Vulkan-News 30.03.22: Eruptionen in Indonesien

Im heutigen Vulkan-Update geht es um eruptierende Vulkane in Indonesien. Von dort gibt es heute 4 VONA-Meldungen über Aschewolken. Außerdem lest ihr über die bedeutendsten Eruptionen des Archipels.

  • Anak Krakatau eruptiert Asche bis auf 1000 m Höhe
  • Am Dukono erreicht die Asche eine Höhe von 2100 m
  • Am Merapi gehen Schuttlawinen ab
  • Der Ibu lässt Vulkanasche bis auf 2400 m aufsteigen
  • Der Semeru eruptiert weiter und schickt Asche auf 4300 m Höhe

Anak Krakatau

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Eruption: Asche

Im Sunda Strait ist es der Anak Krakatau, der weiterhin aktiv ist. Gegenüber der Initialphase, wird die Asche jetzt weniger hoch ausgestoßen. Nachts wurde rotglühende Tephra beobachtet. Das VSI meldete gestern 3 Explosionen. Die Seismizität ist erhöht. Es wurden 9 Tremorphasen, 30 Niedrigfrequenzerdbeben und 22 vulkanotektonische Erschütterungen registriert.

Dukono

Datum: 21.04.2021 | Lokation: 1.70, 127.87 | Eruption:  Asche

Auf Halmahera liegt der Aschespeier Dukono. Er förderte gestern Asche bis auf 2100 m Höhe. Das VSI registriert hier nur wenige Erdbeben. Gestern gab es nur 1 vulkanotektonische Erschütterung. Dennoch ist Dukono für seine frequenten Eruptionen bekannt. Die Asche lagert sich auf den Pflanzen am Vulkanhang ab, wo die -meist nassen- Vulkanbesteiger sie abstreifen und sich eindrecken. Daher ist der Dukono auch als Dreckschleuder verrufen.

Merapi

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Der Merapi auf Java baut weiter an seinen beiden Lavadomen. Gestern gingen 96 glühende Schuttlawinen ab. Das VSI meldete zudem 10 vulkanisch bedingte Erdbeben. Die Seismizität ist vergleichsweise gering.

Ibu

Datum: 21.04.2021 | Lokation: 1.49, 127.63 | Eruption:  Dom

Der Ibu ist der 2. eruptierende Vulkan auf Halmahera. In seinem Kratern wachsen Lavadome. Heute steht er in den News, weil er eine Aschewolke eruptierte, die bis auf einer Höhe von 2400 m über dem Meeresspiegel aufstieg. Gestern wurden vom VSI 87 Eruptionssignale aufgezeichnet. Auch seismisch betrachtet ist der Vulkan recht munter: Es wurden 13 Tremorphasen und 35 vulkanotektonische Erdbeben registriert.

Semeru

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption: Asche

Am Semeru auf Java, stieg die Vulkanasche bis auf 4300 m Höhe auf. Gestern wurden 66 seismische Eruptionssignale registriert. Die Seismizität ist gering, es gab nur 1 vulkanotektonisches Erdbeben.

Im indonesischen Archipel sind viele Vulkane aktiv. Aktuell haben 4 Vulkane (Lewotolok, Merapi, Semeru, Sinabung) den Alarmstatus „orange“ und 18 Vulkane stehen auf „gelb“. 46 Feuerberge haben einen „grünen“ Status. Hier droht keine unmittelbare Eruption, dennoch sind sie potenziell aktiv und zeigen für gewöhnlich fumarolische Aktivität. Sie könnten in recht kurzer Zeit erwachen. Das VSI beschreibt diesen Alarmstatus wie folgt: „Die Ergebnisse visueller und instrumenteller Beobachtungen schwanken, zeigen jedoch keine signifikante Aktivitätssteigerung.“

Bedeutende Eruptionen in Indonesien

Indonesien hat weltweit die höchste Anzahl aktiver Vulkane: 127 Feuerberge eruptierten in den letzten 10.000 Jahren mindestens einmal. Betrachtet man das gesamte Erdzeitalter Quartär, dann waren es gut 150 Vulkane die ausbrachen. Dabei kann es durchaus eine Dunkelziffer geben.

