Merapi: Anstieg der Seismizität Anfang Mai

Zunahme vulkanisch bedingter Erdbeben am Merapi – Vulkanische Aktivität könnte sich verstärken

Der Merapi auf Java ist weiterhin aktiv und täglich gehen zahlreiche Schuttlawinen vom aktiven Südwestdom ab. Nachdem die Erdbebentätigkeit Ende April deutlich nachgelassen hatte, stieg sie in den letzten drei Tagen wieder deutlich an und gestern wurden wieder mehr als 100 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Sie deuten auf einen vermehrten Magmenaufstieg hin, so dass der Dom am südwestlichen Kraterrand wieder wachsen könnte.

Aus dem jüngsten Wochenbericht des BPPTKG (Zentrum für Forschung und Entwicklung geologischer Katastrophentechnologie) für den Beobachtungszeitraum 26. April bis 2. Mai 2024 geht hervor, dass es an der Staukuppe des Doms sichtbare morphologische Veränderungen gab, die im Zusammenhang mit den Schuttlawinenabgängen standen.

Der Leiter des BPPTKGs, Agus Budi Santoso, teilte in dem Bericht mit, dass in dieser Woche 113 Lavalawinen auf dem Merapi registriert wurden. Das Geräusch dieser Lawinen wurde sogar mehrmals vom Beobachtungsposten aus gehört.

Durch die Abgänge wurde glühende Lava am Dom freigelegt, was zur erhöhten Wärmeabstrahlung führte. Die höchste Temperaturmessung lag bei 247,4 Grad Celsius, was höher ist als bei der vorherigen Temperaturmessung.

Agus berichtete, dass die Morphologie der zentralen Kuppel des Mount Merapi relativ unverändert geblieben sei. Basierend auf der Analyse von Luftbildern vom 24. April 2024 ergab sich, dass das Volumen der südwestlichen Kuppel 2.171.300 Kubikmeter und das der zentralen Kuppel 2.358.200 Kubikmeter betrug.

Die vulkanische Aktivität des Mount Merapi bleibt weiterhin hoch, weshalb der Alarmstatus auf „Orange“ bleibt. Die potenzielle Gefahr besteht in Form von Lavalawinen und pyroklastischen Strömen im Südsüdwestsektor. Die Sperrzone variiert je nach Gefahrenpotenzial der Region zwischen 5 und 7 Kilometern um den Krater.

„Vulkanisches Material, das im Falle eines explosiven Ausbruchs ausgestoßen wird, kann einen Radius von drei Kilometern um den Gipfel erreichen. Überwachungsdaten zeigen, dass die Magmaversorgung weiterhin anhält, was potenzielle Gefahrengebiete für Dichteströme verursachen kann“, erklärte Agus. Es wird empfohlen, keine Aktivitäten in potenziell gefährdeten Gebieten durchzuführen.

Merapi mit Aktivitätssteigerung im April

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Aktivität: Lavadom

Seismizität am Merapi zog im April deutlich an – Schuttlawinen und ein pyroklastischer Strom

Seit Ende März nahm die Seismizität am indonesischen Vulkan Merapi wieder deutlich zu. An den meisten Tagen wurden mehr als 50 vulkanisch-bedingte Erdbeben detektiert, nachdem es in der zweiten Märzhälfte meistens weniger als 10 Beben gab. Spitzenreiter war der 9. April, an dem sich ca. 125 Beben manifestierten. Bei den meisten Beben handelt es sich um Hybriderdbeben, es gab aber auch vulkanotektonische Erschütterungen. Die seismischen Signale, die durch Schuttlawinen und Entgasungen verursacht wurden, sind nicht mitgerechnet. Abgänge von Schuttlawinen und Steinschlägen gibt es am Tag um die 50, was halb so viel ist, wie man in den letzten Monaten zu Spitzenzeiten registrierte. Unter den Abgängen befanden sich in der letzten Woche 103 glühende Schuttlawinen, die bis zu 1800 m weit rollten, und ein pyroklastischer Dichtestrom kleineren Ausmaßes.

