Mount Spurr: Kratersee gewachsen

Kratersee des Mount Spurr vergrößerte sich – Seismizität erhöht

Der Mount Spurr ist einer von zwei Vulkanen Alaskas, die derzeit eine Alarmstufe oberhalb von Grün innehaben. Der Alarmstatus des Mount Spurr steht auf „Gelb“ und verdient daher die besondere Aufmerksamkeit der Vulkanologen in Alaska. Die Seismizität des Vulkans ist erhöht und täglich werden einige vulkanotektonische Erdbeben festgestellt. Wie heute bekannt wurde, unternahm das AVO am 18. Dezember einen Gasmessflug über den Vulkan, der in relativer Nähe zu Anchorage liegt. Gemessen wurde der Ausstoß von vulkanischen Gasen wie Wasserdampf (H₂O), Schwefeldioxid (SO₂), Kohlendioxid (CO₂) und Schwefelwasserstoff (H₂S). In einer Meldung zum Flug wurde nicht genauer auf die ermittelten Daten eingegangen, sondern nur mitgeteilt, dass Werte ermittelt wurden, die in etwa auf dem Niveau des letzten Gasmessfluges im Juni lagen.

Veränderungen gab es allerdings in der Morphologie des Kratersees, der sich seit dem Sommer im Crater Peak gebildet hat. Der Kratersee ist größer geworden und war zum Teil mit Eis bedeckt. Dass er jetzt im Winter nicht völlig zugefroren war, zeigt, dass am Seegrund Fumarolen sitzen, die heißes Gas emittieren und so das Wasser aufheizen. Zudem schwammen auf dem Wasser gelbliche Schwefelfladen.

Alles in allem scheint der Status des Mount Spurr relativ stabil zu sein: Der Vulkan emittiert vulkanische Gase und zusammen mit der erhöhten Erdbebentätigkeit verdichten sich die Hinweise, dass sich im Untergrund des Vulkans langsam Magma akkumuliert. Der Aufheizungsprozess geht relativ langsam vonstatten und bis jetzt ist es unklar, ob mittelfristig betrachtet eine Eruption erfolgen wird.

Mount Spurr gehört zu den aktivsten Vulkanen Alaskas und ist für explosive Ausbrüche bekannt. Der letzte größere Ausbruch ereignete sich 1992 und führte zu einer erheblichen Aschewolke, die den Flugverkehr beeinträchtigte.
Der zweite Vulkan in Alaska, der eine höhere Alarmstufe aufweist, ist der Aleutenvulkan Great Sitkin. Er steht auf „Orange“ und ist in einer schwachen eruptiven Tätigkeit begriffen, die sich auf den Kraterbereich beschränkt.

Mount Spurr – Steckbrief

Mount Spurr: Subduktionszonenvulkan in Alaska

Mount Spurr ist ein aktiver Stratovulkan im US-Bundesstaat Alaska. Mit einer Höhe von 3.374 m ist er etwas niedriger als der Ätna auf Sizilien, gehört aber dennoch zu den beeindruckenden Vulkanen der Region. Mount Spurr zählt zu den Subduktionszonenvulkanen Alaskas, die Teil des Aleutenbogens sind. Er liegt nur 130 Kilometer westlich von Anchorage, der größten Stadt des 49. Bundesstaates der USA.

Die Aleutenkette entstand durch die Subduktion der Pazifischen Platte unter die Nordamerikanische Platte. Bei diesem Prozess schmilzt die Ozeankruste teilweise im Erdmantel, wodurch Magma entsteht, das an den Vulkanen hinter der Subduktionszone als Lava austritt. Die tektonische Aktivität entlang dieser kontinentalen Naht führt nicht nur zu Vulkanausbrüchen, sondern auch zu starken Erdbeben, die potenziell Tsunamis auslösen können.

Der Gipfel des Mount Spurr wird von einem großen Lavadom gebildet, der sich innerhalb eines etwa 5 km breiten, nach Süden geöffneten Amphitheaters befindet. Dieses Amphitheater entstand durch den Kollaps einer Vulkanflanke eines Vorgängervulkans in der späten Eiszeit oder im frühen Holozän. Der Kollaps verursachte eine massive Schuttlawine, die von pyroklastischen Strömen begleitet wurde. Gesteinsmassen wurden dabei über 25 km in südöstliche Richtung transportiert. Die resultierenden Ablagerungen enthalten Blöcke mit Durchmessern von bis zu 100 Metern, was die enorme Energie des Ereignisses verdeutlicht.

