Kanlaon eruptiert Vulkanasche am 7. Januar

Kanlaon lässt Vulkanasche bis auf 3700 m Höhe aufsteigen – Erdbebenaktivität hoch

Auf den Philippinen sind die Vulkane Kanlaon und Taal weiterhin aktiv: Der Kanlaon hat heute Vulkanasche eruptiert, die bis auf eine Höhe von 3700 m über dem Meeresspiegel aufgestiegen ist und vom Wind in Richtung Süden getragen worden ist. In Ortschaften in Vulkannähe regnete Asche nieder. Das VAAC Tokio veröffentlichte heute um 16:13:00 UTC eine VONA-Warnung. Eine halbe Stunde später folgte eine zweite. Davor gab es die letzten VONA-Warnungen am 3. Januar. Seitdem baute sich vermehrt Druck im Vulkan auf, was die geophysikalischen Daten bestätigten. In den letzten beiden Tagen wurden jeweils 37 Erschütterungen detektiert, die sich nordöstlich des Gipfelkraters konzentrierten. Der Schwefeldioxid-Ausstoß lag heute bei knapp 3900 Tonnen am Tag.

Es sieht nicht so aus, als würde die Aktivität des Vulkans aufhören, selbst wenn die Ascheemissionen phasenweise nachlassen. Der Vulkan ist noch aufgebläht und verfügt über ein vergleichsweise großes Eruptionspotenzial, mit all dem Magma in seinem Bauch.

Die Situation am Taal ist ebenfalls weiterhin angespannt, obgleich der Vulkan nach seiner kleinen phreatomagmatischen Eruption gestern wieder mehr im Gleichgewicht zu sein scheint, als es zuvor der Fall gewesen ist. Der Schwefeldioxid-Ausstoß erhöhte sich wieder auf fast 4200 Tonnen am Tag und bewegt sich im Rahmen des Durchschnitts vom letzten Jahr. Obwohl weitere phreatische Eruptionen auftreten können, sieht es so aus, als wäre die Verstopfung in einem Fördersystem durch die Explosion gelöst worden.

Die Vulkanologen von PHILVOLCS warnen zwar weiterhin vor Vulkangefahren, aber aufgrund der niedrigen Warnstufe, die sie dem Vulkan verleihen, rechnen sie wohl nicht mit stärkeren Eruptionen. Die Warnstufe steht auf „1“. Am Kanlaon ist sie mit Stufe „3“ deutlich höher. Tatsächlich ist es nicht immer einfach, eine angemessene Warnstufe auszurufen, da die Kriterien unterschiedlich interpretiert werden können.

Taal: Magmatophreatische Eruption am 06.01.2025

Phreatomagmatische Eruption am Taal ließ rotglühende Tephra aufsteigen

Heute manifestierte sich am philippinischen Taal-Vulkan eine phreatomagmatische Eruption, die via Livecam dokumentiert wurde. Sie ereignete sich um 19:34:30 Uhr philippinischer Zeit. Auf Livecamaufnahmen ist zu erkennen, dass die Eruption nicht nur eine 600 m hohe Asche-Dampf-Wolke aufsteigen ließ, sondern tatsächlich etwas rotglühende Tephra ausstieß, die bis über Kraterrandhöhe aufgestiegen ist. PHILVOLCS berichtet, dass die Eruption von einer etwa 6-minütigen Tremorphase begleitet wurde.

Bereits gestern wurde über 3 Tremorphasen berichtet, die sich am 4. Januar ereigneten. Eine der Tremorphasen hielt besonders lang an und setzte sich bis gestern fort. PHILVOLCS gab heute vor der Eruption eine Warnung heraus, dass sich die seismische Energie erhöht hätte und hielt eine Eruption für möglich.

Während phreatische Eruptionen durch explosionsartig expandierenden Wasserdampf verursacht werden, ohne das es zum direkten Kontakt zwischen Wasser und Magma kommt, entstehen phreatomagmatische Eruptionen genau durch diesen Kontakt von Magma mit Wasser. Es ist als Schmelze im Fördersystem nötig.

