Klyuchevskoy: Update 28.11.20

Der russische Vulkan Klyuchevskoy liegt auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka und war heute Nacht wieder besonders aktiv. Es gab mehrere VONA-Warnungen, nach denen Aschewolken bis auf einer Höhe von 6700 m ü.N.N. aufgestiegen sind. KVERT erhöhte die Warnstufe für den Flugverkehr auf „orange“. Entsprechend können jederzeit und ohne weitere Vorwarnungen Aschewolken auftreten, die den Flugverkehr gefährden. Starker Wind verfrachtet die Eruptionswolken in östlicher Richtung und lässt sie fast 100 km weit driften. Der Vulkan ist nicht nur explosiv tätig, sondern auch effusiv. MIROVA registrierte eine sehr hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 2077 MW. Das ist der höchste Wert der aktuellen Eruptionsphase. Die Wärmestrahlung wird von einem Lavastrom emittiert, der durch die Rinne von Apakhonchich fließt. Auf einem aktuellen Sentinel-Satellitenfoto ist zu erkennen, dass der Lavastrom -entsprechend der hohen Thermalstrahlung- an Länge zugelegt hat. Er ist jetzt gut 2500 m lang. Das Bild stammt aus dem Archiv.

Semeru eruptiert Vulkanasche

Der Semeru auf Java (Indonesien) erzeugt seit gestern VONA-Warnungen, nach denen er sich in einem Stadium kontinuierlicher Asche-Emission befindet. Die Vulkanasche wird in 4900 m Höhe detektiert und driftet Richtung Südwesten. MIROVA registrierte eine moderate Thermalstrahlung mit 59 MW Leistung. Sie stammt von einem hochviskosen Lavastrom auf der Südostflanke des Feuerbergs. Die Seismik ist laut MAGMA/VSI relativ gering. Gestern wurden nur 2 Eruptionssignale detektiert, sowie 2 vulkanotektonische Erdbeben. 10 Signale zeugten von starken Entgasungen und Schuttlawinen. Offenbar erzeugen die Ascheemissionen keine stärkeren Erschütterungen.

Merapi: Neuer seismischer Höchstwert

Gestern wurden am Merapi (Java) so viele seismische Signale aufgefangen, wie noch nie seit Beginn der aktuellen Dom-Wachstumsphase, die im Oktober begann. Es wurden ca. 560 Signale registriert. Bei den meisten Erschütterungen handelte es sich um hybride Erdbeben, die nicht genau einer Erdbebenart zugeordnet werden konnten. Heute sieht es so aus, als wäre die Seismizität etwas geringer als gestern. Die Seismometer zeichneten heute Nacht ein länger anhaltendes Signal auf. Dieses könnte von einem Gewitter stammen, oder aber auch von einem Lahar ausgelöst worden sein.

Klyuchevskoy: Die Show geht weiter

Der russische Vulkan Klyuchevskoy (Kamtschatka) ist weiterhin sehr aktiv und fördert einen Lavastrom. Gestern emittierte er eine Wärmestrahlung mit 1470 MW Leistung. Das war ein Wert im oberen Bereich der aktuellen Messwerte. Wolken verhindern direkte Observierungen, aber auf einem Satellitenbild von gestern lässt sich die Spur des Lavastroms erahnen. Er hat eine Länge von ungefähr 2 km. Darüber hinaus ist der Klyuchevskoy strombolianisch aktiv. Mehrmals täglich werden größere Aschewolken gefördert. Heute Morgen erreichte Vulkanasche eine Höhe von 6100 m. Die Aschewolke driftete in nordöstlicher Richtung. Das Video wurde in unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ geteilt.

Ebeko mit Eruption

Südlich von Kamtschatka schließen sich die Vulkane der Kurilen an. Hier ist es der Ebeko auf Paramushir, der immer wieder für Schlagzeilen sorgt. Der Vulkan eruptierte gestern eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von gut 3000 m über dem Meeresspiegel aufstieg.

