Nachrichten über Vulkanausbrüche, Erdbeben und Naturkatastrophen
Pacaya
Der Pacaya ist ein Vulkan nahe der guatemaltekischen Hauptstadt. Ascheeruptionen können zur Sperrung des Internationalen Flughafens von Guatemala City führen.
Nach einer Woche Abwesenheit, melde ich mich aus Guatemala zurück, wo ich zusammen mit Martin Rietze die Vulkane Pacaya und Fuego bestieg. Besonders die Aktivität des Pacaya war interessanter, als die Berichte von INSIVUMEH vermuten ließen. Aus dem neuen Kegel im McKenney-Krater gab es sporadische Episoden, bei denen Schlacken gut 100 m hoch ausgeworfen wurden und die Hänge des Kegels eindeckten. Die Lavaströme waren ebenfalls deutlich länger, als offiziell angegeben. Der Fuego war strombolianisch aktiv und schleuderte glühende Tephra vereinzelt bis zu 250 m hoch.
Kirishima in Japan
Der Kirishima auf der japanischen Insel Kyushu ist erneut ausgebrochen und erzeugte eine medienwirksame Eruption. Ort des Geschehens ist wieder der Krater Shinmoedake. Vulkanasche eruptiert explosiv und die Eruptionswolken erreichen Höhen von mehreren Kilometern. Im Krater scheint ein neuer Dom zu wachsen.
Die Aktivität am philippinischenVulkan Mayon fluktuiert und zumindest die Episoden mit der Lavafontänen-Tätigkeit sind rückläufig. Wie ich bereits vermutet hatte, handelte es sich auch in den letzten Tagen eher um strombolianische Eruptionen, was nun auch von Kollege Dr. Tom Pfeiffer bestätigt wurde, der derzeit vor Ort ist. Seine Beobachtungen decken sich nicht unbedingt mit den Beschreibungen von PHILVOLCS. Diese berichten von 7 pyroklastischen Strömen, die gestern visuell beobachtet worden sein sollen. Sie entstanden durch Kollaps an den Lavaströmen. Die Lavaströme erreichen Längen von 4.5, 3.3 und 0.9 km. Der Schwefeldioxid-Ausstoß lag gestern bei 1459 Tonnen. Es wird weiterhin Inflation festgestellt, die in der kommenden Woche genau gemessen werden soll. MIROVA registriert eine hohe Wärmestrahlung von 335 MW. Vom VAAC Tokyo liegen keine Meldungen über Aschewolken vor.
Pacaya mit 2 kurzen Lavaströmen
In Guatemala ist der Pacaya relativ munter und eruptiert derzeit 2 kurze Lavaströme, die dem Mckenney Krater entfleuchen. Die Lavaströme sind 150 m lang und fließen in südöstlicher Richtung. Zudem werden strombolianische Eruptionen generiert, die in den letzten Monaten einen neuen Kegel im Krater wachsen ließen. MIROVA registriert ein moderates thermisches Signal von 39 MW.
Fuego eruptiert strombolianisch
Auch vom Fuego geht eine Wärmestrahlung in Höhe von 39 MW aus. Diese entsteht durch glühende Tephra, die strombolianisch eruptiert wird und sich um den Krater des Vulkans ansammelt. Die Explosionen werfen die Tephra 200 m hoch. Gestern registrierte INSIVUMEH 11 moderate Eruptionen, bei denen Vulkanasche bis auf einer Höhe von 4900 m ü.NN aufstieg. Knapp 3 Wochen nach seinem letzten Paroxysmus steigt die Aktivität also wieder an. Diese kann jetzt erst einmal so weiter gehen, bis sie sich zum nächsten Paroxysmus steigert.
