Vulkan-News 07.08.21: Fagradalsfjall, Merapi

Der Fagradalsfjall ist weiterhin sehr aktiv. Der Fuego ist explosiv tätig. Am Merapi gingen 3 Pyroklastische Ströme ab. Vor diesen wird am Santiaguito gewarnt.

Fagradalsfjall: Aktivität hält an

Der aktuelle Lava-Puls am Fagradalsfjall hält weiter an. Er begann vorgestern Abend und fördert seitdem ununterbrochen Lava. MIROVA detektierte heute Nacht eine thermische Strahlung mit fast 2500 MW Leistung. Der Tremor stieg nach der letzten Pause zunächst langsam an und bildete nun das übliche Plateau aus, das eine stabile Eruptionsphase signalisiert. Es hat den Anschein, als würden sich die Intervalle verlängern. Zuvor wechselten sich Aktivitätsphasen und Pausen in einem 12-16 stündigen Rhythmus ab. Die letzte Pause war ca. 72 Stunden lang. Ich bin gespannt, ob die Aktivität ähnlich lange durchhält.

Fuego generiert glühende Schuttlawinen

Der Fuego in Guatemala setzt seine Tätigkeit fort und stößt Vulkanasche aus, die bis auf einer Höhe von 4800 m aufsteigt. Glühende Tephra erreicht eine Höhe von 400 m über dem Krater. Die Tephra erzeugt Schuttlawinen, die durch verschiedene Schluchten fließen. In der Stunde werden 8-12 Explosionen registriert.

Merapi mit Pyroklastischen Strömen

Am Merapi auf Java registrierte das VAAC weitere Aschewolken. Sie stiegen bis zu 4300 m hoch auf. Die Asche stammte von 3 Pyroklastischen Strömen, die gestern am Vulkan abgingen. Sie erzeugten seismische Signale mit Maximalamplituden von 50 mm und bis zu 177 Sekunden Dauer. Zudem erreichte die Seismizität Höchstwerte in Bezug der Aktivität der letzten 3 Monate: es wurden fast 800 Signale aufgefangen. Gut 500 Erschütterungen war hybride- bzw. vulkanotektonische Erdbeben. Sie zeugen von massivem Magmenaufstieg.

Santiaguito: Warnung vor Pyroklastischen Ströme

Am guatemaltekischen Domvulkan Santiaguito warnten die INSIVUMEH-Vulkanologen davor, dass Pyroklastische Ströme abgehen könnten. Der Dom wächst beständig und es gehen Schuttlawinen ab, die seinen Fuß erreichen. Zudem gibt es schwache-moderate explosive Eruptionen.

Vulkan-News 05.08.21: Pacaya, Popocatepetl, Merapi

Am guatemaltekischen Vulkan Pacaya wurden 3 Aschewolken detektiert. Der Popocatepetl steigerte seine Aktivität. Der Merapi erzeugte weitere Pyroklastische Ströme.

Pacaya mit neuer Aktivität

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.38, -90.59 | Eruption: Ascheeruption

Nachdem es in den letzten 4 Monaten recht ruhig um den Pacaya geworden ist, meldet CONRED nun eine Wiederaufnahme der Aktivität. Gestern wurden 3 explosive Eruptionen beobachtet, in deren Folge Vulkanasche bis auf einer Höhe von 3500 m aufgestiegen war. Das VAAC meldete heute eine vergleichbare Aschewolke. Außerdem veränderte sich der McKenney-Krater stark, wie Luftaufnahmen von Forschern der Universität von Bistrol belegen: wo einst ein Intrakraterkegel wuchs, der als Hornito angefangen hatte, klafft heute ein gut 100 m tiefer Krater. Ein weiterer Beleg dafür, dass wir an Vulkanen „Geologie im Zeitraffer“ erleben.