Während rein phreatische Eruptionen in den letzten Monaten immer mal wieder auftraten, sind phreatomagmatische Eruptionen seltener, kamen in den letzten Monaten aber häufiger vor als in den Jahren zuvor. Über die bislang jüngste Eruption dieser Art berichtete ich am 3. Dezember letzten Jahres. Seitdem war es dann vergleichsweise ruhig um den Taal bestellt. Es gab aber immer wieder vulkanotektonische Erdbeben und Tremor. Zudem wurde unter Vulcano Island eine Magmenintrusion festgestellt, da sich der Boden gehoben hatte.

Der Schwefeldioxid-Ausstoß liegt seit Dezember auf unterdurchschnittlichen Werten, wobei man berücksichtigen muss, dass der Taal für seinen sehr hohen Gasausstoß bekannt ist. Bei der letzten Messung am 30.12.24 wurde ein Schwefeldioxidausstoß von 2753 Tonnen gemessen. Im letzten Jahr typisch waren Werte über 4000 Tonnen am Tag. Daher mutmaßte ich in einem meiner letzten Updates zum Taal, dass sich etwas im Fördersystem geändert hat und das Fördersystem verstopft sein könnten. Daher hielt ich die Eruptionsgefahr für erhöht.

PHILVOLCS belässt den Alarmstatus des Taal-Vulkans auf Stufe „1“. Das Betreten und Überfliegen von Volcano Island mit dem aktiven Krater ist verboten. Es wird davor gewarnt, dass plötzlich kleinere Eruptionen auftreten können und mit Ascheniederschlag zu rechnen ist.

Kanlaon: Ascheemissionen am 02.01.2025

Ascheemissionen am Kanlaon in 2700 m Höhe – Intensive Erdbebentätigkeit

Der philippinische Vulkan Kanlaon ist genauso unruhig ins neue Jahr gestartet, wie er das alte verlassen hat. Das VAAC Tokio brachte heute bereits die 8. VONA-Warnung zum Kanlaon in diesem Jahr heraus, nach der Vulkanasche bis auf eine Höhe von 2700 m aufgestiegen war und in Richtung Westen driftete. Im letzten Jahr löste dieser Vulkan 97 Warnungen vor Aschewolken aus.

Die Seismizität ist weiterhin erhöht: Gestern wurden 45 Erdbeben gemeldet, heute waren es 26. Die Meldungen spiegeln immer die Aktivität des Vortages wider. Bei 8 der seismischen Signale handelte es sich um vulkanischen Tremor, der in bis zu 5 Stunden langen Phasen auftrat. Die vulkanotektonischen Erdbeben manifestierten sich überwiegend nördlich des Gipfels, streuen zum Teil aber auch in weiterer Entfernung zum Krater. Diese Beben manifestieren sich überwiegend entlang einer Nordwest-Südost streichenden Störungszone. Der Vulkan gilt als aufgebläht, soll heißen, unter ihm befindet sich ein größerer Magmenkörper, der Bodenhebung verursacht und die Vulkanflanken versteilt.

Der Gasausstoß ist weiterhin hoch und belief sich am 31. 12. 24 auf 5050 Tonnen am Tag. In den letzten 24 Stunden reduzierte er sich auf 3400 Tonnen. Zugleich wurden 7 Phasen mit Ascheemissionen beobachtet, die bis zu fünfeinhalb Stunden anhielten und somit sogar länger waren als der Tremor, der sich parallel zu den Emissionen abgespielt haben dürfte. Die langanhaltenden Emissionen bauten ein wenig Druck im Vulkangebäude ab, weshalb die geophysikalischen Parameter der letzten 24 Stunden etwas unterhalb der Daten vom Vortag liegen.

Die Gefahr größerer Eruptionen bleibt erhöht. Bei stärkeren Explosionen könnten wieder pyroklastische Ströme entstehen und im Falle von Niederschlägen drohen Lahare abzugehen. Die Alarmstufe steht weiterhin auf „Orange“ und es gibt eine 12 Kilometer durchmessende Sperr- und Evakuierungszone um den Gipfelkrater des Vulkans Kanlaon.

Kanlaon: Warnungen vor stärkeren Eruptionen

Aktivität am Kanlaon weiter erhöht – Vulkanasche in 2400 m Höhe

Auf der philippinischen Insel Negros ist der Kanlaon weiterhin aktiv. Das VAAC Tokio veröffentlichte seit gestern 6 VONA-Warnungen, nach denen Aschewolken bis auf eine Höhe von 2400 m aufsteigen und gen Westen driften. Es kommt zu leichten Aschenniederschlägen in Orten am Fuß des Vulkans. Gehöfte und Dörfer in einer 12 Kilometer durchmessenden Zone um den Gipfel des Kanlaons bleiben evakuiert und eine Besteigung des Vulkans ist verboten.

