Vulkan-News 05.02.22: Krakatau, Ambae

  • Der Anak Krakatau eruptiert weiter
  • In Vanuatu ist der Manaro Voui  auf Ambae ist aktiv geworden
  • Der Nyiragongo emittierte gestern Aschewolken

Anak Krakatau bleibt aktiv

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Eruption: Strombolianisch

Im indonesischen Sunda Strait zwischen Sumatra und Java, eruptiert der Inselvulkan Anak Krakatau. Er ist den dritten Tag in folge aktiv und stößt Aschewolken aus. Auf nächtlichen LiveCam-Bildern ist zu erkennen, dass auch etwas glühende Tephra ausgestoßen wird. Das VSI registrierte gestern 9 Explosionen. Heute waren es bislang 5 Ausbrüche. Vulkanasche steigt bis zu 2200 m hoch auf und driftet Richtung Südosten. Die jüngste Eruption ereignete sich um 13.03 Uhr WIB. Dieser Ausbruch wurde auf einem Seismographen mit einer maximalen Amplitude von 60 mm und einer Dauer von 144 Sekunden aufgezeichnet. Gestern wurden außerdem 60 Tremorphasen registriert. Es sieht so aus, als wäre Anak Krakatau in eine länger dauernde Eruptionsphase eingetreten.

Manaro Voui eruptiert

Staat: Vanuatu | Koordinaten: -16.25, 168.12 | Eruption: Strombolianisch

In Vanuatu ist der Vulkan Manaro Voui auf der Insel Ambae aktiv geworden. Der Vulkan emittiert eine Dampf-Aschewolke. Der Alarmstatus steht auf „2“.  Um den Krater wurde eine 2 km durchmessende Sperrzone eingerichtet. Zuletzt eruptierte der Manaro im Jahr 2017. Damals mussten Inselbewohner evakuiert werden. Es bleibt spannend abzuwarten, ob sich die Eruption steigert. Der aktive Krater liegt in einem Calderasee und so könnten phreatomagmatische Eruptionen entstehen. Somit sind in Vanuatu wieder 3 Vulkane aktiv: Ambrym, Manaro Voui, Yasur, wobei ich vom Ambrym zuletzt vor 2 Tagen ein Lebenszeichen ausmachen konnte.

Nyiragongo und Nyamuragira

Staat: DRK | Koordinaten:-1.52, 29.25 | Eruption: Lavasee

Es gibt Neuigkeiten von den beiden aktiven Virunga-Vulkanen Nyiragongo und Nyamuragira. Letzterer zeigt auf Satellitenfotos im Infrarotspektrum 2 thermische Anomalien. Die Größere befindet sich am Südrand des Pitkraters. Der kleinere Hotspots liegt östlich davon. Das Magma steht hoch im Fördersystem und könnte bald austreten.

Der Nyiragongo sorgt für Schlagzeilen, weil er gestern permanent Asche emittierte. Sie stammte aber nicht von neuen Eruptionen, sondern von Kollaps-Ereignissen im Krater. Wahrscheinlich sind Teile einer der Terrassen im Krater zusammengebrochen. Darüber hinaus sieht man auf erwähntem Satellitenbild eine größere thermische Anomalie im Krater. Sie stammt von einer Lava-Akkumulation.

Vulkan-News 26.07.21: Ol Doinyo Lengai, Nyamuragira

Neben den üblichen Seiten der Vulkanobservatorien, habe ich heute einmal mehrere Vulkane in Bezug auf thermische Anomalien gecheckt und bin bei einigen Vulkanen fündig geworden. So zeigten sich heiße Flecke beim Anak Krakatau, Nyamuragira und Ol Doinyo Lengai. Auch die Bocca Nuova am Ätna scheint heiß zu sein. Doch zunächst Meldungen vom Fagradalsfjall:

Fagradaslfjall: Tremor gestiegen

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Gestern erreicht der Tremor am Fagradalsfjall die höchsten Werte auf Wochensicht. Dementsprechend intensiv war die Aktivität im Krater: heute Nacht konnte man sie via LiveCam brodeln sehen. Die Bildausschnitte der aktiven Cams sind relativ eng gefasst, so dass sich nicht sagen lässt, wie groß etwaige Lavaströme sind.