Popocatepetl steigert sich

Datum: 04.04.2021 | Lokation: Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62| Eruption:  Vulcanianisch | Eruption:  Vulcanianisch

In Mexiko ist es der Popocatepetl, der seine Aktivität steigerte und vermehrt Asche eruptierte. CENAPRED registrierte gestern 1 moderate Explosion, bei der Vulkanasche bis auf einer Höhe von m aufstieg. Es wurden 51 Exhalationen von Asche-Dampf-Wolken beobachtet und 509 Minuten Tremor aufgezeichnet. Hinzu kam ein vulkanotektonisches Erdbeben. Am Vortag wurden 2 Eruptionen gemeldet und 2 vulkanotektonische Beben registriert. Ferner gab es 41 Minuten lang Tremor. Es scheint sich wieder mehr Magma im Untergrund zu bewegen und man kann mit weiteren Eruptionen rechnen.

Nyiragongo: Aschewolke gesichtet

Staat: DRK | Koordinaten:-1.52, 29.25 | Eruption: Asche-Emission

Am Vulkan Nyiragongo wurde gestern eine Aschewolke gesichtet. Mitarbeiter des Vulkanologischen Observatoriums in Goma berichteten darüber. Nach dem Auslaufen des Lavasees im Mai, wurden sporadisch thermische Anomalien im Krater registriert. Es scheint also noch Magma im Fördersystem zu zirkulieren.

Merapi eruptiert 6 Pyroklastische Ströme

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Heute meldete das VSI, dass am Merapi 6 Pyroklastische Ströme abgingen. Sie erzeugten seismische Signale mit einer Maximalamplitude von 33 mm und einer Höchstdauer von 188 Sekunden. Damit dürften einige Ströme etwas stärker gewesen sein, als es gestern der Fall war. Die Seismizität bleibt hoch und die Dome erhalten Nachschub an frischer Lava. In der ersten Tageshälfte wurden 241 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Dazu kamen 97 Signale von Schuttlawinen. Es ist mit weiteren Abgängen zu rechnen.

Vulkan-News 04.08.21: Merapi, Shiveluch

Am Merapi gab es einen Pyroklastischen Strom. Der Shiveluch ist sehr aktiv. Die Seismizität am Montagne Pelée war erhöht. Am Erta Alé gibt es in beiden Kratern Aktivität.

Merapi erzeugt Pyroklastischen Strom

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Am Merapi auf Java ging heute Morgen ein Pyroklastischer Strom ab. Das zugehörige seismische Signal hatte eine Maximalamplitude von 16 mm und dauerte 141 Sekunden. Demnach handelte es sich um einen kleineren Vertreter seiner Art, was auch durch visuelle Beobachtungen bestätigt werden konnte. Seine Gleitstrecke betrug gut 1400 m. Die Seismizität erreichte einen neuen 3-Monats Rekordwert: Insgesamt wurden gestern fast 700 seismische Signale registriert. Darunter befanden sich gut 520 hybride- und vulkanotektonische Erdbeben. Diese Erschütterungen werden für gewöhnlich von Magmenbewegungen im Untergrund hervorgerufen. Die Dome wachsen, bzw. werden in Kürze einen neuen Magmaschub erhalten.

Shiveluch sehr aktiv

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65, 161.36 | Eruption: Dom

Auf Kamtschatka steigerte der Shiveluch seine Aktivität weiter. Seit gestern brachte das VAAC 9 Warnungen vor Aschewolken heraus. Sie stiegen bis auf 3400 m Höhe auf und drifteten überwiegend in südöstlicher Richtung. MIROVA verzeichnete gestern eine hohe Thermalstrahlung mit 345 MW Leistung. Bereits auf Sentinel-Aufnahmen von letzter Woche erkennt man mehrere Hotspots im Dombereich. Auch hier erhält der Dom einen deutlichen Wachstumsschub und die Aschewolken könnten mit Abgängen Pyroklastischer Ströme assoziiert sein.

