Mayon auf den Philippinen

Die aktuelle Statusmeldung von PHILVOLCS liest sich ähnlich wie gestern, allerdings hat die Aktivität leicht zugenommen. Diese Fluktuationen sind allerdings im üblichen Bereich solcher Eruptionen. Das System fördert kontinuierlich Lava und solange die Förderrate auf diesem Niveau bleibt, ist die Gefahr einer wirklich gewaltigen Explosion nicht so hoch, als wenn der Schlot verstopft wäre. Dennoch können jederzeit größere pyroklastische Ströme durch Kollaps am Dom entstehen. Gestern wurden 69 Perioden mit Lavafontänen registriert. Glühende Tephra stieg 100 m hoch auf. Vulkanasche erreichte eine Höhe von 800 m über Kraterrand. Es sind 3 Lavaströme aktiv. Der Längste legte eine Entfernung von 4,5 km zurück. Pyroklastische Ströme erreichten eine ähnliche Entfernung. Der Schwefeldioxidausstoß ist weiterhin hoch und die Inflation dauert an. Es sieht so aus, als würde die Eruption nicht so schnell enden.

Batur auf Bali

Der Nachbarvulkan des Gunung Agung ist seismisch gesehen ein wenig unruhig. Auf dem Seismogramm ist heute eine Phase mit Tremor zu erkennen. Tremor gilt als Indikator dafür, das sich Fluide (Schmelze, Wasser, Gas) im Untergrund bewegen. Ob es sich dabei aktuell um Magma handelt ist ungewiss. Die Signale könnten auch künstlichen Ursprungs sein und von Maschinen erzeugt werden, die in der Nähe der Messstation arbeiten. Wetterbedingter Einfluss ist ebenso möglich. Last, but not least, könnte hinter dem seismischen Signal tatsächlich Magmabewegung stecken. Von offizieller Seite gibt es kein Statement.

Fuego in Guatemala

Nur 1 Woche nach dem letzten Paroxysmus ist der Fuego wieder munter. MIROVA registriert eine moderate Wärmestrahlung, die vom Krater des Vulkans ausgeht und mit strombolianischen Eruptionen assoziiert ist. Gestern beobachtete INSIVUMEH 4 Aschewolken, die eine Höhe von 4200 m ü.NN erreichten.

Kilauea auf Hawaii

Der Lavastrom 61g ist weiterhin aktiv. Die Lava erreicht nicht den Ozean, aber es gibt zahlreiche kleine Lavaströme, welche oberflächlich fließen. Die meisten von ihnen im Küstenfernen Bereich der Pali, bis hinauf Richtung Puʻu ʻŌʻō-Krater. Wer bis zu den Lavaströmen wandern will, sollte sich auf einen langen Marsch vorbereiten und genügend Trinkwasser mit sich führen! Hier meine Tipps für solche Vulkanwanderungen.

Öræfajökull auf Island

Unter dem höchsten Vulkan auf Island ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 3,6. Das Hypozentrum in nur 0,1 km Tiefe. Laut IMO war es das stärkste Beben, das jemals unter dem Vulkan gemessen wurde. Es folgten weitere Erdbeben mit geringeren Magnituden.

Sangeang Api auf Sumbawa

Die kleine Vulkaninsel vor der Küste von Sumbawa (Indonesien) scheint weiterhin aktiv zu sein. Berichte bleiben zwar aus, aber die Seismik ist erhöht. Gestern wurden eine Tremorphase registriert. Sangeang Api liegt unweit des legendären Vulkans Tambora.

Weitere Lavafontänen am Mayon

Update: Es sieht so aus, als würde die Aktivität am Mayon weiter zunehmen. Heute registrierte das VAAC Tokyo bereits 5 Aschewolken, die vom Mayon ausgingen. Die Vulkanasche erreichte Höhen von 3,5 km ü.NN. Gut möglich, dass die Vulkanasche mit Abgang pyroklastischer Ströme assoziiert ist.

