Pacaya: Neuer Lavastrom unterwegs

In Guatemala schickte der Vulkan Pacaya einen neuen Lavastrom auf die Reise. Er fließt über die Südost-Flanke des Vulkans und hat eine Länge von 200 m erreicht. Zudem sind im neuen Intrakraterkegel des Mc Kenney Kraters 2 Schlote aktiv. Sie erzeugen strombolianische Eruptionen, die zwischen 10 und 25 m hoch aufsteigen. Bis Dato war ein Schlot aktiv, der die glühende Tephra bis zu 75 m hoch aufsteigen ließ. MIROVA zeigt eine Wärmeanomalie mit einer Leistung von 38 MW an. Es wird Tremor registriert und man kann davon ausgehen, dass die Tätigkeit weiterhin anhält.

Fuego produziert Schuttlawinen

Ebenfalls in Guatemala liegt der Fuego. Der Feuerberg ist überwiegend explosiv aktiv und erzeugt Aschewolken, die bis zu 4700 m ü.N.N. aufsteigen. Die Explosionen fördern auch glühende Tephra, die bis zu 200 m hoch katapultiert wird. Die Flugbahn der vulkanischen Bomben ist offenbar flacher geworden, was auf eine Änderung der Förderschlot-Morphologie hindeutet. Die glühenden Brocken fliegen relativ weit auf die Vulkanflanken hinaus und rollen bis zur Vegetationszone hinab. Im Bericht von INSIVUMEH heißt es, dass sich in der Seca-Schlucht glühende Lava auf einer Länge von 200 m ansammelte. Ich vermute, dass es sich bei dieser Ansammlung um einen neuen Lavastrom handelt.

Popocatepelt zerstörte Lavadom

Der mexikanische Vulkan eruptierte seit gestern 2 Aschewolken, die einige Hundert Meter über den Krater aufstiegen. Neue Luftaufnahmen des Kraters zeigen, dass der flache Dom, der den Schlot verstopfte, verschwunden ist. An seiner Stelle klafft ein tiefes Loch, das zwischen 70 und 80 m tief ist. Der Krater hat einen Durchmesser von 350 m. CENAPRED berichtet von 118 Asche-Dampf-Exhalationen. Offenbar hat es gestern keinen Tremor gegeben und es scheint kein Magma aktiv aufzusteigen.

Nishinoshima mit Aschewolke

Meldungen von Vulkanasche über den jungen Inselvulkan Nishinoshima sind relativ selten, doch das VAAC Tokio brachte gestern 2 Meldungen raus. Demnach erreichte die Vulkanasche eine Höhe von 900 m über dem Meeresspiegel. MIROVA registrierte eine hohe thermische Strahlung mit 463 MW Leistung. Sie wird von einem Lavastrom generiert, der das Meer erreichen dürfte.

Ätna mit Hot Spots

Die vulkanische Aktivität am Ätna hat in den letzten Tagen deutlich abgenommen. Der Tremor ist auf dem niedrigsten Stand seit dem Sommer. MIROVA registriert nur eine geringe Wärmestrahlung. Dennoch zeigt ein neues Sentinel-Satellitenfoto 2 Hot Spots im Zentralkrater, die miteinander verbunden sind. Einer befindet sich in der Bocca Nuova, der Zweite in der Voragine. Die Verbindung zwischen den beiden Anomalien könnte auf einen kleinen Lavastrom hindeuten. Allerdings ist mir die Anomalie dafür eigentlich zu schwach. Der Nordostkrater scheint seine Aktivität eingestellt zu haben.

Die Seismik zieht hingegen in den letzten Tagen wieder leicht an. Auf der Erdbebenkarte des INGVs sieht man gut die Epizentren der Beben. Die Meisten liegen in einer Zone die von Kraterbereich durchs Valle del Bove bis Milo reicht. Beim Ort auf der Ostflanke ereignete sich heute ein Erdstoß der Magnitude 2,5. Das Beben ist au der Karte noch nicht eingezeigt. Leider wurde sie so programmiert, dass sie in der Aktualität 2 Tage zurück liegt.

Fuego: hohes thermisches Signal

Am Vulkan Fuego in Guatemala wird heute eine hohe Wärmestrahlung mit einer Leistung von 100 MW registriert. Sie könnte ein Indiz dafür sein, dass wieder ein Lavastrom unterwegs ist. Darüberhinaus registrierte das VAAC eine explosive Eruption, bei der Vulkanasche bis auf einer Höhe von fast 4900 m gefördert wurde. INSIVUMEH berichtete gestern von 10-16 strombolianische Eruptionen pro Stunde. Glühende Tephra stieg bis zu 300 m über den Krater auf.

