Update 20.15 Uhr: Was vorhin noch infrage stand, ist nun gewiss: der 15. Paroxysmus dieses Jahres beginnt. Die LiveCam des INGV zeigt strombolianische Eruptionen und den Beginn eines Lavastroms, der aus der Depression im Südost-2-Krater fließt. Zudem scheint viel Vulkanasche ausgestossen zu werden.
Im Laufe des Nachmittags stieg die Tremorkurve am Ätna deutlich. Noch ist es unklar, ob es sich dabei um Anzeichen eines bevorstehenden Paroxysmus handelt, der eigentlich erst für Freitag / Samstag erwartet wird. In den nächsten Stunden wissen wir wohl mehr. Leider hüllt sich der Gipfel in Wolken.
Den jüngsten Paroxysmus am Ätna erlebte ich hautnahe mit. 2 Nächte biwakierte ich auf 2900 m Höhe und wartete auf den Vulkanausbruch. Als dieser dann endlich los ging zogen dichte Wolken auf und aufgrund des einsetzenden Hagelsturms mit Gewitter war wenig zu sehen. Der Krater mit den Lavafontänen zog nur kurz frei. Aufgrund der Wolken musste ich aus Sicherheitsgründen meinen Beobachtungsposten ca. 500 m östlich des Kraters verlassen. Bei einem der vorherigen Ausbrüche durchschlugen Vulkanbomben die Solarpanelle der Messinstrumente, die dort installiert sind. Ich zog mich ca. 150 Höhenmeter zum Belvedere, am Rand des Valle del Bove zurück. Vulkanologen nahmen mich anschließend in einem Jeep wieder mit hoch zum Torre del Filosofo, doch selbst mit einem Dach über dem Kopf war die Situation im dichten Nebel unkalkulierbar und nach wenigen Minuten fuhren wir wieder ein Stück runter.
Die Aufheizphase dauerte ungewöhnlich lange. Bereits 3 Tage zuvor kündigte sich der Ausbruch durch strombolianische Eruptionen an. Diese erschienen zunächst nur sporadisch, in der Nacht zum Montag häuften sie sich. Ca. 90 Minuten vor dem eigentlichen Paroxysmus begannen Lavaströme aus der Depression im SE-2-Krater zu fließen. Während der Hauptphase schossen Lavafontänen aus mehreren Förderschloten empor. Ein neuer Schlot öffnete sich im unteren Drittel der Depression, durch die die Lavaströme in Richtung Valle del Bove fließen. Der Sturm drückte die Eruptionswolke flach hinunter und trieb sie in das Valle del Bove. In einigen Ortschaften im Nordosten des Vulkans kam es zu Ascheregen.
Der Vulkanausbruch endete sehr abrupt. In der folgenden Nacht gab es noch vereinzelt Lava-Spattering und Rotglut über dem Krater zu sehen. Ein Schneesturm machte es mir am folgenden Tag unmöglich meine Zeitrafferkamera zu bergen. Erst am Mittwoch gelang es mir diese zurück zu holen. Bei diesem Ausbruch kam es nicht zu so großen Veränderungen am neuen Kraterkegel, wie nach einigen der letzten Eruptionen. Der Kegel ist kaum gewachsen.
Heute Morgen ereignete sich gegen 6.oo Uhr MESZ der 12. Paroxysmus am Ätna auf Sizilien. Dem Vulkanausbruch ging nur eine relativ kurze Aufwärmphase mit strombolianischen Eruptionen aus dem SE-2-Krater voran. Dieser wächst rapide und bildet einen großen Buckel im Osten der Hochebene Piano del Lago. Wenn es so weiter geht, wird der ehemalige Pitkrater bald größer sein als der eigentliche SE-Krater-Kegel und sich diesen einverleiben.
Dieser Paroxysmus war relativ kurzlebig, fand aber in der Morgendämmerung statt und präsentierte sich somit im besten Fotolicht. Lavafontänen schossen mehrere Hundert Meter hoch und Lavaströme flossen ins Valle del Bove.
Update 00.10 Uhr: Der Paroxysmus ist nun voll im Gange. Der Tremor schießt genauso in die Höhe wie die Lavafontänen. Diese erreichen eine Höhe von mehr als 500 m. Lavaströme fließen ins Valle del Bove.
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Heute Abend setzten am SE-2 Krater des Ätnas strombolianische Eruptionen ein. In der letzten Stunde steigerten sie sich zum Beginn eines erneuten Paroxysmus. Der Tremor steigt entsprechend, ebenso die Seismik.
Berichten der Vulkanologen des INGV zufolge, hat sich die mächtige Dame Ätna in den letzten Wochen aufgebläht und ist bereit zu einer großen Flankeneruption. Wann genau diese einsetzten wird ist indes ungewiss.
