Vulkan-News 24.05.23: Klyuchevskoy

Strombolianische Eruptionen am Klyuchevskoy bestätigt

Bereits vor 2 Tagen spekulierte ich über strombolianische Eruptionen am russischen Vulkan Klyuchevskoy, der im Zentrum der sibirischen Halbinsel Kamtschatka liegt. Gründe der Spekulationen waren eine thermische Anomalie die von MIROVA gemeldet wurde und ein kleiner Lichtpunkt am Gipfel des Vulkans, der auf einem Livecambild zu sehen war. Inzwischen bestätigte das zuständige Observatorium die Aktivität des Vulkans und lieferte auch ein Livecambild, auf dem eine strombolianische Eruption zu sehen ist. Auch heute konnte ich wieder Leuchterscheinungen auf der Cam beobachten. MIROVA detektiert eine moderate Wärmestrahlung mit 12 MW Leistung. Auf einem Sentinel-Foto von gestern kann man eine thermische Anomalie im Infrarotspektrum sehen. Gegenüber der initialen Eruptionsphase scheint die Aktivität deutlich nachgelassen zu haben. Der aktuelle Eruptionsverlauf erinnert an die letzte Phase strombolianischer Eruptionen im November 2022. Diese Episode dauerte nur wenige Tage und größere Eruptionen blieben aus.

Der Klyuchevskoy ist nicht der einzige aktive Vulkan auf Kamtschatka. In Sichtweite liegt der Shiveluch, von dem VONA-Meldungen vorliegen. Demnach stiegen gestern Aschewolken auf, die eine Höhe von 4600 m erreichten und nach Südwesten drifteten. Diese Aschewolken stammten allerdings nicht von aktuellen Eruptionen, sondern von älteren Ablagerungen, die durch starken Wind aufgewirbelt wurden. Auf einem Sentinel-Thermalbild erkennt man nur einige wenige Hotspots. Das Domwachstum scheint eher gering zu sein und Explosionen bleiben aus.

Kamtschatka ist eine Region mit intensivem Vulkanismus. Hier treffen zwei tektonische Platten aufeinander, was zu einer Reihe von aktiven Vulkanen führt. Die vulkanische Aktivität in Kamtschatka ist geprägt von regelmäßigen Ausbrüchen und einer Vielzahl von vulkanischen Formen wie Schichtvulkanen, Domen und Calderen. Die Region beherbergt mehr als 150 Vulkane, darunter der oben genannte Klyuchevskaya Sopka, der höchste Vulkan Russlands. Die reiche vulkanische Aktivität zieht Wissenschaftler und Abenteurer gleichermaßen an und macht Kamtschatka zu einem faszinierenden Ziel für Vulkanologen und Naturliebhaber.


Weitere Meldungen:

Mayon mit langsamen Domwachstum

Auf den Philippinen ist der Mayon weiterhin aktiv und fördert einen Lavadom, von dem zwei zähe Lavaströme ausgehen. Sie fließen in den Schluchten von Mi-isi und Bonga und sind 2,5 km und 1,8 km lang. Gestern gingen 308 Steinschläge bzw. Schuttlawinen ab. Sie legten Strecken von bis zu 3,3 km zurück. Es entstand ein pyroklastischer Dichtestrom. Vulkanasche stieg mehrere 100 Meter hoch auf. Der Schwefeldioxid-Ausstoß betrug 744 Tonnen am Tag. Die Warnstufe bleibt auf „3“.


Popocatepetl mit weiteren Eruptionen

Der mexikanische Vulkan Popocatepetl ist weiter aktiv und fördert Vulkanasche bis auf 6700 m Höhe. Sie driftet in Richtung Südwesten. Aufnahmen zeigen, dass auch glühende Tephra gefördert wird. CENAPRED berichtete gestern von 2 Explosionen, 58 Asche-Dampf-Exhalationen und 189 Minuten Tremor. Der Vulkan ist wieder auf dem Aktivitätsniveau, wie vor seiner Steigerung Anfang Mai. Damals wurden bereits die ersten Evakuierungen angeordnet, weil man eine Eskalation der Situation befürchtete.

