Naturkatastrophen-News 27.01.23: Auckland

Neuseeländische Großstadt Auckland versinkt durch Starkregen in Fluten

Im Gebiet der neuseeländischen Metropole Auckland heißt es Land unter. Sintflutartiger Starkregen überflutete weite Teile des Stadtgebiets. Es kam zum Erledigen des öffentlichen Lebens und zu Stromausfällen. Die Notrufzentralen sind überlastet, da in kurzer Zeit mehr als 1000 Notrufe eingingen. Rettungskräfte müssen mit Booten zu den Hilfesuchenden vordringen, da die Straßen überflutet sind. Auch der internationale Flughafen ist überschwemmt worden. In der Abfertigungshalle steht das Wasser knietief. Der Flugverkehr wurde komplett eingestellt und der Airport musste geschlossen werden.

In Auckland wurde der Notstand ausgerufen und 1,6 Millionen Menschen wurden vom Zivilschutz zur Evakuierung aufgefordert. Bürgermeister Wayne Brown meinte, dass die Einsatzkräfte überfordert seien und forderte zusätzliche Kräfte an. Innerhalb von 15 Stunden seien 80% des sonst üblichen Sommerniederschlags gefallen, hieß es in einem Statement des Nationalen Forschungsinstituts NIWA. Der Regen hält weiter an, sodass mit einer weiteren Verschärfung der Situation gerechnet werden muss.

Von den Unwettern wurde auch der britische Popkünstler Elton John getroffen, der ein geplantes Konzert mit 40.000 Gästen absagen musste.

Die neuseeländische Politikerin Golriz Ghahraman twitterte, dass sich furchtbare Szenen abspielen würden. Wörtlich meinte sie: „Das ist es, was wir wegen der Klimakrise immer wieder rund um den Globus erleben werden, bis wir sie in der Politik und in unserem Handeln ernst nehmen.“

Ich befürchte, dass der anthropogene Anteil an diesen Ereignissen nicht so groß ist, wie man es in einer ersten Reaktion meinen könnte. Wie ich schon öfters schrieb, spielen die ursprünglich natürlichen Klimaphänomen El Nino und La Nina eine nicht unwesentliche Rolle bei den zahlreichen Flutkatastrophen im äquatornahen Pazifikraum. Nicht zu vergessen die viel zitierte Vulkankatastrophe des Hunga Tonga-Hunga Ha’apai vor einem Jahr. Bei der submarinen Eruption wurde enorm viel Wasserdampf in die Atmosphäre eingebracht. Ersten Schätzungen nach waren es 10% der Wassermenge, die sich normalerweise in der Atmosphäre befindet. Die langfristigen Auswirkungen dieses Phänomens wurden bislang nur ansatzweise untersucht und sind noch unabsehbar.

Landunter heißt es auch in anderen Regionen des Pazifikraums, etwa in der indonesischen Region der Insel Sulawesi. Von dort wurden in unserer FB-Gruppe „Naturphänomene und Naturkatastrophen“ ähnlich dramatische Aufnahmen geteilt wie jene aus Neuseeland. In der Region Manado kam es überdies zu Erdrutschen.

Erdbeben unter Taupo am 01.12.22

Weitere Informationen zum Erdbeben Mw 5.4

Datum: 30.11.22 | Zeit: 10:47:59 UTC | 38.84 S ; 175.91 E | Tiefe: 9 km | Mw 5,4

Wie berichtet gab es gestern ein Erdbeben der Moment-Magnitude 5,4 (Ml 5,6) unter der neuseeländischen Caldera Taupo. GeoNet veröffentlichte heute weitere Informationen dazu. Das Erdbeben manifestierte sich um 10:47:59 UCT. Auf Neuseeland war es 23:47 Uhr, also zur nachtschlafenden Zeit. So schreckten auch die Anwohner der Caldera aus dem Schlaf, als sie hart durchgerüttelt wurden. Doch bei einem Rüttler blieb es nicht, denn es gab leichte Schäden, als Gegenstände aus den Regalen fielen und einige Dachteile von einem Geschäft herabstürzten. Es gab mehr als 180 Nachbeben, von denen 30 gespürt werden konnten. Das stärkste Nachbeben brachte es auf M 4,5.

