Vulkan-Update 16.02.21: Sakurajima, Merapi, Ätna

Im heutige Vulkan-Update geht es um den japanischen Sakurajima, der eine beeindruckende Explosionsserie erzeugte. Am Merapi kam es zu weiteren Abgängen und der Ätna befindet sich in einer eruptiven Hochphase. Vom Soufrière gibt es neue Bilder des Doms.

Soufrière: Neues Bild vom Lavadom

Auf der Karibikinsel St. Vincent ist der Dom des Vulkans Soufrière enorm gewachsen. Neue Bilder dokumentieren, dass er praktisch auf einer Seite das ganze Tal zwischen Kraterwand und alten Dom ausfüllt. Auf den Bildern sieht man auch, dass die Staukuppel recht stabil aussieht und das Kollaps-Ereignisse in nächster Zeit unwahrscheinlich sind.

Auf der Nachbarinsel Martinique scheint sich hingegen die Situation ein wenig zu entschärfen, denn die Seismizität am Montagne Pelée ist deutlich zurückgegangen.

Sakurajima mit Eruptionsserie

Auf der japanischen Insel Kyushu ist der Sakurajima wieder aktiver geworden. Seit dem Wochenende meldete das VAAC Tokio 8 Aschewolken, die vom Vulkan in der Bucht von Kagoshima ausgingen. Der Eruptionsserie voran ging eine Phase mit erhöhter Seismizität. So wurden am 10. Februar gut 35 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Der höchste Wert der letzten 3 Monate. Auch jetzt noch ist die Seismik erhöht. Es scheint sich viel Magma zu bewegen.

Merapi: Abgänge glühender Schuttlawinen

Der Merapi auf Java (Indonesien) ist weiterhin sehr aktiv. Das VSI meldete für den Beobachtungszeitraum zwischen 0.00 – 06.00 Uhr den Abgang von 25 Schuttlawinen. Sie hatten eine maximale Gleitstrecke von 1500 m und erzeugten teilweise Glutspuren. Außerdem gab es 2 hybride Erdbeben.

Ätna in guter Form

Ich kann dem Ätna heute einen guten Allgemeinzustand attestieren, mit vergleichsweise hohen Tremor im roten Bereich. Der Neue Südostkrater ist seit gestern permanent aktiv und erzeugt aus dem Ostschlot strombolianische Eruptionen und kleine Lavafontänen. Auf Videoaufnahmen in unserer FB-Gruppe ist zu erkennen, dass auch Schlote im Süden aktiv geworden sind, die bei einem der letzten Paroxysmen entstanden.

Vulkane am 13.02.21: Sinabung, Merapi, Stromboli

In den Vulkanmeldungen vom Samstag geht es um den Sinabung auf Sumatra, der einen pyroklastischen Strom eruptierte. Vergleichbares ereignete sich am Merapi auf Java. Darüber hinaus meldete sich der Stromboli gestern mit einem LiveCam-Intermezzo. Der Klyuchevskoy eruptierte Aschewolken.

Sinabung eruptiert pyroklastischen Strom

SinabungGestern Abend (Ortszeit) ging am Sinabung auf Sumatra ein pyroklastischer Strom ab. Tatsächlich war die Sicht auf den Vulkan mal frei und es gibt entsprechende Augenzeugenberichte. Darüber hinaus ist die Seismizität hoch. Neben den üblichen Erschütterungen, die von Schuttlawinen und Entgasungen verursacht wurden, gab es viele hybride Erdbeben. Außerdem wurden 2 Tornillos registriert, die oft als Unglücksboten gelten. Auf einer aktuellen Sentinel-Satellitenaufnahme sind 2 schwache thermische Anomalien am Dom auszumachen. Dieser soll ein Volumen von über 4 Millionen Kubikmeter haben und ist instabil. Früher, oder später wird es wahrscheinlich zu einem großen Ereignis mit katastrophalen Folgen kommen.