Vulkan Mayon – News vom 19.06.23

Pyroklastische Ströme legen größere Strecken am Mayon zurück

Der philippinische Vulkan Mayon baut weiter an seinem Lavadom. Von diesem geht ein Lavastrom ab, der sehr hochviskos ist und langsam fließt. Dennoch hat er inzwischen eine Länge von 1500 m erreicht. Von der Lavafront gehen Steinschläge und Schuttlawinen ab. Gestern wurden 265 seismische Signale aufgefangen, die von diesen Abgängen zeugten. Vulkanotektonische Erdbeben gab es keine, dafür aber fünf pyroklastische Dichteströme. Schuttlawinen und Dichteströme gehen durch die Mi-isi und Bonga Rinnen ab und legen Entfernungen von bis zu 3,5 km Vom Krater zurück. Von diesem steigen Asche-Dampf-Wolken auf, die bis auf einer Höhe von 2700 m aufsteigen. Berichte über explosive Eruptionen gibt es bislang nicht. Bei der letzten größeren Eruption 2018 gab es zuerst phreatische Eruptionen. Während des späteren Eruptionsverlaufes setzten Paroxysmen ein. Bis jetzt gibt es keine Hinweise darauf, dass ich Vergleichbares wiederholen werde, doch ausgeschlossen ist das nicht. Aus Sorge vor einer größeren Eruption wurden bis jetzt mehr als 20.000 Menschen evakuiert. Das Gefahrenpotenzial steigt, sobald starke Regenfälle einsetzen.

GPS-Messungen und Tiltmeter zeigen, dass weiterhin Magma aufsteigt. Die Vulkanflanken versteilen sich überwiegend im Nordwesten und Südosten des Mayons. Der Magmenaufstieg erfolgt überwiegend still, denn es werden vergleichsweise wenige vulkanotektonische Erdbeben registriert. Die Aufstiegswege des Magmas sind also frei und es gibt keinen Gesteinsbruch.

Der Schwefeldioxid-Ausstoß lag gestern bei 889 Tonnen am Tag. Am Samstag wurden über 1000 Tonnen des vulkanischen Gases nachgewiesen. Der Schwefeldioxid-Ausstoß stieg in der vergangenen Woche deutlich an.

Andere Vulkane der Philippinen

Nicht nur der Mayon stößt auf den Philippinen Schwefeldioxid aus, sondern auch der Taal. Obwohl dieser Vulkan aktuell nicht in Eruption begriffen ist und an der Oberfläche keine Lava austritt, emittiert dieser Vulkan deutlich mehr Schwefeldioxid als der Taal. Hier wurden am 15. Juni 7643 Tonnen Schwefeldioxid am Tag emittiert. Es kommt ebenfalls zur Inflation von Magma.

Mit dem Kanalon heizt ein weiterer Vulkan der Philippinen auf, denn auch hier wird ein erhöhter Schwefeldioxidausstoß gemessen. Dieser belief sich gestern auf fast 1200 Tonnen am Tag. Es wurden 5 vulkanotektonische Beben registriert und es gibt Inflation, die sich in Bodenhebung äußert. Es bleibt also spannend auf den Philippinen.

Vulkan Mayon mit pyroklastischen Ströme am 16.05.23

Aktivitätssteigerung am Mayon macht neue Evakuierungen nötig.

Gestern registrierte PHILVOLCS eine weitere Zunahme der effusiven Aktivität am Mayon. Der Dom wächst weiter und lässt einen Lavastrom wachsen, der ca. 1 km lang ist. Im aktuellen Bulletin ist tatsächlich von Lavaströmen die Rede, es könnten also mehrere fließen. Es gingen 13 pyroklastische Dichteströme ab, deren Gleitstrecken bis zu 2 km betrugen. Es ist die höchste Anzahl an Dichteströmen, von der bis jetzt berichtet wurde. Außerdem wurden 307 seismische Signale registriert, die durch Schuttlawinen und Steinschlägen verursacht wurden. Vier Signale wurden vulkanotektonischen Erdbeben zugeordnet. Der Schwefeldioxid-Ausstoß belief sich auf 806 Tonnen am Tag und nahm signifikant zu. Vom Dom gehen Asche-Dampf-Wolken aus, die bis zu 750 m hoch aufsteigen. Sie lösen VONA-Warnungen beim VAAC aus. Tatsächlich steigt mehr Magma aus der Tiefe auf als am Dom austritt, daher schwillt das Vulkangebäude noch an und die Flanken versteilen sich durch die Bodenhebung. Sie ist im Nordwesten und Südosten des Gipfelbereichs am stärksten.