Der Pacaya in Guatemala ist weiterhin aktiv. Es finden strombolianische Eruptionen statt, die sich aus dem Kegel im Mckenney Krater manifestieren. Die Tephra wird zwischen 30 und 50 m hoch ausgeworfen. Der Kegel kollabiert immer wieder und baut sich neu auf. Gestern wurde auf MIROVA eine erhöhte Wärmestrahlung registriert, diese stand mit einem 400 m langen Lavastrom zusammen, der sich im Osten des Kraters bewegte. Das aktuelle Sentinel-Foto zeigt sowohl Pacaya, als auch Fuego mit 2 roten Spots im Gipfelbereich.
Fuego mit moderaten Eruptionen
Mit dem Fuego ist ein weiterer Vulkan Guatemalas aktiv. Er erzeugt moderate Eruptionen. Vulkanasche erreicht eine Höhe von 4700 m. Glühende Tephra wird bis zu 250 m hoch ausgestoßen. In den nächsten Tagen sollte sich hier ein neuer Paroxysmus ereignen. Diese besonders starke Eruptionen fangen mit der beschriebenen Tätigkeit an und steigern sich zu einem starken Vulkanausbruch.
Mayon mit Inflation
Gestern wurden am Vulkan auf den Philippinen 10 pyroklastische Ströme gesichtet, welche durch Kollaps-Ereignisse entstanden. Vom Dom geht zudem ein 3 km langer Lavastrom aus. Von seiner Front gehen Schuttlawinen ab. Seit November 2017 wird Inflation registriert, die weiterhin anhält: Magma dringt in den Untergrund des Vulkans ein und bläht ihn auf. Es strömt mehr Magma nach, als eruptiert wird.
Kadovar mit Dampfwolke
Nachrichten über den Vulkan vor der Küste von PNG bleiben in den letzten Tagen aus. Auf Satelliten-Bildern ist eine große Dampfwolke zu erkennen, die vom Vulkan ausgeht. Diese scheint nur wenig, oder keine Asche zu enthalten. Das VAAC Darwin meldet eine Eruptionswolke, die eine Höhe von 2,6 km erreicht. Auf den letzten Fotos war zu erkennen, dass Dampfwolken aus dem zentralen Kraterbereich entweichen und von einem Lavadom, der an der Küste wächst.
Die Sperrzone am Gunung Agung wurde gestern von 10 km auf 6 km verkleinert, um es den Bauern zu ermöglichen ihre Arbeit wieder aufzunehmen. Sie wurden angewiesen wachsam und zur Flucht bereit zu sein. Zugleich wurden 2 Australier abgefangen, die den Vulkan illegal bestiegen. Sie wurden festgesetzt und verhört. Anschließend durften sie zu ihrer Unterkunft zurück kehren. Die Namen der Touristen wurden veröffentlicht, ebenso Bilder des Verhörs. Ich finde es schon sehr erstaunlich, wie hier mit unterschiedlichen Maßstäben gehandelt wird: als hinduistische Priester den gesperrten Vulkan im Oktober bestiegen, zog dies keine Konsequenzen nach sich, während Touristen öffentlich gedemütigt werden, um Nachahmer abzuschrecken. Im gleichen Atemzug wird um jeden Tourist gebuhlt. Keine gute Werbung für Bali! Hinzu kommt, dass die größeren Ascheeruptionen vom 02.01.2018 in den Berichten des PVMGB verschwiegen wurden. Ich persönlich mag so ein unaufrichtiges Spiel von Seiten der Behörden/Regierung überhaupt nicht und ist für mich ein Ausschlusskriterium für private Reisen, auch wenn ich beruflich mit so etwas leben muss!
Kanlaon mit hoher Seismik
Der Vulkan auf den Philippinen ist weiterhin unruhig. PHILVOLCS registrierte gestern 197 vulkanisch bedingte Erdbeben. Die Meisten von geringer Amplitude (Mikroerdbeben). Zudem wurden 14 Tremor-Episoden aufgezeichnet. Eine Eruption in nächster Zeit ist gut möglich. In den letzten Monaten kam es immer wieder zu kleineren Ascheeruptionen.