Nishinoshima: Erhöhung der Warnstufe

Der entlegene Inselvulkan Nishinoshima (Japan) steigerte seine Aktivität weiter. Es wurde eine sehr hohe thermische Strahlung mit einer Leistung von 462 MW gemessen. 11 Tage alte Livecam Bilder zeigen, dass der Krater glühende Lava eruptierte. Diese speiste einen Lavastrom. Die aktuelle Situation dürfte ähnlich sein, mit dem Unterschied, dass der Lavastrom länger geworden ist. Die Sperrzone um die Vulkaninsel wurde auf 2,5 km erhöht

Sabancaya eruptiert Vulkanasche

In Peru ist der Sabancaya weiter aktiv und eruptiert Vulkanasche. In den letzten 48 Stunden registrierte das VAAC Buenos Aires 6 Aschewolken. Sie erreichte eine Höhe von bis zu 8200 m über dem Meeresspiegel.

Bezymianny: Vulkanausbruch droht

Im fernen Kamtschatka (Russland) droht ein Vulkanausbruch, der den Flugverkehr gefährden könnte. Daher wurde der VONA-Alarmstatus des Vulkans Bezymianny auf „orange“ erhöht. Die Vulkanologen von KVERT halten eine Eruption in den nächsten Stunden für sehr wahrscheinlich. Der Ausbruch kündigt sich bereits seit Tagen durch eine Zunahme der Wärmestrahlung an. Diese spiegelt Domwachstum wieder, was beim Bezymianny früher oder später in einem partiellen Kollaps nebst Explosion gipfelt. Außer einer hoch aufsteigenden Aschewolke werden dann pyroklastische Ströme generiert. Diese gefährden Beobachter am Boden. Da die Gegend um die Vulkane Zentralkamtschatkas nur spärlich besiedelt ist, sind Ortschaften normalerweise nicht gefährdet.

Nishinoshima: Hohe Thermalstrahlung

Mitten im Pazifik liegt die kleine Vulkaninsel Nishinoshima. Von ihr geht heute eine sehr hohe Thermalstrahlung aus. Sie hat eine Leistung von 321 MW und wird vermutlich von einem Lavastrom verursacht. Es ist sehr gut möglich, dass die Lava das Meer erreicht. Das Spektakel findet praktisch unter Ausschluss menschlicher Beobachter statt. Nächst gelegene bewohnte Insel ist Ogasawara, die sich gut 250 km von Nishinoshima entfern befindet. Die maritime Gegend ist so abgelegen, dass sie nicht einmal regelmäßig von Satelliten beobachtet wird.

Santiaguito: Explosive Eruption

Vom guatemaltekischen Domvulkan ging eine Aschewolke aus. Sie erreichte eine Höhe von fast 4300 m über dem Meeresspiegel. Bereits vor 7 Tagen gab es eine vergleichbare Eruption. INSIVUMEH berichtet von 2-3 schwachen bis moderaten Eruptionen pro Stunde. Es kommt zum Abgang von Schuttlawinen. Sie fließen in südöstlicher Richtung. Es wird eine schwache Thermalstrahlung mit einer Leistung von 2 MW registriert.

White Island: Tremor gefallen

Auf White Island (Neuseeland) ist der Tremor weiter gefallen und faktisch nicht mehr vorhanden. Der Alarmstatus steht auf „gelb“. Die Vulkanologen von GeoNet gehen von einer mittleren Wahrscheinlichkeit aus, dass sich in den nächsten 24 Stunden eine explosive Eruption ereignen könnte.

Fuego: Steigerung der Aktivität

In den letzten Tagen nimmt die explosive Tätigkeit am Fuego in Guatemala leicht zu. Gestern registrierte INSIVUMEH 5-8 mittelstarke Eruptionen pro Stunde. Vulkanasche erreichte eine Höhe von 4800 m über NHN. Die Asche driftete bis zu 10 km in südöstlicher Richtung. Es ist nicht unwahrscheinlich, das der Fuego wieder auf einen neuen Paroxysmus zusteuert. 

Am Pacaya wurde leichter Tremor registriert und nächtliches Kraterglühen bescheinigt. Es ist gut möglich, dass es kleine Strombolianer im Mc Kenney Krater gibt.

Das VAAC Tokyo registrierte in den letzten 24 Stunden 5 Eruptionen des Klyuchevskoy auf Kamtschatka. Sporadisch meldet sich auch der Karymsky zu Wort. Um den Shiveluch ist es etwas ruhiger geworden, dennoch ist er mit täglichen Eruptionen vertreten.