Erta Alé mit 2 Hotspots

Staat: Äthiopien | Lokation: 13.60, 40.70 | Eruption: Hawaiianisch

Apropos Sentinel-Aufnahmen: auf einem 2 Tage alten Satellitenbild erkennt man 2 Hotspots in der Caldera des äthiopischen Vulkans Erta Alé: eine kleinere Anomalie liegt im Südkrater, eine Größere erkennt man im Nordkrater. Wahrscheinlich steht Lava in den Schloten. Es könnten sekundäre Lavaseen entstanden sein. Bisher sieht es mir nicht so aus, als ob sich im Südkrater ein neuer permanenter Lavasee etabliert hätte.

Montagne Pelée: Seismizität erhöht

Staat: Frankreich | Lokation: 14.82 -61.17 | Eruption: Fumarolisch

In der letzten Juliwoche registrierten die Seismometer auf Martinique 77 schwache Erschütterungen. Sie hatten alle Magnituden kleiner als 0,5 und zählten somit zur Mikroseismik. Nichtsdestotrotz deuten die Beben darauf hin, dass sich in geringen Tiefen Magmatische Fluide bewegen. In diesem Fall wird es sich bei den Fluiden noch nicht um Magma handeln, sondern um Gase und ggf. Tiefenwässer. Dafür spricht auch, dass man vor der Küste der Insel neue unterseeische Fumarolen entdeckt hat. (Quelle: martinique.franceantilles.fr)

Vulkan-Nachrichten 03.08.21: Fagradalsfjall, Shiveluch

Am Fagradalsfjall geht die Aktivität in gewohnter Manier weiter. Am Merapi ist die Seismizität hoch. Von Shiveluch und Ulawun gingen Aschewolken aus.

Fagradalsfjall mit neuem Puls

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Gestern zeigte sich unser isländischer Dauerbrenner wieder von seiner aktiven Seite und produzierte einen neuen Lavapuls. Wie gehabt gab es wallende Lava im Krater und einen Lavastrom, der durch den Kanal Richtung Meradalir abfloss. Dabei floss die Lava auch über den Rand des Kanals in Richtung Süden, was schon länger nicht mehr beobachtet wurde. Parallel zur gesteigerten Aktivität gab es erhöhten Tremor, der dann am Abend steil abfiel. Aktuell ist die Tendenz wieder steigend und der Vulkan scheint sich auf den nächsten Puls vorzubereiten.

Merapi: Seismizität hoch

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Seit einigen Tagen ist die Seismizität am Merapi hoch. Im Beobachtungszeitraum zwischen 06:00 und 12:00 Uhr (Lokalzeit) wurden 45 Abgänge von Schuttlawinen registriert. 6 seismische Signale stammten von starken Entgasungen. 83 Erschütterungen wurden durch Hybriderdbeben erzeugt und 15 waren vulkanotektonischer Natur. Das Histogramm zeigt, dass die Aktivität der vergangenen Tage auf vergleichbarem Niveau lag. Dementsprechend stark dürfte der Magmanachschub sein, der Richtung Gipfelkrater, nebst seinen beiden Lavadomen strebt.

Shiveluch mit Aschewolken

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65, 161.36 | Eruption: Dom

Der Dom am Shiveluch ist recht groß geworden, wenn er auch langsam zu wachsen scheint. Seit gestern brachte das VAAC 3 VONA-Warnungen heraus, nach denen Vulkanasche bis auf einer Höhe von 3700 m aufstieg und gen Süden driftete. MIROVA registrierte eine moderate Thermalstrahung mit 85 MW Leistung. Ob es sich um explosiv generierte Aschewolken handelte, oder ob sie mit Abgängen Pyroklastischer Ströme assoziiert waren ist unklar.

Ulawun eruptiert Vulkanasche

Staat: Papua Neuguinea | Koordinaten: -5.05, 151.33 | Eruption: Ascheeruption

In Papua Neuguinea ist es der Ulawun, der Aschewolken emittiert. Das VAAC registrierte hier Vulkanasche in einer Höhe von 3100 m. Sie wurde vom Wind in südlicher Richtung verfrachtet. Der Ulawun erzeugt seit einigen Tagen sporadisch Aschewolken.