Fuego mit Aktivitätszunahme
INSIVUMEH berichtet von einer Aktivitätszunahme am Fuego. Stündlich werden 4-9 explosive Eruptionen registriert. Vulkanasche steigt bis in einer Höhe von 4700 m auf. Es wird glühende Tephra gefördert. MIROVA registriert eine hohe thermische Strahlung von 100 MW.
Pacaya mit Strombolianern
In Sichtweite zum Fuego liegt der Vulkan Pacaya. Hier haben die strombolianischen Eruptionen aus dem Mckenney-Krater zugelegt. Sie erreichen nun eine Höhe zwischen 25 und 75 .
Santiaguito mit kleinen Ascheeruptionen
Um noch kurz in Guatemala zu verweilen: der Domvulkan Santiaguito scheint ebenfalls wieder lebhafter zu werden. Das zuständige Observatorium meldete für gestern 16 schwache-moderate Ascheeruptionen. Die größeren Aschewolken erreichten eine Höhe von 3200 m.
Piton de la Fournaise mit Seismik
Am Piton de la Fournaise gab es im Dezember 20 vulkanotektonische Erdbeben. Zudem wurden 298 Kollaps-Events registriert. Im Bereich des Gipfelkraters wurde keine Inflation registriert. Diese hielt im Gesamtbereich des Vulkans allerdings an. Kurzfristig ist nicht mit einer Eruption zu rechnen, mittelfristig allerdings schon.
Ätna mit geringer Wärmestrahlung
In den letzten Wochen wurde am Ätna auf Sizilien nur eine geringe Wärmestrahlung registriert. Dies könnte 2 Ursachen haben: das Magma steht tief und kurzfristig ist nicht mit einer Eruption zu rechnen, oder die Förderwege sind zu, so dass nur wenig Wärme entweicht. Im vergangenen Sommer entwich relativ viel Wärme aus dem offenen System, so konnte sich nur wenig Druck aufbauen. Sollten die Förderwege nun verstopft sein, dann könnte der Druck im Inneren des Vulkans steigen.
Der Ausbruch am Vulkan La Cumbre auf der Galapagos-Insel Fernandina geht weiter. Die thermische Strahlung ist noch hoch, allerdings deutlich zurück gegangen. In der Caldera öffnete sich ein radialer Riss aus dem 2 Lavaströme gefördert werden. Diese fließen in Richtung Ozean.
Strombolianer am Pacaya
Am Vulkan in Guatemala ist die Seismik erhöhte. Aus dem McKenney Krater werden strombolianische Eruptionen gefördert. Glühende Tephra wird bis zu 80 m hoch ausgeworfen.
Sabancaya in Peru weiterhin aktiv
Der Sabancaya produzierte gestern 44 explosive Eruptionen bei denen Vulkanasche aufstieg. Verteidigungsminister Jorge Nieto besuchte die Region und koordinierte die Verteilung von Schutzbrillen und Atemmasken. Die Vulkanasche stellt eine gesundheitliche Belastung für die Anwohner dar.
Sakurajima mit run
In Japan ist der Sakurajima heute sehr munter und erzeugte 9 Ascheeruptionen. Die Vulkanasche stieg bis in einer Höhe von 3,3 km auf.
Der Pacaya in Guatemala zeigt einen Anstieg des Tremors. Strombolianische Eruptionen manifestieren sich 5-7 Mal pro Stunden und sind noch in 5 km Entfernung zu hören. Nachts ist Rotglut sichtbar. Die Vulkanologen von INSIVUMEH schließen eine weitere Zunahme der Aktivität nicht aus. Sie halten stärkere Explosionen für möglich, zudem könnte bald ein Lavastrom entstehen.
Fuego mit moderater Aktivität
Entgegen meiner Erwartung von letzter Woche, lässt ein neuer Paroxysmus am Fuego in Guatemala auf sich warten. Die Aktivität hat sich auf einem moderaten Niveau eingepegelt. Es werden Ascheeruptionen registriert, bei denen die Asche bis in einer Höhe von 4500 m aufsteigt. Strombolianische Eruptionen fördern glühende Tephra bis zu 150 m hoch.