Einige der bedeutendsten Eruptionen des Quartärs spielten sich im indonesischen Archipel ab. Allen voran ist die Toba-Eruption zu nennen, bei der nicht nur eine gewaltige Caldera entstand, sondern auch die gesamte Menschheit kurz vor ihrem Untergang stand. Forscher entdeckten ein genetisches Schlüsselloch, dass infolge der Toba-Eruption vor 72.000 Jahren auftrat: damals überlebten nur knapp 1000 Individuen die Katastrophe. Auf der ganzen Welt wohlbemerkt, denn der Toba-Ausbruch war so gewaltig, dass es durch Asche und Aerosole in der Luft zu einem globalen vulkanischen Winter kam, der die 1000 kältesten Jahre der Würm-Eiszeit auslöste. Demnach stammen alle heute lebenden Menschen von den 1000 Überlebenden der Katastrophe ab. Selbst wenn die Zahl der Überlebenden nicht korrekt sein sollte, wurde die Menschheit drastisch reduziert.

Zwei weitere bedeutende Eruptionen Indonesiens beeinflussten die jüngere Weltgeschichte maßgeblich. Zum Einen war da der Ausbruch des Tambora. Er ereignete sich 1815 und verursachte ebenfalls einen globalen Temperatursturz. Das Folgejahr war das „Jahr ohne Sommer“, in dem man sogar in Europa hungerte. Freilich stellte damals niemand einen Zusammenhang mit der Eruption im fernen Indonesien her. Anders sah es bei der zweiten bedeutenden Eruption des 19. Jahrhunderts aus: als 1883 der Krakatau explodierte und Tsunamis auslöste, verbreiteten sich nicht nur die Wellen global: Dank des kurz zuvor verlegten Telegrafenkabels erfuhr die ganze zivilisierte Welt von der Katastrophe und das fast in Echtzeit. Das war die Geburtsstunde des Globalen Dorfes. Diesem Ereignis verdanken wir nicht nur die zeitnahe Nachrichtenübermittlung, sondern in der Weiterentwicklung auch die Datenübertragung vulkanischer Parameter in Echtzeit.

Vulkan-News 23.03.22: Chirinkotan

Chirinkotan eruptiert Vulkanasche

Staat: Russland | Koordinaten: 48.98, 153.48 | Eruption: Explosiv

Der Kurilenvulkan Chirinkotan eruptierte gestern Vulkanasche. Eine VAAC Meldung bestätigt eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 3000 m aufstieg und in Richtung Nordosten driftete. Der unbewohnte Inselvulkan war zuletzt 2013 ausgebrochen.

Manadas: Warnstufe erhöht

Staat: Portugal | Koordinaten: 38.65, -28.05 | Eruption: Seismik

Wie bereits in dem ausführlichen Bericht zu den Erdbeben auf der Azoreninsel São Jorge erwähnt, wurde der Alarmstatus des Vulkanrückens bei Mandanas auf „gelb“ erhöht. Grund hierfür ist ein eine seismische Krise nebst Bodenhebung.

Vulkan Merapi mit Schuttlawinen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Vom Merapi gingen gestern 96 glühende Schuttlawinen ab. Heute waren es bereits 66 Abgänge, die registriert wurden. Gestern wurde nur 1 Hybriderdbeben festgestellt. Heute gab es 1 vulkanotektonisches Beben. Die Seismizität ist gegenüber dem Wochenende rückläufig. Dennoch kann weiterhin Magma aufsteigen und die Dome füttern. Zuletzt verloren sie aber mehr Material, als sich aufstaute.

Sangay ist heiß und stößt Vulkanasche aus

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Eruption: Vulcanianisch

Der ecuadorianische Vulkan Sangay emittiert eine hohe Wärmestrahlung mit einer Leistung von 720 MW. Vulkanasche erreicht eine Höhe von 11.600 m und driftet in westliche Richtung. Der Hauptteil der Eruptionswolke wurde in 6100 m Höhe festgestellt.

Semeru mit Aschewolke

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption: Dom

Auf der indonesischen Insel Java ist es der Semeru, der weiterhin Aschewolken eruptiert. In der letzten VONA-Meldung heißt es, dass Vulkanasche in 5200 m Höhe festgestellt wurde. Sie weht in Richtung Südwesten. Wahrscheinlich ging ein Pyroklastischer Strom ab.

