Merapi eruptiert pyroklastische Ströme

Gestern gingen vom Merapi 6 pyroklastische Ströme ab. Die Abgänge erzeugten seismische Signale mit Amplituden zwischen 3 und 22 mm und dauerten zwischen 29 und 77 Sekunden. Zudem wurden 4 niedrigfrequente Erdbeben registriert. Diese speziellen Erdbeben sind direkt mit dem Aufstieg von Magma assoziiert. Dampfwolken stiegen bis zu 50 m über den Lavadom auf. Dieser scheint weiterhin zu wachsen, allerdings werden seit einigen Wochen keine genauen Daten mehr kommuniziert.

Der Vulkan Merapi liegt auf der indonesischen Insel Java und verfügt über ein hohes zerstörerischen Potenzial. In der Vergangenheit zerstörten pyroklastische Ströme Dörfer und kosteten vielen Menschen das Leben. Zur Zeit besteht nur eine recht geringe Gefahr, dass große pyroklastische Ströme abgehen, doch sollte der Dom weiter wachen, kann die Situation eskalieren. Der Alarmstatus steht auf gelb und es ist Verboten sich dem Gipfelbereich des Merapis zu nähern.

Anak Krakatau mit phreatischer Eruption

Im indonesischen Sund-Strait ist der Krakatau weiterhin aktiv und erzeugt sporadisch phreatische Eruptionen, wie es heute wieder der Fall war. VONA berichtet von einer Eruption, allerdings ohne, dass eine Aschewolke via Satellit registriert werden konnte. Der Alarmstatus steht auf orange.

Irazu: Erdrutsch im Krater

Am Irazu in Costa Rica gab es einen Erdrutsch: ein Teil der Kraterwand kollabierte und das Material krachte in den Kratersee. Das Wasser des Sees verfärbte sich daraufhin. Die Vulkanologen von Ovsicori rechneten schon seit längerem mit dem Erdrutsch, da der betroffene Teil der Kraterwand seit langem instabil war. Der Erdrutsch löste eine Welle aus, die an den Kraterwänden in 10 m Höhe Spuren hinterließ. darüber hinaus verstärkte sich in den letzten Wochen die fumarolische Aktivität im Krater. Die Vulkanologen beobachten den Irazu besonders genau. Ein großer Ausbruch könnte auch Folgen für die Landeshauptstadt San José haben. Besonders problematisch wäre eine Eruption für den Internationalen Flughafen: dieser liegt nur ca. 25 km vom Vulkan entfernt.

Kilauea: Erdbeben M 4,2

Am Vulkan Kilauea auf Hawaii bebte die Erde mit einer Magnitude von 4,2. Das Hypozentrum befand sich in 5,2 km Tiefe. Das Epizentrum lag 16 km südöstlich des Vulkans, in der Nähe der Küste und somit im unteren Bereich des Ostrifts. Das HVO sieht das aktuelle Beben noch als Nachwirkung des starken Erdstoßes vom 4. Mai 2018 an, welcher eine Magnitude von 6,9 hatte. Wirft man einen Blick auf die Bodendeformation, dann erkennt man, dass es bereits wieder D/I-Events gibt, bei denen sich Phasen der Deflation und Inflation in Intervallen abwechseln. Zudem ist die Inflation unter dem Pu‘u ‘Ō‘ō-Krater größer, als in den Jahren vor der Eruption im vergangenen Jahr.

Merapi mit pyroklastischem Strom

Am indonesischen Vulkan Merapi ging ein pyroklastischer Strom ab. Aufgrund des Wetters konnte der Strom nicht visuell beobachtet werden. Es wurde allerdings ein seismisches Signal registriert, das 150 Sekunden lang anhielt. Es ist auf dem Seismogramm der Live-Daten zu sehen.

Pinatubo: strenge Überwachung nach Erdbeben

Nach dem schweren Erdbeben der Magnitude 6,1, das sich bereits am 23. April ereignete, wird der Vulkan Pinatubo strengstens überwacht. Das Erdbeben löste am Vulkanhang Steinschläge auf, welche alte Tephra aufwirbelte. Augenzeugen befürchteten den Beginn eines neuen Ausbruchs zu sehen. Trotzdem überwacht das Observatorium PHILVOLCS den Vulkan noch gründlicher als sonst. Allerdings konnte bisher keine Anzeichen für ein Erwachen des Feuerberges festgestellt werden. Der Pinatubo brach zuletzt 1991 aus und erzeugte eine der größten Eruptionen des 20. Jahrhunderts.

