Vulkan-News 02.12.21: Cumbre Vieja, Grimsvötn

Am Cumbre Vieja wurden hohe Lavafontänen gesichtet. Am Grimsvötn verstärkt sich der Gletscherlauf. Der Merapi baut an seinem Lavadom.

Cumbre Vieja: Hohe Lavafontäne

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Flankeneruption

Gestern Abend drehte der Vulkan auf La Palma wieder gut auf und erzeugte eine Lavafontäne, die über Hundert Meter hoch aufstieg. Sie speiste einen Lavastrom, der in mehreren Armen über den Steilhang unterhalb des Kegels floss. In den letzten Tagen zerstörten die Lavaströme zahlreiche Häuser. Insgesamt wurden seit dem 19. September 2746 Gebäude Opfer der Lava. Das Lavafeld bedeckt eine Fläche von 11,5 Quadratkilometer. Es wurden fast 420.000.000 Kubikmeter Lava gefördert und 85 km an Verkehrswegen zerstört. Heute beträgt der Schwefeldioxid-Ausstoß 15.000 Tonnen am Tag. Gestern wurde die 2. höchste Zahl an Erdbeben detektiert, seitdem der Ausbruch begonnen hat: 335 Erschütterungen rockten die Insel. Ein Ende der Eruption ist nicht absehbar.

Grimsvötn: Gletscherlauf wird stärker

Staat: Island | Lokation: 64.42, -17.33 | Eruption: Fumarolisch

Die Subsidenz des Eisschildes über dem Gletschervulkan beträgt mittlerweile gut 15 m. Der Wasserdurchfluss ist auf fast 1200 Kubikmeter pro Sekunde gestiegen. Der Höhepunkt des Gletscherlaufes wird für Sonntag erwartet. Dann sollen bis zu 4000 Kubikmeter Wasser pro Sekunde durch den Gígjukvísl-Fluss fließen.

Neue Luftaufnahmen zeigen eine Spalte im Eis über den Grimsvötn, aus der fumarolischer Dampf aufsteigt.

Einar Hjörleifsson, Spezialist für Naturgefahren beim isländischen Wetteramt, erklärt in einem Interview mit mbl.is, dass er einen Vulkanausbruch im Gefolge der Flut nicht ausschließt.

„Wenn all dieses Wasser herausströmt, gibt es einen immensen Druckabfall“, bemerkt er, „und das ist ein Szenario, das wir im Auge behalten und mit all unseren Instrumenten überwachen.“

Ein solcher Druckabfall auf der Spitze des Vulkans hat in der Vergangenheit bereits Ausbrüche ausgelöst, zuletzt im Jahr 2004.

Merapi: Glühende Schuttlawinen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Der Dom im Krater des indonesischen Vulkans Merapi wächst weiter. Es wurden wieder glühende Schuttlawinen beobachtet. Die Instrumente registrierten in den ersten 6 Tagesstunden 51 seismische Signale die von ihren Abgängen zeugten. Zudem wurden 11 Hybriderdbeben und eine vulkanotektonische Erschütterung detektiert. Die Seismizität bewegt sich somit auf vergleichsweise niedrigem Niveau.

Vulkan-News 15.11.21: Cumbre Vieja, Hekla

Die Eruption auf La Palma stabilisierte sich und geht weiter. Die Vulkane Karymsky und Suwanose-jima eruptierten Aschewolken. Der Merapi erzeugt Schuttlawinen und auf Island gab es weitere Erdbeben bei den Vulkanen Vatnafjöll-Hekla.

Cumbre Vieja: Tremor stabilisiert

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Flankeneruption

Nachdem der Tremor gestern stark fluktuierte und zeitweise aussetzte, ist er heute wieder auf niedrigem Niveau stabil. Der Vulkan eruptierte Nachts glühende Tephra und Lavaströme. Heute Morgen steigt wieder eine Aschewolke auf. Das VAAC detektiert sie in einer Höhe von 2400 m. Die Seismizität ist relativ gering. Gestern wurden 38 Erdstöße registriert. MIROVA detektiert eine Wärmestrahlung mit 3723 MW Leistung. Auf einem Sentinel-Satellitenfoto ist eine ausgeprägte thermische Anomalie sichtbar, die vom unteren Bereich des Lavafeldes ausgeht. Demnach stoppt die Lava kurz vor der Küste.