Vulkan-News 27.07.21: Ätna, Ruiz

Am Ätna gab es gestern Ascheeruptionen aus dem Nordostkrater. Der Fagradalsfjall bleibt aktiv. Der Nevado del Ruiz erupotiert Asche und am Merapi sind Pyroklastische Ströme generiert worden.

Ätna: Aschewolken aus dem Nordostkrater

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Gestern Abend eruptierte der Nordostkrater am Ätna Aschewolken. In Ermangelung an Wind, stiegen sie praktisch senkrecht auf und erreichten laut VAAC eine Höhe von bis zu 6400 m über dem Meeresspiegel. Insgesamt wurden 5 VONA-Warnungen herausgegeben. Boris Behncke vom INGV schätzte die Höhe auf 2500 m über dem Krater und meinte, dass der Förderschlot vermutlich freigeblasen wurde. Er war in den letzten Monaten zu, nachdem es zu einer Reihe von Kollaps-Ereignissen gekommen war. Rotglühende Tephra wurde nicht beobachtet. Das LGS registrierte eine Reihe von Infraschallsignalen. Sofern die Richtungsangaben stimmen, kamen die meisten Explosionen aus der Bocca Nuova. Der letzte Paroxysmus ist nun eine Woche her und das Pausenintervall hat sich deutlich verlängert. Alles in Allem sieht es so aus, als würde sich die eruptive Aktivität verlagern.

Fagradalsfjall macht weiter

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Obwohl am Wochenende in isländischen Medien das bevorstehende Ende der Eruption postuliert wurde, setzt der Fagradalsfjall seine Aktivität unbeirrt fort. Seit gestern Abend war der Krater praktisch ununterbrochen fleißig und mit wallender Lava gefüllt. Sie lief sogar über und erzeugte Lavaströme. Während der Tremor erhöht ist, ist die Seismizität entlang des Magmatischen Gangs gering. Anders sah es in den letzten 2 Tagen mit der Erdbebentätigkeit unter Katla aus. Zu Spitzenzeiten zeigte IMO 44 Erdstöße an.

Merapi mit glühenden Schuttlawinen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Am Merapi wurden gestern Abend 3 Pyroklastische Ströme gesichtet. Sie hatten Gleitzeiten zwischen 148-233 Sekunden. Zudem wurden zahlreiche Abgänge glühender Schuttlawinen gemeldet. Die vulkanisch bedingte Seismizität ist auf dem höchsten Niveau seit 3 Monaten. Die Dome wachsten und es ist mit anhaltender Aktivität zu rechnen.

Nevado del Ruiz stößt Asche aus

Staat: Kolumbien | Koordinaten: 34.89, -75.32 | Eruption: Aschewolken

In Kolumbien kommt es weiterhin zu sporadischen Ascheeruptionen am Nevado del Ruiz. Das VAAC verzeichnete eine Aschewolke, die in 5800 m Höhe Richtung Westen driftete. Die Aktivität des Vulkans ist seit Monaten erhöht und es könnte eine stärkere Eruption folgen.

Vulkan-News 25.07.21: Fagradalsfjall, Katla

Die Aktivität am Fagradalsfjall geht weiter. Unter der Katla gab es ein schwarmbeben und die Seismizität an den Vulkanen Kilauea und Merapi ist ebenfalls hoch.

Fagradalsfjall mit Sicht

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

In den letzten Stunden gaben die Wolken ab und an den Blick auf den neuen Vulkan frei und enthüllten anhaltende Aktivität. Lava wallte im Krater und Lavaströme liefen in Richtung Meradalir Tal. Der Tremor war bis vor wenigen Stunden erhöht und korrespondierte mit der sichtbaren Aktivität. Dementsprechend sieht man auf der LiveCam heute Morgen einen inaktiven Krater.