Seismik und thermische Strahlung am Fuego in Guatemala sind sehr hoch. Der Vulkan begann gestern Abend mit einer neuen paroxysmalen Phase. In den letzten Tagen nahmen die Strombolianer zu und es war abzusehen, dass der neue Paroxysmus in den Startlöchern stand.
Der Pacaya ist ebenfalls noch aktiv und zeigt heute ein moderates thermisches Signal. Auf der LiveCam ist zu sehen, dass der Lavastrom scheinbar kleiner geworden ist. Im McKenny Krater manifestieren sich weiterhin strombolianische Eruptionen.
Der Ätna auf Sizilien ist weiterhin strombolianisch Tätig. Die Seismik ist relativ hoch, was auf Magmabewegungen im Untergrund hindeutet. Besonders in der Monatsübersicht wird deutlich, wie aktiv die Seismik ist und welchen Weg das Magma nimmt. Im Bereich der Liparischen Insel war die Seismik auch erhöht. Eine Zone südöstlich des Strombolis wird in den Grafiken nicht erfasst: dort gab es mehrere Erdbeben in großer Tiefe.
Auf den Aleuten ist der Vulkan Bogoslof weiterhin munter und erzeugt sporadisch explosive Eruptionen. Asche- und Dampfwolken steigen mehrere Kilometer hoch auf. Seit Beginn der Eruptionen Ende vergangenen Jahres hat die kleine Vulkaninsel ihr Gesicht stark verändert und ist deutlich größer geworden.
Am Kilauea auf Hawaii stagnierte die Deformation für 2 Tage, heute wird wieder leichte Inflation registriert. Lavastrom 61g ist weiterhin aktiv. Der Lava-Schlauch ist kleiner geworden, fließt aber noch in den Ozean und erzeugt dabei litorale Explosionen. Scheinbar wird der größte Teil der Lava fragmentiert, so dass sich kein neues Lavadelta bildet. Es gibt oberflächlich fließende Lava auf der Küstenebene. Diesbezüglich liegen mir 2 verschiedene Berichte vor. Das HVO meldete gestern besagte Lavaströme in 1 km Entfernung von der Küstenstraße, während es in einem Medienbericht heißt, die Lava hätte bereits die Küstenstraße erreicht.
Auf Kamtschatka ist der Shiveluch derzeit besonders aktiv und erzeugt zahlreiche Aschewolken, die vom VAAC Tokyo registriert werden. Die Vulkanasche steigt bis zu 5 km hoch auf. Wahrscheinlich werden pyroklastische Ströme generiert.
Seit gestern Abend fließt auf der Flanke des Vulkans Pacaya (Guatemala) ein Lavastrom. Dieser kommt aus einer alten Spalte im McKenny Krater und hatte um 21 Uhr Ortszeit eine Länge von 300 m erreicht. Der Förderschlot im Krater ist ebenfalls aktiv und erzeugt kleine strombolianische Eruptionen. Lavabomben fliegen bis zu 50 m hoch. Auf der LiveCam ist die Eruption aus der Ferne zu beobachten.
Außer dem Ätna auf Sizlilien produziert derzeit ein weiterer Vulkan strombolianische Eruptionen: der Fuego in Guatemala. Die Strombolianer sich auf der LiveCam gut sichtbar, zudem registriert MIROVA ein steigendes thermisches Signal. Sehr wahrscheinlich wird diese Tätigkeit wieder auf einen Paroxysmus zusteuern.
Vom Pacaya wird derzeit wieder nächtliche Rotglut über dem Krater beobachtet. Diese stammt wahrscheinlich von kleinen Strombolianern im McKenney Krater. Dort hat sich in den letzten Monaten ein kleiner Kegel aufgebaut.