Kanlaon: Eruptionen gehen weiter

Kanlaon eruptiert Vulkanasche – und löste seit gestern 5 VONA-Warnungen aus

Der Vulkan Kanlaon liegt auf der philippinischen Insel Negros und ist so aktiv geworden, dass er seit gestern 5 VONA-Warnungen über Vulkanasche auslöste. Während bei den neuesten Meldungen die Höhe der Aschewolke nicht ermittelt werden konnte, weil Wolken die Sicht der Satelliten beeinträchtigten, wiesen frühere VONA-Meldungen Vulkanasche in 3000 m Höhe nach. Die Aschewolken drifteten mit dem Wind in Richtung Südwesten.

Laut dem Update von PHILVOLCS stieg eine Asche enthaltende, voluminöse Eruptionswolke gut 800 m über Kraterhöhe auf. Da der Kanlaon gut 2400 m hoch ist, erreichte die Asche eine Höhe von 3200 m über dem Meeresspiegel und stieg demnach zuletzt höher auf, als die ersten VONA-Meldungen nahelegten.

Vulkanasche hat übrigens nichts mit der Asche als Verbrennungsprodukt zu tun und wird in vielen Katastrophenfilmen zu Vulkanausbrüchen, in denen man Flocken zu Boden rieseln sieht, falsch dargestellt. Bei Vulkanasche handelt es sich im Prinzip um Sand aus zerkleinertem Vulkangestein, also um Sand aus Lava.

Die Vulkanologen stellten auch gestern eine erhöhte Seismizität fest: Das Netzwerk erfasste 31 schwache vulkanotektonische Erdbeben, die sich auf eine Region nordwestlich des Kraters konzentrierten. Der Schwefeldioxidausstoß war mit fast 7000 Tonnen am Tag deutlich erhöht. Das Vulkangebäude gilt als aufgebläht, da in den letzten Wochen Magma aufgestiegen war und sich in einem flach liegenden Speichersystem ansammelte.

Der Alarmstatus am Kanlaon steht weiterhin auf „2“. Es gilt eine Sperrzone mit 4 Kilometer-Radius um den Krater. Obwohl der Vulkan schon Ascheeruptionen erzeugt, warnt man weiterhin vor phreatischen Eruptionen. Nun, im Augenblick würde es dann eher zu phreatomagmatischen Eruptionen kommen, wenn sich Wasser in das Eruptionsgeschehen einmischt.

Kanlaon mit Ascheeruption am 31.10.24

Kanlaon erzeugt kleine Ascheeruption – seismische Krise ging voran

Der philippinische Vulkan Kanlaon stand in deb letzten Tagen häufiger in den Schlagzeilen, weil er sich auf eine Eruption vorbereiten zu schien und zahlreiche Erdbeben und einen hohen Gasausstoß verursachte. Am 30. Oktober wurden Schwefeldioxid-Emissionen von mehr als 7000 Tonnen am Tag registriert. Gestern setzte dann eine seismische Krise ein, während der 83 Erschütterungen registriert wurden. Das VAAC Tokio meldete dann um 23:52 UTC eine Aschewolke, die bis auf eine Höhe von 3350 aufstieg und in Richtung Nordwesten driftete. Da der Kanlaon eine Gipfelhöhe von 2435 m hat, stieg die Asche gut 900 m über Kraterhöhe auf.

Es gibt ein Video von PHILVOLCS, auf dem man Ascheemissionen am Kanlaon aufsteigen sieht. Ein genauerer Bericht zu den Ereignissen liegt aber noch nicht vor. Was vorliegt ist eine genaue Beschreibung der Seismizität, die vor der Eruption einsetzte. Demnach handelte es sich bei den Beben um vulkanotektonische Erschütterungen. Die Magnituden dieser VT-Beben lagen zwischen ML0,9 und ML2,9 und trat in Tiefen von 2 bis 8 Kilometern unter den westlichen Flanken des Vulkans auf. Vulkanotektonische Erdbeben entstehen durch Felsbrüche und weisen auf fortschreitende Risse hin, die darauf hindeuten, dass aufsteigendes Magma sich einen Weg zur Oberfläche bahnt.