Popocatepetl: Krater ohne Dom

Am mexikanischen Vulkan Popocatepetl wurde ein erneuter Inspektionsflug über den Krater unternommen. Die Vulkanologen von CENAPRED stellten dabei fest, dass es entgegen den Erwartungen keinen neuen Lavadom gibt. Der Krater hat einen Durchmesser von 350 m und ist ca. 300 m tief. Nachts wurde ein roter Lichtschein beobachtet, der vom Krater ausging. Zudem gab es Tremor und vulkanotektonische Erdbeben. Explosive Eruptionen werden seit einigen Tagen nicht mehr beobachtet, dafür häufige Dampfexhalationen. Im März stand der Popo häufig in den Schlagzeilen, da er sich in einer Phase mit starken explosiven Eruptionen befand. Dabei wurde der letzte Lavadom ausgeblasen.

Ibu mit Wärmesignal

Der Vulkan Ibu im Jahr 2009. © Martin Rietze

Der indonesische Vulkan Ibu liegt auf der Insel Halmahera und emittiert heute ungewöhnlich viel Wärme. MIROVA registriert eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 110 MW. Zudem stieg eine Aschewolke bis auf einer Höhe von 3050 m auf. Diese Daten deuten auf eine Aktivitätssteigerung hin. Im Krater des Vulkans wächst ein Lavadom, von dem frequente strombolianische Eruptionen  ausgehen. Es könnte sein, dass es eine stärkere vulcanianische Explosion gab, oder das der Dom stärker wächst und ein Schub frischer Lava aufgestiegen ist.

Anak Krakatau eruptiert phreatisch

Gestern kam es zu einer weiteren phreatischen Eruption am Anak Krakatau. Zudem wurde in unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ darüber diskutiert, ob die Nachbarinsel Kecil (auch Panjang genannt) tatsächlich durch den Tsunami im Dezember 2018 überrollt wurde. Recherchen ergaben, dass der höchste Punkt der Insel 145 m über dem Meeresspiegel lag und dass es somit wahrscheinlicher ist, dass die Vegetation der Insel durch eine seitwärts gerichtete Druckwelle (ggf. mit pyroklastischem Strom) zerstört wurde. Die flachere Insel Sertung (links oben im Bild) wurde indes von der Riesenwelle überrollt, dennoch präsentiert sich die Insel auf Fotos noch grün.

Bromo sendet Vulkanasche aus

Mit dem Bromo (Java) ist ein weiterer Vulkan Indonesiens aktiv. Das VAAC meldete Vulkanasche in 3050 m Höhe. In den letzten Wochen kommt es immer wieder zu Eruptionen des heiligen Bergs. Der generelle Trend scheint allerdings rückläufig zu sein.

Merapi mit Lavastrom

Bereits am Samstag Abend gab das VAAC Darwin eine Meldung zum Merapi heraus. Diesmal allerdings nicht mit einer Meldung einer Aschewolke, sondern mit einer Notiz, dass ein Lavastrom gesichtet worden sei. Das ist in doppelter Hinsicht ungewöhnlich, da das VAAC normalerweise nur Aschewolken meldet und der Merapi keine Lavaströme eruptiert. Ich vermute, dass es sich um eine glühende Schuttlawine handelte, die eine Glutspur über die obere Vulkanflanke zog. Auf aktuellen Sentinel-Satellitenfotos ist keine thermische Anomalie zu erkennen. Die Seismik ist relativ gering. Auf dem Seismogramm sieht man immer wieder Tremorphasen, die allerdings Unwettern o.ä. geschuldet sein könnten.