Ätna: Thermische Anomalie in der BN

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Strombolianisch

In den letzten Wochen stand am Ätna der Neue Südostkraterkegel im Fokus des Interesses, da er eine Serie paroxysmaler Eruptionen erzeugte. Der letzte Ausbruch ist nun fast eine Woche her und lässt weiter auf sich warten. Dafür zeigte die Bocca Nuova eine Wärmeanomalie. Lava steht hoch im Fördersystem und es könnte zu strombolianischen Eruptionen kommen. Gestern Abend registrierten die Infraschallsensoren mehrere Explosionen, die zum großen Teil aus Richtung der BN kamen. MIROVA registriert eine moderate Thermalstrahlung.

Anak Krakatau mit Wärmestrahlung

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Eruption: Fumarolisch

Am indonesischen Vulkan Anak Krakatau wird ebenfalls Wärme emittiert. Sie stammt aus einem Schlot im östlichen Teil des Kraters. Der Vulkan könnte sich auf neue Eruptionen vorbereiten.

Nyamuragira: Thermische Anomalie

Staat: DRK | Koordinaten: -1.41, 29.20 | Eruption: Lavasee

Am kongolesischen Vulkan Nyamuragira wird eine ausgeprägte thermische Anomalie detektiert. Sie scheint von einem Lavasee auszugehen. Ob es sich um einen sekundären Lavasee infolge von Lavaströmen im Krater handelt, oder um einen tiefen Lavasee in einem Pitkrater ist unklar. Das Bild stammt vom letzten Monat, auf aktuellen Bildern ist die Anomalie ebenfalls sichtbar. Auch der Nachbarvulkan Nyiragongo steht in den Schlagzeilen.

Nyiragongo emittiert Asche

Staat: DRK | Koordinaten:-1.52, 29.25 | Eruption: Flankeneruption

Vom Nyiragongo berichtet das Observatorium in Goma, dass der Vulkan gestern eine Aschewolke emittierte. Diese stammte allerdings nicht von einer aktiven Eruption, sondern von einem Kollaps-Ereignis im Krater. Dort ist von frischer Lava keine Spur mehr, seitdem der Lavasee im Mai ausgelaufen ist.

Ol Doinyo Lengai in Eruption

Staat: Tansania | Koordinaten: -2.76 ; 39.91 | Eruption: Effusiv

Am Lengai in Tansania sind die thermischen Anomalien direkt mit Eruptionen assoziiert. Aktuell ist der zentrale Kratebereich heiß und man kann davon ausgehen, dass in einem Hornito ein Lavapool kocht, von dem kleine Lavaströme ausgehen. Auf Aufnahmen der vergangenen Wochen erkennt man auch eine Anomalie im südöstlichen Kraterbereich.

Sangay ist heiß

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Eruption: Vulcanianisch

In Ecuador emittierte der Sangay vor 2 Tagen eine hohe Thermalstrahlung. Sie hatte eine Leistung von 162 MW. Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 8500 m auf. Der Dom im Südkrater des Vulkans könnte wieder stärker wachsen und pyroklastische Ströme erzeugen. Auch ein kurzer Lavastrom ist denkbar.

Shiveluch eruptiert Aschewolken

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65, 161.36 | Eruption: Dom

Um den Shiveluch auf Kamtschatka war es länger relativ ruhig geworden, doch nun scheint der Dom wieder schneller zu wachsen und emittiert Wärme. Hinzu kommt, dass das VAAC 2 VONA-Meldungen herausbrachte, nach denen Vulkanasche in einer Höhe von 4300 m detektiert wurde.

