Santiaguito erzeugt Aschewolken
Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.76, -91.55 | Aktivität: Dom
Gestern registrierte das VAAC Washington zum ersten Mal seit fast 2 Wochen wieder Aschewolken die vom guatemaltekischen Domvulkan Santiagutio ausgingen. Da der Santiaguito im Schatten des größeren Muttervulkans Santa Maria liegt, werden die Aschewolken beim VAAC diesem Vulkan zugerechnet. Die Vulkanasche erreichte eine Höhe von 4600 m und driftete Richtung Süden. Interessanter Weise berichtete CONRED, dass es am 29. Mai 40 Explosionen gegeben habe, die offenbar aber nicht vom VAAC erfasst wurden.
Die zuständige Behörde INSIVUMEH berichtet von schwachen bis mäßigen Explosionen, die neben Asche auch viel Gas ausstoßen. Eine Dampffahne erreicht eine Höhe von 800 m über dem Krater. Nachts nimmt man Rotglut war. Sie geht vom Dom aus und vom Lavastrom, der über die westliche Flanke des Domkomplexes fließt. Er erreicht bewaldetes Gebiet am Fuß des Doms.
Auf der Süd- und Südostflanke sowie am Lavastrom werden schwache und mäßige Schuttlawinen registriert, die ebenfalls Glutspuren ziehen können. Der Vulkan behält eine hohe Aktivität bei, da frisches Magma aufsteigt und Lavablöcke in der Kuppel des Doms intrudieren. Das meiste Material sammelt sich im Westen und Südwesten der Staukuppe an. Die Intrusion destabilisiert den Dom und es besteht die Möglichkeit, dass pyroklastischer Ströme generiert werden. Die Vulkanologen vom Santiaguito-Observatorium (OVSAN) fordern Anwohner und Besucher auf, sich nicht dem Vulkan zu nähern. Sie sollen nicht die Hänge des Doms besteigen und Flussbetten in der Nähe des Vulkans meiden, da hier nicht nur Schuttlawinen und pyroklastische Ströme abgehen könnten, sondern bei Regenfällen auch Lahare entstehen könnten.
Es sieht so aus, als wäre der Santiaguito aktuell der einzige muntere Vulkan in Guatemala, denn die beiden anderen als aktiv eingestuften Vulkane des Landes ruhen sich gerade aus. Während der Pacaya schon seit dem großen Ausbruch von 2121 schlummert, scheint sich auch der Fuego eine Pause zu gönnen, denn im INSIVUMEH-Update heißt es, dass weder glühende Tephra, noch Aschewolken beobachtet wurden. In den letzten Tagen gab es keine Explosionen. Tatsächlich meldete das VAAC zuletzt am 17. Mai Aschewolken am Fuego.
Weitere Meldung:
Popocatepetl schwächelt
Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62 | Aktivität: Asche-Eruptionen
Nicht nur dem Fuego scheint (vorläufig) die Puste ausgegangen zu sein, sondern auch dem Popocatepetl in Mexiko. Nach seiner äußerst lebhaften Eruptionsphase der vergangenen Wochen, steigt die Vulkanasche am Vulkan nur noch bis zu 5800 m Höhe auf. CENPARED berichtet von einem starken Rückgang des vulkanischen Tremors. Gestern wurde er nur noch 11 Minuten lang aufgezeichnet, während er während der Eruptionshochphase 10 mal länger anhielt. Es wurden noch 219 Asche-Dampf-Exhalationen festgestellt. Die Warnstufe bleibt auf „Gelb Phase 3“.