Merapi erzeugt pyroklastischen Strom

Der indonesische Vulkan Merapi eruptierte gestern einen kleinen pyroklastischen Strom, der durch einen Abbruch am Lavadom entstand. Videoaufnahmen zeigen das Ereignis. Ich würde den Strom allerdings noch als Schuttlawine kategorisieren, da dem Ereignis die Dynamik eines pyroklastischen Stroms fehlt. Seit letztem Jahr wächst ein Lavadom im Krater des Merapis. Seit einigen Wochen werden keine Daten mehr über das Domwachstum kommuniziert, ich halte es derzeit eher für gering. Auf diesem Niveau kann die Aktivität jahrelang weitergehen, bevor es tatsächlich für die Bewohner der Bergdörfer gefährlich wird. Die Situation könnte allerdings auch schnell eskalieren, wenn es zu schnellem Magmenaufstieg kommen sollte. Die Seismik ist allerdings recht gering und es scheint nur wenig Magma aufzusteigen. hier gibt es eine Livecam und Seismogramme.

Rincon de la Vieja eruptiert phreatisch

Der Rincon de la Vieja in Costa Rica erzeugte gestern eine erneute phreatische Eruption. OVISCORI UNA bestätigte, dass Wasserdampf gut 1 km über den Krater aufstieg. Die letzte Eruptionen dieser Art ereignete sich am 1. April. Seit Juni 2018 kommt es pro Monat zwischen 2 und 5 phreatischen Eruptionen am Vulkan. Der Rincon de la Vieja ist einer der gefährlichsten Vulkane des Mittelamerikanischen Landes: er hat das Potenzial Plinianische Eruptionen zu erzeugen. Zuletzt geschah dies allerdings vor 3500 Jahren. Der Vulkan liegt in einem weitläufigen Nationalpark, in dem es zahlreiche Thermalgebiete gibt: heiße Quellen und Schlammtöpfe blubbern hier. Eine besondere Attraktion ist das Naturthermalbad am Rio Negro. Zudem gibt es im Trockenwald viele Tiere zu Bewundern: Gürteltiere, Faultiere und Brüllaffen. Wer in Costa Rica unterwegs ist, sollte sich einen Besuch des Nationalparks nicht entgehen lassen.

Reventador mit Ascheeruptionen

In Ecuador ist der Reventador weiterhin sehr aktiv. Das VAAC meldete seit gestern 7 Aschewolken, die vom Vulkan ausgingen. Sie erreichten Höhen von bis zu 5200 m über dem Meeresspiegel. MIROVA registriert eine Thermalstrahlung mit einer Leistung von 30 MW. Es ist unklar, ob ein zähflüssiger Lavastrom gefördert wird, oder ob die Wärmestrahlung von glühender Tephra ausgeht, die sich im Gipfelbereich des Vulkans ablagert.

Santiaguito eruptiert

In Guatemala eruptierte des Domvulkan Santiaguito. Das VAAC registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 4250 m. Der Dom ist seit letztem Jahr deutlich gewachsen und Füllt den Krater wieder komplett aus. Es entstehen immer wieder Schuttlawinen.

Island: Seismik unter dem Vatnajökull ist hoch

Unter dem größten Gletscher Europas ist die Seismik recht hoch. IMO registrierte in den letzten 48 Stunden 45 leichte Erdbeben. Die meisten konzentrieren sich entlang der großen Zentralvulkane unter dem Eis. Die meisten Hypozentren liegen nahe der Oberfläche. Das stärkste Beben hatte die Magnitude 2,4 und lag im Bereich des Öræfajökull. Hier sehen Vulkanologen ein Aufheizen des Vulkansystems.

Kadovar stößt Aschewolke aus

Der Inselvulkan in der Bismarcksee nördlich von Papua Neuguinea eruptierte gestern eine kleine Aschewolke. Diese stieg bis auf einer Höhe von 1500 m auf. MIROVA empfängt eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 10 MW. Ein Seefahrer, der die Insel in den letzten Tagen passierte, machte Fotos von Kadovar. Zu sehen ist eine starke Dampfentwicklung im Krater. Ob der Dom, der sich im letzten Jahr an der Küste bildete, noch aktiv ist, lässt sich anhand der Bilder nicht ableiten. Damals fürchtete man einen Domkollaps, der einen Tsunami hätte auslösen können. Die Inselbewohner wurden evakuiert.

