Merapi: Pyroklastischer Strom glitt 1500 m weit

Erneuter Abgang eines pyroklastischen Dichtestroms am Merapi – Datenlage verschlechtert sich

Der indonesische Vulkan Merapi, der an der Grenze zwischen der Sonderregion Yogyakarta und Zentraljava liegt, zeigte gestern Nachmittag erneut deutliche Aktivität. Um 15:48 Uhr WIB kam es nach Angaben der Geologischen Behörde zum Abgang eines pyroklastischen Dichtestroms. Er glitt ca. 1.500 Meter talwärts und folgte einer südwestlichen Bahn in Richtung des Einzugsgebiets des Flusses Boyong.




Merapi

Seismische Messungen registrierten vom Dichtestrom ausgelöste Bodenerschütterungen und Vibrationen, die eine maximale Amplitude von 13 Millimetern sowie eine Dauer von 132 Sekunden aufwiesen. Zum Zeitpunkt des Ereignisses herrschte Wind aus östlicher Richtung, was den Transport und die Verteilung der Vulkanasche begünstigte.

Neben dem pyroklastischen Strom gingen auch 93 teils glühende Schuttlawinen ab. Zudem wurden 43 Hybriderdbeben detektiert, die auf anhaltenden Magmenaufstieg hindeuten.

Der Aktivitätsstatus des Merapi bleibt weiterhin auf Alarmstufe III, einem Niveau, das bereits seit dem 5. November 2020 besteht. Die Behörden betonen eindringlich, dass sowohl die Bevölkerung als auch Besucher der Region die geltenden Sicherheitsempfehlungen strikt einhalten müssen. Aufenthalte in potenziellen Gefahrenzonen sind zu vermeiden; der empfohlene Sicherheitsradius richtet sich nach den Vorgaben des BPPTKG und dient dem Schutz vor möglichen weiteren pyroklastischen Strömen oder sonstigen vulkanischen Gefahren. Die Sperrzone verläuft asymmetrisch und ist den unterschiedlichen Gefahrenbereichen angepasst. Sie schwankt zwischen 3 und 7 Kilometern. Als besonders gefährdet gelten die Abflussrinnen, Schluchten und Flussläufe im Südwesten des Merapi.

Leider wird die öffentlich zugängliche Datenlage der indonesischen Behörden immer schlechter: Die offiziellen Behörden-Webseiten werden nicht mehr regelmäßig gepflegt und sind voller toter Links. Die letzten aktuellen Bulletins zum Merapi stammen von Ende Oktober und werden seitdem entweder nicht mehr veröffentlicht oder wurden an Stellen verschoben, wo sie nicht mehr auffindbar sind. Wenn etwas veröffentlicht wird, dann in sozialen Medien als nicht übersetzbares – oder nur mit einigem Aufwand übersetzbares – Fotodokument mit eingebundener Schrift auf Indonesisch. Ein Trend, der scheinbar immer weiter um sich greift, nicht zuletzt, weil man offenbar Aufwand scheut und Mitarbeiter immer mehr die Fähigkeiten verlieren, vernünftig am PC zu arbeiten, und stattdessen auf ihren Smartphones rumwursteln!

Merapi: Glühende Schuttlawinen fotografiert

Anhaltende Schuttlawinentätigkeit nach Serie pyroklastischer Ströme – Alarmstatus am Merapi bleibt auf Orange

Der indonesische Vulkan Merapi bleibt auch diese Woche aktiv: Nachdem in der vergangenen Woche mehrere pyroklastische Ströme abgegangen sind – der letzte wurde am Sonntag gemeldet – hat sich die Schuttlawinentätigkeit wieder verstärkt. Sie war infolge der Abgänge pyroklastischer Ströme zurückgegangen. Gestern wurden wieder 95 Schuttlawinen detektiert. Nachts hinterließen sie die für sie typischen Glutspuren, die auf langzeitbelichteten Fotos wie Lavaströme aussehen können.

Merapi

Am 2. Dezember 2025 registrierte das seismische Netzwerk am Merapi 97 Schuttlawinen-Ereignisse. Sie erzeugten Erdbebensignale von bis zu 210,65 Sekunden Dauer und Maximalamplituden von 26 mm. Livecamaufnahmen zeigen, dass sie ziemlich weite Strecken zurücklegten und fast die Basis des Vulkankegels erreichten.

Zudem wurden 68 Hybriderdbeben registriert, die auf Fluidbewegungen hindeuten. Außerdem wurde ein flach liegender vulkanotektonischer Erdstoß registriert.

