Vulkan-News 21.06.21: Ätna, Fagradalsfjall, Merapi

In den Vulkannachrichten geht es einmal mehr um einen weiteren Ätna-Paroxysmus, neuen Dammarbeiten am Fagradalsfjall und Pyroklastischen Strömen am Merapi.

Ätna: Paroxysmus No 40

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Ätna hat es letzte Nacht schon wieder getan und produzierte seinen 40. Paroxysmus. In den letzten Jahrzehnten hat es schon einige Serie mit Paroxysmen gegeben, aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass schon einmal so viele Ausbrüche so schnell hintereinander kamen, wie in der aktuellen Serie. Die Hauptphase begann gegen 21:45 Uhr UCT und endete gut 2 Stunden später. Die Tremor-Amplitude erreichte nicht die Spitzenwerte der letzten Eruptionen. Dementsprechend niedriger war die Aschewolke. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 6100 m. Sie driftete in ost-süd-östlicher Richtung, so dass es in Zafferana zu Ascheregen gekommen sein dürfte. Ein Lavastrom floss in südlicher Richtung.

Fagradalsfjall: offener Lavastrom

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Letzte Nacht kam es wieder zu einem Lavaüberlauf aus dem Krater. An der Oberfläche floss ein sichtbarer Lavastrom. Dunkel bliebt es hingegen im Tal Natthagi: dort war keine Lava an der Oberfläche zu sehen. Einstweilen baut man an einem neuen Damm, der das größere Tal Natthagakriki vor Lava schützen soll. Aber ob das dauerhaft gelingt dürfte fraglich sein. Zweck des Unterfangens ist es, die Lava weiterhin in Richtung Natthagi zu kanalisieren, weil in der anderen Richtung der Weg frei nach Grindavik und dem Geothermalkraftwerk Svartsengi wäre.

Merapi: Pyroklastische Ströme

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Pyroklastische Ströme

Heute Morgen gingen vom Dom des indonesischen Vulkans Merapi 2 Pyroklastische Ströme ab. Lauf VSI erzeugten sie seismische Signale mit Amplituden zwischen 28-35 mm und dauerten 99-114 Sekunden. Damit zählten sie zu den kleineren Vertretern ihrer Art und dürften kaum weiter als 1000 m geglitten sein. Darüber hinaus wurden zahlreiche Abgänge von Schuttlawinen detektiert. Die Seismizität ist überdurchschnittlich und es wurden gestern fast 50 Hybriderdbeben aufgezeichnet. Der Dom wächst und es ist mit weiteren Abgängen Pyroklastischer Ströme zu rechnen.

Vulkannachrichten 11.06.21: Fagradalsfjall, Merapi

Heute drehen sich die Vulkan-News einmal mehr um die Aktivität auf Island: der Fagradalsfjall  schwächelte nur kurz und legte heute wieder zu. Außerdem gibt es Meldungen von den Vulkanen Ebeko, Lewotolok, Merapi und Nevados de Cillan.

Fagradalsfjall: Aktivität geht weiter

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Nachdem der Vulkan gestern kurzfristig seine Aktivität heruntergefahren hatte, nahm er heute sein gewohntes Eruptionsmuster wieder auf und erzeugt Pulse, während derer die Lava aus dem Krater sprudelt. Sie ergießt sich in einem spektakulärem Lavafall in mehrere Tubes, wo sie im Untergrund verschwindet. Ganz klar ist es momentan nicht, wohin sie fließt, denn die Lavafront im Tal Nátthaga kam kaum voran. Vulkanologen meinen, dass sich der Krater immer weiter schließen wird und dass sich die Aktivität bald komplett unterirdisch abspielen könnte. Sollten wir gerade Zeugen der Geburt eines neuen Schildvulkans sein, dann sollte es aber auch immer wieder Flankenausbrüche geben. Die chemische Komposition der Lava spricht dafür, dass ein Schildvulkan entstehen könnte. Die Wachstumsraten des neuen Kegels sind auch nicht ohne: trotz der extrem dünnflüssigen und schnell abfließenden Lava ist der Kegel bereits 100 m hoch.

