Telica wird unruhig und stößt Asche aus

Telica emittiert Vulkanasche und grollt – Anwohner besorgt

In den letzten Tagen hat der Vulkan Telica – der im Westen von Nicaragua liegt – seine Aktivität verstärkt und erzeugte Explosionen mit Ascheauswurf, die von lautem Grollen und schwachen Erdbeben begleitet wurden. Die Explosionsgeräusche waren bis in die Stadt León zu hören gewesen und Vibrationen ließen Fensterscheiben und Geschirr in Regalen zum Klirren kommen, was die Anwohner besorgte, obwohl Vulkanologen betonen, dass dies typische Prozesse eines aktiven Vulkans sind. Kleinere Eruptionen helfen dem Vulkan, Druck abzubauen und Schlote offen zu halten, so dass Gase entweichen können. Nur selten sind kleine Eruptionen am Telica Vorboten größeren Ungemachs. Einen wirklich starken Ausbruch mit einem VEI 4 ereignete sich 1529. Aber auch danach gab es stärkere Aktivität, die die umliegenden Gemeinden beeinflusste. Die Eruptionen der letzten Jahrzehnte wirkten sich hingegen nur wenig auf die Bevölkerung aus. Im Jahr 2011 gab es eine stärkere Ausbruchsserie, in deren Folge umliegende Dörfer evakuiert wurden, eine Katastrophe blieb jedoch aus.

Ein Mitarbeiter des Observatorium für Naturphänomene (OFENA) gab in einem Interview mit der Lokalpresse bekannt, dass die aktuelle Aktivitätssteigerung starken Regenfällen geschuldet sein könnten, die im Krater Erdrutsche auslösten, die die Schlote verstopften. Zudem entwickelte sich durch den Wassereintrag im Zusammenspiel mit der Erdwärme ein erhöhter Druck im Fördersystem, so dass die Explosionen entstanden, die die Schlote freiräumten. Die Ausbrüche kamen nicht ganz ohne Vorwarnung, denn bereits seit dem 8. Januar wurde eine Zunahme der Mikroseismizität festgestellt. Für mich ein Anzeichen dafür, dass Magma aufgestiegen sein könnte. und nicht nur die oben beschriebenen Phänomene, die Explosionen erzeugten.

Empfehlungen für die Bevölkerung

Die Experten raten Anwohnern, Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um sich vor möglichen Gefahren durch Asche und vulkanische Gase zu schützen. Dazu zählen:

  • Schutz von Lebensmitteln und Trinkwasser vor Kontamination
  • Bedecken der Nasenlöcher und Vermeidung längeren Aufenthalts im Freien
  • Beachtung von Hinweisen und Aktualisierungen der zuständigen Behörde

Das nicaraguanische Institut für Territorialstudien (INETER) empfahl außerdem, den Kraterbereich zu meiden, da es weiterhin zu plötzlichen Explosionen kommen könnte.

Die Behörden appellieren an die Bevölkerung, wachsam zu bleiben und die Situation ernst zu nehmen, ohne jedoch in Panik zu geraten. Eine akute Gefahr für die Bevölkerung würde nicht bestehen.

Masaya: Ascheemissionen verursachen Parkschließung

Ascheemissionen am Masaya verursachten Schließung des Masaya-Nationalparks – Rissbildungen beobachtet

In Nicaragua kam es zu Ascheemissionen am Vulkan Masaya. In den sozialen Medien geteilte Fotos zeigen eine Aschewolke, die mehrere Hundert Meter hoch aus dem Santiago-Krater des Masaya aufsteigt. Laut den Beiträgen soll das Instituto Nicaragüense de Estudios Territoriales (INETER) berichtet haben, dass es zu Rissbildungen am Santiago-Krater kam. Diese Risse beschränkten sich demnach nicht nur auf den Kraterboden, sondern breiteten sich bis zum Aussichtspunkt Mirador 2 am Kraterrand aus. Infolgedessen wurde der Nationalpark für Besucher gesperrt. Diese Meldung konnte ich allerdings nicht durch Angaben offizieller Stellen verifizieren.

Bei meinen Recherchen zur Seismizität am Masaya fand ich lediglich Hinweise auf einen kleinen Erdbebenschwarm, der sich in der Nähe eines anderen Vulkans in Nicaragua ereignete: dem San Cristóbal. Dieser Vulkan eruptierte zuletzt im Juni 2024. Satellitenaufnahmen zeigen, dass der Krater des San Cristóbal aktuell kalt ist und lediglich kleine Dampfwolken freisetzt.

