Vulkan-News 23.04.21: Fagradalsfjall, Fuego, Merapi

In den Nachrichten zu den Vulkanen geht es heute um den isländischen Feuerberg Fagradalsfjall, dem guatemaltekischen Fuego und dem indonesischen Vulkan Merapi. Auch vom Taal gibt es Neues zu berichten.

Fagradalsfjall: Show goes on

Datum: 23.04.2021 | Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Am isländischen Vulkan Fagradalsfjall geht die Show weiter. Nach wie vor sind 4  Abschnitte der Eruptionsspalte aktiv. Auf ihnen haben sich Hornitos gebildet, die zeitweise kleine Lavafontänen fördern, oder durch Lavaspattering die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Von den Hornitos gehen Lavaströme aus. Interessant ist es, zu beobachten, wie kleine Änderungen in der Schlot-Morphologie die Lavaströme umlenken. Das verdeutlicht einmal mehr, wie dynamisch ein Vulkanausbruch ist und dass kleinste Änderungen in einem dynamischen System unvorhersehbare Änderungen mit sich bringen können. Diese Erkenntnis lässt sich auch auf andere dynamische Systeme in der Natur übertragen.

Die Seismizität auf der Reykjanes-Halbinsel ist heute moderat. IMO zeigt für die letzten 48 Stunden 75 Erschütterungen an. Interessant ist auch ein leichter Anstieg der Erdbebentätigkeit im Bereich des Bardarbunga-Vulkans, der unter dem größten Gletscher Europas liegt: dem Vatnajökull.

Fuego erzeugt Aschewolken

Datum: 23.04.2021 | Lokation: 14.47, -90.88 | Eruption: Vulcanianisch | Link

In Guatemala ist der Fuego weiter explosiv aktiv. Das VAAC meldete heute eine Aschewolke, die eine Höhe von 5200 m erreichte. Damit lag sie knapp 1500 m über den sonst üblichen Eruptionshöhen. INSIVUMEH registriert stündlich zwischen 6-11 Explosionen. Neben Vulkanasche wird glühende Tephra bis zu 400 m hoch ausgestoßen. Es entstehen Blocklawinen, die bis an den Vegetationsrand vordringen.

Merapi erzeugt pyroklastischen Strom

Datum: 23.04.2021 | Lokation: -7.541, 110.445 | Eruption:  Dom | Link

MerapiAm indonesischen Vulkan Merapi löste sich heute ein kleiner pyroklastischer Strom vom Dom. Das zugehörige seismische Signal dauerte 145 Sekunden und hatte eine Amplitude von 55 mm. Der Dauer des seismischen Signals nach zu Urteilen, lag die Gleitstrecke um 1200 m. Außerdem registrierten die Geräte vom VSI 47 Abgänge von Schuttlawinen, 6 Hybrid-Erdbeben und einen vulkanotektonischen Erdstoß. Das alles geschah innerhalb von 6 Stunden. Der Dom wächst langsam weiter.

Taal: Hoher Schwefeldioxid-Ausstoß

Datum: 23.04.2021 | Lokation: 14.002, 120.993 | Eruption: Fumarolisch | Link

Obwohl die Seismizität am philippinischen Taal-Vulkan in den letzten Tagen stark abgenommen hat, kann man das von dem Schwefeldioxid-Ausstoß nicht behaupten. In dem jüngsten Bericht von PHILVOLCS heißt es, dass der Vulkan an einem Tag 2243 Tonnen des vulkanischen Gases ausstieß. Die Vermutung liegt nahe, dass das Magma relativ hoch im Fördersystems steht.

Vulkan-Nachrichten 19.04.21: Soufrière, Semeru, Merapi

Die Vulkan-News vom Montag, berichten über eine neue Explosion am Soufrière, und thematisieren die anhaltende Tätigkeit mehrere indonesischer Vulkane.

