White Island: Tag 1 nach der Katastrophe

Update: Nun besteht Gewissheit über die Zahl der Todesopfer: 21 Personen starben bei dem Vulkanausbruch. 2 Leichen wurden nicht gefunden, doch die zunächst als vermisst gemeldeten Personen, wurden für tot erklärt. 26 Menschen erlitten Verletzungen. Zum Zeitpunkt der Eruption befanden sich 47 Personen auf White Island.

Originalmeldung: Am Tag nach der Katastrophe auf White Island ist das Schicksal von 8 Menschen, die nicht von der Insel flüchten konnten, immer noch ungewiss. Allerdings halten es die Behörden für sehr unwahrscheinlich, dass es noch überlebende Touristen gibt. Die Luftaufklärung konnte keine Lebenszeichen auf dem Inselvulkan ausmachen. Mindestens eine Gruppe bewegte sich unmittelbar vor der Explosion auf den Kratersee zu. Sie ist auf LiveCam-Aufnahmen zu sehen. Diese Menschen dürften alle Tod sein. Sollte sich das bestätigen, sind 13 Menschen Todesopfer der Eruption geworden. Unter den geretteten Verletzten sollen sich auch Deutsche befinden.

Eruption ohne Vorwarnung?

In vielen Medienberichten ist zu lesen, dass die Vorhersage der Eruption praktisch unmöglich war, weil phreatomagmatische Eruptionen spontan und unvermittelt auftreten. Sicherlich kann kein Vulkanologe den genauen Zeitpunkt einer möglichen Eruption vorhersagen, aber man wusste schon, dass sich unter dem Vulkan etwas tut. Alle Parameter sprachen dafür, dass sich White Island auf eine Eruption vorbereitete.  Bereits am 18. November wurde der Alarmstatus auf „gelb“ gesetzt. Letztendlich stieg der Tremor bereits 5 Stunden vor der Eruption deutlich an, wie man auf dem Seismogramm erkennen kann. Die rote Markierung zeigt die Explosion. Doch auch vorher gab es Tremorphasen, die allerdings nicht in einem Ausbruch gipfelten. Wenige Minuten nach dem Knall reduzierte sich der Tremor schnell. Eigentlich bestand dann nur noch eine geringe Gefahr einer spontanen Eruption, trotzdem trauten sich die Rettungskräfte nicht auf die Insel. Vermutlich auch, weil der Boden nach dem Abgang des pyroklastischen Stroms noch heiß war, und man fürchtete, dass die Turbinen der Helikopter unter aufgewirbelter Vulkanasche leiden könnten.

Die Verantwortlichen müssen sich nun einigen unangenehmen Fragen stellen: Warum war der Zugang zum Vulkan noch offen? Warum gab es keine Kommunikation mit den Touristenbooten? Die meisten Besucher waren Passagiere eines Kreuzfahrtschiffes. Zumindest, wenn eine so große Besucherzahl unterwegs ist, sollte man meinen, dass sich die Touristenführer bei den Vulkanologen informieren, bevor sie ihre Gruppen auf einen Vulkan führen. Statt dessen müssen Tourteilnehmer eine Verzichtserklärung unterschreiben und erklären, den Veranstalter frei von Schadensersatzforderungen zu halten. In einer Diskussion in unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ heißt es zudem, dass die Insel im Privatbesitz ist, was behördliches Eingreifen schwierig macht.

Die Problematik der schlechten Kommunikation und fehlender Aufklärungsarbeit ist leider weit verbreitet. Ich habe in Gebieten mit Vulkantourismus nur selten eine offizielle Anlaufstelle am Vulkan gesehen, bei der sich Touristen direkt bei den Vulkanologen erkundigen könnten. Zwar führen die meisten Vulkanologischen Observatorien Webseiten mit den Basisinformationen, aber die müssen den Touristen erst einmal bekannt sein. Das es nicht reicht, Vulkane für Individualtourismus zu sperren und die Verantwortung in die Hände von Führern zu legen, bestätigt sich immer wieder.