Hekla: Erdbeben unter Flanke und Gipfel

Staat: Island | Lokation: 63.98-19.67 | Eruption: Fumarolisch

Die Seismizität am Vatnafjöll Vulkan ist weiterhin erhöht. Innerhalb der letzten 48 Stunden wurden 56 Erschütterungen detektiert. Sie streuten bis rüber zur Hekla. Unter der Flanke des Vulkans gab es 4 Erdstöße, ein weiterer manifestierte sich unter dem Gipfel der Hekla. Es bleibt spannend abzuwarten, ob der Vulkan in den nächsten Tagen reagieren wird.

Karmsky: Weitere Ascheeruptionen

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

Am Karymsky kam es zu weiteren Ascheeruptionen. Einige waren durchaus stärker:  das VAAC registrierte Vulkanasche in einer Höhe von fast 8000 m. Die Wolken drifteten in südöstlicher Richtung und stellten in dieser Höhe schon eine Gefahr für den Flugverkehr dar. Seit gestern wurden 5 VONA-Warnungen veröffentlicht.

Merapi: Glühende Schuttlawinen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Auf der indonesischen Insel Java ist der Merapi weiter aktiv. Von seinem Dom im Südwesten des Kraters gehen zahlreiche glühende Schuttlawinen ab. In den ersten 6 Stunden des Tages registrierte das VSI 51 Abgänge. Sie erzeugten seismische Signale mit Amplituden zwischen 6 und 52 mm und dauerten bis zu 130 Sekunden.

Suwanose-jima ist aktiv

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Der Südjapanische Inselvulkan Suwanose-jima steht ebenfalls auf der VONA-Warnliste. Hier erreichen die Aschewolken Höhen von bis zu 2700 m. Sie wurden vom Wind in Richtung Süden verfrachtet. Gestern wurden gut 20 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert.

Vulkan-Nachrichten 10.11.21: Cumbre Vieja, Merapi

Am Cumbre Vieja auf La Palma bildete sich ein spektakulärer Lavafall. Die Vulkane Kadovar und Karymsky eruptierten Vulkanasche. Am Merapi gingen glühende Schuttlawinen ab.

Cumbre Vieja mit Lavafall

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Flankeneruption

Während sich die sichtbare Aktivität am neuen Kegel des Cumbre Vieja in Grenzen hält, entstand an der Küste ein spektakulärer Lavafall, als sich ein Lavastrom über die Steilklippe ergoss. Der zähflüssige Aa-Lavastrom ließ unzählige glühende Lavabrocken über die Klippe kullern, so dass es aussah, als würde rot gefärbtes Wasser hinabfließen. Die Lava akkumulierte sich zunächst am Strand und könnte inzwischen das Meer erreicht haben. Das Ganze geschah in direkter Nachbarschaft zum ersten Ocean Entry. Auf ihrem Weg zum Meer, zerstörte der Lavastrom weitere Häuser. Insgesamt wurden 2605 Gebäude zerstört. Der Lavastrom entspringt einer Tube am Fuße des Kegels und fließt durch Kanäle die sich durch das Lavafeld ziehen.

Der Tremor ist niedrig und zeigt heute Morgen einen Totalaussetzer. Dementsprechend sieht man den Kegle derzeit nur stark dampfen, ohne das Tephra eruptiert werden würde. Abends sah man noch eine kleine Lavafontäne aufsteigen. Ich gehe davon aus, dass die Aktivität erst einmal auf diesem niedrigen Niveau fluktuiert. Ob es dann zu einem Revival der explosiven Aktivität kommen wird, oder ob die Eruption langsam ein Ende findet, ist derzeit noch nicht zu sagen. Es gibt weitere Erdbeben und leichte Inflation. Der Magmenaufstieg scheint noch nicht beendet zu sein. Die Eruption könnte auch rein effusiv noch eine Weile weitergehen.