Das Hauptbeben war das stärkste seit einem M 5,0 Erdbeben im Jahr 2019. Seit Mai 2022 beobachtete man unter dem Taupo-See eine Zunahme der Seismizität. Die Vulkanologen gehen davon aus, dass die Erdbebenserie durch Aktivitäten im Zusammenhang mit Magma und hydrothermalen Fluiden im Inneren des Vulkans verursacht wird. Diese Aktivität könnte in den kommenden Wochen oder Monaten mit unterschiedlicher Geschwindigkeit und Intensität anhalten.

Aktuell wird untersucht, ob es einen Mini-Tsunami im Taupo-See gab. Offenbar wurden ungewöhnliche Wellen beobachtet. Sie könnten von einem unterseeischen Erdrutsch verursacht worden sein. Hinweise darauf lieferten Bimssteine, die auf einer Wiese am Ufer abgelagert wurden.

Die Wissenschaftler schließen nicht aus, dass ein noch stärkerer Erdstoß folgen könnte. Die Anwohner der Gegend sollen sich vorsichtshalber auf weitere Erdstöße einstellen. Am wahrscheinlichsten sind Erdbeben mit Magnituden im 4er-Bereich. Man errechnete eine 26 prozentige Wahrscheinlichkeit, dass es innerhalb von einer Woche ein weiteres Erdbeben im 5-er-Bereich geben könnte.

Was uns im Zusammenhang mit den Vulkanen am meisten interessiert, ist, wie hoch die Wahrscheinlichkeit eines Vulkanausbruchs am Taupo sein könnte. Dazu schreibt GeoNet, dass Caldera-Vulkane wie der Taupo oft Unruhen erleben, die Monate bis Jahre dauern, ohne dass es zu einem Ausbruch kommt. Der Taupo hatte in den letzten 150 Jahren 17 Unruhen, von denen keine zu einem Ausbruch führte.

Erdbeben-News 15.09.22: Neuseeland

Neuseeland: Erdbeben unter Taupo-Caldera

Datum: 15.09.22 | Zeit: 08:04:53 UTC | Lokation: 38.78 S ; 176.00 E | Tiefe: 10 km | M 3,2

Unter der neuseeländischen Taupo-Caldera gab es weitere Erdbeben. Die beiden stärksten Erdstöße heute generierten Magnituden von 3,2 und hatten Erdbebenherde in 10 km Tiefe. Die Epizentren lagen im Osten des Lake Taupo, genauer, 13 km süd-süd-westlich von Taupo-Stadt. Dort nahmen Bewohner die Erdbeben wahr und meldeten ihre Wahrnehmung sogar beim EMSC. Die Beben ordnen sich in einem seismischen Schwarm ein, der bereits im Mai dieses Jahres begann. Das stärkste Erdbeben dieser Sequenz manifestierte sich letzten Samstag und brachte es auf M 4,2. Seit Mai wurden gut 650 Erschütterungen detektiert.

GeoNet berichtet, dass sich die Seismizität im Verlauf des Schwarmbebens steigerte. Als das Schwarmbeben begann, wurden ca. 30 Beben pro Woche registriert. Mittlerweile sind es zwischen 40 und 50 Beben pro Woche. Dennoch bleibt man bei den Geowissenschaftlern gelassen und belässt die Warnstufe auf „0“. Dieser Status bedeutet nun nicht, dass es keine Warnstufe geben würde, sondern sie besagt, dass sich die vulkanischen Gefahren auf eine Gefährdung der Umwelt durch fumarolischer- und hydrothermaler Aktivität beziehen, die oft im Zusammenhang mit vulkanischen Gasen stehen. Ferner könnten durch Erdbeben Erdrutsche ausgelöst werden. Die Warnstufe spiegelt keine Prognosen über künftige Ereignisse wider.

Schwarmbeben unter Taupo kommen öfters vor

Schwarmbeben unter der Taupo-Caldera sind keine Seltenheit. In diesem Jahrtausend gab es bereits 2 vergleichbare Phasen, die sich 2008-2009 und 2017 ereigneten. Auch wenn man statistisch gesehen längere Zeiträume beobachten müsste, um einen eindeutigen Trend zu erkennen, so liegen die beiden jüngsten Schwarmbeben zeitlich deutlich enger Zusammen, als es zuvor der Fall war. Aktuell wird auch eine Bodendeformation festgestellt. Im Bereich der Caldera hob sich der Boden um 12 mm an. Außerdem gibt es eine horizontale Bewegungskomponente, die auf Krustendehnung hindeutet. Möglicherweise stehen Seismizität und Bodendeformation mit dem Zufluss magmatischer Fluide unter der Caldera in Verbindung.

