Philippinen: Taifun Kalmaegi verursachte Naturkatastrophe

Taifun Kalmaegi verwüstet Zentrum der Philippinen – Behörden warnen vor Lahargefahr an Vulkanen

Taifun Kalmaegi hat auf den Philippinen schwere Zerstörungen angerichtet und mindestens zwei Menschenleben gefordert. Besonders betroffen waren die Inseln Cebu, Bohol, Negros und Leyte, wo anhaltende Regenfälle ganze Ortschaften überfluteten und Erdrutsche auslösten. Hunderte Dörfer standen unter Wasser, Stromleitungen wurden zerstört, Straßen blockiert und der Flugverkehr weitgehend eingestellt. Mehr als 150 000 Menschen mussten in Notunterkünfte gebracht werden.



Taifun

Bilder zeigen, dass Autos von Sturzfluten mitgerissen wurden und ganze Dörfer im Wasser versanken. In Küstenstädten wie Talisay City und Cebu City ragten nur noch Hausdächer aus den Wassermassen. In Tabuelan machten Erdrutsche Hauptstraßen unpassierbar, während auf Bohol und Leyte zwei Menschen ums Leben kamen. Der nationale Katastrophenschutz berichtete von teils stundenlangen Stromausfällen und einer kritischen Versorgungslage in überfluteten Gebieten. Es droht Seuchengefahr, da sich das Regenwasser mit dem Abwasser der Kanalisation mischte und durch die Straßen fließt. Die Trinkwasserversorgung ist gefährdet. Generell gilt: Wer in potenziellen Überflutungsgebieten lebt oder als Tourist dorthin reist, sollte einen Wasserfilter dabei haben.

Meteorologisch entstand Kalmaegi am 2. November 2025 über dem westlichen Pazifik und verstärkte sich rasch zu einem Taifun der Kategorie 2. Beim Landfall über den Zentralphilippinen erreichte er Windgeschwindigkeiten bis 150 km/h und Böen von über 185 km/h. Der Sturm zog westwärts über die Visayas-Inseln und erreichte am Dienstagmittag das Südchinesische Meer. Eine Scherlinie in der mittleren Troposphäre verstärkte den Niederschlag und führte zu außergewöhnlich hohen Regenmengen über den Inselgruppen.

Die geografische Lage der Philippinen begünstigte die verheerenden Folgen. Die zentralen Inseln bestehen aus dicht besiedelten Küstenebenen und gebirgigem Terrain, das bei Starkregen große Wassermengen schnell in tiefer gelegene Gebiete leitet. Flüsse traten über die Ufer, während Sturmfluten an der Ostküste Höhen von bis zu drei Metern erreichten.

Zusätzliche Risiken ergaben sich durch die vulkanische Beschaffenheit des Landes. Am 3. November gab die philippinische Vulkanbehörde PHIVOLCS Lahar-Warnungen für die Vulkane Kanlaon auf Negros und Mayon in der Provinz Albay heraus. Durch die enormen Regenmengen bestand die Gefahr, dass lose Asche- und Geröllablagerungen von früheren Ausbrüchen mobilisiert werden und als Schlammlawinen in umliegende Täler abfließen.

Kalmaegi traf das Land zu einem Zeitpunkt, an dem die Philippinen noch unter den Folgen mehrerer Naturkatastrophen litten, darunter der verheerende Supertaifun Ragasa im September. Meteorologen rechnen bis Jahresende mit weiteren tropischen Wirbelstürmen, da die Wassertemperaturen im westlichen Pazifik ungewöhnlich hoch bleiben – ein Faktor, der die Intensität solcher Stürme zusätzlich erhöht.

Kanlaon: Mehrere Ascheeruptionen Anfang November

Mehrere Ascheeruptionen am Kanlaon – Vulkanasche in 3000 m Höhe detektiert

Der Kanlaon auf den Philippinen eruptierte in den letzten Tagen mehrere Aschewolken, von denen die jüngste heute bis auf eine Höhe von 3000 m über dem Meeresspiegel aufstieg und nach Südwesten driftete. In den Ortschaften unter der Aschewolke kam es zu Ascheniederschlag. Außerdem wurden in den letzten 24 Stunden 8 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Der Schwefeldioxid-Ausstoß hat sich deutlich gesteigert und betrug heute 2300 Tonnen – fast tausend Tonnen mehr als in den vorherigen 24 Stunden, als es auch nur 5 vulkanotektonische Beben gab.

