Indonesien: Vulkanausbruch am Merapi

Der Vulkan Merapi auf der indonesischen Insel Java ist heute Nacht ausgebrochen. Aus dem Krater stieg Dampf und vulkanische Asche auf. Viele Anwohner reagierten in Panik und einige 100 Menschen wurden evakuiert. Genaue Fakten sind noch dünn gesäht. Die Vulkanologen untersuchen, ob es ein einzelnes Event war, dass möglicher Weise durch einen Kollaps im Krater ausgelöst wurde, oder ob sich der Aktivitätsstatus tatsächlich geändert hat.

Zuletzt gab es 2010 ein katastrophale Eruption am Vulkan Merapi.

Merapi: kleiner Vulkanausbruch

Am indonesischen Vulkan Merapi ereignete sich gestern Morgen eine kleine Ascheeruption. Gegen 9.15 Uhr Ortszeit hörten Anwohner nahe gelegener Ortschaften einen Explosionsknall. Kurz darauf rieselte in 3 Dörfern Vulkanasche nieder.

Laut Aussagen der örtlichen Vulkanologen besteht kein Grund zur Sorge, alle vulkanologischen Parameter seien normal. Ein größerer Vulkanausbruch wird derzeit nicht erwartet. Der Alarmstatus bleibt auf „grün“.

Merapi: Gaseruption

Am Mount Merapi auf Java ereignete sich am Sonntag eine kleine Eruption. Presseberichten zufolge soll eine Gaseruption den Kollaps einer Kraterwand verursacht haben. Daraufhin stieg Vulkanasche bis zu einem Kilometer hoch auf und lagerte sich auf der Westflanke des Vulkans ab. Vermutlich handelte es sich bei der Vulkanasche um altes Material, dass durch den Zusammenbruch der Kraterwand aufgewirbelt wurde. Möglicher Weise ist anstelle einer Kraterwand ein Teil des neuen Domes kollabiert. Ein Domkollaps kann jederzeit einen größeren Vulkanausbruch verursachen.

 

Merapi: Inflation und Domwachstum

Der japanische Wissenschaftler Masako Iguchi leitete ein 3-jähriges Projekt am Vulkan Merapi. Er und sein Team kamen zum Schluss, dass der Vulkan wieder zu einer Eruption bereit ist, allerdings lasse sich nicht genau sagen, wann der nächste Vulkanausbruch kommen wird.
Am Merapi begann kurz nach der letzten Eruption im Oktober 2010 wieder Magma aufzusteigen, was zur Deformation der Vulkanflanken führte. Diese begannen sich zunächst leicht aufzublähen. Seit 2011 wächst bereits wieder ein neuer Lavadom im Krater.
Chris Weber bestieg den Kraterrand letztes Jahr und machte einige Fotos vom glühenden Lavadom. In den letzten Tagen wurden auch Bilder publiziert, die von einer ferngesteuerten Flugdrohne gemacht wurden. Hierauf sieht man, dass der Dom im 600 m durchmessenden Krater dampft.
Genau genommen ist der Merapi bereits in einer eruptiven Phase, denn ein Lavadom ist nichts anderes, als ein sehr zähflüssiger Lavastrom, der den Förderschlot verstopft. Wenn der Gasdruck im Inneren des Vulkans zu groß wird, kann es zu einem explosiven Ausbruch kommen. Gefürchtet sind auch Domkollapse, bei denen Gerölllawinen und pyroklastische Ströme ausgelöst werden.
Das Stadium mit Domwachstum kann mitunter Jahre andauern bevor es zu einem größeren Vulkanausbruch kommt. Nach dem Ausbruch von 2010 bietet der Krater viel Platz für einen Dom. Allerdings sind einige Vulkanologen der Meinung, dass der Merapi seinen Ausbruchscharakter geändert hat und zu einem Zyklus explosiver Eruptionen gewechselt ist, bei dem das Domwachstum eher eine untergeordnete Rolle spielt. In diesem Fall kann der Merapi schneller ausbrechen, als bisher angenommen. Einige Monate vor dem letzten Ausbruch wurde starke Inflation registriert. Diese kam weniger durch große Magmamengen zustande, die sich im Berg ansammelten, als durch hohen Gasdruck. Starke Explosionen sprengten dann auch den alten Lavadom aus dem Krater und lösten pyroklastische Ströme aus, die mehrere Dörfer zerstörten und mehr als 350 Menschen das Leben kosteten.

