Kanlaon: Starke Eruption förderte Asche auf 14 km Höhe

Starke Eruption am Kanlaon förderte 14 Kilometer hohe Aschewolke – Pyroklastische Ströme entstanden

Heute Nacht ereignete sich am Kanlaon die erwartete starke Eruption, vor der wenige Stunden zuvor gewarnt worden war. Sie manifestierte sich am 13. Mai 2025 um 02:55 Uhr Ortszeit (12. Mai, 17:55 UTC) am Gipfelkrater des Vulkans. Laut einer VONA-Meldung beim VAAC Tokio, die erst 2 Stunden nach der Eruption ausgegeben wurde, erreichte die Asche eine Höhe von 14.000 m über dem Meeresspiegel. In bewohntem Gebiet kam es zu Ascheniederschlägen. Besonders betroffen waren die Orte und Gemeinden La Carlota City, Bago City und San Miguel.

Auf Fotos ist zu erkennen, dass es in der Eruptionswolke vulkanische Blitze gab. Es wurden große glühende Gesteinsblöcke mehrere hundert Meter weit geschleudert, wobei sie in der Nähe des Gipfels Vegetation verbrannten. Zudem bildeten sich pyroklastische Ströme, eine der gefährlichsten Manifestationen des Vulkanismus. Sie flossen ca. 2000 m weit über den Südhang des Vulkans.

Dem Ausbruch ging eine seismische Krise voran, bei der 180 vulkanotektonische Erdbeben registriert wurden. Aufgrund der Krise wurde vor einer möglicherweise bevorstehenden Explosion gewarnt. Außerdem reduzierte sich der Gasausstoß stark, so dass die Vermutung nahe lag, dass das Fördersystem durch einen Pfropf aus erstarrter Magma und kalter Tephra verstopft war. Offenbar war es auch so, denn die Eruption zeigt alle Merkmale eines Schloträumers, der durch aufgestauten Gasdruck zustande kam.

In einem PHILVOLCS-Bericht heißt es, dass es zu einem moderat explosiven Ausbruch kam, der laut seismischem Signal und Infraschallmessungen gut 5 Minuten dauerte. Eine dichte Eruptionswolke wurde freigesetzt, die bis zu 4.500 Meter über dem Krater aufstieg und in südwestlicher Richtung abzog. Mit dieser Einschätzung liegt man weit hinter den vom VAAC Tokio veröffentlichten Daten zurück, die mit Hilfe von Satelliten gemessen erfasst wurden. Berücksichtigt man die 2435 m Höhe des Vulkans, wäre die Asche laut PHILVOLCS-Angaben nur bis auf knapp 7000 m Höhe über NN aufgestiegen und damit nur halb so hoch wie von den Satelliten gemessen. Im PHILVOLCS-Bericht wird der pyroklastische Strom nicht erwähnt, weshalb auch keine Daten dazu vorliegen.

Die Explosion wurde von lauten Detonationsgeräuschen begleitet, die vor allem in Siedlungen am Fuß des Kanlaons gehört wurden. Entsprechende Meldungen gibt es aus den Siedlungen Pula sowie La Castellana.

Evakuierungen in einem 6-Kilometer-Umkreis um den Gipfel des Kanlaon empfohlen

Die Alarmstufe steht weiterhin auf „3“, was auf magmatische Unruhe hinweist. Dies bedeutet ein erhöhtes Risiko für kurzfristige, mäßig explosive Ausbrüche, die erhebliche Gefahren mit sich bringen können. Die damit einhergehende Sperrzone hat einen Radius von 6 Kilometern um den Gipfel. PHILVOLS hat die sofortige Evakuierung aller Anwohner in dieser Zone empfohlen und weist auf die Gefahren des Vulkanismus hin und betont die Gefährlichkeit von pyroklastischen Strömen. Es wird empfohlen, im Freien Staubschutzmasken zu tragen.

Kanlaon: Warnung vor stärkerer Eruption

Seismische Unruhen am Kanlaon-Vulkan – Warnung vor möglichem Ausbruch

Auf der philippinischen Insel Negros sorgt der aktive Vulkan Kanlaon erneut für Besorgnis: Das Philippinische Institut für Vulkanologie und Seismologie (PHIVOLCS) hat nach einem deutlichen Anstieg seismischer Aktivität eine Warnung herausgegeben. Der seit Wochen unruhige Stratovulkan zeigt zunehmende Anzeichen magmatischer Bewegung im Untergrund. Die Bevölkerung in der Umgebung wurde zur Wachsamkeit und Vorbereitung auf mögliche Evakuierungen aufgerufen.

