Campi Flegrei: Erdstoß M 2,8

Heute Nacht manifestierte sich unter dem italienischen Calderavulkan Campi Flegrei ein Erdbeben der Magnitude 2,8. Das Epizentrum lag am Rand der Solfatara, genauer im Bereich des Thermalbeckens Pisciarelli. Das Hypozentrum befand sich in 1800 m Tiefe und damit etwa doppelt so tief, wie die meisten schwachen Erdstöße der letzten Tage. Das Beben war Teil eines Schwarms schwächerer Beben, die bis zu einer Tiefe von 2995 m hinabreichten. Damit dürften die Erdbebenherde in den Gesteinen der Sperrschicht liegen, die aus besonders festen Material besteht und eventuellem Magma das Aufsteigen erschwert. Generell ist die Seismik in der Campi Flegrei etwas höher als sonst.
Die Campi Flegrei heißt bei uns Phlegräische Felder und dürfte vielen Touristen des Golfs von Neapel unter diesem Namen bekannt sein. Die Caldera ist wohl der gefährlichste Vulkan Europas.

Mauna Loa: Schwarmbeben

Auch unter dem höchsten Vulkan der Erde -dem Mauna Loa auf Big Island Hawaii- gab es 2 kleine Schwarmbeben. Das Jüngere manifestierte sich im Osten des Vulkans, das Ältere im Westen. Hier rappelte es 9 Mal. Der stärkste Erdstoß brachte es auf M 2,7. Die Tiefe wird mit 4250 m angegeben. Im Osten gab es 4 einzelne Erdbeben. Das Stärkste hatte die Magnitude 2,4 und lag in 3700 m Tiefe. In den letzten Tagen stoppte die Inflation, doch das könnte nur vorübergehend sein und stellt noch keinen neuen Trend dar.

Kilauea: Kratersee wächst

Nicht nur am Mauna Loa bebte es, sondern auch am kleineren Nachbarvulkan Kilauea. Hier konzentrieren sich die Erdbebenherde in großen Tiefen um 30 km im Bereich des unteren Südwest-Rifts. Natürlich gibt es auch schwache Erdbeben im Bereich der Gipfelcaldera. Hier stehen allerdings nicht die Beben im Fokus der Wissenschaftler, sondern der Kratersee, der seit dem Sommer im Halema’uma’u wächst. Sein Wasserspiegel steigt täglich um 15 Zentimeter. Mittlerweile hat er die respektable Größe von 158 x 72 m. Daraus ergibt sich die Gefahr, dass es zu phreatomagmatischen Eruptionen kommen könnte, sobald das Wasser in Kontakt mit Magma kommt.

Kilauea und Mauna Loa mit erhöhter Seismik

Die beiden hawaiianischen Vulkane Kilauea und Mauna Loa sind seismisch sehr aktiv. Am Kilauea manifestieren sich die schwachen Erdstöße in 2 Bereichen: an der Südküste bei Pahala und in der Gipfelcaldera. Hier gab es heute bereits 5 Beben mit Magnituden größer als 2. Die Erdstöße manifestieren sich in geringen Tiefen. Sie könnten von Setzungserscheinungen hervorgerufen werden, aber auch von aufsteigenden magmatischen Fluiden. In diesem Zusammenhang ist sicherlich auch die anhaltende Akkumulation von Grundwasser im neuen See des Kraters Halema’u’mau interessant. Die Verfärbungen des Wassers zeigen, dass sich Fluide mit dem Wasser mischen. Den GPS-Messungen zufolge wird weiterhin Inflation registriert. In diesem Jahr hob sich der Boden im Bereich des Gipfels um gut 30 cm an. Die Inflation beschränkt sich nicht nur auf den Gipfelbereich, auch unter dem Pu’u’O’o-Krater wird der Boden durch aufsteigendes Magma angehoben. Hier betrug die diesjährige Hebungsrate 10 cm. Der Alarmstatus des Kilaueas steht allerdings weiterhin auf „grün“ und es erfolgen nur monatliche Updates vom HVO.