Auch die Schwefelgas-Emissionen wurden genauer unter die Lupe genommen und es wurde darauf hingewiesen, dass Kanlaon in diesem Jahr bis zum Ausbruch am 3. Juni 2024 durchschnittlich 1.273 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag ausgestoßen hatte. Seitdem sind die Emissionen mit einem aktuellen Durchschnitt von 4.234 Tonnen pro Tag besonders hoch.

PHILVOLCS wies die Anwohner des Vulkans darauf hin, dass für den Kanlaon Vulkan Alarmstufe 2 gilt, was auf zunehmende Unruhe hinweist. Aufgrund der seismischen Aktivität könnte die Alarmstufe jedoch steigen. Menschen sollten wachsam sein, die permanente Gefahrenzone von 4 Kilometern meiden und im Falle von Ascheregen Nase und Mund mit einem feuchten Tuch oder einer Staubmaske schützen.

Kanlaon mit erhöhter Seismik am 30. Oktober

Vulkan Kanlaon mit erhöhter Seismik – Keine neue Daten zum Schwefeldioxid-Ausstoß

Am Dienstag, dem 29. Oktober, wurden am Vulkan Kanlaon zwanzig vulkanische Erdbeben verzeichnet, wie das seismologische Institut PHILVOLCS berichtete. Weder die Magnituden noch die Tiefen der Hypozentren wurden genannt. Auf einer Shakemap kann man aber erkennen, dass die Beben von West nach Ost (oder umgekehrt) über die Nordflanke des Vulkans verteilt liegen. Aller Wahrscheinlichkeit nach stehen die Beben im Zusammenhang mit Fluidbewegungen im Untergrund. Bei ihrem Aufstieg entlang von Schwächezonen können sie diese erweitern und sogar Gesteinsbruch auslösen, was vulkanotektonische Erdbeben hervorbringt. Bei den Fluiden kann es sich um Gas oder Tiefenwässer handeln – oder aber auch um Magma.

In der vergangenen Woche registrierte das seismische Netzwerk am Kanlaon, das von PHILVOLCS betrieben wird, ein bis drei Erdbeben pro Tag, mit Ausnahme des 22. Oktober, als sechs vulkanische Erdbeben auftraten.

Zusätzlich stieß der Kanlaon am Montag große Mengen an Schwefeldioxid aus (Vnet berichtete): Es wurde eine Konzentration von 10.074 Tonnen pro Tag festgestellt. Das war fast doppelt so viel wie die 5.188 Tonnen, die am 28. Oktober gemessen wurden. Die letzte Messung wurde allerdings am 29. Oktober veröffentlicht. Neue Daten wurden heute nicht mitgeteilt.

Der Kanlaon befindet sich in einem instabilen Zustand. Es gab neben Erdbeben und starkem Gasausstoß auch bereits kleinere Ascheeruptionen. Zudem ist der Vulkan durch Inflation von Magma aufgebläht und scheint bereits zu einem größeren Vulkanausbruch bereit zu sein. PHILVOLCS warnte vor möglichen Gefahren wie plötzlichen phreatischen Eruptionen, die entstehen, wenn Grundwasser auf heißes Magma trifft und explosionsartig Dampf freigesetzt wird.

Offizielle Seiten verboten außerdem den Zugang zur 4 Kilometer breiten permanenten Gefahrenzone (PDZ) des Vulkans und untersagten Flugzeugen das Überfliegen des Gebiets.

Die seismischen Aktivitäten konzentrierten sich hauptsächlich auf den Vulkan selbst, jedoch wurden auch Erdbeben in umliegenden Gebieten von Negros Occidental gemessen, darunter La Castellana, La Carlota, Binubuhan und Guinpana-an.