Jeder, der sich auf einen aktiven Vulkan begibt, sollte nicht nur eine Verzichtserklärung unterschreiben, sondern auch eigenverantwortlich handeln und ein Minimum an Schutzausrüstung mit sich führen. Zudem kann man nicht davon ausgehen, dass man direkt nach einem katastrophalen Ausbruch gerettet wird, wenn man überlebt. Daher benötigt man auch Utensilien, die ein mehrtägiges Überleben sichern.

Die Gefahr pyroklastischer Ströme

Die eigentliche Eruption war relativ kurz und gar nicht sonderlich stark. Es handelte sich um eine phreatomagmatische Eruption, bei der Wasser aus dem Hydrothermal-System des Vulkans mit Magma in Kontakt kam. Das Wasser verdampfte schlagartig und löste eine Explosion unter der Erde aus. Ein Gemisch aus Wasserdampf, Gesteinsbrocken und Vulkanasche stieg auf. Untypisch war dabei, dass ein kleiner pyroklastischer Strom entstand. Gerät man in das Gemisch aus heißem Gas und Vulkanasche, stehen die Überlebenschancen schlecht. Der pyroklastische Strom wurde durch die steilen Kraterwände in Richtung Bresche zum Strand hin kanalisiert, an dem sich auch der Bootsanleger befindet. Die meisten Leute dort haben überlebt, allerdings erlitten sie Verbrennungen. In einem Statement der Rettungskräfte heißt es, dass bei vielen Opfern mindestens 30% der Haut verbrannt sind. Das Beispiel zeigt, wie wichtig es ist, nicht in kurzen Sommersachen auf einem Vulkan unterwegs zu sein.

Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen immer deutlicher, dass die Mechanismen hinter der Entstehung pyroklastischer Ströme vielfältig sind und sich nicht auf starke Eruptionen beschränken, wie man es früher dachte. Auch an den italienischen Vulkanen Ätna und Stromboli sind in den letzten Jahren immer wieder pyroklastische Ströme entstanden. Ihr Auftreten ist praktisch unberechenbar und stellen eine große Gefahr für Vulkanbeobachter und Touristen dar.

Eins scheint indes gewiss: die Maori haben einen guten Riecher gehabt, als sie dem Vulkan seinen Namen gaben. In ihrer Sprache heißt er „“Te Puia o Whakaari““ was soviel bedeutet wie „dramatischer Vulkan“.

Weiterführender Link: Vulkane auf Neuseeland, Vulkanreisen

White Island: Tote bei Eruption

Der neuseeländische Inselvulkan White Island liegt in der Bucht von Plenty und eruptierte explosiv. Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 3600 m auf. Die kollabierende Eruptionswolke verursachte einen pyroklastischen Strom, der bis aufs Meer hinaus lief.

Der Inselvulkan ist ein beliebtes Ausflugsziel. Vom Küstenort Whakatane aus starten Neugierige per Boot und Helikopter zum Vulkan, um sich die zahlreichen hydrothermalen Erscheinungen anzugucken. Heute starben mindestens 5 Touristen auf der Insel, mehrere Personen wurden verletzt. 23 Personen wurden bisher von der Insel evakuiert. Die Meisten wiesen Verbrennungen auf. Es könnten sich noch bis zu 27 Menschen auf dem Vulkan aufhalten. Deren Schicksal ist ungewiss. Medienberichten zufolge, war am Abend noch eine Rettungsteam unterwegs, das die Insel allerdings nicht mehr betreten durfte, da die Gefahr einer weiteren Eruption zu hoch war.