Der Sinabung ruhte für mehr als 400 Jahre. Erst im Jahr 2010 ist er zu neuem Leben erwacht und heizte langsam auf. Damals begann er fumarolisch aktiv zu werden. Vegetation starb ab und  wenig später kam es zu phreatischen Eruptionen. Im Jahr 2013 begann ein erster Lavadom zu wachen. Die Aktivität steigerte sich schnell, bis es zu Abgängen Pyroklastischer Ströme gab, die katastrophale Folgen hatten. Mehrere Dörfer wurden zerstört und es gab Dutzende Todesopfer.

In diesem Zusammenhang möchte ich Euch über eine interessante Diskussion auf dem Laufenden halten, die wir in unserer FB-Gruppe geführt haben. Sie ging um einen Größenvergleich der Dome am Merapi und Sinabung. Das Volumen des Merapi-Doms wird derzeit von den Vulkanologen des VSI mit 113.000 Kubikmeter angegeben. Ein Bruchteil dessen, was für das Volumen des Sinabung-Doms kommuniziert wurde. Ist der Größenunterschied tatsächlich so enorm, oder steckt da irgendwo ein Fehler drin? Die Frage konnte nicht abschließend geklärt werden, doch ich bleibe bzgl. der Lösung am Ball.

Merapi: 2 kleine pyroklastische Ströme

Wo wir gerade beim Thema sind: am Merapi gingen gestern ebenfalls 2 kleinere pyroklastische Ströme ab. Sie flossen in südwestlicher Richtung und brachten es auf 800 m Gleitstrecke. Es wurde ein vulkanotektonisches Erdbeben und 8 hybride Erschütterungen detektiert.

Fuego: hohe Wärmestrahlung

Der guatemaltekische Vulkan Fuego ist heute besonders heiß und emittiert eine hohe Wärmestrahlung. Zeitweise registrierte MIROVA eine Leistung von 464 MW. Auf unserer LiveCam erkennt man einen permanenten roten Lichtschein am Krater. Möglicher Weise beginnt ein Lavastrom zu fließen. Ein Statement der Vulkanologen von INSIVUMEH steht noch aus.

Stromboli mit Webcam-Blick

Gestern Abend funktionierte die Skyline-Webcam am Stromboli mal wieder und einigen Beobachtern sind schöne Screenshots der Eruptionen ins Netz gegangen. Laut LGS ist der Aktivitäts-Index hoch, was in erster Linie der seismischen Aktivität und dem Gasflux geschuldet ist: gestern wurde ein Kohlendioxid-Ausstoß von mehr als 1500 Tonnen am Tag gemeldet. In größerer Tiefe scheint viel Magma in den Startlöchern zu stehen, das bestimmt irgendwann aufsteigen wird.

Klyuchevskoy mit Aschewolken

Das VAAC detektierte mehrere Aschewolken, die vom Klyuchevskoy auf Kamtschatka ausgingen. Sie drifteten auf 4500 m Höhe in südlicher Richtung. Das erste Mal seit langem sind keine Lavaströme unterwegs. Auf einem aktuellen Satellitenbild sind nur kleinere thermische Anomalien im Gipfelbereich sichtbar.

Vulkan-Update 06.02.21: Ätna und Merapi

Das Vulkan-Update vom Samstag steht im Zeichen der beiden Feuerberge Ätna und Merapi. Von beiden Vulkanen gibt es erstaunliches zu berichten. Außerdem eruptierten Klyuchevskyo und Sinabung.

