Vulkan Concepción – Steckbrief

Vulkan Concepción auf der Insel Ometepe in Nicaragua

Der Vulkan Concepción ist einer der aktivsten Stratovulkane in Nicaragua. Er hat eine Höhe von 1.610 Metern und liegt auf der Insel Ometepe im Lake Nicaragua. Ometepe hat eine Fläche von 270 Quadratkilometern und ist die größte Vulkaninsel der Welt, die in einem Süßwassersee liegt. Concepción ist jedoch nicht der einzige Vulkan der Insel; südöstlich befindet sich der etwas kleinere Vulkan Maderas. Ursprünglich bildeten beide Vulkane eigene Inseln, die im Laufe der Zeit durch anhaltende Eruptionen zusammenwuchsen und heute durch eine Landbrücke verbunden sind.

Der Vulkanismus der Region wird durch die Subduktion der Cocos-Platte unter die Karibische Platte verursacht. Diese Subduktionszone verläuft entlang der Westküste Mittelamerikas. Die subduzierte Ozeanplatte wird im oberen Erdmantel partiell geschmolzen, und die Schmelze steigt hinter der Subduktionszone auf und tritt an den Vulkanen aus.

Der Vulkan Concepción fördert vor allem basaltische bis basalt-andesitische Lava. Diese Art von Lava ist typischerweise dünnflüssiger als die von sauren Vulkanen und führt häufig zu explosiven Eruptionen aufgrund der hohen Gasgehalte und des hohen Drucks, der im Magma aufgebaut wird.

Der Vulkan Concepción bildete sich in einer Caldera, deren Rand man noch auf halber Höhe der Nordflanke erahnen kann. Am Gipfel des Vulkans befindet sich ein 250 Meter tiefer Krater. Concepción ist von mehreren Nord-Süd-streichenden Störungszonen durchzogen. Auf diesen Brüchen haben sich Schlackenkegel, Lavadome und sogar Maare gebildet.

Eruptionen des Vulkans Concepción

Seit dem späten 19. Jahrhundert brach der Vulkan mehr als 30 Mal aus. Bedeutende Eruptionsphasen ereigneten sich in den Jahren 1883, 1888, 1902, 1951, 1965, 2005 und 2007. Ausbrüche sind auch aus den Jahren 2010 und 2024 bekannt. Der Vulkan weist ein hohes Lahar-Potenzial auf: Als 1998 der Hurrikan „Mitch“ durch Nicaragua zog, wurden verheerende Lahare generiert, da sich in den Schluchten am Concepción große Mengen Asche angesammelt hatten.

Die Asche ist jedoch auch ein Segen für die Region, da die Mineralien den Boden düngen, was sich wohl im Namen des Vulkans widerspiegelt: Concepción bedeutet Empfängnis, was in diesem Kontext vermutlich ein Sinnbild für Fruchtbarkeit darstellt.

Vulkan Concepción in Nicaragua ausgebrochen

Nicaraguanischer Vulkan Concepción eruptiert explosiv – Vulkanasche in 5500 m Höhe

Im lateinamerikanischen Nicaragua kam es zu einer explosiven Eruption des Vulkans Concepción der auf der Insel Ometepe im Nicaraguasee liegt. Laut VAAC Washington erreichte die ausgestoßene Aschewolke eine Höhe von 5500 m über dem Meeresspiegel und driftete in nordwestlicher Richtung. Die Vulkanologen der zuständigen Behörde INETER (Nicaraguanische Institut für Territorialstudien) meldeten Vulkanasche, die 2000 m über Kraterhöhe aufstieg. Da der Vulkan eine Gipfelhöhe von 1610 Metern hat, gibt es eine Differenz von fast 2000 Metern zwischen den Beobachtungen der Aufstiegshöhen von VAAC und INETER. Wahrscheinlich detektierten die Satelliten vom VAAC geringe Aschekonzentrationen in der Höhe oder/und die Schätzungen der Beobachter am Boden waren falsch.

Die Vulkanologen bezeichneten die Eruption als mäßig stark. Sie ereignete sich um 14:20 Uhr Ortszeit (20:20 GMT) und löste das Alarmsystem auf der Insel aus.

Bewohner von Ometepe berichteten, dass die Explosion eine erhebliche Menge an Gasen und Asche freisetzte. Es kam zu Ascheniederschlag im Bereich des Vulkans, der in Windrichtung lag. Mehrere Ortschaften wurden mit einem feinen Schleier von Ascheablagerungen überzogen. Bilder zeigen mit Asche bedeckte Autos und Straßen. Betroffen sind gut 35.000 Einwohner der Region, sowie zahlreiche Touristen, die sich in der beliebten Urlaubsregion aufhalten.

INETER teilte mit, dass „Dieses Ereignis keine größere Gefahr für die Bevölkerung darstellt . Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass es in den kommenden Stunden oder Tagen zu kleineren Explosionen von Gasen und Asche mit ähnlichen oder geringeren Eigenschaften kommt“.

Die Regierung teilte mit, dass INETER den Vulkan Concepción sowie alle aktiven Vulkane im Land kontinuierlich überwacht und über alle Verhaltensänderungen informiert, die eine Gefahr für die Bevölkerung darstellen könnten.

In sozialen Netzwerken teilten die Bewohner und Touristen der Insel, auf der die Städte Altagracia und Moyogalpa liegen, Videos und Fotos der großen Rauchwolke, die in den Himmel aufstieg. Ein Augenzeuge der Eruption, Gonzalo Potoy, berichtete gegenüber der Online-Zeitung 100% Noticias, er habe zunächst ein Grollen gehört und dann gesehen, wie Rauch in den Himmel stieg. Er erklärte, dass die Situation in der Gemeinde Besorgnis erregt, aber nicht die Stärke des Ausbruchs von 1956 erreichte, der als der stärkste in der  jüngeren Geschichte des Vulkans Concepción gilt.