Der Taupo-Vulkan ist in der Lage extrem starke Eruptionen zu generieren, die umgangssprachlich als „Supervulkan-Eruptionen“ bekannt sind. Solche Eruptionen können globale, vulkanische Winter auslösen, zu Missernten führen und im Extremfall Massenaussterben einleiten. Eine neue wissenschaftliche Arbeit enthüllt, dass solche Supervulkaneruptionen und die Bildung von Flutbasalt-Provinzen häufiger an Massenaussterben beteiligt waren, als bislang angenommen. Doch davon später mehr.

Neuseeland: Neuer Thermalpool nahe Rotorura

Am Ufer des neuseeländischen Calderasees Rotorua entstand ein neuer Thermalpool. Der Vorgang löst bei Anwohnern Besorgnis aus, doch laut den Vulkanologen vom GNS sei das ein normaler Vorgang. Allerdings entstand der Pool in nur wenigen Metern Entfernung zu einem Haus und die Besorgnis der Bewohner ist verständlich, besonders, da sich der Pool in den letzten Tagen weiter vergrößerte.

Gegenüber der lokalen Presse erzählte die Anwohnerin Lani Kereopa, dass sie die Genese des Pools seit einigen Wochen beobachtet habe. Zunächst bildete sich eine schlammige Fläche, die sich immer weiter vergrößerte. Dampf trat an dieser Stelle wohl schon immer aus, doch zuletzt verstärkten sich die Emissionen, der Boden weichte weiter auf und Schlamm trat aus. Dann begann der Boden langsam einzusinken, ein Prozess, der mehrere Wochen dauerte und noch nicht abgeschlossen ist. Es entstand ein Pool, der von der Anwohnerin als „wirklich tief“ beschrieben wird. Das schließt sie aus der tief blauen Farbe des Pools. Sie hatte Verkehrshütchen um den Pool aufgestellt, um auf den Gefahrenbereich aufmerksam zu machen. Doch nach und nach wurden die Kegel vom wachsenden Pool verschluckt. Außerdem entdeckte sie weitere schlammige Bereiche, in denen sich ebenfalls geothermale Pools bilden könnten.

Lani Kereopa wandte sich nun an die Stadtverwaltung, damit man den Gefahrenbereich besser absichern könne, zumal die Seeufer bei Besuchern beliebt sind. Das rief den GNS-Vulkanologen Brad Scott auf den Plan, der sagte, dass die Neubildung eines Geothermalpools für die Gegend nichts ungewöhnliches sei. Tatsächlich gibt es entlang des Rotorura-Sees zahlreiche geothermale Erscheinungen, dazu zählt der Pohutu-Geysir und das Geothermaldorf Whakarewarewa, dass den Māori gehört. Das Gebiet in der Te Ruapeka Bay, wo sich der neue Pool bildete, wurde erst vor wenigen Jahrzehnten umgestaltet. Offenbar wurde dem See Land abgerungen, wobei auch geothermale Quellen zugeschüttet wurden. Nun holt sich die Natur ihren Raum zurück. Die Gegend muss sorgfältig beobachtet werden und es soll ein Zaun um den neuen Pool errichtet werden. Die Bildung des Pool lässt offenbar keine Rückschlüsse auf eine gesteigerte magmatische Aktivität im Untergrund zu. Allerdings hatte es auf Neuseeland viele geregnet. Der Pegel des Calderasees steht hoch und entsprechend viel Wasser ist im Hydrothermalsystem der Caldera enthalten. Der hohe Wasserstand könnte die Bildung neuer Heißwasserphänomene unterstützen.

Sinkloch in Whakarewarewa verschluckte australische Touristin

Tatsächlich hat sich Anfang des Monats ein Unfall im Māori-Dorf Whakarewarewa zugetragen, in dessen Folge der Zutritt für Besucher geschlossen wurde: eine Touristin fiel in ein Sinkloch und verletzte sich schwer. Das Sinkloch maß 2×1 m und war 1,5 m tief. Es hatte sich um eine Furmarole am Wegesrand gebildet. Der Ehemann der Frau half ihr und verletzte sich ebenfalls. Inzwischen wurde das Loch verfüllt.