Soufrière: Neue explosive Eruption

Datum: 19.04.2021 | Lokation: 13.34, -61.18 | Eruption: Peleanisch | Link

Gestern Nachmittag gab es eine weitere explosive Eruption am karibischen Vulkan Soufrière. Der Ausbruch förderte Vulkanasche bis auf einer Höhe von 7600 m. Die Asche driftete in westlicher Richtung und es kam zu starken Ascheniederschlag. Das Pausenintervall betrug 52 Stunden. Das UWI Seismic Research berichtet, dass immer noch Tremor, bzw. langperiodische Erdbeben registriert werden. Die Zahl vulkanotektonischer Beben hat dagegen deutlich abgenommen. Meine Interpretation ist, dass sich im oberen Fördersystem noch magmatische Fluide zu bewegen scheinen, allerdings gibt es in der Tiefe keinen Sprödbruch von Gesteinen mehr, was darauf hindeutet, dass kein neues Magma aufsteigt. Selbst wenn die Eruptionen langsam weniger werden sollten, ist der angerichtete Schaden auf St. Vincent bereits groß.

Sinabung eruptiert Vulkanasche

Datum: 19.04.2021 | Lokation: 3.17, 98.39 | Eruption:  Dom | Link

Auf der indonesischen Insel Sumatra eruptierte der Sinabung Vulkanasche. Sie stieg bis auf einer Höhe von 4600 m auf. Der Wind wehte die Aschewolke in Richtung Süden. Das VSI berichtet, dass es in der Beobachtungsperiode zwischen 6.00 und 12.00 Uhr 3 Eruptionen gegeben hat. Es wurden 32 Abgänge von Schuttlawinen beobachtet. Die Seismizität bewegt sich auf niedrigem Niveau, hat gegenüber den Vortagen aber etwas zugenommen. Es wurden 7 Hybriderdbeben festgestellt.

Semeru: Aschewolke detektiert

Datum: 19.04.2021 | Lokation: -8.108, 112.92 | Eruption:  Dom | Link

Das VAAC detektierte wieder Vulkanasche über dem Semeru auf Java (Indonesien). Sie erreichte eine Höhe von 4000 m und driftete in westlicher Richtung. Das VSI meldete gestern 5 Eruptionen. Die Seismizität ist gering.

Merapi: Seismizität gestiegen

Datum: 19.04.2021 | Lokation: -7.541, 110.445 | Eruption:  Dom | Link

Am Merapi, der ebenfalls auf Java liegt, hat die Seismizität gestern zugenommen. Das VSI meldet rund 70 hybride Erdbeben. Außerdem kam es zu 5 vulkanotektonische Erschütterungen. Heute Vormittag registrierte man 33 Signale, die auf den Abgang von Schuttlawinen zurückzuführen waren. Genaueres über den Zustand des Lavadoms wurde nicht kommuniziert, aber es sieht so aus, als würde es geringes Wachstum geben.

Vulkan-Update 08.04.21: Fagradalsfjall, Merapi, Sinabung

In den letzten 24 Stunden nahm die Aktivität am isländischen Vulkan ab. Dafür eruptierten die indonesischen Vulkane Merapi und Sinabung. Neues gibt es auch von Pacaya und Salurajima zu berichten.

Fagradalsfjall: Abnahme der Aktivität

Datum: 08.04.2021 | Lokation: 63.9026°, -22.273° | Eruption:  Hawaiianisch| Link

Heute Morgen ließ die Aktivität am isländischen Fagradalsfjall-Vulkan deutlich nach. Aktuell ist auf der LiveCam keine Aktivität mehr auszumachen. Der Screenshot oben zeigt noch alle 3 Spalten aktiv, allerdings bei rückläufiger Tätigkeit. Wenig später versiegte der sichtbare Lava-Nachschub. Auch die Daten der Fernerkundung sprechen für einen Rückgang der Aktivität. Es stellt sich die Frage, ob sich evtl. an anderer Stelle eine neue Eruptionsspalte auftun wird, oder ob sich der Vulkanausbruch seinem (vorläufigen) Ende zuneigt.

Update: Seit Mittags kann man wieder Lavaspattering aus der 2. Spalte sehen. Die Aktivität geht als noch weiter.