Allein in den zwölf Stunden zwischen Mitternacht und Mittag des heutigen Tages registrierten die Messstationen 72 vulkanische Erdbeben mit Magnituden zwischen 0,3 und 3,1, wobei letzterer Erdstoß für ein vulkanotektonisches Beben ungewöhnlich heftig war. Die Beben ereigneten sich in Tiefen von bis zu acht Kilometern unter den Nord- und Nordwestflanken des Vulkans. Seit dem 11. Mai summiert sich die Zahl der Erdbeben auf 135 Ereignisse, darunter mehrere vulkanisch-tektonische Beben, die auf Gesteinsbrüche tief im Vulkanschlot hindeuten – ein typisches Anzeichen dafür, dass sich Magma seinen Weg nach oben bahnt.

„Der deutliche Anstieg der vulkanotektonischen Aktivität weist auf fortschreitende Gesteinsbrüche hin“, erklärte PHIVOLCS. „Diese werden durch aufsteigendes Magma oder magmatische Gase verursacht, die Druck auf das umliegende Gestein ausüben.“

Auch die Gasemissionen liefern Hinweise auf Veränderungen im inneren System des Vulkans. Messungen vom 11. Mai ergaben einen Ausstoß von durchschnittlich 554 Tonnen Schwefeldioxid (SO₂) pro Tag – ein Wert, der im Vergleich zu früheren Messkampagnen deutlich gesunken ist. So lagen die Emissionen am 3. Juni 2024 noch bei 4.144 Tonnen täglich, am 9. Mai 2025 bei durchschnittlich 2.661 Tonnen. Der Rückgang der Emissionen könnte auf eine Blockierung des Fördersystems hinweisen. Durch den Druckanstieg im System könnte es zu einer starken Explosion kommen, die den Förderkanal freibläst. Solche Schloträume fördern meistens viel Asche und verteilen große Lavablöcke in mehreren Kilometern Umkreis. Außerdem könnten pyroklastische Ströme generiert werden – ein sehr gefährliches Szenario.

Derzeit gilt für den über 2.435 Meter hohen Kanlaon, einen der aktivsten Vulkane der Philippinen, weiterhin Alarmstufe 3. Diese deutet auf „magmatische Unruhe“ hin und signalisiert eine erhöhte Wahrscheinlichkeit kurzfristiger, explosionsartiger Ausbrüche, die auch umliegende Siedlungen bedrohen könnten.

PHIVOLCS empfiehlt dringend, das sechs Kilometer breite Sperrgebiet um den Gipfel strikt zu meiden. In diesem Radius besteht akute Gefahr durch pyroklastische Ströme, Ascheregen, Steinschläge und ballistische Auswürfe. Lokale Behörden wurden angewiesen, Vorbereitungen für Evakuierungen zu treffen.

Die letzten Ascheemissionen gab es am 10. Mai. Sie förderten Vulkanasche bis auf 4300 m Höhe.

Auch der Bulusan zeigt heute eine ungewöhnlich hohe Seismizität. Später mehr dazu.

Taal: Schwefeldioxid-Ausstoß Anfang Mai gestiegen

Schwefeldioxid-Ausstoß und Seismizität am Taal gestiegen – auch andere philippinische Vulkane zeigen erhöhte Werte

Mehrere philippinische Vulkane zeigten in der ersten Mai-Dekade eine erhöhte magmatische bzw. vulkanische Aktivität. Bei diesen Vulkanen handelt es sich um Bulusan, Kanlaon und Taal, mit dem ich meinen Bericht beginne.

Am Taal Vulkan war in den letzten Tagen nicht nur die Seismizität erhöht, sondern insbesondere auch der Ausstoß an Schwefeldioxid. Während er gestern bei ca. 2000 Tonnen am Tag lag, erreichte er am 7. Mai einen neuen Jahreshöchstwert von rund 4000 Tonnen am Tag. Damit wurden wieder Werte erreicht, wie sie im letzten Jahr typisch waren. Diese Werte liegen im Bereich eruptierender Vulkane und sind in Bezug auf Vulkane ohne eruptive Tätigkeit abnorm. Vor der Steigerung der Gasemissionen pendelte der Wert um 1000 Tonnen am Tag und lag Anfang des Jahres oft unter diesem Schwellenwert.