Ruapehu: Erdbeben löste Alarm aus

  • Bei Porirua gab es ein moderates Erdbeben
  • Am Vulkan Ruapehu herrschte starker Wind
  • Das automatische Frühwarnsystem gab eine Lahar-Warnung heraus
  • Anwohner machten sich auf den Weg zum Sammelpunkt

Erdbeben löst Lahar-Warnung am Ruapehu aus

Datum: 31.05.22 | Zeit: 23:27:35 UTC | Lokation: -41.02; 174.67 | Tiefe: 43 km | Mb 4,4

Diese Meldung ist nicht ganz so einfach zu Kategorisieren, da es sich sowohl um eine Erdbebenmeldung, als auch um eine Vulkanmeldung handelt. Da das auslösende Ereignis zu dieser Meldung ein Erdbeben war, und ich heute noch nichts über Erdbeben geschrieben habe, sortiere ich diesen Post unter Erdbeben ein. Der besagte Erdstoß hatte eine Magnitude von 4.4 und einen Erdbebenherd in 43 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 15 km nordwestlich von Porirua lokalisiert. Porirua ist ein Ort an der Südwestspitze der neuseeländischen Nordinsel und liegt in relativer Nähe zum Vulkan Ruapehu. Dieser sorgte in den vergangenen Wochen für Schlagzeilen, weil sich das Wasser des Kratersees erwärmte und der Tremor hoch war. Man ortete einen Magmenkörper, der aufstieg und so das Wasser erhitzte. Zeitweise kam es zu staken Dampfentwicklungen. In den letzten 2 Wochen stabilisierte sich die Lage. Tremor und Wassertemperatur blieben zwar erhöht, nahmen aber etwas ab. Trotzdem blieb der Alarmstatus auf „gelb“ und man zeigte sich in Vulkannähe nervös. Gestern Nacht, als sich das Erdbeben manifestierte war es stürmisch am Vulkan und die Sensoren kombinierten starken Winddruck und die Erschütterung und machten daraus eine Eruption. So wurde automatisch ein Lahar-Alarm ausgelöst, woraufhin sich die Anwohner des Vulkans am vorgesehen Platz einfanden, an dem man sich im Notfall treffen soll, um evakuiert zu werden. Der Sammelplatz befindet sich am Chateau Tongariro im Dorf Whakapapa. Es handelte sich also um einen klassischen Fehlalarm, doch das zuständige Department of Conservation sagte in einem Statement, dass das System genauso funktionierte, wie es sein sollte.

In einem Zeitungsinterview meinte die leitende Rangerin am Tongariro, Anna Atchley, dass das Alarmsystem „schwer zu ignorierende“ Sirenen und die Stimme einer Person beinhaltet, die Anweisungen gibt. Sie ergänzte: „Uns ist es lieber, dass dies passiert als nicht. Vorsicht ist besser als Nachsicht.“

Der Ruapehu ist mit dem Tongariro Nationalpark assoziiert. Jetzt ist in Neuseeland Winter und die Hänge der Vulkane sind beliebte Skigebiete. Selbst wenn die Skipisten nachts leer sind, gibt es zahlreiche Menschen, die in Chalets und Hütten nahe der Pisten übernachten. Ein Vulkanausbruch nebst Lahar könnte schwerwiegende Folgen haben.

Ein weiteres interessantes Erdbeben manifestierte sich heute in Neuseeland. Es ereignete sich am Nordufer der Taupo-Caldera und hatte eine Magnitude von 3,4. Das Hypozentrum lag in nur 5 km Tiefe. Momentan bebt es häufig entlang der TVZ.

Vulkan-News 11.05.22: Neuseeland

Heute berichte ich über die beiden neuseeländischen Vulkane Ruapehu und White Island, die beide vulkanisch unruhig sind und sich auf eine Eruption vorbereiten könnten. Am Ruapehu ist die Wahrscheinlichkeit eines Vulkanausbruchs weiter gestiegen.