Merapi: Seismik bleibt hoch

Am indonesischen Vulkan Merapi bleibt die Seismik weiter hoch. Gestern wurde zwar kein neuer Rekord aufgestellt, doch das VSI registrierte wieder ca. 530 Erschütterungen, die im Zusammenhang mit der vulkanischen Aktivität des Vulkans standen. Auf einem Sentinel-Satellitenfoto erkennt man eine dünne Gaswolke, die vom nördlichen Dombereich aufsteigt. Auf diesen Bereich wird sich das Domwachstum konzentrieren, was erklärt, warum es so selten zum Abgang pyroklastischer Ströme kommt: der Krater ist nach Süden hin offen, im Norden wird er durch hohe Wände begrenzt. Der Dom hat noch einiges an Platz, bevor er den großen Krater auffüllt und überragt. Nur im Süden ist die Kraterwand im Jahr 2010 kollabiert. Dort könnten pyroklastische Ströme abgehen, noch bevor der Dom den Krater auffüllt. Allerdings bleibt die Lage brisant, denn obwohl sich das Domwachstum auf den Nordsektor konzentriert, kann der Dom auch im Süden zulegen und instabil werden.

Ätna: Update 24.11.20

Der Ätna begrüßte den neuen Tag mit einer weiteren Ascheeruption. Ort des Geschehens war wieder der Neue Südostkrater. Die Asche stieg gut 200 m auf und wurde vom starken Wind in südwestlicher Richtung verfrachtet. Das VAAC gab keine Warnung heraus. Zuvor fiel der Tremor in der Nacht deutlich ab und fluktuiert nun in der Mitte des gelben Bereichs. Die Erdbebentätigkeit war am 21. und 22. November recht hoch. SismoWeb (INGV) zeigt für die beiden Tage 26 Beben an. Viele manifestierten sich unter dem zentralen Kraterbereich und im Valle del Bove. Das stärkste Beben brachte es auf M 2,5 und lag in 5 km Tiefe beim Ort Zafferana auf der Ostflanke. Es sammelt sich weiter Magma unter dem Vulkan an.

Merapi: Erdbebentätigkeit unvermindert hoch

Unter dem indonesischen Vulkan Merapi ist die Seismizität unvermindert hoch. Die Beben der ersten 6 Tagesstunden deuten sogar eine Zunahme der Aktivität an, denn es wurden 116 hybride Erdbeben und 15 vulkanotektonische Erschütterungen registriert. Sollte dieser Trend über den Tag fortbestehen, dann könnte ein neuer Rekord für die aktuelle Phase aufgestellt werden. Gestern wurde dieser nur um ca. 10 Beben verfehlt. Insgesamt wurden ca. 530 seismische Signale registriert, die mit der vulkanischen Aktivität im Zusammenhang standen. Noch finden die Geschehnisse am Merapi relativ wenig mediale Beachtung, dabei ist die Situation nicht weniger brenzlig, als etwa am Gunung Agung auf Bali, dessen Eruption vor 2 Jahren zu einem Mendienhype geführt hatte. Am Merapi sind halt weniger Touristen betroffen und die Bevölkerung hat sich an die gefährliche Situation gewöhnt.

Der Dom könnte durchaus noch Monate, oder sogar Jahre wachsen, bevor es zu großen Kollaps-Ereignissen kommt. Dennoch sind auch jeder Zeit starke explosive Eruptionen möglich. Sie stellen nicht nur eine ernste Gefahr für den Flugverkehr dar, sondern könnten ebenfalls pyroklastische Ströme generieren, die umliegende Dörfer ausradieren.

Santiaguito: Thermisches Signal

Der Dom am Santiaguito wächst und emittiert heute sogar Wärme, die von MIROVA registriert wird. Die Wärmestrahlung hat eine Leistung von 11 MW und liegt somit im moderaten Bereich. INSIVUMEH berichtet von Schuttlawinen, die über die Westflanke abgehen und den Fuß des Vulkans erreichen. Außerdem kommt es zu schwachen bis mäßig starken Explosionen.

