Vulkan-Nachrichten 19.02.22: Stromboli

  • Ein neues Bild vom Stromboli dokumentiert die Eruptionen
  • Die Länge des Lavastroms am Fuego fluktuiert
  • Am Merapi ging ein Pyroklastischer Strom ab

Stromboli: Neues Bild der Aktivität

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Was vor Corona schon beinahe alltäglich war, scheint mir heute eine Meldung wert zu sein: ein neues Bild zeigt die Aktivität des Vulkans. Dem Fotografen gelang es eine schöne strombolianische Eruption aufzunehmen. Nicht etwa vom Pizzo aus, sondern von der Quota 290 m. Bis dorthin ist der Aufstieg ohne Führer erlaubt. Bis zur 400 m Höhenmarke, die man auf dem Foto anhand der Verbauung erkennen kann, gehen aktuell die geführten Touren.

Die Aktivität des Vulkans wird vom LGS als moderat eingestuft. Der akustische Druck der Explosionen war in den vergangenen Tagen niedrig und wird mit 0,24 bar angegeben. Es wurde eine hohe Anzahl an thermischen Durchgängen registriert. Sie belieft sich gestern auf 600. Das legt nahe, dass es Lavaspattering gab. Der Kohlendioxid-Ausstoß betrug moderate 510 Tonnen am Tag. Die Tremor-Amplitude ist gegenüber dem Januar deutlich zurückgegangen und fällt beim LGS ebenfalls unter die Kategorie „medium“.

Das Foto zeigt, dass es selbst bei moderaten Messwerten schöne Ausbrüche geben kann. Das Bild wurde -laut Aussage des Fotografen- vor 2 Tagen aufgenommen.

Fuego: Lavastrom weiter aktiv

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Effusiv, ejektiv

Der Fuego bleibt effusiv und ejektiv aktiv. Der Lavastrom hatte gestern eine Länge von 250 m erreicht. Von der Lavafront gingen glühende Schuttlawinen ab. Sie konnte man nachts über unsere LiveCam beobachten. Heute soll der Strom nur noch auf einer Länge von 75 m aktiv sein. INSIVUMEH berichtet von 5-8 explosiven Eruptionen pro Stunde. Vulkanasche erreicht eine Höhe von 4700 m über Normalnull.

Merapi generierte Pyroklastischen Strom

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Am Merapi ging gestern ein Pyroklastischer Strom ab. Er erzeugte ein seismisches Signal von 152 Sekunden Dauer und mit einer Maximal-Amplitude von 17 mm. Darüber hinaus detektierte das VSI 182 Abgänge von Schuttlawinen und 6 hybride Erdbeben.

Vulkan-News 07.02.22: Ebeko

  • Auf der Kurileninsel Paramushir eruptiert der Ebeko
  • Am Kilauea gibt es regelmäßige DI-Events
  • Der Krakatau war gestern weiter aktiv
  • Der Lewotolok eruptiert strombolianisch
  • Vom Merapi gingen 3 Pyroklastische Ströme ab

Ebeko mit neuer Eruption

Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Eruption: Phreatisch

Auf der Kurileninsel Paramushir eruptiert der Ebeko wieder. Gestern wurde in unserer FB-Vulkangruppe ein neues Video einer Eruption geteilt. Zu sehen ist, dass eine Explosion eine kleine Asche-Dampf-Wolke erzeugte. Der Ausbruch könnte unter Wassereinfluss gestanden haben. Weitere Informationen liegen nicht vor, die offiziellen Kanäle erwähnen bis jetzt keine neue Eruption.

Die letzten Eruptionen, die bei KVERT gemeldet wurden stammten am 2. Februar vom Chikurachki im Süden von Paramushir. Momentan dampft dieser Vulkan nur.

Update: Eine neue Eruption konnte nicht bestätigt werden. Bei den als neu geteilten Aufnahmen handelt es sich um Bilder vom letzten Jahr.