Die Aktivitätssteigerung machte weitere Evakuierungen notwendig. Die Katastrophenschutzbehörde teilte in einem Presse Statement mit, dass inzwischen gut 20.000 Menschen in Sicherheit gebracht wurden. Sie wurden auf 2 Evakuierungszentren verteilt, die extra eingerichtet werden mussten. Welcher Art die Zentren sind, wurde nicht kommuniziert. 10.000 Personen in einem Zentrum, da könnte es etwas eng zugehen.

Aktivitätssteigerung durch starkes Erdbeben am Vortag?

Gestern gab es auf den Philippinen ein Erdbeben der Magnitude 6,2, dessen Epizentrum 350 km vom Mayon entfernt lag und ich spekulierte, ob sich das Beben auf die Aktivität des Vulkans auswirken würde. Tatsächlich gingen gestern deutlich mehr pyroklastische Dichteströme ab, als in den Tagen davor und es ist denkbar, dass die Vibrationen des Bebens eine stärkere Entgasung des Magmas verursachten und es daher zum gestiegenen Lava-Output gekommen ist.

Tatsächlich legte auch die Aktivität am näher gelegenen Taal-Vulkan zu. Dort steigerte sich der Schwefeldioxid-Ausstoß auf 7643 Tonnen und es gab 38 vulkanisch bedingte Erdbeben. Dampf stieg bis zu 3000 m hoch auf. Obwohl die Aktivität beider Vulkane zulegte, ist sie nicht so signifikant gestiegen, dass man einen klaren Zusammenhang zwischen Erdbeben und Eruptionssteigerung postulieren könnte. Bereits in den letzten Tagen gab es an beiden Vulkanen einen leicht ansteigenden Aktivitätstrend.

Der 2460 Meter hohe Mayon zählt zu den aktivsten Vulkanen der Philippinen. Seit 1616 wurden gut 50 Eruptionsphasen dokumentiert. Einige hatten katastrophale Folgen.

Vulkan Mayon mit Lavastrom – News vom 12.06.23

Domwachstum generiert Lavastrom am Mayon

Staat: Philippinen | Koordinaten: 13.25123.68 | Aktivität: Dom

Auf der philippinischen Insel Luzon ist der Mayon weiter effusiv aktiv und baut an seinem Lavadom. Mittlerweile ist es so groß, dass er über den Kraterrand hinauswächst und einen kurzen zähflüssigen Lavastrom generiert. Von seiner Front gehen ständig glühende Schuttlawinen ab.  Auf lange belichteten Aufnahmen sieht es dadurch aus, als wäre der Lavastrom deutlich länger als er tatsächlich ist. Sobald sich größere Blöcke von der Lavafront lösen, können sie fragmentieren und pyroklastische Ströme entstehen lassen. In den letzten 24 Stunden passierte dies dreimal. Bis jetzt sind die pyroklastischen Ströme noch vergleichsweise klein gewesen, doch mit fortschreitendem Domwachstum könnte sich das bald ändern. Dann reicht auch die 6 km Sperrzone nicht mehr aus, die um den Krater verhängt wurde. Aus der unmittelbaren Gefahrenzone wurden mehr als 10.000 Menschen evakuiert. Sie siedeln dort, obwohl es generell verboten ist. Doch Armut und Bevölkerungsdruck lassen ihnen keine andere Wahl.

Richtig gefährlich wird es, wenn sich der Charakter der Eruption ändern sollte und es zu Explosionen kommen sollte. Diese entstehen oft, wenn Wasser ins Spiel kommt. Beim letzten Ausbruch 2018 kam es in einem späteren Eruptionsstadium zu Paroxysmen.