Merapi weiter unruhig

Der Dom im Krater des Vulkans Merapi (siehe Live-Daten) ist weiterhin aktiv. Es werden zwar keine aktuellen Zahlen zum Domwachstum kommuniziert, aber die Seismik deutet auf geringen Magmenaufstieg hin. Am 2. und 7. März gingen kleine pyroklastische Ströme ab. Fast täglich entstehen Schuttlawinen und es kommt zur Exhalation von Dampfwolken. In Katastrophenstimmung ist man dort noch nicht und die Anwohner gehen relativ gelassen mit der Situation um.

Am Wochenende wurde am Merapi ein Opferritual abgehalten: Die Labuhan-Zeremonie feiert die Beziehung zwischen dem Sultan von Yogyakarta und dem Gott der Südsee. Das Opfer soll auch den Merapi gnädig stimmen.

Island: Seismik hoch

Die Erdbebentätigkeit auf Island ist wieder ziemlich hoch. Am Montag ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 3,1 bei Grimsey. Ort des Geschehens war wieder das submarine Vulkanfeld vor der Nordwestküste der Insel. Auch bei Kópasker gibt es einen kleinen Erdbebenschwarm. Im Bereich des Vatnajökulls gab es zahlreiche schwache Erdbeben unter den diversen vulkanischen Hot Spots dort. Auch im System Askja-Herdubreid manifestierte sich ein Schwarmbeben. Die Aktivität hier steht häufig im Zusammenhang mit Magmenbewegungen.

Auvergne: leichtes Erdbeben

In der französischen Auvergne ereignete sich ein weiterer schwacher Erdstoß mit einer Magnitude von 2,3. Das Hypozentrum lag in nur 2 km Tiefe, im Südosten des Vulkangebiets. In den letzten Wochen mehren sich leichte Erdbeben in der Region.

Anak Krakatau eruptiert

Am Anak Krakatau kam es zu zwei weiteren Eruption. Das VAAC Darwin gab entsprechende Warnungen heraus. Allerdings wurden die Eruptionswolken nicht per Satellit erfasst, sondern nur mittels seismischer Signale identifiziert. Die Eruptionen dauerten 148 und 127 Sekunden und erzeugten Signale mit Amplituden über 50 mm. Genaue Schilderungen liegen nicht vor, aber ich gehe von weiteren phreatischen Eruptionen aus, die hauptsächlich Dampf förderten.

Es gibt zudem neue Satellitenfotos, die Anak Krakatau bei klarem Wetter zeigen. Das hier gezeigte Bild ist im normalen Spektrum aufgenommen. Aber auch gefiltert erkennt man keine thermische Anomalie. Der wassergefüllte Krater ist weiterhin kalt. Das VSI zeichnete in den letzten Tagen leichten Tremor auf. Dieser hatte eine durchschnittliche Amplitude von 2 mm. Zudem wurden 4 vulkanotektonische Erdbeben festgestellt. Es bewegt sich also weiterhin Magma im Untergrund.

Bromo ist weiter aktiv

Auf der indonesischen Insel Java eruptiert der Bromo weiter Aschewolken. Das VAAC bestätigt die anhaltenden Eruptionen. Laut VSI steigen die Aschewolken bis zu 600 m über dem Gipfel auf. Es wird Tremor mit einer Amplitude von 2 mm registriert. Über vulkanotektonsiche Erdbeben liegen keine Meldungen vor.

Merapi seismisch aktiv

Der Merapi ist der dritte Vulkan auf Java, der aktuell eruptiert. Berichte über das Domwachstum stehen aus, allerdings wurden gestern 12 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Diese deuten auf weiteren Magmenaufstieg hin. Es gab 26 seismische Steinschlag-Signale, die auf den Abgang von Schuttlawinen hindeuten. Im Vergleich zu den Vorwochen ist es ein wenig ruhiger am Merapi geworden. Vor allem blieben pyroklastische Ströme aus.

Shiveluch: Aktivität geht weiter

Nach gut einer Woche ohne Meldungen vom Shiveluch auf Kamtschatka, macht der Vulkan seit gestern wieder von sich Reden! Das VAAC Tokio registrierte eine Serie von Eruptionswolken, die bis auf einer Höhe von 4 km aufstiegen. Gestern kehrte das Expeditionsteam von volcanodiscovery aus Kamtschatka zurück. Die Vulkanspotter hatten Wetterpech: die Ausläufer eines Wirbelsturms fegten über Kamtschatka hinweg und vereitelten seit letzten Dienstag Vulkanbeobachtungen. Sehr wahrscheinlich blockierte der Schneesturm auch die Satelliten, so dass deshalb keine Meldungen reinkamen.