Kilauea: Lavasee bleibt aktiv

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Der Lavasee im Halema’uma’u-Krater ist nun seit mehreren Tagen ohne Pause aktiv. Es werden regelmäßige Deflation-Inflation Events (DI-Events) aufgezeichnet. Die Intervalle zwischen den Ereignissen entsprechen wieder dem Rhythmus, wie vor der Leilani-Eruption. Der Lava-Ausstoß aus dem Westschlot im Halema’uma’u fluktuiert mit den DI-Events und auch der Spiegel des Lavasees hebt und senkt sich in diesem Rhythmus um bis zu 5 Meter. Ein Indiz für eine eigenständige Zirkulation des Lavasees. Während am unteren Südwestrift weiterhin Erdbeben registriert werden, bleibt es am Ostrift und dem Pu’u ‚O’o ruhig. An beiden Riftsystemen wird leichte Bodendeformation festgestellt.

Krakatau ist heute ruhiger

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Eruption: Strombolianisch

Gestern meldete das VSI 7 Eruptionen vom Anak Krakatau. Sie förderten Aschewolken, die Höhen zwischen 500 und 1500 m erreichten. Die Seismizität war niedrig und es wurde nur 1 vulkanotektonisches Beben aufgezeichnet. Die letzte-VONA-Warnung stammt von gestern Abend. Heute scheint die Eruption an Schwung verloren zu haben.

Lewotolok mit strombolianischen Eruptionen

Staat: Indonesien | Lokation: -8.272, 123.505| Eruption: Strombolianisch

Auf der indonesischen Insel Lembata bleibt der Lewotolok aktiv. Dem VSI gelang es gestern Nacht, eine schöne strombolianische Eruption zu fotografieren. Innerhalb von 6 Stunden wurden 4 Explosionen beobachtet. Die Seismizität ist erhöht und es wurden 8 Tremorphasen detektiert. Es sieht so aus, als würde der Vulkan aktiv bleiben.

Merapi erzeugte 3 Pyroklastische Ströme

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Gestern Nachmittag meldete das VSI 3 Pyroklastische Ströme, die vom Südwestdom des Vulkans Merapi abgingen. Zudem wurde eine Aschewolke bestätigt, die bis 600 m über Kraterhöhe aufstieg. Im Tagesverlauf wurden 154 Schuttlawinen gesichtet. Nachts hinterließen sie auf Fotos Glutspuren. Die Seismizität ist mit 4 Hybriderdbeben als gering einzustufen. Die Lavadome wachsen vergleichsweise langsam.

Vulkan-News 06.02.22: Merapi

  • Am Ätna bebt es mit M 3,3
  • Die Eruptionen auf Anak Krakatau halten an
  • Vom Merapi ging eine Aschewolke aus
  • Der Santiaguito ist weiterhin aktiv

Ätna: Erdbeben M 3,3

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Eruption: Strombolianisch

Gestern Morgen erschütterte ein Erdbeben der Magnitude 3,3 die Ostflanke des Vulkans in Sizilien. Das EMSC detektierte das Hypozentrum in 10 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 8 km nordwestlich von Acireale. Obwohl es sich um ein Erdbeben an einer bekannten Störungszone handelte, ergaben Studien, dass diese durch Spannungsaufbau infolge von Magmenaufsteig entstehen können.

Anak Krakatau in Eruption

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Eruption: Strombolianisch

Die Eruptionen auf Anak Krakatau gehen weiter. Das VSI meldet für gestern 7 explosive Eruptionen. Sie erzeugten seismische Signale mit Maximal-Amplituden von 60 mm und 160 Sekunden Dauer. Die Seismografen zeichneten 9 vulkanisch bedingte Erdbeben auf. Das VAAC Darwin meldet heute Vulkanasche in einer Höhe von 2100 m. Sie driftet in Richtung Osten. Offenbar wird bei den Eruptionen nur wenig glühende Tephra gefördert, denn nennenswerte thermische Anomalien wurden bislang nicht detektiert.