Kanlaon mit sehr hohem Schwefeldioxidausstoß am 28.10.24

Kanlaon stößt enorme Mengen Schwefeldioxid aus – Warnung ausgegeben

Auf den Philippinen kommt die Erde nicht zur Ruhe: Nach einer Serie phreatischen Eruptionen am Taal und unwetterbedingten Laharen am Mayon sorgt nun der Kanlaon erneut für Schlagzeilen, weil er enorme Mengen Schwefeldioxid (SO₂) ausstößt.

PHILVOLCS brachte heute Vormittag eine entsprechende Warnung heraus und bezifferte den Ausstoß des Gases auf 10.074 Tonnen pro Tag. Dieser Wert wurde heute bei einer Flyspec-Messkampagne ermittelt. Bei Flyspec handelt es sich um ein mobiles Messinstrument, das zur Überwachung von vulkanischem Schwefeldioxid-Ausstoß eingesetzt wird. Es verwendet ein spezielles Spektrometer, das UV-Licht misst und das charakteristische Absorptionsmuster von Schwefeldioxid erkennen kann. Das Gerät wird oft auf Fahrzeugen, Hubschraubern oder neuerdings auf Drohnen montiert und nahe eines Vulkans entlang einer bestimmten Route bewegt, um den Gasgehalt in der Luft aufzuzeichnen. Welches Transportmittel eingesetzt wurde, teilten die Vulkanologen nicht mit.

Die aktuellen Messungen enthüllten den fünfthöchsten Schwefeldioxid-Wert seit Beginn der instrumentellen Gasüberwachung des Vulkans. Kanlaon emittierte in diesem Jahr vor dem Ausbruch am 3. Juni 2024 erhöhte Mengen an vulkanischem SO₂ mit einer durchschnittlichen Rate von 1.273 Tonnen pro Tag. Seitdem sind die Emissionen besonders hoch und liegen aktuell bei durchschnittlich 4.210 Tonnen pro Tag. Schwefeldämpfe wurden sowohl in Canlaon City als auch in geringerem Maße in den Barangays Panubigan und in einigen anderen Ortschaften wahrgenommen. Besonders bei Windstille kann VOG entstehen.

Warnungen der Vulkanologen von PHILVOLCS

Längerer Kontakt mit vulkanischem SO₂ kann insbesondere in Gemeinden in direkter Reichweite schwacher Windfahnen zu Reizungen der Augen, des Rachens und der Atemwege führen. Besonders gefährdet sind Personen mit Vorerkrankungen wie Asthma, Lungenerkrankungen, Herzerkrankungen, ältere Menschen, schwangere Frauen und Kinder. Diese sollten Expositionen vermeiden und sich in geschlossenen Räumen aufhalten. Wer ins Freie muss, dem wird empfohlen einen Atemschutzmaske zu tragen.

Eine Besteigung des Vulkans ist verboten. und es gilt eine Sperrzone mit 4 Kilometern Radius um den Gipfel. Gemeinden entlang der Flusssysteme an den südlichen und westlichen Hängen, die bereits Lahare und Schlammlawinen erlebt haben, sollten bei vorhergesagtem oder einsetzendem starken Regen über dem Vulkan Vorsichtsmaßnahmen treffen.