Die Aktivität setzt sich auch heute fort. In den ersten 6 Tagesstunden wurden 29 Abgänge registriert. Der Koordinator des Aktivitätsberichts, Tri Mujiyanta, erklärte, dass sich alle dieser heißen Schuttströme in südwestliche Richtung bewegten: „Wir haben glühende Schuttlawinen in Richtung Südwesten beobachtet, wo die Flüsse Sat/Putih, Bebeng und Fluss Krasak liegen. Die eine maximale Fließstrecke von bis zu 2.000 Metern erreichten“, heißt es in dem entsprechenden BPPTKG-Bericht.

Im jüngsten Wochenbericht heißt es, dass der südwestliche Dom ein Volumen von 4.308.700 Kubikmetern hatte, während der Zentraldom nur 2.368.800 Kubikmeter maß. Die Daten wurden am 30. Oktober erhoben, also noch bevor es zur Serie pyroklastischer Ströme kam. Der Dom dürfte inzwischen einiges an Volumen eingebüßt haben, wobei unklar ist, wie viel Magma aus der Tiefe aufsteigt und am Dom austritt.

Aufgrund der weiterhin erhöhten Aktivität hält das BPPTKG über das Zentrum für Vulkanologie und geologische Gefahrenabwehr (PVMBG) die Gefahrenstufe des Merapi bei Stufe „3“ (Orange) aufrecht. Eine Besteigung des Vulkans ist damit verboten. Es gilt eine asymmetrische Sperrzone mit einem Radius zwischen 3 und 7 Kilometern.

Der Merapi ist ein 2911 m hoher Stratovulkan in Zentraljava. An seinen Hängen liegen mehrere Dörfer, die oft von pyroklastischen Strömen und Laharen erreicht werden.

Merapi: Zwei Pyroklastische Ströme in dieser Woche

Merapi erzeugte 2 pyroklastische Ströme – Anzahl der Schuttlawinen heute rückläufig

Auf der indonesischen Insel Java ist der Merapi weiterhin effusiv aktiv und baut an seinem Lavadom im Südwesten des Kraters. Abbrüche größerer Lavapakete verursachten am 24. und 25. November je einen pyroklastischen Strom. Sie erzeugten seismische Signale, die bis zu 144 Sekunden anhielten. In dieser Zeit legten sie Gleitstrecken von bis zu 1500 m zurück.

Überwachungskameras dokumentierten das Geschehen gestern und fingen in beeindruckenden Bildern auf, wie der pyroklastische Strom den Vulkanhang hinunterglitt. Die Glutwolke hinterließ eine hellbraune Aschewolke, die vom Wind schnell verweht wurde. Der pyroklastische Strom vom Montag ging in der Nacht ab und erzeugte Glutnester, die lange sichtbar blieben.

Die beiden Abgänge dürften einiges an instabilem Material am Dom abgebaut haben, denn heute hatte sich die Anzahl der Schuttlawinen gegenüber den Tagen vor den pyroklastischen Strömen fast halbiert. Aber immerhin wurden 68 Lawinenabgänge gezählt.

Inzwischen ist das gute Wetter der letzten Tage auf Java auch vorbei und mit einsetzenden Regenfällen steigt das Lahar-Risiko. Besonders nach den Abgängen der pyroklastischen Ströme befindet sich auf der Südwestflanke des Merapi viel Lockermaterial, das sich in Schlamm verwandeln könnte, so wie es aktuell immer noch am Semeru der Fall ist. Die pyroklastischen Ströme, die dort in der letzten Woche abgingen, waren aber um einiges größer als jene vom Merapi.

Während am Semeru die Warnstufe noch auf „Rot“ steht, wurde die des Merapis auf „Orange“ belassen. Es gilt weiterhin ein Besteigungsverbot des Vulkans sowie eine asymmetrische Sperrzone mit einem 3-Kilometer-Radius um den Krater, die in besonders gefährdeten Zonen mit vielen Flussläufen bis auf 7 km ausgeweitet wurde.

Tatsächlich gibt es in Indonesien mit dem Lewotobi Laki-Laki noch einen weiteren Vulkan, der auf Warnstufe „Rot“ steht. Grund hierfür ist eine signifikante Zunahme der Seismizität, so wie es in den letzten Monaten häufig vor Paroxysmen beobachtet wurde. Dementsprechend herrscht an diesem Vulkan auf Flores ein hohes Gefahrenpotenzial.

