Vulkan-News 09.03.22: Fuego

  • Am Fuego sammelte sich viel Tephra an
  • Am Kilauea begann ein neues DI-Event
  • Der Manam ist weiter unruhig
  • Tremor am Popocatepetl hat nachgelassen
  • Suwanose-jima eruptiert weiter

Fuego weiter unruhig

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Ejektiv

Der eigentliche Paroxysmus am Fuego scheint vorbei zu sein, dennoch registriert das VAAC Asche, die höher als üblich aufsteigt und in 5200 m Höhe detektiert wird. INSIVUMEH berichtet, dass sich bei dem Paroxysmus viel Lockermaterial im Kraterbereich ansammelte. Es ist instabil und droht nun in Form von Lawinen abzugehen. Sollte es regnen, dann drohen Lahare, die ähnlich gefährlich werden können, wie die Pyroklastischen Ströme. Man beobachtet den Vulkan mit Sorge und Spannung, denn bislang ist es ungewiss, ob es sich um ein einzelnes Ereignis handelt, oder ob eine neue Serie paroxysmaler Eruptionen beginnt.

Der Begriff Paroxysmus stammt eigentlich aus der Medizin und bedeutet soviel wie langsam ansteigend, sich reinsteigern. Der Begriff wurde in der Vulkanologie übernommen und beschreibt Vulkanausbrüche, die klein anfangen und sich immer weiter steigern. Typischerweise beginnen Paroxysmen mit strombolianischen Eruptionen, die in immer kürzeren Abständen aufeinander folgen, bis sich eine kontinuierliche Lavafontäne bildet, die einen Lavastrom speist. Außerdem werden hoch aufsteigende Aschewolken generiert und es können pyroklastische Ströme entstehen. Diese Bilden sich für gewöhnlich durch Kollapsereignisse, die mit dem Lavastrom in Verbindung stehen. Wird der Lavastrom wird nicht ausschließlich von der Lavafontäne gespeist, dann kann es gerade im Initialstadium der Eruption passieren, dass sich Lava durch die Basis des Krater quetscht und dort zu Kollapsen führt, in dessen Folge pyroklastische Ströme entstehen. Am Fuego kommt es vergleichsweise oft zu Abgängen pyroklastischer Ströme. Bei den Ätna-Paroxysmen sind sie weniger häufig.

Kilauea: Neues DI-Event

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Nach einer Eruptionspause ist der Vulkan heute wieder aktiv. Die Pause setzte kurz vor erreichen des Scheitelpunktes der letzten Deflationsphase ein und endete, als es wieder Inflation gab. Anhand der Grafik kann man den Rhythmus der effusiven Eruption schön verfolgen. Aktuell tritt also wieder Lava im Halema’uma’u-Krater aus, die sich zu einem kleinen Lavasee akkumuliert. Die Seismizität ist erhöht und täglich werden zwischen 40 und 60 Erdbeben registriert. Es steigt weiterhin mehr Magma auf, als austritt, was sich in einem übergeordneten inflationären Trend widerspiegelt. Er hat fast wieder das Niveau, wie vor Beginn der Lavasee-Aktivität am 29. September letzten Jahres erreicht.

Manam eruptiert weiter Asche

Staat: PNG | Koordinaten: -4.08; 145.04 | Eruption: Paroxysmus

Der Manam scheint bislang noch nicht zur Ruhe gekommen zu sein. Das VAAC meldet weiterhin Vulkanasche in der Atmosphäre. Zuletzt wurde sie in eine Höhe von 15 km festgestellt. Es gibt Medienberichte über die Eruption, ohne dass weitere Informationen mitgeteilt werden würden. Auf dem jüngsten Sentinel-Foto vom 07. März sind 2 heiße Schlote und Entgasungen zu sehen.

Popocatepetl: Tremor rückläufig

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62| Eruption: Exhalationen

Der starke Tremor, der in den vergangenen Tagen den mexikanischen Vulkan Popocatepetl rockte, hat gestern deutlich nachgelassen. Wurden am Vortag noch 1045 Minuten Tremor aufgezeichnet, so waren es gestern nur noch 175 Minuten. CENAPRED berichtet von 20 Asche-Dampf-Exhalationen. Auf Zeitrafferaufnahmen erkennt man allerdings, dass der Vulkan permanent stark entgast.