Mayon: Lahare infolge von Tropensturm Trami

Tropensturm Trami verursachte Zerstörungen auf den Philippinen und löste Lahare am Mayon aus

Der Tropensturm Trami zog über Teile des philippinischen Archipels hinweg und hinterließ erhebliche Schäden, deren volles Ausmaß erst allmählich sichtbar wird. Besonders stark betroffen war die Hauptinsel Luzon, auf der nicht nur die Millionenmetropole Manila liegt, sondern auch mehrere aktive Vulkane wie Taal, Pinatubo und Mayon. Letzterer verursachte gefährliche Lahare, die mehrere Häuser verschütteten oder zerstörten. Der Mayon, ein 2.462 Meter hoher Stratovulkan in der Provinz Albay, ist bekannt für seine symmetrische Kegelform und zählt zu den aktivsten Vulkanen des Archipels. Im Sommer des letzten Jahres kam es hier zu einer größeren Eruption, die zwar überwiegend effusiv war, aber auch Ascheeruptionen und pyroklastische Ströme umfasste. Diese Ablagerungen vermischten sich nun mit den starken Regenfällen und lösten die Lahare aus.

Insgesamt kamen durch den Tropensturm 36 Menschen ums Leben. Wie viele davon den Laharen am Mayon zum Opfer fielen, wurde nicht bekannt gegeben, aber vermutlich handelt es sich um einen Großteil der Todesfälle.

Neben den Laharen am Mayon führten auch andere Berge zu Erdrutschen und Schlammlawinen. Zudem kam es zu großflächigen Überschwemmungen – ein Szenario, das in den vergangenen Monaten immer häufiger zu beobachten ist. Offenbar ist die Tropensturmsaison in diesem Jahr besonders stark ausgeprägt, was allgemein auf den Klimawandel zurückgeführt wird. Inwieweit auch natürliche Phänomene eine Rolle spielen, bleibt unklar. Eine Hypothese besagt, dass die derzeit außergewöhnliche Sonnenaktivität, die seit über einem Jahr anhält und starke geomagnetische Stürme sowie Polarlichter bis in südliche Breiten verursacht, möglicherweise die Wolkenbildung durch die Erzeugung von Kondensationskernen in der Atmosphäre beeinflussen könnte. Wissenschaftliche Beweise für diese Hypothese stehen jedoch bislang aus.

Klar ist hingegen, dass Trami nicht der einzige aktive Tropensturm dieser Tage ist. Weit vor der Küste Mexikos rotiert der Wirbelsturm Kristy, der gestern zum Hurrikan der höchsten Kategorie 5 hochgestuft wurde. Da er jedoch voraussichtlich nicht auf Land treffen wird, gibt es hierzu nur wenige Meldungen. Dennoch zeigt sich deutlich, dass unser Klimasystem derzeit äußerst aktiv ist.

Übrigens, es war eine Katastrophe mit Ansage, denn bereits vor dem Landfall des Sturms wurden von den Behörden entsprechende Warnungen ausgegeben und auf die Möglichkeit hingewiesen, dass am Mayon Lahare entstehen könnten.

Taal-Vulkan mit phreatischen Eruptionen am 15. Oktober

Weitere phreatische Eruptionen am Taal – Über 40 Dampfexplosionen seit 22. September

In den letzten 24 Stunden kam es auf Volcano Island in der Taal-Caldera zu 2 weiteren phreatischen Eruptionen. Laut Angaben von PHILVOLCS dauerten sie 4 und 7 Minuten und förderten Dampfwolken, die bis zu 900 Meter hoch aufsteigen. Sie manifestierten sich wieder aus dem Kratersee von Volcano Island. Das Wasser des Sees war zudem stark turbulent aufgewühlt, was auf den Ausstoß hydrothermaler Fluide hindeutet.

Die Eruptionen waren Teil einer Serie, die bereits Ende letzten Monats begann. Seit dem 22. September wurden über 40 Dampfexplosionen festgestellt. In den vergangenen Tagen gab es praktisch jeden Tag 1 bis 2 phreatische Explosionen, wobei in der letzten Woche sogar mehrmals phreatomagmatische Ausbrüche stattgefunden haben sollen. Der Unterschied liegt darin, dass phreatische Eruptionen ohne den direkten Kontakt zwischen Wasser und Magma stattfinden, während es bei phreatomagmatischen Eruptionen zu so einem Kontakt kommt. Sollte es sich bei einigen der Eruptionen letzter Woche tatsächlich um phreatomagmatische Eruptionen gehandelt haben, hieße das, dass das Magma weit oben im Fördersystem von Volcano Island steht.