Merapi mit Aschewolke

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Auch vom Merapi ging eine Aschewolke aus. Sie ist auf LiveCam-Aufnahmen des PVMGB/VSI zu sehen. Es gibt auch Bilder mit einer rot illuminierten Wolke. Explizite Meldungen dazu sind mir bisher nicht untergekommen, aber es sieht so aus, als hätte es ein Kollapsereignis am Zentraldom gegeben, bei dem rotglühendes Material freigelegt wurde. In den Berichten ist von zahlreichen Schuttlawinen die Rede, von starken Entgasungen und von einigen vulkanische bedingten Erdbeben. Pyroklastische Ströme, oder Explosionen werden nicht erwähnt.

Update 10:45 Uhr: Nun meldet das VAAC Darwin Vulkanasche in einer Höhe von 3700 m. Die Aschewolke bewegt sich in Richtung Osten.

Santiaguito mit erhöhter Aktivität

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.76, -91.55 | Eruption: Dom

Der guatemaltekische Domvulkan Santiaguito bleibt aktiv. MIROVA registriert eine moderate Wärmestrahlung. Gestern erreichte sie eine Leistung von 55 MW. Aktuell liegt der Wert bei 29 MW. INSIVUMEH berichtet von intensiver Extrusion und damit einhergehendem Domwachstum. Auf der Westflanke des Doms ist ein Lavastrom aktiv. Es gehen Schuttlawinen ab, die diffuse Aschewolken bis auf fast 4000 m Höhe aufsteigen lassen. Es besteht die Gefahr, dass Pyroklastische Ströme generiert werden.

Vulkan-News 02.02.22: Merapi

  • Am Ätna ereignete sich ein kleines Schwarmbeben
  • Am Merapi stieg die Seismizität signifikant
  • Der Semeru eruptiert Vulkanasche
  • Am Taal ist die Seismik erhöht

Ätna mit Schwarmbeben

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Eruption: Strombolianisch

Unter der Ostflanke des sizilianischen Vulkans Ätna ereignete sich ein Schwarmbeben. Das INGV zeigt 13 Erschütterungen für den 31. Januar an. Die meisten Erdbeben ereigneten sich in einem Cluster, der sich ca. 1.5 km nördlich vom Monte Fontane formierte. Das stärkste Beben brachte es auf eine Magnitude von 2,4, mit einem Hypozentrum in 5,3 km Tiefe. Im Wochenbericht schreibt das INGV, dass es nahezu kontinuierliche strombolianische Eruptionen am Neuen Südostkrater gegeben hat. Aus der Bocca Nuova gab es schwache bis moderate Infraschall-Ereignisse, die auf tief sitzende Explosionen hindeuteten.

Merapi mit hoher Seismizität

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Vor 2 Tagen ging am Merapi ein kleinerer Pyroklastischer Strom ab. Zudem wurden und werden täglich zahlreiche Abgänge von Schuttlawinen registriert. Die Seismizität stieg in den vergangenen 2 Tagen signifikant an: pro Tag wurden mehr als 100 vulkanotektonische- und hybride Erdbeben detektiert. Es sind die höchsten Werte der letzten 3 Monate. Sollten die Beben anhalten, kann man davon ausgehen, dass ein neuer Schub Magma aufsteigt und die Dome bald anfangen schneller zu wachsen.

Semeru stößt Vulkanasche aus

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption: Dom

Der indonesische Vulkan Semeru stieß wieder eine Aschewolke aus. Laut VAAC erreichte sie eine Höhe von 4900 m und driftete in Richtung Nordosten. Im Krater des Vulkans wächst ein Lavadom und es werden sporadisch Pyroklastische Ströme generiert. Die aktuelle Aschewolke könnte von einer der Glutwolken ausgehen. Starke Regenfälle können Lahare auslösen.

Taal mit vielen Erdbeben und hohem SO2-Ausstoß

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Phreatisch

Auf den Philippinen gibt der Taal weiter Rätsel auf, indem er bei anhaltender Deflation viel Schwefeldioxid ausstößt und zugleich seine Seismizität erhöhte. Gestern registrierte PHILVOLCS 31 vulkanotektonische Erdbeben, inkl. 8 Tremorphasen. Der Schwefeldioxid-Ausstoß belief sich auf 10.594 Tonnen am Tag. Im Kratersee auf Volcano Island wellten hydrothermale Fluide auf. Dampfwolken erreichten eine Höhe von bis zu 600 m.