Kadovar eruptiert Asche

Staat: PNG | Lokation: -3.63; 144.63 | Eruption: Ascheeruption

Vor der Küste von Papua Neuguinea ist der Inselvulkan Kadovar weiter aktiv und eruptiert Vulkanasche. Sie steigt bis zu 1500 m auf. Die Beobachtung stammt von Augenzeugen der Eruption, denn die Aschewolke wurde nicht von den Satelliten erfasst.

Karymsky explosiv aktiv

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048, 159.441 | Eruption: Vulcanianisch
Auf Kamtschatka ist es der Karysmky, der weiterhin Aschewolken eruptiert. Sie steigen bis auf einer Höhe von 4300 m auf und driften in Richtung Südosten. Seit gestern wurden 7 VONA-Warnungen veröffentlicht.

Merapi mit glühenden Schuttlawinen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Der Merapi auf Java ist effusiv tätig und baut an seinem Lavadom. Gestern wurden mehr als 200 seismische Signale registriert, die von Schuttlawinen verursacht wurden. Zudem gab es einige starke Entgasungen. Andere vulkanisch bedingte Erdbeben fehlten. Es kann also auch Magmenaufstieg stattfinden, der „geräuschlos“ abläuft und keine Beben verursacht.

Vulkan-News 03.11.21: Cumbre Vieja, Merapi

Am Cumbre Vieja ereignete sich heute Morgen ein Erdbeben M 4,9. Der Karymsky eruptierte explosiv. Am Merapi ging ein Pyroklastischer Strom ab.

Cumbre Vieja mit Erdbeben

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Flankeneruption

Heute Morgen  gab es unter dem Cumbre Vieja einen weiteren relativ starken Erdstoß. Das EMSC gibt die Lokalmagnitude mit 4,9 an. Die Tiefe des Hypozentrums lag in 40 km. Das Epizentrum wurde 7 km ost-süd-östlich von Los Llanos de Aridane lokalisiert. Die Daten könnten noch korrigiert werden. Während der Nacht präsentierten sich die allgemeine Seismizität und der Tremor rückläufig. Das Gleiche gilt für die Bodenhebung, die auf gut 10 cm fiel und sich damit dem bisherigen Tiefststand seit Eruptionsbeginn annähert. Dennoch bleibt der Vulkan aktiv und man kann noch keine Entwarnung geben. Aber vielleicht lässt wenigstens der starke Ascheausstoß der vergangenen Tage ein wenig nach, so dass die Menschen durchatmen können. In den letzten Meldungen des VAACs heißt es, dass Vulkanasche in einer Höhe von 1500 m detektiert wurde, was nur noch halb so hoch ist wie in den vergangenen Tagen. Auf dem Livestream sieht man viel Dampf aufsteigen, dazwischen immer wieder Aschewolken. Auch die Lavaströme sind aktiv. Sie fließen im Bereich des Kraterkegels teilweise durch Tubes. David Brodrick hat aus Drohnenbildern ein cooles 3-D Modell erstellt.

Karymsky mit kraftvoller Eruption

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

Der Karymsky auf Kamtschatka eruptierte eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 8000 m aufgestiegen ist und vom Wind in Richtung Südosten gedriftet wurde. Die entsprechende VONA Meldung wurde um 8:04 UCT veröffentlicht. Es war die stärkste Eruption der aktuellen Phase.

Merapi mit Pyroklastischem Strom

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Videoaufnahmen und Zeitungsberichte zeigen, dass es am Merapi zum Abgang eines Pyroklastischen Stroms gekommen ist. Er hatte eine Gleitstrecke von ca. 2000 m und entstand, als es zu einem partiellen Kollaps am südwestlichen Dom gekommen ist. Von ihm gehen auch zahlreiche glühende Schuttlawinen aus. Obwohl die Seismizität gering ist, scheint der Dom in einer aktiven Wachstumsphase zu sein. Der Südwestdom sitzt auf der Außenflanke des Kraters auf, während ein zweiter Dom im inneren Kraterbereich sitzt. Dieser scheint momentan allerdings wenig aktiv zu sein. Mit weiteren Ereignissen ist zu rechnen.