Merapi: Update 23.11.20

Die Seismik am Merapi befindet sich weiterhin auf sehr hohem Niveau. Gestern ereigneten sich gut 510 Erschütterungen, die im Zusammenhang mit dem Domwachstum stehen. Das war der dritt höchste Wert in dieser Wachstumsphase. Den ersten Platz belegte der 20. November mit ca. 560 seismischen Signalen. In den ersten 6 Stunden des heutigen Tages wurden 83 hybride Erdbeben und 5 vulkanotektonische Erschütterungen registriert. Hinzu kamen 23 Signale, die von starken Entgasungen verursacht wurden, sowie 10 Beben, die auf den Abgang von Steinschlägen/Schuttlawinen zurückzuführen waren. Der Dom wächst fleißig weiter.

Sinabung mit Schuttlawinen

Die Seismik am Sinabung (Sumatra) bewegt sich im unteren moderaten Bereich. Innerhalb von 6 Stunden gingen 12 Schuttlawinen ab. 6 Beben mit niedriger Frequenz und 1 hybrides Erdbeben zeugen von Magmenbewegungen im Untergrund. Zudem wurden 5 Tornillos registriert.

Nevado del Ruiz mit Ascheeruption

Das VAAC meldete eine Aschewolke, die vom kolumbianischen Vulkan Nevado del Ruiz ausging. Die Asche erreichte eine Höhe von 5800 m über dem Meeresspiegel und driftete in westlicher Richtung.

Fuego eruptiert wieder öfters

Auf unserer LiveCam lassen sich heute frequente Eruptionen des guatemaltekischen Vulkans Fuego beobachten. Glühende Tephra wird bis zu 300 m hoch ausgeworfen. Das Material geht auf den Flanken nieder und erzeugt glühende Schuttlawinen. INSIVUMEH berichtet von 10-12 Explosionen pro Stunde. Wie man auf dem Infrasound-Seismogramm des LGS erkennt, erzeugen einige Explosionen einen recht hohen Explosionsdruck. Diese Explosionen kann man in umliegenden Ortschaften hören. Starker Wind remobilisiert zudem bereits abgelagerte Asche.

Katla: Erdbeben M 3,1

Unter dem isländischen Gletschervulkan Katla gab es gestern ein Erdbeben der Magnitude 3,1. Das Epizentrum lag im Osten der Caldera. Das Hypozentrum wurde in einer Tiefe von nur 0,1 km lokalisiert. Es folgten 4 weitere schwache Erschütterungen, ein Erdbebenschwarm blieb aber aus. Die Katla gilt statistisch betrachtet als überfällig, dennoch lässt sie einfach weiter auf sich warten.

Ätna: Update 19.11.20

Der Ätna auf Sizilien (Italien) ist weiter strombolianisch aktiv. Ort des Geschehens ist der Neue Südostkrater. Heute Morgen fing die Thermalcam ein entsprechendes Foto ein. In den vergangenen Tagen kam es auch zu weiteren Ascheeruptionen. Der Tremor ist relativ hoch und bewegt sich an der Grenze zum roten Bereich. Die Fluktuationen fallen gering aus. Sismo-Web (INGV) zeigt für die letzten 2 Tage 19 Beben an. Sie verteilten sich in Ost-West Erstreckung über den Vulkan.

Merapi: Seismik bleibt hoch

Am indonesischen Vulkan Merapi (Java) ist die Seismik weiter hoch. Innerhalb von 6 Stunden registrierte das VSI 71 Hybrid-Erdbeben und 6 vulkanotektonische Erschütterungen. Hinzu kommen 11 Signale die durch den Abgang von Schuttlawinen verursacht wurden. 9 Mal wurden starke Entgasungen registriert. Der Dom wächst weiter und das Risiko nimmt zu. Bald könnten pyroklastische Ströme und/oder größere Explosionen entstehen.

Sinabung: Weitere Tornillos

Am Sinabung wurden heute 5 weitere Tornillos registriert. Diese ungewöhnlichen seismischen Signale mit der Form einer Schraube, sorgen unter Vulkanologen oft für Beunruhigung. Sie können als Warnzeichen bevorstehender Explosionen interpretiert werden. In der Endphase der letzten Domwachstumsphase am Sinabung wurden diese Signale häufiger aufgezeichnet. Tatsächlich änderte sich der Ausbruchscharakter damals mehr in Richtung explosiver Tätigkeit.

