Vulkan-Update 10.02.21: Semeru, Sinabung und Pacaya

Das Vulkan-Update am Mittwoch steht im Zeichen der indonesischen Vulkane Sinabung und Pacaya, an denen es zu pyroklastischen Strömen und einem Lahar kam. Vom Pacaya und Ätna gibt es neue Aufnahmen und auch der Stromboli lässt sich nicht lumpen.

Semeru: Lahar riss Auto mit

Am javanesischen Vulkan Semeru entstand vorgestern ein Lahar. Der Schlammstrom riss ein Auto mit und versenkte es in einem Flussbett nah des Dorfes Supiturang. Der geparkte Wagen stand auf einem kleinen Weg am Rand des Flusses und war mit Diesel für Berbaumaschinen beladen. Der Fahrer befand sich in der Sandmine am Hang des Vulkans und bliebt unverletzt. Allerdings dürfet der Treibstoff freigesetzt worden sein und verschmutzt die Umwelt. Sandminen gibt es an vielen Vulkanen Indonesiens. Hier wird vulkanischer Sand, aber auch Schotter für den Straßenbau gewonnen.

Lahare entstehen, wenn Wasser (meistens infolge starker Regenfälle) vulkanische Ablagerungen am Hang mobilisieren.

Der Semeru ist seit Anfang Februar wieder besonders aktiv. Das VSI registriert täglich etwa 80 seismische Eruptionssignale, aber auch vulkanischen Tremor.

Sinabung: pyroklastischer Strom ging ab

Gersten ging am Sinabung auf Sumatra ein pyroklastischer Strom ab. Das geht aus Berichten der lokalen Presse hervor. Das VSI erwähnte den Abgang bisher nicht, zeigt allerdings für den 7. Februar ein Ereignis an. Den Presseberichten zufolge glitt der Strom 2500 m weit in Richtung Südosten. Die Gleitdauer betrug 340 Sekunden. Es sollen auch kleinere Ströme gesichtet worden sein. Die Seismizität ist weiterhin erhöht und es werden Beben mit niedriger Frequenz registriert.

Raung: hohe Thermalstrahlung

Der Raung auf Java eruptiert nicht nur Aschewolken, die bis auf einer Höhe von m aufsteigen, sondern emittiert heute auch eine sehr hohe Wärmestrahlung. Laut MIRVOA hat sie eine Leistung von 1261 MW. Das spricht dafür, dass im Krater eine größere Lava-Ansammlung vorhanden ist. Möglicherweise ist ein Lavastrom unterwegs und füllt den Krater weiter auf.

Pacaya eruptierte Asche

Auch gestern Morgen eruptierte der Pacaya in Guatemala weitere Aschewolken. Sie erreichte Höhen von bis zu 3800 m über dem Meeresspiegel. Im Laufe des Tages beruhigte sich der Vulkan ein wenig. Dennoch wurde glühende Tephra bis zu 200 m über dem McKenney-Krater ausgespien. Auf der Südwestflanke floss ein 850 m langer Lavastrom.

Ätna: weitere strombolianische Aktivität

Auf Sizilien ist der Ätna weiterhin aus mehreren Schloten aktiv. Die Aufnahme zeigt den Neuen Südostkrater im Vordergrund. Im Hintergrund erkennt man eine strombolianische Eruption aus dem Zentralkrater. Der Tremor ist erhöht, die Seismizität unauffällig. In unserer FB-Gruppe gibt es auch neue Aufnahmen der Salinelle di Paterno zu sehen. In den Schlammtöpfen dort ist ungewöhnlich viele Wasser enthalten und der Gasausstoß ist hoch.

Stromboli: Lavaspattering aus dem Nordschlot

LiveCam-Beobachter melden in unserer Gruppe, dass der Stromboli heute Morgen sehr aktiv war. Aus dem nördlichsten Schlot konnte eine Phase mit kontinuierlichem Lavaspattering beobachtet werden. Solche Phase kündigen oft ein Überlaufen des Systems an, was zu einem Lavastrom führen könnte. Dafür würden auch die Daten sprechen, die das LGS gestern veröffentlicht hat: es wurden viele Erdbeben mit einer sehr langen Frequenz detektiert und auch der Kohlendioxidausstoß war mit 2039 Tonnen am Tag ungewöhnlich hoch.

Vulkan-Update 09.02.21: Kilauea, Pacaya und Raung

Am Dienstag geht es mal wieder um den Kilauea auf Hawaii, dessen Lavaseepegel weiter gestiegen ist. Der Pacaya in Guatemala zeigte sich ebenfalls sehr aktiv und Raung auf Java eruptierte Vulkanasche.