Originalmeldung: Die Aktivität am Mayon auf den Philippinen geht weiter. Laut PHILVOLCS produzierte der Vulkan gestern nahezu kontinuierlich Lavafontänen, wobei ich mich Frage, ob es nicht strombolianische Eruptionen heißen müsste. 35 Episoden mit Lavafontänen wurden registriert, bei denen glühende Tephra bis zu 150 m hoch ausgestoßen wurde. Asche-Dampf-Wolken stiegen bis zu 800 m hoch auf. Die beiden Lavaströme sind weiterhin aktiv und haben Längen von 4,5 und 3,3 km. Ein 3. Lavastrom ist nun 400 m lang. Pyroklastische Ströme wurden generiert, die über 4 km weit flossen. Der Schwefeldioxid-Ausstoß stieg auf 2526 Tonnen am Tag. Die Inflation hält an.

Gunung Agung noch auf Alarmstufe 4

Entgegen der Meldung von gestern steht die Alarmstufe noch auf „4“. Bisher wurde scheinbar nur diskutiert die Alarmstufe zu reduzieren. Gestern war auch ein leichter Anstieg der Seismik zu verzeichnen. Es wurden 17 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert.

Pacaya weiterhin aktiv

Der Vulkan in Guatemala ist weiterhin munter. Aus dem neuen Kegel im Mckenney-Krater wird glühende Tephra bis zu 50 m hoch eruptiert. MIROWA registrierte gestern ein hohes thermische Signal. Dieses geht von einem kurzen Lavastrom aus, welcher vom Krater ausgeht und in südlicher Richtung fließt.

Explosive Eruption am Karymsky

Am Karymsky gab es eine eine explosive Ascheeruption. Das VAAC Tokyo registrierte die Aschewolke in 5,3 km Höhe. Der Karymsky liegt auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka und zählt dort zu den aktivsten Vulkanen. Zugleich ist er praktisch nur mit dem Helikopter zu erreichen. Manche Touristen machen dort eine Zwischenlandung auf dem Weg zur Uzon-Caldera und den Tal der Geysire.

Mayon mit weiteren Lavafontänen

Die vulkanische Aktivität am Mayon bewegt sich auf dem Niveau der letzten Tage und ist überwiegend effusiv. Es sind weiterhin 2 Lavaströme aktiv. Diese sind 3,2 und 4,5 km lang. Der lange Lavastrom erreicht fast den Fuß des Vulkans. Die effusive Eruption wurde gestern durch 2 Episoden mit Lavafontänen ergänzt, welche bis zu 550 m hoch aufstiegen. Die stärkste dieser Episoden dauerte fast 2 Stunden. Die Lavafontänen speisten zusätzliche Lavaströme. Heute Morgen ereigneten sich 2 weitere Episoden mit Lavafontänen, bzw. kontinuierlichen strombolianischen Eruptionen. Das VAAC Tokyo registrierte 4 Aschewolken in den letzten 24 Stunden.

Kadovar: Rückgang der Aktivität

Das RVO berichtet von einem Rückgang der Aktivität. Entgegen der gestrigen Meldung, wurde bereits am Freitag ein deutlicher Rückgang der Schwefeldioxid-Konzentration gemessen, was darauf hindeutet, dass  es praktisch keinen neuen Magma-Nachschub mehr gibt. Es wurden Dampfwolken beobachtet die 100 m hoch aufsteigen. Im gleichen Artikel ist davon die Rede, dass der Vulkan Karkar begonnen hat Dampf auszustoßen. Karkar ist eine Insel vor der Küste von Madang in der Bismark-See vor Papua Neuguinea und liegt ca. 100 km Vom Kadovar entfernt.

Karymsky eruptierte explosiv

Der Vulkan Karymsky im fernen Kamtschatka eruptierte Vorgestern 3 Aschewolken. Das VAAC Tokyo registrierte Vulkanasche in 5 km Höhe. Karymsky ist einer der aktivsten Vulkane auf Kamtschatka und galt lange Zeit als daueraktiv. in den letzten Jahren treten die Eruptionen eher phasenweise auf.

Thermische Strahlung am Sangeang Api

Heute lichteten sich zum ersten Mal seit langem die Wolken am indonesischen Vulkan Sangeang Api. MIROVA registrierte dann auch eine moderate Wärmestrahlung in Höhe von 13 MW. In Korrelation mit der erhöhten Seismik, scheint mir eine strombolianische Aktivität durchaus möglich zu sein. Denkbar wäre auch schwaches Domwachstum.