Es befanden sich gut 100 Personen im Einzugsbereich der Insel, als sich um 14:11 Uhr Lokalzeit die Eruption ereignete. Auf Videoaufnahmen erkennt man mit Asche bedeckte Menschen die am Anleger auf ihr Boot warten. Viele Personen trugen nur Shorts und T-Shirts. Zudem sieht man einen zerstörten Hubschrauber, der auf der Insel Touristen abgesetzt hatte.

Unglück war vorprogrammiert

Die Eruption kam durchaus nicht überraschend. Der Alarmstatus des Vulkans stand auf „gelb“. Seit Wochen beobachteten die Vulkanologen von GeoNet steigende Seismik und hydothermale Aktivität. Jederzeit musste zumindest mit einer phreatischen Eruption gerechnet werden, doch offenbar verkannte man den Ernst der Lage. Normalerweise hätte eine Sperrzone um den Vulkan etabliert werden müssen. Vermutlich siegten hier die wirtschaftlichen Interessen der Touristik-Industrie, denn der Zugang zur Insel war weiterhin offen.

Auf der Seite von GeoNet gibt man sich betrübt. Der Link zur LiveCam auf der Insel und alle aktuellen Bilder wurden entfernt, um Rücksicht auf die Opfer zu nehmen. Die Vulkanologen beschreiben die anhaltende Aktivität als gering. Der Alarmstatus für den Flugverkehr wurde wieder von „rot“ auf „orange“ herabgestuft.

Ähnlichkeit mit der Situation auf Stromboli

Mir drängen sich Parallelen zur Eruption des italienischen Vulkans Stromboli auf, die sich im Juni dieses Jahres ereignete. Auch hier wusste man um die Gefahr, dass plötzlich größere Eruptionen auftreten können, die den Besuchern gefährlich werden und trotzdem wurden Touristen von Bergführern zum Krater geführt. Auf Stromboli starb nur eine Person unterhalb des Kraters. Hätte sich der Ausbruch dort am Abend ereignet, wäre es zur Katastrophe gekommen, denn dann tummeln sich Hunderte am Gipfel des Vulkans.

Nur weil eine Vulkantour von Reiseveranstaltern organisiert wird, wird sie nicht zwangsläufig sicherer! Im Gegenteil, es begeben sich mehr ahnungslose- und schlecht ausgestattete Touristen auf den Vulkan, weil ihnen ein trügerisches Sicherheitsgefühl vermittelt wird. Doch Sicherheit gibt es auf einem aktiven Vulkan nicht! Erfahrenen Vulkan-Beobachtern, die auf eigene Faust am Feuerberg unterwegs sind, wird indes das Leben schwer gemacht.

Das Video zeigt die Vulkaninsel im Jahr 2009. Damals besuchte ich die Insel mit einem Touristenboot.

Neuseeland: Erdbeben Mw 6,1

Die zu Neuseeland gehörenden Kermadec-Inseln wurden von einem Erdstoß der Magnitude 6,1 erschüttert. Das Besondere an diesem Erdbeben ist die geringe Tiefe des Erdbebenherdes: das Beben manifestierte sich in nur 2 km Tiefe und könnte daher einen kleinen Tsunami ausgelöst haben. Bei dem Archipel gibt es auch mehrere submarine Vulkane. der bekannteste ist der Havre Seamount. Das Erdbeben könnte dort eine Eruption triggern.

