Costa Rica. Er befindet sich ungefähr 30 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt San José. Mit einer Höhe von 2.687 Metern über dem Meeresspiegel ist er einer der größeren Vulkane des Landes.

Der Poás-Vulkan hat zwei Hauptkrater, in denen es Kraterseen gibt. Beim See in dem aktuell aktiven Krater handelt es sich um die „Laguna Caliente“. Der andere Kratersee wird „Laguna Botos“ genannt und ist heute ein Biotop.

Vulkan Poás mit Eruption am 04.02.24

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 0.2, -84.23 | Aktivität: Phreatisch

Vulkan Poás mit phreatischen Eruptionen – Kratersee fast trocken

Vorgestern gab es am Poás in Costa Rica wieder eine größere phreatische Eruption. Sie ereignete sich in den frühen Morgenstunden um 07:12 Uhr Lokalzeit, als eine Dampfexplosion eine Materialsäule gut 200 m über dem Grund des Kraters hat aufsteigen lassen. Bei dem eruptierten Material handelte es sich um ein Gemisch aus Dampf, Wasser, Gesteinsfragmenten und Seesedimenten. Der Ausbruch unterbrach die fortlaufenden kleineren Eruptionen, von denen es stündlich zwischen 20 und 25 gab. Zwei Stunden nach dem größeren Ereignis setzten die kleinen Eruptionen wieder ein. Leider wurde von OVSICORI-UNA nicht kommuniziert, wie hoch diese Eruptionen auswerfen. Dafür gab es heute Morgen das Update, dass der Kratersee fast ausgetrocknet ist und dass die Fumarolen am Kraterboden nun am Rand des Sees aufgetaucht sind. In der Dämmerung konnte man dort brennende Schwefelgase beobachten. Sie waren heißer als 160 Grad.

Die Geoforscher registrieren weiterhin eine leicht erhöhte Seismizität unter dem Poás. Offenbar gibt es einen schwachen Tremor, der im Frequenzbereich zwischen 2 und 7 Hz schwingt. Es werden nur wenige kleine, niederfrequente vulkanische Erdbeben registriert.

Die Alarmstufe steht auf dem Aktivitätslevel „3“ und es könnten sich ohne Vorwarnungen größere Eruptionen ereignen. Zuletzt blieb der Poás-Nationapark geöffnet, allerdings gab es Zugangsbeschränkungen für die Aussichtsplattform am Kraterrand, wo sich gleichzeitig nur noch ca. 50 Personen aufhalten dürfen.

Der Poás ist nicht der einzige aktive Vulkan in Costa Rica. In den Updates der Vulkanologen wird insbesondere der Rincon de la Vieja erwähnt, der ebenfalls schwache phreatische Eruptionen erzeugt, wenn auch nicht in so hoher Folge wie der Poás. Am Sonntag wurden auch hier drei kleine Exhalationen festgestellt, auf die ein kleiner phreatischer Ausbruch folgte. Es gibt vulkanisch bedingte Erdbeben, die sich vor allem in schwachem Tremor äußern. In einem niedrigen Frequenzband hat dieser zeitweise größere Amplituden. Hier steht die Warnstufe auf „2“.

Vulkan Poás mit weiterer Eruption – News vom 27.01.24

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 0.2, -84.23 | Aktivität: Phreatisch

Poás mit weiteren phreatischen Eruptionen – Nationalparkverwaltung gibt Empfehlungen aus

In Costa Rica ist der Poás weiterhin aktiv und erzeugte in den letzten Tagen mehrere phreatische Eruptionen. Die letzte manifestierte sich gestern Mittag und wurde von den OVISCORI-UNA-Vulkanologen als „erheblich“ bezeichnet: Die überwiegend aus Wasserdampf bestehende Eruptionswolke stieg bis zu 700 m über Kraterhöhe auf. Wasser, Schlamm und Geröllbrocken wurden ca. 300 m hoch ausgespiene. Das Material stammte überwiegend aus dem Kratersee und der Schlotfüllung des Vulkans. Frische Tephra bzw. Vulkanasche werden bei phreatischen Eruptionen gar nicht oder nur in geringen Mengen gefördert. Diese Art der Ausbrüche entsteht, wenn Magma im Untergrund Grundwasser so stark erhitzt, dass es zur Dampfexplosion kommt, ohne dass es einen direkten Kontakt der Magma mit dem Grundwasser gibt. Vulkanausbrüche, bei denen es zu einer direkten Interaktion zwischen Schmelze und Wasser kommt, werden phreatomagmatisch genannt und zählen zu den stark explosiven Eruptionen, die ein großes Zerstörungspotenzial aufweisen.

Wie auch schon bei früheren Eruptionen, so hielten sich auch diesmal wieder Beobachter auf der Aussichtsplattform am Kraterrand auf und dokumentierten das Geschehen. Bis jetzt bleiben Nationalpark und die Aussichtsplattform für Besucher zugänglich, doch aufgrund der beschränkten Kapazitäten von Schutzdächern wurde der Zugang auf 56 Personen, die sich gleichzeitig auf der Plattform aufhalten dürfen, beschränkt. Außerdem muss jeder Besucher einen Schutzhelm und eine Warnweste tragen. Außerdem darf man den Weg zur Plattform nicht mehr entlangwandern, sondern wird von der Nationalparkverwaltung gefahren. Außerdem gibt es Hinweise, den Empfehlungen der Nationalparkmitarbeiter Folge zu leisten.

Der Poás ist ein 2708 m hoher Komplexvulkan und zählt zu den aktivsten Feuerbergen Costa Ricas. Die letzte größere Eruptionsphase gab es 2017. Damals verschwand der Kratersee, doch bereits im Folgejahr füllte er sich wieder. Aktuell ist der Seespiegel niedrig, was als Ursache für die Zunahme phreatischer Eruptionen angesehen wird. Darüber hinaus gab es im November eine erhöhte Seismizität, als es möglicherweise zum Aufstieg eines Magmenkörpers gekommen war.