Fuego: paroxysmale Eruption

Update: Im Laufe des Tages steigerte sich der Paroxysmus weiter! MIROVA registrierte eine sehr hohe thermische Strahlung von 2148 MW, welches der 2 höchste Wert der letzten 12 Monate war. Die Vulkanasche stieg 7 km hoch auf und es wurden pyroklastische Ströme gemeldet.

Originalmeldung: Am Fuego in Guatemala findet derzeit der lang erwartete Paroxysmus statt. Es ist der Erste in diesem Jahr. Gestern Abend steigerte sich die Aktivität schnell. Die strombolianischen Eruptionen gingen in eine 500 m hohe Lavafontäne über, welche zwei Lavaströme speist. Diese waren gestern 800 m und 600 m lang. Vulkanasche steigt bis zu 4800 m ü.NN auf. Über pyroklastische Ströme liegen noch keine Meldungen vor. MIROVA registriert eine Wärmestrahlung von 215 MW. Diese liegt noch deutlich unter den Spitzenwerten anderer Paroxysmen. Die Eruption kann per LiveCam verfolgt werden. Die Daten stammen von INSIVUMEH.

Mayon mit weiteren Lavafontänen

Die Aktivität am Mayon auf den Philippinen hat sich auf moderatem Niveau stabilisiert. In den letzten 3 Tagen ereigneten sich 11 Paroxysmen, welche kleine Lavafontänen förderten. Das VAAC Tokyo registrierte zuletzt etwa alle 6 Stunden eine dieser Phasen. Laut PHILVOLCS erreicht die Vulkanasche eine Höhe von 1000 m über dem Krater und enthält relativ viel Wasserdampf. Gestern ereigneten sich 4 Lava-Kollapse am Dom, welche pyroklastische Ströme erzeugten, die eine Entfernung von 2 km zurücklegten. Dampfexplosionen erzeugten gestern Mittag laute Explosionsgeräusche. Die beiden Lavaströme haben inzwischen Distanzen von 3,6 und 3,2 km zurück gelegt.

Die Seismik scheint deutlich zugelegt zu haben. Es wurden 273 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert, 15 Tremor-Episoden und 7 Steinschlag-Signale. Der Schwefeldioxid-Ausstoß lag bei 2299 Tonnen am Tag. Magmaintrusion hält weiterhin an.

Batur mit Seismik

Am Batur auf der indonesischen Insel Bali steigt die Seismik etwas an. Auf dem Seismogramm erkennt man zahlreiche schwache Ausschläge und Tremor-Phasen. Das PVMGB liefert derzeit keine Interpretation dazu. In unserer Facebookgrupe wurde darüber diskutiert, in wie weit die Seismik vom benachbarten Gunung Agung mit aufgezeichnet werden könnte.

Sangeang Api mit Tremor

Auf dem Seismogramm des indonesischen Inselvulkans Sangeang Api ist eine Phase mit starkem Tremor zu erkennen. Unklar ist, ob er mit einer entsprechenden Eruption assoziiert war. In den vergangenen Monaten war der Vulkan sporadisch aktiv. Genaue Berichte sind mir nicht bekannt. Allerdings wurde die Vulkaninsel vor einigen Monaten evakuiert, da man einen größeren Ausbruch fürchtete.

Mayon mit Lava-Effusion

Am Mayon auf den Philippinen geht die Eruption weiter. Gestern Abend ereignete sich eine größerer Kollaps am Dom, welcher pyroklastische Ströme erzeugte. Dem Kollaps-Ereignis schloss sich eine starke effusive Phase an, während derer viel Lava gefördert wurde. Es kam zur sporadischen Bildung von Lavafontänen, die eine Höhe von 200 m erreichten. Vulkanasche stieg gut 1,5 km über den Krater auf. In mehreren Ortschaften ging Vulkanasche nieder. Die Seismik zog ebenfalls wieder an: es wurden 119 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert und es fanden 9 Tremor-Episoden statt. Der Schwefeldioxid-Ausstoß betrug 1916 Tonnen am Tag. (Quelle PHILVOLCS)

Gunung Agung: weiterer Aktivitätsrückgang

Am Vulkan auf Bali setzt sich der rückläufige Trend der letzten Wochen weiter fort. PVMGB meldete gestern nur 5 vulkanische Erdbeben und 11 Asche-Dampf-Exhalation. Es wurde kontinuierlicher Tremor gemessen, welcher eine Amplitude von 15 mm erreichte.