Die geophysikalischen Parameter deuten darauf hin, dass es in nächster Zeit eine weitere Verstärkung der vulkanischen Aktivität geben könnte. Zum einen emittiert der Kanlaon sehr viel Schwefeldioxid, zum anderen ist seine Seismizität erhöht. Gestern registrierte das seismische Netzwerk von PHILVOLCS 26 vulkanisch bedingte Erdbeben. Bei neun dieser Erschütterungen handelte es sich um vulkanischen Tremor, der bis zu 76 Minuten anhielt. Zudem wurden 9 seismische Signale in Zusammenhang mit der eruptiven Tätigkeit detektiert. Der Schwefeldioxid-Ausstoß lag bei über 7000 Tonnen am Tag. Am Vortag waren die Werte ähnlich hoch. Die Vulkanologen empfehlen dem Zivilschutz und der Bevölkerung, sich auf stärkere Eruptionen vorzubereiten.

Sorgen um Sicherheit Evakuierter und Plünderungen leerstehender Gebäude

In diesem Sinn wurden gestern bei einer Versammlung von lokalen Behörden mit der Kanlaon-Task-Force bestehende und künftige Notfallpläne besprochen. Die Leiter der Organisation RIACC stellten die Wichtigkeit der Zusammenarbeit zwischen den Behörden in den Fokus, und betonten die Verbesserung der Zugänglichkeit von Notfallplänen über ein zentrales Google Drive und die Nutzung des Quick Response Fund. Das Landwirtschaftsministerium arbeitet zudem an einem Rehabilitationsplan für betroffene Landwirte.

Zu den zentralen Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt, gehören der Schutz von Binnenvertriebenen (vor allem von Frauen und Kindern) in Evakuierungszentren, die Auswirkungen von Ascheregen auf die Landwirtschaft und die Sicherung der erweiterten Gefahrenzone (EDZ) um La Castellana. Geplante Maßnahmen umfassen Fußpatrouillen der Polizei, verstärkte Sicherheitspräsenz, die Bewertung der Lebensmittelsicherheit in Evakuierungszentren und die Verwaltung der EDZ-Zugangspunkte. Offenbar gibt es Probleme mit der Sicherheit Schutzbedürftiger und Sorge um Plünderungen evakuierter Gebäude. Probleme, die es auch in anderen Ländern gibt, sobald Orte evakuiert werden. Ich denke da speziell an Grindavik auf Island und Leilani auf Hawaii, wo man sich in den letzten Jahren mit ähnlichen Sorgen konfrontiert sah.

Die Taskforce verpflichtet sich, eng mit lokalen Regierungseinheiten und nationalen Behörden zusammenzuarbeiten, um Sicherheit und Schutz der betroffenen Gemeinden zu gewährleisten und die Herausforderungen eines möglichen Ausbruchs proaktiv zu bewältigen.

Taal: geringer Gasausstoß am 27.12.24

Deutlicher Rückgang der Gasemissionen am Taal bei Zunahme der Seismizität – Phreatische Eruptionen möglich

Der philippinische Taal-Vulkan zeigte bei der letzten Gasmessung am 23. Dezember einen für diesen Vulkan untypisch geringen Schwefeldioxid-Ausstoß von 1181 Tonnen am Tag. Das ist nur gut ein Viertel der Gasmenge, die im Jahresdurchschnitt gemessen wurde. Gleichzeitig nahm die Anzahl vulkanisch bedingter Beben zu: In den letzten 24 Stunden wurden 7 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Darunter befanden sich 6 Tremorphasen, die zwischen 4 und 7 Minuten dauerten. Der Calderavulkan zeigt damit ein Verhalten, wie man es in den letzten Monaten häufiger vor dem Einsetzen phreatischer Eruptionen aus dem Kratersee auf Volcano Island beobachten konnte. Meine These hierzu ist, dass es sporadisch zu einer Blockade im Schlotbereich des Vulkans kommt, wodurch weniger Gas entweichen kann, als es üblicherweise der Fall ist. Das Gas sammelt sich im Fördersystem, wodurch der Tremor steigt. Bei einem genügend hohen Gasdruck werden die dampfgetriebenen Eruptionen erzeugt, die den Schlotbereich wieder freisprengen. Anschließend steigt der Gasausstoß wieder an.

