Neuseeland: Erdbeben Mw 5,5

Gestern wurde die neuseeländische Nordinsel von einem Erdbeben der Magnitude 5,5 erschüttert. Das Epizentrum lag wenige Kilometer vor der Küste und am Eingang zum Cook-Strait, der die Nord- von der Südinsel trennt. Nächst gelegener Ort war Foxton, ca. 29 km westlich gelegen. Die Tiefe des Erdbebenherdes wurde mit 52 km angegeben.

Der Erdstoß war bis in das 100 km entfernte Wellington zu spüren. Dort befand sich die neuseeländische Regierungschefin Jacinda Ardern gerade in einem live-Interview, als das Studio zu wackeln begann. Laut Medienberichten reagierte die Dame recht gelassen auf den Erdstoß. Aufgrund der recht großen Tiefe des Hypozentrums entstanden an der Erdoberfläche keine größeren Schäden. Bis heute gab es mehrere Nachbeben.

Auf Neuseeland sind Erdbeben nichts außergewöhnliches: aufgrund seiner Lage an einer der großen Subduktionszonen des Pazifischen Feuerrings bebt es hier häufiger. 2011 beschädigte eine Serie starker Erdbeben die Stadt Christchurch. Damals gab es Befürchtungen, dass ein Vulkan nahe der Stadt reaktiviert werden könnte.

Iran: Erdstoß Mb 5,1

Der Süden des Irans wurde von einem Erdbeben der Magnitude 5,1 heimgesucht. Das Epizentrum lag im Süden des Landes, ca. 6 km südwestlich von Do Gonbadān. Dort leben 94.700 Menschen. Die Erdbeben in dieser Region entstehen durch die Kollision der Arabischen Platte mit jener Eurasiens.

Vanuatu: Erdbeben Mw 5,0

Zwischen den Archipelen von Vanuatu und Fiji bebte es mit einer Magnitude von 5,0. Das Hypozentrum lag in deiner Tiefe von 10 km direkt an einer Subduktionszone. Nächstgelegene Siedlung war in 365 km Entfernung Isangel.

Südatlantik: Erdbeben Mw 5,9

Mitten im Südatlantik bebte es mit einer Magnitude von 6,9. Das Beben ereignete sich mitten im Nirgendwo, an der konvergenten Plattengrenze des Mittelatlantischen Rückens. Nächst gelegener Ort ist Windhoek in einer Entfernung von 3805 km.

Mexiko: Erdbeben Mw 6,1

Vor der Küste des mexikanischen Bundesstaats Sinaloa bebte es mit einer Magnitude von 6,1. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 30 km. Das Epizentrum manifestierte sich 161 km südwestlich von Mazatlán und vor der Spitze der Halbinsel Baja California. Zuvor gab es einen schwächeren Erdstoß. Das Beben ereignete sich an einer divergenten Störung, die durch die Rivera Platte läuft.

Kreta: Erdbeben M 4,8

Vor der Südküste Kretas gab es weitere Nachbeben. Das Stärkste brachte es auf eine Magnitude von 4,8. Der Erdbebenherd lag in einer Tiefe von 54 km. Ein weiterer Erdstoß erreichte heute die Magnitude 4,1.

Neuseeland: Erdbeben in der Bucht von Plenty

In der neuseeländischen Bucht von Plenty gab es ein Erdbeben der Magnitude 4,1. Das Hypozentrum lag 59 km tief. Das Epizentrum befand sich 40 km nordöstlich von Whakatane und ca. 30 km von der Vulkaninsel White Island entfernt. Dort kam es im letzten Jahr zu einem dramatischen Vulkanausbruch, bei dem fast 30 Personen starben. Vor der Eruption gab es in der Bucht von Plenty ebenfalls mehrere Erdbeben. In Neuseeland kommt es häufig zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen.

Lombok: mehrere schwache Erdbeben

Auf der indonesischen Insel Lombok gab es in den letzten Tagen mehrere schwache Erdbeben mit Magnituden im 3-er Bereich. Auch auf der Nachbarinsel Bali bebte es. Die Region ist seismisch sehr aktiv und es könnten sich stärkere Erdbeben ereignen.