Karangetang mit harmonischen Tremor

In den vergangenen Tagen wurden am Inselvulkan Karangetang auf Siau (Indonesien) zahlreiche seismische Signale detektiert, die durch starke Entgasungen hervorgerufen wurden. Spitzenwerte von fast 300 Signalen wurden am 10.11.20 festgestellt. Mittlerweile sind diese Zahlen deutlich rückläufig, dafür wurde 4 Phasen mit harmonischen Tremor registriert. Dieser gilt als Anzeichen von Magmenaufstieg im Rahmen einer Eruption. Auch an diesem Vulkan ist anhaltendes Domwachstum wahrscheinlich.

Kadovar eruptiert Vulkanasche

Ein neues Lebenszeichen von der Vulkaninsel Kadovar in Papua Neuguinea: das VAAC registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 900 m. Auf Satellitenfotos von letzter Woche ist eine Dampfwolke zu sehen, allerdings keine thermische Anomalie. Anders verhält es sich am Nachbarvulkan Manam. Dort registrierte MIROVA gestern eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 18 MW.

Ätna: Anhaltende Aktivität am 15.11.20

Nachdem der Ätna gestern überaus aktiv war, gibt es heute einige neue Fotos der ortsansässigen Fotografen zu bestaunen, die in unserer FB-Gruppe geteilt wurden. Sie dokumentieren die strombolianischen Eruptionen aus dem Neuen Südostkrater. Ein Foto fing sogar eine simultane Eruption aus dem NSEC und der BN ein. Der Zentalkrater ist also auch aktiv. Die Aktivität geht heute weiter, allerdings hüllt sich der Vulkan gerade in Wolken, so sind visuelle Observierungen nicht möglich. Für ein Anhalten der Aktivität sprechen die Messdaten. MIROVA registrierte heute Morgen eine Wärmeanomalie mit einer Leistung von 47 MW. Der Tremor fluktuiert und hat den roten Bereich angekratzt. Das LGS registriert viele Signale im Infraschallbereich. Sie können von explosiven Eruptionen stammen, allerdings ist auch eine Verfälschung der Signale durch starken Wind möglich. Die Erdbebenaktivität ist unauffällig.

Merapi: Seismische Aktivität hoch

Am indonesischen Vulkan Merapi ist die seismische Aktivität weiter sehr hoch. Heute wurden innerhalb von 6 Stunden 64 Hybride Erdbeben und 12 vulkanotektonische Erschütterungen aufgezeichnet. Hinzu kommen die üblichen Signale der Abgänge von Schuttlawinen und Steinschlägen, auch Entgasungen hat es gegeben. Die Daten deuten darauf hin, dass der Dom Nachschub an frischer Lava bekommt. Die Gefahr von größeren pyroklastischen Strömen wächst täglich.

Klyuchevskoy mit hoher Thermalstrahlung

In Kamtschatka ist der Klyuchevskoy weiter aktiv und fördert einen Lavastrom. MIROVA verzeichnete heute Vormittag eine Thermalstrahlung mit einer Leistung von 1162 MW. Aktuell lüfteten sich die Wolken kurz und auf der LiveCam ist eine rote Lichtspur zu erahnen. Gelegentlich sind strombolianische Eruptionen auszumachen.

Suwanose-jima weiter munter

Der Inselvulkan Suwanose-jima ist auch heute strombolianisch aktiv und fördert gelegentlich Aschewolken. Sie steigen bis auf einer Höhe von 1800 m auf und driften in westlicher Richtung. Seit gestern brachte das VAAC 6 VONA-Warnungen heraus. Der knapp 800 m hohe Stratovulkan gehört zum Archipel der Ryukyu-Inseln und liegt südlich von Kagoshima.