Am Masaya hingegen zeigt sich ein anderes Bild. Im Krater des Santiago emittieren zwei Schlote Wärme und weisen im Infrarotspektrum Anomalien auf. Der kleine Lavasee, der im Jahr 2015 dort aktiv wurde, ist mittlerweile verschwunden. Dieser war noch bis Anfang März 2024 in abgeschwächter Form aktiv, bevor mehrere große Erdrutsche innerhalb des Kraters ihn verschütteten. Seitdem hat sich der Lavasee nicht mehr etabliert.

Ob die Ascheemissionen durch Explosionen verursacht wurden, bei denen frische Lava eruptiert wurde, oder ob es sich um Aschewolken handelt, die bereits abgelagertes Material durch Kollapsereignisse aufwirbelten, ist unklar. Die beobachteten Risse könnten sowohl durch Kollapsereignisse infolge von Deflation entstanden sein als auch durch Inflation, die mit einer Aufblähung des Kraterbereichs einhergeht.

Der Masaya ist ein Komplexvulkan mit mehreren Kraterkegeln, die sich in einer Caldera bildete. Die Namensgebung der Krater ist auf Karten nicht immer einheitlich und kann Verwirrung auslösen. So zeigt Google Maps die Anomalien in einem Kraterabschnitt, der als Masaya-Krater bezeichnet wird, während der Santiago westlich davon eingetragen ist. Zugleich gibt es einen älteren Krater mit dem Namen Masaya.

Die beiden hier beschriebenen Vulkane gehören zu einer Vulkankette, die sich parallel zur Cordillera de Maribios in Nicaragua erstreckt. Weitere bekannte Vulkane dieser Kette sind der Momotombo und der Telica.

Masaya: Warnung vor Kollaps und Erdrutsch

Masaya zeigt Risse im Boden – Vulkanologen warnen vor Kollaps-Ereignissen mit Hangrutschungen im Krater

Lange Zeit brodelte im Krater des Vulkans Masaya ein kleiner Lavasee, der im März 2024 durch einen Kollaps im Krater verschüttet wurde. In den folgenden Wochen stieg der Gasdruck im Fördersystem, und die Vulkanologen des Nicaraguanischen Instituts für Territorialstudien (INETER) warnten vor starken Explosionen, die durch eine Freisprengung des Fördersystems entstehen könnten. Diese Explosionen blieben jedoch aus, und inzwischen scheint es zumindest zu einer leichten Entlastung gekommen zu sein, denn es gibt wieder zwei offene Schlote, in denen Lava zu sehen ist und durch die Entgasungen stattfinden können. Die Wärmesignatur der Schlote ist auf dem jüngsten wolkenfreien Satellitenfoto zu erkennen, das von Copernicus am 25. August bereitgestellt wurde. Diese Schlote befinden sich jedoch im Krater Masaya und nicht im benachbarten Krater Santiago, in dem zuvor der Lavasee brodelte. Ob es hier ebenfalls einen offenen Schlot gibt, blieb aufgrund von Wolken unklar. Den neuesten Mitteilungen zufolge (siehe unten) ist der Schlot, in dem der Lavasee brodelte, noch immer verstopft. Auf der Livecam kann man jedoch rot illuminierte Dampfwolken sehen, die aus dem Krater aufsteigen.

INETER gab nun eine erneute Warnung vor möglichen Erdrutschen im Krater des Vulkans Masaya heraus. Am Aussichtspunkt 2, südlich des Santiago-Kraters, wurden Risse mit vorwiegender Ost-West-Ausrichtung sowie kleinere Risse in Nord-Süd-Richtung festgestellt. Diese Risse sind tief und ausgedehnt, was kurz- oder mittelfristig zu Erdrutschen führen könnte.

Zudem ist der innere Krater weiterhin verstopft, was den Druck im Vulkansystem erhöht. Besonders aktiv ist derzeit die Fumarole-2-West-Kluft, wo ständige Entgasung und Glühen beobachtet werden.

INETER rät außerdem den Anwohnern in der Nähe von Kanälen und Bächen, die von den Hängen der Vulkane Concepción und Maderas abfließen, bei starkem und anhaltendem Regen auf mögliche Schlammströme zu achten.

Die Vulkane Telica, Cerro Negro, San Cristóbal und Momotombo bleiben laut INETER weitgehend ruhig.