Suwanose-jima eruptiert Aschewolken

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Der südjapanische Feuerberg Suwanose-jima befindet sich weiterhin in einem Stadium frequenter Eruptionen, wobei die meisten Ausbrüche strombolianischer Natur sind. Doch es kann auch zu kräftigeren vulcanianischen Ausbrüchen kommen. Seit gestern gibt es 7 VONA-Warnungen über Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 2400 m aufsteigen. Die Seismizität ist allerdings stark zurückgegangen.

Vulkan-Update 08.03.22: Manam

Manam auf PNG erzeugt Aschewolke

Staat: PNG | Koordinaten: -4.08; 145.04 | Eruption: Paroxysmus

In Papua Neuguinea erzeugt der Manam aktuell eine paroxysmale Eruption. Das VAAC Darwin meldete heute um 15.10 Zulu-Zeit eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 15200 m aufgestiegen ist und in Richtung Westen driftet. MIROVA detektiert eine hohe Thermalstrahlung mit 354 MW Leistung. Bereits in der letzten Woche stieg die Wärmestrahlung an, der Ausbruch kam also nicht ohne Vorwarnung.

Vulkan-News 07.03.22: Popocatepetl

Fuego: Lavastrom bleibt aktiv

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Effusiv, ejektiv

In Guatemala emittiert der Fuego weiterhin Wärmestrahlung. Gestern erreichte sie mit einem Wert von 354 MW einen mehrmonatigen Spitzenwert. Heute liegt die Leistung noch bei moderaten 81 MW. Die Werte fluktuieren je nach Bewölkungsgrad, so dass niedrigere Werte nicht zwangsläufig auch eine geringere Aktivität bedeutet. Allerdings berichtete INSIVUMEH gestern, dass der Lavastrom noch auf einer Länge von 150 m aktiv war, so dass er gegenüber dem Vortag um 50 m geschrumpft ist. Es wurden pro Stunde zwischen 6 und 9 Explosionen beobachtet. Sie förderten Asche bis auf 4500 m Höhe. es sieht so aus, als würde die Aktivität fluktuieren und es könnte sich ein Paroxysmus aufbauen. Solche Ausbrüche gab es früher öfters am Fuego, doch die Serie häufiger Paroxysmen endete im Jahr 2018 als ein besonders starke Ausbruch pyroklastische Ströme erzeugte und große Zerstörungen anrichtete. Bei dieser Eruption scheint sich der Fuego verausgabt zu haben, doch inzwischen hat sich neues Magma angesammelt, so dass es einen neuen Paroxysmus geben könnte.

Jetzt registriert MIROVA eine hohe Thermalstrahlung mit 851 MW Leistung. Das Zehnfache von heute Morgen! INSIVUMEH hat ein Sonderbulletin herausgebracht, nachdem der Lavastrom nun 300 m lang ist. Zudem gibt es strombolianische Eruptionen, die glühende Tephra 200 m hoch auswerfen. Es entstehen Schuttlawinen und es droht ein Waldbrand. Tendenziell ist ein leichter Tremor-Anstieg festzustellen. Er deutet an, dass weiteres Magma aufsteigt. Die Zeichen sehen so aus, als ob sich der Fuego tatsächlich auf einen neuen Paroxysmus vorbereitet. Die Chancen dafür stehen nicht schlecht und die nächsten Stunden werden zeigen, ob sich die Befürchtung bewahrheiten wird. Was den Vulkanspotter freut, ist für die Menschen vor Ort eine ernste Bedrohung. Die entstehen pyroklastischer Ströme stellt dabei eine große Gefahr dar.

Manam mit thermischen Signal

Staat: PNG | Koordinaten: -4.08; 145.04 | Eruption: Effusiv

Auch am Manam auf Papua Neuguinea wird eine moderate Wärmestrahlung registriert. Sie erreicht eine Leistung von 59 MW. Sie kommt aus dem zentralen Kraterbereich und signalisiert, dass Magma im Fördersystem steht. Eventuell akkumulierte sich glühende Lava im Krater. Dies könnte in Form von glühender Tephra geschehen, oder als kurzer Lavastrom/Dom. Augenzeugenberichte aus der entlegenen Region sind rar, daher kann man derzeit nur über die Geschehnisse spekulieren. Der Ukraine-Krieg und die enorm steigenden Energiepreise fördern das Reisen nicht gerade, und so werden wir uns auf authentische Berichte wohl noch eine Weile gedulden müssen, selbst wenn die Pandemie immer weiter in den Hintergrund tritt.