Kilauea: Lavasee weiter gestiegen

Der westliche Teil des Lavasees im Halema’uma’u-Krater des Kilaueas auf Hawaii ist weiterhin aktiv. Der Pegel des Lavasees stand zuletzt auf 215 m. Das ist 1 m mehr, als im letzten Update vom 4.Februar. Die Oberflächenstruktur des Sees sieht wieder mehr so aus, wie es für einen Lavasee typisch ist: auf der Seeoberfläche gibt es Schollen aus erstarrter Kruste, aber keine Kanäle von Lavaströmen. Diese finden sich nur weiter in Richtung Osten, wo die Lava über die Erstarrungskruste des inaktiven Seeteils fließt. Die Inflation hat ihren Scheitelpunkt überschritten und ist nachts in Deflation umgeschlagen. Es gibt also klassische DI-Events. Die Seismik bei Pahala ist weiterhin hoch und es steigt Magma auf.

Pacaya: Ascheeruptionen

Am guatemaltekischen Pacaya kam es gestern zu weiteren Ascheeruptionen. Diesmal konnte das VAAC die Aschewolken detektieren und stellte fest, dass die Asche bis auf einer Höhe von 3400 m aufstieg. Auch heute Morgen wurde eine Aschewolke detektiert. INSIVUMEH berichtet von Asche in 3200 m Höhe. Außerdem fördern strombolianische Eruptionen glühende Tephra bis zu 200 m über Kraterhöhe. Ein breit-gefächerter Lavastrom fließt im Südwesten des Vulkans und hat eine Länge von 850 m erreicht. Es wird starker Tremor registriert.

Raung mit Aschewolke

In den letzten 24 Stunden eruptierte auch der Raung auf Java (Indonesien) Vulkanasche. Das VAAC stellte sie in einer Höhe von 5500 m fest. Sie driftete in östlicher Richtung. Es wird Tremor registriert, allerdings keine vulkanotektonischen Erdbeben.

Ebeko eruptiert

Auf der Kurileninsel Paramushir ist der Ebeko wieder aktiver geworden. Das VAAC meldete seit gestern 4 Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 3000 m aufstiegen. In diesem Jahr gab es 21 VONA-Meldungen zum Ebeko.

Vulkan-Update 08.02.21: Pacaya, Manam, Raung

Im Vulkan-Update vom Montag geht es nochmal um den Pacaya, von dem nun die Daten nachgeliefert wurden. Raung eruptierte eine Aschewolke und auf Papua Neuguinea zeigen Kadovar und Manam thermische Anomalien. Der Sinabung ist seismisch sehr aktiv.

Raung eruptiert Aschewolke

Die größte Eruption der letzten 24 Stunden ging vom indonesischen Vulkan Raung aus. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 5500 m über dem Meeresspiegel. Sie driftete in östlicher Richtung und konnte von den Vulkanologen des VSI fotografiert werden. Die Asche driftete weit und regnete über Banyuwang ab. Darüber hinaus meldet MAGMA nur eine einzige Tremorphase. Hier könnte sich das gleiche Phänomen wie am Merapi abzeichnen, dass die Aufstiegswege frei sind und das aufsteigende Magma nur eine geringe Seismizität verursacht. Natürlich kann es auch sein, dass kein neues Magma mehr aufsteigt und nur Material eruptiert wird, dass bereits im Schlot steht. Dann sollte die Aktivität allerdings bald nachlassen.

Sinabung: Seismik hoch

Am Sinabung auf Sumatra wurden in den letzten Tagen besonders viele vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Vorgestern waren es ca. 290 Beben und gestern 230 Erschütterungen. Das waren die beiden höchsten Werte der letzten Monate. Eine Vielzahl der Signale wurde von den Abgängen von Schuttlawinen verursacht. Es waren aber auch mehrere Signale von Erdbeben dabei, die auf Magmenaufstieg hindeuten. Der Dom wächst und es ist nur eine Frage der Zeit, bis wieder pyroklastische Ströme generiert werden.

Sakurajima mit Eruptionen

In der Bucht von Kagoshima (Japan) ist der Sakurajima weiter munter. Seit gestern registrierte das VAAC 9 Aschewolken, die bis zu 2700 m hoch aufstiegen und in südöstlicher Richtung drifteten. Auf dem Video erkennt man, dass die Eruptionen so stark sind, dass sie in der feuchten Luft sichtbare Druckwellen erzeugen. Außerdem zeigen aktuelle Sentinel-Bilder eine schwache thermische Anomalie im Hauptkrater.