Für diese Hypothese gibt es zwei weitere Anhaltspunkte: Zum einen hebt sich der Boden auf Volcano Island, zum anderen wurde vorgestern eine ungewöhnlich lang anhaltende Tremorphase detektiert: Sie dauerte 10 Stunden und 30 Minuten. Meiner Meinung nach könnte der Vulkan da versucht haben, zum finalen Magmenaufstieg anzusetzen und auszubrechen. Tremor kann aber auch durch die Bewegung von anderen magmatischen Fluiden verursacht werden und nicht nur durch aufsteigende Gesteinsschmelze.

Der Schwefeldioxid-Ausstoß liegt bei 2064 Tonnen am Tag. Für einen normalen Vulkan ein hoher Wert, besonders wenn er nicht eruptiert, für den Taal allerdings unterdurchschnittlich. Bei früheren Phasen mit phreatischen Eruptionen war mir bereits aufgefallen, dass der Vulkan seine Schwefeldioxid-Emissionen dann zu reduzieren scheint.

Der Alarmstatus steht unverändert auf der niedrigsten Warnstufe „1“. Offenbar rechnet man bei PHILVOLCS nicht damit, dass es stärkere explosive Eruptionen geben kann, sondern eher damit, dass der Status Quo erhalten bleibt. Dennoch ist es verboten, Volcano Island zu betreten.

Taal mit einer weiteren phreatischen Eruption am 10.Oktober

Taal-Caldera erzeugt eine phreatische Eruption und förderte eine 3000 m hohe Dampfwolke 

Auf der philippinischen Insel Luzon ist der Taal-Vulkan weiterhin phreatisch aktiv: Am 10. Oktober 2024 ereignete sich eine weitere phreatische Eruption. Diese wurde als klein beschrieben, doch trotz ihrer geringen Intensität erzeugte sie eine beeindruckende Dampfwolke, die laut PHIVOLCS eine Höhe von 3000 Metern erreichte und in nord-nordwestliche sowie nordöstliche Richtungen abdriftete.

Die Eruptionsdauer wurde mit 2 Minuten angegeben. Phreatische Eruptionen sind typischerweise kurze explosive Ereignisse, bei denen Wasser durch das Aufeinandertreffen von Magma und Grundwasser plötzlich verdampft und eine Wasser-Schlammfontäne aus dem Kratersee auf Volcano Island in die Höhe schießt. Dabei wird auch eine Dampfwolke freigesetzt. Der Entgasungsprozess, der der eigentlichen Explosion folgt, kann jedoch über mehrere Minuten hinweg andauern.

Die seismischen Messungen registrierten zwei vulkanisch-bedingte Erschütterungen in Form von Tremor, die ebenfalls jeweils 2 Minuten lang anhielten. Diese Tremore sind charakteristisch für vulkanische Aktivitäten, die auf Magmabewegungen oder Flüssigkeitsdruck hinweisen.

Die Temperatur des Kratersees von volcano Island liegt weiterhin bei 72,7 °C, ein Hinweis auf intensive vulkanische Aktivität unter dem See. Allerdings stammt dieser Wert von einer Messung im Februar 2024. Aufgrund der anhaltenden phreatischen Eruptionen wagt sich derzeit offenbar niemand an den Kratersee heran, um neue Daten zu erheben. Ein automatisches Messsystem könnte hierbei Abhilfe schaffen, wäre jedoch anfällig für Beschädigungen durch die vulkanische Aktivität.

Der Schwefeldioxidausstoß (SO₂) betrug am 9. Oktober 2024 etwa 2256 Tonnen pro Tag, was auf das Aufsteigen von heißen vulkanischen Gasen und Flüssigkeiten aus dem Inneren des Vulkans hinweist. Zudem wurde das Aufsteigen heißer vulkanischer Flüssigkeiten im Kratersee beobachtet, was ein weiteres Zeichen für eine anhaltende Aktivität ist.