Popocatepetl mit kleinen Ascheeruptionen

Der Popocatepetl in Mexiko ist weiterhin aktiv. Das zuständige Institut CENAPRED meldete 252 Asche-Dampf-Exhalationen. Einige dieser Ereignisse enthielten allerdings überwiegend Vulkanasche, so dass man hier von Eruptionen sprechen kann. Zudem wurden 179 Minuten Tremor aufgezeichnet und 6 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Der Popocatepetl ist nicht nur der höchste Vulkan Mexikos, sondern auch der aktivste.

Dank an vulkane.net Leser Gernot, der mir das Foto zuschickte.

Mount Zao: vulkanischer Tremor registriert

In Japan ist mit dem Mount Zao ein weiterer Vulkan unruhig geworden. Das JMA registrierte vulkanischen Tremor, welcher im Zusammenhang mit Fluidbewegungen im Untergrund stand. Bei den Fluiden soll es sich weniger um Magma, sondern um Dampf und Wasser handeln. Ein phreatische Eruption wäre also denkbar und könnte sich ohne weitere Vorwarnungen ereignen. Zudem wurde unter dem Südhang des Vulkans leichte Inflation registriert. Es wurde die 1. Warnstufe ausgerufen. Touristen sollten wachsam sein.

Mount Zao liegt westlich von Sendai, welches durch die Tsunami-Katastrophe von 2011 bekannt geworden ist. Am Vulkan befindet sich ein Skigebiet. Der 1841 m hohe Komplexvulkan eruptierte zuletzt 1940.

Mayon mit 4 Paroxysmen

Gestern meldete PHILVOLCS 4 paroxysmale Phasen am Mayon, bei denen Lavafontänen gefördert wurden. Vulkanasche stieg dabei bis zu 2 km über den Krater auf. Das VAAC Tokyo registrierte hingegen nur 3 Aschewolken. Es sind weiterhin 2 Lavaströme aktiv, die eine Länge von 3 und 1,8 km erreichen. Lahare überschwemmten einen „highway“ und es kam zu massiven Verkehrsbehinderungen. Heute scheint es dagegen wieder ruhiger geworden zu sein, zumindest meldet das VAAC keine Aschewolken vom Mayon.

Sabancaya: Aktivität erhöht

Der Vulkan Sabancaya in Peru ist dieser Tage wieder besonders munter. Auf der LiveCam sieht man frequente Ascheeruptionen, die sich auch in der Seismik wiederfinden. Passend zu der gesteigerten Aktivität erschien ein Artikel in der peruanischen Zeitung Correro, in dem Ingemmet-Wissenschaftler Domingo Ramos erklärt, das die derzeitige eruptive Phase gut 10 Jahre anhalten könnte. Er vergleicht die jetzige Phase mit jener von 1986-97. Demnach verhält sich der Sabancaya heute ähnlich wie damals. Im Schnitt werden täglich 50 explosive Ascheeruptionen registriert. Der Wissenschaftler vermutet, dass sich die Eruptionen negativ auf die Gesundheit der Bewohner des Ortes Caylloma auswirken könnten. Zudem könnten die Ascheablagerungen die Ernte beeinflussen. Langzeitstudien von der letzten Eruption gibt es nicht, so dass diese Vermutungen erst noch in neuen Studien bestätigt werden müssen.

Kusatsu-Shiranesan: kurze Vorwarnung

Es kommen weitere Details über die Eruption des japanischen Vulkans ans Tageslicht. In einem Medienbericht heißt es, dass es 3 Minuten vor Beginn der Eruption Tremor gab, der von den Seismografen aufgezeichnet wurde. Den Behörden wird teilweise Versagen vorgeworfen und man wolle untersuchen, ob eine Warnung der Touristen möglich gewesen wäre. Diese hätten wohl möglich Schutz suchen können. Ich halte dies allerdings für ziemlich illusorisch. Selbst wenn Warnsirenen die Touristen alarmiert hätten, wären 3 Minuten wohl zu kurz gewesen, um sich vernünftigen Schutz zu suchen.

