Kratersee des Vulkans Ruapehu heizt weiter auf – Wassertemperatur liegt bei 18 Grad
Seit Mitte Oktober steigt die Temperatur des Te Wai ā-moe langsam an. Nachdem der Kratersee Anfang Oktober einen Tiefstwert von 8 °C erreicht hatte, liegt die Temperatur nun bei 18–19 °C. Die Forscher von GeoNet registrieren zudem niedrige bis moderate vulkanische Schwefeldioxidemissionen und ein steigendes Maß an seismischer Aktivität.
Der Ruapehu ist ein 2.797 Meter hoher Stratovulkan auf der Nordinsel Neuseelands. Er befindet sich im Tongariro-Nationalpark, etwa 40 Kilometer südwestlich der Taupō-Caldera, zu deren Vulkanzone auch der Ruapehu gehört. Im Gipfelkrater hat sich ein Kratersee gebildet, der den Namen Te Wai ā-moe trägt. Seine Temperatur variiert zyklisch, angetrieben durch den Magmatismus unter dem Vulkan.
Zu Beginn des Jahres befand sich Te Wai ā-moe ab Februar in einer Abkühlungsphase, wobei die Seetemperatur von etwa 30 °C auf 8 °C Anfang Oktober sank. Während dieser Phase verringerte sich die Menge des durch den See austretenden Schwefeldioxids, und die vulkanischen Erschütterungen nahmen ab – ein Hinweis auf die Abkühlung des hydrothermalen Systems unter dem See.
Inzwischen gibt es deutliche Anzeichen für eine Wiedererwärmung des Kratersees, mit einem Temperaturanstieg von 10 °C seit Anfang Oktober. Sowohl dieser Anstieg als auch die aktuelle Temperatur liegen jedoch im Rahmen der erwarteten Normen.
Seismizität und Schwefeldioxid-Ausstoß sind am Ruapehu leicht erhöht
Während in den letzten Wochen nur wenige Erdbeben im Gipfelbereich des Ruapehu registriert wurden, zeigen Erdbebenkarten, dass sich an der Basis des Vulkans im Nordwesten und Südosten zwei Erdbebencluster gebildet haben.
Auch die Menge des am Ruapehu emittierten Schwefeldioxids hat seit Anfang Oktober 2024 zugenommen, was darauf hindeutet, dass das Fördersystem nun durchlässiger ist als während der vorherigen Abkühlungsphase. Diese Beobachtung stimmt mit schwachen Turbulenzen im See, schwimmenden Schwefelfäden auf der Wasseroberfläche und einer insgesamt höheren Wärmeübertragung in den See überein.
Da ein Ausbruch derzeit als unwahrscheinlich gilt, bleibt die vulkanische Alarmstufe auf 1, und der Flugfarbcode bleibt Grün.
Der letzte Ausbruch des Ruapehu ereignete sich im September 2007. Dabei kam es zu einer phreatischen Eruption, bei der neben Dampf vor allem Gestein aus der Schlotfüllung herausgeschleudert wurde. Eine größere Ausbruchsserie phreatomagmatischer Art fand in den Jahren 1995–1996 statt. Diese Eruptionen hatten erhebliche Auswirkungen auf die Umgebung und führten zur Evakuierung und Sperrung von Wanderwegen und Skigebieten. (Quelle: GeoNet)