Vulkanupdate 12.06.21: Nyamuragira, Ätna

Heute gibt es gleich 2 Updates zu den Vulkanen: am kongolesischen Vulkan Nyamuragira wurde ein Lavasee entdeckt. Der Ätna steigert seine Aktivität und steuert wohlmöglich einem Paroxysmus entgegen.

Ätna: Zunahme der strombolianischen Aktivität

Am Ätna auf Sizilien nimmt seit heute Nachmittag die strombolianische Aktivität aus dem Neuen Südostkrater zu. Es sind mindestens 2 Schlote aktiv. Parallel dazu stieg der Tremor bis in den roten Bereich und fluktuiert dort richtungssuchend, doch mit steigender Tendenz. Noch kann sich der Vulkan nicht dazu aufraffen, mit einem neuen Paroxysmus durchzustarten, doch die Anzeichen sehen so aus, als würde er doch seine Show fortsetzen wollen. Es könnte ein interessanter Abend/Nacht werden, zumal die Sicht der LiveCams brauchbar ist und sich das Geschehen bequem von Zuhause aus verfolgen lässt. Allerdings ersetzt es das Erleben so eines Ausbruchs vor Ort nicht. Hoffen wir, dass wir bald wieder vernünftig Reisen können!

Nyamuragira: Thermische Anomalie deutet auf Lavasee hin

Staat: DRK | Koordinaten: -1.41, 29.20 | Eruption: Lavasee

Am Virungavulkan Nyamuragira (DR Kongo) bildete sich wahrscheinlich ein neuer Lavasee. Sentinel-Aufnahmen von gestern zeigen eine ausgeprägte thermische Anomalie im Krater. In den letzten Jahren kam es hier immer wieder zur Bildung von kleineren Lavaseen, doch dieser scheint größer zu sein.  Die Lavaseen im Krater des Nyramuragiras sind meistens recht flach und ähneln einem permanenten Lavastrom.

Am benachbarten Nyiragongo hingegen erkennt man keine größere Anomalie mehr. Der Lavasee scheint doch komplett ausgelaufen zu sein. Ob es zwischen den beiden Ereignissen einen Zusammenhang gibt ist spekulativ. Auf den Satellitenbilder der Region erkennt man nun auch den Lavastrom, der vor 3 Wochen beim Ablaufen des Lavasees am Nyiragongo entstanden ist und fast die Stadt Goma erreichte.

Update 29.12.2020: Sakurajima und Shiveluch

In den letzten Stunden war wieder einiges los in Bezug auf vulkanischer Aktivität. Der Sakurajima erzeugte mehrere Aschewolken und Neuigkeiten vom benachbarten Kirishima gibt es ebenfalls. Hinzu kommen News vom Shiveluch, Nyamuragira, Kilauea und Ätna.

Sakurajima eruptiert mehrere Aschewolken

 

Der Sakurajima steigerte seine Aktivität deutlich und eruptierte seit gestern 13 Aschewolken, die vom VAAC registriert wurden. Sie erreichten Höhen von bis zu 4600 m über dem Meeresspiegel und drifteten in Richtung Nordost. In den letzten Tagen zog auch die seismische Aktivität etwas an und es wurden mehrere vulkanotektonische Erschütterungen registriert. Es steigt also Magma auf und mit weiteren Eruptionen muss gerechnet werden. Das Bild stammt aus dem Archiv.

Kirishima mit Seismik

Der Kirishima liegt in direkter Nachbarschaft zum Sakurajima, genauer, in der südjapanischen Präfektur Kagoshima. Über Weihnachten verzeichnete man hier einen deutlichen Anstieg vulkanisch bedingter Erdbeben. Heiligabend wurden 64 Erschütterungen detektiert. Generell war die Seismizität in diesem Jahr recht hoch und mich würde es nicht wundern, wenn wir bald wieder einige nette Eruptionen von diesem Komplexvulkan erleben würden.

Shiveluch mit Aschewolken

Auf Kamtschatka ist es heute der Shiveluch, der von sich Reden macht und hoch aufsteigende Aschewolken eruptierte. Das VAAC meldete heute 2 Aschewolken in einer Höhe von 7300 m. Sie drifteten in westlicher Richtung. Auf einem Sentiel-Foto von gestern erkennt man eine schwache thermische Anomalie am Lavadom.