Pacaya: Aktivität hoch

Datum: 08.04.2021 | Lokation: 14.383°, -90.599° | Eruption:  Vulcanianisch | Link

Die Aktivität am guatemaltekischen Vulkan Pacaya ist weiterhin hoch. Einem neuen Bericht von INSIVUMEH zufolge, ist der Lavastrom auf eine Länge von 3700 m angewachsen und ist in seinem Frontbereich verästelt. Er bewegt sich über bewaldetes Gebiet und löst Brände aus. Explosionen fördern Vulkanasche bis auf einer Höhe von 3500 m. Die Aschewolken driften bis zu 10 km weit und können in Ortschaften für Ascheniederschlag sorgen.
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Merapi: Abgang von 2 Pyroklastischen Strömen

Datum: 08.04.2021 | Lokation: -7.541°110.445° | Eruption:  Dom | Link

Am Merapi auf Java gingen 2 Pyroklastische Ströme ab. Sie waren bis zu 114 Sekunden lang unterwegs und legten in dieser Zeit eine Strecke von ca. 1 km zurück. Außerdem wurden 22 Schuttlawinen gezählt. Zu vulkanisch-bedingten Erdbeben kam es heute bisher nicht. Insgesamt ist die Seismizität am Merapi gering.

Sakurajima in Eruption

Datum: 05.04.2021 | Lokation: 31.58°130.66° | Eruption:  Vulcanianisch | Link

Auf der japanischen Insel Kyushu ist der Sakurajima weiterhin recht munter. Das VAAC detektierte in den letzten 24 Stunden 5 Aschewolken, die vom Sakurajima ausgingen. Sie stiegen bis auf einer Höhe von 2700 m auf und drifteten in südlicher Richtung.

Sinabung: Aschewolken

Datum: 08.04.2021 | Lokation: 3.17°98.39° | Eruption:  Dom| Link

Am indonesischen Vulkan Sinabung gab es in den ersten 6 Tagesstunden 2 Eruptionen. Sie erzeugten seismische Signale mit Amplituden zwischen 22-32 mm und 165-185 Sekunden Dauer. Ferner gingen 26 Steinschläge/Schuttlawinen ab und es wurden 6 hybride Erdbeben detektiert. Man kann davon ausgehen, dass der Lavadom weiterhin langsam wächst.

Vulkan-News 04.04.21: Sinabung, Merapi, Pacaya

In den Vulkan-Nachrichten vom Ostersonntag geht es um 2 Eruptionen des Vulkans Sinabung auf Sumatra, Pyroklastischen Strömen am Merapi, der Aktivität des Vulkans Pacaya, und um der Eruption auf Island.

Sinabung eruptiert 2 Mal

Auf der indonesischen Insel Sumatra ist der Sinabung weiter aktiv. Das VAAC detektierte Vulkanasche, konnte ihre Aufstiegshöhe aber nicht bestimmten. Dafür empfingen die Vulkanologen vom VSI seismische Signale, die bei der Interpretation der Aktivität geholfen haben. Die Signale hatten Amplituden zwischen 7-73 mm, und dauerten 111-331 Sekunden. Außerdem wurden in den ersten 6 Stunden des Tages 11 Abgänge von Schuttlawinen registriert. Die restliche Seismizität ist gering-moderat. So wurden im erwähnten Beobachtungszeitraum 7 vulkanisch bedingte Erdbeben festgestellt. Nichtsdestotrotz scheint der Lavadom langsam zu wachsen und auf langzeitbelichteten Fotos ist Rotglut zu erkennen. Jeder Zeit könnten pyroklastische Ströme entstehen.

Merapi: Pyroklastische Ströme

Genau das, hat sich am Vulkan Merapi auf Java zugetragen. Dort wurde heute Vormittag ein Pyroklastischer Strom gesichtet. Auch gestern gingen mehrere Glutwolken ab. Sie hatten Gleitstrecken von ca. 1200 m. Zudem gingen und gehen zahlreiche Schuttlawinen ab. Daten zum Domwachstum gibt es nicht, aber es sieht so aus, als würde er weiter wachsen, obwohl die Seismizität relativ niedrig ist.

Pacaya: Aktivität fluktuiert

In den letzten Stunden kam es am Pacaya in Guatemala zu einer leichten Entspannung der Situation. Die Lavafront wich um ca. 200 m zurück, so dass der Lavastrom noch eine Länge von 2800 m hat. Allerdings erreicht die Lava noch bewaldetes Gebiet und löst Brände aus. Explosionen lassen Vulkanasche in Pulsen bis zu 3500 m aufsteigen. Der Wind verfrachtet die Aschewolken in westlicher Richtung. Es kommt zu Ascheniederschlägen in Ortschaften.