Die Vulkanologen von PHILVOLCS sehen seit Monaten eine Bodenhebung im Bereich von Volcano Island, während im restlichen Bereich der Caldera Subsidenz gemessen wird. Der Boden sinkt hier also ab. Die Gefahr einer Supervulkaneruption scheint gering zu sein, dafür könnten von Volcano Island mittelfristig gesehen wieder magmatische Eruptionen ausgehen.

Die letzten phreatischen Eruptionen erzeugte der Taal Anfang Dezember. In diesem Jahr wurden sie besonders häufig generiert.

Mit dem Kanlaon steht ein weiterer Vulkan der Philippinen im Fokus meiner Berichterstattung: Hier wurden in den letzten 24 Stunden drei Phasen mit Ascheemissionen gemeldet. Sie dauerten bis zu 52 Sekunden und emittierten Asche einige Hundert Meter über Kraterhöhe. Zudem wurden 16 vulkanische Erdbeben festgestellt. Darunter befanden sich 10 Tremorphasen. Der Ausstoß an Schwefeldioxid belief sich auf 5756 Tonnen am Tag, was ein ziemlich hoher Wert ist. Es gibt keine Anzeichen für eine Entspannung der eruptiven Tätigkeit. Im Gegenteil, es könnten sich wieder stärkere Explosionen zusammenbrauen.

Kanlaon setzt Tätigkeit am 25. Dezember fort

Weitere Ascheeruptionen vom Kanlaon – Seismik erhöht

Auf der philippinischen Insel Negros setzt der Vulkan Kanlaon seine eruptive Tätigkeit fort und stößt Aschewolken aus, die bis in eine Höhe von 3000 Metern aufsteigen und Richtung Südwesten driften. Seit dem 23. Dezember hat das VAAC Tokio zehn VONA-Warnungen zu den Aschewolken veröffentlicht, da diese eine Gefahr für tieffliegende Flugzeuge darstellen: Gelangt Vulkanasche in Düsentriebwerke, können die Aschepartikel schmelzen und Schäden am Triebwerk verursachen. Außerdem sind die scharfkantigen Partikel hochgradig erosiv und können Windschutzscheiben so stark beschädigen, dass die Sicht für Piloten erheblich beeinträchtigt wird.

PHILVOLCS registrierte Aschewolken, die bis zu 1200 Meter über Kraterhöhe aufsteigen und Ascheregen in umliegenden Gemeinden verursachen.

In den letzten 24 Stunden wurden sieben Ascheeruptionen mit einer Dauer von 3 Minuten bis zu zweieinhalb Stunden sowie 25 vulkanisch bedingte Erdbeben aufgezeichnet. Die Erdbeben reihen sich entlang einer nordwest-südöstlich verlaufenden Linie, die eine bedeutende Störungszone durch den Vulkan markiert.

Der Schwefeldioxid-Ausstoß betrug gestern 3585 Tonnen pro Tag, deutlich weniger als die 7445 Tonnen, die am 21. Dezember gemessen wurden. Es besteht eine Korrelation zwischen der eruptiven Tätigkeit und dem Schwefeldioxid-Ausstoß: Während ruhigerer Phasen steigt der Schwefeldioxid-Ausstoß, während er bei intensiveren Eruptionen abnimmt.

Der Alarmstatus bleibt auf „Orange“. PHILVOLCS warnt weiterhin vor vulkanischen Gefahren. Eine Sperrzone mit einem Radius von sechs Kilometern um den Krater bleibt bestehen. Bewohner dieser Zone müssen evakuiert bleiben, da pyroklastische Ströme, ballistische Projektile, Ascheregen, Lavaströme und Steinschläge drohen. Lokale Behörden und Katastrophenschutzräte sollten Wetterbedingungen aufmerksam beobachten, da starke Regenfälle Lahare und sedimentreiche Strömungen in den Kanälen der Südflanken auslösen können. Besonders gefährdet sind Barangays in La Castellana und Canlaon City sowie Gebiete, die im Juni 2024 bereits von Laharen betroffen waren.

Piloten sollten Flüge in der Nähe des Vulkans vermeiden, da plötzliche Ascheausbrüche ein erhebliches Risiko darstellen. Katastrophenschutz und Gemeinden werden angehalten, Evakuierungspläne gemäß den DOST-PHIVOLCS-Gefahrenkarten vorzubereiten, falls die vulkanische Aktivität weiter zunimmt.