Die Vulkanologen von PHILVOLCS meldeten neben den drei erwähnten Dichteströmen 260 Steinschlag-Ereignisse innerhalb von 24 Stunden. Außerdem zog auch die Seismizität an und es wurden 21 vulkanotektonische Erdbeben festgestellt. Der Schwefeldioxid-Ausstoß zog an und betrug 642 Tonnen am Tag.

Im Augenblich ist die Sicht auf den Vulkan in den Morgenstunden noch recht gut, doch im Juni beginnt die Regenzeit auf den Philippinen, so dass sich die Sichtbarkeit des Vulkans bald ändern kann. Wenn es zu starken Regenfällen kommen sollte, dann muss man mit phreatischen Eruptionen und Lahars rechnen.


Taal mit starken Schwefeldioxid-Ausstoß

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Aktivität: Fumarolisch

Mit dem Taal-Vulkan steht ein weiterer Feuerberg der Philippinen in den News. Der Schwefeldioxid-Ausstoß ist deutlich erhöht und betrug gestern 6.884 Tonnen am Tag. Im Kratersee von Volcano Island wurden starke Turbulenzen beobachtet. Dampf stieg bis zu 1200 m hoch auf. Es wurden 11 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Im Westen der Insel gibt es Inflation infolge von Magmenintrusion.

Mayon vor größerem Vulkanausbruch – News vom 09.06.10

Staat: Philippinen | Koordinaten: 13.25123.68 | Aktivität: Dom

Weitere Aktivitätszunahme am Mayon löst Evakuierungen aus

Der philippinische Vulkan Mayon ist weiterhin effusiv tätig und baut an seinem Lavadom. Die rotglühende Staukuppel im Krater ist mittlerweile auch mit dem bloßen Auge sichtbar. Die Seismizität ist leicht erhöht und es wird Bodenhebung infolge von Magmeninflation registriert. Heute meldete PHILVOLCS 199 seismische Signale, die von Steinschlägen und Schuttlawinen verursacht wurden. Außerdem gingen in den letzten 24 Stunden 6 pyroklastische Dichteströme ab. Ihre Gleitstrecken betrugen bis zu 2000 m. Dampf stieg bis zu 800 m über Kraterhöhe auf und driftete Richtung Süden. Der Schwefeldioxid-Ausstoß belief sich auf gut 360 Tonnen und ist somit nur leicht erhöht.

Da nicht absehbar ist, ob das Domwachstum mittelfristig stoppt, wurde die Evakuierung von mehr als 10.000 Menschen eingeleitet, die im Bereich der Gefahrenzone leben. Der Mayon liegt in der Provinz Albay auf Luzon, etwa 330 Kilometer südlich der philippinischen Hauptstadt Manila. In einem Statement, das in der lokalen Presse veröffentlicht wurde, sagte der Gouverneur der Provinz, Edcel Greco Lagman: „Ich möchte, dass die Zahl der Todesopfer in unserer Provinz so gering wie möglich bleibt. Ich hoffe, dass wir alle Anwohner an sicherere Orte evakuieren können“. Ein Sprecher des Philippine Institute of Volcanology and Seismology (Phivolcs) erklärte, der Vulkan befinde sich in einem relativ hohen Grad der Unruhe“ und ein gefährlicher Ausbruch sei innerhalb von Wochen oder sogar Tagen möglich. Ein heller Kraterschein und glühender Steinschlag, der von neuer flüssiger Lava auf dem Gipfel des Mayon-Vulkans ausgeht, wurden letzte Nacht ebenfalls beobachtet“, so das Institut in einer Mitteilung vom Freitag.

Der Mayon-Vulkan ist 2.462 m hoch und aufgrund seiner konischen Form ein beliebter Anziehungspunkt für Besucher der Region. Er gilt als der aktivste Vulkan der Philippinen – zuletzt brach er im Januar 2018 aus. Außerdem gab es in den letzten 500 Jahren nicht weniger als 50 Ausbrüche. Der verheerendste Ausbruch fand 1814 statt, als 1200 Menschen getötet und die Stadt Cagsawa unter vulkanischem Schlamm eines Lahars begraben wurde.