Kanlaon

Die Warnstufe „2“ wird aufrecht erhalten. Damit verbunden ist die Definition einer permanenten Gefahrenzone mit einem Radius von 4 Kilometern um den Krater, die weder betreten noch überflogen werden darf.

Der Kanlaon ist derzeit der einzige Vulkan der Philippinen auf Alarmstufe „2“. Es stehen aber 3 weitere Vulkane unter besonderer Beobachtung der Vulkanologen, die auf Alarmstufe „1“ stehen. Hierbei handelt es sich um Bulusan, Mayon und Taal. Letzterer eruptierte vor einer Woche phreatomagmatisch und war in den folgenden Tagen relativ ruhig. Inzwischen sieht es aber wieder so aus, als würde sich erneute höherer Druck im Fördersystem aufbauen: Der Schwefeldioxid-Ausstoß reduzierte sich bereits Ende Oktober auf bescheidene 318 Tonnen am Tag. In den letzten 24 Stunden bauten sich Tremorphasen auf, die bis zu 2 Minuten lang andauerten. Es sieht so aus, als würde sich der Vulkan auf eine weitere phreatische/phreatomagmatische Eruption vorbereiten, die in den nächsten Tagen stattfinden könnte. Ort des Geschehens dieser Eruptionen ist der Kratersee auf Volcano Island. Die Vulkaninsel im großen Taal-See darf nicht betreten werden. Unter der Insel akkumuliert sich Magma, was Bodenhebungen verursacht. Tatsächlich könnte es auch zu magmatischen Eruptionen kommen.

Taal: 3 Eruptionen am 26. Oktober

Taal bricht dreimal aus – 2 Eruptionen waren phreatomagmatisch

Dem philippinischen Taal-Vulkan reichte der Druckabbau offenbar nicht, den die phreatische Eruption gestern bewirkt hatte – denn heute kam es gleich zu drei Ausbrüchen. Nach Angaben des Philippine Institute of Volcanology and Seismology (PHILVOLCS) ereigneten sich im Hauptkrater drei kleinere phreatische und phreatomagmatische Eruptionen, bei denen Dampf, Asche und vulkanisches Material ausgestoßen wurden.




Taal

Der erste Ausbruch trat um 02:55 Uhr auf, war rein phreatischer Natur und dauerte etwa eine Minute. Zwischen 08:13 Uhr und 08:15 Uhr folgte ein weiterer, phreatomagmatischer Ausbruch, der eine Eruptionswolke bis zu 1200 Meter über den Krater aufsteigen ließ. Gegen 08:20 Uhr kam es schließlich zur dritten und stärksten Eruption des Tages, bei der die Auswurfshöhe rund 2100 Meter betrug. Diese löste eine VONA-Meldung vor Aschewolken für den Flugverkehr beim VAAC (Volcanic Ash Advisory Center) in Tokio aus.

Bereits in den vergangenen Tagen hatte der Vulkan eine erhöhte Aktivität gezeigt. Am 25. Oktober wurde ein dreiminütiger, am 20. Oktober ein einminütiger phreatischer Ausbruch registriert. Solche Eruptionen entstehen, wenn Erdwärme Wasser explosionsartig verdampfen lässt. Die heutigen phreatomagmatischen Ausbrüche dagegen wurden durch den direkten Kontakt zwischen Grundwasser und Magma ausgelöst – ein Prozess, der ebenfalls zu heftigen Explosionen führen kann und dabei neben älteren Ablagerungen auch frisches, teils glühendes Material fördert.

Laut PHILVOLCS wurden innerhalb von 24 Stunden neun vulkanische Erdbeben sowie zwei länger andauernde Tremorphasen aufgezeichnet. Im Oktober summierten sich die Ereignisse bislang auf 229 vulkanotektonische Erdbeben und 13 Tremor-Episoden.

Der Ausstoß von Schwefeldioxid wurde am Samstag mit 436 Tonnen gemessen und lag damit deutlich unter dem üblichen Niveau. Die Dampffahne stieg bis zu 600 Meter hoch.