Lahar-Warnung am Mayon

Für den Süden der philippinischen Insel Luzon wurden starke Regenfälle vorausgesagt. entsprechend hoch ist das Lahar-Risiko am Vulkan Mayon, für den PHILVOLCS eine Lahar-Warnung ausgab.

Philippinen: Mehrere mittelstarke Erdbeben

Schwarmbeben mit Erschütterungen im Fünferbereich vor Philippinen

Vor der Nordwestküste der philippinischen Insel Luzon manifestierte sich ein Erdbebenschwarm, dessen Erschütterungen für ein Schwarmbeben ungewöhnlich stark waren. Laut EMSC wurden drei Erdbeben mit einer Magnitude von 5,1 registriert. Das GFZ differenziert genauer und ordnet den Beben Magnituden von 5,3, 5,2 und 5,1 zu. Darüber hinaus gab es mehrere Beben im Magnitudenbereich von 4 und 3. Während die Hypozentren der schwächeren Beben in der Tiefe variierten, wurden die Hypozentren der drei stärksten Beben auf eine Tiefe von 10 Kilometern fixiert.

Die tektonische Situation der Philippinen ist komplex und begünstigt auch den Vulkanismus der Region, die Teil des zirkumpazifischen Feuerrings ist. Hier interagieren mehrere Erdkrustenplatten. Entlang der überwiegend konvergenten Plattengrenzen dominiert die Subduktion, bei der eine Platte unter die andere abtaucht und in den Erdmantel eingesogen wird.

Das philippinische Archipel liegt an der Schnittstelle zwischen der Philippinischen Platte und der Eurasischen Platte, während die Pazifische Platte im Osten zusätzlich Einfluss auf das tektonische Geschehen nimmt. Die bedeutendsten Störungszonen sind:

  1. Philippinengraben (Philippine Trench): Ein bedeutender Tiefseegraben im Osten, wo die Pazifische Platte unter die Philippinische Platte subduziert wird.
  2. Philippinische Verwerfungszone: Eine der längsten tektonischen Störungen des Landes, die sich durch die gesamte Länge des Archipels zieht. Diese Transversalstörung verläuft parallel zum Philippinengraben, jedoch mitten durch die Inselkette.
  3. Manila-Graben (Manila Trench): Hier taucht die Südchinesische Platte unter die Philippinische Platte ab, was regelmäßig Erdbeben und vulkanische Aktivität hervorruft.

Der Erdbebenschwarm ereignete sich am Manila-Graben westlich von Luzon. Der Manilagraben, auch als Manila Trench bekannt, ist bis zu 5600 Meter tief und verläuft entlang der Inseln Luzon und Mindoro. Weiter südlich gibt es zwei weitere Tiefseegräben, die als unterbrochene Verlängerungen des Manilagrabens betrachtet werden können.

Auf Luzon gibt es einige bedeutende Vulkane wie die Taal-Caldera und den Pinatubo, der 1991 in einer der größten Eruptionen des 20. Jahrhunderts ausbrach. Nördlich von Luzon und nahe dem Epizentrum der jüngsten Erdbeben beginnt der Luzon-Vulkanbogen. Dieser umfasst mehrere Inselvulkane, die sich bis vor die Küste Taiwans erstrecken. Ein bekannter Inselvulkan in diesem Bereich ist der Mount Babuyan.

Philippinen: Tiefdruckgebiet rückt Vulkanen auf die Pelle

Tropisches Tiefdruckgebiet Querubin zieht auf Vulkane Mayon und Kanlaon zu – Lahare möglich

Vor der philippinischen Küste hat sich der Tropensturm Querubin zu einem Tiefdruckgebiet abgeschwächt, dennoch wurde heute ausdrücklich davor gewarnt, dass die Depression starke Regenfälle verursachen wird, die über die zentral gelegenen Inseln des philippinischen Archipels hinwegziehen werden. In diesem Zusammenhang wird nicht nur vor Überflutungen und schwerer See gewarnt, sondern auch vor Laharen. Ganz neu sind diese Warnungen nicht, denn schon Anfang der Woche kam das Thema auf, das jetzt aber an Dringlichkeit gewonnen hat. Die Laharwarnungen gelten insbesondere für Kanlaon und Mayon.