Mauna Loa mit Inflation

Anders sieht es beim Mauna Loa aus. Der Alarmstatus des weltgrößten Vulkans steht auf „gelb“. Grund hierfür ist die anhaltende Seismik über dem Niveau des langjährigen Mittelwerts. Die Beben konzentrieren sich auf die Gipfelcaldera und auf das Südwest-Rift. Allein in der letzten Oktoberwoche registrierte das HVO 147 schwache Erdbeben. Sie wurden von aufsteigenden Magma verursacht, das sich im Reservoir unter dem Gipfel sammelt. Die Hebungsrate betrug seit Dezember 2018 ca. 9 cm. Bis jetzt lässt sich nicht abschätzen, wann die beiden hawaiianischen Vulkane wieder ausbrechen werden, aber es erscheint als sehr wahrscheinlich, dass sie wieder eruptieren werden. Allerdings rechne ich nicht mit kurzfristigen Eruptionen. Dafür sind Tremor und Gasflux zu gering.

Nevado del Ruiz stößt Asche aus

Der kolumbianische Vulkan Nevado del Ruiz stieß heute Nacht eine Aschwolke aus. Das VAAC Darwin registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 8500 m über dem Meeresspiegel und gab eine entsprechende Warnung für den Flugverkehr aus. Der Vulkan befand sich noch auf Alarmstufe „gelb“ als er eruptierte. Seit Jahren gab es Anzeichen, dass sich magmatische Fluide im Untergrund bewegten. Bereits am 19. September 2019 kursierten in den lokalen Medien Gerüchte über eine bevorstehende Eruption, zumal Anwohner eine Aschewolke gesehen haben wollen. Zu dieser Zeit dementierten Behörden noch, dass ein Ausbruch unmittelbar bevorstehe und redeten die potenzielle Bedrohung klein. Der aktuelle Ausbruch gefährdete noch eine Menschen, dennoch könnte er den Anfang einer eruptive Phase markieren, in deren Verlauf es zu stärkeren Eruptionen kommen könnte.

Nevado del Ruiz ist der Schicksalsberg der Stadt Armeno. 1985 wurde die Stadt durch einen gewaltigen Lahar zerstört. 25.000 Menschen fanden den Tod. Der Lahar bildete sich aus Schmelzwasser und Vulkanasche: Infolge einer Eruption begann der Gletscher am Gipfel des Feuerbergs zu schmelzen und die Katastrophe nahm ihren Lauf. entsprechend nervös reagieren die Anwohner des Vulkans auf Veränderungen am Ruiz. Die Behörden versuchen zu beruhigen, um eine Panik zu vermeiden. So etwas kann natürlich auch nach hinten losgehen.

Mauna Loa: Gasmessgeräte wurden umgestellt

Am Mauna Loa auf Hawaii (USA) macht man sich ebenfalls Gedanken, über einen Vulkanausbruch der bevorstehen könnte. Es wird weiterhin Inflation registriert: Im obersten Stockwerk des Magmenkörpers dringt Magma ein, was zum Aufblähen des Vulkangebäudes führt. Zudem gab es Veränderungen im Gasflux und in der Gastemperatur. Die Vulkanologen erklärten aber, dass die veränderte Messwerte auf Umbauarbeiten an den Messgeräte zurückzuführen sind. Es wurde eine Messsonde umgestellt, damit sie in einem Fumarolengebiet in der Südwest-Rift-Zone nach Gas schnüffeln kann. Bis jetzt lässt sich noch nicht sagen wann der größte Vulkan der Erde ausbrechen wird, aber die Anzeichen deuten zumindest darauf hin, dass er sich auf eine neue Eruption vorbereitet. Der letzte Ausbruch des Mauna Loa ereignete sich 1984.

Ulawun: steigende Seismik

In Papua Neuguinea warnt man bereits vor einem möglichen Vulkanausbruch des Ulawuns. Es wurde eine starke Zunahme der Seismik registriert. Dass deutet auf Magmenaufstieg hin. Der 2334 m hohe Stratovulkan liegt auf der Insel Neu Britannien und zählt zu den aktivsten Vulkanen des Inselstaates. Plötzlich auftretende Paroxysmen können Vulkanasche so hoch ausstoßen, dass der Flugverkehr gefährdet ist. Menschen im Wirkungskreis des Ulawuns leiden unter den Eruptionen.