Die Abgänge führten zu Veränderungen in der Morphologie der Lavadome, wovon überwiegend der südwestliche Dom betroffen war. Neue Messungen der Volumina mit Hilfe von Luftbildanalyse ergaben, dass der zentrale Lavadom derzeit  ein Volumen von 2.358.200 Kubikmeter hat, während der Lavadom im Südwesten 2.054.600 Kubikmeter erreicht. Zum Vergleich: Am 10. Januar 2024 wurde das Volumen der südwestlichen Kuppel mit 2.663.300 Kubikmeter angegeben und das der mittleren Kuppel mit 2.358.400 Kubikmeter. Man sieht, dass der mittlere Dom sich nur minimal verändert und praktisch inaktiv ist, während der südwestliche Dom mehr als 300.000 Kubikmeter Volumen eingebüßt hat.

Die aktuell registrierten Erdbeben stehen sehr wahrscheinlich im Zusammenhang mit Magmenaufstieg, wobei sich die Frage stellt, ob das Magma bereits als Lava am Dom austritt und diesen wieder wachsen lässt, oder ob es sich noch in größerer Tiefe befindet. Leider geben die VSI-Erdbebenstatistiken keine Informationen über die Tiefe der Erdbebenherde her.

Weitere Vulkane Indonesiens sind aktiv und das VAAC Darwin hat in den letzten 24 Stunden VONA-Meldungen zu sechs Vulkanen herausgebracht. Darunter befinden sich Marapi, Lewotobi und Lewotolok. Mehr später in den Kurznews in der Seitenleiste bzw. am Ende der Seite.

Marapi erzeugt größten Vulkanausbruch seit Monaten

Marapi fördert Vulkanasche bis auf 4600 m Höhe

Der indonesische Vulkan Marapi hat es schon wieder getan: Kurz nach Mitternacht erzeugte er eine explosive Eruption, bei der Vulkanasche bis auf 4600 m Höhe aufstieg und in Richtung Südwesten verfrachtet wurde. Örtliche Vulkanbeobachter bestätigten die Eruption und teilten mit, dass die Aschewolke ca. 1500 m über Gipfelhöhe aufstieg. Zu Beginn der Eruption wurde glühende Tephra ausgeworfen. Es soll die stärkste Eruption seit dem 3. Dezember letzten Jahres gewesen sein.

Teguh Purnomo, Leiter des Marapi Volcano Monitorings, erklärte am Mittwochmorgen, dass das Seismogramm zeigte, dass die Eruption etwa eine Minute und 45 Sekunden lang eine maximale Amplitude von 38,7 Millimetern hatte. Teguh fügte hinzu, dass die Aschesäule grau war und eine starke Intensität aufwies und sich nach Südwesten neigte.

Die vulkanische Aktivität hatte sich laut Teguh vom 25. bis 26. März verlangsamt, da es in diesem Zeitraum keine Vulkanausbrüche oder Exhalationen gegeben hatte. Jedoch verzeichnete der Mount Marapi vom Januar 2024 bis zum 27. März 66 Ausbrüche und 1.560 Exhalationen, was ihn zum Vulkan mit der höchsten Eruptionsintensität in Indonesien machte.

Der Vulkanspezialist appellierte an die Öffentlichkeit, sich vom Vulkan fernzuhalten und keine Aktivitäten im Umkreis von 4,5 Kilometern um den Verbeek-Krater durchzuführen. Die Alarmstufe für den Mount Marapi bleibt weiterhin auf Stufe III, die höchste Alarmstufe.

Bewohner in der Nähe von Tälern, Bächen und Flussufern, die vom Gipfel des Vulkans abfließen, sollten sich vor möglichen Lavaströmen in Acht nehmen, insbesondere während der Regenzeit. Es wird außerdem empfohlen, Nasen- und Mundbedeckungen zu tragen, um Atemwegserkrankungen (ARI) vorzubeugen, und saubere Wasserquellen zu schützen.

Glühende Gerölllawinen am Merapi

Der Mount Marapi liegt im Westen Sumatras und wird oft mit dem Merapi in Zentraljava verwechselt. Auch dieser Vulkan ist weiterhin aktiv: Im Krater befinden sich zwei Lavadome, von denen einer mit Magma versorgt wird. In den frühen Morgenstunden ging eine größere Schuttlawinen ab, die viel glühendes Material enthielt. Auf einem lange belichteten Foto sieht es aus, als würde ein Lavastrom mit 2 Armen fließen. Es besteht die Gefahr, dass pyroklastische Ströme entstehen.