Nyamuragira mit thermischer Anomalie

Heute zeigt MIROVA eine hohe Wärmestrahlung am Nyamuragira im Kongo an. Sie hat eine Leistung von 631 MW. Sehr wahrscheinlich sind Lavaströme im Krater unterwegs. Es könnte sich auch wieder ein Lavasee gebildet haben.

Kilauea: Lavasee weiter aktiv

Der Lavasee im Halema’uma’u-Krater brodelt weiter vor sich her. Die Inflation wurde von einer kurzen Deflations-Phase unterbrochen, um dann erneut einzusetzen. Der Spiegel des Lavasees fiel noch etwas ab, scheint derzeit allerdings recht stabil zu sein. Der Schlot im Norden ist inaktiv, aus den beiden kleinen Schloten in der Westwand strömt etwas Lava. Die Seeoberfläche sieht kühler aus und es bildeten sich größere Schollen aus erstarrter Lava.

Ätna macht weiter

 

Der Ätna auf Sizilien war die ganze Nacht über fleißig und erzeugte kontinuierliche Strombolianer. Involviert sind 2 Schlote im Neuen Südostkrater und auch die Voragine produziert alle paar Minuten Eruptionen. Heute Morgen wird mehr Asche ausgestoßen. Ein Paroxysmus ist bisher ausgeblieben.

Drohnenaufnahmen zeigen, wie sehr sich die Morphologie des Neuen Südostkraters verändert hat. Der Sattelvent hat sich deutlich vergrößert und ist mit dem Hauptkrater verschmolzen. Eine Differenzierung in „Alten Südostkrater“ und „Neuen Südostkrater“ macht auch kaum noch Sinn, da der „Neue Südostkrater“ die dominierende Struktur geworden ist und sich den „Alten Südostkrater“ immer mehr einverleibt. In künftigen Berichten spare ich mir die Differenzierung. Aus Gründen des Copyrights kann ich das Video hier leider nicht einbetten, es kann aber in unserer Fb-Gruppe angeschaut werden.

Update 20.12.20: Suwanosejima, Klyuchevskoy und Fuego

Heute gibt es Nachrichten zu den Vulkanen Suwanose-jima, Klyuchevskoy, Fuego und Nyamuragira.

Suwanose-jima steigert sich

In Japan ist der Suwanose-jima deutlich aktiver als in den letzten Tagen. Der Inselvulkan im Süden Japans eruptierte mehrere Aschewolken. Sie lösten seit gestern sieben VONA-Warnungen aus. Es wurde Vulkanasche in einer Höhe von 2100 m registriert. Die Wolken drifteten in südöstlicher Richtung. Suwanose-jima eruptierte in diesem Jahr bereits 371 Mal so stark, dass der Flugverkehr vor seinen Aschewolken gewarnt werden musste. Das Bild stammt aus dem Archiv.

Klyuchevskoy in Eruption

Die Aktivität am Klyuchevskoy hält weiter an, genauso der Trend zu explosiven Eruptionen. Das VAAC Tokio meldete seit gestern ebenfalls sieben Aschewolken zum Vulkan auf Kamtschatka. Hier erreichte die Asche eine Höhe von 7315 m über dem Meeresspiegel. Der Wind verfrachtete die Wolken in nordwestlicher Richtung. Aber nicht nur die explosive Aktivität steigerte sich, sondern auch die effusive. MIROVA registriert wieder eine hohe thermische Anomalie mit einer Leistung von 1176 MW. Auf der Livecam erkennt man einen Lavastrom. Er fließt auf der Südwestflanke des Vulkans.