Merapi: Neue Daten zum Lavadom

Pyroklastischer Strom am Merapi im Jahr 2006. © Marc Szeglat

Dom des Merapi seit Oktober geschrumpft – Ursache liegt in Abgängen pyroklastischer Ströme

Der 2.930 m hohe Stratovulkan Merapi liegt auf der indonesischen Insel Java und zählt zu den aktivsten und gefährlichsten Vulkanen der Welt. Auch derzeit zeigt er eine anhaltend Aktivität, was die aktuellen seismischen Daten des VIS belegen. Demnach wurden gestern 105 Schuttlawinenabgänge registriert, die bis zu 199 Sekunden andauerten. Zudem traten 64 Hybriderdbeben auf, die durch die Bewegung heißer Fluide im Fördersystem ausgelöst werden. Diese Daten sprechen dafür, dass der Lavadom weiterhin wächst, wenngleich neue Auswertungen zeigen, dass er während der erhöhten Aktivitätsphase der letzten Wochen – als mehrere pyroklastische Ströme entstanden – zeitweise an Volumen verloren hat.

Dass es zuletzt kaum aktuelle Angaben zum Domwachstum gab, liegt an strukturellen Änderungen in der Informationspolitik der indonesischen Behörden. Die wöchentlichen Berichte erscheinen nicht mehr auf der Website von Badan Geologi, sondern ausschließlich über deren Social-Media-Kanäle wie Instagram oder Facebook. Zudem werden die Inhalte zunehmend als Bilddateien veröffentlicht, was das Kopieren und Übersetzen deutlich erschwert.

Trotz dieser Hürden lassen sich die wichtigsten Werte für den Merapi rekonstruieren: Ende August besaß der aktive Südwestdom ein Volumen von rund 4.179.900 Kubikmetern. Bis Anfang Oktober stieg es auf etwa 4.415.000 Kubikmeter an, bevor es sich bis Monatsende auf 4.309.000 Kubikmeter reduzierte. Insgesamt ging damit ein Volumen von über 100.000 Kubikmetern verloren, das durch die pyroklastischen Ströme Anfang November wahrscheinlich weiter abgenommen hat.

Auffällig ist die weiterhin geringe Zahl vulkanotektonischer Erdbeben. Dies deutet darauf hin, dass die magmatischen Aufstiegswege in der Tiefe relativ frei sind. Der erhöhte Druck entsteht hauptsächlich im oberen Bereich des Fördersystems und äußert sich in den zahlreichen Hybriderdbeben.

Für Aufmerksamkeit sorgt heute ein auf Social Media geteiltes FPV-Drohnenvideo, das eindrucksvoll den Verlauf einer glühenden Schuttlawine/ pyroklastischen Dichtestroms entlang der Feuerrutsche dokumentiert. Die Nahaufnahmen vermitteln einen seltenen Einblick in die Dynamik der aktuellen Domaktivität und verdeutlicht, dass es jederzeit zu weiteren Abgängen pyroklastischer Ströme kommen kann, so wie es in den letzten Tagen am Semeru geschah.

Merapi: Weitere pyroklastische Ströme am 12. November

Merapi mit 2 weiteren pyroklastischen Dichteströmen – 1800 m Reichweite

Der indonesische Vulkan Merapi bleibt weiterhin hochaktiv und erzeugte gestern und heute je einen pyroklastischen Dichtestrom. Außerdem wurden nach Angaben des Zentrums für Vulkanologie und geologisches Katastrophenmanagement (PVMBG) am Montag zahlreiche seismische Ereignisse verzeichnet, die auf anhaltende Aktivität im Inneren des Vulkans hinweisen.




Der pyroklastische Strom heute Vormittag generierte ein seismisches Signal von 125 Sekunden Dauer und einer Amplitude von 9 mm. Die Gleitstrecke betrug ca. 1800 m. Aufgrund dichter Bewölkung gibt es keine Bilder des Ereignisses. Daher gibt es hier heute nur ein Archivfoto eines vergleichbaren Ereignisses. Gestern registrierten die Messinstrumente das Signal eines pyroklastischen Dichtestroms mit einer Amplitude von 32 Millimetern und einer Dauer von 107 Sekunden.

Darüber hinaus wurden 55 Beben von Schuttlawinenabgängen aufgezeichnet, deren Amplituden zwischen 1 und 25 Millimetern und Dauern zwischen 44 und 219 Sekunden lagen. Diese Beben stehen in direktem Zusammenhang mit Materialbewegungen an den steilen Flanken des Merapi.