Neben den Gasemissionen nahm auch die Seismizität wieder zu: Am 7. Mai – dem Tag mit dem höchsten Gasausstoß – gab es auch ein Hoch in Bezug auf die Erdbebentätigkeit und es wurden 38 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Darunter befanden sich 7 Tremorphasen, die zwischen 2 und 3 Minuten lang anhielten. Sie wurden von sich bewegenden magmatischen Fluiden verursacht.

Die Wassertemperatur des Kratersees auf Vulcano Island hatte sich zuletzt von 72 Grad auf 68 erniedrigt. Auch der pH-Wert veränderte sich und stieg auf 0,3. Wahrscheinlich hing die verringerte Acidität mit dem verringerten Gasausstoß zusammen, denn ein Großteil der Gase entströmt dem unter Wasser liegenden Schlot auf Volcano Island und reichert das Wasser mit Säuren an.

Aktuell sieht es so aus, als würde die Wahrscheinlichkeit phreatischer Eruptionen am Taal wieder zunehmen. Unklar bleibt, woher die starken Schwankungen im Gasausstoß kommen. Hierfür kann ich mir 2 Erklärungen vorstellen: Entweder war der Förderschlot verstopft oder nach einer kurzen Abkühlphase ist erneut frisches Magma aufgestiegen, das sich unter Vulcano Island akkumuliert.

Bulusan mit anhaltender Erdbebentätigkeit

Der Bulusan ist weiterhin seismisch aktiv und entgast stark, wobei die Schwefeldioxid-Werte zwar erhöht sind, aber im Rahmen dessen liegen, was man bei einem sich aufladenden Vulkan zwischen zwei Eruptionen erwarten kann: Gestern wurden knapp 1000 Tonnen SO₂ emittiert. Zudem wurden 18 vulkanische Erdbeben festgestellt. Gestern waren es sogar 58 Erschütterungen.

Kanlaon mit Asche-Emissionen

Der Kanlaon bleibt ebenfalls aktiv und emittierte vorgestern Vulkanasche, die bis auf eine Höhe von 2700 m aufstieg. Der Schwefeldioxid-Ausstoß ist mit 2600 Tonnen am Tag vergleichsweise hoch. Gestern wurden 5 vulkanische Erdbeben registriert. Mit weiterer Aktivität ist zu rechnen.

Bulusan: Starke Erdbebentätigkeit unter dem Vulkan

Schwarmbeben unter dem Bulusan – Explosionsgefahr wächst

Auf den Philippinen ist es heute aus seismischer Sicht sehr unruhig, denn gleich drei Vulkane – Bulusan, Kanlaon und Taal – weisen eine erhöhte seismische Aktivität auf und könnten sich auf explosive Eruptionen vorbereiten.

Im Fokus der Aufmerksamkeit steht dabei der Bulusan, da er bereits in der letzten Woche 2 stärkere Explosionen erzeugte, die zu Evakuierungen führten und Ascheregen über Ortschaften sorgten. Dieser Vulkan zeigt in den letzten Tagen eine erhöhte Seismizität, wobei gestern ein neuer Höhepunkt erreicht wurde, als das seismische Netzwerk von PHILVOLCS gleich 127 vulkanisch bedingte Erdbeben registrierte. Die meisten Erschütterungen konzentrierten sich unter dem Gipfelbereich des Vulkans im Süden Luzons, doch einige Erdbeben streuten in einem größeren Bereich und manifestierten sich sogar im Bereich der Nordküste.