Vom Ätna zurück

Mit einer Nacht Verspätung bin ich heute Morgen vom Ätna zurückgekehrt. Grund für die Verspätung war ein Unwetter über dem Nordosten Siziliens, welches zum Ausfall zahlreicher Flüge sorgte. Darunter war natürlich auch mein Flug. Das Unwetter brachte nicht nur ein heftiges Gewitter am Ätna mit sich, sondern auch einen Hagelsturm am Stromboli. Der Vulkan zeigte sich in den letzten Tagen von seiner aktiven Seite. Das LGS berichtet von einer hohen Anzahl explosiver Eruptionen, die so stark sind, dass besonders viele Steinschläge ausgelöst werden. Die ausgestoßenen Lavabrocken rollen über die Sciara del Fuoco bis ins Meer.

Am Ätna wurde die LGS-Vorwarnstufe von „orange“ auf „gelb“ zurückgestuft, dennoch werden immer noch Explosionen registriert. Aufgrund des weiterhin schlechten Wetters sind visuelle Beobachtungen der Aktivität derzeit nicht möglich.

Grimsvötn mit Tremor

Gestern Abend sorgte erhöhter Tremor am isländischen Gletschervulkan Grimsvötn für Aufregung. In den Sozialen Medien wurde über eine Eruption spekuliert. Doch dafür war die Seismik zu gering. Island-Kenner und Vulkanblogger Jon Friman sorgte dann für Aufklärung: Der Tremor-Puls stammte von der Skaftárkötlum cauldron, wo sich ein kleinerer Gletscherlauf manifestierte. Die Depression im Eis liegt unweit des Grimsvötn und wird durch ein subglaziales Hydrothermalfeld erzeugt. Die Heißen Quellen Schmelzen das Eis und bilden eine Kaverne, die mit Schmelzwasser gefüllt ist. Dieses Wasser fließt nun ab, was nicht nur für Hochwasser in umliegenden Flüssen sorgt, sondern auch für Erschütterungen im Untergrund.

Mauna Loa: Seismik erhöht

Das HVO brachte jüngst sein neues wöchentliches Update zum Mauna Loa heraus. Demnach wird weiterhin leichte Inflation registriert. Es sammelt sich Magma unter dem Vulkan an. Zudem verdoppelte sich fast die Anzahl der flachen Erdbeben mit geringen Magnituden: in der letzten Woche wurden 90 Erdstöße registriert, davor waren es 49.

Ätna eruptiert Vulkanasche aus dem NE-Krater

Heute eruptierte der Ätna auf Sizilien wieder Vulkanasche. Diese wurde mit relativ viel Druck aus dem Nordostkrater gefördert. Solche einzelnen Eruptionen kommen immer mal wieder vor, allerdings konnte man in der Vergangenheit häufig beobachten, dass sie erste Anzeichen für eine sich anbahnende stärkere Eruptionsphase sind. Die Seismik ist noch unauffällig, der Tremor zeigt heute Abend ein paar ungewöhnliche langperiodische Schwankungen.

Mauna Loa: Erhöhung des Alarmstatus

Der größte Vulkan der Erde wird unruhig (vnet berichtete) und nun hat sich das HVO entschlossen den Alarmstatus auf „gelb“ zu setzen: Seismik und Inflation sind höher als im langjährigen Mittel. In der letzten Woche wurden 94 schwache Erdstöße registriert. Sie lagen relativ nahe der Oberfläche. Eine unmittelbare Ausbruchsgefahr sehen die Vulkanologen aber nicht. Die sich verändernden Parameter spiegeln allerdings ein Auffüllen des flach gelegenen Magmenreservoirs wider. Zuletzt wurde im Jahr 2015 Alarm gegeben. Vergangenes Jahr wurde die Alarmstufe dann auf „grün“ verringert. Es bleibt spannend, ob sich der Mauna Loa in den nächsten Jahren durchringen kann, noch einmal auszubrechen.