Ebenfalls von Bedeutung sind 47 hybride Beben, die als Zeichen innerer magmatischer Aktivität gelten und von Magmenbewegungen zeugen. Ihre Anzahl hat in den vergangenen Tagen deutlich nachgelassen. Es gab auch 2 flache vulkanotektonische Erschütterungen, die durch Gesteinsbruch infolge von Magmenaufstieg verursacht wurden.

Die Vulkanologen betonen, dass die Warnstufe weiterhin auf Stufe III (Orange) bleibt. Bewohner in gefährdeten Zonen werden aufgefordert, wachsam zu bleiben und offizielle Informationen von PVMBG und BPBD genau zu verfolgen. Es gilt die bekannte Sperrzone um den Merapikrater, womit eine Besteigung des Vulkans de facto verboten ist.

Trotz der intensiven seismischen Aktivität zeigen die lokalen Gemeinschaften rund um den Merapi weiterhin hohe Aufmerksamkeit und Routine im Umgang mit der Situation – ein Beleg für die gewachsene Erfahrung im Katastrophenschutz an einem der aktivsten Vulkane Indonesiens.

Der 2911 m hohe Merapi ist einer der bekanntesten und aktivsten Vulkane auf Java in Indonesien. Er gehört aufgrund seines hohen Gefahrenpotenzials zu den Dekaden-Vulkanen, die im Zuge eines speziellen Programms unter besonderer Beobachtung standen.

Merapi: 5 pyroklastische Ströme innerhalb von 2 Tagen

Fünf pyroklastische Ströme am Gunung Merapi – Analyse der jüngsten Gefährdungslage

Der Gunung Merapi liegt im Zentrum der indonesischen Insel Java und zeigt erneut eine deutliche Zunahme vulkanischer Aktivität. Am 9. und 10. November wurden insgesamt fünf pyroklastische Ströme registriert. Vier dieser gefährlichen Glutwolken ereigneten sich am 9. November und erzeugten seismische Erschütterungen mit Dauern zwischen 104 und 189 Sekunden sowie Maximalamplituden von bis zu 54 Millimetern. Der am 10. November beobachtete Strom hielt 114 Sekunden an. In den gut drei Minuten eines solchen Ereignisses kann ein pyroklastischer Dichtestrom eine Strecke von rund 2500 Metern zurücklegen.

Die Dichteströme entstanden durch Kollapsereignisse am südwestlichen Lavadom. Dort wurden auch zahlreiche – teils glühende – Schuttlawinen beobachtet: Am Sonntag registrierte das Überwachungszentrum 75 Abgänge, am Montag 112. Die geringere Zahl der Schuttlawinen am Sonntag dürfte auf die höhere Aktivität der pyroklastischen Dichteströme zurückzuführen sein. Beide Phänomene entstehen durch Kollapsvorgänge am Dom, wobei pyroklastische Ströme dann auftreten, wenn größere Lavapakete abbrechen, fragmentieren und teils explodieren und in rascher Bewegung hangabwärts gleiten.

Neben diesen Ereignissen wurden auch zahlreiche Hybriderdbeben festgestellt. Ihre Anzahl bleibt hoch, zeigt jedoch in den letzten Tagen eine leicht rückläufige Tendenz: Am Sonntag wurden 60, am Montag 47 Hybriderdbeben aufgezeichnet. Die Abnahme der seismischen Aktivität bei gleichzeitig vermehrten pyroklastischen Abgängen lässt vermuten, dass Magma derzeit leichter aufsteigen und der Dom rascher wachsen kann. Offenbar sind zuvor blockierte Aufstiegswege nun durchlässiger, was den Druck im Fördersystem verringert. Es ist daher durchaus möglich, dass in den kommenden Tagen größere pyroklastische Ströme auftreten.

Der Alarmstatus bleibt weiterhin auf Stufe III („Orange“). Um den Krater gilt eine asymmetrische Sperrzone mit einem Radius von 5 bis 7 Kilometern. Besonders im süd- bis südwestlichen Sektor des Merapi ist erhöhte Vorsicht geboten. Historisch verlaufen pyroklastische Ströme und Lahare bevorzugt entlang der Flüsse Krasak, Bebeng und Boyong – klassische Abflussrouten für vulkanisches Material.

Der Vulkan erhebt sich rund 30 Kilometer nördlich der Stadt Yogyakarta und gilt aufgrund seiner Nähe zu dicht besiedelten Gebieten sowie seiner kurzen Ruheintervalle als einer der gefährlichsten Vulkane Indonesiens.

