Zahlreiche Schuttlawinenabgänge am Merapi auf Java – Seismizität gering
Der indonesische Vulkan Merapi ist weiterhin aktiv und baut an seinem Lavadom am Südwestrand des Kraters. Gestern gingen vom Dom 123 glühende Schuttlawinen aus Lava ab, die bis zu 3 Minuten lang unterwegs waren. in dieser Zeit können solche Schuttlawinen bis zu 2 Kilometer weit gleiten, wobei genaue Angaben vom VSI nicht gemacht wurden.
Heute wurde auch der neue Wochenerbeicht für den Beobachtungszeitraum 4. und 10. Oktober 2024 veröffentlicht. Dort heißt es, dass die Schuttlawinen in der vergangenen Woche bis zu 1700 m weit gekommen sind. Das Zentrum für Forschung und Entwicklung geologischer Katastrophentechnologie (BPPTKG) hat in dem genannten Zeitraum rund 200 Schuttlawinen registriert, die in Richtung des Bebeng-Flusses unterwegs waren. Auch Geräusche von Lawinen wurden mehrmals in geringer bis mittlerer Intensität von den Kaliurang- und Babadan-Posten wahrgenommen.
Eine morphologische Analyse ergab Veränderungen am südwestlichen Lavadom aufgrund von Wachstum, Lawinenabgängen und kleinen pyroklastischen Dichteströmen. Der mittlere Dom zeigte hingegen keine wesentlichen Veränderungen. Aus Luftbildern vom 21. August 2024 wurde das Volumen der südwestlichen Kuppel mit 2.777.900 Kubikmetern und der mittleren Kuppel mit 2.366.900 Kubikmetern gemessen.
Insgesamt wurden 963 Erdbeben verzeichnet, die überwiegend durch Lawinen verursacht wurden, begleitet von einigen tektonischen Erdbeben, sowie mehrphasigen und niederfrequenten Beben. Im Vergleich zur Vorwoche war die Erdbebenintensität geringer. Die mithilfe von EDM wurde eine geringe Deformation am Merapi gemessen.
Der Status des Mount Merapi befindet sich seit dem 5. November 2020 auf Alarmstufe III. Seit dem 4. Januar 2021 befindet sich der Vulkan in einer Eruptionsphase, die durch das Auftreten eines Lavadoms gekennzeichnet ist. Aktuell besteht die Gefahr von Lavalawinen und heißen Wolken im Südsüdwesten, die den Boyong-Fluss bis zu 5 km und andere Flüsse bis zu 7 km weit erreichen können. Zudem könnten bei einem explosiven Ausbruch vulkanische Materialien einen Radius von 3 km um den Gipfel erreichen.
Die Öffentlichkeit wird gewarnt, sich von gefährdeten Gebieten fernzuhalten und auf mögliche Störungen durch Vulkanasche und Lava zu achten, insbesondere bei Regen.