Update 23.30 Uhr: Der Ausbruch lässt stark nach und strebt seinem Ende zu. Vereinzelt gibt es noch strombolianische Eruptionen und Lavaströme fließen noch ins Valle del Bove. Der 8. Paroxysmus im diesen Jahr förderte Lavabomben bis zu 500 m hoch und dauerte in der Hochphase fast 2,5 Stunden. Damit war der deutlich stärker und dauerte länger als die letzten 2 Paroxysmen in diesem Monat. Untypisch war die recht lange Aufheizphase mit starken strombolianischen Eruptionen, die bereits heute Morgen begann. Den untypischen Verlauf mit dem langen Vorspiel erkennt am auch an der Tremorkurve. Diese zeigt zu Beginn eine Plateauphase mit einer Regression, bevor die Kurve zum finalen Ausbruch stark ansteigt.
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Update 22.00 Uhr: Der Paroxysmus ist nun voll im Gange. Lavafontänen schießen aus den SE-2-Krater und Lavaströme fließen ins Valle del Bove.
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Update 16.00 Uhr: Es sieht so aus, als hätte der Ätna Startschwierigkeiten. Nach einer Serie strombolianischer Eruptionen ist die Aktivität am Nachmittag zurück gegangen, der eigentliche Paroxysmus lässt noch auf sich warten.
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Gerade (11.00 Uhr MESZ) sehe ich auf der LiveCam des INGV, dass der 8. paroxysmale Vulkanausbruch dieses Jahres am Ätna beginnt. Die Intervalle zwischen den Ausbrüchen werden immer kürzer. Der letzte Ausbruch dieser Art ereignete sich erst vor 5 Tagen. Dieser Ausbruch kündigte sich seit 2 Tagen durch sporadische strombolianische Tätigkeit an. Der Tremor stieg in den letzten Tagen nur leicht an, zeigt nun aber den Beginn einer steil aufwärts gerichteten Kurve. Schauplatz des Ausbruches ist wieder der SE-2-Krater, der in den letzten Wochen deutlich gewachsen ist.
Über den Vulkan: Der Ätna ist Europas mächtigster Vulkan und zugleich einer der aktivsten Vulkane der Erde. Seine langjährigen Eruptionszyklen werden nur durch relativ kurze Pausen unterbrochen, die in den letzen Jahrzehnten selten länger als 2-3 Jahre dauerten. Typisch sind Flankeneruptionen, denen oftmals Phasen paroxysmaler Tätigkeit vorangehen.
Überraschend kam es heute Nacht zu einem weiteren paroxysmalen Vulkanausbruch am Vulkan Ätna auf Sizilien. Schauplatz war wieder der SE-2Krater. Wie Chris bereits berichtete, erreichte die Eruption ihren Höhepunkt zwischen 4.15 Uhr und 6.20 Uhr UCT (+2 h für MESZ). Der 7. Paroxysmus in diesem Jahr erfolgte nach nur 6 Tagen Pause. Dem Tremor nach zu Urteilen war die Eruption stärker als die letzten beiden Paroxysmen und hielt auch länger an. Steigender Tremor kündigte den Ausbruch am Abend zuvor an. Bereits um 22.15 Uhr UCT zeigte die Seismik leichte Ausschläge und der Tremor begann zu steigen. Zeitgleich setzten strombolianische Eruptionen ein.
Es kann mit weiteren Ausbrüchen dieser Art gerechent werden.
Chris Weber von VEI und ich verbrachten 5 Tage am Ätna um die strombolianische Aktivität in der Bocca Nuova (BN) zu dokumentieren.
Am 16. Juli verbrachten wir eine erste Nacht am Torre del Filosofo. Eisiger Sturm mit Windgeschwindigkeiten bis zu 120 km/h und eine zeitweilige Wolkenmütze am Gipfel verhinderten den Aufstieg zur BN. Aus dieser war fast beständige Rotglut zu sehen, gelegentlich stiegen einzelne Lavabomben bis über den Kraterrand auf. Aus dem SE-2-Krater gab es eine spontane strombolianische Eruption. Lavabomben stiegen ca. 150 m über den Kraterrand auf und schlugen auf der Außenflanke des neuen Kegels ein. Für eine Sommernacht war es ungewöhnlich kalt und wir mussten Schutz in den Überresten des alten Observatoriums suchen.