Santiaguito eruptiert Aschewolken

In Guatemala eruptierte der Vulkan Santiaguito 2 Aschewolken. Laut dem VAAC erreichten sie eine Höhe von knapp 4000 Metern und drifteten in nordwestlicher Richtung. INSIVUMEH berichtet von frequenten Eruptionen, die Vulkanasche bis auf einer Höhe zwischen 3200 und 3700 m aufsteigen lassen. Sie lösen Blockströme, bzw. Schuttlawinen aus, die über die Nordostflanke zu Tale rasen. Auf einem Video ist zu erkennen, dass die Eruptionswolken relativ langsam aus dem Dom aufsteigen. Es sieht nicht nach den spektakulären ringförmigen Eruptionen aus, wie wir sie vor 10 Jahren regelmäßig an diesem einzigartigen Vulkan beobachten konnten. Einzigartig deswegen, weil der Domvulkan Santiaguito in der kollabierten Flanke des höheren Vulkans Santa Maria wuchs. Mittlerweile ist es die 4. Domgeneration, die aktiv ist.

Mauna Loa: Seismik und Inflation

Der flache Schild des Mauna Loa vom Kilauea aus gesehen.

Mauna Loa auf Hawaii ist der weltgrößte Vulkan und steht heute in den Schlagzeilen, weil die Vulkanologen des HVO eine leichte Zunahme der Seismik festgestellt haben: das stärkste Erdbeben hatte im letzten Monat die Magnitude 2,8 und lag in einer Tiefe von 3,5 km. Die Mehrzahl der Beben hatte Magnituden kleiner als 2. Die Hypozentren manifestierten sich in Tiefen zwischen 1-4 km. Die genaue Anzahl der Beben wird nicht kommuniziert. Auf der Erdbebenkarte des Vulkans werden für die letzten 4 Wochen gut 40 Beben angezeigt.

5-Jahreschart der Inflation am Mauna Loa. &copy HVO

Das GPS-System verzeichnete zudem eine leichte Inflation. Magma steigt in das Reservoir unter der Gipfelcaldera auf. Die Inflation ist derzeit noch geringer, als während der letzten Periode erhöhter Aktivität zwischen 2014 und 2017. Damals wurde bereits spekuliert, dass sich der Mauna Loa auf eine Eruption vorbereiten könnte. Interessant ist, dass es in den letzten 5 Jahren zu keiner nennenswerten Deflation kam, so dass die Bodendeformation rein inflationär ist und sich das Magma über den Zeitraum ansammelte. Der Gipfelbereich des Vulkans hob sich um insgesamt 0,2 m an. Ob- und wann es letztendlich zu einer Eruption kommt, lässt sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen. Livedaten findet ihr unter dem Link.

Popocatepelt mit weiterer Explosion

Die Tätigkeit am mexikanischen Vulkan Popocatepetl steigerte sich in den letzten Tagen. So registrierte das VAAC auch gestern wieder eine Aschewolke, die bis in einer Höhe von 8500 m über dem Meeresspiegel aufstieg. CENAPRED meldet für den 6. Juni 49 Asche-Dampf-Exhalationen und 2 vulkanotektonische Erdbeben mit den Magnituden 2,2 und 2,0. Es wurden 221 Minuten Tremor aufgezeichnet.

Kerinci eruptiert Vulkanasche

Auf Sumatra ist der Kerinci ausgebrochen und eruptierte eine Aschewolke. Laut VAAC erreichte sie eine Höhe von fast 4600 m. Vermutlich handelte es sich um eine phreatische Eruption. Vergleichbare Ausbrüche gab es in den letzten Monaten öfters am Kerinci.

Vesuv mit Seismik

Auch der Vesuv ist nicht ganz still: seit gestern wurden 7 schwache Erdstöße festgestellt. Die Magnituden waren alle kleiner als 1,0. Die Hypozentren lagen zwischen 4000 m und weniger als 100 m. Die seismische Tätigkeit liegt noch im grünen Bereich und stellt keinen Indikator für einen bevorstehende Eruption dar. Allerdings zeigt sie, dass Bewegung im Vulkan ist.