Ätna: Bocca Nuova verfüllt sich

Ätna
Der Zentralkrater verfüllt sich. © Michele Mammino

Ein neues Video, das die Aktivität der Bocca Nuova dokumentiert, wurde in unserer Facebookgruppe geteilt. Es wurde vom Kraterrand aus aufgenommen und zeigt, dass die strombolianische Aktivität aus diesem Krater intensiver ist, als man von unten vermuten könnte. Über dem westlichen Schlot bildet sich ein Kegel und über zweit weiteren Schloten weiter östlich wachsen Hornitos. Die Tephra verfüllt einen guten Teil des Kraters und überlagerte die Lavaströme vom letzten Winter. MIROVA verzeichnet eine hohe thermische Strahlung mit einer Leistung von 214 MW. Die hohe Thermalstrahlung wird entweder von sehr viel glühender Tephra verursacht, oder von einem kleinen Lavastrom. Darüber hinaus ereignete sich heute ein Erdbeben der Magnitude 2,5. Das Hypozentrum befand sich in 3,9 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 1.4 km nordwestlich vom Monte Centenari. Dieser Schlackenkegel liegt im Valle del Bove. Seit gestern registrierte das INGV 10 Erdstöße. Ungewöhnlich viele Beben hatten Magnituden ab 2,0.

Merapi: Zweiter Lavadom wächst

Die Vulkanologen vom VSI berichten, dass sie während kürzlich durchgeführten Feldarbeiten am Gipfel des Merapis, einen zweiten Lavadom im Krater des Merapis entdeckten. Er wächst im zentralen Bereich des Kraters und ist nur leicht nach Süden versetzt. Aufgrund von Bewölkung konnten die Forscher das Volumen des neuen Doms nicht ermitteln. Noch soll er recht klein sein. Dafür könnten künftig pyroklastische Ströme in eine Richtung fließen, die bis jetzt davon verschont wurde. Bisher waren vor allem Orte im Südwesten des Vulkans bedroht. Hanik, der Leiter des örtlichen Katstrophenschutzes erklärte, dass nun nicht nur Kali Boyong, Krasak, Putih, Bedog und Bebeng bedroht sind, sondern auch die Region um Kali Gendol.

Endlich wurden auch neue Daten über den bisherigen Dom veröffentlicht: sein Volumen beläuft sich auf 117.000 Kubikmeter, mit einer täglichen Wachstumsrate von 13.000 Kubikmetern. Die Abgänge von pyroklastischen Strömen und Schuttlawinen waren zuletzt größer als die Wachstumsrate, so dass der Dom ehr an Volumina verlor, als dazu gewann. Tatsächlich entsprechen die Daten in etwa jenen, die zum letzten mal vor 2 Jahren kommuniziert wurden.

Sinabung: Ascheemissionen

Als zweite Meldung aus Indonesien, steht der Sinabung im Fokus des Interesses. Hier stellte das VAAC kontinuierliche Asche-Emissionen fest, die bis auf einer Höhe von 3000 m aufsteigen.

Klyuchevskoy weiter munter

Im fernen Kamtschatka ist der Klyuchevskoy weiter munter. Vulkanasche wurde in 6100 m Höhe detektiert. MIROVA meldete gestern eine Thermalstrahlung mit 1946 MW Leistung.

Vulkan-Update 28.01.21: Ol Doinyo Lengai, Merapi, Sinabung

Heute geht es in den Vulkan-News um den afrikanischen Vulkan Ol Doinyo Lengai, dessen Krater von einem großen Hornito dominiert wird. Die indonesischen Vulkane Merapi, Raung und Sinabung sind weiter aktiv.

Ol Doinyo Lengai: Großer Zentralhornito entstanden

Der tansanische Vulkan Ol Doinyo Lengai liegt im Ostafrikanischen Riftvalley und zählt zu den aktivsten Vulkanen der Region. Immer wieder kommt es zum Ausbruch natriumkarbonatischer Lava, der kältesten Lava der Welt. Sie hat in den letzten Monaten einen neuen Hornito von beachtlicher Größe wachsen lassen. Er erhebt sich im Zentrum des Kraters und ist geschätzte 50 m hoch. Der Autor des Fotos gibt die Tiefe des Kraters mit 70 m an. Im letzten Jahr soll er noch 109 m tief gewesen sein. Also wurde innerhalb eines Jahres so viel Lava eruptiert, dass sich der Kraterboden um fast 40 m anhob. Eine enorme Förderrate für den Lengai. Auf Sentinel-Satellitenfotos sind immer wieder kleine thermische Anomalien zu entdecken, die die anhaltende eruptive Tätigkeit belegen. Augenzeugenberichte gibt es in diesen Tagen wenige.