Gestiegen ist nicht nur die Seismizität, sondern auch der Schwefeldioxid-Ausstoß: Am 29. April wurde dieser noch mit 30 Tonnen am Tag angegeben, am 30. April waren es bereits 548 Tonnen und am 1. Mai wurden 1600 Tonnen des vulkanischen Gases emittiert. Gestern lag der Wert bei 800 Tonnen. Dem Schwefeldioxid kommt eine besondere Rolle bei der Einschätzung der Situation am Vulkan zu. PHILVOLCS stufte die beiden starken Ascheeruptionen am 28. und 29. April als phreatisch ein. Damals schrieb ich, dass ich diese Einschätzung grundlegend für falsch halte, weil phreatische Eruptionen für gewöhnlich nicht so stark sind und auch nicht so viel Vulkanasche hervorbringen. Einzig der geringe Schwefeldioxid-Ausstoß sprach dafür, dass kein frisches Magma an den Eruptionen beteiligt war. Jetzt habe ich die Meldungsarchive noch einmal durchforstet und muss feststellen, dass der Wert, der am 29. April angegeben wurde, sich auf den bis dato letzten Messwert vom 12. Februar bezog und nicht wie sonst üblich auf den Zeitraum des Vortages. Dass am 1. Mai ein Wert von 1600 Tonnen Schwefeldioxid für den Vortag, also den 30. April, ermittelt wurde, zeigt schon, dass der Förderschlot infolge der beiden stärkeren Eruption freigeräumt wurde und dass frisches Magma an den Eruptionen beteiligt gewesen war, diese also nicht phreatischen Ursprungs waren.

Kanlaon mit Ascheemissionen

Der Kanlaon ist heute auch wieder unruhiger geworden, als er es in den letzten Tagen war, und erzeugte 2 Ascheemissionen, die beim VAAC Tokio VONA-Warnungen auslösten. Die Asche stieg bis auf 2700 m Höhe auf und driftete nach Nordwesten. Auch der Kanlaon zeigt seismische Aktivität: Gestern wurden 16 vulkanotektonische Beben registriert. Der Schwefeldioxid-Ausstoß belief sich auf 1689 Tonnen am Tag.

Taal seismisch unruhig

Auch der große Calderavulkan Taal ist wieder unruhiger geworden. Gestern wurden 71 vulkanisch bedingte Erdbeben festgestellt. Darunter befanden sich 11 Tremorphasen zwischen 2 und 5 Minuten Dauer. Die Beben lagen überwiegend unter der Nordflanke von Volcano Island, die infolge einer Magmenakkumulation als aufgebläht gilt. Hier könnten sich jederzeit phreatische Eruptionen ereignen.

Bulusan fördert Vulkanasche auf 5500 m Höhe

Vulkanasche vom Bulusan in 5500 m Höhe detektiert – Ascheniederschlag in bewohntem Gebiet

Im Süden der philippinischen Insel Luzon ist der Vulkan Bulusan weiterhin explosiv aktiv. Heute um 19:43 Uhr Ortszeit eruptierte er Vulkanasche, die bis in eine Höhe von 5.500 m aufstieg und in westlicher Richtung abdriftete. Der philippinische Zivilschutz veröffentlichte ein Video, das starken Ascheniederschlag in bewohntem Gebiet zeigt. Besonders betroffen sind die Orte Tinampo, Irosin und Sorsogon. Interessanterweise wurde auch diese Eruption als phreatisch eingestuft; der Alarmstatus verbleibt dennoch auf Stufe „1“.

Phreatische Eruptionen erzeugen allerdings üblicherweise weder derart große Aschewolken noch pyroklastische Ströme – Letztere traten jedoch gestern auf. Es könnte sich daher eher um phreatomagmatische Eruptionen handeln, bei denen Grundwasser in direkten Kontakt mit Magma gerät und dabei besonders heftige Explosionen auslöst. Das einzige Indiz, das für eine rein phreatische Eruption ohne frisches Magma spricht, ist der niedrige Schwefeldioxid-Ausstoß, der gestern bei nur 30 Tonnen pro Tag lag. Allerdings könnte das Fördersystem auch noch blockiert sein.

Die Vulkanologen von PHIVOLCS registrierten gestern nicht nur die initiale Eruption, die ganze 24 Minuten andauerte – ein für phreatische Eruptionen ebenfalls untypisches Merkmal – sondern auch 87 vulkanotektonische Erdbeben. Die meisten davon konzentrierten sich im Gipfelbereich, doch auch in größerem Umkreis wurden vergleichsweise viele Beben registriert. Zudem traten zwei Tremorphasen auf, die auf Magmabewegungen im Untergrund hindeuten.

Bereits in den vergangenen Monaten wurde unter dem Bulusan aufsteigendes Magma festgestellt, der Vulkan gilt derzeit als aufgebläht. Angaben über das Ausmaß der damit verbundenen Bodendeformationen wurden bisher nicht veröffentlicht.