Fagradalsfjall: Eruption stabil

Auf Island geht der Vulkanausbruch munter weiter. Es kommt nur zu relativ kleinen Fluktuationen in der Intensität der Eruption. Der Hornito verändert sich permanent, wächst und kollabiert und die Mächtigkeit des Lavafeldes nimmt zu.

Heute Nacht kam es zu einem Erdbeben der Magnitude 3,0. Die Erschütterung konnte in Reykjavik wahrgenommen werden. Heute Morgen ist die Seismizität gering.

Vulkan-Update 27.03.21: Fagradalsfjall, Merapi, Sakurajima

Das Vulkan-Update vom 27. März handelt von der Eruption am isländischen Fagradalsfjall, den Abgängen von 3 Pyroklastischen Strömen am Merapi und einer Explosionsserie am japanischen Sakurajima. Die Seismizität am Taal steigt weiter.

Fagradalsfjall: Eruption geht weiter

[twenty20 img1=“814796″ img2=“814797″ offset=“0.5″ before=“Lavastrom im Geldingadalir-Tal in normalen Lichtspektrum…“ after=“…und mit Infrarot-Spektrum. © Planetlabs via Twitter“]

Am isländischen Vulkan Fagradalsfjall geht die Eruption ohne große Veränderungen weiter. Die Lava strömt aus dem neuen Hornito und füllt langsam das Tal auf. Bei anhaltender Tätigkeit wird die Lava früher, oder später über den südwestlichen Talrand überlaufen und ins Nachbartal strömen. Es gibt Berechnungen, dass das bereits in ca. 6 Tagen der Fall sein könnte. Gestern gab es noch einmal eine Zunahme der seismischen Aktivität, wobei sich die Beben nicht nur im Bereich des Magmatischen Gangs konzentrierten, sondern auch an der Westspitze von Reykjanes. IMO zeigt für die letzten 48 Stunden 274 Erschütterungen an, was generell eine deutliche Abnahme gegenüber den Spitzenwerten vor Eruptionsbeginn darstellt. Darüber hinaus gab es auch mehrere Beben im Bereich der Katla.

Merapi: Pyroklastische Ströme

Heute Morgen gingen am indonesischen Vulkan Merapi 3 Pyroklastische Ströme ab. Sie erzeugten seismische Signale mit Maximal-Amplituden von 44 mm und 72-130 Sekunden Dauer. Die Gleitstrecke betrug ca. 1200 m. Sie flossen über den gleichen Hang, wie die Ströme im Jahr 2006. Die Seismometer registrierten mehrere Steinschlagsignale und 3 hybride Erdbeben.

Sakurajima: Neue Eruptionsserie

Am japanischen Vulkan Sakurajima kam es zu einer neuen Eruptionsserie. Das VAAC brachte seit gestern 9 Vona-Warnungen heraus. Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 3700 m auf. Bei mindestens einer der Eruptionen entstanden vulkanische Blitze. Ort des Geschehens war der Hauptkrater Minami-dake. Die Seismizität ist gering.

Taal: Seismizität weiter gestiegen

Die Seismizität unter dem philippinischen Taal Vulkan hat in den letzten 24 Stunden weiter zugelegt. PHILVOLCS registrierte 302 vulkanisch bedingte Erdbeben, einschließlich 184 Tremor-Episoden mit bis zu 12 Minuten Dauer. Besonders gestiegen ist die Zahl niederfrequenter vulkanischer Erdbeben. Sie betrug 118. Fumarolen im Hauptkrater erzeugten 30 m hohe Dampfwolken. Die Schwefeldioxid (SO2)-Emission lag im Durchschnitt bei 925 Tonnen/Tag.

Vulkan-Update 12.03.21: Pacaya, Merapi, Sangay

Heute ist schon wieder Freitag und ich berichte Euch im Vulkan-Update über die Aktivität an den Vulkanen Sangay und Pacaya. Auch die indonesischen Feuerberge Merapi und Sinabung sorgen für weitere Schlagzeilen. Über den neusten Ätna-Paroxysmus gibt es unten einen separaten Artikel.