Weiterführender Link: Bildreportage Masaya 2016

San Cristobal eruptiert in Nicaragua am 7. Juni

Vulkan San Cristobal eruptierte und förderte Aschewolke bis auf 3000 m Höhe

Im lateinamerikanischen Nicaragua eruptierte der Vulkan San Cristobal Vulkanasche. Die Aschewolke stieg laut VAAC Washington bis auf eine Höhe von 3000 m auf und driftete in nördliche Richtung. Die Eruption ereignete sich am 7. Juni um 15:15 Uhr Ortszeit. Bis jetzt blieb es bei einer Explosion, allerdings ist das Wetter schlecht und der Gipfel des 1745 m hohen Vulkans hängt meistens in den Wolken, sodass kleinere Eruptionen im Verborgenen stattfinden könnten.

Die letzten beiden Eruptionen manifestierten sich am San Cristobal im Juli 2023 und Juni 2022. Der Vulkan scheint also bevorzugt zu dieser Zeit auszubrechen. Vielleicht braucht es gut ein Jahr, bis der Druck im Fördersystem entsprechend groß ist, damit es zu Explosionen kommen kann.

Der Komplexvulkan San Cristobal liegt am nordwestlichen Ende des Marrabios-Gebirges und besteht aus fünf Vulkankegeln. Der mächtigste beherbergt einen 500 x 600 m durchmessenden Krater.

In der Nähe liegen mehrere pleistozäne Vulkane, die nicht mehr ausbrechen, aber auch noch andere aktive Feuerberge wie der dombildende El Chonco und der Volcán Casita, von dem 1998 ein Lahar ausging.

San Cristobal ist einer der aktivsten Vulkane in Nicaragua. Seit der Besiedlung durch die Spanier im 16. Jahrhundert sind 37 Eruptionen bzw. Eruptionsphasen bekannt geworden, von denen aber nicht alle wissenschaftlich bestätigt werden konnten. Die meisten Eruptionen waren schwach bis mäßig stark und hatten einen maximalen VEI von 2.

In Nicaragua gibt es mehrere aktive Vulkane. Einer der bekanntesten ist der Masaya, der nahe der Hauptstadt liegt. Im März kam es zu einem Hangrutsch im Krater, der den bis dahin brodelnden Lavateich verschüttete. Auf der Livecam kann man nun wieder eine schwache Rotglut sehen und offenbar konnte sich wenigstens wieder eine Lavalinse im Förderschlot bilden.

Vulkane und Erdbeben in Nicaragua stehen im Zusammenhang mit der Subduktion der Cocos- und Nazca-Platten unter die Platte der Karibik. Das Abtauchen der Platten löst einerseits Erdbeben aus und lässt andererseits Magmen entstehen, die an den Vulkanen der Küstenkollidieren eruptiert werden.

Vulkan Concepción – Steckbrief

Vulkan Concepción auf der Insel Ometepe in Nicaragua

Der Vulkan Concepción ist einer der aktivsten Stratovulkane in Nicaragua. Er hat eine Höhe von 1.610 Metern und liegt auf der Insel Ometepe im Lake Nicaragua. Ometepe hat eine Fläche von 270 Quadratkilometern und ist die größte Vulkaninsel der Welt, die in einem Süßwassersee liegt. Concepción ist jedoch nicht der einzige Vulkan der Insel; südöstlich befindet sich der etwas kleinere Vulkan Maderas. Ursprünglich bildeten beide Vulkane eigene Inseln, die im Laufe der Zeit durch anhaltende Eruptionen zusammenwuchsen und heute durch eine Landbrücke verbunden sind.

Der Vulkanismus der Region wird durch die Subduktion der Cocos-Platte unter die Karibische Platte verursacht. Diese Subduktionszone verläuft entlang der Westküste Mittelamerikas. Die subduzierte Ozeanplatte wird im oberen Erdmantel partiell geschmolzen, und die Schmelze steigt hinter der Subduktionszone auf und tritt an den Vulkanen aus.

Der Vulkan Concepción fördert vor allem basaltische bis basalt-andesitische Lava. Diese Art von Lava ist typischerweise dünnflüssiger als die von sauren Vulkanen und führt häufig zu explosiven Eruptionen aufgrund der hohen Gasgehalte und des hohen Drucks, der im Magma aufgebaut wird.