Long Valley Caldera: schwaches Erdbeben

In der Long Valley Caldera gab es einen schwachen Erdstoß der Magnitude 2,0. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von nur 2 km. Das Epizentrum befand sich unweit der Stadt Mammoth Lakes. Unter der Caldera sammelt sich seit Jahren Magma an und es tritt vulkanisches Kohlendioxid aus. Es sammelt sich in einem Bereich des Waldbodens, was ein Baumsterben auslöste.

White Island: Magma im Schlot

Der Vulkan Whakaari auf White Island ist weiterhin aktiv. Bis jetzt gab es zwar keine neuen Explosionen, doch eine LiveCam-Aufnahme von gestern zeigt einen roten Lichtschein im Krater. Dieser deutet darauf hin, dass glühendes Magma im Förderschlot steht. Eine Nahaufnahme des Kraters zeigt 3 Schlote. Aus einem zischt der Dampf besonders stark. Dieser Schlot ist wahrscheinlich die Quelle der Rotglut. Auf dem Bild erkennt man auch, dass der Kratersee verschwunden ist. In seinem Becken gibt es nur noch ein paar grüne Tümpel.

Der Tremor ist weiterhin gering, dennoch kann es jederzeit zu einer Explosion kommen. Die Vulkanologen von GeoNet (GNS) räumen eine 30-40 prozentige Wahrscheinlichkeit für eine Explosion in den nächsten 24 Stunden ein. Der Alarmstatus steht auf „gelb“, VONA (Flugverkehr) auf „orange“.

 

Am Wochenende wurde ein weiters Opfer tot geborgen. Die Zahl der Todesopfer beläuft sich auf 18. Die bisher vermissten wurden offenbar nun auch für Tot erklärt. Eine Frau erlag ihren Verletzungen im Krankenhaus.

Vor einer Woche kam es zu einer verhängnisvollen Eruption, als sich zahlreiche Touristen auf dem Vulkan aufhielten. Das Unglück eröffnete neue Diskussionen über die Sicherheit auf Vulkantouren.

Gut 2 Wochen vor der Katastrophe ereignete sich in der Nähe der Insel ein Erdbeben der Magnitude 5,8. Es ist durchaus möglich, dass dieses Beben den Vulkanausbruch triggerte.

Über White Island

White Island ist einer der aktivsten Vulkane Neuseelands. Die Insel misst 2 x 2,4 km und stellt nur den Gipfel eines weitaus größeren Vulkans dar. An seiner Basis hat er einen Durchmesser von 16 x 18 km. Der Inselvulkan liegt in der Bucht von Plenty, 50 km vor der Küste bei Whakatane. Bis ins frühe 20. Jahrhundert baute man dort Schwefel ab. Bei einem Hangrutsch starben mehrere Minenarbeiter. Der Betrieb wurde daraufhin eingestellt. Die Ruinen der Anlage sind heute noch sichtbar.

White Island: 6 Leichen geborgen

Gestern betrat ein Bergungsteam die Vulkaninsel vor der neuseeländischen Nordküste und konnte 6 Opfer tot bergen. Die Operation dauerte länger als geplant, da die Rettungskräfte von ihrer schweren Schutzausrüstung in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt worden waren. Insgesamt wurden nun 11 Leichen (manche Medien berichten von bestätigten 12 Todesopfern) geborgen. Zwei Opfer konnten nicht gefunden werden und gelten weiterhin als vermisst. 28 Personen wurden zum Teil schwer verletzt und werden in Kliniken behandelt. Sieben Verletzte mit schwersten Brandwunden wurden in eine Spezialklinik in Australien ausgeflogen. Ein Ersthelfer berichtete, dass sich bei einigen Geretteten die Haut großflächig vom Körper löste. Dies verdeutlicht, wie gefährlich pyroklastische Ströme sind und wie wichtig ein Mindestmaß an Schutzkleidung ist, wenn man aktive Vulkane betritt.

Die Rettungsaktion wurde durchgeführt, obwohl der Tremor hoch war. Inzwischen hat er aber wieder normales Niveau erreicht. Die Wahrscheinlichkeit einer kurzfristigen Eruption ist damit gesunken, aber noch nicht vom Tisch: Phreatische Eruptionen können auch ohne vorherigen Tremor stattfinden.

Tragischer Weise wurde vor 3 Jahren ein Stahlcontainer as Schutzbunker auf White Island aufgestellt. Dieser wurde offensichtlich von den Touristen nicht genutzt. Kritiker sagen auch, der Schutzbunker wäre an einer falschen Stelle aufgebaut worden. Er befand sich 400 m vom Kratersee entfernt. Offenbar konnte ihn niemand erreichen.