Der Mayon ist nicht der einzige unruhige Vulkan auf Luzon. Im Südwesten der Insel liegt der Taal-Vulkan, der aufgrund des erhöhten Schwefeldioxidausstoßes ebenfalls unter Beobachtung der Vulkanologen steht. Der Untergrund von Volcano Island bläht sich ebenfalls auf und es besteht die Möglichkeit, dass sich der Vulkan auf eine neue eruptive Phase vorbereitet.

Mayon mit Domwachstum – News vom 08.06.23

Staat: Philippinen | Koordinaten: 13.25123.68 | Aktivität: Dom

Domwachstum am Vulkan Mayon und Erhöhung der Warnstufe

Nur drei Tage nachdem am philippinischen Vulkan Mayon die Warnstufe 2 ausgerufen wurde, setzte man sie nun auf 3. Grund hierfür ist eine signifikante Zunahme der vulkanischen Aktivität, die vor allem den Dom betrifft, der im Vulkankrater wächst. Laut den Vulkanologen von PHILVOLCS gab es zwischen dem 5. und 8. Juni 267 Steinschläge und Schuttlawinen, die vom schnell wachsenden Dom abgingen. Zwischen dem 1. und 4. Juni waren es 54 Abgänge. Ihre Anzahl hat sich also verfünffacht. Auch Volumen der Schuttlawinen, ihre Dauer und die Rollstrecken steigerten sich. So hielten die zugehörigen seismischen Signale bis zu drei Minuten an. In dieser Zeit legten die Schuttlawinen gut einen Kilometer zurück. Sie bewegen sich im oberen Bereich des Südhanges. Heute wurden die ersten drei pyroklastischen Dichteströme gesichtet. Sie entstanden um 6:18 Uhr, 9:53 Uhr und 11:00 Uhr und glitten durch die Rinnen von Bonga und Basud, die im Südosten und Osten des Gipfelbereichs liegen. Die Dichteströme hielten bis zu 5 Minuten an und bewegten sich wie die Steinschläge und Schuttlawinen ca. einen Kilometer den Hang hinab. auf dem video der Überwachungskamera sieht man, dass es sich bei den Dichteströmen kaum mehr um Schuttlawinenabgänge handelte, die eine kleine Asche- und Dampffahne hinter sich herzogen, aber es besteht das Potenzial zu größeren Ereignissen.

Seit Februar dieses Jahres wird eine langsame Inflation beobachtet, die sich in Form von Bodenhebungen des südöstlichen Berghangs auf mittlerer und oberer Höhe manifestiert. Am Gipfel findet eine Extrusion von Lava statt, die sich langsam beschleunigt und den Lavadom waschen lässt. Der Mayon befindet sich also bereits in einer effusiven Eruption. Wenn das Domwachstum anhält, dann können sich die oben genannten Phänomenen verstärken. Sollte es zu größeren Kollapsereignissen am Dom kommen, droht die Gefahr größerer pyroklastischer Ströme, die eine Gefahr für die Anwohner des Vulkans darstellen. Bei der letzten größeren Eruption im Jahr 2018 ereigneten sich zudem phreatische und phreatomagmatische Explosionen, die letztendlich in paroxysmalen Episoden übergingen.

PHILVOLCS rät zur Evakuierung der permanenten Gefahrenzone in einem Radius von 6 km um den Krater und weist Piloten an, das Areal des Vulkans Mayon großräumig zu umfliegen.

Vulkan Mayon – News am 05.06.23

Staat: Philippinen | Koordinaten: 13.25123.68 | Aktivität: Dom

Erhöhung der Warnstufe am Mayon

Erst gestern erwähnte ich den philippinischen Vulkan Mayon in meinem Bericht über den Taal-Vulkan und schrieb, dass die Alarmstufe auf „1“ stünde. Heute wurde sie von PHILVOLCS auf „2“ erhöht. Grund hierfür ist eine Zunahme von Seismizität und Steinschlägen, die vom wachsenden Dom abgehen. Die Anzahl der Steinschläge nahm in den letzten Tagen kontinuierlich zu und steigerte sich von durchschnittlich 5 am Tag auf 49. Die allmähliche Aktivitätssteigerung begann bereits im Februar. Seitdem wird auch eine verstärkte Inflation im Gipfelbereich des Vulkans registriert. Der Dom wuchs und hat sein Volumen seit der letzten Messung im August 2022 um fast 164.000 Kubikmeter zugelegt. Seit dem 1. April 2023 wurden 26 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Der Schwefeldioxid-Ausstoß fluktuiert und beträgt z.Z. 162 Tonnen am Tag. Ein Höhepunkt des Ausstoßes wurde am 26 April festgestellt, als 576 Tonnen des vulkanischen Gases ausgestoßen wurden.