Der Taal-Vulkan bleibt weiterhin auf Alarmstufe 1, was auf eine geringe vulkanische Unruhe hinweist. Dennoch warnt Phivolcs vor möglichen plötzlichen, dampfgetriebenen Eruptionen sowie gefährlichen Gaskonzentrationen in der Nähe der Vulkaninsel.

Der Taal-Vulkan liegt rund 60 Kilometer südlich von Manila im Batangas-See. Er gehört zu den aktivsten Vulkanen der Philippinen und brach zuletzt im Januar 2020 heftig aus, was zu massiven Evakuierungen und Ascheregen in der Region führte. Trotz der derzeit niedrigen Alarmstufe bleibt der Vulkan unter intensiver Beobachtung.

Taal: Phreatische Eruption am 25. Oktober

Phreatische Eruption am Taal – VONA-Warnung ausgegeben

Es kommt nicht oft vor, dass phreatische Eruptionen eine VONA-Warnung auslösen – so wie es heute geschehen ist, als eine Dampfexplosion des Taal-Vulkans eine Eruptionswolke erzeugte, die eine Höhe von 1500 m erreichte und nach Südwesten driftete. Obwohl PHIVOLCS die phreatische Eruption als klein bezeichnete, war sie doch einer der stärkeren Vertreter ihrer Art.

Taal

Livecam-Aufnahmen zeigen im Zeitraffer, wie eine schlammige Wasser-Dampf-Fontäne aus dem Kratersee auf Volcano Island aufstieg und eine geschätzte Höhe von gut 100 m erreichte, bevor sie wieder in sich zusammenfiel. Die hauptsächlich aus Dampf mit etwas Asche bestehende Eruptionswolke erreichte die genannte Höhe und wurde auch von Satelliten detektiert.

Die Explosion kam nicht überraschend: In den letzten Tagen gab es kontinuierlichen Tremor und nur einen geringen Gasausstoß, sodass die Vermutung nahe liegt, dass das Fördersystem verstopft war. Wie schon in den letzten Monaten kam es vermutlich durch die Explosion zu einer kurzfristigen Druckentlastung.

Phreatische Explosionen entstehen ohne direkten Kontakt zwischen Grundwasser und Magma – allein durch den hohen geothermischen Gradienten im Vulkaninneren. Dieser wird allerdings durch einen aktiven Magmenkörper unter dem Vulkan erzeugt. Da im Bereich von Volcano Island Inflation festgestellt wurde und sich der Boden hebt, kann man davon ausgehen, dass sich der Magmenkörper in geringer Tiefe befindet und auch magmatische Eruptionen möglich sind. Dennoch belässt PHIVOLCS die Warnstufe auf „1“ und sperrte lediglich den Zugang zur Vulkaninsel.

Vulkanotektonische Erdbeben an 4 philippinschen Vulkanen

Der Taal liegt auf der philippinischen Insel Luzon, unweit der Hauptstadt Manila. Auf der neuen PHIVOLCS-Shakemap zu vulkanotektonischen Erdbeben ist zu erkennen, dass diese Erdbebenart nicht nur am Taal präsent ist, sondern auch am nördlich gelegenen Pinatubo. Eine deutlich höhere vulkanisch bedingte Seismizität gibt es in der Nähe der Vulkane Bulusan und Kanlaon im Süden des Archipels. Hier sind weitere magmatisch bedingte Eruptionen in Bälde wahrscheinlich.

Kanlaon mit größerer Eruption am 24. Oktober

Kanlaon stieß Aschewolke aus und generierte einen pyroklastischen Strom

Auf den Philippinen kam es heute zu der erwarteten stärkeren Explosion, die sich in den vergangenen Tagen durch anhaltende vulkanotektonische Erdbeben angekündigt hatte. Laut dem VAAC Tokio stieg die Vulkanasche bis auf etwa 5.500 Meter Höhe auf und wurde vom Wind in nordwestliche Richtung getragen. Unter der Eruptionswolke kam es zu Ascheniederschlag.