Obwohl ich den neuen Vulkan hier immer dem Fagradalsfjall zuordne, setzt sich auf Island langsam die Bezeichnung Geldingadalir durch, benannt nach dem Tal an der Flanke des Fagradalsfjall, in dem sich die erste Spalte öffnete. Der neue Vulkan scheint auch ein eigenständiger Feuerberg zu sein, dessen Fördersystem neu angelegt wurde und nicht in direkter Verbindung mit dem Fagradalsfjall steht. Hier überlappt ein neuer Vulkan ein älteres Vulkangebäude.

Ebeko: Ascheeruption

Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Eruption: Vulcanianisch

Auf der Kurileninsel Paramushir eruptierte heute der Ebeko. Das VAAC registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 4300 m. Der Wind wehte die Aschewolke in nordöstlicher Richtung. Es war die 74 VONA-Meldung zum Ebeko in diesem Jahr.

Lewotolok weiterhin aktiv

Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Eruption: Strombolianisch

Auf der indonesischen Insel Lembata ist der Lewotolok weiterhin aktiv und erzeugt kleinere Ascheeruptionen. Heute Vormittag gab es 2 Eruptionen. Sie erzeugten seismische Signale mit einer Maximalamplitude von 10 mm und 27 Sekunden Dauer. Asche wurde in einer Höhe von 2100 m detektiert.

Merapi: Pyroklastische Ströme

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Pyroklastische Ströme

Am Merapi wurden heute 4 weitere kleine-moderate Pyroklastische Ströme beobachtet. Sie waren bis zu 167 Sekunden lang unterwegs. Die Gleitstrecke wurde nicht kommuniziert. Auf einem Sentinel-Satellitenfoto von letzter Woche erkennt man mindestens 2 Lavadome. Vom Dom-Konglomerat im Südwesten geht eine thermische Anomalie aus. Die Seismizität ist heute gering, dennoch kann man von Domwachstum ausgehen.

Nevados de Chillan in Eruption

Staat: Chile | Koordinaten: -36.85, -71.377| Eruption: Dom

In Chile ist es der Nevados de Chillan, der weiterhin für tägliche VONA-Meldungen sorgt. Hier erreicht die Asche eine Höhe von bis zu 3700 m und driftet in Richtung Nordost. MIROVA registriert eine moderate Thermalstrahlung mit 22 MW Leistung. Wahrscheinlich wächst ein Lavadom.

Vulkan-News 09.06.21: Ätna, Merapi

Heute sieht es so aus, als würde der Ätna in den Startlöchern zu einem neuen Paroxysmus stehen. Am Merapi gingen 2 Pyroklastische Ströme ab. Zudem gibt es Nachrichten über die Vulkane Fagradalsfjall, Karymsky und Krakatau.

Ätna: Tremor steigt

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Strombolianisch

Der Ätna lässt uns wieder auf eine Fortsetzung seiner Show warten, doch es gibt Anzeichen, dass es bald wieder soweit sein könnte: seit gestern Mittag werden wieder strombolianische Eruptionen registriert und der Tremor steigt an. Er fluktuiert im gelben Bereich und die Spitzen der Tremor-Amplitude dringen bis ins Rote vor. MIROVA detektiert eine moderate Thermalstrahlung, wie sie für strombolianische Aktivität typisch ist. So könnte es sein, dass in den nächsten Stunden ein weiterer Paroxysmus beginnt. Garantien dafür gibt es allerdings nicht.

Fagradalsfjall: Lavaausstoß hoch

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Der Vulkan auf Island eruptierte gestern relativ viel Lava. Sie floss zum großen Teil in das Tal Nátthaga und bewegte sich über die staubige Fläche eines ausgetrockneten Sees. Durch Konvektion wurden große Staubmengen aufgewirbelt, was für spektakuläre Ansichten sorgte. Der Tremor befindet sich auf hohem Niveau.

Karymsk mit weiteren Eruptionen

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

Auf Kamtschatka ist der Karymsky weiterhin aktiv und eruptiert Aschewolken. Sie steigen bis auf einer Höhe von 3700 m auf und werden vom Wind in Richtung Norden verfrachtet. Gestern registrierte das VAAC 3 Aschewolken.