Vulkan-News 28.01.22: Sakurajima

  • Der Sakurajima eruptierte eine größere Aschewolke
  • Am Bromo gibt es eine schwache thermische Anomalie
  • Der Semeru eruptiert strombolianisch
  • Am Merapi wachsen die beiden Dome

Sakurajima mit größerer Eruption

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Asche-Emissionen

Auf der südjapanischen Insel Kyushu eruptierte der Sakurajima 3 Mal. Die letzte Eruption ereignete sich heute Morgen um 5:24 UCT und ließ Vulkanasche bis auf einer Höhe von 4300 m aufsteigen. Die Eruptionswolke driftete in Richtung Osten. Das Ereignis wurde mit diversen LiveCam aufgezeichneten und steht als Video parat. Auf den Aufzeichnungen ist zu erkennen, dass sich die Asche lange in der Luft hielt.

Die Daten des Vulkans sind momentan noch recht unauffällig, und es gibt keine Hinweise darauf, dass eine länger dauernde Eruptionsserie, oder ein großer Vulkanausbruch anstehen. Vor einer Woche gab es vor der Ostküste von Kyushu ein Schwarmbeben mit Erschütterungen im 4er Bereich. Doch es ist unwahrscheinlich, dass diese Beben die Eruption getriggert haben.

Bromo mit thermischen Signal

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.95112.95 | Eruption: Fumarolisch

Am indonesischen Vulkan Bromo wurde gestern ein Satellitenfoto aufgenommen, in dessen Infrarot-Spektrum eine Wärmeanomalie im Krater zu erkennen ist. Sie geht geht vom Hauptschlot des Vulkans aus und signalisiert, dass Magma im Fördersystem steht. Dafür spricht auch eine starke Dampfentwicklung. Die Vulkanologen vom VSI meldeten heute Nacht eine schwache Tremorphase. In den vergangenen Tagen kam es zu vereinzelten vulkanotektonischen Erdbeben. Es ist möglich, dass sich der Vulkan mittelfristig auf eine Eruption vorbereitet.

Semeru fördert Lava

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption: Strombolianisch

Entdeckt habe ich das Signal am Bromo zufällig, als ich gucken wollte, was der Semeru macht. Am Nachbarvulkan des Bromos ist ebenfalls ein thermisches Signal sichtbar. Es ist deutlich stärker als am Bromo und zieht sich in einzelnen Hotspots bis auf die Südost-Flanke hinab. Hier scheint also ein wenig glühende Lava unterwegs zu sein. Die Anomalie im Krater könnte von glühender Tephra stammen, die explosiv gefördert wird. Denkbar ist auch erneutes Domwachstum.

Merapi mit weiterem Domwachstum

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Der Merapi bleibt aktiv, auch wenn die Anzahl der täglichen Schuttlawinen etwas abgenommen hat. Das VSI detektierte in den ersten sechs Tagesstunden 23 Lawinenabgänge. Die Seismik ist gering. Aus einem neuen Bericht der Vulkanologen geht hervor, dass die beiden Lavadome im Gipfelbereich langsam weiter wachsen. Der Zentraldom hat ein Volumen von gut 3 Millionen Kubikmeter und eine Wachstumsrate von 5000 Kubikmeter pro Tag. Der Lavadom am südwestlichen Kraterrand bringt es auf ein Volumen von 1,67 Millionen Kubikmeter, bei einer Wachstumsrate von etwa 10.000 Kubikmeter am Tag. Noch kann man die Dome als relativ klein bezeichnen. Sollten sie eines Tages zusammenwachsen und den neuen Gipfel des Vulkans bilden, dann steigt das Gefahrenpotenzial deutlich.