Mayon: weiterer Aktivitätsrückgang

Die eruptive Aktivität am Mayon ist in den letzten 24 Stunden weiter zurück gegangen. Gestern Vormittag (Ortszeit) wurden noch 3 paroxysmale Eruptionen mit Lavafontänen beobachtet, welche Lavaströme speisten. Im Laufe des Tages ist die Eruption wieder mehr effusiv geworden. Sehr wahrscheinlich wächst der Lavadom wieder. Es sind weiterhin 2 Lavaströme aktiv, von deren Front  Schuttlawinen abgehen. Es wurde ein pyroklastischer Strom beobachtet. Seismik und Schwefeldioxid-Ausstoß bewegen sich auf dem Niveau des Vortages.

Update: Da starke Regenfälle niedergingen wird vor Laharen gewarnt. Die Schlammströme entstehen, wenn Vulkanasche am Vulkanhang durch Wasser mobilisiert wird.

Kusatsu-Shirane: Förderschlote gesichtet

Am Vulkan in Japan wurden auf Satellitenaufnahmen die beiden neuen Eruptionszentren entdeckt, die vor 4 Tagen für die unerwartete Eruption verantwortlich waren. Sie liegen an der Basis des Kraterkomplexes, vergleichbar mit dem Torre del Filosofo am Ätna. Unweit des Skilifts entstand eine 220 m lange Reihe kleiner Krater. Diese haben Durchmesser zwischen 10 und 15 m und verlaufen in West-Ost-Richtung. 300 m westlich entstand ein weiterer Krater. Die Seismik ist inzwischen deutlich zurück gegangen. Am Dienstag wurden 639 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Am Freitag waren es noch 4 Beben. Bei der Eruption wurde 1 Person getötet und 4 Verletzt. Phreatische Eruptionen sind typisch für diesen Komplexvulkan. 1982 ereigneten sich 5 dieser spontanen Vulkanausbrüche in kurzer Zeit hintereinander. Auch jetzt ist man alarmiert und schließt weitere Eruptionen nicht aus.

Ätna mit Wärmesignatur

Neben der regen Seismik am Ätna wurden in den letzten tagen wieder ein paar hot spots im Zentralkrater beobachtet. Auch in NSEC gibt es einen heißen Förderschlot. MIROVA hat eine geringe Wärmestrahlung registriert. Das Magma scheint also wieder etwas höher im Fördersystem zu stehen. Interessant sind auch Wärmesignaturen an der Schneegrenze im Westen des Vulkans. Ich vermute allerdings, das diese von menschlicher Aktivität verursacht werden.

Mayon mit weiteren Paroxysmen

Die Aktivität am Mayon geht weiter. Gegenüber dem Vortag verringerte sich die Stärke der Eruptionen geringfügig. PHILVOLCS berichtet von 7 paroxysmalen Eruptionen mit Lavafontänen, welche Lavaströme speisten. Die Fontänen erreichten Höhen zwischen 150 und 500 m, die Vulkanasche stieg bis zu 3 km über den Krater auf. Es wurden pyroklastischer Ströme generiert, wobei die Seismik nur 1 Ereignis aufzeichnete. Es fließen 2 Lavaströme, die eine Länge von 3 und 1 km haben. Der Schwefeldioxid-Ausstoß war höher als am Vortag. Es wird weiterhin Inflation registriert. Die Daten von PHILVOLC reichen bis 2.30 Uhr Nachts zurück. 1 Stunde später registrierte das VAAC Tokyo die bis jetzt letzte Aschewolke. In den TV-Nachrichten hieß es heute Morgen, dass der Mayon keine Lava mehr fördert, der Druck im Inneren des Vulkans weiter zunehmen würde und jederzeit mit einer großen explosiven Eruption gerechnet werden müsste. Daher wollen die Behörden Anwohner zwangsevakuieren, die die Sperrzone bisher nicht verlassen haben. Die Menschen haben Angst vor Plünderungen, Bauern müssen ihr Vieh weiter versorgen und für viele Menschen gibt es keinen Platz mehr in den Notunterkünften.