Mayon eruptierte im letzten Jahr und ein Teil der damals abgelagerten Vulkanasche trug bereits zu dem einen oder anderen Schlammstrom bei. Besonders sorgt man sich um die Gebiete, in denen es im Jahr 2018 zu pyroklastischen Dichteströmen kam, denn in diesen Gebieten liegen noch mächtige Tephraablagerungen. Vom Vulkan selbst geht auch wieder ein wachsendes Gefahrenpotenzial aus, denn die Vulkanologen von PHILVOLCS detektierten nicht nur einige vulkanotektonische Erdbeben, sondern auch eine Inflation des Vulkangebäudes: Magma steigt auf und bildet unter dem Vulkan einen Magmenkörper. Starke Regenfälle könnten so nicht nur Lahare verursachen, sondern auch phreatische Eruptionen triggern, die man dann einige Tage oder Wochen nach den Regenfällen erwarten würde. Das Regenwasser braucht seine Zeit, bis es versickert ist und in den Eingeweiden des Vulkans unter Druck geraten kann, bis Explosionen ausgelöst werden.

Am bereits aktiven Kanlaon ist das Risiko von Laharen und phreatischen Eruptionen noch um einiges größer als am Mayon. Hier könnte es auch zu phreatomagmatischen Eruptionen kommen. Das Magma steht hoch im Fördersystem und es ist genug Erdwärme vorhanden, um für schnelle Reaktionen zu sorgen.

Die Experten vom Katastrophenschutz warnen davor, sich den Vulkanen zu nähern. Insbesondere soll man sich aus Schluchten fernhalten und Wasserläufe meiden.

Kanlaon: Ascheemissionen und hoher Gasausstoß

Vier Asche-Eruptionen und 8600 Tonnen Schwefeldioxid am Kanlaon

Auf den Philippinen stößt nicht nur der Taal-Vulkan (siehe unten) aktuell sehr viel Schwefeldioxid aus, sondern auch der Kanlaon, der allerdings nicht auf der Insel Luzon liegt, sondern weiter südlich auf Negros. Am Kanlaon belief sich der Schwefeldioxid-Ausstoß in den letzten 24 Stunden auf 8600 Tonnen. Obwohl der Schwefeldioxid-Ausstoß extrem hoch war und sogar den des Taal-Vulkans übertrumpfte, gab es keine außerordentliche Warnung vor dem gesundheitsschädlichen Gas.  Zudem manifestierten sich 4 Asche-Emissionen. Es gab auch eine VONA-Meldung, nach der Vulkanasche in 2700 m Höhe detektiert wurde und in Richtung Südwesten driftete. Bilder und Videoaufnahmen zeigen kleine Aschewolken, die schnell vom Wind erfasst und niedergedrückt wurden.

Doch nicht alles, was unter dem Vulkan brodelt, kommt auch oben raus: Neben Asche- und Gasausstoß registrierten die Sensoren von PHILVOLCS auch 32 vulkanisch bedingte Erdbeben. Unklar blieb, welche Art vulkanischer Erdbeben aufgefangen wurde. Dennoch werden sie von Fluidbewegungen im Untergrund zeugen, was ein erhöhtes Risiko stärkerer Eruptionen nahelegt. Die meisten Erschütterungen wurden unter der Ostflanke des Kanlaon festgestellt. Am Vortag wurden 12 vulkanische Erdbeben und ein Schwefeldioxid-Ausstoß in Höhe von 6535 Tonnen gemeldet.

Wenn der Kanlaon gerade keine Asche ausstößt, steigt Dampf aus dem Krater auf. Die Vulkanologen bezeichnen das Vulkangebäude als vom Magma aufgebläht.

Der Alarmstatus steht auf „orange“ und es gibt eine Sperrzone mit einem 6-Kilometer-Radius um den Krater. Die Bevölkerung in dieser Zone wurde evakuiert und in Notunterkünften untergebracht.

Aufgrund des angesagten Regenwetters besteht ein hohes Risiko, dass sich Lahare bilden. Die Schlammströme entstehen, wenn sich Regenwasser mit bereits abgelagerter Vulkanasche mischt, wodurch Schlammströme entstehen, die zu Tale rasen. Außerdem können größere Explosionen pyroklastische Ströme erzeugen, wie es am 9. Dezember geschah.