Kadovar und Manam mit thermische Anomalien

Die beiden Inselvulkane vor der Nordküste von Papua Neuguinea zeigen schwache thermische Anomalien. Jene des Kadovars ist diffus und deutet darauf hin, dass ein größeres Areal im Kraterbereich warm ist. Außerdem emittiert der Vulkan viel Dampf. Am Manam werden gleich 2 Anomalien detektiert. Sie sind schon recht ausgeprägt und mich würde es nicht wundern, wenn der Vulkan bald wieder eruptiert. Die Vulkane liegen in der Bismarck-See und waren in den letzten Jahren sehr aktiv.

Pacaya: Aktivität weiter hoch

Der Pacaya in Guatemala ist weiterhin munter. INSIVUMEH lieferte gestern auch die Daten in Bezug auf Auswurfshöhe und Lavastromlänge nach. Demnach ist der Lavastrom auf der Südwestflanke in 2 Arme aufgesplittet. Sie waren gestern 800 und 1200 m lang. Glühende Tephra verteilte sich bis zu 500 m um den McKenney-Krater und Asche erreichte eine Höhe von 3200 m über dem Meeresspiegel.

Vulkan-Update 07.02.21: Pacaya mit Aktivitätssteigerung

Im Vulkan Update vom 7. Februar steht der guatemaltekische Vulkan Pacaya im Fokus der Berichterstattung. Hier steigerte sich die Aktivität deutlich. Außerdem ist der Popocatepetl munter.

Pacaya steigert explosive Aktivität

Der guatemaltekische Vulkan Pacaya steigerte gestern seine Aktivität soweit, dass INSIVUMEH eine Warnung aussprechen musste. Der McKenney-Krater war explosiv tätig und erzeugte nicht nur die üblichen strombolianischen Eruptionen, sondern auch deutlich stärkere Explosionen. Sie waren in weitem Umkreis zu hören. Außerdem wurde Vulkanasche ausgestoßen. Wie hoch sie aufstieg wurde nicht kommuniziert. Auch die Satelliten konnten sie nicht orten. Der Lavastrom auf der Südwestflanke erreichte eine Länge von 900 m. Es wurde intensiver Tremor registriert, der durch Magmenaufstieg verursacht wurde. Mit weiteren Eruptionen muss gerechnet werden.

Popocatepetl mit Explosionsserie

Der mexikanische Popocatepetl eruptierte in Serie und lies Vulkanasche bis zu 6100 m hoch aufsteigen. Seit gestern brachte das VAAC 5 VONA-Warnungen heraus. Demnach drifteten die Aschewolken in nordöstlicher Richtung. CENAPRED berichtet von 20 Asche-Dampf-Exhalationen und zeichnete 458 Minuten Tremor auf.

Ätna: Show geht weiter

Die Show am Ätna geht weiter. Vulkanbeobachter melden strombolianische Aktivität aus mindestens 3 Kratern: dem Neuen Südostkrater, der Bocca Nuova und der Voragine. Wahrscheinlich kommt es auch zu kleineren Eruptionen innerhalb des Nordostkraters. Am intensivsten sind die Eruptionen aus dem Neuen Südostkrater. Diese kann man auch heute Morgen per Thermalcam beobachten. Der Tremor bewegt sich an der Basis des roten Bereichs. MIROVA registriert eine moderate Thermalstrahlung.

Kilauea: Situation unverändert

Am Kilauea auf Hawaii hat sich in den letzten 2 Tagen nicht sonderlich viel verändert. Noch immer fördert der Westschlot in der Wand des Kraters Halema’uma’u Lava. Sie fließt in den aktiven Westteil des Kratersees. Sein Pegel stand gestern unverändert bei 211 m. Die Deflation der vergangenen Tage schlug Abends in steil ansteigende Inflation um. Bei Pahala, am unteren Westrift, gibt es weiterhin zahlreiche Erdbeben.

Vulkan-Update 29.01.21: Pacaya, Karangetang, Sinabung

Im Update vom 29. Januar spielen die Vulkane Pacaya, Sinabung und Karangetang die Hauptrolle. Es gibt aber auch Neuigkeiten vom Kilauea und Mauna Loa auf Hawaii. 