Die geophysikalischen Daten werden von den Vulkanologen dahingehend interpretiert, dass der Dom weiter wachsen könnte und somit das Gefahrenpotential am Mayon zunimmt. Daher wurde die Alarmstufe „2“ ausgerufen.

Alarmstufe 2 bedeutet, dass die vulkanischen Unruhen zunehmende. Diese werden durch oberflächliche magmatische Prozesse angetrieben und können zu phreatischen Eruptionen führen oder sogar einer gefährlichen magmatischen Eruption vorausgehen. Tatsächlich können bereits die gemeldeten Steinschläge für Vulkanwanderer gefährlich werden. Am Mayon starben dadurch bereits Wanderer. Der Öffentlichkeit wird dringend empfohlen, wachsam zu sein und sich nicht in die permanente Gefahrenzone (PDZ) mit einem Radius von sechs Kilometern zu begeben, um die Risiken durch plötzliche Explosionen, Steinschlag und Erdrutsche zu minimieren. Die Vulkanologen empfehlen den Bewohnern der Region ihre Nase und ihren Mund mit einem feuchten, sauberen Tuch oder einer Staubmaske zu bedecken, wenn es zu Ascheniederschlag kommen sollte. Außerdem werden Piloten angewiesen Flugzeuge nicht in Kraternähe zu steuern und einen Überflug des Vulkans zu vermeiden.

Zuletzt stand die Alarmstufe im Oktober letzten Jahres auf „2“, als sich das Domwachstum ebenfalls beschleunigte. Der letzte größere Ausbruch manifestierte sich im Jahr 2018, während dessen es zu mehreren interessanten Vulkanausbrüchen kam.

Zusammenfassung:

  • Am philippinischen Vulkan Mayon wurde die Alarmstufe „2“ ausgerufen.
  • Grund hierfür sind Steinschläge, die von einem wachsenden Lavadom abgehen.
  • Es drohen phreatische oder sogar phreatomagmatische Eruptionen.

Vulkan Mayon am 20.02.23

Flugzeugabsturz und vulkanisches Erdbeben am Mayon

Der philippinische Vulkan Mayon steht heute aus 2 Gründen in den Schlagzeilen regionaler Medien und hier bei Vnet: Am Hang des Vulkans ist eine einmotorige Propellermaschine vom Typ Cessna 340 zerschellt. Das Rettungsteam hat die Vulkanologen von PHILVOLCS gebeten, ihnen eine Sondergenehmigung zum Betreten der 6 km durchmessenden Sperrzone des Vulkans zu erteilen.

Der Sprecher der philippinischen Zivilluftfahrtbehörde (CAAP), Eric Apolonio, sagte gestern in einer Presseerklärung, dass das Such- und Rettungsteam nicht einfach zum Vulkan gehen könne, weil das Gebiet in der ständigen Gefahrenzone (PDZ) liege. Wörtlich meinte er: „Bis jetzt habe ich noch keine Genehmigung von PHIVOLCS erhalten, da das Gebiet in der PDZ liegt, sodass das Rettungsteam nicht einfach hingehen kann. Aber da wir nicht mehr wissen, wie es weitergeht, müssen wir uns auf die Arbeit konzentrieren“.