Zusammenfassung:

  • Am Ruapehu stieg die Wassertemperatur auf 41 Grad
  • Der Tremor bleibt hoch
  • Es wird viel Schwefeldioxid ausgestoßen
  • Die Ausbruchswahrscheinlichkeit ist gestiegen
  • White Island ist unruhig

Ruapehu: Schwefeldioxid-Ausstoß hat zugenommen

Staat: Neuseeland | Koordinaten: -39.28, 175.57 | Eruption: Hydrothermal

Am Ruapehu wird weiterhin starker Tremor registriert. Die Wassertemperatur des Kratersees ist auf 41 Grad Celsius gestiegen. Dieser Wert wurde binnen 12 Tage erreicht. Zuvor hatte sich die Temperatur für 4 Wochen lang bei Werten zwischen 36-38 Grad eingependelt. Vom Krater geht eine Wärmestrahlung mit 400 MW Leistung aus.

Einen Aufwärtstrend zeigt auch der Gasausstoß. Bei den letzten Messungen wurde festgestellt, dass der Vulkan 1970 Tonnen Schwefeldioxid am Tag emittiert. Dazu kommen 260 Tonnen Kohlendioxid. Dieses Gas erreicht im allgemeinen vor dem Schwefeldioxid die Erdoberfläche. Beides sind vulkanische Gase, die von einem aufsteigenden Magmenkörper ausgehen. Der hohe Schwefeldioxid-Ausstoß signalisiert, dass die Schmelze bereits relativ hoch im Fördersystem steht. Neben den unsichtbaren Gasen wird auch vermehrt Wasserdampf erzeugt. Der meiste Dampf wird durch Verdunstung des Kratersees erzeugt, aber er kann auch fumarolisch gefördert werden und dem Magma entweichen.

Die Vulkanologen vom GNS befürchten, dass es innerhalb von 4 Wochen zu kleinen Eruptionen kommen könnte, die sich auf den Kraterbereich beschränken. In erster Linie wird es sch dabei um phreatische Explosionen handeln. Diese könnten aber schon ausreichen, um Wasser aus den Kratersee zu drücken und Lahare zu erzeugen. Diese würden durch den Whangaehu River abfließen. Sollte sich die Aktivität dann steigern, könnten größere Lahare auch durch andere Schluchten/Flussbetten fließen. Zuletzt geschah das in den Jahren 1969, 1975 und 2007. Einen größeren Vulkanausbruch, wie er 1995-96 stattfand, halten die Vulkanologen für die nächsten 4 Wochen für unwahrscheinlich. Sollte die Aufheizphase allerdings noch länger als 4 Wochen dauern, steigt auch für eine stärkere Eruption die Wahrscheinlichkeit.

Ruapehu ist ein Vulkan der Taupo-Volcanic-Zone, die sich auf einer Länge von 350 km durch die neuseeländische Nordinsel zieht. Der Vulkan befindet sich fast am Südende der Vulkanzone. An deren Nordende liegt der Inselvulkan White Island.

White Island: Erdbeben in der Bay of Plenty

Staat: Neuseeland | Koordinaten: -37.52, 177.18 | Eruption: Ascheemissionen

Vor der Küste von Whakatane ereignete sich am Wochenende ein seismischer Schwarm. Mehr als 20 Erschütterungen wurden registriert. 4 Beben hatten Magnituden im 3er Bereich und wurden von den Anwohnern wahrgenommen. Generell ist die seismische Aktivität im Bereich der neuseeländischen Nordinsel hoch.

Von Whakatane aus startet man nach White Island. Die Insel liegt ca. 50 km vor der Küste. Die geophysikalischen Parameter hier sind ein wenig widersprüchlich. Das GSN meldete eine signifikante Abnahme der Fumarolentemperatur. Ende April betrug sie noch 111 Grad. Mitte März waren es 288 Grad. Dafür wurde im zentralen Kraterbereich eine leichte Inflation festgestellt. Die Schlote waren mit Wasser gefüllt und man beobachtete Geysiraktivität. Die Warnstufe bleibt bei „1“.

Vulkan Ruapehu heizt auf

Staat: Neuseeland | Koordinaten: -39.28, 175.57 | Eruption: Hydrothermal

Heute berichte ich euch ausführlicher über die Geschehnisse am neuseeländischen Vulkan Ruapehu.

Inhalt

  • Am Ruapehu heizt der Kratersee auf
  • Es wurde starker Tremor registriert
  • Die Vulkanologen fürchten Explosionen

Am Vulkan Ruapehu in Neuseeland, sieht es so aus, als würde sich im Untergrund des Vulkan Magma akkumulieren. Die Vulkanologen von GeoNet berichten von intensivem Tremor, der sich gestern unter dem Vulkane ereignete. Zugleich begann sich die Aufheizphase des Kratersees Te Wai ā-moe zu beschleunigen. Die Wassertemperatur stieg auf 31 Grad Celsius an. Aufwärm- und Abkühlphasen unterliegen am Ruapehu einer gewissen Zyklizität. Oft sind die Aufheizphasen von starkem Tremor begleitet, was auf einen erhöhten Gasfluss zurückzuführen ist.