Fuego eruptiert häufig

Auf unserer LiveCam am Fuego kann man heute häufige Explosionen beobachten. Glühende Tephra steigt mehrere Hundert Meter hoch auf und deckt den oberen Flankenbereich mit glühenden Lavabomen ein. Gestern berichtete INSIVUMEH von 6-10 Eruptionen pro Stunde. Glühendes Material wurde bis zu 300 m hoch ausgeworfen. Die Schockwellen der Explosionen ließen Fensterscheiben in Dörfern am Fuß des Vulkans vibrieren. Auf dem Infrasound-Seismogramm sind die Explosionen als deutliche Peaks zu sehen. Man erkennt auch ein langanhaltendes Signal, dass einen Lavastrom ankündigen könnte. MIROVA registriert eine hohe Thermalstrahlung mit 116 MW Leistung.

Nyamuragira: Aktivität bestätigt

Letzte Woche postete ich ein Foto der beiden Virungavulkane Nyiragongo und Nyamuragira im Kongo. Über beiden Vulkanen war ein rot illuminierter Nachthimmel zu sehen. Während die Lavasee-Aktivität am Nyiragongo altbekannt ist, war die Situation am Nyragongo unklar. Die genaue Art der Aktivität konnte bis heute nicht ermittelt werden, dafür erhielt ich von einem Vulkanologen vor Ort die Bestätigung, dass der Vulkan eruptiert und dass das Foto aktuell ist. Da der Vulkan von Rebellen kontrolliert wird, ist es den Vulkanologen unmöglich den Krater zu inspizieren.

Nyamuragira: Neuer Lavasee?

Ein gestern geteiltes Foto vom Schildvulkan Nyamuragira gibt Rätsel auf. Es zeigt einen rot illuminierten Nachthimmel, der von 2 aktiven Vulkanen beleuchtet wird. Der Feuerberg im Vordergrund ist der Nyiragongo, in dessen Krater bekanntermaßen ein Lavasee brodelt. Der hintere Vulkan ist der Nyamuragira, der zuletzt Ende letzten Jahres aktiv war. Das Foto deutet darauf hin, dass es wenigstens einen Lavastrom in der Caldera des Vulkans gibt. Es könnte auch sein, dass sich ein kleiner Lavasee gebildet hat. MIROVA zeigt keine nennenswerte Thermalstrahlung an, allerdings scheinen Wolken die Sicht zu behindern, denn vom Lavasee des Nachbarvulkans wird auch nur ein schwaches Signal empfangen. Ich versuche herauszufinden, ob es sich tatsächlich um ein aktuelles Foto handelt.

Update: tatsächlich wurde mir nun von einem Vulkanologen aus Goma bestätigt, dass es sich um ein aktuelles Foto handelt. es wurde bestätigt, dass es „irgendeine Form“ vulkanischer Aktivität im Krater des Nyamuragira gibt. Ein Lavasee konnte weder bestätigt, noch dementiert werden.

Die Sicherheitslage in der Virunga-Region ist weiter schlecht. Rebellen kontrollieren viele Regionen um Goma. Darunter fällt auch das Gebiet um den Nyamuragira. Einzige Chance den Vulkan zu inspizieren, ist, sich per Helikopter zum Krater fliegen zu lassen. Genau das haben die letzten Expeditionen gemacht, die Berichte vom Vulkan lieferten.

Über den Vulkan

Nyamuragira ist ein aktiver Schildvulkan in den Virunga-Bergen der Demokratischen Republik Kongo, etwa 25 Kilometer nördlich des Kivusees gelegen.

Er wird als der aktivste Vulkan Afrikas bezeichnet und ist seit 1885 über 40 Mal ausgebrochen. Neben Ausbrüchen aus dem Gipfel gab es zahlreiche Eruptionen aus den Flanken des Vulkans, die neue kleinere Vulkane entstehen ließen, die nur kurzzeitig bestanden.

Die jüngsten Flankeneruptionen fanden am 2. Januar 2010 und am 8. November 2011 statt. Im Jahr 2014 erschien zum ersten Mal seit 75 Jahren ein neuer Lavasee am Vulkan. 4 Jahre später erstarrte er wieder.