Pacaya: Lavastrom weiter aktiv

PacayaAm guatemaltekischen Vulkan Pacaya fließt weiterhin ein Lavastrom über die Südwestflanke. Laut INSIVUMEH hat er eine Länge von 650 m. Von seiner Front drohen Kollaps-Ereignisse, vor denen die Vulkanologen warnen. Felder gehen ziemlich nahe bis an die Vulkanflanke heran und Schuttlawinen, oder pyroklastische Ströme könnten dort arbeitende Landwirte gefährden. Darüber hinaus ist der McKenney-Krater strombolianisch aktiv. Glühende Tephra wird bis zu 100 m hoch ausgeworfen.

Karangetang: Asche-Emissionen

Auf der indonesischen Insel Siau ist der Karangetang munterer geworden. Ohne entsprechende seismische Vorwarnung stieß er heute eine Aschewolke aus, die vom VAAC in einer Höhe von 2400 m detektiert wurde.

Kilauea: Lavasee weiter aktiv

Die Tätigkeit des Lavasees im Halema’uma’u-Krater auf Hawaii fluktuiert. Es wechseln sich sehr ruhige Phasen mit deutlich aktiveren Phasen ab. Die Lava kommt weiterhin aus dem Westschlot. Der Pegel des Lavasees steht bei 208 m. Die Zuwachsrate hat sich deutlich verlangsamt. Inflation und Deflation wechseln sich ab.

Mauna Loa: wann bricht er aus?

Auf Hawaii gibt es einen weiteren potenziell aktiven Vulkan: Mauna Loa. In lokalen Medien wird spekuliert, wann mit seiner nächsten Eruption zu rechnen ist. Eine Antwort darauf liefern sie nicht, es wird aber betont, dass der größte aktive Vulkan der Welt weiter langsam aufheizt.

Sinabung: neue Bilder vom Dom

Der Sinabung auf Sumatra ist seismisch weiter aktiv. Gestern wurden die meisten Erdbeben an einem Tag seit mindestens 3 Monaten registriert. Insgesamt wurden ca. 185 seismische Signale detektiert. Die meisten Erschütterungen zeugten von Schuttlawinen und Steinschlägen. Es waren aber auch viele hybride Erdbebend dabei, die im Zusammenhang mit Magmenaufstieg stehen. Der Dom hat eine respektable Größe erreicht, wie neue Bilder dokumentieren. Viel fehlt nicht mehr, damit es zu größeren Kollaps-Ereignissen kommen könnte.

Vulkan-Update 26.01.21: Pacaya, Sakurajima und Ätna

Das Vulkan-Update thematisiert heute die guatemaltekischen Vulkane Pacaya und Fuego. Außerdem lest ihr von den Vulkanen Sakurajima und Ätna. Hier beschäftigt mich immer noch der jüngste Erdbebenschwarm.

Pacaya fördert Lavastrom

Paacaya

In Guatemala fördert der Pacaya weiterhin einen Lavastrom. Er ist auf der Südwestflanke unterwegs und hat eine Länge von 1700 m erreicht. MIROVA registriert eine hohe Wärmestrahlung mit 362 MW Leistung. Es ist einer der längsten Ströme am Pacaya, seitdem der Vulkan 2016 in die aktuelle Eruptionsphase eintrat. In dieser Zeit wuchs ein neuer Kegel im McKenney-Krater heran, der jetzt strombolianisch tätig ist. Laut INSIVUMEH werden kleine Aschewolken ausgestoßen, die vom Wind bis zu 4 km weit verfrachtet werden. Die Eruptionen erfolgen weitestgehend geräuschlos. Von glühender Tephra wird nichts berichtet.

Fuego fördert glühende Tephra

Anders sieht es am Nachbarvulkan Fuego aus. Dort fördern explosive Eruptionen glühende Tephra, die bis zu 200 m über Kraterhöhe ausgestoßen wird. Es werden Schuttlawinen erzeugt, die durch Schluchten bis zur Vegetationsgrenze fließen. Vulkanasche steigt bis auf 4500 m über dem Meeresspiegel auf. Die Explosionen lassen Scheiben in den umliegenden Orten vibrieren. Pro Stunde registriert INSIVUMEH zwischen 6-10 Eruptionen.

Sakurajima mit Eruptionsserie

Der Südjapanische Vulkan Sakurajima generierte heute Morgen eine Eruptionsserie. Das VAAC registrierte 3 Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 1500 m aufstiegen. Sie drifteten in nordwestlicher Richtung. In diesem Jahr gab es bereits 40 VONA-Warnungen zum Vulkan.