Krakatau: Seismizität gestiegen

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Eruption: Fumarolisch

Am Anak Krakatau steigerte sich in den letzten Tagen die Seismizität. Das VSI registrierte vorgestern 47 vulkanisch bedingte Erdbeben. Gestern waren es 20 Erschütterungen. Unter den Signalen befinden sich Niederfrequenzerdbeben und Tremorphasen, die auf Bewegung Magmatischer Fluide hindeuten. Zudem wird eine schwache Thermalstrahlung detektiert. In den letzten Tagen gab es mehrere moderate Erdbeben im Bereich des Sunda Straits.

Merapi: Pyroklastische Ströme

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Erst gestern stand der Merapi aufgrund seiner steigenden Seismizität wieder in den News und prompt gingen 2 Pyroklastische Ströme ab. Sie erzeugten seismische Signale mit Amplituden zwischen 46-56 mm und dauerten 93, bzw. 121 Sekunden. Es wurden mehr als 100 Hybriderdbeben detektiert. Der Dom wächst.

Vulkan-Nachrichten 08.06.21: Fagradalsfjall, Merapi

In den Vulkan-Nachrichten vom Dienstag geht es um den isländischen Vulkan Fagradalsfjall-Geldingadalir, sowie um die Feuerberge Merapi und Suwanose-jima.

Fagradalsfjall: Neue Kamera

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Die Aktivität am Fagradalsfjall geht unvermindert weiter. Eine neue LiveCam zeigen, wie es um die Pulse bestellt ist, während derer die Lava aus dem Krater überläuft. Sie sind von kurzer Dauer, fördern aber vergleichsweise viel Lava, ohne hohe Fontänen zu erzeugen. Die Schmelze ist sehr dünnflüssig und Gas-arm. Die hohe Fließfähigkeit deutet darauf hin, dass die Lava sehr heiß ist und schnell aufgestiegen sein muss. Am Fuß des Kraters befinden sich die Mündungsöffnungen von Tubes, in denen die Lava abläuft. Sie tritt zum Teil dann erst am Hang in das Tal Nátthaga wieder aus. Die Lavafront ist recht breit aufgefächert und bewegt sich relativ langsam vorwärts. Bis sie die Küstenstraße und den Ozean erreichen wird, dauert es noch einige Zeit.

Die Seismizität auf der Reykjanes-Halbinsel verstärkte sich seit dem Wochenende wieder. IMO registrierte in den letzten 48 Stunden 36 Erschütterungen. Die meisten manifestierten sich in geringen Tiefen.

Erschütterungen gab es auch unter dem Vatnajökull, genauer, im Bereich des Vulkansystems Bardarbunga-Grimsvötn. Hier rechnen Vulkanologen seit Monaten mit einem neuen Ausbruch. Spannende Zeiten auf Island!

Merapi: Zunahme der Seismizität

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

In den letzten Wochen war es recht ruhig geworden, um einen der gefährlichsten Vulkanen der Welt. Doch jetzt nimmt die Seismizität wieder zu und es kommt vermehrt zu hybriden Erdbeben. Das VSI registrierte gestern gut 70 dieser Erdstöße. Hinzu kamen einige vulkanotektonische Erschütterungen. Es sieht so aus, als würde wieder mehr Magma aufsteigen, das den Lavadom wachsen lassen dürfte.

Suwanose-jima mit weiteren Eruptionen

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

In Japan ist es weiterhin der Suwanose-jima, der von sich Reden macht. Er eruptiert täglich mehrere Aschewolken, die vom VAAC detektiert werden. Aktuell erreichen sie eine Höhe von bis zu 2400 m. Die Seismizität ist erhöht: gestern wurden 8 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Gut 48 Tremor-Phasen zitterten unter dem Vulkan.

Vulkan-Nachrichten 15.05.21: Fagradalsfjall, Langila, Merapi

Heute geht es in den Vulkan-News um Baggerarbeiten am Fagradalsfjall und der steigenden Aktivität am Stromboli. Zudem gibt es Meldungen von den Vulkanen Langila, Merapi und Sinabung.