Anak Krakatau: phreatische Eruption

Heute steht der Anak Krakatau mit einer phreatischen Eruption in den Schlagzeilen. Heute Morgen gegen 06:00 Uhr Ortszeit eruptierte der Vulkan im Sunda-Strait eine Asche-Dampfwolke die gut 500 m über Gipfelhöhe aufstieg. Das VSI berichtet von Tremor mit einer Maximal-Amplitude von 55 mm und einer Dauer von 4 Minuten und 3 Sekunden. Gestern wurden zudem 2 vulkanotektonische Erdbeben aufgezeichnet und Tremor mit niedriger Amplitude. Die Daten deuten darauf hin, dass der Vulkan sehr unruhig schlummert und dass er schnell wieder erwachen könnte. Eine genaue Prognose über das weitere Verhalten des Vulkans kann man nicht treffen.

Merapi mit zahlreichen Steinschlägen.

Am Merapi auf der indonesischen Insel Java, wurden gestern 84 seismische Steinschlag-Signale aufgezeichnet. 2 Signale deuteten auf den Abgang pyroklastischer Ströme hin und 8 weiter Ereignisse waren mit Asche-Dampf -Exhalationen verbunden. 2 Erdbeben standen im Zusammenhang mit Magmabewegung im Untergrund. Der Dom wächst weiterhin. Zur ortsnahen Kommunikation wurde eine Funkfrequenz (165 075 MHz) bekannt gegeben, wo man im Notfall Rat, oder Hilfe anfordern kann.

Gunung Agung eruptiert ein weiteres Mal

Auf Bali hat der Agung eine weitere Aschewolke ausgestoßen. Gegen 00:44 Uhr Zulu Zeit registrierte das VAAC eine Aschewolke in 4700 m Höhe über dem Meeresspiegel. Die Vulkanasche ist ca. 600 m höher als gestern aufgestiegen.

Island: erhöhte Seismik

Auf Island bebte die Erde heute unter mehreren Vulkanen. Auffällig ist ein Schwarm unter dem Öræfajökul. Dort manifestierten sich seit dem Wochenende 10 schwache Beben. 6 Erschütterungen gab es unter Grimsvötn, 3 im Bereich der Bardarbunga und 2 größere Schwärme bei Askja-Herdubreid. Auch jenseits des Vatnajökulls bebte es: im Bereich der Vulkan Katla und Hekla gab es Mikroseismik. Das stärkste Beben hatte die Magnitude 3,3 und lag bei der Insel Grimsey, die zur Tjörnes-fracture-zone gehört.

Merapi: pyroklastische Ströme

Am indonesischen Vulkan Merapi wurden heute 7 pyroklastische Ströme generiert. Die Meisten legten eine Strecke von 800-900 Metern zurück, doch ein Strom soll 2 km weit geflossen sein. Sie entstanden durch Abbrüche von Lavapaketen am Dom. Dieser wächst mit einer Rate von ca. 3000 Kubikmeter pro Tag. Der Leiter des örtlichen Observatoriums Hanik Humaida, meinte in einem Zeitungsinterview (Tribun Jogja) dass zur Zeit kein Grund zur Sorge bestünde. Die Förderrate sein konstant und es würde relativ wenig Magma aufsteigen. Die pyroklastischen Ströme würden weniger als 3 Kilometer weit fließen und würden sich innerhalb des Sperrgebietes bewegen. Indirekt schließe ich daraus, dass man vor Ort die Lage neu bewerten wird, wenn die pyroklastischen Ströme länger als 3 km werden. Derzeit steht der Alarmstatus auf „orange“.