Kanlaon

Die VONA-Warnung wurde um 13:46 UTC ausgegeben. Aus einem PHIVOLCS-Bericht geht jedoch hervor, dass sich der Ausbruch bereits gut eine halbe Stunde zuvor ereignete – gegen 20:08 Uhr Lokalzeit. Zu diesem Zeitpunkt war es auf den Philippinen bereits dunkel. Livecam-Aufnahmen zeigten daher nur eingeschränkt das Geschehen, jedoch war eine dichte Aschewolke deutlich zu erkennen. Die Vulkanologen registrierten außerdem einen pyroklastischen Strom, der auf der Südflanke rund einen Kilometer weit hinabfloss.

Trotz des gefährlichen Phänomens wurde der Alarmstatus nicht angehoben und bleibt auf Stufe 2. Rund um den Krater gilt weiterhin eine Sperrzone von vier Kilometern, und das Besteigen des Vulkans bleibt verboten.

PHIVOLCS riet Anwohnern, bei Ascheregen Fenster und Türen geschlossen zu halten und Öffnungen mit einem feuchten Tuch abzudichten. Nach einem Ascheregen sollte alles gründlich mit Wasser abgespült werden. Zudem wird empfohlen, Trinkwasser abzukochen – insbesondere, da in ländlichen Gebieten vielerorts noch Wasser aus offenen Brunnen geschöpft wird. Inwiefern das Abkochen gegen vulkanische Verunreinigungen tatsächlich hilft, bleibt allerdings fraglich.

Neben dem Kanlaon zeigt sich auch der Taal-Vulkan weiterhin unruhig: Seit gestern Mittag wird ein kontinuierliches Tremorsignal registriert, während der Kohlendioxid-Ausstoß deutlich zurückging. Bereits am 21. Oktober wurden nur noch 266 Tonnen SO₂ emittiert. Das Fördersystem scheint teilweise verstopft zu sein, wodurch sich im Inneren hoher Druck aufbaut, der sich möglicherweise in naher Zukunft in einer phreatischen Explosion entladen wird.

Taal: Erneute phreatische Eruption auf Volcano Island

Phreatische Eruption am Taal. © PHILVOLCS

Schwache phreatische Eruption am Taal-Vulkan – Warnstufe bleibt auf „1“

Am frühen Montagmorgen ist es am Taal-Vulkan in der philippinischen Provinz Batangas zu einem schwachen phreatomagmatischen Ausbruch gekommen. Nach Angaben des Philippinischen Instituts für Vulkanologie und Seismologie (PHIVOLCS) ereignete sich das kurzlebige Ereignis um 6:13 Uhr Ortszeit. Eine Kamera am Kraterrand zeichnete auf, wie die dampfgetriebene Explosion schlammiges Wasser und Sedimente vom Seeboden fontänenartig aus dem Kratersee hervorstieß und eine rund 500 Meter hohe Dampfwolke aufsteigen ließ.

Der Taal zählt zu den aktivsten Vulkanen des Archipels und liegt etwa 60 Kilometer südlich von Manila. Das Zentrum der Aktivität befindet sich auf einer Vulkaninsel inmitten des Taal-Sees. Diese besondere Lage begünstigt phreatische und phreatomagmatische Eruptionen. Solche Ausbrüche können heftig verlaufen, auch wenn sie – wie in diesem Fall – oft nur wenige Sekunden dauern.

Die aktuelle Eruption kam nicht überraschend, denn bereits in den letzten Tagen war es zu lang anhaltendem Tremor gekommen, der auf starken Druckaufbau hinwies.

PHIVOLCS bestätigte, dass die Alarmstufe 1 weiterhin gilt. Sie weist auf eine anomale vulkanische Aktivität hin, ohne dass unmittelbar eine größere Eruption erwartet wird. Dennoch warnt die Behörde vor möglichen spontanen Dampfausbrüchen, leichtem Ascheregen und gefährlichen Gasansammlungen in der Umgebung des Hauptkraters. Die Vulkaninsel sowie die sogenannte permanente Gefahrenzone bleiben daher für die Öffentlichkeit gesperrt.

Der jüngste Ausbruch erinnert an frühere Ereignisse in den vergangenen Jahren. Im Januar 2020 hatte eine stärkere Eruption eine massive Aschewolke freigesetzt und zur Evakuierung von Zehntausenden Menschen geführt. Auch in den Jahren 2021 und 2022 kam es zu mehreren kleineren phreatischen Explosionen.