Fagradalsfjall: Bagger baggern

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Wer gestern auf die LiveCam am isländischen Fagradalsfjall blickte, staunte nicht schlecht, als 2 Bagger durchs Bild fuhren. Die Bagger baggern fleißig und wollen einen Erdwall aufschütten, der die Lava im Tal gefangen halten soll. Man möchte verhindern, dass die Lavaströme in Richtung Küste fließen und dort die Küstenstraße Suðurstrandarvegur unterbrechen. Darüber hinaus wurde der Pfad von der Straße zum Fagradalsfjall ausgebaut und ein richtiger Wanderweg angelegt, der auch mit Autos befahrbar ist. Die Entscheidung wird damit begründet, dass der bisherige Pfad zu schwierig begehbar gewesen sei und verstauchte Knöchel an der Tagesordnung gewesen seien. Somit könnten wir bald einen barrierefreien Zugang zum Vulkan haben! Darüber hinaus ändern sich auf Island die Einreisebestimmungen: wer aus einem Land mit einer Inzidenz von weniger als 50 kommt, braut nicht mehr 5 Tage in Quarantäne. Für die Einreise reicht ein Corona-Test.

Langila eruptiert Vulkanasche

Staat: Papua Neuguinea | Koordinaten: -5.53, 148.42 | Eruption: Strombolianisch | Link

In Papua Neuguinea ist es der Langila, der eine Aschewolke eruptierte. Laut VAAC stieg sie bis auf einer Höhe von 2500 m auf und driftete in südlicher Richtung. Der Langila ist ein Vulkan des Bismarck-Bogens und einer der aktivsten Feuerberge in Papua Neuguinea.

Merapi: 2 Pyroklastische Ströme

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom | Link

Gestern wurden am Merapi auf Java 2 Pyroklastische Ströme beobachtet. Sie erreichten fast den Fuß des Vulkans. Darüber hinaus wurde 157 Abgänge von Schuttlawinen gezählt. Auch die Zahl vulkanisch bedingter Erdbeben nahm zu: sie betrug 54.

Sinabung: Hohe Aschewolke

Staat: Indonesien | Koordinaten: 3.17, 98.39 | Eruption: Dom| Link

Auf Sumatra gibt der Sinabung keine Ruhe und eruptiert weiter. Gestern Abend detektierte das VAAC Vulkanasche in einer Höhe von 10.700 m. Der Wind verfrachtete sie in Richtung Nordwesten. Das VSI berichtete diesmal nicht über das Ereignis. Die Seismizität ist deutlich erhöht, allerdings weit von Spitzenwerten entfernt. Gestern wurden 64 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert.

Stromboli: Aktivitätsindex hoch

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch | Link

Das LGS attestiert dem Stromboli einen hohen Aktivitätsindex. Vor allem die Anzahl der VLP-Erdbeben nahm zu und betrug gestern 16 pro Stunde. In den Tagen davor pendelte der Wert um 12 Beben pro Stunde. Die Tremor-Amplitude zeigt weiterhin einen leichten Aufwärtstrend. Die Gasemissionen waren gering. Es wurden wieder Phasen mit intensivem Lavaspattering beobachtet.

Vulkan-Nachrichten 09.05.21: Ätna, Pacaya, Merapi

In den Vulkannachrichten zum Muttertag geht es um das dritte Schwarmbeben am Ätna in 2 Wochen, einem Pyroklastischen Strom am Merapi und um Aschewolken vom Pacaya.

Ätna: Anstieg der Seismizität

Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Strombolianisch | Link

Gestern Abend gab es ein weiteres Schwarmbeben unter der Ätna Ostflanke. Das INGV registrierte mehr als 40 Erdstöße, die sich nördlich von Milo manifestierten. Die beiden stärksten Beben hatten Magnituden von 3,0 und wurden in der Nähe des Monte Fontane lokalisiert. Ihre Erdbebenherde lagen in gut 5 km Tiefe. Einige Beben hatten Magnituden im 2-er Bereich. Die restlichen Erschütterungen waren schwächer. Ich vermute, dass aufsteigendes Magma Spannungen in der Erdkruste erzeugte und so die Störungszonen (Ripe della Naca) aktivierte. Auf jeden Fall war es das dritte Schwarmbeben innerhalb von 10 Tagen und es sieht so aus, als hätte nach einer kurzen Pause ein neuer Magmenaufstieg-Zyklus begonnen. Dieser wird einige Monate, oder sogar Jahre anhalten, bis das neu aufgestiegene Magma eruptiert wird.