Eruptionen am Mount Spurr

Nach diesem Kollaps bildeten sich mehrere Kegel und Lavadome innerhalb der offenen Depression. Der jüngste und aktivste Schlot, Crater Peak, befindet sich am südlichen Rand des Amphitheaters und ist teilweise von Eis bedeckt.

Crater Peak war die Quelle von etwa 40 holozänen Tephra-Schichten, die durch verschiedene Ausbrüche entstanden. Die Ablagerungen bestehen überwiegend aus Andesit und basaltischen Andesit. In geringeren Mengen kommen auch Basalt, Dazit und Rhyolith vor. Mount Spurr eruptierte also ein ungewöhnlich großes Spektrum unterschiedlichster Lavaarten.

Besonders hervorzuheben sind die beiden jüngsten Ausbrüche von 1953 und 1992, bei denen Asche bis nach Anchorage gelangte und den Flugverkehr stark beeinträchtigte. Beide Eruptionen brachten es auf einen VEI 4.

Jüngste Ereignisse am Mont Spurr

Im Jahr 2024 wurden Schwarmbeben registriert, und der Wärmefluss erhöhte sich, was zum Abschmelzen des Gletschereises auf dem Crater Peak führte. Dabei entstand ein kleiner Kratersee, der auf zunehmende vulkanische Aktivität hinweisen könnte. Der Alarmstatus wurde auf „Gelb erhöht.

Mount Spurr ist ein Beispiel für die dynamischen Wechselwirkungen zwischen Vulkanismus, Tektonik und eiszeitlich geprägten Prozessen, die die Geologie Alaskas maßgeblich beeinflussen. Sein geologischer Aufbau und seine eruptive Geschichte machen ihn zu einem wichtigen Objekt für die Erforschung von Vulkanprozessen in subduktionsgeprägten Zonen.

Mount Spurr: Erdbeben und Bodendeformationen

Mount Spurr mit anhaltender Bodenverformung und Erdbeben – Alarmstatus „Gelb“ bestätigt

Mount Spurr ist ein 3.383 Meter hoher Stratovulkan im US-amerikanischen Bundesstaat Alaska und liegt nur 130 Kilometer nordwestlich von Anchorage – der größten Stadt Alaskas – entfernt. Bei einer lange zurückliegende Eruption bildete sich eine Caldera, in der sich ein neuer Kegel formte, der Crater Peak genannt wird. Er ist seit über 5000 Jahren das Eruptionszentrum des Mount Spurr.

Der Vulkan steht im Fokus der Vulkanologen aufgrund einer deutlichen Zunahme seismischer Aktivitäten in diesem Jahr. Das Alaska Volcano Observatory hat bereits im Oktober (Vnet berichtete) den Alarmstatus des Vulkans von Grün auf Gelb erhöht, nachdem rund 1.500 schwache Erdbeben und Bodenverformungen festgestellt wurden – im Vergleich zu etwa 100 Erdbeben in einem normalen Jahr. Das stärkste Beben hatte eine Magnitude von 2,3. Außerdem sammelte sich Schmelzwasser vom Gletscher des Vulkans im Gipfelkrater und bildete einen kleinen dampfenden Kratersee. An seinem Ufer liegen Fumarolen.

Auch im Dezember hat es weitere Erdbeben gegeben. Auf der Shakemap des AVO sind ca. 100 Beben vermerkt. Die meisten hatten sehr geringe Magnituden und manifestierten sich unter der Nordflanke des Vulkans. Das stärkste Beben hatte eine Magnitude von 1,9.

Vulkanologen vom AVO betonen in Medienberichten, dass diese Aktivitäten auf einen möglicherweise bevorstehenden Vulkanausbruch hindeuten könnten, aber auch ohne Eruption abklingen können, wie es bereits zwischen 2004 und 2006 der Fall war. Die Wissenschaftler überwachen den Mount Spurr weiterhin, u.a. mit Hilfe von seismischen Stationen, Satellitendaten und Webcams, um Hinweise auf aufsteigendes Magma zu erkennen, das zu stärkeren Manifestationen der beobachteten Phänomene bis hin zu Eruptionen führen könnte.