Vulkan Merapi am 20.03.22

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Inhalt

  • Am Merapi gingen Pyroklastische Ströme ab
  • Sie flossen über 3 km weit
  • Die Dome haben an Volumen eingebüßt

Vulkan Merapi generiert Pyroklastische Ströme

Am Merapi auf Java gingen heute Nachmittag 5 Pyroklastische Ströme ab. Sie erzeugten seismische Signale mit einer Amplitude von 31 mm und hielten bis zu 358 Sekunden an. Damit dürfte die Gleitstrecke des längsten Stroms ca. 3-4 km lang gewesen sein. Bereits gestern wurde ein Pyroklastischer Strom generiert, der ca 2,5 km weit kam. Darüber hinaus gehen weiterhin zahlreiche glühende Schuttlawinen ab. Im Vergleich zu gestern ist die Seismizität deutlich rückläufig. (Archivbild)

Lavadome schrumpften

Gegenüber dem letzten Update zum Zustand der beiden Lavadome, hat der Zentraldom deutlich an Volumen verloren. Im letzten Bericht hieß es, dass der Dom ein Volumen von 3,2 Millionen Kubikmeter hat. Nun beläuft es sich auf gut 2,6 Millionen Kubikmeter. Diese Volumenabnahme zeigt, dass durch Schuttlawinen und Pyroklastischen Strömen mehr Material verloren ging, als aus der Tiefe aufsteigt. Der Dom am südwestlichen Kraterrand hat ein Volumen von knapp 1.550.000 Kubikmeter. Im letzten Monat war er bereits auf fast 1,7 Millionen Kubikmeter gewachsen.

Der Leiter der Katastrophenschutzbehörde (BPPTKG), Hanik Humaida, erklärte, dass der Südwestdom ca. 2 m Höhe einbüßte. Dahingehend wären in den letzten Tagen keine sichtbaren Veränderungen am Zentraldom beobachtet worden. Daraus schließe ich, dass der Zentraldom bereits bei der letzten Phase (10. März) mit Abgängen Pyroklastischer Ströme sein Volumen einbüßte.

Die Behörde weißt darauf hin, dass es weiterhin eine Sperrzone am Merapi gibt. Sie ist asymmetrisch geformt und orientiert sich nach den Gebieten mit dem größten Gefährdungspotenzial. Diese Zone umfasst die Flüsse Bedog, Krasak und Bebeng. Dort misst die Sperrzone 7 km. Im Südwesten, beim Fluss Boyong ist sie 5 km groß. Mit 3 km am kleinsten, ist sie im Südosten beim Fluss Woro. Neben Pyroklastischen Strömen drohen in den aufgeführten Flusstälern auch Lahar-Abgänge.


Weitere Kurzmeldungen

Semeru mit Pyroklastischen Strömen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption: Dom

Auf Java ist nicht nur der Merapi aktiv, sondern auch der Semeru. Von seinem flachen Lavadom gingen gestern ebenfalls Pyroklastische Strome ab. Sie glitten bis zu 332 Sekunden lang und legten in dieser Zeit eine Gleitstrecke von 3,5 km zurück. Zudem meldete das VSI 66 explosive Eruptionen.

Vulkan-Kurznachrichten 19.03.22

  • Am Ätna gab es ein Erdbeben Ml 3,3
  • Der Merapi generierte einen Pyroklastischen Strom
  • der Nevado del Ruiz stößt Vulkanasche aus
  • Am Sabancaya gab es einen Erdbebenschwarm

Ätna: Erdbeben Ml 3,3

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Fumarolisch

Gestern Nachmittag gab es unter dem Ätna ein Erdbeben der Magnitude 3,3. Das Hypozentrum lag in gut 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde unter der Südwestflanke lokalisiert, genauer, 1.1 km südlich vom Monte Denza. Das Beben war wahrscheinlich tektonischer Natur. Darüber hinaus gab es einige schwächere Erschütterungen an unterschiedlichen Lokalitäten des Vulkans. Der Tremor bewegt sich im unteren Drittel des gelben Bereichs. Das LGS registrierte nur wenige Infraschallereignisse. Zur Zeit ist es bewölkt und es lässt sich nichts über evtl. Wärmesignale sagen.

Merapi mit Pyroklastischen Strom

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Am Merapi löste sich ein Pyroklastischer Strom. Er generierte ein seismisches Signal von 211 Sekunden Dauer und mit einer Maximal-Amplitude von 32 mm. Die Seismizität nahm über die letzten 3 Tage kontinuierlich zu. Gestern wurden gut 80 vulkanisch bedingte Erschütterungen detektiert. Magma sucht sich einen Weg nach Oben und zerbricht dabei umliegendes Gestein.