Der Vulkan Concepción bildete sich in einer Caldera, deren Rand man noch auf halber Höhe der Nordflanke erahnen kann. Am Gipfel des Vulkans befindet sich ein 250 Meter tiefer Krater. Concepción ist von mehreren Nord-Süd-streichenden Störungszonen durchzogen. Auf diesen Brüchen haben sich Schlackenkegel, Lavadome und sogar Maare gebildet.

Eruptionen des Vulkans Concepción

Seit dem späten 19. Jahrhundert brach der Vulkan mehr als 30 Mal aus. Bedeutende Eruptionsphasen ereigneten sich in den Jahren 1883, 1888, 1902, 1951, 1965, 2005 und 2007. Ausbrüche sind auch aus den Jahren 2010 und 2024 bekannt. Der Vulkan weist ein hohes Lahar-Potenzial auf: Als 1998 der Hurrikan „Mitch“ durch Nicaragua zog, wurden verheerende Lahare generiert, da sich in den Schluchten am Concepción große Mengen Asche angesammelt hatten.

Die Asche ist jedoch auch ein Segen für die Region, da die Mineralien den Boden düngen, was sich wohl im Namen des Vulkans widerspiegelt: Concepción bedeutet Empfängnis, was in diesem Kontext vermutlich ein Sinnbild für Fruchtbarkeit darstellt.

Vulkan Concepción in Nicaragua ausgebrochen

Nicaraguanischer Vulkan Concepción eruptiert explosiv – Vulkanasche in 5500 m Höhe

Im lateinamerikanischen Nicaragua kam es zu einer explosiven Eruption des Vulkans Concepción der auf der Insel Ometepe im Nicaraguasee liegt. Laut VAAC Washington erreichte die ausgestoßene Aschewolke eine Höhe von 5500 m über dem Meeresspiegel und driftete in nordwestlicher Richtung. Die Vulkanologen der zuständigen Behörde INETER (Nicaraguanische Institut für Territorialstudien) meldeten Vulkanasche, die 2000 m über Kraterhöhe aufstieg. Da der Vulkan eine Gipfelhöhe von 1610 Metern hat, gibt es eine Differenz von fast 2000 Metern zwischen den Beobachtungen der Aufstiegshöhen von VAAC und INETER. Wahrscheinlich detektierten die Satelliten vom VAAC geringe Aschekonzentrationen in der Höhe oder/und die Schätzungen der Beobachter am Boden waren falsch.

Die Vulkanologen bezeichneten die Eruption als mäßig stark. Sie ereignete sich um 14:20 Uhr Ortszeit (20:20 GMT) und löste das Alarmsystem auf der Insel aus.

Bewohner von Ometepe berichteten, dass die Explosion eine erhebliche Menge an Gasen und Asche freisetzte. Es kam zu Ascheniederschlag im Bereich des Vulkans, der in Windrichtung lag. Mehrere Ortschaften wurden mit einem feinen Schleier von Ascheablagerungen überzogen. Bilder zeigen mit Asche bedeckte Autos und Straßen. Betroffen sind gut 35.000 Einwohner der Region, sowie zahlreiche Touristen, die sich in der beliebten Urlaubsregion aufhalten.

INETER teilte mit, dass „Dieses Ereignis keine größere Gefahr für die Bevölkerung darstellt . Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass es in den kommenden Stunden oder Tagen zu kleineren Explosionen von Gasen und Asche mit ähnlichen oder geringeren Eigenschaften kommt“.

Die Regierung teilte mit, dass INETER den Vulkan Concepción sowie alle aktiven Vulkane im Land kontinuierlich überwacht und über alle Verhaltensänderungen informiert, die eine Gefahr für die Bevölkerung darstellen könnten.

In sozialen Netzwerken teilten die Bewohner und Touristen der Insel, auf der die Städte Altagracia und Moyogalpa liegen, Videos und Fotos der großen Rauchwolke, die in den Himmel aufstieg. Ein Augenzeuge der Eruption, Gonzalo Potoy, berichtete gegenüber der Online-Zeitung 100% Noticias, er habe zunächst ein Grollen gehört und dann gesehen, wie Rauch in den Himmel stieg. Er erklärte, dass die Situation in der Gemeinde Besorgnis erregt, aber nicht die Stärke des Ausbruchs von 1956 erreichte, der als der stärkste in der  jüngeren Geschichte des Vulkans Concepción gilt.

