Vulkan-News 08.01.23: Kilauea

Kilauea mit Lavasee

Der neue Lavasee im Halema’uma’u-Krater bleibt aktiv. Gegenüber dem letzten Update gibt es nur wenige Veränderungen: gut die Hälfte des Kraterbodens ist mit glühender Lava bedeckt. Aus mehreren Stellen sprudelt frische Lava empor. Das Becken des primären Lavasees bleibt aktiv. Die Seismizität ist weiter rückläufig, dafür nahm die Bodenhebung stärker als gestern zu. Hierbei könnte es sich um eines der üblichen D/I-Events handeln. Der Schwefeldioxid-Ausstoß ist hoch und liegt bei mehr als 12.000 Tonnen am Tag.


Fuego mit Ascheeruptionen

In Guatemala eruptiert der Fuego Vulkanasche und glühende Tephra, die auf der Vulkanflanke Schuttlawinen verursacht. Während die glühenden Schlacken bis zu 300 m hoch ausgestoßen werden, schafft es die Asche bis auf einer Höhe von 5000 m. INSIVUMEH berichtet von 3-4 stündlichen Eruptionen. Die Anzahl ist eher niedrig, dafür scheinen die Explosionen stärker als sonst zu sein. Sie sind auf unserer Livecam gut zu beobachten.


Marapi stößt Asche aus

Der Vulkan auf der indonesischen Insel Sumatra bleibt aktiv und stößt Asche-Dampf-Wolken aus. Sie erreichen eine Höhe von 200 m über dem Krater. Gestern wurden vom VSI 15 Eruptionen detektiert. Die Seismizität ist gering. Es gibt keine Anzeichen für einen massiven Magmenaufstieg, der in einer größeren Eruption gipfeln könnte.


Sangay mit Asche in 7000 m Höhe

In Ecuador ist es der Sangay, der für Schlagzeilen sorgt. Vulkanasche steigt heute bis auf einer Höhe von 7000 m auf und driftet in nordwestlicher Richtung. Es wurde eine hohe Thermalstrahlung mit 287 MW Leistung detektiert. Sie stammt von glühender Lava.


Taal mit erhöhter Seismizität

Auf den Philippinen wird der Taal-Vulkan wieder unruhiger. PHILVOLCS berichtet von 136 vulkanisch bedingten Erdbeben, die sich innerhalb von 24 Stunden ereignet haben. Außerdem stieg der Schwefeldioxid-Ausstoß auf 8575 Tonnen am Tag. Damit hat er wieder Werte erreicht, bei denen es zu VOG kommen kann, der gesundheitsschädlich ist. Aus dem Kratersee auf Volcano Island steigt Dampf auf, der eine Höhe von 600 m über dem Seespiegel erreicht. Die Gase verursachen im Wasser Turbulenzen.

Vulkanausbruch Marapi am 07.01.23

Vulkan Marapi eruptiert auf Sumatra

Am Marapi auf der indonesischen Insel Sumatra (nicht verwechseln mit dem Merapi auf Java) begann eine Eruptionsserie. Das VAAC detektiert Vulkanasche in einer Höhe von 3000 m. Die Aschewolke driftet in Richtung Südosten. Genauere Informationen stammen vom VSI/MAGMA, nach denen es seit 06:11:00 WIB zu mehreren kleinen Ascheeruptionen kam, bei denen die Asche bis zu 300 m über dem Krater aufstieg. Neben Asche wurde auch viel Dampf ausgestoßen. Die indonesischen Vulkanologen veröffentlichten bis jetzt 8 Meldungen zum Vulkan.

Ganz überraschend kam der Ausbruch am Marapi nicht: Seit dem 25 Dezember war die Seismizität erhöht und es wurde von hydrothermaler Aktivität berichtet. Täglich wurden bis zu 10 vulkanisch-bedingte Erdbeben registriert. Ähnlich viele tektonische Erdbeben sind dort an der Tagesordnung. Zu den vulkanischen Erdbeben zählten tiefe vulkanotektonische Erdbeben, Hybriderdbeben und Tornillos.