Vulkan-News 12.10.21: Cumbre Vieja

An den Vulkanen Cumbre Vieja und Kilauea gehen die Eruptionen weiter. Am Merapi ist die Seismizität erhöht und die Dome wachsen.

Cumbre Vieja: Tremor gestiegen

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Auf La Palma sieht es nach wie vor nicht nach einer Entspannung der Lage aus. Im Gegenteil, der Tremor ist gestern etwas gestiegen. Aufgrund eines höheren Lava-Ausstoßes hat die Inflation ein wenig abgenommen, bewegt sich aber immer noch oberhalb der 20 cm Marke. Die Bebentätigkeit ist ebenfalls etwas schwächer geworden, obwohl sie generell als hoch bezeichnet werden kann. Einige Forscher sehen darin Magmenaufstieg, der in mehr als 30 km Tiefe beginnt und bis zu einem Magmenkörper in 10 km Tiefe reicht. Neue Karten der Lavaströme zeigen, dass sich die Aktivität weiter Richtung Norden verlagert hat. Dort bildete sich ein zweites Lavafeld aus und der Strom fließt noch an der Oberfläche und hält auf das Meer zu. Das südliche Lavafeld sieht inaktiv aus, doch hier fließt die Lava durch Tunnel, die erst an der Küste die Lava wieder freigeben.

Kilauea: Eruption stabil

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Am Kilauea auf Hawaii ist der Lavasee weiterhin aktiv. Lava wird überwiegend aus dem Schlot in der Westwand des Kraters gefördert. Auf der gegenüberliegenden Seite hat sich eine recht dicke Kruste gebildet. Wenn die Lava den Ostsektor erreicht, dann in Form von Lavaströmen, die auf der Kruste fließen. Die Seismizität ist leicht erhöht, aber weit von den Spitzenwerten der letzten Wochen entfernt. Seit 2 Tagen wird unter dem Gipfelbereich wieder eine leichte Inflation registriert. Es strömt also mehr Magma aus der Tiefe nach als eruptiert wird. Seit Beginn der Tätigkeit wurden gut 16 Millionen Kubikmeter Lava gefördert. Der aktuelle Lavaseepegel beträgt 38 Meter. So verfüllt sich der Krater langsam. Seit Jahresanfang sammelte sich soviel Lava im Krater an, dass vom Empire State Building nur noch die Spitze rausgucken würde.

Merapi: Dome wachsen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Am indonesischen Vulkan Merapi war die Seismizität in den letzten beiden Tagen ebenfalls hoch. Es wurden pro Tag mehr als 250 hybride Erdbeben detektiert. Sie zeugen von Magmenaufstieg. Darüber hinaus berichtete Vulkanführer Andy davon, dass die Dome gewachsen seien. Täglich werden mehrere Hundert Beben registriert, die im Zusammenhang mit dem Abgang von Schuttlawinen stehen. Es ist nur eine Frage von Tagen/Wochen bis wieder Pyroklastische Ströme abgehen werden.

Vulkan-News 26.09.21: Cumbre Vieja

Die Lage am Cumbre Vieja eskalierte gestern Nachmittag, als es zum partiellen Kollaps kam. Am Merapi steigt die Seismizität weiter.