Mauna Loa: Inflation

Seit dem Ende der Eruption am Kilauea ist es um Hawaii ein wenig still geworden. Jetzt schummelt sich das Archipel mit einer Meldung zum Mauna Loa in die Schlagzeilen: Das USGS registriert eine leichte Zunahme der Inflation des größten Vulkans der Erde. Die Aufblähung des Vulkans geht einher mit reger Mikroseismik. Das sind Anzeichen dafür, dass sich Magma im Untergrund ansammelt. Diese Schlussfolgerung ist nicht neu, denn bereits seit fast 5 Jahren wird Inflation beobachtet. Doch nach einer Stagnation im letzten Jahr, die möglicherweise mit der Eruption des Kilaueas zusammen hing, beschleunigte sich der Prozess in den letzten Monaten wieder. Noch besteht kein Grund zur Panik, es ist ungewiss, ob und wann der Vulkan wieder ausbrechen wird. Doch je länger die Inflation anhält, umso wahrscheinlicher wird eine Eruption. Sollte ein Ausbruch bevorstehen, wird es sehr wahrscheinlich bereits Wochen vorher zu starker Seismik kommen, so dass die Bevölkerung auf Big Island gewarnt werden kann. Der Alarmstatus des Vulkans steht auf „grün“.

Der Nachbarvulkan Kilauea ist äußerlich zwar zur Ruhe gekommen, doch im inneren des Feuerbergs sammelt sich bereits wieder Magma an: Die GPS-Stationen am Pu‘u ‘Ō‘ō-Krater (grüne Linie) zeigen wieder Inflation an. Magma sammelt sich unter dem Ostrift an. Im Bereich der Gipfelcaldera (blaue Linie) wurde in den letzten Monaten ebenfalls ein wenig Inflation gemessen, doch momentan herrscht wieder Deflation vor. Die Subsidenz (Absinken) des Halema‘uma‘u-Kraters ist noch nicht ganz beendet. Ich vermute es wird Jahre dauern, bis wir hier wieder Lava zusehen bekommen.

Im Zuge der Leilani-Eruption im letzten Jahr, kam es zum Auslaufen der beiden Lavaseen im Pu‘u ‘Ō‘ō-Krater und Halema‘uma‘u-Krater und zu deren Kollaps. Der Pu‘u ‘Ō‘ō-Krater ist nun 320 m tief. Thermal-Aufnahmen zeigen, dass der Krater relativ kalt ist. Allerdings gibt es entlang des Ostrifts leichte Erdbeben. Diese werden meistens als Nachwehen der Leilani-Eruption angesehen. Der Alarmstatus steht auf „gelb“.

Hawaii: erhöhte Seismik

In den letzten Tagen kam es auf Hawaii zu Schwarmbeben an 3 unterschiedlichen Orten vulkanischen Ursprungs: Am Mauna Loa, Kilauea und Lōʻihi seamount.

Beim Lōʻihi handelt es quasi um den submarinen Nachfolger des Kilaueas. An diesem submarinen Vulkan manifestierten sich mehrere Erdbeben auf der Südostflanke. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 4,5. Das Hypozentrum lag in 12 Kilometern Tiefe. Es folgten bisher 6 Erdbeben mit Magnituden im 2er Bereich.

Am Kilauea ist die Seismik im Bereich der Gipfelcaldera erhöht. Die Beben haben geringe Magnituden und liegen in ca. 1 km Tiefe. Sie stehen daher im Zusammenhang mit der Subsidenz des Halema’uma’u-Kraters. Diese scheint noch nicht ganz abgeschlossen zu sein. Tiefere Erdbeben, die auf Magmenaufstieg hindeuten, sind selten. Am Puʻu ʻŌʻō -Krater wird eine sehr geringe Inflation registriert. Der Schwefeldioxid-Ausstoß ist ebenfalls niedrig. Es sieht so aus, als würde es eine Weile dauern, bis wir am Kilauea wieder glühende Lava zu sehen bekommen.