Der Mount Merapi liegt im Zentrum der indonesischen Insel Java, etwa 28 Kilometer nördlich von Yogyakarta und 15 Kilometer nordwestlich von der Stadt Solo. Sein Umfeld ist dicht besiedelt und daher wird der Vulkan genaustens überwacht. Der Vulkan ist bekannt für seine häufigen Ausbrüche. Diese können von kleineren Ascheeruptionen bis hin zu gewaltigen Explosionen und  größeren pyroklastischen Strömen reichen. Sein Ausbruch im Jahr 2010 war besonders verheerend und forderte zahlreiche Menschenleben sowie Schäden in den umliegenden Gemeinden.

Acht pyroklastische Ströme am Merapi

Merapi steigerte seine Aktivität – Acht pyroklastische Ströme in wenigen Stunden

Der indonesische Vulkan Merapi steigerte gestern seine Aktivität und generierte acht pyroklastische Ströme. Die gefürchteten Glutwolken entstanden infolge von Kollapsereignissen am Lavadom und waren auf der Südwestflanke des Vulkans unterwegs. Mindestens einer der Dichteströme legte eine Entfernung von mehr als 4 Kilometer zurück. Es entstanden seismische Signale mit einer Maximalamplitude von 45 mm und 272 Sekunden Dauer. Sieben der Ströme gingen am Nachmittag ab und fanden Erwähnung in dem VSI-Bericht für den Beobachtungszeitraum von 12 bis 18 Uhr.

Die pyroklastischen Dichteströme sind wohl entstanden, weil der südwestliche Lavadom am Rand des Kraters in den letzten Tagen einen ordentlichen Wachstumsschub erfuhr. Dieser ging mit einer signifikanten Erhöhung der Erdbebentätigkeit in der letzten Februarwoche einher, als in Spitzenzeiten bis zu 120 vulkanisch bedingte Erdbeben pro Tag registriert wurden.

Im wöchentlichen Aktivitätsbericht des BPPTKG wurde die gesteigerte Seismizität bestätigt. Außerdem ist von Bodendeformationen die Rede. Leider wurden keine neuen Volumenangaben zu den beiden Lavadomen im Krater veröffentlicht, sondern auf alte Daten vom 10. Januar verwiesen. Damals hatte der südwestliche Dom einiges an Volumen eingebüßt, da es im Dezember bereits eine Phase mit Kollapsereignissen gegeben hatte. Im Januar belief sich das Volumen auf 2.663.300 Kubikmeter.

Die Alarmstufe des Vulkans steht weiterhin auch „Orange“ und es gibt eine asymmetrische Sperrzone, die im Südwesten am größten ist. Im Bereich der Abflussrinne von Bebeng misst sie 7 Kilometer. Der südöstliche Sektor umfasst den Fluss Woro und dort deckt die Sperrzone ein Areal ab, das bis zu 3 km vom Krater entfernt liegt. Die Vulkanologen gehen davon aus, dass bei stärkeren Explosionen größere Tephrabrocken soweit fliegen können.

Auf der indonesischen Insel Sumatra liegt der namensähnliche Vulkan Marapi. Er ist auch noch aktiv und fördert Aschewolken. Wie das VAAC Darwin meldete, erreichen diese eine Höhe von 5500 m. Am Merapi auf Java wurden dagegen im Zusammenhang mit den pyroklastischen Dichteströmen keine Aschewolken detektiert, was wohl der dichten Bewölkung geschuldet sein dürfte.

Merapi generiert weitere pyroklastische Ströme am 30.01.24

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Aktivität: Lavadom

Merapi bleibt fleißig und gefährlich – Pyroklastischer Strom legt 2400 m zurück

Heute kam es auf Java (Indonesien) zu weiteren Abgängen pyroklastischer Ströme am Vulkan Merapi. Wie das VSI meldete, manifestierte sich die größte Glutwolke am Vormittag um 10:46 WIB. Sie erzeugte ein seismisches Signal von 245 Sekunden Dauer und mit einer Maximalamplitude von 40 mm. Die Gleitstrecke betrug 2400 m und war in südwestlicher Richtung ausgerichtet. Der Dichtestrom floss durch den Kali Bebeng. Livecamaufnahmen zeigten, wie eine dunkle Eruptionswolke aus den helleren Wetterwolken brach und Asche in der Gegend verteilte. Der starken Bewölkung ist es wohl geschuldet, dass es keine VONA-Warnung gab. Somit ist es unklar, wie hoch die Aschewolke des Dichtestroms aufstieg und wie weit sie sich ausdehnte.