Masaya: Freisprengen des Kraters befürchtet

Staat: Nicaragua | Lokation: 11.98, -86.15 | Aktivität: Hawaiianisch

Lavasee im Masaya-Krater verschüttet – Geologe befürchtet Freisprengen des Kraters

Anfang des Monats wurde der kleine Lavasee im Santiago-Krater des nicaraguanischen Vulkans Masaya von mehreren Hangrutschungen verschüttet. Eine Zeitlang gab es noch Entgasungen, doch inzwischen ist der Deckel auf dem Lavasee so dicht geworden, dass kaum noch Gas entweichen kann. Ein Vulkanologe schlägt nun Alarm: Er befürchtet, dass sich unter dem Deckel ein hoher Gasdruck aufbauen könnte, mit der Folge, dass es zu einem explosiven Schloträumer kommt.

Schloträumer sind bei vielen Vulkangehern gefürchtete Phänomene, da sie oft ohne Vorwarnungen geschehen. Wenn der Gasdruck im Fördersystem eines Vulkans zu groß wird, kann es zu einer Explosion kommen, die das oft erkaltete Material im Förderschlot ausbläst. Es entsteht eine Eruptionswolke, die grobkörnige Tephra mit großen Brocken enthält, die im Gipfelbereich des Vulkans niedergehen.

In einem Zeitungsinterview erklärte INETER-Geologe Eduardo Mayorga , dass die befürchteten Explosionen von mittelstarker Intensität sein könnten und empfahl im Falle von Explosionen sofort Schutz zu suchen. Er beschrieb die potenziellen Gefahren von herabfallenden Lavabrocken, die in der Größe von Münzen bis hin zu Bällen oder sogar größer sein könnten, und wies darauf hin, dass sie sofort nach dem Ausstoß herabfallen würden.

Des Weiteren warnte der Geologe vor der Möglichkeit von Ascheexplosionen, die Temperaturen von über 300 bis 800 Grad Celsius erreichen könnten und extreme Verbrennungs- oder Erstickungsgefahr verursachen würden.

Gestiegene Erdbebenaktivität am Masaya

Mayorga informierte über die seismische Aktivität des Vulkans, die in den letzten Monaten zunahm. Erdbeben sind plötzlich auftretende Ereignisse und kommen ohne Vorwarnung. Er wies auf eine Zunahme vulkanotektonischer Erdbeben hin und meinte, dass diese Aktivitäten auf eine bevorstehende Explosion hindeuten könnten.

Letztendlich wies der Geologe darauf hin, dass im westlichen Teil des Santiago-Kraters ein Block existiert, der von Brüchen durchzogen ist und der unter extremen Bedingungen, wie starken vulkanischen Deformationen oder Erdbeben mit Magnituden ab 6, kollabieren könnte.

Masaya ist ein flacher Schildvulkan nahe der Hauptstadt Managua. An seinem Fuß liegt die Stadt Masaya, die im Fall einer starken Eruption von den Eruptionen betroffen sein könnte. Der Vulkan ist ein beliebtes Touristenziel, doch die Aussichtsterrasse am Kraterrand ist aktuell gesperrt.

Masaya: Lavasee durch Hangrutsch verschüttet

Staat: Nicaragua | Lokation: 11.98, -86.15 | Eruption: Lavasee

Lavasee im Masaya-Krater durch Hangrutsch verschüttet – Nationalpark wurde gesperrt

Am Masaya in Nicaragua ging im Krater ein größerer Hangrutsch ab. Er verschüttete am 2. März den kleinen Lavasee, der seit Jahren im Krater brodelt und erst im Februar wieder angestiegen war. Bereits Ende Februar kam es zu einigen Hangrutschen und Steinschlägen, und einem Team aus Vulkanspottern wurde nur noch ein kurzer Aufenthalt auf der Aussichtsplattform am Kraterrand gewährt. Aktuell wurde der Nationalpark, in dem sich der Vulkan befindet, komplett gesperrt, da die Situation unklar ist: Nach dem Hangrutsch, der den Lavasee verschüttete, gab es einige kleinere Explosionen, und offenbar fürchtet man, dass sich unter den Hangrutschmassen ein größerer Gasdruck aufbaut, so dass es zu stärkeren Explosionen kommen könnte. Im Vorfeld der Lavaseebildung im Jahr 2015 sprengte sich das Fördersystem ebenfalls frei, wobei größere Tephrabrocken bis auf die Besucherplattform und den Parkplatz am Kraterrand landeten.