Vulkan-News 13.01.22: Piton Fournaise

  • Der Tremor am Fournaise ist hoch
  • Der Karymsky stößt weiter Aschewolken aus
  • Am Merapi wurde ein Pyroklastischer Strom gesichtet
  • Aschewolken gehen auch vom Shiveluch aus

Fournaise: Tremor hoch

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Eruption: Flankeneruption

Der Piton de la Fournaise auf La Réunion bleibt aktiv. Ungewöhnlich ist, dass der Tremor weiter gestiegen ist, obwohl die sichtbare Aktivität nicht zugenommen hat. Der Tremor ist nun stärker als zu Beginn der Eruption. Die Vulkanologen vom OVPF erklären dies damit, dass sich das Fördersystem verengte und dass das Magma daher mit einem höheren Druck durch das System fließt. Der Krater des Schlackenkegels hat sich weiter geschlossen, doch immer noch wird glühende Tephra über seinen Rand geworfen. Heute Morgen kam es zum Überfließen der Lava und es bildeten sich sichtbare Lavaströme am Fuß des Kegels. Ansonsten fließt die Lava unterirdisch, bis sie kurz vor der Lavafront aus der Tube austritt. Die Förderrate liegt bei 4 Kubikmeter pro Sekunde. Es wird Deflation registriert.

Beim Piton de la Fournaise handelt es sich um einen Schildvulkan mit einer Höhe von 2.632 Metern. Wie es typisch für Hotspotvulkane vom Hawaii-Typ ist, eruptiert er überwiegend effusiv und fördert basaltische Lavaströme. Die Aktivität des Vulkans wird kontinuierlich überwacht und bei Bedarf können Evakuierungen angeordnet werden. Er ist seit 2007 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.

Der Piton de la Fournaise liegt auf der französischen Insel La Réunion im Indischen Ozean. Er ist einer der aktivsten Vulkane der Welt und bricht regelmäßig aus.

Der Piton de la Fournaise ist ein beliebtes Ziel für Touristen und Vulkanologen, die die vulkanische Aktivität und die atemberaubende Landschaft der Insel erleben möchten. Es gibt auch mehrere Wanderwege, die den Vulkan umgeben und einen spektakulären Blick auf die Aktivität und die umliegende Landschaft bieten. Normalerweise ist die Caldera des Vulkans öffentlich zugänglich, doch in eruptiven Zeiten wird sie inzwischen gesperrt.

Karymsky fördert Aschewolken

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

Auf der russischen Halbinsel Kamtschatka ist der Karymsky weiter aktiv und eruptiert Vulkanasche. Das VAAC brachte seit gestern 8 VONA-Meldungen heraus. Heute Morgen erreichte die Aschewolke eine Höhe von 7600 m und driftete in Richtung Nordwesten. KVERT setzte den Alarmstatus für den Flugverkehr auf „orange“, die Vulkanasche stellt eine Gefahr für den Flugverkehr dar und jederzeit muss man mit hoch aufsteigenden Aschewolken rechnen. Der Karymsky liegt so abgeschieden, dass es weder eine Livecam gibt, noch regelmäßige visuelle Observierungen. Menschen werden durch seine Eruptionen normalerweise nicht gefährdet.

Merapi mit Pyroklastischen Strom

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Der Merapi liegt auf der indonesischen Insel Java und baut weiter an seinen beiden Lavadomen. Der Dom auf der Südwestseite des Kraters ist besonders aktiv: von ihm gingen gestern 101 Schuttlawinen ab. Zudem wurde ein Pyroklastischer Strom gesichtet. Er glitt 1500 m weit und erzeugte ein seismisches Signal von 127 Sekunden Dauer. Es hatte eine Maximal-Amplitude von 25 mm.

Shiveluch bleibet aktiv

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

Ebenfalls im Stadium der Eruption begriffen ist der Shiveluch auf Kamtschatka. Hier wurden gestern 4 Eruptionen gemeldet, die Aschewolken bis zu 4300 m hoch förderten. Sie wurden vom Wind in Richtung Norden verfrachtet.

Vulkan-News 09.01.22: Wolf

Wolf-Vulkan: Eruption geht weiter

Staat: Ecuador | Koordinaten: 0.032-91.332 | Eruption: Spalteneruption

Die Spalteneruption am Wolf-Vulkan auf der Galapagos-Insel Isabela geht weiter. Das VAAC detektiert weiterhin eine Schwefeldioxid-Wolke über der Insel. MIROVA meldete heute Nacht eine extreme thermische Strahlung mit 23116 MW Leistung. Sie verringerte sich im Tagesverlauf auf 572 MW. Sehr wahrscheinlich gab es eine dünne Wolkenschicht, die das Signal abschwächte.