Die gestrige Eruption war offenbar so heftig, dass die Kommunalverwaltung der Region Bicol Unterstützung durch die Luftwaffe anforderte, um Aufklärungsflüge durchzuführen und sich einen Überblick über das Ausmaß des Ascheniederschlags zu verschaffen. 61 Personen, die sich im Sperrgebiet aufhielten, wurden evakuiert. Laut ersten Schätzungen sind mehr als 74.000 Menschen vom Ascheniederschlag betroffen.

Das Ministerium für Soziales und Entwicklung hat bereits 2.000 Lebensmittelpakete für die Betroffenen bereitgestellt und weitere Hilfsgüter wie Atemschutzmasken angefordert.

Bulusan eruptierte Vulkanasche

Vulkanasche vom Bulusan stieg bis auf 6000 m Höhe auf – Pyroklastischer Strom generiert

Auf der philippinischen Insel Luzon eruptierte heute Nacht der Bulusan. Eine starke Explosion, die von den PHILVOLCS-Vulkanologen als phreatisch beschrieben wird, förderte Vulkanasche, die laut VAAC Tokio bis auf eine Höhe von 6000 m über dem Meeresspiegel aufstieg und in Richtung Westen driftete. Beobachter vom Grund meldeten, dass die Asche eine Höhe von 4500 m über dem Krater erreichte. Da der Bulusan 1535 m hoch ist, passen die Daten gut zusammen.

Zudem entstand auch ein pyroklastischer Strom, der über die Südwestflanke glitt und dabei eine Strecke von 3 Kilometern zurücklegte. Die hoch aufgestiegene Aschewolke und die Entstehung des pyroklastischen Stroms sprechen gegen eine phreatische Eruption, sondern eher für einen phreatomagmatischen Ausbruch. Sprachlich ein kleiner Unterschied, doch ein großer, wenn es um die Gefahreneinschätzung geht. Während phreatische Ausbrüche wasserdampfgetrieben sind und ohne Kontakt zwischen Grundwasser und Magma zustande kommen, weswegen dabei normalerweise auch keine frische Vulkanasche gefördert wird, interagieren bei phreatomagatischen Eruptionen Wasser und Magma direkt, was starke Explosionen auslöst, die zwar auch einen hohen Dampfanteil haben, aber auch Asche und glühende Tephra hervorbringen.

Die meiner Meinung nach falsche Klassifizierung der Eruption führte dazu, dass der Alarmstatus des Bulusan nur auf Stufe „1“ anstatt auf mindestens „2“ erhöht wurde. So wurde nur eine Sperrzone mit einem Radius von 4 Kilometern um den Krater etabliert, anstatt mindestens eine 6 Kilometer große Zone.  Allerdings gibt es im Südwesten einen um 2 Kilometer erweiterten Gefahrenbereich, in dem die Bürger besonders vorsichtig sein sollen. Ich vermute hier politische Gründe, da man sich aufwendige Evakuierungsmaßnahmen sparen will.

Explosion und pyroklastischer Strom ließen so viel Vulkanasche aufsteigen, dass aus sechs Orten in Windrichtung Ascheregen gemeldet wurde. Besonders stark betroffen waren die Gemeinden Cogon und Bolos.

Die Eruption kam nicht überraschend, denn bereits seit dem 12. April gab es eine signifikante Zunahme der Seismizität, die von den Vulkanologen als leichte Steigerung durch Fluidbewegungen bezeichnet wurde. Wie PHILVOLCS am 21. April mitteilte, wurden bis dahin 98 vulkanotektonische Beben registriert. Einen Tag vor dem Ausbruch waren es 53 Erschütterungen und wenige Minuten vor der Eruption setzten rumpelnde Geräusche ein.

Philippinen: Starkes Erdbeben Mw 5,9 im Süden

Datum: 19.04.2025 | Zeit: 16:11:15 UTC | Koordinaten: 5.796 ; 124.106 | Tiefe: 18 km | Mw 5,9

Erdbeben Mw 5,9 erschüttert Philippinen – Bewohner von Mindanao aus dem Schlaf gerissen

Die philippinische Region Mindanao im Süden des Archipels wurde von einem starken Erdbeben der Magnitude 5,9 erschüttert. Der Erdstoß ereignete sich am 19. April um 16:11:15 UTC in einer Tiefe von 18 Kilometern. Das Epizentrum lag etwa 51 Kilometer südwestlich von Maitum. Es folgten mehrere Nachbeben, darunter zwei spürbare Erschütterungen mit Magnituden von 5,3 und 5,1.