Merapi eruptiert weiter

Auch heute gab es einen weiteren pyroklastischen Strom am indonesischen Vulkan Merapi. Er wurde vom VSI detektiert. Das zugehörige seismische Signal hatte eine Amplitude von 69 mm und dauerte 175 Sekunden. Das VAAC registrierte Vulkanasche in 3700 m Höhe. Es wurden zahlreiche Schuttlawinen beobachtet. Die generelle Seismizität ist recht gering. Die Aufstiegswege des Magmas scheinen frei zu sein und der Dom zu wachsen.

Raung in Eruption

Auf Java ist der Raung seismisch sehr aktiv und erzeugte gestern gut 300 Tremorphasen. Der Trend ist leicht rückläufig. Heute wurde eine Aschewolke eruptiert, die 4000 m hoch aufstieg.

Sinabung mit Aschewolke

Auf Sumatra ist es der Sinabung, der Vulkanasche ausstößt. Sie wurde vom VAAC in 3000 m Höhe detektiert. Das VSI berichtet vom Abgang zahlreicher Schuttlawinen. Die Anzahl vulkanisch bedingter Erdbeben, die vom Magmenaufstieg zeugen, war gestern sehr hoch. Es wurden gut 100 dieser Beben registriert.

Vulkan-Update 27.01.21: Merapi mit hoher Aschewolke

Das Eruptions-Update am 27. Januar steht ganz im Zeichen der indonesischen Vulkane. Von ihnen stehen aktuell 4 Feuerberge auf Alarmstatus „orange“ und 17 auf „gelb“. Merapi ist derzeit der gefährlichste Vulkan Indonesiens.

Merapi generiert hohe Aschewolke

MerapiAm indonesischen Vulkan Merapi (Java) wurde heute Morgen eine Aschewolke generiert, die bis auf einer Höhe von 12.000 m aufgestiegen ist. Die Vulkanasche verteilte sich bei schwachem Wind gleichmäßig um den Vulkan. Ob die Aschewolke durch eine explosive Eruption, oder dem Abgang eines großen pyroklastischen Stroms entstand, ist noch nicht geklärt. Ich halte letzteres für wahrscheinlich, denn im letzten Bericht von MAGMA/VSI heißt es, dass der Merapi zwischen 06.00 und 12.oo Uhr Lokalzeit 22 pyroklastische Ströme generierte. Es ist auch möglich, dass es sich um Vulkanasche handelt, die sich durch die zahlreichen pyroklastischen Ströme bei Windstille akkumulierte. Der Vulkan ist also in einer heißen Eruptionsphase eingetreten und es wird gefährlich. Kollaps-Ereignisse können pyroklastische Ströme erzeugen, die auch Ortschaften jenseits der aktuellen Sperrzone erfassen könnten.

Update 12.00 Uhr: Das Video unten bestätigt meine Vermutung, dass ein größerer pyroklastischer Strom abgegangen ist. Mit weiteren Ereignissen (auch größeren) ist zu rechnen.

Sinabung: Anstieg der Seismizität

Am Vulkan Sinabung (Sumatra) stieg die Seismizität gestern deutlich an. Vor allem wurden mehr hybride Erdbeben detektiert, als es sonst der Fall war. Insgesamt wurden gestern 180 seismische Signale festgestellt. Am Vortag betrug ihre Zahle 128. Die Vulkanologen vom VSI zeichneten auch ein seismisches Eruptionssignal auf. Der Dom wächst und die Situation könnte schnell eskalieren.

Lewotolok: Weiterhin aktiv

Um noch einen Moment in Indonesien zu verweilen, kommt jetzt noch eine Meldung vom Lewotolok auf Lembata. Dieser Vulkan ist seit Wochen aktiv. Mehrmals am Tag eruptiert er kleine Aschewolken. Die Seismik ist allerdings bei weitem nicht mehr so hoch wie in der Initialphase der Eruption.