Die letzte Zyklus erreichte im Januar 2022 seinen Höhepunkt, als die Kraterseetemperatur 32 Grad erreichte. Anschließend kühlte sich das Wasser auf 27-28 °C ab. Das Minimum wurde Ende Februar erreicht. Seit dem 13. März begann die Wassertemperatur wieder zu steigen. Der Wärmefluss in den See beträgt etwa 330 MW. Außerdem könnte sich die Wasserfarbe von Türkis nach Grau ändern, da hydrothermale Lösungen, die am Seeboden austreten, Sedimente aufwühlen.

Die Geoforscher nehmen an, dass die Wahrscheinlichkeit eines Vulkanausbruchs steigt, wenn Tremor einen erhöhten Gasfluss signalisiert. Besorgniserregend ist, dass die Wassertemperatur des Sees trotz des erhöhten Gasflusses nur langsam zunimmt, was darauf hindeutet, dass der Schlot unterhalb des Sees teilweise verstopft ist. Es besteht die Gefahr, dass sich im System ein hoher Gasdruck aufbaut und es zu einer starken Explosion kommt. Sollten sich Risse bilden, so dass das Seewasser in das Fördersystem eindringt, drohen phreatomagmatische Eruptionen.

Letzte große Eruption des Ruapehu war 1996

Zuletzt kam es am Ruapehu 1996 zu starken phreatomagmatischen Explosionen. Der Ausbruch hatte einen VEI 3. Im Jahr 2007 ereignete sich eine phreatische Explosion. Damals wurde ein Wanderer von einer Vulkanbombe verletzt. Er hatte Schutz in einer Berghütte gesucht. Die Bombe durchschlug das Dach.

Aufgrund der aktuellen vulkanischen Unruhen, wurde der Alarmstauts des Vulkans auf Stufe 2 erhöht. Das bedeutet, dass es ohne weitere Vorwarnungen zu Eruptionen kommen könnte und erhöhte Vorsicht angebracht ist. Der Alarmstatus für den Flugverkehr bleibt auf „Grün“.

Erdbeben-News 07.02.22: Neuseeland

  • Taiwan wurde von einem moderaten Erdbeben Mw 5,2 erschüttert
  • Vor der neuseeländischen Nordinsel gibt es mehrere moderate Erdbeben
  • Unter Island sind 3 Schwarmbeben aktiv

Taiwan: Erdbeben Mw 5,2

Datum: 07.02.2022 | Zeit: 10:58:25 UTC | Lokation:  24.37 N ; 122.04 E | Tiefe: 40 km | Mw 5,2

Vor der Nordostküste Taiwans bebte es mit einer Magnitude von 5,2. Das Hypozentrum lag 40 km tief. Das Epizentrum wurde 52 km südöstlich von Yilan lokalisiert. In der Gegend kam es in den letzten Monaten häufiger zu Erdbeben. Tatsächlich gibt es auch eine Vulkanregion im Norden der Insel. Die Erdstöße sind allerdings tektonischer Natur.

Neuseeland: Erdbeben Mb 3,2

Datum: 07.02.2022 | Zeit: 10:34:21 UTC | Lokation: 35.64 S ; 178.23 E | Tiefe: 190 km | Mb 3,2

Die Erdbebenserie vor der Küste der neuseeländischen Nordinsel hält weiter an. Heute bebte es mit Mb 3,2. Das Epizentrum wurde 263 km nordöstlich von Whitianga lokalisiert. Der Erdbebenherd befand sich in 190 km Tiefe und damit im Grenzbereich Asthenosphäre-Erdmantel. Die Beben stehen im Zusammenhang mit der Subduktion entlang des Kermadec-Tonga-Grabens, der in den Gestaden Neuseelands seinen Anfang findet. Beben in so großer Tiefe ereignen sich für gewöhnlich an subduzierten Krustenteilen, die noch nicht soweit aufgeheizt sind, dass sie plastisch verformbar sind. Wenn sie schmelzen, entsteht dort das Magma, dass an Vulkanen eruptiert wird, z.B. vom Inselvulkan White Island. Er befindet sich im Einzugsbereich der Bebenserie. Vor 2 Tagen ereignete sich in der Region ein Beben Mb 4,6.