Nevado del Ruiz eruptiert Vulkanasche

Staat: Kolumbien | Koordinaten: 34.89, -75.32 | Eruption: Strombolianisch

Der Nevado del Ruiz eruptiert Aschewolken. Laut VAAC erreichen sie eine Höhe von 7000 m und driften westwärts. Über die letzten Monate nahm die Aktivität des Vulkans leicht, aber stetig zu. Vor Ort ist man besorgt, dass sich eine große Eruption anbahnen könnte.

Sabancaya mit Schwarmbeben

Staat: Peru| Koordinaten: -15.79-71.86 | Eruption:  Vulcanianisch

Vor 4 Tagen manifestierte sich am Sabancaya ein Erdbebenschwarm. Er bestand aus 21 Erschütterungen, die unter dem Colca-Tal lagen. Die Vulkanologen von IGEMET schreiben, dass die Beben durch die Reaktivierung von Störungszonen infolge von Magmenaufstieg ausgelöst wurden. Seit 2004 hebt sich der Boden einer 45 Kilometer durchmessende Zone am Sabancaya. Die jährliche Hebungsrate liegt bei 3.5-5 Zentimeter pro Jahr. Die Aktivität des Vulkans änderte sich durch die Beben bislang nicht. Mehrmals täglich werden Aschewolken gefördert, die bis zu 1000 m über Kraterhöhe aufsteigen.

Vulkan-News 10.03.22: Merapi

  • Vom Merapi ging eine Aschewolke aus
  • Sie wurde von pyroklastischen Strömen verursacht
  • Langsames Domwachstum
  • Warnung vor Laharen

Merapi mit größere Aschewolke

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Merapi
Merapi Archivbild

Auf der indonesischen Insel Java eruptierte der Merapi. Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 6000 m auf und driftete in nördliche Richtung. Das VAAC brachte gestern Abend eine entsprechende VONA-Warnung heraus. Die Aschewolke ist mit dem Abgang pyroklastischer Ströme assoziiert gewesen. Das VSI meldete gestern 5 Abgänge von Glutwolken, heute waren es bereits 11, wobei die pyroklastischen Ströme gestern stärker waren. Sie erzeugten seismische Signale, die bis zu 570 Sekunden anhielten und Maximalamplituden von 75 mm erzeugten. Das Besondere an den pyroklastischen Strömen war, dass sie nicht nur im Südwesten des Vulkans abgingen, sondern auch in südöstlicher Richtung. Sie gingen vom zentralen Dom aus und nahmen die Route der verheerenden Ströme aus dem Jahr 2010 und flossen in Richtung Kali Adem. Die Behörden reagierten schnell und evakuierten Anwohner und sperrten das Open-Air-Museum, das die Schäden von 2010 dokumentiert und zugleich ein Mahnmal ist. Der Sandabbau wurde ebenfalls gestoppt und die Arbeiter in Sicherheit gebracht.

Die Dome des Vulkans Merapi wachsen nur langsam

Der Dom hat ein Volumen von 3,2 Millionen Kubikmeter und wächst nur langsam. Im letzten Wochenbulletin vom VSI wird er als stabil bezeichnet. Der Dom am Südwestrand des Kraters misst 1,6 Millionen Kubikmeter. Im Nordwesten des Gipfelbereichs wurde eine Deformation festgestellt. Die Hebungsrate soll 4 mm am Tag betragen. Die Seismizität ist gering und es sieht mir nicht nach einem massiven Magmaschub aus, der nun Teile des Doms hat kollabieren lassen. Möglicherweise kam es zu phreatischen Eruptionen im Dom aufgrund von Regen. Aber auch ohne weiteren Trigger können Dome instabil werden und kollabieren. Die Schwerkraft machts.

Da noch Regenzeit ist, wird vor Laharen gewarnt, die durch Regenfälle ausgelöst werden könnten und die frischen Ablagerungen der pyroklastischen Ströme in Schlamm verwandeln. Besonders gefährdet sind die Flusstäler, aber auch Areal in deren Nähe.