Merapi: Pyroklastischer Strom

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom | Link

Der Dom am Merapi wächst weiter und es werden täglich zahlreiche glühende Schuttlawinen beobachtet. Zudem ging heute Vormittag ein kleiner Pyroklastischer Strom ab. Die Seismizität war den dritten Tag in Folge erhöht und gestern wurden die meisten Erdbeben der letzten 3 Monate registriert. Insgesamt meldet das VSI 280 Erschütterungen. Gut die Hälfte der Beben wurden von Schuttlawinen verursacht.

Vulkanguide Andi (der ebenfalls Mitglied in unserem Vulkanverein ist) schrieb, dass der Dom ein Volumen von rund 1,5 Millionen Kubikmeter hat. Andi befindet sich mit seinen Kameras praktisch täglich auf Beobachtungsposten und hofft auf größere Abgänge Pyroklastischer Ströme.

Pacaya erzeugt Aschewolken

Koordinaten: 14.38, -90.59 | Staat: Guatemala | Eruption: Lavastrom | Link

Am guatemaltekischen Pacaya geht die Eruption weiter. INSIVMUEH berichtet, dass der Lavastrom an mehreren Fronten aktiv ist. Es wird starker Tremor registriert und ein Ende der Eruption ist nicht in Sicht. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 3000 m. Die Asche driftete in südlicher Richtung.

Vulkannachrichten 08.05.21: Fagradalsfjall, Laacher See Vulkan, Sinabung

In den Vulkan-News geht es heute wieder um Lavafontänen am Fagradalsfjall und den Plänen, die touristische Infrastruktur auszubauen. Am Merapi steigerte sich die Seismizität. Am Pacaya gab es eine kleine Lavafontäne und der Sinabung eruptierte Asche.

Fagradalsfjall: Hohe Lavafontänen

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

 

Am isländischen Fagradalsfjall geht die Eruption unvermindert weiter. Heute Morgen kam es zu mehreren Lavafontänen-Pulsen, bei denen die Fontänen bis zu 100 m hoch gefördert wurden. Die Hochphasen der Tätigkeit waren nur von kurzer Dauer. Die Seismizität entlang des Magmatischen Gangs ist moderat. IMO registriert die meisten Erschütterungen am Nordende das Dykes. Entgegen früheren Spekulationen sieht es nicht danach aus, als würde die pulsierende Tätigkeit das baldige Ende der Eruption signalisieren.

Medienberichten zufolge plant man, die touristische Infrastruktur am Vulkan weiter auszubauen: es soll ein Parkplatz für 500 Fahrzeuge entstehen und es sollen bessere Wanderwege entstehen. Offenbar rechnet man damit, dass der Ausbruch lange anhalten wird. So gibt es dann demnächst einen „drive in volcano“. Dann brauchen wir ja nur noch unsere (Reise) Freiheit zurück!

Laacher-See Vulkan: Schwaches Erdbeben

Staat: Deutschland | Koordinaten: 50.410°, 7.269 | Eruption: Mofetten | Link

Am Laacher See Vulkan kam es letzte Nacht wieder zu einem schwachen Erdbeben, das als Zeichen von Fluidbewegungen in größerer Tiefe interpretiert werden kann. Es hatte die Magnitude 1,4 und manifestierte sich in 32 km Tiefe. Das Epizentrum lag östlich von Mendig.

Merapi: Seismizität gestiegen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom | Link

Am Merapi auf Java (Indonesien) ist die Seismizität deutlich gestiegen. Das VSI registrierte gestern gut 100 vulkanisch bedingte Erdbeben. Darin enthalten sind sowohl vulkanotektonische Erschütterungen, als auch Hybriderdbeben. Auch die Anzahl von Schuttlawinen-Abgängen ist groß. Täglich werden zwischen 150 und 200 Abgänge registriert. Der Dom wächst und bald werden wahrscheinlich neue Pyroklastische Ströme generiert werden.