Neuseeland: Erdbeben in der Taupo-Caldera

Auf Neuseeland gab es in den letzten Stunden 3 moderate Erdbeben. Eins hatte die Magnitude 4,9 und lag beim Küstenort Whakatane in der Bay of Plenty. In der Bucht befindet sich der Inselvulkan White Island. Ein weiterer Erdstoß manifestierte sich weiter offshore. Die beiden Beben haben gemeinsam, dass sie sich auf der Taupo-Volcanic Zone manifestierten. Das 3. Beben stellt da keine Ausnahme dar: Es hatte die Magnitude 5,2 und lag in der Taupo-Caldera. Das Hypozentrum befand sich in nur 5 km Tiefe. Doch der moderate Erdstoß ist nur der Stärkste von insgesamt 11 Erschütterungen im Bereich der Caldera. Während sich 6 Beben im südöstlichen Bereich des Lake Taupos manifestierten, gab es einen weiteren Cluster aus 5 Beben unter der Stadt Taupo am Seeufer. Der Supervulkan hat das Potenzial einer VEI 8 Eruption. Die Erdbeben sind sehr wahrscheinlich tektonischen Ursprungs, doch vom Ätna wissen wir, dass aufsteigendes Magma Druck auf Störungszonen ausüben kann, wodurch tektonische Erdbeben getriggert werden können.

Hawaii: Seismik erhöht

Seit gestern ist die Seismik am Kilauea auf Hawaii erhöht. Besonders auffällig ist eine Bebenserie im Osten der Gipfelcaldera. Die Beben haben Magnituden im 2-er Bereich und liegen in geringer Tiefe. Zahlreiche Erdbeben manifestierten sich auch im Westrift des Vulkans. Dort besonders an der Küste bei Pahala. Am Mauna Loa ist es hingegen relativ ruhig.

Ätna: Erdstoß M 3,1

Nördlich von Randazzo gab es ein Erdbeben der Magnitude 3,1. Das Hypozentrum lag in nur 2 km Tiefe. Es war das stärkste Beben im Bereich des Vulkans seit einigen Wochen. Allerdings gibt es eine rege Mikroseismik, die andeutet, dass sich magmatische Fluide im Untergrund bewegen. Besonders im Bereich des Zentralkraters und unter dem Neuen Südostkrater bebte es in den letzten Tagen häufig. Ein weiterer Beben-Cluster manifestierte sich Ende August im Bereich des Monte Fontane bei Milo.

Neuseeland: Neuer Schlamm-Geysir im Hinterhof

Auf der neuseeländischen Nordinsel hatte eine Familie ein böses Erwachen, als in ihrem Garten plötzlich ein neuer Schlammsprudel entstand. Susan Gedye wohnt mit ihrer Familie im Thermaldorf Whakarewarewa und wurde Dienstagnacht um 2.00 Uhr von leichten Erdstößen und lauten Geräuschen geweckt. Als sie sich auf die Suche nach der Ursache der Geräusche machte, entdeckte sie hinter ihrem Garten eine neue Schlammquelle. Sie dampfte und sprudelte wild und warf Schlamm bis in ihren Garten. Sie alarmierte die Behörden. Der zuständige Beamte und Geothermal-Inspektor Peter Brownbridge inspizierte den Ort des Geschehens und erklärte der örtliche Presse, dass durch die Gegend eine Störungszone verläuft, an der es bereits öfters zur Entstehung neuer Schlammgeysire kam.

Whakarewarewa ist ein Maori-Dorf in der Rotorua Caldera. Die Menschen dort leben von- und mit der geothermalen Energie des potenziell aktiven Vulkans. Neben dem Maori-Dorf liegt auch der bekannte Pohutu-Geysir. Ganz so überraschend ist die Entstehung neuer geothermaler Erscheinungen in der Gegend also nicht.
Das Video zeigt Susan Geyde und den Mud Volcano. © ABC News:

 

Popocatepetl eruptiert mehrfach

In Mexiko ist der Popocatepetl wieder munterer geworden. Das VAAC brachte in den letzten 24 Stunden 4 Meldungen über Aschewolken heraus. Die Asche erreicht eine Höhe von 7.600 Metern. Nachts war Rotglut am Krater sichtbar. Es wurde glühende Tephra ausgestoßen, die in Kraternähe niederging. CENAPRED berichtet aktuell von der Aktivität am 27 Juni. Es wurden 138 Exhalationen registriert. ein vulkanotektonisches Beben erschütterte den Berg, sowie Tremor, der 36 Minuten anhielt. Die explosiven Eruptionen kamen also keineswegs überraschend und kündigten sich im Vorfeld an.