Geologen betonen, dass der Taal trotz seiner geringen Höhe zu den gefährlichsten Vulkanen der Philippinen zählt. Sein komplexes System aus Magma, Wasser und Gasen mache ihn unberechenbar. PHIVOLCS setzt die intensive Überwachung fort – jede Veränderung im Gasgehalt, in der Bodendeformation oder in seismischen Aktivitäten könne auf einen neuen Aktivitätsschub hindeuten.

Kanlaon: Ascheemissionen nach Erdbebenanstieg

Kanlaon emittierte in mehreren Phasen Aschewolken – Erdbebenanstieg ging voran

Der philippinische Vulkan Kanlaon emittierte gestern in 7 Phasen, die bis zu 123 Minuten anhielten, Vulkanasche. Laut dem VAAC Tokio stieg sie bis auf 3000 m Höhe auf und driftete in Richtung Nordwesten. Dadurch wurden 2 VONA-Warnungen für den Flugverkehr ausgegeben.

Kanlaon. © PHILVOLCS

Die Eruptionen kamen keineswegs überraschend, denn bereits am 18. Oktober gab PHILVOLCS eine Warnung vor einer möglicherweise bevorstehenden Eruption aus. Grund hierfür war ein signifikanter Anstieg der Seismizität: Innerhalb eines Tages wurden 81 vulkanotektonische Erdbeben registriert, die aufsteigendes Magma signalisierten. Am Folgetag verringerte sich der Schwefeldioxidausstoß, was zusätzlich auf eine Blockade des Fördersystems hindeutete, was den Druck im Inneren des Vulkans ansteigen ließ. Mit den Eruptionen gestern löste sich die Blockade und es wurde eine Erhöhung des Schwefeldioxidausstoßes auf fast 3200 Tonnen am Tag festgestellt. Der Vulkan ist aufgebläht und es drohen weitere Vulkanausbrüche.

Obwohl sich der Druck im Vulkaninneren erst einmal gesenkt haben dürfte, steigt immer noch Magma aus der Tiefe auf, denn in den letzten 24 Stunden wurden 20 weitere vulkanisch bedingte Erschütterungen detektiert. Ein Ende der Aktivität ist somit nicht absehbar und es gilt weiterhin die Alarmstufe „2“.

Die permanente Gefahrenzone mit einem Radius von 4 Kilometern um den Krater bleibt bestehen, genauso das Besteigungs- und Überflugverbot des Kanlaons. Die Vulkanologen warnen vor plötzlich auftretenden phreatischen Eruptionen und halten auch magmatisch bedingte Ausbrüche für möglich. Bei diesen könnten pyroklastische Dichteströme entstehen, die eine besondere Gefahr darstellen. Starke Regenfälle könnten zudem Lahare auslösen.

Der Kanlaon ist ein 2435 m hoher Stratovulkan auf der Insel Negros und lag in relativer Nähe zu dem starken Erdbeben Mw 7,4, das die Philippinen am 10. Oktober erschütterte. Nach dem Erdbeben steigerte sich die Aktivität des Vulkans erneut.

Gestern gab es übrigens auch eine schwache phreatische Eruption im Kratersee von Volcano Island in der Taal-Caldera.

Philippinen: Vulkane bleiben unruhig

Mehrere philippinische Vulkane bleiben unruhig und bereiten sich auf Eruptionen vor

Die Philippinen sind eines der Länder, die besonders häufig von Naturkatastrophen heimgesucht werden: Taifune, Erdbeben und Vulkanausbrüche sind fast an der Tagesordnung, was der besonderen geografischen Lage des Landes geschuldet ist. Das Inselreich liegt in einem besonders warmen Teil des größten Ozeans der Welt, was günstige Voraussetzungen für die Entwicklung starker Stürme mit sich bringt. Zudem gehört es zum Pazifischen Feuergürtel, an dem die Pazifische Platte subduziert wird, was zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen führt.