Pacaya: Kleine Lavafontäne

Staat: Guatemala | Lokation: 14.38, -90.59 | Eruption: Lavastrom | Link

Die Aktivität am Pacaya hält weiter an. Der Lavastrom hat eine Länge von 2400 m erreicht. Videoaufnahmen der Livecam zeigen, dass es heute Nacht zur Bildung einer kleinen Lavafontäne kam. Sie ging nicht vom McKenney-Krater aus, sondern von der Eruptionsspalte auf der Nordwestflanke des Kegels. Die Fontäne entwickelte sich aus intensivem Spattering und hielt eine halbe Stunde an.

Sinabung mit Ascheeruption

Staat: Indonesien | Koordinaten: 3.17, 98.39 | Eruption:  Dom| Link

Auf der indonesischen Insel Sumatra eruptiert der Sinabung wieder Aschewolken. Das VAAC Tokio registrierte sie in einer Höhe von 5500 m. Seit gestern Abend wurden 3 Eruptionen verzeichnet. Sie dauerten bis zu 214 Sekunden und erzeugten seismische Signale mit 28 mm Maximalamplitude. Die restliche Seismizität ist ehr gering.

Vulkan-News 29.04.21: Fagradalsfjall, Merapi, Sinabung

In den Vulkannachrichten vom Donnerstag, geht es um ein Update zum Fagradalsfjall und um mehrere explosive Eruptionen am Sinabung auf Sumatra. Der Merapi erzeugte glühende Schuttlawinen.

Fagradalsfjall: Kollaps am Krater

Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

 

Die Eruption auf Island geht weiter und die Aktivität konzentriert sich auf den Kraterkegel, der sich auf Spalte 5 bildete. Die Webcam von mbl nahm gestern ein Kollaps-Ereignis auf, bei dem die Spitze einer Kraterwand einbrach. Die Menschen im Vordergrund bieten einen schönen Größenvergleich, anhand dessen man die Dimension des Kraterkegels besser einschätzen kann. Demnach ist er ungefähr 12 m hoch und 30 m breit. Die Lavafontänen steigen bis zu 20 m hoch auf.

Die Seismizität entlang des Dykes ist leicht rückläufig. Dafür manifestierte sich ein neues Schwarmbeben weiter östlich, am Rand der Risssysteme der Reykjanes Halbinsel.

Sinabung erzeugt explosive Eruptionen

Lokation: 3.17, 98.39 | Eruption:  Dom| Link

Am Sinabung auf Sumatra (Indonesien) wurden in den letzten 24 Stunden 6 explosive Eruptionen generiert. Seismische Daten zeigten, dass die Eruptionen bis zu 228 Sekunden dauerten und Maximalamplituden von 120 mm hatten. Lokale Medien berichten zudem, dass Pyroklastische Ströme abgingen. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 4000 m. Sie driftete in westlicher Richtung. Das VSI meldete neben den explosiven Eruptionen, die Abgänge von 138 Schuttlawinen. Die Ereignisse kamen nicht überraschend, denn bereits Vorgestern wurden Fotos vom Dom veröffentlicht: er ragte weit über den Krater hinaus. Ich gehe davon aus, dass es in den nächsten Tagen zu weiteren Ereignissen kommen wird.

Merapi mit Schuttlawinen

Lokation: -7.541, 110.445 | Eruption:  Dom | Link

Am Merapi auf Java gingen in den letzten Tagen zahlreiche glühende Schuttlawinen ab. Alleine gestern wurden 126 Abgänge festgestellt. Die zugehörigen seismischen Signale hielten bis zu 141 Sekunden an und hatten Amplituden zwischen 3-44 mm. Nächtliche Aufnahmen dokumentieren, dass die Schuttlawinen glühende Lava enthielten. Zudem wurden 22 Hybriderdbeben detektiert. Ihre Zahl nahm in den vergangenen Tagen etwas zu. Man kann davon ausgehen, dass Magma aufsteigt und der Dom weiter wächst.