Raung: Seismik weiter hoch

Und weil es in Indonesien so schön ist und es dort zahlreiche aktive Vulkane gibt, noch eine Meldung vom Raung im Osten der Insel Java. Hier ist die Seismizität weiterhin hoch, auch wenn sie in den letzten Tagen etwas nachgelassen hat. Innerhalb von 6 Stunden registrierte das VSI 74 Tremor-Episoden und 2 starke Entgasungen.

Vulkan-Update 20.01.21: Ätna, Kilauea und Merapi

Der Ätna hat 24 sehr aktive Stunden hinter sich, die Morphologie des Hornitos im Halem’uma’u-Krater hat sich deutlich geändert und am Merapi gingen weitere pyroklastische Ströme ab.

Ätna mit 2 Lavastrom-Phasen

ÄtnaDer Ätna auf Sizilien (Italien) ist weiterhin sehr aktiv. In der Nacht und am Morgen gab es 2 Phasen mit erhöhter Aktivität: der Tremor verhielt sich dabei wie während eines Paroxysmus, allerdings ohne die gleichen Spitzenwerte zu erreichen. Mit anderen Worten: der Neue Südostkrater war strombolianisch sehr aktiv und steigerte seine Aktivität, so dass zeitweise kleine Lavafontänen generiert wurden. Sie speisten einen Lavastrom, der in östlicher Richtung floss. Aus dem Zentralkrater kam es zu Ascheemissionen. MIROVA registrierte eine sehr hohe thermische Strahlung mit 1474 MW. Aktuell ist der Tremor wieder im Grenzbereich zwischen dem gelben-und roten Bereich unterwegs. Es ist nicht auszuschließen, dass es in den nächsten Stunden/Tagen zu einem richtigen Paroxysmus kommen wird. Auf der anderen Seite könnte es aber auch sein, dass dazu der Gasdruck fehlt.

Kilauea: Hornito deutlich gewachsen

Am Kilauea auf Hawaii ist der Hornito, der sich über den aktiven Schlot in der Westwand des Halema’uma’u-Kraters gebildet hat, deutlich gewachsen. Das Belegen neue Aufnahmen vom Lavasee. In den letzten Stunden konnte man auf der Livecam sehen, dass relativ viel Lava ausgestoßen wurde. Die Eruption ging einher mit einer deutlichen Deflation des Gipfelbereichs. Obwohl diese Deflation noch immer anhält, ist der Lavausstoß gegen Mittag zurückgegangen. Im letzten HVO-Update heißt es, dass der Pegel des Lavasees bei 202 m steht.

Merapi mit mehreren pyroklastischen Strömen

Am Merapi auf Java wurden weitere Abgänge von pyroklastischen Strömen und glühenden Schuttlawinen dokumentiert. MAGMA meldete heute, für die Beobachtungsperiode zwischen 12 und 18 Uhr, den Abgang von 8 pyroklastischen Strömen. Sie erzeugten seismische Signale mit Amplituden zwischen 3-30 mm und bis zu 192 Sekunden Dauer. Zudem wurden 39 Schuttlawinen, bzw. Steinschläge detektiert. Die restliche Seismik war gering. Es hat den Anschein, als wären die Aufstiegswege des Magmas frei und als würde der Dom stärker wachsen, als es in den letzten Monaten der Fall war.

Suwanose-jima eruptiert Aschewolken

Im Süden des japanischen Archipels ist der Inselvulkan Suwanose-jima besonders aktiv. Das VAAC Tokio registrierte in den letzten 24 Stunden 7 Aschewolken. Sie stiegen bis auf einer Höhe von 3400 m auf und drifteten in nördlicher Richtung.

Vulkan-Update 18.01.21: Sinabung, Merapi, Kilauea

Gestern eruptierte der Sinabung auf Sumatra einen pyroklastischen Strom. Die Seismik am Merapi wird überwiegend durch Schuttlawinen-Abgänge erzeugt. Am Kilauea stieg der Lavasee um einen Meter.