Sangay: Aschewolke detektiert

Beginnen wir mal nicht in Alphabetischer Reihenfolge, sondern mit dem scheinbar stärksten Ausbruch der letzten 24 Stunden. Den lieferte der ecuadorianische Vulkan Sangay. Laut VAAC stieg Vulkanasche bis auf einer Höhe von 12800 m auf und verteilte sich in Richtung Nordwesten. Eine kleinere Aschewolke stieg bis auf 6700 m und bewegte sich in entgegengesetzter Richtung nach Südosten. Spekulativ ist, dass die höhere Aschewolke explosiv gefördert wurde und dass die kleinere Eruptionswolke von einem Pyroklastischen Strom stammt, der auf der Südflanke des Vulkans abging. Aufgrund der permanenten Bewölkung sind visuelle Observierungen des Geschehens selten. Was es allerdings gibt, sind Berichte, nach denen sich der Himmel über den Ortschaften Riobamba und Chambo verdunkelte. Zudem kam es zu Ascheregen. Die Menschen zeigten sich besorgt. Besorgt zeigen sich auch die Vulkanologen Von IGEPN: sie fürchten, dass anhaltende Regenfälle Lahare auslösen könnten.

Merapi: 2 Pyroklastische Ströme

Am Merapi auf Java gingen heute Früh 2 kleinere Pyroklastische Ströme ab. Die zugehörigen seismischen Signale hatten Maximal-Amplituden von 40 mm. Der größere Strom glitt 102 Sekunden lang. Darüber hinaus wurden innerhalb von 6 Stunden 46 Lawinen-Abgänge, bzw. größere Steinschläge gezählt. Die Seismik ist gering.

Sinabung: Seismik zieht an

Anders sieht es am Sinabung auf Sumatra aus. Hier gab es zwar keine Pyroklastischen Ströme, aber dafür wird wieder eine Zunahme der Seismizität festgestellt. Heute Vormittag wurden 4 vulkanotektonische Erschütterungen, sowie 7 niederfrequente Erdbeben registriert. Hinzu gesellten sich 27 Hybriderdeben. Es scheint sich wieder mehr Magma unter dem Vulkan zu akkumulieren. Neue Bilder zeigen auch den Dom, der durch die Pyroklastischen Ströme der letzten Woche einiges an Volumen einbüßte, aber dennoch recht groß ist. Die Gefahr am Sinabung ist noch nicht gebannt.

Pacaya mit Aschewolken

In Guatemala ist der Pacaya weiter aktiv und eruptiert Vulkanasche. Schlechte Sicht verhindert visuelle Beobachtung des Geschehens. Allerdings detektierte das VAAC mehrere Aschewolken. Sie stiegen bis zu 3700 m hoch auf.

Vulkan-Update 02.03.21: Sinabung, Merapi, Popocatepetl

Das Update zu den Vulkanausbrüchen dreht sich heute um den indonesischen Vulkan Sinabung. Dort gingen mehrere große pyroklastische Ströme ab. Der Merapi entlässt glühende Schuttlawinen und der Popocatepetl eruptiert.

Sinabung: 13 pyroklastische Ströme

 

Seit heute Vormittag (Ortszeit) manifestierten sich am Sinabung auf Sumatra 13 pyroklastische Ströme. Sie flossen bis zu 4500 m weit und ließen gewaltige Aschewolken aufsteigen. Laut VSI erreichten sie eine Höhe von 5000 m über Gipfelhöhe. Mehrere Dörfer wurden vom starken Ascheniederschlag heimgesucht. Die Abgänge dauerten bis zu 485 Sekunden an und erzeugten seismische Signale mit 120 mm großen Amplituden. Außerdem kam es zu einer moderaten explosiven Eruption. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 12.200 m über dem Meeresspiegel. Abends wurden nochmals 2 kleinere Ausbrüche festgestellt. Die hohe Seismizität der Vortage ließ nach den Eruptionen und Abgängen nach. Der Dom dürfte einiges an Größe verloren haben und der Druck im Fördersystem hat nachgelassen. Dennoch besteht immer noch die Gefahr weiterer Abgänge.