Cumbre Vieja: partieller Kollaps des Kegels

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Gestern spitzte sich die Situation am Vulkan auf La Palma weiter zu, als es nachmittags zu einem partiellen Kollaps des neuen Schlackenkegels kam. Die Westflanke des Kegels war abgerutscht, genauso, wie es die Vulkanologen von INVOLCAN befürchtet hatten. Teils glühende Hangrutschmassen wälzten sich die Vulkanflanke hinab und die effusive Tätigkeit verstärkte sich. Vulkanasche verteilte sich über weite Teile der Insel und der Flughafen musste wieder schließen. Die Gesundheitsbehörde warnte vor schädlichen Folgen, wenn Aschepartikel und Gase eingeatmet werden. Es wurde empfohlen Schutzmasken zu tragen. Der Tremor sackte etwas ab und befindet sich nun auf dem Niveau, wie wir es am ersten Eruptionstag vor einer Woche gesehen haben. Es wurde leichte Deflation registriert. Die Bodenhebung beläuft sich nun auf ca. 22 cm. Manfred Betzwieser berichtet in seinem Blog, dass das Forschungsschiff Ramón Margalef vor La Palma eintraf und dort nach evtl. submarinen Ereignissen horchen soll. Es wurde bereits 2011 vor El Hierro eingesetzt. Unten eingebettet ein Livestream.

Merapi: weiterer Anstieg der Seismizität

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Am Merapi auf Java hat die Erdbebentätigkeit weiter zugenommen. Vorgestern wurden gut 500 vulkanische bedingte Erschütterungen registriert. Gestern erschütterten 200 Beben den Berg und es wurden wieder glühendes Schuttlawinen gesichtet. Das VSI meldet für die ersten 6 Tagesstunden heute bereits 43 Abgänge von Schuttlawinen. Die Dome wachsen und es ist mit einem weiteren Anstieg der Tätigkeit zu rechnen. Die Gefahr, dass Pyroklastische Ströme abgehen steigt wieder.

Vulkan-News 23.09.21: Cumbre Vieja, Fuego

Die Aktivität am Cumbre Vieja wird explosiver. Am Fuego scheint sich eine Eruption aufzubauen. Im Krater des Erta Alé köchelt Lava und am Merapi zog die Seismik an. Der Artikel erhielt ein Update zum Fuego!

Cumbre Vieja zeigt sich explosiver

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Gestern Abend wandelte sich der Eruptionscharakter ein wenig und die Tätigkeit der Lavafontäne wurde mit einigen Explosionen durchmischt. Das Magma wird in solchen Phasen durch platzende Gasblasen aus dem Schlot geschleudert. Oft geht dies einher mit einer Änderung der chemischen Zusammensetzung der Schmelze, die in späteren Eruptionsphasen kühler wird und oft mehr Wasser enthält. Wasserreiche Schmelze neigen dazu explosiv gefördert zu werden. Bei vergleichbaren Eruptionen transformierte sich die Lavafontänen-Tätigkeit nach und nach und es wurden vermehrt strombolianische-vulcanianische Explosionen generiert. Lavaströme werden dann oft in Schüben gefördert. Die Vulkanologen haben ihre Prognosen in Bezug auf einen Ocean Entry weiter zurückgeschraubt: der bis zu 12 m mächtige Lavastrom bewegte sich zuletzt nur noch mit 4 m pro Stunde. Statistische Modellrechnung prognostizieren eine Eruptionsdauer von 24-84 Tagen. Ob sich der Vulkan an seine eigene Vorgaben halten wird? Unten eingebettet seht ihr einen LiveStream der Eruption.

Erta Alé mit thermischer Anomalie

Staat: Äthiopien | Lokation: 13.60, 40.70 | Eruption: Hawaiianisch

Im Südkrater des äthiopischen Vulkans Erta Alé scheint wieder ein kleiner Lavasee zu brodeln. Auf Sentinel-Aufnahmen ist eine entsprechende thermische Anomalie zu erkennen. MIROVA detektiert temporär eine moderate Wärmestrahlung. In den letzten Monaten waren vergleichbare Ereignisse nur von kurzer Dauer. Ein stabiler Lavasee etablierte sich bisher nicht mehr.

Fuego mit Lavastrom

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Vulcanianisch

Update: Am Morgen steigerte sich die Aktivität am Fuego weiter und ab 5.40 Uhr Ortszeit gingen pyroklastische Ströme ab. Sie glitten durch die Schlucht von Ceniza und legten Strecken zwischen 4-6 km zurück. Der Gipfel förderte eine kleine Lavafontäne. Es handelte sich zwar nicht um einen typischen Paroxysmus, dennoch würde ich die Episode als paroxysmal bezeichnen. Wahrscheinlich gingen die Dichteströme vom Lavastrom aus. Möglicherweise öffnete sich eine Spalte im oberen Bereich der Schlucht.