Die Vulkaninsel Nishinoshima wächst weiterhin. Hier gibt es auch sporadische Ascheeruptionen. Das Eiland liegt gut 1000 km südlich von Tokyo und zählt zu den jüngsten Inseln der Erde. Genaueres lest ihr im neuen Steckbrief Nishinoshima

Bogoslof: 2 neue explosive Eruptionen

Der entlegene Inselvulkan Bogoslof der Aleuten bei Alaska erzeugte gestern 2 neue explosive Eruptionen. Das VAAC Tokyo registrierte Vulkanasche in 9 km Höhe. In den letzten Tagen ist der Vulkan häufiger tätig, als in den Wochen zuvor.

Das VAAC registrierte ebenfalls eine Ascheeruption der neuen Vulkaninsel Nishinoshima, die rund 1000 km südlich der japanischen Hauptstadt liegt. Die Asche stieg gut 3 km hoch auf. In erster Linie ist der Vulkan effusiv und strombolianisch tätig, es gibt aber auch vulcanianische Eruptionen.

Am Kilauea auf Hawaii ereignete sich am Sonntag ein kleiner Kollaps des Lavadeltas. Dies hatte multiple Lava-Ausbrüche am „ocean entry“ zur Folge. Vulkanologen detektierten per Infrarotmessung einen heißen Riss, der in etwa in der Mitte des Deltas verläuft. Dort steht dann wohl ein größerer Kollaps an, der durchaus für die Lavatour-Boote gefährlich werden könnte.

 

Sakurajima: neue Eruptionen

Nach einer kleinen Ruhephase mit nur wenigen Eruptionen, legte der japanische Vulkan Sakurajima gestern wieder eine bessere Performance hin und eruptierte 6 Aschewolken, die vom VAAC Tokyo registriert wurden. Heute addierte sich eine weitere Eruption dazu.

Eine weitere Meldung aus Japan kommt vom Inselvulkan Nishinoshima: der Lava-Ausstoß ist in den letzten Tagen konstant geblieben. Ein Lavastrom erreicht das Meer und baut ein neues Delta auf.

Der Shiveluch auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka ist auch weiterhin sehr munter: er brachte es seit gestern auf 12 Ausbrüche.

Last, but not least eine Newsmeldung vom Ätna: es manifestierten sich bereits gut 1 Dutzend Eruptionsversuche aus dem Sattelvent zwischen dem Alten- und Neuen Südostkrater. Die meisten der Versuche gehen mit kurzzeitiger strombolianischer Tätigkeit einher.

Nishinoshima: erneute Eruptionen

Bereits vor 3 Tagen kam es zu 2 erneuten Explosionen auf dem neuen Vulkaneiland Nishinoshima. Die Vulkaninsel gehört zur japanischen Inselkette Ogasawara, die gut 1000 km vor der Küste Japans liegt. Das VAAC Tokyo registrierte 2 größere Aschewolken die vom Vulkan ausgingen. Seitdem ist der Vulkan strombolinaisch Tätig. 

Das VAAC Tokyo registrierte ebenfalls 4 Aschewolken vom Vulkan Klyuchevskoy auf Kamtschatka, sowie vom benachbarten Shiveluch.

Auf Big Island Hawaii formiert sich am ocean entry ein neues Lavadelta. Der Lavastrom 61g ist also weiterhin aktiv. Der Lavasee in der Gipfelcaldera ist gerade so vom Jagger-Museum aus sichtbar. Die Seismik der letzten 14 Tage zeigt zahlreiche Erschütterungen am Mauna Loa. Die schwachen Erdbeben konzentrieren sich westlich der Cladera.

Poás in Costa Rica glüht heute vor sich her. Gestern Abend gab es eine stärkere strombolianische Eruption. Die Situation bleibt spannend.

Vulkane weltweit

Hier eine kurze Zusammenfassung vulkanischer Aktivität die sich während meines Ätna-Aufenthaltes ereignet hat.

Island: entlang der kontinentalen Nahtstelle im Osten der Insel kommt es zu einer Reihe von Schwarmbeben. Gehäuft treten diese unter den Gletschervulkanen Katla und Grimsvötn auf, aber auch unter der Askja rappelt es.

Japan: nahe der unbewohnten Insel Nishinoshima, die zum Archipel von Ogasawara gehört, kam es zu einer submarinen Eruption in dessen Verlauf eine neue Insel geboren wurde. Das Naturspektakel findet im Südwesten Japans statt.

Sinabung: der Vulkan in Sumatra ist weiterhin aktiv gewesen und erzeugte mehrere hoch aufsteigende Aschewolken.

Merapi: eine explosive Eruption sorgte für Ascheniederschlag in Ortschaften um den Vulkan in Indonesien

Ätna: Europas mächtigster Vulkan hatte den 16. Paroxysmus dieses Jahres. Ein ausführlicher Bericht folgt.