Manam: Weitere Vulkanasche

In Papua Neuguinea stößt der Inselvulkan Manam weiter Vulkanasche aus. Sie erreicht eine Höhe von knapp 4.600 Metern. Gegenüber gestern nahm die Intensität der Eruption deutlich ab. Es können allerdings jeder Zeit wieder größere Aschewolken aufsteigen.

Neuseeland: Erdbeben Mw 6,2

Update 15.00 Uhr: Laut GeoNet hatte das Erdbeben eine Magnitude von 7,0. Die Erschütterung löste einen kleinen Tsunami auf der Vulkaninsel Raoul Island aus. Die Erdbeben entstehen an der Tonga-Kermadec Subduktionszone, die aus 2 Teilen besteht, die ineinander übergehen. An einem der Teile bewegt sich die abtauchende Platte schneller als der Andere und dadurch entstehen große Spannungen im Gestein. Der schnellere Teil der Platten bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von 6 cm pro Jahr.

Original Meldung: Bei den Kermadec-Inseln, die zu Neuseeland gehören, gab es heute Morgen ein weiteres Erdbeben der Magnitude 6,2. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. In den vergangenen Tagen haben sich viele dieser Erdbeben dort ereignet. Zudem ereigneten sich jede Menge schwächere Erdbeben.

Generell kommt es bei den Kermadec-Inseln häufig zu Erdbeben, doch so ein Starkbebenschwarm ist nicht alltäglich. Würde sich die Energie, die sich in den letzten Tagen durch das Schwarmbeben entladen hat, in einem einzigen Beben manifestieren, wäre die Wahrscheinlichkeit eines großen Tsunami hoch.

Papua Indonesia: Erdbeben Mw 6,3

Am Mittwoch bebte auf der indonesischen Insel Papua die Erde mit einer Magnitude von 6,3. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Die Tiefe wurde zunächst mit nur 2 km angegeben, später aber korrigiert. Das Epizentrum manifestierte sich mitten im Regenwald, weit entfernt von der nächsten größeren Siedlung. Daher entstanden keine Schäden an Infrastruktur. Es gab einige moderate Nachbeben.

Tonga: Erdstoß M 5,6

Nördlich des Südsee-Archipels Tonga manifestierte sich ein Erdbeben der Magnitude 5,6. Das Hypozentrum lag in 40 km Tiefe und damit schon im Bereich des oberen Erdmantels. Das Epizentrum lag 115 km nördlich des Ortes Neiafu.

Argentinien: Mantelbeben Mw 5,5

Im Westen Argentiniens ereignete sich ein Mantelbeben der Magnitude 5,5. Das Hypozentrum lag in 145 km Tiefe. Erdebben in diesen Tiefen sind relativ ungewöhnlich, zumal, wenn sie sich abseits von Subduktionszonen ereignen. Das Epizentrum lag ca. 300 km hinter der Subduktionszone vor der chilenischen Küste und östlich der Anden.

Iran: Erdbeben Mw 4,6

Im Osten des Irans bebte es mit einer Magnitude von 4,6. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 10 km. Erdbeben hier stehen in Verbindung mit der Kollision der Iranischen Platte mit der Platte Arabiens. Es können durchaus starke Erdbeben mit katastrophalen Folgen auftreten.

Lombok: Beben Mw 4,4

Vor der Nordküste der indonesischen Insel Lombok gab es ein Erdbeben der Magnitude 4,4. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. In den letzten Tagen steigerte sich die seismische Aktivität hier. Es bleibt zu hoffen, dass es sich bei den neuen Beben und Nachbeben der katastrophalen Erdstöße vom letzten Jahr handelt und nicht um neu aufgebaute Spannungen. Allerdings liegen die Epizentren weiter im Nordosten, als jene im letzten Jahr.