Popocatepetl mit Ascheeruption

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62| Eruption:  Vulcanianisch

Um es Vorweg zunehmen: eine nennenswerte Thermalstrahlung wurde vom Popocatepetl nicht gemeldet. Dafür gibt es aber wieder häufiger Aschewolken, die vom VAAC detektiert werden. Gestern gab es Asche, die bis auf einer Höhe von 6100 m aufgestiegen ist. Es wurde Tremor mit einer Dauer von 1265 Minuten registriert, eine weitere Steigerung gegenüber dem Vortag. Ich vermute, dass im Krater bald wieder ein Lavadom wachsen wird.

Sangay mit hoher Thermalstrahlung

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Eruption: Vulcanianisch

Um noch ein wenig bei der Auswertung der weltweiten vulkanischen Wärmeemissionen zu bleiben: auch der Sangay ist heiß! Hier beläuft sich die Wärmestrahlung auf 644 MW. Der Wert passt zu den Spitzenwerten der letzten Wochen. Der Vulkan ist effusiv und explosiv aktiv. Frequente Explosionen fördern Vulkanasche bis auf 6400 m Höhe. Der Wind kommt aus Richtung Nordosten.

Vulkan-News 14.02.22: Ätna

  • Schöner Zeitraffer vom Ätna-Paroxysmus
  • Der Manam stößt Asche aus
  • Okinawa hat ein Bimsproblem
  • In Japan eruptierte der Sakurajima
  • Der Taal bleibt seismisch aktiv

Ätna: schöner Zeitraffer des letzten Paroxysmus

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Strombolianisch

Die Kollegen von EtNative haben einen schönen Zeitraffer des letzten Paroxysmus online gestellt. Darauf ist sehr schön die Entwicklung des Ausbruchs zu sehen. Der Paroxysmus vom Donnerstag war ein starker Vertreter seiner Art, und verursachte große morphologische Veränderungen am Neuen Südostkraterkegel. Das Kerbtal in der Südflanke hat sich deutlich vergrößert und die Kraterwand wurde erodiert.

Einstweilen verabschiedet sich der Tremor langsam aus dem „gelben“ Bereich und macht sich auf seine Reise Richtung Grün. Dennoch scheint der Ofen nicht ganz aus zu sein, denn das LGS meldete gestern 9451 Infraschallereignisse, die überwiegend einen schwachen Akustischen Druck von bis zu 2,54 Pa erzeugten. Diese Ereignisse deuten auf schwache Explosionen im Fördersystem hin.

Manam mit Aschewolke

Staat: PNG | Koordinaten: -4.08; 145.04 | Eruption: Asche-Eruption

Der Inselvulkan in Papua Neuguinea emittiert wieder Vulkanasche. Das VAAC detektierte eine Aschewolke in einer Höhe von 2400 m. In den vergangenen Monaten kam es immer wieder zu kleinen Eruptionen, ohne dass ein Paroxysmus folgte.

Okinawa mit Bims an der Küste

Staat: Japan | Koordinaten: 24.28141.48 |Eruption: Surtseyanisch

Die südjapanische Insel Okinawa kämpft mit einem massiven Bimssteinproblem. Entlang der Küstenlinie sammelt sich immer mehr schwimmender Bimsstein an und lagert sich an den Stränden ab. Das Material stammt von dem submarinen Vulkan Fukutoku-Okanoba, der im August letzten Jahres eruptierte und eine temporäre Insel aufbaute. Sie wurde mittlerweile wieder abgetragen. Experte der Ryukyu-Universität gehen davon aus, dass der Höhepunkt der Bimssteinverfrachtung nun überschritten ist.

Sakurajima mit Eruptionen

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Asche-Eruption

Um ein wenig in dem wunderschönen Japan zu verweilen, folgt noch eine Meldung vom Kirschblüteninsel-Vulkan. Der Sakura-jima eruptierte gestern 2 Mal und blies seine Aschewolken bis auf einer Höhe von 2400 m. Der Wind verfrachtete sie in Richtung Südwesten.