 

Nyiragongo: Hochstand des Lavasees

Der Nyiragongo in der DRK beherbergt in seinem tiefen Pitkrater weiterhin einen Lavasee. Wie bereits anhand der Wärmeabstrahlung vermutet, erreichte der Lavasee am 15. November einen neuen Hochstand. Er überflutete zwar nicht die unterste Terrasse im Krater, stieg aber bis zum Rand des Pits auf. Außerdem traten auf der Terrasse Lavaströme aus. Ein aktuelles Video dokumentiert die Situation. Heute registriert MIROVA weiterhin eine sehr hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 1008 MW. Das ist zwar ein hoher Wert, repräsentiert allerdings relativ normale Aktivität des Lavasees bei hohem Stand der Lava.

Nyamuragira: kleiner Lavapond vermutet

Am Nyamuragira scheint es einen kleinen Lavapond zu geben. MIROVA registriert eine Wärmestrahlung von 121 MW. Auf einem Satellitenfoto von Anfang November erkennt man eine kleine längliche Wärme-Anomalie. Nyamuragira liegt in Sichtweite des Nyiragongo und gehört ebenfalls zu den Virunga-Vulkanen in der Demokratischen Republik Kongo. Anders als der Nachbarvulkan ist der Nyamuragira nicht touristisch erschlossen und praktisch nur mit dem Hubschrauber erreichbar. Grund hierfür sind Rebellen, die die Vulkanhänge unsicher machen.

Klyuchevskoy eruptiert explosiv

Im fernen Kamtschatka eruptierte der Klyuchevskoy. Das VAAC Tokio registrierte 4 Aschewolken, die vom Vulkan ausgingen. Die Höhe der Eruptionswolken konnte via Satellit nicht bestimmt werden. In einem Medienbericht ist davon die Rede, dass die Asche bis auf einer Höhe von 7000 m ü.N.N. aufstieg. Obwohl sich die Höhe respektabel anhört, gilt zu bedenken, dass der Klyuchevskoy selbst fast 5000 m hoch ist. Die Eruptionen sind also kleiner, als man zuerst denken mag.

Sangay weiterhin munter

Der Sangay in Ecuador eruptiert weiter Vulkanasche. Die Explosionen fördern die Asche bis auf einer Höhe von 6100 m. Das VAAC brachte seit gestern 9 VONA-Warnungen vor der Vulkanasche heraus. MIROVA registriert eine thermische Strahlung mit einer Leistung von 190 MW. Sie wird von einem zähen Lavastrom emittiert.

Virunga: 2 Lavaseen im Kongo

Die Virunga-Vulkane in der Demokratischen Republik Kongo sind weltbekannt: dort leben nicht nur Gorillas, sondern 2 der 7 Vulkane eruptieren. In den Gipfelkratern der Vulkane Nyiragongo und Nyamuragira brodeln Lavaseen. Nachdem die Lavaseen auf Ambrym und Hawaii im letzten Jahr ausgelaufen sind, gibt es nur noch den Lavasee im Erebus und jene beiden im Kongo. Dorthin verschlug es in den letzten Tagen 2 franzöisische Expeditionen die neue Bilder mitgebracht haben. Während der Nyiragongo relativ sicher bestiegen werden kann, erreicht man den Nyamuragira nur per Helikopter: ein Fußmarsch dorthin würde durch Gebiete führen, die von Rebellen kontrolliert werden. Entsprechend selten sind Berichte vom Lavasee des Vulkans. Der Lavasee misst derzeit ca. 50 mal 30 m. In seiner Nähe befindet sich ein Hornito, der so aussieht als hätte er vor kurzem Lavaspattering erzeugt. Der Hauptkrater, in dem sich der Lavasee befindet, hat einen Durchmesser von ca. 600 m. Die Expeditionsteilnehmer mussten eine 30 m Hohe Lava-Klippe per Seil bezwingen.