Sinabung erzeugt pyroklastischen Strom

SinabungDer indonesische Vulkan Sinabung generierte gestern Nachmittag, um 16.50 Uhr Ortszeit, einen pyroklastischen Strom. Die Vulkanologen vom VSI detektierten ein seismisches Signal, mit einer Amplitude von 40 mm und 2 Minuten Dauer. Medienberichten zufolge stieg Vulkanasche bis zu 500 m hoch auf. Wie weit der Strom floss wurde nicht kommuniziert. Aufgrund der Dauer wird er ungefähr 1 km zurückgelegt haben. Somit war es noch ein kleinerer Vertreter seiner Art. Die Seismik ist weiterhin erhöht, wobei die meisten Signale durch Steinschläge/Schuttlawinen und Entgasungen verursacht werden. Erschütterungen, die auf Magmenaufstieg hindeuten kommen nur in geringer Zahl vor. Das Bild stammt aus dem Archiv.

Merapi: glühende Schuttlawinen

Obwohl die Seismizität am Merapi vergleichsweise gering ist -gestern wurden nur 150 Erschütterungen registriert- kommt es immer wieder zum Abgang glühender Schuttlawinen. Diese erzeugen den größten Teil der seismischen Signale. Vulkanguide- und Fotograf Andi machte einige Fotos der glühenden Abgänge. Inwiefern der Dom wächst, wurde nicht kommuniziert. Erhöhte Anzahl von Schuttlawinen lässt vermuten, dass das Magma weiter aufsteigt und den Dom wachsen lässt.

Kilauea: Lavasee 201 m tief

Der Lavasee auf Big Island Hawaii ist weiterhin aktiv. Der Westteil hob sich um einen weiteren Meter an und hat nun eine Tiefe von 201 m. Der inaktive Ostteil liegt mehrere Meter unterhalb des aktiven Lavasees. Gespeist wird er weiterhin nur von den Schloten in der Westwand des Halema’uma’u-Kraters. Der gesamte Lavasee – einschließlich der stagnierenden östlichen Hälfte – befindet sich mindestens 1-2 m über der Kruste zwischen dem See und der Kraterwand.

Alle Inseln aus erstarrter Lava waren in der letzten Woche stationär und im stagnierenden Teil des Lavasees eingefroren. Die Dimensionen der Hauptinsel blieben unverändert, wobei ihre Ränder zwischen 8 und 23 m Meter über der Seeoberfläche liegen. (Quelle: USGS)

Eruptions-Update 16.01.21: Merapi, Montagne Pelée, Soufrière

Die heutigen News stehen im Zeichen der Domvulkane: am Merapi ging eine Glutwolke ab und auf Martinique bereitet die Montagne Pelée weiter sorgen, während auf der Nachbarinsel der Dom im Soufrière weiter wächst.

Merapi: Abgang eines pyroklastischen Strom

In den frühen Morgenstunden ging heute ein pyroklastischer Strom am Merapi auf Java (Indonesien) ab. Er floss durch den Kali Krasak und legte eine Gleitstrecke von ca. 1500 m zurück. Vulkanasche stieg ca. 500 m hoch auf und driftete in östlicher Richtung. Die Seismogramme registrierten ein Signal mit einer Maximal-Amplitude von 60 mm und 150 Sekunden Dauer. Gestern zog die Seismik wieder etwas an und es wurden 200 Erschütterungen detektiert. Darunter waren auch einige hybride- und vulkanotektonische Beben. Für den generellen rückläufigen Trend der Seismizität könnte es 2 Gründe geben: entweder es steigt weniger Magma auf, oder die Aufstiegswege sind frei. Letzteres hätte schnelleres Domwachstum zur Folge.

Montagne Pelée: Seismik weiter hoch

Am Montagne Pelée auf der Karibikinsel Martinique wächst die Besorgnis vor einer Eruption des Vulkans. In den ersten 2 Wochen des Jahres registrierten die Forscher vom OVSM insgesamt 87 vulkanotektonische Erdbeben mit geringen Magnituden. In der ersten Jahreswoche wurden 65 Beben registriert, in der vergangenen Woche waren es 22 Erschütterungen. Die Hypozentren liegen bereits über dem Meeresspiegel im Vulkangebäude. Obwohl die Seismizität rückläufig war, sehen die Vulkanologen eine recht hohe Wahrscheinlichkeit für eine mittelfristig einsetzende Eruption.