Am Nachmittag folgten dann drei kleinere pyroklastische Ströme. Sie erzeugten Erschütterungen mit Maximalamplituden zwischen 22-44 mm und 140-179 Sekunden Dauer. Außerdem gingen zahlreiche Gerölllawinen ab.

In diesem Jahr gehen viele Pyroklastische Ströme ab und sie sorgen trotz Magmenaufstieg dafür, dass der aktive Lavadom nicht weiter wächst. Tatsächlich nahm sein Volumen zuletzt leicht ab.

Das seismische Netzwerk fängt täglich einige Hybriderdbeben auf, die von Magmenaufstieg zeugen. Gegenüber der mehrwöchigen Magmen-Aufstiegsphase im Herbst letzten Jahres ist die aktuelle Seismizität allerdings gering.

Der Merapi ist momentan zwar die meisten Schlagzeilen der indonesischen Vulkane verantwortlich, doch er ist bei weitem nicht der einzige aktive Feuerberg Indonesiens. Fünf Vulkane stehen auf Alarmstufe „Orange“ und sind in Eruption begriffen oder stehen kurz vor einem Ausbruch. Einer dieser Vulkane ist Anak Krakatau, der seit Ende Dezember von zahlreichen Erdbeben erschüttert wird, die auf Fluidbewegungen im Untergrund hindeuten.

Neunzehn Feuerberge stehen auf „Gelb“  und eruptieren entweder sporadisch – hierzu gehören auch die daueraktiven Vulkane Ibu und Dukono – oder könnten kurzfristig mit Ausbrüchen beginnen.

Eine einheitliche Regelung für den Alarmstatus eines Vulkans gibt es nicht. So ist es nicht ganz einleuchtend, warum Ibu und Dukono auf „Gelb“ statt auf „Orange“ stehen und warum es beim Anak Krakatau nicht umgekehrt ist. Und im Prinzip würde auch nichts dagegen sprechen Merapi auf „Rot“ zu setzen, aber das behält man dann wohl für den Katastrophenfall vor.

Merapi: Pyroklastischer Strom am 29.01.24

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Aktivität: Lavadom

Weitere Pyroklastische Ströme am Merapi – Gleitstrecke betrug 1500 m

Am Nachmittag des 28. Januars um 13:11 Uhr WIB kam es zur Bildung eines weiteren Pyroklastischen Stroms am Merapi in Indonesien. Der Vulkan nahe der Großstadt Yogjakarta auf Java erzeugte die Glutwolke, als ein größeres Lavapaket vom Lavadom abbrach und fragmentierte. Dabei wurde das heiße Gas in der Lava freigesetzt und bildete ein Luftkissen, auf das die Wolke aus Vulkanasche und größeren Brocken zu Tale glitt. Dabei entstand ein seismisches Signal mit einer Maximalamplitude von 21 mm und 144 Sekunden Dauer. In dieser Zeit legte der Dichtestrom eine Gleitstrecke von ca. 1500 m in Richtung des Bebeng-Flusses zurück. Dort, im Südwesten des Vulkans, ist die Sperrzone des Vulkans auf 5 km Entfernung vom Krater ausgedehnt. Im Südosten beträgt sie sogar 7 km. Bei einer explosiven Eruption kann vulkanisches Material einen Radius von 3 km um den Gipfel des Merapi erreichen. Der Alarmstatus steht weiterhin auf „Orange“.

Heute Morgen kam es dann zum Abgang eines weiteren Dichtestroms. Die seismischen Daten deuten darauf hin, dass er größer als der oben beschriebene war: Er war 153 Sekunden lang unterwegs und erzeugte auf dem Seismogramm eine Maximalamplitude von 67 mm, Weitere Daten stehen noch aus.

Das BPPTKG appelliert an die Öffentlichkeit, wachsam zu bleiben und sich im sicheren Umkreis des Merapi-Ausbruchs aufzuhalten. Es wird empfohlen, die empfohlenen Gefahrenbereiche zu meiden.

Die Seismometer zeichneten gestern nicht nur den Pyroklastischen Strom auf, sondern auch 84 Abgänge von Schuttlawinen und 10 Hybriderdbeben. Der Magmanachschub besteht weiterhin und versorgt den Lavadom am Rand des Kraters weiterhin mit Lava. Für die potenziellen Gefahrengebiete bleibt die Gefahr groß, dass weitere Pyroklastische Ströme entstehen.