Merapi: Glühende Schuttlawinen

Am Merapi auf Java gingen wieder mehrere Schuttlawinen ab. Das VSI registrierte gestern gut 195 entsprechende seismische Signale. Die übrige Seismik blieb gering. Das könnte 2 Gründe haben: 1) Es steigt entweder kein Magma mehr auf, oder 2) die Aufstiegswege sind frei und das aufsteigende Magma muss kein Gestein mehr brechen. Die Situation bleibt spannend, aber nicht so dramatisch wie am Sinabung.

Popocatepetl in Eruption

In Mexiko steigerte der Popocatepetl seine explosive Tätigkeit. Das VAAC brachte seit gestern 8 VONA-Meldungen zum Vulkan heraus. Vulkanasche wurde in einer Höhe von 6700 m detektiert. Sie driftete in westlicher Richtung. CENAPRED berichtet von 104 Asche-Dampf-Exhalationen und 956 Minuten Tremor, was ein recht hoher Wert ist. Es bewegt sich also Magma im Untergrund und mit weiteren Explosionen ist zu rechnen. Vor einem Aufstieg in die Kraterregion wird gewarnt.

Sakurajima eruptiert Aschewolke

Auf der japanischen Insel Kyushu war der Vulkan Sakurajima fleißig. Bereits vor 2 Tagen eruptierte er eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 3700 m aufstieg.

Vulkan-Update 01.03.21: Pacaya, Merapi, Sinabung, Ätna

Im Vulkan-Update vom 1. März geht es um den Pacaya in Guatemala und um die indonesischen Vulkane Merapi und Sinabung, wobei sich am Letzteren einiges zusammenbrauen könnte. Der Ätna gab gestern weitere Lebenszeichen von sich.

Pacaya: Weitere Aschewolke

Der guatemaltekische Pacaya eruptierte heute wieder eine Aschewolke. Sie stieg bis auf einer Höhe von 3000 m und driftete in westlicher Richtung. Gestern berichtete INSIVUMEH von strombolianischen Eruptionen aus dem McKenney-Krater. Glühende Tephra wurde gut 175 m über Kraterhöhe ausgespien. Der Lavastrom auf der Südflanke erreichte eine Länge von stolzen 1725 m. MIROVA zeigt eine hohe Thermalstrahlung an. INSIVUMEH warnt davor, die Südseite des Vulkans zu betreten. Das Foto wurden am 21. Februar veröffentlicht.

Merapi: Glühende Schuttlawinen

Der Merapi auf Java ist weiter aktiv und erzeugt Schuttlawinen wie am Fließband. Auf nächtlichen langzeitbelichteten Bildern hinterlassen sie Glutspuren und sehen dann aus wie Lavaströme. teilweise entwickeln sich aus den Schuttlawinen kleinere pyroklastische Ströme. Die Seismometer registrierten in den ersten 6 Stunden des Tages 29 Signale, die von Steinschlägen und Schuttlawinen verursacht wurden. Ansonsten ist die Seismizität gering.

Sinabung: Seismik hoch

Anders sieht es am Sinabung auf Sumatra aus: hier steigerte sich die Seismizität in den letzten Tagen enorm und es wurden nicht nur Abgänge registriert, sondern vor allem Erdbeben mit geringen Frequenzen. Sie deuten auf massiven Magmenaufstieg hin. Gestern wurden gut 560 dieser Beben aufgezeichnet. In den ersten 6 Stunden des heutigen Tages, waren es bereits 239 Beben. Hinzu kamen 112 Signale, die von Schuttlawinen-Abgängen zeugten. Der Dom wächst und die Lage wird immer kritischer!

Ätna mit zweitem Peak

Kurz nachdem der Paroxysmus vom Sonntag endete, stieg der Tremor wieder steil an und der Vulkan begann mit neuen Eruptionen. Allerdings erreichten sie nicht mehr das Niveau eines Paroxysmus. Solche Nachwehen gab es auch schon bei vorangegangenen Episoden. Aktuell ist der Tremor niedrig und bewegt sich in vertrauter Weise seitwärts. Wahrscheinlich gibt es weitere Paroxysmen, doch wie lang die Pausenintervalle sein werden ist ungewiss.

Vulkan-Update 25.02.21: Eine Menge Nachrichten!