Am 18. November 2022 manifestierte sich vor der Küste Sumatras ein Erdbeben Mw 6,8. Damals schrieb ich, dass der Marapi nicht weit vom Epizentrum entfernt liegt und dass das Erdbeben einen Ausbruch des Vulkans triggern könnte. Eine Hypothese, die durch den Ausbruch zwar nicht wissenschaftlich bewiesen ist, aber doch ein Stück wahrscheinlicher geworden ist.

Über den Vulkan Marapi

Beim Marapi handelt es sich um einen 2885 m hohen Stratovulkan an der Südwestküste Sumatras. Er zählt zu den aktivsten Vulkanen Indonesiens. In historischen Zeiten wurden mehr als 50 Eruptionen dokumentiert. Allerdings war keiner der Ausbrüche sonderlich stark: keiner schaffte es über einen VEI 2 hinaus. Bei den Eruptionen handelte es sich überwiegend um explosive Ausbrüche, die wahrscheinlich zum Teil phreatisch bedingt waren. Lavaströme außerhalb der Caldera gab es in historischen Zeiten nicht. Eine hawaiianische Eruption könnte sich 1922 ereignet haben. Dass der Vulkan aber auch stärker eruptieren kann, davon zeugt eine kleine Caldera am Gipfel des Vulkans. Sie hat einen Durchmesser von 1,4 km. Auf einer ENE-WSW streichenden Störungszone entlang des langgestreckten Gipfelbereichs liegen mehrere Gipfelkrater. Entlang dieser Linie verlagerte sich die Aktivität im Laufe der Zeit westwärts.

Vulkanausbrüche weltweit: Kilauea, Poas, Marapi & Co.

Cleveland: der Vulkan in Alaska liegt auf der Chuginadak-Insel und ist 1730 m hoch. Seit dem 19. Juli wächst in seinem Krater ein Lavadom, der bis Ende Juli einen Durchmesser von 40 m erreicht hatte. Daher wurde die Alarmstufe auf „orange“ erhöht.

Kilauea: Aus dem Riss an der westlichen Basis des Pu’u ‚O’o-Kraters fließt weiterhin Lava aus. Der Südarm des dünnflüssigen Pahoehoe-Lavastroms ist in der Nacht um weitere 100 m fortgeschritten und legte bisher insgesamt eine Strecke von 3,7 km zurück. Der Westarm stagnierte. Der Kraterboden des Pu’u ‚O’o hat sich um 85 m abgesenkt und die Kraterwände beginnen zu kollabieren. Der Schwefeldioxid-Ausstoß an der „East Rift Zone“ ist deutlich erhöht.

Poas: Vulkanologen verzeichnen eine erhöhte Aktivität des 2708 m hohen Vulkans in Costa Rica. Im Krater des Poas befindet sich ein Kratersee und in den letzten Wochen bildete sich eine Spalte am SE-Ufer des Sees, aus der es stark dampft. Am Westende der Spalte bildeten sich Geysire. Im Krater wächst auch ein glühender Lavadom.

Puyehue Cordon-Caulle: der Vulkan in Chile kommt nicht zur Ruhe. Immer noch werden Lavaströme und Tephra gefördert. Ende Juli stiegen Aschewolken zwischen 2 und 5 km hoch. Rotglühende Schlacken wurden bis zu 300 m hoch geschleudert. Der Flugverkehr in Argentinien wird weiterhin beeinträchtigt. Die Bauern in der Region kämpfen um ihre Existenz. Zentimeter dicke Ascheablagerungen bedecken die Weiden und das Vieh droht zu verhungern.

Marapi: der 2885 m hohe Stratovulkan auf Sumatra zeigte in den letzten Tagen vermehrt Anzeichen eines bevorstehenden Vulkanausbruches. Im Juli stiegen erste Dampfwolken bis zu 75 m über den Krater auf. Am 3. August verstärkte sich die Aktivität und eine graue Dampf-Aschewolke stieg bis zu 1000 m hoch auf.

Sakura-jima: der Vulkan auf der japanischen „Kirschblüteninsel“ produzierte in der letzten Woche Aschewolken, die bis zu 3 km hoch aufstiegen. Sakura-jima ist der aktivste Vulkan Japans.