Soufrière: Dom weiter auf Wachstumskurs

Soufrière

Während man sich auf Martinique noch sorgen um eine mögliche Eruption macht, ist diese auf der Nachbarinsel St. Vincent bereits im Gang. Neue Bilder vom 14. Januar zeigen, dass der Dom im Krater des Vulkans Soufrière weiter gewachsen ist. Zudem steigt Gas auf. Leider fehlen genauere Daten, so dass wir auf das rein Visuelle angewiesen sind, um die Situation zu beurteilen. Bisher sind keine Kollaps-Erscheinungen aufgetreten und der Dom sieht stabil aus. Wahrscheinlich bleibt es erst einmal bei der rein effusiven Eruption, doch im späteren Verlauf könnte sich das ändern.

Vulkan-Update 14.01.21: Klyuchevskoy, Merapi, Soufrière

Das Vulkan-Update steht heute im Zeichen des Vulkans Klyuchevskoy auf Kamtschatka, der Ascheeruptionen erzeugte. Am Merapi ist die Seismik eingebrochen und am Soufrière bekommt man internationale Unterstützung.

Klyuchevskoy eruptiert Aschewolken

KlyuchevskoyAm russischen Vulkan Klyuchevskoy (Kamtschatka) hat die Explosivität wieder zugenommen. Das VAAC Tokio brachte gestern 5 VONA-Warnungen über Aschewolken heraus. Diese stiegen bis auf einer Höhe von 6700 m und drifteten in östlicher Richtung. Außerdem ist der Vulkan effusiv tätig. Auf Sentinel-Satellitenfotos erkennt man einen Lavastrom, der auf der Südwestflanke unterwegs ist. Er geht vom Krater aus und ist ca. 500 m lang. MIROVA registriert eine entsprechende Thermalstrahlung mit 775 MW Leistung.

Merapi: Seismik stürzt ab

Die Seismik am Merapi hat in den letzten beiden Tagen stark nachgelassen. Sie halbierte sich von knapp 400 täglichen Beben auf weniger als 200 Erschütterungen. Das hört sich immer noch nach viel an, allerdings sind das fast nur Steinschlagsignale, die registriert werden. Hybride- und vulkanotektonische Beben wurden kaum noch festgestellt. Gerade diese Beben werden von aufsteigendem Magma verursacht. Es könnte also sein, dass der Magmenaufstieg stoppte und die aktuelle Domwachstumsphase endet. Die nächsten Tage werden zeigen, ob der Vulkan nur kurz verschnauft, oder ob er tatsächlich eine längere Pause einlegen wird.

Soufrière: Finanzspritze aus Großbritannien

Da der Dom am Vulkan Soufrière weiter wächst und es bisher unklar ist, ob es bei einer effusiven Eruption bleiben wird, will die britische CDEMA den Vulkanologen auf St. Vincente 51.000 Pfund zur Verfügung stellen. Mit dem Geld sollen Hubschrauberflüge zur Überwachung des Vulkans finanziert werden.

Langila eruptiert Vulkanasche

Auf Papua Neuguinea ist der Vulkan Langila aktiv geworden. Das VAAC Darwin meldet Vulkanasche in 3000 m Höhe. Der 1330 m hohe Stratovulkan gehört zum Bismarck-Bogen des Archipels.

Ätna macht weiter

Auch gestern zeigte der Ätna keine Ermüdungserscheinungen und erzeugte weiterhin strombolianische Eruptionen aus dem Südostkrater. Auch die Voragine stimmte mit kleineren Eruptionen ein. Boris Behncke nahm das unten eingebettete Video am 12. Januar auf und transportierte die besondere Ästhetik der blau-orangenen Stunde eines Wintermorgens am Vulkan.