Der Alarmstatus des Vulkans steht seit Oktober 2022 auf Alarmstufe „2“. Im täglichen Bulletin von PHILVOLCS heißt es heute, dass gestern ein vulkanotektonisches Erdbeben detektiert wurde. Vom Dom des Vulkans geht eine Schwefeldioxid-Emission von fast 300 Tonnen am Tag aus und eine Dampfwolke steigt bis zu 200 m hoch auf. Doch das Beunruhigendste ist, dass der Vulkan „inflated“ ist. Damit ist gemeint, dass sich so viel Magma im Magmenkörper ansammelte, dass das Vulkangebäude aufgebläht ist und sich seine Hangneigung erhöht hat. Es könnte also jederzeit zu einer Eruption kommen. Außerdem besteht die Gefahr, dass Regenfälle bereits abgelagerte Vulkanasche am Hang mobilisieren und Lahare entstehen. Ein weitere große Gefahr sind Abgänge von Steinschlägen und Schuttlawinen. Fotos der abgestürzten Maschine belegen, dass sie ausgerechnet in einer Abflussrinne 350 m unterhalb des Doms zerschellte. Für die Retter eine sehr ungünstige Ausgangssituation.
Mittlerweile erhielt das Such- und Rettungsteam die Erlaubnis, den Mayon zu besteigen, um seiner Arbeit nachzugehen. Doch es darf bezweifelt werden, dass von den Insassen der Cessna jemand den Absturz überlebte.

Erst letzte Woche hat sich in der Nähe des Vulkans ein starkes Erdbeben ereignet. Dies könnte auch ein Grund sein, warum PHILVOLCS mit der Erteilung der Genehmigung für das Rettungsteam zögerte, denn das Beben könnte nachwirken und noch in Wochen eine Eruption des geladenen Vulkans auslösen.

Vulkan Mayon mit Domwachstum im Oktober

Domwachstum am Mayon

Staat: Philippinen | Koordinaten: 13.25123.68 | Eruption: Dom

Der philippinischen Vulkan Mayon sorgt für Aufregung, da die Vulkanologen von PHILVOLCS Domwachstum beobachteten. Zwischen dem 20. August und dem 04. Oktober nahm das Volumen des Doms um 48.000 Kubikmeter zu. Die Wissenschaftler unternahmen einen Observierungsflug und stellten fest, dass die neue Lava an der Basis des Doms extrudierte und sich dort ansammelte. Aufmerksam wurden die PHILVOLCS-Mitarbeiter auf die Vorgänge am Dom, weil sich im am Boden der Miisi-Schlucht helle Vulkanasche ansammelte. Sie stammte vermutlich von der Fragmentation der frischen Lava während der Extrusion. Die remobilisierte Asche sammelte sich seit dem 2. Oktober in der Schlucht an. Sehr wahrscheinlich manifestierte sich das Domwachstum seit diesem Zeitpunkt. Die Extrusion der Lava wird als aseismisch beschrieben: offenbar gab es keine erhöhte Seismizität, die auf dem Aufstieg frischen Magmas hindeutete. Das könnte bedeuten, das die Aufstiegswege im Fördersystem frei sind, oder dass es sich bei der neuen ausgetretenen Lava um Restschmelze handelte, die nahe der Oberfläche stand.

Seit 2020 registriert das EDM eine schwache Inflation des Vulkangebäudes. Magma steigt also auf, sammelt sich in einem Magmenkörper und versteilt die Vulkanhänge. Einhergehend mit dem aktuellen Domwachstum, wurde an der Ostflanke des Vulkans eine Bodenabsenkung festgestellt, während es auf der gegenüberliegenden Westseite Bodenhebung gab.

Vom Dom geht eine kleine Dampfwolke aus. Neben Wasserdampf enthält sie vulkanische Gase wie Schwefeldioxid. Der Ausstoß dieses Gases beläuft sich auf 391 Tonnen am Tag. Gestern wurde ein vulkanotektonisches Erdbeben detektiert. Gelegentlich wird nachts Rotglut am Lavadom beobachtet.

Anhebung der Alarmstufe am Mayon

Bereits am 21. August wurde der Alarmstatus am Mayon von „0“ auf „1“ erhöht. Am 7. Oktober wurde er dann auf „2“ gesetzt. Es gibt eine Sperrzone! Sie hat einen Radius von 6 km um den Krater und es gilt ein strenges Betretungsverbot. Die Bevölkerung wird daran erinnert, dass es jederzeit zu phreatischen Explosionen kommen kann. Auch eine magmatische Eruption und der Abgang Pyroklastischer Ströme kann nicht ausgeschlossen werden. Spannende, aber auch gefährliche Zeiten am Mayon!