Taal: Seismik und Gasausstoß erhöht

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Auf den Philippinen sieht es nicht nach einer nachhaltigen Entspannung der Lage am Taal aus, obwohl seit Monaten Deflation gemessen wird. Gestern wurden in der Caldera 33 vulkanisch bedingte Erdbeben festgestellt. Der Schwefeldioxid-Ausstoß betrug 10.270 Tonnen am Tag. Aus dem Kratersee von Vulcano Island stieg eine 1500 m hohe Dampfwolke aus. Das Wasser ist turbulent und es wird vom Aufstieg heißer Fluide berichtet. Phreatische Eruptionen sind jederzeit möglich.

Vulkan-News 11.01.21: Sangay

  • Der Sangay fördert Vulkanasche und emittiert Wärmestrahlung
  • Der Karymsky ist wieder aktiv geworden
  • Die strombolianischen Eruptionen am Lewotolok gehen weiter
  • Am Manam scheint ein Lavastrom zu fließen
  • Im Krater des Nyiragongos akkumuliert sich weiterhin Lava

Sangay mit neuen Beobachtungen

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Eruption: Vulcanianisch

Der ecuadorianische Vulkan Sangay emittiert eine Wärmestrahlung mit 414 MW Leistung. In der Nacht betrug der Wert 709 MW. Die Wärmestrahlung geht von Lavaströmen aus. Das VAAC meldet Vulkanasche in 6400 m Höhe.

In der letzten Woche unternahmen Vulkanologen von IGEPN einen Hubschrauberflug über den Vulkan. Dabei entdeckten sie 3 aktive Schlote, die strombolianisch aktiv waren. Zudem förderten 2 der Schlote Lavaströme, die durch Schluchten in der Nord- und Südostflanke flossen. Mit Hilfe von Wärmebildkameras wurden Maximaltemperaturen von 645°C gemessen. Offenbar gibt es keinen aktiven Lavadom mehr im Südkrater.

Der Sangay ist ein aktiver Schichtvulkan in den Anden von Ecuador. Er ist Teil des Sangay-Nationalparks und wurde 1983 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt. Der Berg ist 5.230 Meter hoch und hat einen breiten Krater, der mit einem Durchmesser von etwa 1,5 Kilometern eine der größten Calderen in den Anden bildet.

Der Sangay ist bekannt für seine häufigen Ausbrüche, die oft explosiv sind und Asche, Gas und Lava ausstoßen können. Seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1628 hat der Sangay mehr als 25 größere Eruptionen erlebt. Trotz seiner Aktivität liegt der Vulkan in einem abgelegenen Gebiet und stellt keine direkte Gefahr für die umliegenden Gemeinden dar. Allerdings beeinflussen die Ablagerungen von Schlammströmen (Lahare) den Verlauf von Flüssen und Bächen am Fuß des Vulkans. Teilweise entstand ein natürlicher Schüttdamm, hinter dem sich das Wasser anstaute. Beim Bruch des Damms ströme eine Flutwelle einen größeren Fluss hinab. Im Extremfall könnten hierdurch Menschen gefährdet werden. Jedenfalls wird die Hydrologie der Region beeinflusst, was sich auf die Lebewelt auswirken kann. Der Sangay entwässert in Richtung des Amazonasbeckens und gilt als wichtiges Wasserreservoire, da sich an seinem Gipfel ein Gletscher befindet.

Karymsky wieder aktiv geworden

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048, 159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

Auf Kamtschatka wurde der Vulkan Karymsky wieder aktiv. Zuletzt war er im Oktober so richtig munter. Das VAAC meldet Vulkanasche in einer Höhe von 4900 m. Die Aschewolke wurde vom Wind in Richtung Südwesten verfrachtet. Der entlegenen Vulkan eruptiert meistens in Serien. Früher galt er über mehrere Jahre hinweg als daueraktiv.

Lewotolok mit Aschewolke

Staat: Indonesien | Lokation: -8.272, 123.505| Eruption: Strombolianisch

Auf der indonesischen Insel Lembata macht der Lewotolok weiter von sich Reden. Das VAAC registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 2133 m Höhe. Das VSI meldete innerhalb von 6 Stunden 13 explosive Eruptionen. Außerdem wird Tremor registriert.

Manam mit Wärmestrahlung

Staat: PNG | Koordinaten: -4.08; 145.04 | Eruption: Paroxysmus

Der Inselvulkan Manam liegt in der Bismarcksee, vor der Küste von Papua Neuguinea. MIROVA registrierte eine Wärmestrahlung, die vom Manam ausgeht. Sie hat eine Leistung von 139 MW. Gestern wurden 257 MW gemessen. Meldungen über Aschewolken liegen nicht vor. Daher ist es wahrscheinlich, dass die Wärmestrahlung von einem Lavastrom ausgeht. Der Vulkan neigt zu Paroxysmen.