Bei vielen der vergangenen Eruptionen am Mayon endete der Vulkanausbruch nach vergleichbarer Tätigkeit, wie wir sie in den letzten Tagen erlebten. Bei diesen Eruptionen hielt die Inflation weiterhin an, obwohl keine Lava mehr gefördert wurde und es kam ebenfalls zu Evakuierungen. Stellt sich die Frage, ob sich die Ereignisse wiederholen, oder ob es tatsächlich zu einer katastrophalen Eruption kommen wird.

Fuego: Paroxysmus lässt auf sich warten

Der -statistisch gesehen- fällig Paroxysmus am Vulkan Fuego in Guatemala blieb bisher aus. Die strombolianischen Eruptionen befinden sich auf moderatem Durchschnittsniveau. Glühende Tephra wird 150 m hoch ausgeworfen. Die Vulkanasche steigt bis auf Höhen von 4500 m ü.NN. Pro Stunde ereignen sich zwischen 5 und 8 dieser Ausbrüche. Ein Lavastrom wird noch nicht eruptiert. Dieser ist meistens das Signal für einen sich anbahnenden Paroxysmus.

Yellowstone: Erdbeben Mw 4,7

In der Nähe des Yellowstone-Vulkans ereignete sich letzte Nacht gleich 2 Erdbeben der Magnitude 4,7. Die Hypozentren lagen in 5 km Tiefe in Süd-Idaho und außerhalb der Nationalparkgrenze des Yellowstone. In der Gegend gibt es Heiße Quellen und ein altes Lavafeld.

Mayon: Eruption leicht rückläufig

Der Vulkanausbruch auf den Philippinen geht weiter, allerdings mit einem leicht rückläufigen Trend. In den letzten 24 Stunden wurden mehrere Episoden mit Lavafontänen beobachtet. Diese ähneln den Paroxysmen am Ätna. Die Maximalhöhen der Lavafontänen erreichten 500 m über dem Krater und waren damit 100 m niedriger als am Vortag. Die Länge dieser Episoden ist ebenfalls rückläufig. Der Schwefeldioxid-Ausstoß halbierte sich auf ca. 1200 Tonnen am Tag. Die Seismik registrierte 2 Signale, die von pyroklastischen Strömen ausgingen. Allerdings liegen solche Fluktuationen im normalen Bereich und bedeuten nicht, dass sich die Eruptionen dem Ende zuneigen.

Batur: leichte Zunahme der Seismik

Der Batur auf der indonesischen Insel Bali zeigt eine leichte Zunahme der Erdbebentätigkeit. Das PVMGB empfiehlt den Behörden, touristische Aktivitäten zu limitieren und keine nächtlichen Besteigungen zu erlauben. Batur ist der Nachbarvulkan des Gunung Agung, welcher bereits seit Monaten in den Schlagzeilen steht. Bei der letzten großen Eruption des Agung folgte der Batur mit wenigen Monaten Verzögerung. Nun befürchtet man eine Wiederholung der Ereignisse.

Gunung Agung: weitere Tremorphasen

Am Agung selbst fanden weitere Phasen mit erhöhtem Tremor statt. Mit wurde ein aktuelles Bild vom Dom zugespielt, mit der Bitte dieses nicht zu veröffentlichen. Der Dom selbst hat sich nicht großartig verändert, allerdings ist er von Vulkanasche bedeckt und dampft ringsherum stark. Er sitzt wie ein Korken auf dem Förderschlot. Selbst wenn es zu gelegentlichen Ascheeruptionen kommt, denke ich, dass sich recht hoher Druck unter dem Dom aufbaut. Bereits vor 2 Tagen wurde berichtet, dass die Drohne abgestürzt ist. Mit dieser wurden Bilder vom Krater geschossen. Sie konnte auch mit verschiedenen Sensoren bestückt werden, um Gasanalysen durchzuführen. Die Kosten des ferngesteuerten Fluggeräts vom Typ AI450 werden mit über 30.000 € angegeben.