Sangay: Pyroklastische Ströme

Vor 2 Tagen wurde eine Luftaufnahme des Vulkans Sangay in Ecuador gepostet. Es zeigt eine Vulkanflanke in Asche eingehüllt. Es werden offenbar pyroklastische Ströme generiert. Ob sie direkt vom Dom abgehen, oder von der Front des zähen Lavastroms, lässt sich anhand der Aufnahme nicht sagen. Heute meldete das VAAC 3 Aschewolken, die bis auf einer Höhe von m 6100 m aufstiegen.

Shishaldin: Eruption in Alaska

Der Vulkan Shishaldin gibt heute viel Wärme ab. MIROVA registriert ein starkes thermisches Signal mit einer Leistung von 292 MW. Über die Flanke des Vulkans fließt Lava. Zudem meldete das AVO eine explosive Eruption. Vulkanasche steig bis auf 7600 m ü.N.N. auf.

Ätna: Tremor gesungen

In den letzten 24 Stunden hat der Tremor am Ätna stark abgenommen und erreichte den tiefsten Stand seit Monaten. Da sich der Feuerberg in Wolken hüllt ist es unklar, ob die Aktivität beendet ist. Es könnte auch sein, dass der Vulkan tief durchatmet, um dann mit neuer Energie durchzustarten.

White Island: Hoher Tremor

Seit gestern Abend stieg der Tremor auf der neuseeländischen Vulkaninsel White Island stark an. Die Vulkanologen von GeoNet schreiben, dass es eine mittlere Wahrscheinlichkeit für einen magmatischen Ausbruch innerhalb der nächsten 24 Stunden gibt. Allerdings glaubt man auch, dass das Festland nicht von Vulkanasche heimgesucht werden wird. Die Vulkanologen halten allerdings Gasgeruch an der Küste für möglich. Die hydrothermale Aktivität ist weiterhin hoch und auf der LiveCam bei Whakatane sieht man Dampfwolken aufsteigen. Die Kamera auf der Insel arbeitet noch, allerdings wird uns das Bild weiterhin vorenthalten.

Tsunami-Gefahr in der Bay of Plenty?

Erst vor einem Jahr kam es auf einer anderen Vulkaninsel des Zirkumpazifischen Feuergürtels zu einem Ereignis, dass eine mittlere Naturkatastrophe auslöste: Der teilweise Kollaps des Anak Krakataus verursachte einen Tsunami, der die Küsten von Sumatra und Java traf. Mehr als 400 Menschen kamen in den Wellen ums Leben. Es ist nicht auszuschließen, dass eine heftige Eruption auch auf White Island zu großen Flankenrutschungen führen könnte, zumal bei einem früheren Ereignis ja bereits ein Teil der Kraterwand kollabierte. Schon allein die langjährige hydrothermale Aktivität könnte die vulkanischen Ablagerungen, aus denen der Vulkankegel besteht, weich gekocht und destabilisiert haben. Generell halte ich die Tsunamigefahr in der Bucht von Plenty für hoch, auch wenn ich natürlich keinen Vorhersagen kann. Sollte sich tatsächlich einmal ein Tsunami ereignen, ist die Vorwarnzeit gering, oder faktisch nicht vorhanden. White Island liegt 48 km vor der Küste. Die Wellen würde Whakatane binnen Minuten erreichen.

Anwohner und Besucher der Region brauchen natürlich nicht in Panik verfallen, sollten sich meiner Meinung nach aber auf unvorhergesehene Ereignisse vorbereiten, selbst wenn die Wahrscheinlichkeit für dramatische Ereignisse gering ist. Es kann nicht schaden die wichtigsten Sachen in einer Fluchttasche griffbereit zu haben, sich Evakuierungsrouten einzuprägen und die Nachrichten zu verfolgen.

White Island: Tag 1 nach der Katastrophe

Update: Nun besteht Gewissheit über die Zahl der Todesopfer: 21 Personen starben bei dem Vulkanausbruch. 2 Leichen wurden nicht gefunden, doch die zunächst als vermisst gemeldeten Personen, wurden für tot erklärt. 26 Menschen erlitten Verletzungen. Zum Zeitpunkt der Eruption befanden sich 47 Personen auf White Island.