Auf den Philippinen war es zum Zeitpunkt des Hauptbebens bereits 00:11:15 Uhr Ortszeit. Berichte über größere Schäden liegen bislang nicht vor, doch zahlreiche Inselbewohner wurden aus dem Schlaf gerissen. Wahrnehmungsmeldungen wurden aus einem Umkreis von bis zu 200 Kilometern um das Epizentrum gemeldet – das Hauptbeben wurde vielerorts als stark empfunden.

Tektonisch standen die Erdstöße – die auf der Shakemap einen markanten „Haufen“ bilden – in Zusammenhang mit der Störungszone des Cotabato Grabens. Dabei handelt es sich um eine weniger bekannte Subduktionszone, an der die ozeanische Sangihe-Mikroplatte unter den Philippine Mobile Belt, speziell unter Mindanao, subduziert wird. Diese Subduktion ist mitverantwortlich für den Vulkanismus der südlichen Philippinen.

Der Philippine Mobile Belt (PMB) ist eine hochkomplexe geologische Zone, die den Großteil der philippinischen Hauptinseln umfasst. Diese sind tektonisch wie in einem Schraubstock eingespannt – zwischen der Eurasischen Platte im Westen und der Philippinischen Platte im Osten. Dazwischen befinden sich zahlreiche kontinentale Krustenblöcke und Mikroplatten, die durch die gegenläufigen Plattenbewegungen gequetscht und deformiert werden. Infolge dieser Prozesse entstanden die heutigen Inseln des Archipels.

Die westliche Grenze des PMB wird vom Manilagraben, die östliche vom Philippinengraben gebildet. Der Cotabato-Graben liegt dabei in südlicher Verlängerung des Manilagrabens.

Im Süden Mindanaos erheben sich einige große Vulkane, die jedoch seit mehreren Jahrhunderten nicht mehr aktiv waren. Einer der bekanntesten ist der Mount Mélébingóy (auch bekannt als Mount Parker), der einen beeindruckenden Calderasee beherbergt. Weiter nördlich liegt der Mount Ragang, dessen letzter Ausbruch 1916 dokumentiert wurde. Es ist aber unwahrscheinlich, dass sich das Beben auf die Aktivität einer dieser Vulkane auswirken wird.

Kanlaon: Vulkanasche bis auf 3400 m Höhe eruptiert

Weitere Eruptionen am Kanlaon fördern Vulkanasche auf 3400 m Höhe – wichtiges Abkommen unterzeichnet

Der philippinische Vulkan Kanlaon eruptierte heute erneut mehrmals Vulkanasche. Sie steig bis auf eine Höhe von 3400 m auf und dritte mit dem Wind in Richtung Westen. Dabei überquerte die Aschewolke bewohnte Gebiet und es kam zu leichten Ascheniederschlägen.

Die Wahrscheinlichkeit für ein Anhalten der Aktivität ist hoch, wobei es auch zu einer Verstärkung der Eruptionen kommen kann. Dafür sprechen die geophysikalischen Parameter. Das seismische Netzwerk von PHILVOLCS registrierte in den letzten 24 Stunden 33 vulkanotektonische Erdbeben, die über einen größeren Bereich des Vulkans streuten. Der Gasausstoß steigerte sich auf fast 2000 Tonnen am Tag und es wird weiterhin eine Bodenhebung detektiert. Infolge des Magmaaufstiegs gilt der Kanlaon als aufgebläht und der Druck im Vulkaninneren ist hoch. Der Alarmstatus steht auf „3“ und es gilt eine Sperrzone mit einem 6-Kilometer-Radius um den Vulkan. Ferner besteht ein Überflugverbot, da jederzeit mit stärkeren Explosionen gerechnet werden muss. Erst am 8. April kam es zu einer stärkeren Eruption, deren Aschewolke so hoch aufgestiegen war, dass es eine Gefährdung für den Flugverkehr gab.