Am Mauna Loa ist die Seismik wieder erhöht. Während des Sommers hatte die Erdbebentätigkeit deutlich nachgelassen und das HVO hat den Alarmstatus auf „grün“ zurückgestuft. Die aktuelle Bebentätigkeit scheint mit dem Aufstieg von Magma im Zusammenhang zu stehen. Besonders unter dem Nordwestrift ereigneten sich zahlreiche Erdbeben mit Magnituden um 2. Südlich der Gipfelcaldera manifestierten sich Mirkobeben. Diese seismische Aktivität bedeutet nun nicht, dass der Mauna Loa kurzfristig eruptieren wird. Allerdings scheint der Vulkan langsam aufzuheizen, was eine langfristige Perspektive auf einen Ausbruch gibt. Die letzte Eruption des Mauna Loa ereignete sich 1984. Bereits Jahre vor der Eruption wurde Inflation registriert. Diese ging mit einer regen Seismik einher. Einige Wochen vor der Eruption gab es ein Beben der Magnitude 6,6. Einige der aktuellen Erdbeben entlang der Küste und am Kilauea, werden immer noch als Nachwirkungen dieses starken Erdbebens angesehen.

Mauna Loa: Schwarmbeben

Nachdem es auf Hawaii in den letzten Wochen relativ ruhig war, zieht seit 3 Tagen die Seismik wieder an. Schauplatz ist diesmal weniger der Kilauea, sondern der große Bruder Mauna Loa: Unter der Nordwestflanke des größten Vulkans der Erde manifestiert sich ein Schwarmbeben. Die Magnituden der stärkeren Beben reichen bis 3,4. Die Hypozentren liegen in geringen Tiefen um 2-3 km. Sehr wahrscheinlich hängen die Beben mit Magmenintrusion im Zusammenhang. Bevor die Eruption des Kilaueas startete, verzeichnete man auch unter dem Mauna Loa Inflation. Während der Leilani-Eruption maßen die GPS Geräte auch unter dem Mauna Loa Deflation, welche im Zusammenhang mit de starken Subsidenz der Kilauea-Caldera stand. Nachdem diese weitestgehend gestoppt ist, wird jetzt unter dem Kilauea wieder Inflation registriert. Es sammelt sich also weiterhin Magma unter dem Vulkan an. Freilich kann man zu diesem Zeitpunkt nicht bestimmen, ob- und wann es zu einem Vulkanausbruch kommen wird. Kurzfristig erscheint mir eine Eruption des Mauna Loa unwahrscheinlich zu sein.

Deutschland: Erdbeben Mw 3,6

Südwestlich von Cloppenburg ereignete sich ein weiteres Erdbeben der Magnitude 3,6. Es lag in km Tiefe in der Nähe des Ortes Lastrup. Wie schon bei dem Erdbeben der letzten Woche liegt die Vermutung nahe, dass es im Zusammenhang mit der Erdgasförderung dort steht. Das Beben manifestierte sich am Rand des Gasfeldes Hemmelte/Vahren. Der Erdstoß war stark genug, dass er von Anwohnern gespürt werden konnte.

Frankreich: 3 Erdbeben

Die französischen Alpen wurden gleich von 3 schwachen Erdbeben heimgesucht. Das Stärkste brachte es auf die Magnituden 2,6 und lag in 2 km Tiefe. Die Beben ereigneten sich in der Nähe von Grenoble und zeigen, dass die Alpen ein aktives Faltengebirge sind, das sich immer noch aufschiebt.

Sulawesi: Nachbeben Mw 5,1

Die Gegend um Palu wurde von einem weiteren Nachbeben der Magnitude 5,1 erschüttert. Das Hypozentrum lag in km Tiefe. Bisher wurden 821 Todesopfer bestätigt. Inoffizielle Zahlen gehen von mehr als 1200 Todesopfer aus. Wenn ich mir die Schäden so angucke, würde ich noch weitaus mehr Todesopfer vermuten. Inzwischen ist ein Streit darüber entbrandet, warum die Bevölkerung nicht rechtzeitig vor den Tsunamis gewarnt wurde. Laut GFZ-Potsdam hat das Frühwarnsystem funktioniert: Nur 5 Minuten nach dem Erdbeben ging eine Tsunamiwarnung an die Behörden vor Ort raus. Unklar ist, warum die Warnung von den indonesischen Behörden nicht weitergegeben wurde. Mir stellt sich die Frage, ob es in Palu überhaupt ein Sirenensystem zur Warnung der Bevölkerung gibt.