Schwaches Domwachstum am Merapi

Im letzten Wochenbericht des BPPTKG hieß es, dass sich die Morphologie des südwestlichen Doms aufgrund der Aktivität der Dichteströme und Gerölllawinen verändert hat. Die Morphologie der mittleren Kuppel ist relativ konstant geblieben. Basierend auf der Analyse von Luftbildern vom 10. Januar 2024 wurde das Volumen der südwestlichen Kuppel mit 2.663.300 Kubikmeter und der mittleren Kuppel mit 2.358.400 Kubikmeter gemessen. Gegenüber Dezember hat der südwestliche Dom leicht an Volumen zugelegt, obwohl zahlreiche Dichteströme abgingen. Es steigt also entsprechend mehr Magma aus der Tiefe auf, als in Form von Dichteströmen und Gerölllawinen abgeht. Man muss mit weiterer Aktivität rechnen.

Merapi erzeugt Pyroklastische Ströme am 25.01.24

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Aktivität: Lavadom

Mehrere Pyroklastische Ströme gingen am Merapi ab

Im Laufe des Nachmittags gingen am indonesischen Vulkan Merapi auf Java drei Pyroklastische Ströme ab. Das geht aus Notizen des Vulkanologischen Dienstes Indonesiens (VSI) hervor. Demnach manifestieren sich die Dichteströme um 16:06 Uhr, 16:09 Uhr und 16:13 Uhr. Alle Zeitangaben sind in Lokalzeit WIB. Die Abgänge erzeugten seismische Erschütterungen, die vom Netzwerk am Vulkan registriert wurden. Die maximale Amplitude betrug 29 mm und der größte Pyroklastische Strom war 151 Sekunden lang unterwegs.

Die maximale Gleitstrecke betrug 1.500 Meter in Richtung Südwesten und auf Kali Bebeng zu. Ich kenne den Ort, der bereits in den Nuller Jahren im Schussfeld Pyroklastischer Ströme lag. Beim Ausbruch 2010 wurde er zum großen Teil zerstört.

Die Dichteströme erzeugten Wolken aus Vulkanasche, die bis auf eine Höhe von 3400 m aufstiegen und in Richtung Osten geweht wurden. Berichte über Ascheregen liegen nicht vor, so dass man davon ausgehen kann, dass die Aschewolken über unbewohntem Gebiet abregneten.

Die vulkanisch bedingte Seismizität wird ansonsten von den Abgängen von Schuttlawinen dominiert, während Erdbeben infolge von unterirdischen Magmenbewegungen seltener sind, als es noch vor wenigen Wochen der Fall war. Dennoch wurden innerhalb von 6 Stunden 10 Hybriderdbeben aufgezeichnet.

Vertreter des BPPTKG äußerten sich und wurden in den lokalen Medien zitiert. Man forderte die Menschen auf, sich von den Gefahrengebieten fern zu halten und die Sperrzonen zu respektieren.

Das aktuelle Gefahrenpotenzial durch Schuttlawinenabgänge und Dichteströme im Südsüdwestsektor ist in der Region der Täler Boyong Bedog, Krasak und Bebeng am größten. Die Sperrzone liegt bei 5-7 km. Ein Aufenthalt im südöstlichen Sektor des Merapis mit den Flüssen Fluss Woro und Gendol ist ebenfalls gefährlich. Hier beträgt das Sperrgebiet 3-5 km. In den Flusstälern besteht auch die Gefahr, dass bei starken Regenfällen Lahare entstehen. Die Schlammlawinen können Flüsse anstauen und Brücken überspringen, und sind mit äußerster Vorsicht zu begegnen.

By the way, unser Vereinsmitglied Andy war in der letzten Vollmondnacht am Merapi unterwegs und machte dieses tolle Foto.

Indonesien: Pyroklastischer Strom am Merapi – News vom 21.01.24

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Aktivität: Lavadom

Am Merapi ging ein größerer Pyroklastischer Strom ab – Vulkanasche in 6000 m Höhe

Am indonesischen Vulkan Merapi auf Java ging heute Nachmittag (Ortszeit) ein größerer Pyroklastischer Strom ab. Das geht aus Videoaufnahmen hervor, die in den Sozialen Medien geteilt wurden. Das VAAC meldete Vulkanasche in einer Höhe von 6000 m. Diese Höhenangaben scheinen Schätzungen zu sein, da die Asche aufgrund von Bewölkung nicht via Satellit detektiert werden konnte.