Nyiragongo wärmt sich auf

Staat: DRK | Koordinaten:-1.52, 29.25 | Eruption: Lavasee

Vom Nyiragongo im Kongo geht ebenfalls eine hohe Wärmestrahlung aus. Sie beläuft sich auf 220 MW und stammt von einer Lava-Ansammlung im Krater. Bis jetzt handelt es sich hierbei um einen sekundären Lavasee, der noch nicht über eine eigene Zirkulation verfügt, sondern von einem Schlot außerhalb der Lava-Ansammlung gespeist wird. Am Nachbarvulkan Nyamuragira wird ebenfalls eine kleinere thermische Anomalie beobachtet.

Vulkan-News 09.01.22: Wolf

Wolf-Vulkan: Eruption geht weiter

Staat: Ecuador | Koordinaten: 0.032-91.332 | Eruption: Spalteneruption

Die Spalteneruption am Wolf-Vulkan auf der Galapagos-Insel Isabela geht weiter. Das VAAC detektiert weiterhin eine Schwefeldioxid-Wolke über der Insel. MIROVA meldete heute Nacht eine extreme thermische Strahlung mit 23116 MW Leistung. Sie verringerte sich im Tagesverlauf auf 572 MW. Sehr wahrscheinlich gab es eine dünne Wolkenschicht, die das Signal abschwächte.

In den jüngsten Medienberichten heißt es, dass die Lavaströme im Süden des Vulkans fließen und weit von den Gebieten bedrohter Tierarten entfernt sind. Endemische Arten wie Schildkröten und der Rosa Leguan sind derzeit nicht gefährdet.

Manam mit thermischen Signal

Staat: PNG | Koordinaten: -4.08; 145.04 | Eruption: Paroxysmus

Der Vulkan Manam emittiert eine hohe Wärmestrahlung mit einer Leistung von 166 MW. Sie könnte von einem zähen Lavastrom im Kraterbereich stammen. Möglicherweise bereitet sich der Vulkan auf einen Paroxysmus vor. Der Inselvulkan liegt in der Bismarck-See vor der Küste von Papua Neuguinea.

Merapi: Pyroklastischer Strom

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Heute ging am Merapi auf Java ein Pyroklastischer Strom ab. Laut der indonesischen Bergbaubehörde hatte er eine Gleitstrecke von 2500 m. Diese Strecke legte der Strom in 204 Sekunden zurück. Das zugehörige seismische Signal hatte eine Maximal-Amplitude von 31 mm. Das VSI registrierte gestern 127 Schuttlawinen. Die Seismizität hat wieder nachgelassen. Dennoch wurden einige vulkanisch bedingte Erdbeben aufgezeichnet.

Sangay: Thermisches Signal ist hoch

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Eruption: Vulcanianisch

Auch der ecuadorianische Vulkan Sangay emittiert eine hohe Wärmestrahlung. Sie betrug heute Morgen 756 MW. Zudem detektierte das VAAC Vulkanasche in einer Höhe von 6100 m. Es könnte sein, dass ein Pyroklastischer Strom abging. Sie entstehen am Sangay häufig durch Kollaps-Ereignisse an einem Lavastrom auf der Südflanke des Vulkans.

Vulkan-Update 22.12.21: Manam

Während am Manam weitere Aschewolken detektiert wurden, kühlt der Lavasee im Kilauea wieder ab. Aschewolken gab es auch am Sakurajima und Shiveluch. Die Daten auf Vulcano sind leicht rückläufig.

Kilauea ohne Lavasee

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Seit gestern Abend nahm die Aktivität am Kilauea wieder ab. Aktuell sieht man keinen Lavasee mehr im Krater. Ob es diesmal zu einem Ende der Eruption kommt ist ungewiss, da der Vulkan seit einigen Tagen ein On-Off-Spiel treibt.

Manam: Weitere Aschewolke

Staat: PNG | Koordinaten: -4.08; 145.04 | Eruption: Paroxysmus

Auch heute meldete das VAAC Darwin eine Aschewolke, die vom Manam in PNG ausging. Sie erreichte eine Höhe von 4900 m. Mittlerweile hat sich die Wolke allerdings aufgelöst. Das könnte ein Indiz dafür sein, dass es sich um eine Paroxysmale Eruption gehandelt hat, deren Hochphase gestern stattfand.