Originalmeldung: Am Tag nach der Katastrophe auf White Island ist das Schicksal von 8 Menschen, die nicht von der Insel flüchten konnten, immer noch ungewiss. Allerdings halten es die Behörden für sehr unwahrscheinlich, dass es noch überlebende Touristen gibt. Die Luftaufklärung konnte keine Lebenszeichen auf dem Inselvulkan ausmachen. Mindestens eine Gruppe bewegte sich unmittelbar vor der Explosion auf den Kratersee zu. Sie ist auf LiveCam-Aufnahmen zu sehen. Diese Menschen dürften alle Tod sein. Sollte sich das bestätigen, sind 13 Menschen Todesopfer der Eruption geworden. Unter den geretteten Verletzten sollen sich auch Deutsche befinden.

Eruption ohne Vorwarnung?

In vielen Medienberichten ist zu lesen, dass die Vorhersage der Eruption praktisch unmöglich war, weil phreatomagmatische Eruptionen spontan und unvermittelt auftreten. Sicherlich kann kein Vulkanologe den genauen Zeitpunkt einer möglichen Eruption vorhersagen, aber man wusste schon, dass sich unter dem Vulkan etwas tut. Alle Parameter sprachen dafür, dass sich White Island auf eine Eruption vorbereitete.  Bereits am 18. November wurde der Alarmstatus auf „gelb“ gesetzt. Letztendlich stieg der Tremor bereits 5 Stunden vor der Eruption deutlich an, wie man auf dem Seismogramm erkennen kann. Die rote Markierung zeigt die Explosion. Doch auch vorher gab es Tremorphasen, die allerdings nicht in einem Ausbruch gipfelten. Wenige Minuten nach dem Knall reduzierte sich der Tremor schnell. Eigentlich bestand dann nur noch eine geringe Gefahr einer spontanen Eruption, trotzdem trauten sich die Rettungskräfte nicht auf die Insel. Vermutlich auch, weil der Boden nach dem Abgang des pyroklastischen Stroms noch heiß war, und man fürchtete, dass die Turbinen der Helikopter unter aufgewirbelter Vulkanasche leiden könnten.

Die Verantwortlichen müssen sich nun einigen unangenehmen Fragen stellen: Warum war der Zugang zum Vulkan noch offen? Warum gab es keine Kommunikation mit den Touristenbooten? Die meisten Besucher waren Passagiere eines Kreuzfahrtschiffes. Zumindest, wenn eine so große Besucherzahl unterwegs ist, sollte man meinen, dass sich die Touristenführer bei den Vulkanologen informieren, bevor sie ihre Gruppen auf einen Vulkan führen. Statt dessen müssen Tourteilnehmer eine Verzichtserklärung unterschreiben und erklären, den Veranstalter frei von Schadensersatzforderungen zu halten. In einer Diskussion in unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ heißt es zudem, dass die Insel im Privatbesitz ist, was behördliches Eingreifen schwierig macht.

Die Problematik der schlechten Kommunikation und fehlender Aufklärungsarbeit ist leider weit verbreitet. Ich habe in Gebieten mit Vulkantourismus nur selten eine offizielle Anlaufstelle am Vulkan gesehen, bei der sich Touristen direkt bei den Vulkanologen erkundigen könnten. Zwar führen die meisten Vulkanologischen Observatorien Webseiten mit den Basisinformationen, aber die müssen den Touristen erst einmal bekannt sein. Das es nicht reicht, Vulkane für Individualtourismus zu sperren und die Verantwortung in die Hände von Führern zu legen, bestätigt sich immer wieder.

Jeder, der sich auf einen aktiven Vulkan begibt, sollte nicht nur eine Verzichtserklärung unterschreiben, sondern auch eigenverantwortlich handeln und ein Minimum an Schutzausrüstung mit sich führen. Zudem kann man nicht davon ausgehen, dass man direkt nach einem katastrophalen Ausbruch gerettet wird, wenn man überlebt. Daher benötigt man auch Utensilien, die ein mehrtägiges Überleben sichern.