Vulkan-News 26.02.22: Ätna

  • Der Ätna emittierte gestern Aschewolken
  • Der Kilauea bleibt aktiv
  • Der Dom des Vulkans Merapi ist gewachsen

Ätna mit Ascheemissionen

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Strombolianisch

Gestern emittierte der Neue Südostkrater erneut Aschewolken. Starker Wind drückte die Asche nieder, so dass die Wolken nicht besonders hoch aufstiegen. Auf einem Foto ist zu erkennen, dass die Wolken ansonsten gar nicht einmal so klein waren. Die Asche zog durch die Scharte im Südwesten. Unklar bleibt, ob es sich dabei nicht sogar um einen Aschestrom handelte, der von weiteren Kollapsereignissen ausgelöst wurde. Bei vergleichbaren Ereignissen in der Vergangenheit entstand dabei eine große Spalte im Südostkrater. Sollte diese Art der Aktivität länger anhalten, könnte sich entsprechendes wiederholen.

Das LGS registrierte moderate Infraschall-Signale, die einen akustischen Druck von bis zu 1 Pa erzeugten. Die Explosionen kamen überwiegend aus Richtung des NSEC. Alle 4 Gipfelkrater entgasten. Tremor und Seismizität waren gering. Dafür registrierte MIROVA eine moderate Wärmestrahlung. So stellt sich wieder einmal die Frage, ob die aktuellen Ascheeruptionen Vorzeichen des nächsten Paroxysmus sein könnten? Vor den letzten Ereignissen gab es eine gut 1 wöchige Pause zwischen der ersten Sichtung von Aschewolken und dem Paroxysmus. Die aktuelle Serie von Paroxysmen begann im letzten Jahr und ist als sehr intensiv einzustufen. Sie ist vergleichbar mit den 66 Paroxysmen zwischen 2011 und 2013. Wie lange sie noch anhalten wird ist ungewiss, doch die Abstände zwischen den Events wurden zuletzt immer länger und es kann davon ausgegangen werden, dass dem Vulkan langsam die Puste ausgeht.

Beim Ätna handelt es sich um einen 3.357 m hohe Stratovulkan, der aber auch einige Charakteristika eines Schildvulkans zeigt. er dominiert die Ostküste Siziliens und lenkt das Geschick der Menschen in seinem Wirkungskreis.


Kilauea: Lavasee bleibt aktiv

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Der Kilauea auf Hawaii stößt weiterhin Lava aus. Sie wird aus einem Schlot in der Westflanke des Halema’uma’u-Kraters gefördert und speist einen Lavasee. Die Spiegel des Lavasees fluktuiert im Rhythmus der DI-Events. Aktuell wurde der Scheitelpunkt einer Inflationsphase überschritten und es setzte Deflation ein. Die Seismizität ist erhöht: gestern wurden gut 30 Erschütterungen unter dem Kilauea registriert.


Merapi: Dom weiter gewachsen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Der Dom im Zentrum des Merapi-Kraters ist deutlich gewachsen. Laut BVMGB beträgt sein Volumen nun 3,2 Millionen Kubikmeter. Pro Tag wächst der Dom um 5000 Kubikmeter. Die Wachstumsrate des Doms am südwestlichen Kraterrand ist doppelt so hoch. Dennoch beträgt sein Volumen nur 1,67 Millionen Kubikmeter, denn hier gehen regelmäßig Schuttlawinen und Pyroklastische Ströme ab, so dass der Dom nur wenig an Größe zulegt. Die zentrale Staukuppe ist nun deutlich durch die Scharte in der Kraterwand sichtbar. Die Scharte bildete sich bei der Eruption von 2010 unter ähnlichen Bedingungen, wie jene im Neuen Südostkrater des Ätnas: es kam zu Kollapsereignissen durch Lavaextrusion und den Abgängen von Pyroklastischen Strömen.

Vulkan-Nachrichten 19.02.22: Stromboli

  • Ein neues Bild vom Stromboli dokumentiert die Eruptionen
  • Die Länge des Lavastroms am Fuego fluktuiert
  • Am Merapi ging ein Pyroklastischer Strom ab

Stromboli: Neues Bild der Aktivität

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Was vor Corona schon beinahe alltäglich war, scheint mir heute eine Meldung wert zu sein: ein neues Bild zeigt die Aktivität des Vulkans. Dem Fotografen gelang es eine schöne strombolianische Eruption aufzunehmen. Nicht etwa vom Pizzo aus, sondern von der Quota 290 m. Bis dorthin ist der Aufstieg ohne Führer erlaubt. Bis zur 400 m Höhenmarke, die man auf dem Foto anhand der Verbauung erkennen kann, gehen aktuell die geführten Touren.