Merapi: 9 pyroklastische Ströme seit gestern

Merapi bleibt erhöht aktiv – mehrere pyroklastische Ströme binnen 24 Stunden

Der indonesische Vulkan Merapi auf Java hat in den vergangenen 24 Stunden eine Serie pyroklastischer Ströme ausgestoßen und damit seine anhaltend hohe Aktivität bestätigt. Zwischen Sonntag und Montagmorgen wurden laut Angaben des BPPTKG neun pyroklastische Ströme registriert, die sich in südwestlicher Richtung bis zu 2.500 Meter weit ausbreiteten. Begleitet wurden sie von Abgängen glühender Schuttlawinen, die denselben Weg entlang der Flusstäler von Bebeng, Krasak und Sat/Putih nahmen.

Das Phänomen ereignete sich in einer Phase zunehmender Regenfälle rund um den Merapi, wodurch sich die Gefahr von Sekundärereignissen wie Laharen zusätzlich erhöhte. Das BPPTKG wies die Bevölkerung in den gefährdeten Gebieten erneut zur Wachsamkeit an. Der Alarmstatus des Merapi bleibt weiterhin auf Stufe III, was die zweithöchste Warnstufe im indonesischen Vulkanüberwachungssystem darstellt.

Aktuelle Daten zum Volumen der beiden Lavadome im Krater des Merapi gibt es leider immer noch nicht. Die jüngsten Werte stammen vom 25. August und wurden im letzten BPPTKG-Wochenbericht vom 8. Oktober veröffentlicht: Der südwestliche Dom erreichte zu diesem Zeitpunkt ein Volumen von etwa 4,41 Millionen Kubikmetern, während der zentrale Dom auf rund 2,36 Millionen Kubikmeter geschätzt wurde. Eigene Beobachtungen durch den Vergleich von Fotos belegen aber, dass der Südwestdom deutlich gewachsen ist und kuppelartig bis an den Kraterrand hinabreicht, weshalb es nun vermehrt zu den Abgängen der pyroklastischen Ströme kommt.

Laut seismischen Daten wurden gestern 143 Schuttlawinenabgänge festgestellt. Sie erzeugten im Seismogramm Amplituden zwischen 1 und 26 Millimetern und Dauern von bis zu 194 Sekunden. Hinzu kamen zahlreiche Hybridbeben, die auf die Bewegung von Magma im Fördersystem hinweisen.

Der Leiter des BPPTKG, Agus Budi Santoso, mahnte am Montag erneut zur Vorsicht: „Die Menschen in den Flusstälern südlich und südwestlich des Merapi sollten bei Regen und erhöhter Aktivität besonders aufmerksam bleiben. Pyroklastische Ströme und Laharabgänge können jederzeit auftreten.“

Nach offiziellen Angaben umfasst die aktuelle Gefahrenzone bis zu 7 Kilometer im südwestlichen Sektor. Auch Aschefall wurde in mehreren Orten des Bezirks Sleman gemeldet.

Merapi: Vier pyroklastische Ströme am 02.11.2025

Vier pyroklastische Ströme am Merapi abgegangen – Glutwolken waren bis zu 5 Minuten lang unterwegs

Am indonesischen Vulkan Merapi traten heute vier pyroklastische Ströme auf. Dies geht aus Notizen des FPMKI hervor, die über den Messengerdienst X veröffentlicht wurden. Auch das VSI berichtete darüber. Die Dichteströme ereigneten sich zwischen 11:04 und 15:00 Uhr WIB und erzeugten seismische Signale mit Amplituden von 51 bis 59 mm. Ihre Dauer lag zwischen 142 und 280 Sekunden, die Gleitstrecken betrugen 1.500 bis 2.500 Meter. Schäden wurden jedoch keine festgestellt.

Merapi

Auf Webcambildern ist erkennbar, dass die beiden stärksten Dichteströme fast den Fuß des Merapi erreichten.

Neben den Dichteströmen treten auch teilweise glühende Schuttlawinen auf, die vom wachsenden Lavadom im Südwesten des Vulkans abgehen. Gestern wurden 105 dieser Abgänge registriert. Auch diese Schuttlawinen legten vergleichsweise lange Strecken zurück und dauerten bis zu vier Minuten an. Zusätzlich wurden 85 Hybriderdbeben festgestellt, die durch Bewegungen magmatischer Fluide im Untergrund verursacht wurden.