Die Bodenverformungen um den Taal-Vulkan zeigen eine langfristige Deflation der Caldera, die auf einen Abbau des Drucks in der Magmakammer hindeutet. Gleichzeitig wurde jedoch eine kurzfristige Inflation an den nördlichen und südöstlichen Flanken der Taal-Vulkaninsel registriert, was auf lokale Druckanstiege in diesen Bereichen schließen lässt.

Die andauernden Beobachtungen deuten darauf hin, dass die Gefahr weiterer vulkanischer Aktivitäten besteht. Zwar hat die Aktivität in den letzten Tagen etwas abgenommen, doch bleibt die Situation unberechenbar. Das Betreten von Volcano Island, dem aktiven Zentrum des Vulkans, ist weiterhin strengstens verboten.

Der Taal-Vulkan ist einer der aktivsten Vulkane auf den Philippinen. Er bildet eine große Caldera mit einem See, in dem die Vulkaninsel Volcano Island liegt. Sie ist nach der Calderabildung entstanden und stellt das aktuelle Eruptionszentrum des Calderavulkans dar.

Taal-Vulkan: VONA-Warnung zu einer Aschewolke

Phreatomagmatische Eruption erzeugte Aschewolke am Taal-Vulkan – VAAC veröffentlichte VONA-Warnung

Am philippinischen Taal-Vulkan ist es heute zu einer Eruption gekommen, die eine dünne Aschewolke erzeugte, die bis auf eine Höhe von 2400 m aufstieg und in Richtung Südwesten driftete. Das geht aus einer VONA-Meldung des VAAC Tokio hervor. Natürlich berichtete auch das zuständige Institut PHILVOLCS über die Eruption, die in Verbund mit 5 schwächeren phreatischen Eruptionen auftrat. Wie gewohnt manifestierten sie sich aus dem Kratersee von Volcano Island. Die Flanke der kleinen Vulkaninsel heben sich infolge von Magmeninflation.

Die Eruption, die die Vulkanasche aufsteigen ließ, wird von den Vulkanologen als phreatomagmatisch bezeichnet. Sie soll 4 Minuten lang gedauert haben und förderte neben der Asche eine Schlammfontäne aus Wasser und Sedimenten vom Seegrund. Phreatische Eruptionen traten in der vergangenen Woche häufig auf und offenbar werden sie immer stärker. Seit dem 22. September wurden gut 30 dampfgetriebene Eruptionen gezählt. Bereits am Donnerstag wurde ein Ausbruch als phreatomagmatisch bezeichnet.

Der Unterschied zwischen phreatischen- und phreatomagmatischen Eruptionen ist signifikant: Während bei phreatischen Eruptionen kein frisches Magma direkt an der Eruption beteiligt ist, verhält es sich bei phreatomagmatischen Eruptionen anders, denn hier entstehen die Explosionen durch direkten Kontakt von Magma mit Wasser, wodurch fragmentierte Tephra mit ausgestoßen werden kann, so dass Aschewolken entstehen. Bei phreatischen Eruptionen fehlt dieser direkte Kontakt zwischen Wasser und Magma und es kommt zu reinen Dampfexplosionen, die ihre Energie vom aufgeheizten Untergrund erhalten. Das Magma steht in diesem Fall also tiefer im Fördersystem, während es bei phreatomagmatischen Eruptionen kurz unter der Oberfläche steht. Es ist generell aber nicht ausgeschlossen, dass auch phreatische Eruptionen so stark sind, dass bereits abgelagerte Lava aus dem Schlotbereich fragmentiert und ausgestoßen wird, was in dem vorliegenden Fall ebenfalls möglich ist. Klarheit könnte eine Analyse von Ascheproben geben, vorausgesetzt, es wurden bereits früher welche analysiert. Leichter Ascheniederschlag wurde aus dem Ort Agoncillo in Batangas gemeldet. Sollte es sich bei dem gemeldeten Ereignis tatsächlich um eine phreatomagmatische Eruption gehandelt haben, wäre jetzt der richtige Zeitpunkt, die Alarmstufe auf „2“ zu erhöhen.