Tsunamialarm nach Erdbeben vor Japan

Gestern bete die Erde vor der japanischen Insel Honshu. Das Beben hatte die Magnitude 6,5 und lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum manifestierte sich kurz vor der Nordostküste, in der Nähe der Stadt Tsuruoka. Dort leben fast 100.000 Menschen. Vorsorglich wurde Tsunami-Alarm gegeben, der aber wenig später wieder aufgehoben wurde. Es entstanden nur kleinere Wellen, die an der Küste von Niigata aufliefen. Größere Schäden wurden nicht gemeldet. Der Erdstoß war noch im 300 km entfernten Tokio zu spüren gewesen. Es gab mehrere moderate Nachbeben mit Magnituden im 4er Bereich.

Kermadec: weitere starke Erdbeben

Bei den Kermadec-Insel im Pazifik ereigneten sich weitere starke Erdbeben mit Magnituden knapp unter 6. Die Erdstöße gehören zu einem Starkbebenschwarm, der seit dem Wochenende aktiv ist. Die Kermadec-Insel gehören zu Neuseeland und liegen fast 1000 km nördlich des Inselstaates.

Fiji: Mantelbeben Mw 5,5

Beim Fiji-Archipel gab es ein Mantelbeben der Magnitude 5,5. Das Hypozentrum lag in 609 Kilometern Tiefe. So tief gelegene Erdbeben sind relativ selten und entstehen für gewöhnlich an subduzierten Erdkrustenplatten, die bis weit in den Erdmantel hinein reichen. Normales Mantelmaterial ist zu heiß und damit plastisch verformbar. Daher können sich dort keine Erdbeben ereignen, da diese entstehen, wenn Material bricht, oder sich verhakte Plattenelemente lösen. Die meisten Mantelbeben ereignen sich im Bereich der Südsee-Archipele von Fiji und Samoa.

Lombok: Erdbeben M 4,6

Kurz vor der Nordostküste der Insel Lombok kam es zu einem Erdbeben der Magnitude 4,6. Das Hypozentrum wurde in 10 km Tiefe lokalisiert. Vergangenes Jahren erschütterte eine Serie katastrophaler Erdbeben die Region. Der Vulkan Rinjani zeigte sich von den Erschütterungen unbeeindruckt.

Mayotte: Erdstoß M 4,5

Vor der Südostküste der Insel Mayotte (Indischer Ozean) bebte es mit einer Magnitude von 4,5 in 10 km Tiefe. Die Erdbeben hier stehen im Zusammenhang mit einer der größten submarinen Eruptionen der Geschichte.

Mexiko: Schwarmbeben nahe Vulkan Colima

Wenige Kilometer südwestlich des mexikanischen Vulkans Colima manifestierte sich ein kleiner Erdbebenschwarm. Die 4 Erdstöße hatten Magnituden zwischen 3,5 und 3,2 und lagen in Tiefen um 20 Kilometer. Es könnte sein, dass sie vulkanotektonischen Ursprungs waren. Der Colima zeigt seit einigen Wochen Anzeichen des Erwachens.

Island: Erdstoß M 3,4

Unter dem isländischen Gletschervulkan Bardarbunga bebte es mit einer Magnitude von 3,4. Das Hypozentrum lag in 5 km Tiefe. Unter dem Calderavulkan gab es mehrere schwache Nachbeben.

Fiji: Erdbeben M 6,2

Aktuell ereigneten sich mehrere interessante Erdbeben daher ein unten ein Update
Bei den Fiji Inseln bebte die Erde mit einer Magnitude von 6,2. Bei dem Erdbeben handelt es sich um ein Mantelbeben, da das Hypozentrum in einer Tiefe von 562 km lag. An der Oberfläche dürfe es kaum Auswirkungen gehabt haben. Das Epizentrum lag offshore, wenige Kilometer östlich des Ortes Suva. Es gab bereits moderate Nachbeben in ähnlicher Tiefe. Im letzten Jahr gab es in der Region eine ganze Serie starke Mantelbeben. Diese entstehen an subduzierter ozeanischer Kruste, die so tief in den Erdmantel abgetaucht ist. Das subduzierte Gesteinsmaterial scheint noch so spröde zu sein, dass es brechen kann. Normalerweise ist das Mantelmaterial in so großer Tiefe plastisch verformbar, wodurch keine Spannungen entstehen können, die zu Erdbeben führen.