White Island: Erhöhung der Warnstufe am 13.11.2020

Für die neuseeländische Vulkaninsel White Island (Whakaari) wurde der Alarmstatus auf „gelb“ erhöht. Grund hierfür war, dass man in den Dampfwolken des Vulkans Vulkanasche entdeckte. Sie lagerte sich auf den LiveCams ab. Bei einer Observierung vor Ort wurde auch festgestellt, dass die Dampfwolken nicht nur stärker als sonst sind, sondern auch dunkler, was der Asche geschuldet sein soll. Es wurden Proben gesammelt und untersucht. Man kam zu dem Schluss, dass das Material nicht von frischer Lava stammt, sondern aus den Wänden des Fördersystems. Die Asche wird durch die starken Entgasungen mobilisiert. Grund für den erhöhten Dampfausstoß könnte eine Regenphase gewesen sein, die mehrere Tage angehalten hatte. Dadurch wurde dem Hydrothermalsystem mehr Wasser zugeführt, was zu erhöhter Dampfbildung führt. Die sonstigen seismischen und vulkanologischen Parameter bewegen sich auf dem üblichen Niveau.

Grund zur Vorsicht ist die fatale Eruption vom 9.Dezember 2019. Vor gut einem Jahr starben bei einem Vulkanausbruch 21 Menschen.

Merapi: Seimik weiter hoch

Auf Java brodelt es am Merapi. Die Seismik ist weiter hoch. In den ersten 6 Tagesstunden registrierte das VSI 72 Hybrid-Erdbeben, 11 vulkanotektonische Erschütterungen und 12 Abgänge von Schuttlawinen. Hinzu kamen 13 seismische Signale, die von starken Entgasungen herrührten. Bilder der Überwachungskamera erwischten gestern ein paar wolkenfreie Blicke auf den Dom. Für den Merapi ist er eigentlich noch relativ klein. Dass es bereits jetzt zum Abgang von Schuttlawinen kommt, ist dem Umstand geschuldet, dass es eine tiefe Bresche in der Kraterwand gibt. Sie entstand bei der Eruption von 2010. Durch diese Bresche geht immer Material ab und der Dom wird klein gehalten. In früheren Jahren musste der Lavadom erst den gesamten Krater auffüllen und diesen überragen, bevor es zu Steinschlägen und Lawinen kommen konnte. Trotzdem, es besteht natürlich die Gefahr pyroklastischer Ströme, wenn es zu Kollaps-Ereignissen am Dom kommt.

Merapi: Seismik bleibt hoch

Die seismische Aktivität am indonesischen Vulkan Merapi (Java) ist weiterhin hoch. Gegenüber der Vorwoche ist allerdings ein leichter Rückgang der Seismizität festzustellen. Dennoch werden täglich mehr als 300 Erschütterungen registriert, die überwiegend im Zusammenhang der vulkanischen Aktivität stehen. Besonders bemerkenswert ist die hohe Anzahl an hybriden- und vulkanotektonischen Erdbeben. Sie deuten darauf hin, dass der Lavadom weiter Nachschub erhält und wächst. Es findet also bereits ein effusive Eruption statt, die schnell gefährlich werden könnte, wenn es zu größeren Kollaps-Ereignissen kommen sollte. Dann drohen pyroklastische Ströme und größere explosive Eruptionen. Bereits jetzt werden täglich mehrere Schuttlawinen generiert und es kommt zu starken Entgasungen. Das Bild stammt aus dem Archiv.

Sinabung: Rückgang der Aktivität

Am Sinabung hat die Aktivität nachgelassen. Die Seismizität ist deutlich erhöht, hat sich gegenüber dem Monatsanfang aber mehr als halbiert. Es steigt noch Magma auf, aber deutlich weniger als zuvor. Das spiegelt sich in geringerem Domwachstum wieder. In der letzten Woche gingen keine pyroklastischen Ströme ab. Schuttlawinen werden aber nach wie vor generiert. Die Situation könnte allerdings wieder eskalieren. Auch wenn der Dom langsamer wächst, wird er irgendwann eine kritische Größer erreicht haben und es kommt wieder zu Abbrüchen großer Lavapakete und neuen pyroklastischen Strömen.