Die Aktivität des Vulkans wird vom LGS als moderat eingestuft. Der akustische Druck der Explosionen war in den vergangenen Tagen niedrig und wird mit 0,24 bar angegeben. Es wurde eine hohe Anzahl an thermischen Durchgängen registriert. Sie belieft sich gestern auf 600. Das legt nahe, dass es Lavaspattering gab. Der Kohlendioxid-Ausstoß betrug moderate 510 Tonnen am Tag. Die Tremor-Amplitude ist gegenüber dem Januar deutlich zurückgegangen und fällt beim LGS ebenfalls unter die Kategorie „medium“.

Das Foto zeigt, dass es selbst bei moderaten Messwerten schöne Ausbrüche geben kann. Das Bild wurde -laut Aussage des Fotografen- vor 2 Tagen aufgenommen.

Fuego: Lavastrom weiter aktiv

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Effusiv, ejektiv

Der Fuego bleibt effusiv und ejektiv aktiv. Der Lavastrom hatte gestern eine Länge von 250 m erreicht. Von der Lavafront gingen glühende Schuttlawinen ab. Sie konnte man nachts über unsere LiveCam beobachten. Heute soll der Strom nur noch auf einer Länge von 75 m aktiv sein. INSIVUMEH berichtet von 5-8 explosiven Eruptionen pro Stunde. Vulkanasche erreicht eine Höhe von 4700 m über Normalnull.

Merapi generierte Pyroklastischen Strom

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Am Merapi ging gestern ein Pyroklastischer Strom ab. Er erzeugte ein seismisches Signal von 152 Sekunden Dauer und mit einer Maximal-Amplitude von 17 mm. Darüber hinaus detektierte das VSI 182 Abgänge von Schuttlawinen und 6 hybride Erdbeben.

Vulkan-News 07.02.22: Ebeko

  • Auf der Kurileninsel Paramushir eruptiert der Ebeko
  • Am Kilauea gibt es regelmäßige DI-Events
  • Der Krakatau war gestern weiter aktiv
  • Der Lewotolok eruptiert strombolianisch
  • Vom Merapi gingen 3 Pyroklastische Ströme ab

Ebeko mit neuer Eruption

Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Eruption: Phreatisch

Auf der Kurileninsel Paramushir eruptiert der Ebeko wieder. Gestern wurde in unserer FB-Vulkangruppe ein neues Video einer Eruption geteilt. Zu sehen ist, dass eine Explosion eine kleine Asche-Dampf-Wolke erzeugte. Der Ausbruch könnte unter Wassereinfluss gestanden haben. Weitere Informationen liegen nicht vor, die offiziellen Kanäle erwähnen bis jetzt keine neue Eruption.

Die letzten Eruptionen, die bei KVERT gemeldet wurden stammten am 2. Februar vom Chikurachki im Süden von Paramushir. Momentan dampft dieser Vulkan nur.

Update: Eine neue Eruption konnte nicht bestätigt werden. Bei den als neu geteilten Aufnahmen handelt es sich um Bilder vom letzten Jahr.

Kilauea: Lavasee bleibt aktiv

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Der Lavasee im Halema’uma’u-Krater ist nun seit mehreren Tagen ohne Pause aktiv. Es werden regelmäßige Deflation-Inflation Events (DI-Events) aufgezeichnet. Die Intervalle zwischen den Ereignissen entsprechen wieder dem Rhythmus, wie vor der Leilani-Eruption. Der Lava-Ausstoß aus dem Westschlot im Halema’uma’u fluktuiert mit den DI-Events und auch der Spiegel des Lavasees hebt und senkt sich in diesem Rhythmus um bis zu 5 Meter. Ein Indiz für eine eigenständige Zirkulation des Lavasees. Während am unteren Südwestrift weiterhin Erdbeben registriert werden, bleibt es am Ostrift und dem Pu’u ‚O’o ruhig. An beiden Riftsystemen wird leichte Bodendeformation festgestellt.

Krakatau ist heute ruhiger

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Eruption: Strombolianisch

Gestern meldete das VSI 7 Eruptionen vom Anak Krakatau. Sie förderten Aschewolken, die Höhen zwischen 500 und 1500 m erreichten. Die Seismizität war niedrig und es wurde nur 1 vulkanotektonisches Beben aufgezeichnet. Die letzte-VONA-Warnung stammt von gestern Abend. Heute scheint die Eruption an Schwung verloren zu haben.

