Phreatomagmatische Eruption am Taal-Vulkan nach Tagen der Verstopfung – Eruptionswolke auf 2800m Höhe
Der philippinische Taal-Vulkan hat am Morgen des 12. November 2025 eine kurze, aber eindrucksvolle phreatomagmatische Eruption erzeugt. Nach Angaben des Philippine Institute of Volcanology and Seismology (PHIVOLCS) ereignete sich das Geschehen zwischen 06:51 und 06:54 Uhr Ortszeit im Hauptkrater auf Volcano Island. Die kleine Vulkaninsel liegt im See der Taal-Caldera und beherbergt ihrerseits einen Kratersee, aus dem sich die dampfgetriebenen Eruptionen manifestieren. Zeitrafferaufnahmen der Überwachungskameras zeigen eine grau-weiße Eruptionswolke aus Dampf, Seesedimenten und Vulkanasche, die bis zu 2 800 Meter hoch aufstieg und anschließend nordöstlich abdriftete. Nach einer VOANA-Meldung des VAAC Tokio erreichte die Eruptionswolke sogar eine Höhe von 3500 m und driftete in Richtung Nordosten. Die Warnstufe 1 bleibt weiterhin in Kraft.
Der Ausbruch kam nicht völlig überraschend. Bereits in den Tagen zuvor hatte PHIVOLCS auf langanhaltenden vulkanischen Tremor hingewiesen: Die Tremorphase begann am 7. November um 03:22 Uhr und dauerte bis zu Zeitpunkt der Eruption an. Diese kontinuierlichen Erschütterungen gelten als Zeichen von aufsteigenden Gasen oder Fluiden im Untergrund. Gleichzeitig reduzierte sich der Schwefeldioxidausstoß auf nur noch 90 Tonnen am Tag – ein Hinweis auf eine Blockade des Fördersystems und inneren Druckaufbau. Der entstehende Druck konnte sich schließlich nur über eine explosive Dampf-Magma-Reaktion entladen. Die Tatsache, dass es sich nicht um eine rein phreatische Eruption handelte und Vulkanasche gefördert wurde, zeigt, dass sich fließfähiges Magma im Speichersystem befindet. Wahrscheinlich ist es die sehr zähe Schmelze, die schuld daran ist, dass es immer wieder zu Blockaden des Fördersystems kommt. Das zeigt auch, dass stärkere Explosionen mit einem größeren Ascheanteil möglich sind.
Auch die Bedingungen im Kratersee zeigten die hohe Energie des Systems: Bei Temperaturen von fast 70 °C und einem extrem sauren pH-Wert von 0,3 herrschen dort aggressive hydrothermale Prozesse. Eine schwache, 600 Meter hohe Gasfahne mit nordöstlichem Drift war in den Tagen vor dem Ausbruch sichtbar.
Trotz der spektakulären Bilder gilt der Ausbruch als kleines Ereignis, das keine größeren Schäden verursachte. Dennoch mahnt PHIVOLCS zur Vorsicht: Plötzliche Dampfexplosionen oder gefährliche Gasansammlungen bleiben unter den aktuellen Bedingungen möglich. Die Insel des Hauptkraters bleibt daher weiterhin Sperrgebiet.