Semeru eruptiert Aschewolke

Ebenfalls auf Java liegt der Semeru. Er bildet zusammen mit den Vulkanen der Tengger-Caldera ein Vulkanmassiv. In seinem Krater wächst ein flacher Lavadom und es kommt zusätzlich zu zahlreichen kleineren explosiven Eruptionen. Im Schnitt meldet das VSI 50 entsprechende seismische Signale am Tag. Gelegentlich werden auch größere Explosionen generiert, die Vulkanasche aufsteigen lassen. So ein Ereignis gab es heute Nacht. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 4000 m über dem Meeresspiegel.

Kilauea: 2 kleine Erdbebenschwärme

Am Kilauea auf Hawaii ereigneten sich gestern 2 kleine Erdbebenschwärme. Das EMSC registrierte seit gestern 19 Erschütterungen mit Magnituden ab 2. Ein Schwarm manifestierte sich im Bereich der Gipfelcadera, ein weitere im unteren Westrift bei Pahala. Das HVO schreibt in seinem monatlichen Update für Oktober, dass 2100 Erdbeben detektiert wurden. Eine Verdoppelung der Erdbebenaktivität gegenüber dem September. Dennoch ist die Inflation rückläufig. Am  Puʻu ʻŌʻō-Krater gab es sogar einen deflationären Trend. Allem Anschein nach wird es noch eine Weile dauern, bis wir auf Hawaii wieder Lava zu sehen bekommen.

Karymsky: Update 09.11.20

Seit gestern eruptiert der Karymsky auf Kamtschatka (Russland) wieder Aschewolken. Das VAAC brachte 4 VONA-Warnungen für den Flugverkehr heraus. Vulkanasche wurde in 6000 m Höhe detektiert. Die Asche driftete in nordöstlicher Richtung. Mit weiteren Eruptionen des entlegenen Vulkans ist zu rechnen.

In der Literatur wird der Karymsky oft als der aktivste Vulkan Kamtschatkas aufgeführt. Das galt bis 2016. Bis zu diesem Zeitpunkt war der Vulkan dauerhaft aktiv und eruptierte mehrmals täglich. Das hat sich inzwischen allerdings signifikant geändert. Inzwischen ist der Karymsky phasenweise aktiv und es kann zu mehrmonatigen Pausen kommen. Konkurrenz macht der Klyuchevskoy, der inzwischen häufiger und stärker eruptiert. Das Bild stammt aus dem Archiv.

Klyuchevskoy weiter aktiv

Ungefähr 120 Kilometer nördlich vom Karymsky liegt der Klyuchevskoy. Er fördert weiterhin einen Lavastrom und ist strombolianisch tätig. Zudem kommt es zur Eruption von Aschewolken. Heute stieg Vulkanasche bis auf einer Höhe von 7000 m ü. N.N. auf. Die Wolken wurden in Richtung Nordost verfrachtet. MIROVA registriert eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 1072 MW. Entgegen früheren Angaben sieht es so aus, als wäre der Lavastrom gut 2 km lang. Das kann man am Maßstab der Satellitenaufnahmen nachmessen.

Merapi: Seismik weiter hoch

Die Seismik am Merapi auf Java (Indonesien) ist weiterhin besorgniserregend hoch. Gestern wurden ca. 530 vulkanisch bedingte Erschütterungen registriert: ein neuer Spitzenwert der aktuellen Phase. Unter den Signalen waren etliche, die von Schuttlawinen und starken Entgasungen hervorgerufen wurden. Die Mehrzahl der Beben ging wieder auf Hybrid-Erdbeben zurück. Es wurden aber auch zahlreiche vulkanotektonische Erdbeben in geringer Tiefe detektiert. Sie stehen direkt mit Magmenaufstieg in Verbindung und werden erzeugt, wenn aufsteigendes Magma Gesteine brechen lässt. Der Dom wächst und täglich steigt die Gefahr größerer Explosionen und/oder Kollaps-Ereignissen, bei denen pyroklastische Ströme generiert werden könnten.