In den jüngsten Medienberichten heißt es, dass die Lavaströme im Süden des Vulkans fließen und weit von den Gebieten bedrohter Tierarten entfernt sind. Endemische Arten wie Schildkröten und der Rosa Leguan sind derzeit nicht gefährdet.

Manam mit thermischen Signal

Staat: PNG | Koordinaten: -4.08; 145.04 | Eruption: Paroxysmus

Der Vulkan Manam emittiert eine hohe Wärmestrahlung mit einer Leistung von 166 MW. Sie könnte von einem zähen Lavastrom im Kraterbereich stammen. Möglicherweise bereitet sich der Vulkan auf einen Paroxysmus vor. Der Inselvulkan liegt in der Bismarck-See vor der Küste von Papua Neuguinea.

Merapi: Pyroklastischer Strom

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Heute ging am Merapi auf Java ein Pyroklastischer Strom ab. Laut der indonesischen Bergbaubehörde hatte er eine Gleitstrecke von 2500 m. Diese Strecke legte der Strom in 204 Sekunden zurück. Das zugehörige seismische Signal hatte eine Maximal-Amplitude von 31 mm. Das VSI registrierte gestern 127 Schuttlawinen. Die Seismizität hat wieder nachgelassen. Dennoch wurden einige vulkanisch bedingte Erdbeben aufgezeichnet.

Sangay: Thermisches Signal ist hoch

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Eruption: Vulcanianisch

Auch der ecuadorianische Vulkan Sangay emittiert eine hohe Wärmestrahlung. Sie betrug heute Morgen 756 MW. Zudem detektierte das VAAC Vulkanasche in einer Höhe von 6100 m. Es könnte sein, dass ein Pyroklastischer Strom abging. Sie entstehen am Sangay häufig durch Kollaps-Ereignisse an einem Lavastrom auf der Südflanke des Vulkans.

Vulkan-News 07.01.21: Rincon de la Vieja, Merapi

Am Rincon de la Vieja ereignete sich eine explosive Eruption. Es entstanden Lahare. Die Vulkane Piton Fournaise und Merapi bleiben munter.

Rincon de la Vieja: Eruption detektiert

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 10.83, -85.32|Eruption: Phreatisch

Gestern ereignete sich in Costa Rica eine spontane Eruption. Sie ging vom Vulkan Rincon de la Vieja aus, der in der Provinz Guanacaste liegt. Der Vulkanausbruch ereignete sich nachts, so dass es nur wenige visuellen Beobachtungen gibt. Allerdings war auf den LiveCams für einige Sekunden rotglühende Tephra zu sehen gewesen, was relativ untypisch ist, denn normalerweise sind die spontanen Eruption am Rincon de la Vieja phreatischer Natur. Die Vulkanologen von OVSICORI-UNA registrierten zudem Lahare: der Hauptkrater des Vulkans ist mit einem See gefüllt und Schlammströme stellen eine große Gefahr dar. Sie haben bei früheren Eruptionen bereits Menschenleben gefordert.

Piton de la Fournaise: Lavaüberlauf

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Eruption: Flankeneruption

Gestern kam es zu einem Überlaufen der Lava über den Kraterrand des neuen Schlackenkegels. Die Aktivität war mit einem Anstieg des Tremors verbunden. Seine Amplitude erreichte fast wieder so hohe Werte, wie zu Beginn der Eruption. Jochen, ein Mitglied unseres Vulkanvereins, war vor Ort und konnte vorgestern glühende Tephra beobachten, die weit über den Kraterrand hinaus ausgestoßen wurde.

Merapi mit glühenden Schuttlawinen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Auf Java ist der Merapi weiterhin aktiv: der Dom wächst und es gehen glühende Schuttlawinen ab. Der indonesische Vulkanguide Andi ist fast jede Nacht vor Ort präsent und beobachtet den Vulkan. Er zeigt sich von der Aktivität begeistert und befürchtet zugleich, dass bald größere Pyroklastische Ströme generiert werden könnten. Laut Andi ging heute Nacht ging bereits ein moderater Vertreter der gefürchteten Glutwolken ab. Die lokale Presse berichtet von eine 2 km langen Spur glühender Lava.