Vulkan-Nachrichten 24.04.21: Fagradalsfjall, Fournaise, Merapi

In den Vulkannachrichten vom Samstag, geht es um einen Kollaps am Fagradalsfjall, zwei tote Studenten am Piton Fournaise und um vier pyroklastische Ströme am Merapi. 

Fagradalsfjall: Hornitowand kollabierte

Datum: 24.04.2021 | Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Die Aktivität am isländischen Vulkan Fagradalsfjall veränderte sich in den letzten zwei Tagen wenig, zumindest, was die groben Parameter anbelangt. Es sieht so aus, als wäre der Lava-Ausstoß leicht rückläufig. Die Aktivität konzentriert sich auf 3 Hornitos, von denen sich 2 auf der Spalte 5 befinden. Der Dritte liegt auf Spalte 3. Allerdings kommen Momentan weniger Aufnahmen rein, als es in den letzten Wochen der Fall war. Daher stehen überwiegend nur die Livecam-Aufnahmen zur Interpretation des Geschehens zur Verfügung. Gestern konnte man via Cam beobachten, wie eine Wand des aktivsten Hornitos auf Spalte 5 langsam abrutschte. Es war ein schleichender Prozess, der sich gut 2 Stunden hinzog. In der Nacht kam es dann zu den üblichen Fluktuationen im Lava-Ausstoß.

[twenty20 img1=“815809″ img2=“815808″ offset=“0.5″ before=“Gegen 8.30 Uhr begann die Wand langsam abzugleiten.“ after=“Gut 2 Stunden später bewegte sie sich nur noch wenig. © mbl“]

Piton de la Fournaise: Zwei Studenten erstickt

Datum: 24.04.2021 | Lokation: -21.23, 55.72 | Eruption:  Hawaiianisch| Link

Der Piton de la Fournaise auf La Réunion ist weiterhin aktiv. Der Tremor ist hoch und gestern wurden 10 vulkanotektonische Beben registriert. Es wird weiterhin Lava ausgestoßen. Dramatischer als die eigentliche Eruption, ist der Umstand, dass am Mittwoch 2 Naturwissenschafts-Studenten am Vulkan ums Leben kamen. Mittwochabend wurden sie von ihren Angehörigen als vermisst gemeldet, doch aufgrund des schlechten Wetters konnte erst am Donnerstag eine Suchaktion durchgeführt werden. Bis dahin dachte man, dass die Beiden sich verlaufen hätten, doch sie wurden in der Nähe der aktiven Spalte tot aufgefunden. Wie die Autopsie am Freitag ergab, sind sie in den giftigen Gasen erstickt. Sie hatten nahe der Ausbruchsstelle biwakiert, um den Vulkan im Rahmen ihres Studiums zu beobachten. Zuletzt kam am Fournaise ein Wanderer im Jahr 2003 ums Leben, als er in einer Spalte stürzte. Dort war es 250 Grad heiß und er starb innerhalb weniger Minuten. (Quelle: IPR)

Tatsächlich bin ich 1998 ebenfalls um ein Haar in den Gasen des Fournaise erstickt, als am Entgasungsloch einer Tube der Wind drehte und ich plötzlich im Abgasstrahl stand. Die Gasmaske befand sich -unerreichbar- im Rucksack. Bereits nach 2 Atemzügen in den Gasen wurde mir schwindelig und ich wusste, dass ich einen 3. Zug nicht nehmen durfte! So hielt ich den Atem an und stolperte -nichts mehr sehend- aus der Gaswolke raus.

Merapi: weitere Pyroklastische Ströme

Datum: 24.04.2021 | Lokation: -7.541, 110.445 | Eruption:  Dom | Link

In der Nacht lösten sich 4 weiter Pyroklastische Ströme vom Dom des Vulkans Merapi auf Java. Sie erzeugten seismische Signale mit einer Maximal Amplitude von 55 mm und 161 Sekunden Dauer. Die Gleitstrecke dürfte um 1000 m betragen haben. Zudem wurden innerhalb von 6 Stunden 82 Schuttlawinen-Abgänge registriert.