Indonesien: mehrere moderate Erdbeben

Westlich der indonesischen Insel Sumatra gab es ein Erdbeben der Magnitude 5,5. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Tsunami-Alarm wurden nicht gegeben. Südlich der Insel Java ereignete sich ein Erdstoß der Magnitude 5,0. Da Hypozentrum lag in 68 km Tiefe. Es gibt Berichte von Küstenbewohnern, die den Erdstoß gespürt haben. Südlich von Lombok bete die Erde mit der Magnitude 4,1. Der Erdbebenherd lag hier ebenfalls in 10 km tiefe. Diese Beben manifestierten sich entlang des Sundabogens, eine der aktivsten Subduktionszonen der Erde. Die Subduktion zeigt sich auch für die zahlreichen Vulkane des Archipels verantwortlich.

Erdbeben bei Neuseeland

Bereits vor 3 Tagen ereigneten sich mehrere Erdbeben im Bereich des neuseeländischen Hoheitsgebietes. 2 Beben lagen südlich der Kermadec-Inseln. Diese hatten die Magnituden 5,7 und 5,5 und lagen in 32 und 10 km Tiefe.

Chile: Erdbeben M 5,7

In der Neumondnacht bebte die Erde auch in Chile. das beben hatte eine Magnitude von 5,7. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich offshore beim Ort La Serena. Dort manifestierte sich zuvor ein Schwarmbeben.

Erdbeben im Roten Meer

Im Roten Meer gab es mehrere Erdstöße. Der Stärkste brachte es auf Mw 5,0 und lag in 10 km Tiefe. Es folgten 2 Beben mit den Magnituden 4,7 und 4,5. Sie manifestierten sich entlang eines Grabens, der mit dem Ostafrikanischen Riftvalley assoziiert ist.

Update 20:00 Uhr

Japan: Erdbeben Mw 5,8 vor Honshu

Vor der Küste der japanischen Insel Honshu gab es ein Erdbeben der Magnitude 5,9. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe, gut 250 km von Tokio entfernt.

Reykjanes Ridge: Erdbebenserie

Am Mittelatlantischen Rücken ereigneten sich zwei Erdbeben mit den Magnituden 5,9 und 5,5.  Die Hypozentren lagen in 15 und 10 km Tiefe.

Papua Neuguinea: Erdbeben M 6,3

Das stärkste Beben der letzten Stunden manifestierte sich westlich von Papua Neuguinea. Es hatte eine Magnitude von 6,3 und lag 10 km Tief.

Neuseeland: Erdbeben Mw 6,3

Nördlich von Neuseeland bebte die Erde mit einer Magnitude von 6,3. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Es gab mehrere moderate Vor- und Nachbeben. Das Epizentrum manifestierte sich südlich der Kermadec-Inseln, welche neuseeländisches Hoheitsgebiet sind. Die nächstgelegene größere Stadt auf Neuseelands Nordinsel ist Whakatane, rund 800 km vom Epizentrum entfernt. Vor der Küste von Whakatane liegt der Inselvulkan White Island. Allerdings mangelt es dem Kermadec Archipel ebenfalls nicht an Vulkanen. Die Inseln bilden einen vulkanischen Inselbogen mit dem aktiven submarinen Vulkan Havre. Dieser brach im Jahr 2012 aus und erzeugte einen großen Bimssteinteppich, welcher im Meer dümpelte.