Merapi: Seismik nimmt zu.

Nun hat es auch der Leiter des PVMGB Surono bestätigt: der Merapi ist nach einer ungewöhnlich kurzen Ruhephase dabei zu erwachen. Gestern wurden 35 niederfrequente Erdbeben registriert, die darauf hindeuten, dass sich Magma im Untergrund des Vulkans bewegt. Ich denke es ist nur noch eine Frage von Tagen, bis der Alarmstatus erhöht wird.

Beim letztenVulkanausbruch im November 2010 starben am Merapi 350 Menschen. 5 Dörfer wurden zerstört. Die Bewohner sind noch mit den Wiederaufbau beschäftigt.

Vulkane Indonesiens: Merapi, Semeru, Kawah Ijen & Galunggung

Merapi: am indonesischen Vulkan, der zuletzt im November 2010 ausbrach, wird nun eine erhöhte Seismik registriert. Die Zahl der mehrphasigen Beben stieg in den letzten Wochen kontinuierlich an: von anfänglichen 2 – 3 Beben pro Tag Ende Januar, auf 63 Beben am 12 Februar. Zudem ereigneten sich einige flache vulkanische Beben und es gab seismische Signale von Lawinenabgängen. Diese Anzeichen deuten darauf hin, dass im Krater des Vulkans ein neuer Dom wächst. Der Alarmstatus bleibt allerdings zunächst auf „grün“. Unmittelbar rechnet man dort nicht mit einem gefährlichen Vulkanausbruch.

Semeru: am Vulkan in Ostjava wurde der Alarmstatus auf „orange“ erhöht. Dies geschah nachdem man 3 kleine pyroklastische Ströme beobachtet hatte, die ca. 500 m weit den Hang hinabflossen. Zudem wächst ein Lavadom, aus dem auch 2 kurze zähflüssige Lavaströme austreten sollen. Die Seismik ist ebenfalls erhöht.

Kawah Ijen: dort hat die erhöhte seismische Aktivität nachgelassen und der Alarmstatus wurde auf „gelb“ zurückgestuft. Der Zugang zum Krater ist nun auch für Touristen wieder frei.

Galunggung: der Vulkan in Westjava zeigt Anzeichen erhöhter Aktivität. Die Wassertemperatur des Kratersees stieg sprunghaft von 27 Grad auf 40 Grad an. Der Alarmstatus wurde auf „gelb“ gesetzt.

Karangetang und Merapi

Neben dem Bromo sorgten in den vergangenen Tagen zwei weitere indonesische Vulkane für Schlagzeilen:

Der Karangetang auf Siau produzierte pyroklastische Ströme. Sie etstanden aufgrund anhaltenden Domwachstums. Mehr als 1200 Anwohner mussten aus der Gefahrenzone evakuiert werden.

Am Merapi gab es nach starken Regenfällen Lahare. Die Schlammströme entstehen, wenn abgelagerte Vulkanasche an steilen Vulkanhängen durch Wasser mobilisiert wird. Diese können noch lange Zeit nach dem eigentlichen Vulkanausbruch auftreten.

Lahare am Merapi

Am Merapi haben mehrere Lahare große Verwüstungen angerichtet. Sie zerstörten einige Brücken, u.a. auch die Gempol Brücke am Putih River, die eine wichtige Verbindungsroute der oberen Gemeinden an der Merapiflanke darstellte.

Montag Nacht überflutete ein Lahar den Magelang-Yogyakarta Highway und unterbrach ihn auf einer Breite von 500 Metern für 18 Stunden.

Lahare entstehen, wenn nach einem Vulkanausbruch Asche durch Wasser mobilisiert wird. Die Schlammströme führen große Mengen Geröll mit und können bis zu 100 km/h schnell werden.