Katla mit Schwarmbeben

Staat: Island | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Subglazial fumarolisch

Heute steht mit der Katla ein weiterer isländischer Vulkan in den Schlagzeilen. IMO registrierte in den letzten 48 Stunden 29 Erdbeben im Bereich des Vulkans, der gerade durch die gleichnamige Netflix-Serie im Fokus vieler Leser stehen dürfte. Die stärkste Erschütterung hatte die Magnitude 2,6, mit einem Hypozentrum in nur 0,1 km Tiefe. Ein Ausbruch der Katla gilt statistisch als genauso überfällig, wie Eruptionen der Hekla und Grimsvötn. Unter allen 3 Vulkansystemen hat sich Magma angesammelt und könnte in absehbarer Zeit eruptieren. Spannende Zeiten auf Island.

Kilauea mit zahlreichen Erdbeben

Staat: USA | Lokation: 63.63, -19.05 | Eruption: Hawaiianisch

Seit einigen Tagen ereignen sich auf Big Island Hawaii mehr Erdbeben als üblich. Sie manifestieren sich im Bereich der Kilauea-Caldera und am unteren Südwestrift bei Pahala. In den letzten Tagen wurden täglich ca. 60 Erschütterungen detektiert. Die Inflation im Bereich der Caldera steigt weiter und hat deutlich höhere Werte erreicht, als vor der letzten Eruption im Dezember 2020. Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, wann es dort wieder los geht.

Merapi: Seismizität hoch

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Die Seismizität unter dem indonesischen Merapi bleibt hoch. Das VSI meldete für die ersten 6 Tagesstunden 68 vulkanisch bedingte Erbeben. Zudem wurden 48 Schuttlawinen-Abgänge registriert. Hinzu kamen 4 starke Entgasungen. Das Wetter ist ungewöhnlich schön und es gibt Bilder mit klaren Blicken auf die beiden Dome. Sie wachsen weiter und damit steigt auch das Gefahrenpotenzial in Bezug auf die Generierung von Pyroklastischen Strömen. Das Foto von Vulkanguide Andi lässt aber auch erkennen, dass der aktuelle Dom noch recht klein ist, zumindest, wenn man ihn mit dem ausgeblasenen Dom von 2010 vergleicht. Damals überragt der Dom sogar die Zacke des rechten Kraterrands.

Turrialba: Phreatische Eruption

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 10.02-83.75 | Eruption: Phreatisch

Am Vulkan in Costa Rica gab es Vorgestern eine phreatische Eruption. Sie ereignete sich gegen 11.30 Uhr Ortszeit und dauerte gut 1 Minute. Phreatische Eruptionen können Anzeichen eines sich aufheizenden Vulkansystems sein.

Jüngst fanden Wissenschaftler aus Italien und Costa Rica heraus, dass die beiden Vulkane Turrialba und Irazu miteinander verbunden sind: Ausbrüche des Turrialbas wirkten sich auf den Spiegel des Kratersees im Irazu aus.

Vulkan-Nachrichten 22.07.21: Sirung, Merapi

In Indonesien stehen heute 3 Vulkane in den News: Sirung, Lewotolok und Merapi. In Guatemala ist der Fuego weiter aktiv.

Sirung: Aschewolke detektiert

Staat: Indonesien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Aschewolken

In den letzten Jahren war der indonesische Vulkan Sirung unauffällig, doch das scheint sich zu ändern, denn der Sirung trat gestern mit der Eruption einer Aschewolke in das Licht der Öffentlichkeit. Das VAAC Darwin detektierte Vulkanasche in einer Höhe von gut 3000 m. Sie driftete in Richtung Nordost. Das VSI berichtet von seismischer Aktivität: es wurden 5 Signale aufgefangen, die durch starke Entgasungen verursacht wurden. Außerdem gab es 20 Tremorphasen, die bis zu 1560 Sekunden anhielten. Bereits im Frühjahr wurden einige Entgasungen detektiert. Vulkanotektonische Erdbeben blieben bisher aus.