Kanlaon. © PHILVOLCS

Aktuell zeigen 4 von gut 50 als aktiv eingestuften Vulkanen der Philippinen Anzeichen, dass sie sich auf einen Vulkanausbruch vorbereiten könnten. Bei diesen Vulkanen handelt es sich um Bulusan, Kanlaon, Mayon und Taal. Besonders kritisch ist es aktuell an Kanlaon und Taal. Letzterer ist in eine Phase permanenten Tremors eingetreten und der Schwefeldioxidausstoß ist stark zurückgegangen. Das deutet auf eine Blockade des Fördersystems hin, so dass die Entgasung des Systems gestört ist, wodurch sich der Druck im Inneren des Vulkans erhöht. Solche Blockaden führten in den vergangenen Monaten immer wieder zu phreatischen Eruptionen aus dem Kratersee auf Volcano Island, dem aktuellen Eruptionszentrum des großen Calderavulkans. Am Taal steht die Alarmstufe auf „1“ und man darf Volcano Island nicht betreten.

Ähnlich sieht es am Kanlaon aus, wo in den vergangenen 24 Stunden 90 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert wurden. Gestern wurden 81 Beben gemeldet. Die Epizentren manifestierten sich westlich des Kraters. Außerdem halbierte sich auch hier der Schwefeldioxidausstoß gegenüber dem Vortag, was auch auf eine Blockade des Fördersystems hindeutet, die in den nächsten Tagen durch stärkere Eruptionen gelöst werden könnte. Die Alarmstufe steht auf „2“ und es gibt eine Sperrzone mit einem 4-Kilometer-Radius um den Gipfel.

Kanlaon: Erhöhte Seismizität löst Warnung vor Eruption aus

Kanlaon auf den Philippinen zeigt erhöhte seismische Aktivität – Behörden bestätigen Alarmstufe 2

Der Kanlaon zeigt derzeit deutliche Anzeichen erhöhter seismischer Unruhe. Zwischen Mitternacht und 10:00 Uhr am heutigen Donnerstag wurden vom seismischen Netzwerk am Kanlaon insgesamt 81 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Die Magnituden reichten von M 0,1 bis 2,9 und traten in Tiefen zwischen 0 und 6 Kilometern unter den nordwestlichen Flanken des Vulkans auf. Vulkanologen erklären, dass diese Erdbeben durch Gesteinsbrüche verursacht werden, die entstehen, wenn Magma oder magmatisches Gas einen Weg zur Oberfläche sucht.

Kanlaon. © PHILVOLCS

Auch die Schwefeldioxidemissionen aus dem Gipfelkrater lagen am 15. Oktober bei durchschnittlich 1.879 Tonnen pro Tag, nahe dem mittelfristigen Durchschnitt von 1.830 Tonnen pro Tag. Experten warnen, dass ein Blockieren der Gasentweichung oder die Entgasung in einem geschlossenen System zu Druckaufbau und Schwellung des Vulkans führen kann, was das Risiko eines mäßig explosiven Ausbruchs erhöht. Da der Gasausstoß nahe des Mittelwertes liegt, scheint aber keine Blockade vorzuliegen.

Die philippinischen Behörden belassen trotz der Warnung die Alarmstufe auf „2“ . Dies bedeutet, dass der Vulkan sich in einem Zustand erhöhter Unruhe befindet. Bewohner innerhalb der 4 km umfassenden permanenten Gefahrenzone (PDZ) wurden aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen. In den vergangenen Monaten gab es bereits wiederholte Evakuierungen von Tausenden Menschen, insbesondere in Dörfern nahe den nordwestlichen und südöstlichen Flanken, nachdem kleinere phreatische Ausbrüche und anhaltende seismische Aktivität beobachtet worden waren.

Behörden warnen zudem vor möglichen pyroklastischen Strömen, Ascheregen, Steinschlag und Laharen, insbesondere bei starkem Regen. Piloten wird geraten, den Luftraum über dem Vulkan zu meiden, da plötzliche Ausbrüche die Flugsicherheit gefährden könnten. Die Bevölkerung wird gebeten, die aktuellen Anweisungen der Katastrophenschutzbehörden strikt zu befolgen und sich auf eine mögliche Verschärfung der vulkanischen Aktivität einzustellen.

Der 2.465 Meter hohe Kanlaon liegt auf der Insel Negros, unweit des Epizentrums des starken Erdbebens Mw 7,4 von vergangener Woche. Seitdem ist der Vulkan wieder unruhiger geworden und machte auch durch Ascheemissionen von sich reden. Zuletzt gab es vor 2 Tagen eine VONA-Meldung über Vulkanasche in 2700 m Höhe.