Der Mount Merapi auf Java, Indonesien, zeigt weiterhin hohe vulkanische Aktivität. Die Alarmstufe steht auf „3“ und es gibt eine asymmetrische Sperrzone mit einem Radius von 5-7 Kilometern um den Gipfel. Durch pyroklastische Ströme und Lahare besonders gefährdet sind im süd-südwestlichen Bereich die Täler der Flüsse Boyong (bis zu 5 km) sowie Bedog, Krasak und Bebeng (bis zu 7 km).. Im südöstlichen Sektor betreffen die Gefahren die Flusstäler Woro (bis zu 3 km) und Gendol (bis zu 5 km). Explosive Ausbrüche können vulkanisches Material bis zu drei Kilometer um den Gipfel verteilen.

Überwachungsdaten zeigen, dass Magma weiterhin aufsteigt. Die Bevölkerung wird dringend aufgefordert, Aktivitäten in den Gefahrenzonen zu unterlassen und sich der Risiken durch Lavaströme, Aschefall und Schlammströme bei Regen bewusst zu sein. Beeinträchtigungen durch Vulkanasche sind zu erwarten. Bei signifikanten Veränderungen wird die Warnstufe umgehend neu bewertet.

Der Mount Merapi ist mit 2.968 Metern der aktivste Vulkan Indonesiens und liegt nahe der Stadt Yogyakarta. Er ist bekannt für häufige, oft explosive Ausbrüche, die erhebliche Gefahren für die dicht besiedelte Umgebung darstellen. Die Behörden mahnen zur Vorsicht und empfehlen Schutzmaßnahmen wie das Tragen von Atemmasken bei Aschefall. Besonders bei Regen besteht eine erhöhte Gefahr durch gefährliche Schlammströme.

Semeru: Steigerung strombolianischer Eruptionen

Der aktivster Vulkan Indonesiens -Semeru- steigerte Frequenz strombolianischer Eruptionen signifikant

Der Semeru liegt auf der Insel Java und gilt momentan als aktivster Vulkan des indonesischen Archipels, zumindest was die Häufigkeit seiner Eruptionen anbetrifft: Innerhalb von 24 Stunden registrierte das VSI 119 dieser explosiven Eruptionen, bei denen rotglühende Tephra sowie Vulkanasche gefördert werden. Laut den Beobachtungen der Vulkanologen stiegen die Aschewolken gestern gut 900 m über Kraterhöhe auf. Es gab auch VONA-Warnungen des VAAC Darwin, die nach Westen driftende Asche in 4700 m Höhe über dem Meeresspiegel detektierten. Zudem gibt es im Krater des Semeru einen flachen Lavadom.




Semeru. © Afar-TV

Bei klarem Wetter lassen sich die Eruptionen via Afar-TV-Livecam beobachten. Heute wurde auch ein Zusammenschnitt der Eruptionen der letzten Nacht veröffentlicht, der einen guten Eindruck der Aktivität vermittelt.

Dem seismologischen Histogramm der Erdbebenhäufigkeit zum Semeru beim VSI ist zu entnehmen, dass sich die Anzahl der strombolianischen Eruptionen seit August nahezu verdoppelt hat. Auch die Entgasungsaktivität steigerte sich, während die Anzahl vulkanotektonischer Beben gering blieb. Ein Phänomen strombolisch aktiver Vulkane, die durch ein offenes Fördersystem gekennzeichnet sind, obgleich im Falle des Semeru ja noch ein Lavadom existent ist, was dem eigentlich widerspricht, da die zähe Lava dombildender Vulkane eigentlich dazu neigt, das Fördersystem zu verstopfen, wodurch es zu zahlreichen Hybriderdbeben kommt, wie es aktuell am Merapi auf Java der Fall ist.

Der Merapi liegt westlich des Semeru und erzeugte gestern 86 Hybridbeben und 4 vulkanotektonische Erschütterungen. Außerdem wurden 90 Abgänge glühender Schuttlawinen registriert. Sie erzeugten seismische Signale von mehr als 3 Minuten Dauer. In dieser Zeit kann eine Schuttlawine eine Strecke von gut 2 Kilometern zurücklegen. Der südwestliche Lavadom wächst weiterhin, wobei neue Messungen seines Volumens ausstehen. Am 25. August hatte er ein Volumen von 4.179.900 Kubikmetern.

Da es am Semeru aktuell kaum vulkanisch bedingte Erdbeben gibt, vermute ich, dass sein Dom inaktiv ist oder nur wenig wächst.