Die Gefahr pyroklastischer Ströme

Die eigentliche Eruption war relativ kurz und gar nicht sonderlich stark. Es handelte sich um eine phreatomagmatische Eruption, bei der Wasser aus dem Hydrothermal-System des Vulkans mit Magma in Kontakt kam. Das Wasser verdampfte schlagartig und löste eine Explosion unter der Erde aus. Ein Gemisch aus Wasserdampf, Gesteinsbrocken und Vulkanasche stieg auf. Untypisch war dabei, dass ein kleiner pyroklastischer Strom entstand. Gerät man in das Gemisch aus heißem Gas und Vulkanasche, stehen die Überlebenschancen schlecht. Der pyroklastische Strom wurde durch die steilen Kraterwände in Richtung Bresche zum Strand hin kanalisiert, an dem sich auch der Bootsanleger befindet. Die meisten Leute dort haben überlebt, allerdings erlitten sie Verbrennungen. In einem Statement der Rettungskräfte heißt es, dass bei vielen Opfern mindestens 30% der Haut verbrannt sind. Das Beispiel zeigt, wie wichtig es ist, nicht in kurzen Sommersachen auf einem Vulkan unterwegs zu sein.

Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen immer deutlicher, dass die Mechanismen hinter der Entstehung pyroklastischer Ströme vielfältig sind und sich nicht auf starke Eruptionen beschränken, wie man es früher dachte. Auch an den italienischen Vulkanen Ätna und Stromboli sind in den letzten Jahren immer wieder pyroklastische Ströme entstanden. Ihr Auftreten ist praktisch unberechenbar und stellen eine große Gefahr für Vulkanbeobachter und Touristen dar.

Eins scheint indes gewiss: die Maori haben einen guten Riecher gehabt, als sie dem Vulkan seinen Namen gaben. In ihrer Sprache heißt er „“Te Puia o Whakaari““ was soviel bedeutet wie „dramatischer Vulkan“.

Weiterführender Link: Vulkane auf Neuseeland, Vulkanreisen

White Island: Tote bei Eruption

Der neuseeländische Inselvulkan White Island liegt in der Bucht von Plenty und eruptierte explosiv. Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 3600 m auf. Die kollabierende Eruptionswolke verursachte einen pyroklastischen Strom, der bis aufs Meer hinaus lief.

Der Inselvulkan ist ein beliebtes Ausflugsziel. Vom Küstenort Whakatane aus starten Neugierige per Boot und Helikopter zum Vulkan, um sich die zahlreichen hydrothermalen Erscheinungen anzugucken. Heute starben mindestens 5 Touristen auf der Insel, mehrere Personen wurden verletzt. 23 Personen wurden bisher von der Insel evakuiert. Die Meisten wiesen Verbrennungen auf. Es könnten sich noch bis zu 27 Menschen auf dem Vulkan aufhalten. Deren Schicksal ist ungewiss. Medienberichten zufolge, war am Abend noch eine Rettungsteam unterwegs, das die Insel allerdings nicht mehr betreten durfte, da die Gefahr einer weiteren Eruption zu hoch war.

Es befanden sich gut 100 Personen im Einzugsbereich der Insel, als sich um 14:11 Uhr Lokalzeit die Eruption ereignete. Auf Videoaufnahmen erkennt man mit Asche bedeckte Menschen die am Anleger auf ihr Boot warten. Viele Personen trugen nur Shorts und T-Shirts. Zudem sieht man einen zerstörten Hubschrauber, der auf der Insel Touristen abgesetzt hatte.

Unglück war vorprogrammiert

Die Eruption kam durchaus nicht überraschend. Der Alarmstatus des Vulkans stand auf „gelb“. Seit Wochen beobachteten die Vulkanologen von GeoNet steigende Seismik und hydothermale Aktivität. Jederzeit musste zumindest mit einer phreatischen Eruption gerechnet werden, doch offenbar verkannte man den Ernst der Lage. Normalerweise hätte eine Sperrzone um den Vulkan etabliert werden müssen. Vermutlich siegten hier die wirtschaftlichen Interessen der Touristik-Industrie, denn der Zugang zur Insel war weiterhin offen.

Auf der Seite von GeoNet gibt man sich betrübt. Der Link zur LiveCam auf der Insel und alle aktuellen Bilder wurden entfernt, um Rücksicht auf die Opfer zu nehmen. Die Vulkanologen beschreiben die anhaltende Aktivität als gering. Der Alarmstatus für den Flugverkehr wurde wieder von „rot“ auf „orange“ herabgestuft.