Das VSI registrierte gestern 131 Schuttlawinen. Die Seismizität stieg den dritten Tag in Folge: es wurden 57 Hybriderdbeben und 15 vulkanotektonische Erschütterungen registriert. Sollte der Trent anhalten, dann verstärkt sich der Magmenaufstieg wieder.

Vulkan-News 31.12.21: Fagradalsfjall

Das ist der voraussichtlich letzte Bericht dieses Jahres. Ich möchte allen Leserinnen und Lesern für ihre Treue danken und wünsche einen Guten Rutsch ins neue Jahr. Für Morgen habe ich mir den Umstieg auf die https-Verschlüsselung vorgenommen. Während der Umstellung kann es zu Betriebsstörungen auf Vnet kommen.

Unter dem isländischen Vulkan Fagradalsfjall steigt weiter Magma auf. Der Lavasee im Kilauea ist aktiv. Am Merapi gehen Schuttlawinen ab und Semeru ließ eine Aschewolke aufsteigen.

Fagradalsfjall: Weiterer Magmenaufstieg

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Seismik

Das Schwarmbeben auf Reykjanes ist abgeflaut, doch noch immer gibt es einige Erschütterungen im Bereich des Magmatischen Ganges. Isländische Wissenschaftler fanden heraus, dass weiterhin Magma unter dem Bereich von Fagradalsfjall aufsteigt. Nachdem es sich am Montag in 2000 m Tiefe befunden haben soll, wurde es gestern in einer Tiefe von 1600 m lokalisiert. Demnach steigt es mit einer Rate von 130 m pro Tag auf. Rechnet man diese Rate hoch, dann könnte es am 11. Januar die Oberfläche erreichen. Allerdings ist das nur ein rechnerischer Wert, denn meisten beschleunigt sich der Aufstieg in der finalen Phase, oder er kommt ins Stocken. Vor der ersten Eruption gab es mehrere Schwarmbeben nebst Inflation, bevor es zum Ausbruch kam. Wie auch immer, die Wahrscheinlichkeit, dass die Eruptionsstelle im Geldingadalur reaktiviert wird, oder sich in der Nähe des Fagradalsfjall neue Spalten auftun werden, ist relativ hoch. Es könnten aber noch Wochen, statt Tage vergehen, bis wir dort wieder Lava zu sehen bekommen werden.

Kilauea: Lavasee aktiv

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Am Kilauea auf Hawaii geht die Lavasee-Aktivität weiter. Es handelt sich um eine On-Off-Eruption, bei der es phasenweise zu relativ starken Lava-Ausstoß kommt, der dann wieder nach einigen Tagen aufhört. Dank der Feiertage gibt es keine neuen Messdaten vom Vulkan, dafür aber ein paar Nahaufnahmen die ich hier teilen möchte.

Merapi mit glühenden Schuttlawinen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Am Merapi gehen weiterhin zahlreiche glühende Schuttlawinen ab: heute meldete das VSI bereits 73 Abgänge. Dafür ist die Seismizität sehr gering, bzw. nicht vorhanden. Der Magmenaufstieg erfolgt still, ohne große Erschütterungen zu erzeugen. Die Aufstiegswege sind frei. Es wird aber auch relativ wenig Magma gefördert.

Semeru eruptiert Aschewolke

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption: Ascheeruption

Auf der indonesischen Insel Java ging erneut eine moderate Aschewolke vom Semeru aus. Sie stieg bis auf einer Höhe von 5800 m auf und driftete in Richtung Osten. Auf einem Sentinel-Satellitenfoto konnte man in den letzten Tagen noch die Thermalspur eines Lavastroms identifizieren, der über dem Südwesthang floss. Es könnten weitere Pyroklastische Ströme entstehen. Allerdings ist die Seismizität gering und es werden auch nur selten Schuttlawinen detektiert, was für einen allgemeinen Rückgang der Aktivität spricht.