In diesem Zusammenhang meldete der philippinische Zivilschutz (OCD), dass zwei bedeutende Kooperationsvereinbarungen mit lokalen Behörden auf Negros Island geschlossen wurden, die zur  Verbesserung der Katastrophenvorsorge führen sollen. Gemeinsam mit der Stadt Victoria und dem Verbund der Bürgermeister von Negros wurden Maßnahmen vereinbart, um lokale Kapazitäten im Bereich Katastrophenrisikomanagement auszubauen. Die Stadt Victoria erhält künftig Zugang zu technischen Ressourcen, Schulungen und wissenschaftlichen Daten des OCD. Der  Beschluss wurde gefasst, nachdem der Ausbruch vom 8. April erneut über 25.000 Menschen zur Flucht zwang.

Der Kanlaon ist seit letztem Jahr mehrmals größer ausgebrochen, wobei auch pyroklastische Ströme entstanden. Der anhaltende Ascheniederschlag bedingt auch Ernteschäden und vor allem während der Regenzeit drohen Lahar-Abgänge. Sollte sich die Aktivität weiter steigern, sind auch direkt Menschenleben in Gefahr.

Neben dem Kanlaon zeigt auch der Taal-Vulkan wieder eine erhöhte seismische Aktivität. in den letzten 24 Stunden wurden 18 vulkanische Erdbeben detektiert, am Vortag waren es 10. Die Gefahr, dass es zu phreatischen Eruptionen kommt, steigt somit wieder an.

Taal Vulkan mit 20 vulkanischen Erdbeben

Taal-Vulkan steigert Seismizität – phreatische Eruption könnte drohen

Dieses Jahr war es bislang vergleichsweise ruhig um den philippinischen Calderavulkan Taal bestellt, doch das könnte sich in naher Zukunft ändern. Grund für diese Annahme liefert eine Erdbebenserie, die vorgestern mit 18 Erschütterungen begann und sich gestern mit 20 weiteren Beben fortsetzte. Neben vulkanotektonischen Beben gab es auch einige Tremorphasen, die darauf hindeuten, dass sich magmatische Fluide im Fördersystem bewegen und dort Vibrationen auslösen. Vulkanotektonische Erdbeben liefern zwar auch Hinweise auf Fluidbewegungen, doch hier erzeugt nicht das Fluid selbst Erdbebenwellen, sondern Gesteinsbruch, der infolge von Fluidaufstieg entsteht. Beide Erdbebenarten zeigen aber an, dass der Druck im Fördersystem steigt und sich eine Eruption anbahnen könnte. Die Ausbrüche im letzten Jahr am Taal waren überwiegend phreatischer Natur, obgleich sich auch einige phreatomagmatische Ausbrüche ereigneten.

Die aktuellen Erdbeben manifestierten sich überwiegend unter der Nordflanke von Volcano Island, einer kleinen Vulkaninsel, die sich in der großen wassergefüllten Taal-Caldera bildete. Interessanterweise wurde in den letzten Monaten eine Inflation unter der Südostflanke der Vulkaninsel festgestellt. Möglich, dass sich nun auch die Nordflanke zu heben beginnt.

Der Krater von Volcano-Island beherbergt seinerseits einen Kratersee. Hier liegt die Quelle der phreatischen Eruptionen, bei denen es zu dampfgetriebenen Explosionen kommt, die aber ohne direkten Kontakt zwischen Wasser und Magma entstehen. Im täglichen Update von PHILVOLCS ist zu lesen, dass es zu ausgeprägten Turbulenzen im Kratersee kommt, dessen Wassertemperatur im Februar bei 71,3 Grad lag und damit 1 Grad niedriger als im letzten Jahr war. Gegenüber 2024 ist der Schwefeldioxid-Ausstoß deutlich zurückgegangen, betrug am 8. April aber wieder über 1000 Tonnen am Tag, während es gestern nur etwas mehr als 500 Tonnen waren. Spekulativ ist, dass es zu einer Blockade des Fördersystems gekommen ist, wodurch sich ein starker Gasdruck aufbaut, der wiederum in naher Zukunft zu phreatischen Eruptionen führen könnte.

Beim Taal handelt es sich um einen großen Calderavulkan mit den Dimensionen von 25 x 30 Kilometern. Er liegt nur 65 Kilometer von der Hauptstadt Manila entfernt. Sein Zerstörungspotenzial übertrifft noch jenes der Campi Flegrei in Süditalien. Sollte es hier zu einer Supervulkaneruption kommen, wäre es für gesamt Südostasien katastrophal.