Inzwischen liegen auch Meldungen des BPPTKG vor, nach denen der Pyroklastische Strom um 14:12 Uhr (WIB) abging. Es wurde ein seismisches Signal mit einer Maximalamplitude von 70 mm und einer Dauer von gut 4 Minuten erzeugt. In dieser Zeit legte der Dichtestrom eine Gleitstrecke von 2400 m zurück. Er war auf der Südwestflanke des Vulkans unterwegs. Aus mehreren Ortschaften wurde Ascheregen gemeldet.

Auf den Videos ist eine große Aschewolke zu sehen, die aus den meteorologischen Wolken hervorbricht und besiedeltem Gebiet gefährlich nahe kommt.

Bereits morgens wurde ein Pyroklastischer Dichtestrom gemeldet. Er erzeugte ein seismisches Signal von 164 Sekunden Dauer und einer Amplitude von 63 mm. Es scheint, dass es am Lavadom zu Instabilitäten gekommen ist. Mit weiteren Abgängen muss gerechnet werden.

Wie soeben gemeldet wird, ging am späten Nachmittag um 17:14 WIB ein dritter Dichtestrom ab. Seine seismische Signatur hatte eine maximale Amplitude von 70 mm und hielt 150 Sekunden lang an. Die Gleitdistanz betrug 1500 m in Richtung Südwesten.

Die Seismizität ist seit Mitte Dezember niedrig und es gibt täglich nur eine Handvoll vulkanisch bedingter Erdbeben. Zuvor gab es eine Phase mit hoher Seismizität als ein Magmenkörper aufstieg und den Lavadom wachsen ließ.

Beim Merapi handelt es sich um einen 2911 m hohen Stratovulkan, der überwiegend andesitischer Lava fördert. Er liegt nahe der Großstadt Yogja.

Merapi mit pyroklastischen Strömen am 04.01.24

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Aktivität: Lavadom

Zwei pyroklastische Ströme am Merapi ließen Vulkanasche aufsteigen

Gestern Abend gingen am indonesischen Vulkan Merapi zwei pyroklastische Ströme ab. Laut PVMGB wurde der stärkere Dichtestrom um 18:18 Uhr WIB gesichtet und löste auf den Seismogrammen ein Signal von 156 Sekunden Dauer aus. Die Maximalamplitude betrug 19 mm. Der Dichtestrom verursachte eine Aschewolke, die bis zu 1800 m über Gipfelhöhe aufstieg. Über die Gleitstrecke ist nichts bekannt geworden, aber ich gehe davon aus, dass sie zwischen 2 und 3 km lag.

„Der Öffentlichkeit wird empfohlen, sich von den empfohlenen Gefahrenbereichen fernzuhalten“, sagte Hendra, der Leiter der Behörde PVMGB, in einem am Donnerstagabend veröffentlichtem Statement.

Bereits gestern berichtete ich über ein Wiederaufleben der Seismizität am Merapi, die seit Mitte Dezember sehr niedrig war. So wurden von den Abgängen der Dichteströme mehrere Hybriderdbeben detektiert. Im Tagesverlauf waren es 33. Hinzu gesellten sich 99 seismische Signale, die von Schuttlawinen-Abgängen verursacht worden waren.

Im letzten Wochenbericht für den beobachtungszeitraum 22. – 28. Dezember 2023 hieß es, dass sich das Volumen der südwestlichen Kuppel auf 2.948.100 Kubikmeter reduzierte, während das Volumen des zentralen Doms mit 2.358.400 m3 Kubikmeter praktisch stabil geblieben ist. Es wurde keine signifikante Bodendeformation festgestellt.

Seit dem 5. November 2020 befindet sich der Vulkan Merapi im Alarmzustand „Orange“. Die vulkanische Aktivität wird seitdem als hoch angesehen.

Das PVMBG gab an, dass die aktuelle potenzielle Gefahr in Form von Lavalawinen und pyroklastischen Strömen im Südsüdwestsektor bestehe, die den Boyong-Fluss bis maximal 5 Kilometer, den Bedog-Fluss, Krasak und Bebeng bis maximal 7 Kilometer bedecken.
Der südöstliche Sektor umfasst den Woro-Fluss auf maximal 3 Kilometer und den Gendol-Fluss auf maximal 5 Kilometer. Unterdessen kann der Auswurf von vulkanischem Material bei einem explosiven Ausbruch einen Radius von 3 Kilometern um den Gipfel erreichen.