Der letzte Ausbruch von Mount Spurr ereignete sich 1992. Eine Aschewolke erreichte damals 19 Kilometer Höhe, führte zu Flugausfällen und einer Aschedecke von etwa 6 Millimetern in Anchorage. Ein erneuter Ausbruch könnte erhebliche Auswirkungen haben, insbesondere auf den Flugverkehr. Vulkanasche, die scharfe und abrasive Eigenschaften besitzt, kann Düsentriebwerke beschädigen, was 1992 zur Schließung von Flughäfen führte. Dies ist besonders kritisch, da Anchorage heute ein bedeutendes globales Frachtdrehkreuz ist.

Mount Spurr: Anstieg der Seismizität

Mount Spurr ist seismisch unruhig – AVO-Team bereitete Monitoring auf den Winter vor

Mount Spurr ist ein Vulkan im fernen Alaska, dessen Monitoringsystem monatelang ausgefallen war. Nach einer ersten Reparatur im Frühjahr zeigten Daten, dass es zu einer erhöhten Seismizität gekommen war. Außerdem wurde eine Bodendeformationen festgestellt. Nun war ein Team vom AVO vor Ort um das Messsystem wintertauglich zu machen und Daten auszulesen. Eine erste Analyse zeigt, dass die Unruhen am Vulkan weiter anhalten.

Im April 2024 wurde eine Zunahme der seismischen Aktivität am Mount Spurr festgestellt, nachdem die Überwachungsstationen nach monatelanger Störung repariert wurden. Das Alaska Volcano Observatory (AVO) registrierte über 900 Erdbeben, die sich in zwei Bereichen konzentrieren: in Tiefen von 0 bis 10 Kilometern unter dem Vulkan und 20 bis 35 Kilometern südöstlich des Crater Peak. Das stärkste Erdbeben hatte eine Magnitude von 2,3. Die Häufigkeit (~20 pro Woche) und Stärke der Erdbeben blieben seit April unverändert. Diese Aktivität ähnelt Episoden von 1991-1992 und 2004-2006, die mit erhöhten seismischen Unruhen am Vulkan verbunden waren.

Im März 2024 begannen GNSS-Messungen, eine kontinuierliche Bodenverformung mit einer horizontalen Bewegung von etwa 4 cm zu registrieren. Vorläufige Modellrechnungen deuten auf eine Druckzunahme in 3 bis 5 Kilometern Tiefe westlich des Mount Spurr hin. Satellitendaten von 2023 bis 2024 bestätigen diese Verformungen.

Im Sommer 2024 bildete sich ein kleiner Kratersee, der zwischen Mai und Juni erstmals entdeckt und bei einem Überflug am 23. Juni dokumentiert wurde. Der See wuchs auf etwa 85 Meter Durchmesser und ist blaugrün gefärbt. Dampfaustritte aus Fumarolen entlang des Sees blieben unverändert. Es wurden keine vulkanischen Schlammlawinen oder bedeutende Schmelzen in der Gipfelregion beobachtet. Ein ähnlicher See entstand zuletzt 2004 während seismischer Unruhen, die nicht zu einem Ausbruch führten.

Gasemissionen zeigen geringe Mengen Schwefeldioxid und Kohlendioxid, ohne Anzeichen anomaler Magmaintrusionen. Während der Feldsaison 2024 wurden wichtige Wartungen an den Überwachungsstationen abgeschlossen, um den Betrieb im Winter zu sichern und Echtzeit-Daten zu gewährleisten. Der Mount Spurr wird durch seismische Netzwerke, GNSS, Infraschallsensoren und Fernerkundung überwacht.

Der Mount Spurr ist ein 3.374 m hoher Stratovulkan im Süden Alaskas, etwa 130 Kilometer westlich von Anchorage gelegen. Er gehört zur Aleutenkette, einer Vulkankette entlang der pazifischen „Feuerring“-Plattengrenze, die für häufige seismische und vulkanische Aktivitäten bekannt ist.