Die aktuelle Aktivität spiegelt sich schön im Seismogramm wieder. Man sieht die pyroklastischen Ströme als längere Signale. Zudem zeigt die Grafik aber auch weitere Erdbeben, die mit dem Magmenaufstieg assoziiert sind. Am 28. Februar registrierte das VSI 12 seismische Signale unterschiedlicher Art, welche aber auf den Aufstieg von Magma hindeuten. Phasen mit langsamen, aber konstanten Domwachstum sind keine Seltenheit am Merapi. So begann im Jahr 1992 eine Phase mit Domwachstum, die insgesamt 10 Jahre andauerte. 1994 erreichte der Dom zum ersten Mal eine kritische Größe und kollabierte. In den pyroklastischen Strömen fanden 66 Menschen den Tod. Anschließend entstand ein weiterer Lavadom, von dem fast täglich Lawinen und kleinere pyroklastische Ströme abgingen. Aller endete diese Aktivität im Jahr 2002 ohne weitere Katastrophe.

Allerdings kann man die Erfahrungen aus der Vergangenheit nicht 1:1 auf die jetzige Situation übertragen. Jeder Vulkanausbruch ist unterschiedlich. Durch die letzte große Eruptionen im Jahr 2010 änderte sich die Morphologie des Kraters stark. Dieser ist zu einer Seite (SSE) offen und so gehen pyroklastische Ströme ab, obwohl der Dom noch vergleichsweise klein ist. Während der Dom jetzt ein Volumen von ungefähr 500.000 Kubikmeter hat und dafür fast ein halbes Jahr brauchte, bildete sich im Mai 2006 ein 5 Mal so voluminöser Dom innerhalb weniger Tage.

Vulkanasche vom Ätna verursacht Flugausfälle

Der Ätna auf Sizilien stößt weiterhin Aschewolken aus. Diese steigen bis in einer Höhe von 6 km auf und gefährden den Luftverkehr. Es kam tatsächlich zu Flugausfällen und stornierten Flügen am Flughafen von Catania, der seinen Service zeitweise einstellen musste. Bei der Vulkanasche handelt es sich überwiegend um altes Material, welches von starken Entgasungen und tief sitzenden Explosionen ausgeblasen wird. Wie neue Aufnahmen zeigen, steht nun frisches Magma weit oben in einem Förderschlot des Zentralkraters. Es ist also durchaus möglich, dass sich die Eruptionen bald intensivieren.

Glühender Förderschlot am Ätna. © Michele Mammino via FB

Bromo eruptiert Aschewolke

Der Bromo in der indonesischen Tengger-Caldera eruptierte heute eine Aschewolke. Das VAAC Darwin registrierte Vulkanasche in 2300 m Höhe. Da der Bromo selbst 2339 m hoch ist, kann die Aschewolke nicht sehr hoch aufgestiegen sein. Allerdings ist dies die erste Eruption seit vielen Monaten und es könnte der Beginn einer neuen eruptiven Phase sein.

Merapi: pyroklastische Ströme

Am Merapi auf der indonesischen Insel Java geht die Eruption weiter. Das VSI zeichnet rege Seismik auf. 7 Signale stammten gestern von pyroklastischen Strömen. 95 seismische Signale wurden durch Steinschläge, bzw. Schuttlawinen ausgelöst. 6 Erdbeben stehen im Zusammenhang mit dem Aufstieg von Magma. Der Dom wächst weiterhin, auch wenn sich sein Wachstum in den letzten Wochen verlangsamte. Mit jedem Tag wächst dort allerdings die Gefahr, dass die pyroklastischen ströme größer werden und bald auch Ortschaften gefährden könnten.

Piton de la Fournaise: Lava-Nachschub versiegt

Das OVPF meldete heute Abende um 22:00 Uhr (Ortszeit), dass der Nachschub an Lava scheinbar stoppte. Inzwischen ist die Nacht auf La Réunion vorbei und auf den LiveCams sieht man keine Spuren der Eruption. es sieht so aus, als wäre diese bereits wieder vorbei. Kurzlebige Eruptionen kommen dort immer wieder vor. Meistens lässt die Nächste dann nur wenige Wochen auf sich warten. Das OVPF gibt keine Prognosen zur weiteren Entwicklung ab.

Karymsky eruptiert weiter

Auf Kamtschatka eruptiert der Karymsky weiterhin Aschewolken. Das VAAC brachte seit gestern 7 Meldungen zu Aschewolken heraus. Diese erreichen eine Höhe von bis zu 4700 m. Der entlegene Vulkan galt lange Zeit als daueraktiv. Nun eruptiert er in Phasen, die meisten mehrere Tage bis Wochen anhalten.