Der Sirung ist ein Komplexvulkan auf der Insel Pantar. Sie liegt im Osten Indonesiens, genauer, in der Provinz Nusa Tenggara Timor. Am Hauptgipfel befindet sich eine 2 km durchmessende Caldera mit einem Kratersee. Das GVP führt in diesem Jahrtausend 2 Eruptionen auf. Sie ereigneten sich 2012 (VEI 2) und 2015 (VEI 1). Es gibt Fumarolen und Thermalquellen. In der Nähe befindet sich der ebenfalls aktive Lewotolok. Osttimor wurde in den letzten Tagen von mehreren Erdbeben erschüttert.

Fuego in Eruption

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Vulcanianisch

Auf unserer LiveCam konnte man gestern zahlreiche Aschewolken erkennen, die vom starken Wind auf die Vulkanflanke herabgedrückt wurden. Zeitweise sah es dadurch so aus, als würden Pyroklastische Ströme generiert werden, was aber nicht der Fall war. Aktuell sieht man permanent eine rot illuminierte Wolke über dem Krater, was relativ untypisch ist. INSIVUMEH berichtet von 5-10 stündlichen Explosionen, die Vulkanasche bis auf einer Höhe von 4700 m förderten. Das VAAC detektierte die Aschewolken auf fast 4900 m Höhe. Glühende Tephra erreichte Höhen von bis zu 300 m.

Lewotolok mit Aschewolke

Staat: Indonesien | Lokation: -8.272, 123.505| Eruption: Strombolianisch

Der Lewotolok eruptierte ebenfalls Aschewolken. Sie stiegen bis auf 1800 m Höhe auf und drifteten in nordöstlicher Richtung. Das VSI registrierte zudem 5 Entgasungen und 7 Tremorphasen.

Merapi mit glühenden Schuttlawinen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Die Aktivität am Merapi geht quasi unverändert weiter. Das VSI registrierte heute Nacht 40 Abgänge glühender Schuttlawinen. Darüber hinaus wurden 27 Hybriderdbeben und 10 vulkanotektonische Erschütterungen aufgezeichnet. Im Untergrund bewegen sich magmatische Fluide und die Dome wachsen. Es kann jederzeit zu Pyroklastischen Strömen kommen.

Vulkan-Nachrichten 21.07.21: Ätna, Fagradalsfall

Heute berichte ich von einem weiteren Ätna-Paroxysmus, von Lavaströmen am Fagradalsfjall und über eine Eruptionsserie am Karymsky. Auch der Merapi ist weiterhin aktiv.

Ätna: Paroxysmus No. 55

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Gestern Morgen produzierte der Ätna einen weiteren paroxysmalen Vulkanausbruch. Die Eruption begann in den frühen Morgenstunden und Endete gegen 8.30 Uhr. Der Tremor zitterte sich über viele Stunden hinweg durch den gelben Bereich, wobei er langsam anstieg, bis er dann schließlich durchstartete: strombolianische Eruptionen gingen in eine Lavafontäne über. Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 6100 m auf. Es floss ein Lavastrom und MIROVA registrierte eine Thermalstrahlung mit 1835 MW Leistung. Die Messung erfolgte erst nach dem Ende der Eruption. Nach dem Paroxysmus setzten sich strombolianische Eruptionen fort. Aktuell ist der Tremor niedrig.

Fagradalsfjall: Lava fließt ins Meradalir

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch


Die Aktivität am isländischen Vulkan Fagradalsfjall fluktuiert weiter: Heute Morgen ist der Tremor wieder gestiegen und auf den LiveCams kann man wallende Lava beobachten. Multiple Lavaströme sind an der Oberfläche sichtbar und fließen in das Meradalir-Tal. Dieses wird weiter aufgefüllt. MIROVA detektierte gestern eine sehr hoher Thermalstrahlung mit mehr als 5000 MW Leistung. Dieser Wert bewegt sich im Spitzenbereich der Wärmestrahlung seit Eruptionsbeginn und verdeutlich die stark die Lava-Ausstoß derzeit ist und wie viel heiße Lava sich im Meradalir angesammelt hat.