Originalmeldung: Seit einigen Tagen ist das Wetter am guatemaltekischen Fuego ungewöhnlich schön und auf der LiveCam lassen sich die strombolianischen Eruptionen sehr gut beobachten. INSIVUMEH meldete gestern zwischen 6-10 Explosionen pro Stunde. Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 4700 m auf. In der Ceniza-Schlucht ist wieder ein Lavastrom unterwegs. Er bringt es auf 400 m Länge. Aktuell erkennt man auf unserer LiveCam, dass es zu kontinuierlichem Lavaausstoß am Gipfel kommt. Möglicherweise baut sich eine größere Eruption (Paroxysmus) auf. Seit gestern Nacht steigt auch der Tremor an und die Explosivität der Eruptionen steigert sich.

Merapi: Zunahme der Seismizität

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Nach ein paar recht ruhigen Wochen, nahm gestern die Seismizität am Merapi zu. Das VSI registrierte gut 175 vulkanisch bedingte Erdbeben, die entweder eine geringe Frequenz hatten, oder bei denen es sich um hybride Erdbeben handelte. Sie zeugen von der Bewegung Magmatischer Fluide im Untergrund. Sollte sich daraus ein neuer Trend ergeben, dann könnte vermehrt Magma aufsteigen und die Dome schneller wachsen lassen.

Vulkan-News 01.09.21: Merapi, Sabancaya

Am Merapi ging ein Pyroklastischer Strom ab. Der Sabancaya eruptiert Aschewolken und der Stromboli emittierte viel Kohlendioxid.

Campi Flegrei: Kleiner Erdbebenschwarm

Unter dem italienischen Calderavulkan ereignete sich ein kleiner Erdbebenschwarm. Seit gestern wurden 11 schwache Erdbeben mit Magnituden kleiner 1 detektiert. Sie lagen in geringen Tiefen von weniger als 2 km. In der letzten Woche wurden 26 Erschütterungen festgestellt. Die Seismizität der letzten Monate war nicht besonders hoch. Die Infaltion hat sich hingegen nicht signifikant verändert und beläuft sich bei 13 mm pro Monat. Insgesamt bläht sich die Caldera seit 2011 um bis zu 78,5 cm auf.

Merapi mit Pyroklastischem Strom

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Am Merapi auf Java wurde heute Morgen ein Pyroklastischer Strom gesichtet. Er erzeugte ein seismisches Signal mit einer Maximal-Amplitude von 45 mm und 195 Sekunden Dauer. In den ersten 6 Tagesstunden gingen 50 Schuttlawinen ab und es wurden 3 Erdbeben mit niedrigen Frequenzen festgestellt. Sie deuten auf Fluidbewegungen im Untergrund hin. MIROVA registrierte eine moderate Thermalstrahlung mit 60 MW Leistung. Die beiden Dome wachsen langsam weiter.

Sabancaya eruptiert und eruptiert

Staat: Peru| Koordinaten: -15.79-71.86 | Eruption:  Vulcanianisch

Der Sabancaya bleibt der Dauerbrenner Südamerikas. Der peruanische Vulkan ist seit 2016 aktiv und eruptiert Aschewolken. Die lokale Presse hat sich heute dem Thema angenommen und berichtet von Eruptionen, die Vulkanasche bis zu 3500 m über Kraterhöhe fördern. Vorgestern wurden 36 Explosionen und fast 1200 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Ähnlich wie im Krater des Popocatepetl, wächst auch im Sabancaya sporadisch ein Dom, der dann von starken Explosionen wieder zerstört wird. MIROVA verzeichnete gestern eine moderate Thermalstrahlung mit 24 MW Leistung.