Am Nachbarvulkan Nyiragongo brodelt der Lavasee tief unten im Krater. Dieser hat einen Durchmesser von 1200 m und eine Tiefe von gut 450 m. Zwei terrassenartige Vorsprünge bilden Stufen im Krater. Im Boden des Kraters weitete sich der Förderschlot zu einem Pitkrater, in dem der 200 m durchmessende Lavasee brodelt. Dieser ist seit mehrere Jahren aktiv und verändert sich relativ wenig. Die Lava steigt im Pitkrater auf und ab und überflutet manchmal den Kraterboden. Derzeit befindet sich die Lava ca. 20 m unterhalb der Kante des Pitkraters. Das besondere der aktuellen Lage ist, dass sich auf dem Boden des Hauptkraters Lavaströme gebildet haben. Diese gehen von einem Hornito aus, der nah der Kraterwand liegt. Die thermische Strahlung war in den vergangenen Tagen entsprechen höher als gewöhnlich. Solche Episoden mit der Bildung von Lavaströmen gab es in den letzten 2 Jahren öfters. Zeitweise war der Hornito sehr aktiv und erzeugte Lavaspattering.

Weiterführende Links bei Vnet: Steckbrief Nyiragongo und Steckbrief Nyamuragira

Nyiragongo mit sehr hoher Thermalstrahlung

Der Vulkan in der Demokratischen Republik Kongo emittiert wieder einmal eine sehr hohe thermische Strahlung in Höhe von 1679 MW, welche via MIROVA registriert wurde. Dieser Wert liegt etwas über dem Durchschnitt und deutet auf einen sehr aktiven Lavasee hin. Vom benachbarten Virungavulkan Nyamuragira geht eine moderate thermische Strahlung in Höhe von 59 MW aus. Diese könnte bedeuten, dass im Krater ein Lavastrom fließt. Eventuell bildet sich dort ein kleiner Lavateich. Berichte aus dem Kongo sind relativ selten, da die Gegend von marodierenden Rebellen unsicher gemacht wird.

Anak Krakatau weiterhin aktiv

Die Vulkaninsel Anak Krakatau liegt in der Sundastrasse zwischen Sumatra und Java. Seit Mitte Juni ist der Vulkan aktiv und erzeugt explosive Eruptionen. Anfang der Woche sah es so aus, als würde sich die Eruption ihrem Ende nähern. Allerdings trügte dieser Anschein, denn seit 3 Tagen werden wieder häufigere Eruptionssignale registriert. Genaue Zahlen für gestern stehen aus, aber ich schätze sie auf mehr als 100.

Ätna mit 4 heißen Schloten

Auf dem neusten Sentinel-Foto von gestern erkennt man am Ätna 4 heiße Schlote. 2 liegen in der Bocca Nuova. Dort liegt auch die größte Wärmequelle. 2 weitere hot spots erkennt man im Nordostkrater und im Neuen Südostkrater. Das Magma steht also hoch im Fördersystem. Trotz dieser Erkenntnis lässt sich nicht vorhersagen, was am Ätna als nächstes passieren wird. Am wahrscheinlichsten ist eine weitere Eruptionsepisode am Neuen Südostkrater. Allerdings kann es auch Paroxysmen aus der Bocca Nuova geben. Dort finden scheinbar leichte strombolianische Eruptionen statt. Natürlich ist es auch möglich, dass weitere starke Eruptionen auf sich warten lassen, aber irgendwie mag ich da nicht glauben.

Sabancaya mit erhöhter Aktivität

Der Sabancaya in Peru steigerte seine eruptive Aktivität in den letzten Tagen. Am 27.August eruptierte er eine Aschewolke, die 4 km über den Krater aufstieg. Heute registriert MIROVA eine thermische Strahlung in Höhe von 59 MW. Der Andenvulkan ist seit mehreren Jahren aktiv. Die Stärke seiner Eruptionen fluktuiert. Mitte August wurden 27 Eruptionen pro Tag registriert. Für die Anwohner geht eine Gesundheitsgefährdung von der Vulkanasche aus.  Der Alarmstatus steht auf „orange“.