Ähnlichkeit mit der Situation auf Stromboli

Mir drängen sich Parallelen zur Eruption des italienischen Vulkans Stromboli auf, die sich im Juni dieses Jahres ereignete. Auch hier wusste man um die Gefahr, dass plötzlich größere Eruptionen auftreten können, die den Besuchern gefährlich werden und trotzdem wurden Touristen von Bergführern zum Krater geführt. Auf Stromboli starb nur eine Person unterhalb des Kraters. Hätte sich der Ausbruch dort am Abend ereignet, wäre es zur Katastrophe gekommen, denn dann tummeln sich Hunderte am Gipfel des Vulkans.

Nur weil eine Vulkantour von Reiseveranstaltern organisiert wird, wird sie nicht zwangsläufig sicherer! Im Gegenteil, es begeben sich mehr ahnungslose- und schlecht ausgestattete Touristen auf den Vulkan, weil ihnen ein trügerisches Sicherheitsgefühl vermittelt wird. Doch Sicherheit gibt es auf einem aktiven Vulkan nicht! Erfahrenen Vulkan-Beobachtern, die auf eigene Faust am Feuerberg unterwegs sind, wird indes das Leben schwer gemacht.

Das Video zeigt die Vulkaninsel im Jahr 2009. Damals besuchte ich die Insel mit einem Touristenboot.

Neuseeland: Erdbeben Mw 6,1

Die zu Neuseeland gehörenden Kermadec-Inseln wurden von einem Erdstoß der Magnitude 6,1 erschüttert. Das Besondere an diesem Erdbeben ist die geringe Tiefe des Erdbebenherdes: das Beben manifestierte sich in nur 2 km Tiefe und könnte daher einen kleinen Tsunami ausgelöst haben. Bei dem Archipel gibt es auch mehrere submarine Vulkane. der bekannteste ist der Havre Seamount. Das Erdbeben könnte dort eine Eruption triggern.

Neuseeland: Erdbeben in der Taupo-Caldera

Auf Neuseeland gab es in den letzten Stunden 3 moderate Erdbeben. Eins hatte die Magnitude 4,9 und lag beim Küstenort Whakatane in der Bay of Plenty. In der Bucht befindet sich der Inselvulkan White Island. Ein weiterer Erdstoß manifestierte sich weiter offshore. Die beiden Beben haben gemeinsam, dass sie sich auf der Taupo-Volcanic Zone manifestierten. Das 3. Beben stellt da keine Ausnahme dar: Es hatte die Magnitude 5,2 und lag in der Taupo-Caldera. Das Hypozentrum befand sich in nur 5 km Tiefe. Doch der moderate Erdstoß ist nur der Stärkste von insgesamt 11 Erschütterungen im Bereich der Caldera. Während sich 6 Beben im südöstlichen Bereich des Lake Taupos manifestierten, gab es einen weiteren Cluster aus 5 Beben unter der Stadt Taupo am Seeufer. Der Supervulkan hat das Potenzial einer VEI 8 Eruption. Die Erdbeben sind sehr wahrscheinlich tektonischen Ursprungs, doch vom Ätna wissen wir, dass aufsteigendes Magma Druck auf Störungszonen ausüben kann, wodurch tektonische Erdbeben getriggert werden können.

Hawaii: Seismik erhöht

Seit gestern ist die Seismik am Kilauea auf Hawaii erhöht. Besonders auffällig ist eine Bebenserie im Osten der Gipfelcaldera. Die Beben haben Magnituden im 2-er Bereich und liegen in geringer Tiefe. Zahlreiche Erdbeben manifestierten sich auch im Westrift des Vulkans. Dort besonders an der Küste bei Pahala. Am Mauna Loa ist es hingegen relativ ruhig.

Ätna: Erdstoß M 3,1

Nördlich von Randazzo gab es ein Erdbeben der Magnitude 3,1. Das Hypozentrum lag in nur 2 km Tiefe. Es war das stärkste Beben im Bereich des Vulkans seit einigen Wochen. Allerdings gibt es eine rege Mikroseismik, die andeutet, dass sich magmatische Fluide im Untergrund bewegen. Besonders im Bereich des Zentralkraters und unter dem Neuen Südostkrater bebte es in den letzten Tagen häufig. Ein weiterer Beben-Cluster manifestierte sich Ende August im Bereich des Monte Fontane bei Milo.