Während aller Blicke gen Ätna gerichtet sind, tut sich in anderen Ecken der Welt auch Interessantes: Die indonesischen Vulkane Merapi, Raung, Semeru und Sinabung eruptierten, In Guatemala sind Fuego und Pacaya sehr aktiv und an 2 weiteren Vulkanen wurden vulkanotektonische Erdbeben registriert. Die Nachlese zum gestrigen Ätna-Paroxysmus kommt in einem extra Artikel.

Fuego steigert Aktivität

In Guatemala hat der Fuego seine Frequenz erhöht, in der die explosiven Eruptionen erfolgen. INSIVUMEH meldete gestern zwischen 9-16 Eruptionen pro Stunde. Das sind fast doppelt so viele wie in der letzten Woche. Glühende Tephra stieg bis zu 200 m über den Krater auf, Vulkanasche schaffte es bis auf 4900 m über dem Meeresspiegel. Die Asche driftete in westlicher Richtung. MIROVA registrierte eine moderate Thermalstrahlung mit 65 MW Leistung.

Pacaya ist heiß

Der Pacaya liegt in Sichtweite des Fuegos und emittiert heute eine sehr hohe Thermalstrahlung. Sie bringt es auf 1102 MW Leistung. Sie wird von einem gut 1100 m langen Lavastrom emittiert. Er fließt auf der Südflanke des Vulkans. Der McKenney-Krater ist strombolianisch aktiv und wirft glühende Tephra bis zu 175 m hoch aus.

Merapi mit pyroklastischem Strom

Vom indonesischen Vulkan Merapi gingen einige kleinere pyroklastische Ströme ab. Sie flossen gut 1000 m weit und entwickelten sich aus Schuttlawinen. Diese hinterließen Nachts Glutspuren. Die Seismik ist gering.

Raung stößt Aschewolken aus

Auf der indonesischen Insel Java war der Raung weiter aktiv und eruptierte Vulkanasche. Sie erreichte eine Höhe von 4300 m über dem Meeresspiegel und driftete in südöstlicher Richtung. Auch hier ist die Seismizität gering.

Semeru mit Aschewolke

Vom Raung aus betrachtet, liegt der Semeru weiter östlich. Von diesem Vulkan ging eine Aschewolke aus, die bis auf einer Höhe von 4000 m aufstieg. Das VSI meldete für gestern gut 80 seismische Eruptionssignale. Vulkanisch bedingte Erdbeben wurden nur wenige registriert.

Sinabung eruptiert pyroklastischen Strom

Am Sinabung auf Sumatra (Indonesien) ging ein pyroklastischer Strom ab. Er brachte es auf eine Gleitstrecke von 2000 m. Diese Entfernung legte der Strom in 197 Sekunden zurück. Vulkanasche wurde in einer Höhe von 4000 m detektiert. Außerdem kam es zu Abgängen mehrere kleineren pyroklastischen Strömen. In den letzten beiden Tagen wurden mehr als 500 Erdbeben mit niedrigen Frequenzen detektiert. Es scheint weiter Magma aufzusteigen. Eine sehr bedrohliche Lage!
Kommen wir zu den beiden Vulkanen, bei denen eine erhöhte Seismizität festgestellt wurde:

Hudson: Alarmstatus „gelb“ verhängt

Im Süden von Chile liegt der Vulkan Hudson. Forscher von SERNAGEOMIN detektierten hier eine deutliche Zunahme vulkanisch bedingter Erdbeben. In diesem Monat wurden 232 vulkanotektonische Erschütterungen registriert, sowie 49 langperiodische Signale aufgefangen. Man rechnet bisher zwar nicht mit einem großen Ausbruch, setzte den Alarmstatus aber auf „gelb“.

Laguna del Maule: Seismizität gestiegen

In Chile verbirgt sich auch der Calderavulkan Laguna del Maule. Er gleicht in vielen Aspekten den italienischen Campi Flegrei. Seit Juni 2020 wird eine Zunahme der Seismizität registriert, die im Februar den bisher stärksten Wert annahm. Damit einhergehend stieg auch der Ausstoß an Kohlendioxid. Bereits im vergangenen Jahr wurde von starker Bodendeformation berichtet. Der Alarmstatus „gelb“ bleibt bestehen.