Am Nachmittag des 17. Juli ließ der Wind etwas nach und wir stiegen zur Bocca Nuova auf. Der Wind drückte die Gase in den Krater, sodass zunächst nichts zu sehen war. Explosionsgeräusche der Vulkanausbrüche waren mehrmals in der Minute zu hören. Erst als die Dämmerung ziemlich weit fortgeschritten war, konnten wir die Eruptionen durch den Gasnebel erahnen. Der Förderschlot befand sich im Ostteil des Kraters. Kleine Explosionen, die Schlacken und Bomben mehrere 10er Meter hoch förderten, fanden mehrmals in der Minute statt, größere Explosionen alle 2 – 3 Minuten. Pro Stunde gab es ca. 1 Event, bei dem die Bomben über den Kraterrand hinaus stiegen. Gegen 3 Uhr Nachts wurde die Sicht etwas besser, der Wind nahm allerdings ebenfalls wieder zu und fegte uns fast vom Kraterrand.
Am Morgen des 18. Juli stiegen wir ab und fuhren Richtung Zafferana um unsere Vorräte aufzufrischen. Im Laufe des Vormittags setzte sporadische strombolianische Tätigkeit am SE-2-Krater ein und wir vermuteten, dass sich ein neuer paroxysmaler Vulkanausbruch in den nächsten Tagen etablieren würde. Der Tremor war stark rückläufig und die Aktivität in der BN ließ nach.
Die Nacht zum 19.Juli verbrachten wir auf halber Ätnahöhe um nach 2 durchwachten Nächten zu schlafen. Aus viel Schlaf wurde auch diesmal nichts, denn der Paroxysmus startete schneller als erwartet. Seine Hochphase begann gegen 2 Uhr und dauerte bis 4.30 Uhr. Lavafontänen stiegen bis zu 250 m hoch auf und Lavaströme flossen ins Vale del Bove. Mit Beginn der Morgendämmerung war der Paroxysmus vorbei. Leider verpennten wir den Anfang des Geschehens, sodass wir das Naturspektakel nur von unten mitbekamen. Es war der 6. paroxysmale Vulkanausbruch am Ätna in diesem Jahr. Die Intervalle der vorherigen Ausbrüche lagen zwischen 4 – 8 Wochen, dieser Ausbruch erfolgte nach nur 9,5 Tagen Pause. Im Gegensatz zu den vorherigen Ausbrüchen kündigte sich dieser Paroxysmus nicht einige Stunden vorher durch steigenden Tremor an.
Im Laufe des Tages stiegen aus der BN kleine Aschewolken auf, die auf Kollaps im Krater hindeuteten. In der Hoffnung auf ein Wiederaufleben der strombolianischen Aktivität stiegen wir erneut zum Kraterrand auf. In der BN war aufgrund starker Dampfentwicklung nichts zu erkennen. Allerdings stieg die Vulkanasche aus dem nordwestlichen Bereich des Kraters auf und stammte scheinbar nicht aus dem aktiven Förderschlot. Nachts war keine Rotglut zu sehen. Ein Gewitter mit Hagelsturm vertrieb uns gegen 3 Uhr Nachts vom Kraterrand und wir mussten erneut Unterschlupf in den Resten des Torre del Filosofo suchen. Morgens steigen wir dann endgültig ab.
Ich denke, das wird dieses Jahr nicht meine letzte Reise zum Ätna gewesen sein, die Situation ist weiterhin spannend.
Update 08.07.2011: Der Ätna scheint tatsächlich Startschwierigkeiten zu haben! Heute Morgen fällt der Tremor (siehe Bild unten) wieder stark ab, obwohl es noch strombolianische Eruptionen im SE-2-Krater gibt. Zuverlässige Prognosen ob, und wann es zu einem Paroxysmus kommen wird, werden somit fast unmöglich. Da es gleichzeitig zu starken Entgasungen und milden Ascheauswürfen in der Bocca Nuova kommt, kann im Gesamtsystem möglicher Weise nicht genug Druck für einen Paroxysmus aufgebaut werden.
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Die gelegentlichen strombolianischen Eruptionen aus dem SE-2-Krater steigern sich heute Abend zusehends, zugleich steigt die Tremorkurve an. Ich schätze die Wahrscheinlichkeit für einen neuen Paroxysmus in den nächsten Stunden / Tagen sehr hoch ein.
Hoffen wir mal, dass er nicht wieder nur Schluckauf hat, so wie letzte Woche!
Seit 2 Tagen gibt es am Neuen Südostkrater (SE-2-Krater) kleine strombolianische Eruptionen. Die Vulkanausbrüche en minature könnten ein Anzeichen eines bevorstehenden Paroxysmus in den nächsten Tagen sein.
Die Seismik bewegt sich noch auf normalem Niveau. Signale kleiner Amplitude deuten auf die schwachen Explosionen hin. Das langanhaltende Signal um 19.15 Uhr steht im Zusammenhang mit dem Seebeben bei Kermadec.