Lewotolok mit strombolianischen Eruptionen

Staat: Indonesien | Lokation: -8.272, 123.505| Eruption: Strombolianisch

Auf der indonesischen Insel Lembata bleibt der Lewotolok aktiv. Dem VSI gelang es gestern Nacht, eine schöne strombolianische Eruption zu fotografieren. Innerhalb von 6 Stunden wurden 4 Explosionen beobachtet. Die Seismizität ist erhöht und es wurden 8 Tremorphasen detektiert. Es sieht so aus, als würde der Vulkan aktiv bleiben.

Merapi erzeugte 3 Pyroklastische Ströme

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Gestern Nachmittag meldete das VSI 3 Pyroklastische Ströme, die vom Südwestdom des Vulkans Merapi abgingen. Zudem wurde eine Aschewolke bestätigt, die bis 600 m über Kraterhöhe aufstieg. Im Tagesverlauf wurden 154 Schuttlawinen gesichtet. Nachts hinterließen sie auf Fotos Glutspuren. Die Seismizität ist mit 4 Hybriderdbeben als gering einzustufen. Die Lavadome wachsen vergleichsweise langsam.

Vulkan-News 06.02.22: Merapi

  • Am Ätna bebt es mit M 3,3
  • Die Eruptionen auf Anak Krakatau halten an
  • Vom Merapi ging eine Aschewolke aus
  • Der Santiaguito ist weiterhin aktiv

Ätna: Erdbeben M 3,3

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Eruption: Strombolianisch

Gestern Morgen erschütterte ein Erdbeben der Magnitude 3,3 die Ostflanke des Vulkans in Sizilien. Das EMSC detektierte das Hypozentrum in 10 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 8 km nordwestlich von Acireale. Obwohl es sich um ein Erdbeben an einer bekannten Störungszone handelte, ergaben Studien, dass diese durch Spannungsaufbau infolge von Magmenaufsteig entstehen können.

Anak Krakatau in Eruption

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Eruption: Strombolianisch

Die Eruptionen auf Anak Krakatau gehen weiter. Das VSI meldet für gestern 7 explosive Eruptionen. Sie erzeugten seismische Signale mit Maximal-Amplituden von 60 mm und 160 Sekunden Dauer. Die Seismografen zeichneten 9 vulkanisch bedingte Erdbeben auf. Das VAAC Darwin meldet heute Vulkanasche in einer Höhe von 2100 m. Sie driftet in Richtung Osten. Offenbar wird bei den Eruptionen nur wenig glühende Tephra gefördert, denn nennenswerte thermische Anomalien wurden bislang nicht detektiert.

Merapi mit Aschewolke

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Auch vom Merapi ging eine Aschewolke aus. Sie ist auf LiveCam-Aufnahmen des PVMGB/VSI zu sehen. Es gibt auch Bilder mit einer rot illuminierten Wolke. Explizite Meldungen dazu sind mir bisher nicht untergekommen, aber es sieht so aus, als hätte es ein Kollapsereignis am Zentraldom gegeben, bei dem rotglühendes Material freigelegt wurde. In den Berichten ist von zahlreichen Schuttlawinen die Rede, von starken Entgasungen und von einigen vulkanische bedingten Erdbeben. Pyroklastische Ströme, oder Explosionen werden nicht erwähnt.

Update 10:45 Uhr: Nun meldet das VAAC Darwin Vulkanasche in einer Höhe von 3700 m. Die Aschewolke bewegt sich in Richtung Osten.

Santiaguito mit erhöhter Aktivität

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.76, -91.55 | Eruption: Dom

Der guatemaltekische Domvulkan Santiaguito bleibt aktiv. MIROVA registriert eine moderate Wärmestrahlung. Gestern erreichte sie eine Leistung von 55 MW. Aktuell liegt der Wert bei 29 MW. INSIVUMEH berichtet von intensiver Extrusion und damit einhergehendem Domwachstum. Auf der Westflanke des Doms ist ein Lavastrom aktiv. Es gehen Schuttlawinen ab, die diffuse Aschewolken bis auf fast 4000 m Höhe aufsteigen lassen. Es besteht die Gefahr, dass Pyroklastische Ströme generiert werden.