Ätna: Tremor hoch

Am Ätna auf Sizilien sind Seismik und Tremor weiterhin erhöht. Die kontinuierlichen Bodenvibrationen haben Amplituden, die sich im unteren roten Bereich bewegen. Sie signalisieren, dass sich im Fördersystem des Vulkans magmatische Fluide bewegen. Als sich gestern Abend kurz die Wolken lichteten, konnte Boris Behncke das Foto unten machen. Zu sehen sind strombolianische Eruptionen aus dem Neuen Südostkrater und aus dem Zentralkrater.

Die Erdbebentätigkeit konzentriert sich nun nicht mehr nur auf die Nordostflanke des Vulkans, obwohl es dort immer noch einzelne Erdbeben gibt. Die genauere Auswertung des Schwarmbebens vom 24. Januar zeigt, dass es gut 90 Erdstöße mit Magnituden größer als 1 gegeben hat.

Vulkan-Update 10.01.21: Ätna, Montagne Pelée und Pacaya

Der Ätna setzt seine strombolianische Tätigkeit fort, am Montagne Pelee läuten die Alarmglocken und am Pacaya änderten die Lavaströme ihre Richtung. Natürlich gab es von den Dauerbrennern auch explosive Aktivität.

Ätna: Strombolianische Eruptionen halten an

ÄtnaSeit einigen Tagen gab es keine Neuigkeiten vom Ätna auf Sizilien, da sich der Gipfel hartnäckig in Wolken hüllte. Gestern Abend erlaubten sie kleine Einblicke in das Geschehen am Gipfel und ließen wenigstens erahnen was los ist: der Südostkrater ist weiter strombolianisch aktiv und die dünne Restbewölkung am Gipfel leuchtete hell auf, wenn es zu Explosionen kam. Dementsprechend stark müssen sie sein. Der Tremor ist erhöht und dringt immer wieder in den roten Bereich des Seismogramms ein. Die Erdbebentätigkeit der letzten Tage war gering. Weitere Paroxysmen blieben bisher aus.

Montagne Pelée: Seismik hoch

Bereits seit Mitte letzten Jahres werden immer wieder Phasen mit erhöhter Seismizität unter der Montagne Pelée in der Karibik registriert. Entsprechend nervös wird man auf Martinique und beobachtet den Vulkan misstrauisch: zwischen dem 1. und 8. Januar 2021 wurden 65 Erdbeben vom vulkanotektonischen Typ registriert. Die Erschütterungen waren schwach, mit einer Magnitude kleiner oder gleich 1. Keines der Erdbeben konnte von den Bewohnern gespürt werden. Dennoch deuten die Mikrobeben magmatische Aktivität im Untergrund an und die Alarmstufe steht auf „gelb“. Besonders, seitdem der Soufrière auf der Nachbarinsel St. Vincente effusiv aktiv ist, steigt auch die Besorgnis, dass Montagne Pelée erwachen könnte. Denn schon öfters eruptierten die beiden Vulkane gleichzeitig. So auch, als im Jahre 1902 über 30.000 Menschen durch pyroklastische Ströme auf Martinique starben. Bei dem Bild handelt es sich übrigens um ein aktuelles Livecam-Bild.

Pacaya: Lavastrom ändert Richtung

Der guatemaltekische Vulkan Pacaya ist weiter aktiv, doch scheinbar gab es einige Veränderungen: Die Lava fließt nicht länger in westlicher Richtung, sondern in Richtung Südwesten. Der Strom hat eine Länge von 1500 m und entspringt der Basis des McKenney-Kraters. Der Riss auf der Westflanke hat seine Aktivität vor 2 Tagen eingestellt. INSIVUMEH berichtet von schwacher strombolianischer Aktivität aus dem Krater. Glühende Tephra wird bis zu 50 m hoch ausgeworfen.

Update 08.01.21: Pacaya, Popocatepetl und Kilauea

Heute stehen die beiden P’s Popocatepetl und Pacaya im Fokus der Berichterstattung auf vnet, denn die beiden Lateinamerikanischen Vulkane erzeugten Aschewolken. Am Kilauea auf Hawaii stieg der Spiegel des Lavasees weiter.