Momentan steht sie noch auf „1“. Dies bedeutet, dass der Vulkan sich in einem abnormalen Zustand befindet, in dem plötzliche phreatische Explosionen, Erdbeben und Ascheausstöße möglich sind. Das Betreten der Taal-Vulkaninsel (TVI) und der permanenten Gefahrenzone (PDZ) bleibt verboten. Lokale Behörden sollten die Lage überwachen und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen treffen. Auch Piloten wird geraten, Flüge in der Nähe des Vulkans zu vermeiden, da Asche in der Luft eine Gefahr für den Flugverkehr darstellen kann.

Taal mit weiteren phreatischen Eruptionen am 3. Oktober

Calderavulkan Taal generierte am Donnerstag 2 weitere phreatische Eruptionen – Schwefeldioxidausstoß gestiegen

Auf der philippinischen Insel Luzon ist der Taal-Vulkan weiterhin aktiv und eruptierte gestern zwei Mal phreatisch. Die Eruptionen dauerten 2 Minuten und förderten Dampfwolken, die bis zu 2000 m hoch aufstiegen. Vulkanisch bedingte Erdbeben wurden keine aufgezeichnet, während der Schwefeldioxid-Ausstoß weiter zunahm und sich auf 3267 Tonnen am Tag belief. Das meiste Gas entweicht am Kraterboden. Entsprechend aufgewühlt ist das Wasser des Kratersees, in dem heiße Fluide für Turbulenzen sorgen.

Wie PHILVOLCS mitteilte, wird weiterhin eine Bodenhebung im Bereich von Volcano Island festgestellt, in deren Kratersee die phreatischen Eruptionen erscheinen. Übergeordnet wird im Rest der Taal-Caldera eine Bodenabsenkung gemessen. Man kann davon ausgehen, dass die Bodenhebung von Volcano Island mit einer Magmenintrusion zusammenhängt, während ich vermute, dass die Subsidenz der restlichen Caldera mit Entwicklungen im Hydrothermalsystem zusammenhängt.

Spektakulärer als die phreatischen Eruptionen von gestern war die letzte der drei Dampfausbrüche am Vortag. Sie manifestierte sich am 2. Oktober um 16:29 Uhr Lokalzeit und erzeugte eine vergleichsweise große Eruptionsfontäne, die Wasser und Schlamm aus Seesedimenten so weit auswarf, dass praktisch der gesamte Krater davon eingedeckt wurde. Sehr schön ist das in der zweiten Hälfte des unten eingebetteten Videos zu sehen.

PHILVOLCS hält seine Warnung vor einem Betreten der Vulkaninsel aufrecht und schließt auch Eruptionen nicht aus, die Vulkanasche fördern könnten. Das Risiko weiterer phreatischer Eruptionen ist groß. Außerdem kann es bei Inversionswetterlagen zur Bildung von VOG kommen, der auch Ortschaften am Rand des großen Calderasees, in dem sich Volcano Island befindet, beeinträchtigen kann. Bewohner sollen sich in solchen Situationen mit Atemmasken vor der Gasverschmutzung schützen.

Hoher Gasausstoß am Kanlaon

Der Taal ist nicht der einzige Vulkan der Philippinen, der einen starken Gasflux erzeugt. Der Kanlaon stieß gestern 5177 Tonnen Schwefeldioxid aus und erzeugte 10 vulkanotektonische Erdbeben. Der Vulkan könnte sich auf einen Vulkanausbruch vorbereiten.