Karymsky mit Eruptionsserie

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

Auf Kamtschatka eruptiert der Karymsky fleißig. Seit dem 18. Juli brachte das VAAC 11 VONA-Meldungen zum Vulkan heraus. Vulkanasche wurde in einer Höhe von 4900 m detektiert. Die Aschewolken drifteten heute in Richtung Südosten.

Merapi: Zahlreiche Abgänge

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Der Vulkan auf der indonesischen Insel Java ist weiter aktiv und baut an seinen beiden Lavadomen. Vulkanführer Andy schrieb am Wochenende, dass der Dom im Südwesten des Kraters ein Volumen von ca. 1,7 Millionen Kubikmeter hat. Das VSI registrierte in den ersten 6 Tagesstunden 60 Abgänge von Schuttlawinen und 30 vulkanisch bedingte Erdbeben, die auf Magmenaufstieg hindeuteten. Es muss mit Pyroklastischen Strömen gerechnet werden.

Vulkan-News 10.07.21: Fagradalsfjall, Merapi

Die Aktivität am Fagradalsfjall verstärkte sich wieder. Der Karymsky und der Suwanose-jima eruptierten Aschewolken, Der Merapi ist seismisch sehr aktiv.

Fagradalsfjall lebt auf

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Heute Nacht stieg die Tremor-Amplitude am Fagradalsfjall deutlich und auf den LiveCams ist eine Wideraufnahme der eruptiven Tätigkeit zu erkennen: aus dem Krater steigen kleine Lavafontänen auf. MIROVA registriert eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 601 MW. Sehr wahrscheinlich fließen auch Lavaströme an der Oberfläche. Die Seismizität auf der Reykjanes-Halbinsel ist erhöht und IMO zeigt für die letzten 2 Tage 74 Beben an. Allerdings manifestierten sich die meisten Erschütterungen abseits des Magmatischen Gangs. Einen Beben-Cluster erkennt man bei Litla Kaffistofan. Ein Weiterer manifestierte sich bei Reykjanestá. Am Rande sei bemerkt, dass es auch ein Schwarmbeben am Bardarbunga unter dem Gletscher Vatnajökull gab.

Karymsky weiter aktiv

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

Auf der russischen Halbinsel Kamtschatka ist der Karymsky weiter aktiv und eruptiert Vulkanasche. Das VAAC detektierte heute 2 Aschewolken, die bis auf 3400 m Höhe aufsteigen und in Richtung Norden drifteten.

Merapi: Seismizität sehr hoch

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Am Merapi auf Java hat die Seismizität den höchsten Wert seit Monaten angenommen. Heute wurden nicht nur 338 Abgänge von Schuttlawinen registriert, sondern auch 225 Hybriderdbeben und 50 vulkanotektonische Erschütterungen. Die Vermutung liegt nahe, dass die beiden Dome starke wachsen und vergleichsweise viel Magma aufsteigt. Mit größeren Pyroklastischen Strömen muss gerechnet werden.

Suwanose-jima in Eruption

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Im Süden des japanischen Archipels eruptiert der Suwanose-jima Aschewolken. Sie erreichen Höhen von bis zu 3600 m. Der Wind verdriftet die Aschewolken in Richtung Nordosten. Die Seismizität ist sehr hoch und in den letzten Tagen wurden bis zu 410 vulkanotektonische Beben, innerhalb von 24 Stunden detektiert. Hinzu kamen bis zu 24 Tremorphasen. Betrachtet man die zahlreichen Beben, würde es mich nicht wundern, wenn sich die vulkanische Aktivität noch steigern würde.