Pacaya eruptiert Aschewolke

Gestern registrierte das VAAC eine Aschewolke am guatemaltekischen Vulkan Pacaya. Sie erreichte eine Höhe von 3000 m und wurde in westlicher Richtung verfrachtet. Ob die Aschewolke durch explosive Eruptionen entstand, oder ob es zu einem Kollaps am Lavastrom kam ist ungeklärt. INSIVUMEH berichtet von strombolianischen Eruptionen, die glühende Tephra bis zu 200 m hoch auswerfen. Die multiplen Lavaströme auf der Westflanke sind bis zu 550 m lang. Auf neuen Fotos erkennt man, welche Dimensionen das neu entstandene Lavafeld hat. Ich finde, dass es eine besondere Ästhetik ausstrahlt.

Popocatepetl eruptiert Aschewolken

Seit gestern eruptierte der Popocatepetl 6 Aschewolken, die vom VAAC detektiert wurde. Die Vulkanasche erreichte eine Höhe von 6400 m über dem Meeresspiegel und driftete in östlicher und südöstlicher Richtung. CENAPRED berichtet von 30 Asche-Dampf-Exhalationen und 1002 Minuten Tremor, was erneut ein sehr hoher Wert ist. Der Tremor wird von Magmenbewegungen verursacht und deutet an, dass da einiges an Magma unterwegs ist. Darüber hinaus wird vor ballistischen Fragmenten gewarnt, die einem in Kraternähe erwischen könnten. Darum bleibt der Aufstieg gesperrt.

Kilauea: Lavasee wächst weiter

Der Lavasee im Halema’uma’u Krater am Kilauea auf Hawaii wächst weiter. Gegenüber dem Vortag stieg der Pegel des Lavasees um weitere 2 m an und steht nun bei 194 m. Die Förderrate aus den beiden Schloten in der Westwand scheint recht konstant zu sein. Das Volumen beträgt mehr als 27 Millionen Kubikmeter. Gestern beschleunigte sich die Deflation und die Vulkanologen des HVO vermuten den Beginn eines neuen DI-Ereignisses. Doch bis jetzt hält die Deflation an.

Update 05.01.21: Kilauea. Ätna, Pacaya

Der Spiegel des Lavasees im Krater des Kilauea-Vulkans stieg um 1 m an. Ätna macht mit seiner Pyro-Show aus 2 Kratern weiter. Von den Lavaströmen am Pacaya gibt es neue Bilder. Darüber hinaus generierten Karysmky, Popocatepetl und Sakurajima weitere Aschewolken.

Kilauea: Lavasee leicht angestiegen

Die letzte Messung des Pegels des Lavasees im Hameam’uma’u-Krater zeigte, dass er am Sonntag bei 190 m stand und damit um 1 m angestiegen ist. Entsprechendes spiegelt sich im leicht deflationären Trend der Bodendeformation des Gipfelbereichs wider. Aus dem Hornito in der Westwand spattert Tephra. Aus einem weiteren Schlot unter dem Lavasee quillt Lava. Die Seismizität ist weiter leicht erhöht, wobei sich die meisten Erdbeben auf das untere Westrift bei Pahala konzentrieren. Dort dringt frisches Magma in die Erdkruste ein.

Ätna veranstaltet Pyro-Show

Gestern Abend machte der Ätna mit seiner Show aus 2 Kratern weiter und verzauberte den Nachthimmel mit seinem Feuerwerk. Die größeren strombolianischen Eruptionen generierte der Südostkrater. Hier wurde die glühende Tephra über 200 m hoch ausgeworfen. Die Voragine eruptierte nicht ganz so stark. Tremor und Seismik sind dieser Tage unauffällig. Heute Morgen emittiert der Südostkrater wieder eine Aschewolke.

Pacaya: Situation unverändert

Der Pacaya in Guatemala eruptiert weiter effusiv und ejektiv. Explosionen fördern glühende Tephra bis zu 150 m über den McKenney-Krater. Das Lavafeld auf der Südwestflanke ist immernoch präsent. Allerdings verhinderten Wolken gestern visuelle Observierungen. Dafür wurden schöne Fotos veröffentlicht, die die Aktivität der letzten Tage dokumentieren. Weitere Bilder findet ihr in unserer Gruppe bei Facebook.

Karymsky mit weiterer Aschewolke

Auf Kamtschatka eruptierte der Karymsky weitere Aschewolken. Das VAAC registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 7000 m über dem Meeresspiegel. Die Wolken drifteten in südwestlicher Richtung.

Popocatepetl eruptiert

Auch der mexikanische Popocatepetl stieß Vulkanasche aus. Sie erreichte eine Höhe von 6100 m und wurde in Richtung Nordosten verfrachtet. CENAPRED berichtet von 164 Ascheexhalationen und 856 Minuten Tremor.