Stromboli: Kohlendioxid-Ausstoß erhöht

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Der Stromboli ist aktiv und folgt seinem langjährigem Muster schwacher-moderater strombolianischer Eruptionen. Das LGS meldete gestern 132 schwache Explosionen mit einem Schalldruck von weniger als 0,1 bar. In der letzten Nacht scheint es hingegen einige stärkere Explosionen gegeben zu haben, wie man es auf Livecambilder erkennen kann, die in unserer FB-Gruppe gepostet wurden. Bemerkenswert ist, dass der Kohlendioxid-Ausstoß am 30. August bei 1319 Tonnen am Tag lag. Ein Wert, der gut 5 Mal so hoch war wie in den letzten Tagen üblich. Kohlendioxid wird vom Magma emittiert, wenn es sich in größerer Tiefe befindet und mit dem Aufstieg beginnt. Es ist gut möglich, dass es bald zu einer Aktivitätssteigerung kommen wird.

Vulkane am 23.08.21: Ätna, Fagradalsfjall, Merapi

Der Ätna ist strombolianisch aktiv und eruptiert aus allen Gipfelkratern. Am Fagradalsfjall kam es zum Redout und am Merapi gingen Schuttlawinen ab. Der Taal dampft.

Ätna mit Explosionen

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Strombolianisch

Während ein weiterer Paroxysmus am Ätna auf sich warten lässt, registrieren die Infraschall-Sensoren der Vulkanologen weiterhin viele starke strombolianische Eruptionen. So berichtet das LGS von 913 Ereignisse, mit einem (sehr hohen) maximalen Schalldruck von 2,87 Pa. Einen hohen, maximalen Schalldruck von 1,12 Pa hatten 738 Ereignisse. Die Richtungsbestimmung der Explosionsgeräusche ergab, dass die meisten Eruptionen aus dem Zentralkrater kamen. Aber auch der Nordost- und der Südostkrater waren involviert. Leider fehlen visuelle Bestätigungen der Vorgänge, so dass man sich auf die Daten verlassen muss. Satellitenfotos bestätigen thermische Anomalien in verschiedenen Schloten in der Bocca Nuova, der Voragine und dem Nordostkrater. Die Wärmeabstrahlung aus dem Südostkrater ist diffus. Es sieht so aus, als würde sich die Aktivität wieder hin zu permanenten Gipfeleruptionen verschieben, so wie wir sie vor der Serie mit Paroxysmen erlebten. Nichtsdestotrotz kann es zu weiteren Paroxysmen kommen.

Fagradalsfjall mit Redout

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Heute Nacht kam es am Fagradalsfjall zu einem „red out“ in den Nebelwolken. Vermutlich floss recht viel Lava bis an den Fuß des Hügels, auf dem die Webcam steht. Nachdem der Vulkan tagsüber pausierte, stieg am Abend die Aktivtät an. Der Tremor ist ähnlich hoch wie bei der vorangegangenen Episode und nimmt aktuell wieder ab. Drohnenaufnahmen vom Samstag zeigen, dass die Lava nicht nur in Richtung Natthagi floss, sondern auch das Meradalir-Tal erreichte.

Merapi mit Schuttlawinen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Gestern war wieder ein sehr geschäftiger Tag am Merapi, zumindest, was die Produktion von Schuttlawinen betraf: das VSI meldete 338 Abgänge. Die Lawinen erzeugten seismische Signale mit Maximal-Amplituden von 46 mm und 167 Sekunden Dauer. MIROVA  registrierte eine moderate Thermalstrahlung mit 96 MW Leistung. Es wurden nur 4 hybride- und ein vulkanotektonisches Erdbeben aufgezeichnet.

Taal stößt sehr viel Schwefeldioxid aus

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Am Taal steigerte sich gestern erneut der Schwefeldioxid-Ausstoß und sprang auf die 15.000-er Marke. Eine Dampfwolke stieg bis zu 3000 m hoch auf. Die Seismizität reduzierte sich deutlich: es wurden 27 Erschütterungen vulkanischen Ursprungs detektiert.