Auf einem aktuellen Satellitenfoto im Infrarotbereich ist nur noch eine kleine Wärmeanomalie zu sehen, die von einem freien Schlot am Rand des Lavasees ausgeht. Am 22. Februar war die Anomalie deutlich größer. Auf der Livecam sieht man folglich auch nichts mehr.

Vulkanreisen zum Masaya

Aus dieser Beschreibung wird klar, dass es sich beim Masaya um einen der wenigen „Drive-in-Vulkane“ der Welt handelt. Tatsächlich kann man normalerweise bequem bis zum Kraterrand fahren. Der Vulkan besteht aus einem relativ flach geneigten Kegel, der sich innerhalb einer verschachtelten Caldera bildete. Der Krater liegt auf 635 m Höhe über dem Meeresspiegel, wobei sich der Kegel mit dem Krater nur ca. 400 m über dem Umland erhebt.

Der Masaya liegt in der Nähe der nicaraguanischen Hauptstadt und bei großen Eruptionen wurde das Gebiet vor der Urbanisierung von Lavaströmen des Vulkans heimgesucht. Eigentlich wäre der Masaya das ideale Ziel für Vulkanreisende, wenn da nicht die immer wiederkehrenden politischen Instabilitäten des Landes wären. Im Jahr 2018 kam es zu gewalttätigen Protesten und die COVID-Pandemie vergrößerte Armut und soziale Ungerechtigkeit weiter, so dass es zu einem Anstieg der Kriminalität kam. Ein Phänomen, das man in weiten Teilen der Welt beobachten kann und Vulkanreisen nicht gerade sicherer macht. Trotzdem kann man generell noch Reisen in Nicaragua durchführen, sollte aber unbedingt den Ratschlägen des Auswärtigen Amtes befolgen.

Masaya: Spiegel des Lavasees gestiegen

Im Krater des Masaya brodelt ein kleiner Lavasee – Aktivität gestiegen

In Nicaragua gibt es mehrere als aktiv eingestufte Vulkane, die sich entlang einer Kette hinter der Küste aufreihen. Einer der aktivsten Vulkane des Lateinamerikanischen Landes ist der Masaya. Er liegt nur wenige Kilometer von der Hautstadt Managua entfernt und könnte im Falle einer größeren Eruption das Leben dort massiv beeinflussen. Entsprechend sorgfältig wird der Feuerberg bewacht. Onlinedaten zum Tremor und Bodenhebung gibt es keine, dafür aber eine Livecam. Hierauf ist zu erkennen, dass der Spiegel des Lavasees in den letzten Monaten anstieg und wieder in den Sichtbarkeitsbereich der Kamera gelangte.

Unser Vereinsmitglied Thomas weilte letzte Woche am Masaya und bestätigte den Anstieg des Lavaponds, der allerdings noch soweit unten steht, dass er vom Kraterrand nur schwer einsehbar ist. Außerdem weiß Thomas von Alarmstimmung am Vulkan zu berichten: Offiziell war der Zugang zum Krater gesperrt und den Reisenden seiner Gruppe gelang es nur unter Mühe, eine Zugangsgenehmigung zu bekommen. Ihnen wurden aber nur wenige Minuten am Kraterrand gewährt. Die Verantwortlichen der Nationalparkverwaltung befürchteten, dass es zu einer Explosion kommen könnte, die Tephra auf die Besucherterrasse am Kraterrand ausschleudern könnte. Grund für diese Befürchtung lieferte nicht nur der allmähliche Anstieg des Lavateiches, sondern auch ein größerer Hangrutsch, der sich vor 2 Wochen innerhalb des Kraters manifestierte. Der Hangrutsch könnte mit einem Anstieg der Seismizität in Verbindung gestanden haben, die wiederum oft mit Bodendeformationen einhergeht.

Die Erdbebentätigkeit in der Region ist ebenfalls leicht erhöht und könnte sich auf die Aktivität der Vulkane auswirken. So gab es heute einen Erdstoß Mb 2,9, der sich in nur 4 km Tiefe ereignete. Sein Epizentrum lag ca. 45 Kilometer vom Masaya entfernt, direkt unter dem Vulkan Zapatera. In den letzten Tagen gab es auch zwei Erdbeben, Mb 5,3 und 5,1, an der Küste von Nicaragua. Sie standen mit der Subduktion am Mittelamerikagraben im Zusammenhang, die auch für die Existenz der Vulkane der Region verantwortlich ist.