Island: Mehrere Schwarmbeben aktiv

Auf Island im Nordatlantik sind mehrere Schwarmbeben aktiv. Neben den 2 bekannten Schwärmen auf Reykjanes (Fagradalsfjall) und bei Husafell, bebt es heute auch bei der Insel Grimsey an der Tjörnes-Fracture-Zone. Dort wurden heute Vormittag 23 Beben geortet. Unter Gesamt-Island wurden innerhalb von 48 Stunden 183 Erschütterungen detektiert.

Erdbeben-News 06.02.22: Afghanistan

  • In Afghanistan wurde ein Erdbeben Mw 5,7 detektiert
  • Südlich von Tonga gab es ein Erdbeben Mw 5,5
  • In Alaska bebte es mit Mw 5,2
  • Südwestlich von Neuseeland ereignete sich ein Beben Mb 5,2
  • In Polten trug sich ein Erdbeben Mb 4,6 zu
  • Die Seismizität unter Island bleibt hoch

Afghanistan: Erdbeben Mw 5,7

Datum: 05.02.2022 | Zeit: 04:16:01 UTC | Lokation: 36.51 N ; 71.14 E | Tiefe: 209 km | Mw 5,7

Die afghanische Hindukusch-Region wurde von einem Erdbeben der Magnitude 5,7 heimgesucht. Die Tiefe des Erdbebenherdes wurde mit 209 km angegeben. Damit handelt sich das Beben genaugenommen um ein Mantelbeben. Das Epizentrum wurde 49 km südwestlich von Ishqoshim (Tajikistan) festgestellt.

Tonga: Erdbeben Mw 5,5

Datum: 06.02.2022 | Zeit: 00:42:21 UTC | Lokation: 21.87 S ; 176.44 W | Tiefe: 178 km | Mw 5,5

Südlich von Tonga bebte die Erde mit einer Magnitude von 5,5. Das Hypozentrum lag in der Asthenosphäre, genauer, in einer Tiefe von 178 km. Das Epizentrum wurde 162 km südwestlich von  Nuku‘alofa festgestellt. Die Erschütterung war rein tektonischer Natur und stand nicht mit dem submarinen Vulkan Hunga Tonga-Hunga Ha’api in Verbindung.

Alaska: Erdbeben Mw 5,2

Datum: 06.02.2022 | Zeit: 07:22:32 UTC | Lokation: 62.74 N ; 148.62 W | Tiefe: 70 km | Mw 5,2

In Zentralalaska ereignete sich heute Morgen ein Beben der Magnitude 5,2. Das Hypozentrum lag 70 km tief. Das Epizentrum wurde 90 km nordöstlich von Susitna North lokalisiert. Darüber hinaus gab es entlang der Aleuten mehrere schwache-moderate Beben.

Neuseeland: Erdbeben Mb 5,2

Datum: 05.02.2022 | Zeit: 17:31:45 UTC | Lokation: 47.28 S ; 165.40 E | Tiefe: 10 km | Mb 5,2

Vor der Südwestküste der neuseeländischen Südinsel manifestierte sich ein Erdstoß Mb 5,2. Hier lag das Hypozentrum in 10 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich nach Angaben des EMSCs 224 km südwestlich von Riverton.

Polen: Erdbeben Mb 4,6

Datum: 05.02.2022 | Zeit: 05:19:01 UTC | Lokation: 51.55 N ; 16.12 E | Tiefe: 2 km | Mb 4,6

In der polnischen Bergbauregion von Lubin bebte es mit einer Raumwellen-Magnitude von 4,6. Das Hypozentrum lag in nur 2 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 13 km südöstlich von Głogów verortet.

Island: Schwarmbeben halten an

In den letzten 48 Stunden war die Seismizität unter Island wieder hoch. Insgesamt detektierte IMO in diesem Zeitraum 167 schwache Erdbeben. Die Meisten ereigneten sich unter der Reykjanes-Halbinsel und dort im Bereich von Grindavik und dem Fagradalsfjall. Der Schwarm bei Húsafell bleibt ebenfalls aktiv. Unter der Hekla gab es 2 Erschütterungen.