Sakurajima eruptierte

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Asche-Emissionen

Auf der japanischen Insel Kyushu ist der Sakurajima wieder ausgebrochen. Der Vulkan eruptierte eine Aschewolke, die eine Höhe von 2400 m erreichte und Richtung Südosten driftete. Eine erste Eruption gab es bereits vorgestern.

Shiveluch mit Asche

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

Gestern meldete das VAAC Tokio eine Aschewolke, die vom Shiveluch auf Kamtschatka ausging. Sie erreichte eine Höhe von 4900 m und wurde vom Wind in nordwestlicher Richtung verfrachtet. Sehr wahrscheinlich war die Eruption mit der Aktivität am Lavadom assoziiert.

Vulcano: Daten leicht rückläufig

Staat: Italien | Lokation: 14.87 ; 38.50 | Eruption: Fumarolisch

Das INGV veröffentlichte sein wöchentliches Bulletin zum Vulcano (Liparische Inseln). Die Daten weisen noch erhöhte Werte auf, zeigen überwiegend aber eine leicht rückläufige Tendenz. Das gilt sowohl für die Gasemissionen, als auch für die Fumarolen-Temperaturen und die Seismizität. Dennoch ist die Gefahr phreatischer Eruptionen nicht gebannt. Ob es langfristig zu einer magmatischen Eruption kommen wird, lässt sich aktuell nicht prognostizieren. Meiner Meinung nach bedarf es dazu weiteren Magmenaufstieg, der sich in den Daten zeigen wird.

Vulkan-Update 21.12.21: Manam, Hunga-Tonga

Am Manam in PNG gab es eine größere Eruption. Der Ausbruch in Tonga geht weiter und es gibt neue Daten zur Campi Flegrei.

Manam eruptiert Aschewolke

Staat: PNG | Koordinaten: -4.08; 145.04 | Eruption: Paroxysmus

Das VAAC meldete heute Mittag eine Aschewolke, die vom Vulkan Manam in Papua Neuguinea ausgeht. Sie erreicht eine Höhe von 35.000 Fuß, was umgerechnet gut 10.700 m entspricht. Die Vulkanasche driftete in Richtung Süden. MIROVA registriert eine moderate Wärmestrahlung mit einer Leistung von 21 MW. Bereits in der letzten Woche wurde ein deutlicher Anstieg der Seismizität registriert und vor einer bevorstehenden Eruption gewarnt. Vergleichbar hohe Aschewolken wurden in den letzten Jahren am Manam oft im Zuge von  Paroxysmen gefördert.

Hunga-Tonga Ha’apai eruptiert weiter

Staat: Tonga | Koordinaten: -20.545; -175.393 | Eruption: Explosiv

Vom entlegenen Inselvulkan in Tonga gingen weitere Eruptionen aus. Heute Nachmittag wurde eine Eruptionswolke gemeldet, die bis auf einer Höhe von 16 km aufstieg. Auf dem zugehörigen Bild erkennt man, dass der Ausbruch überwiegend Dampf aufstiegen ließ. Sehr wahrscheinlich fand die Eruption unter Wassereinwirkung statt, oder lief sogar submarin ab. Das VAAC Wellington meldete zuletzt Vulkanasche in einer Höhe von gut 12.000 m.

Campi-Flegrei: Inflation hält an

Staat: Italien | Koordinaten: 40.826, 14.138 | Eruption: Fumarolisch

Das INGV-Napoli veröffentlichte heute Mittag seinen neuen Wochenbericht der vergangen Woche. Die Forscher detektierten 53 Erdbeben, die sich überwiegend im Bereich der Mikroseismizität bewegten. Interessant ist, dass weiterhin eine Bodenhebung registriert wird. Sie begann im Jahr 2011 und summierte sich auf 82,5 cm. Die monatliche Hebungsrate liegt bei 10 mm, mit einer Toleranz von 2 mm. Die Gastemperatur an der Hauptfumarole von Pisciarelli lag bei einem Durchschnittswert von 95°C. Die restlichen Werte waren unauffällig.

Vulkan-News 16.12.21: Davidof, Stromboli

Der Aleuten-Vulkan Davidof könnte erwachen. Manam und Suwanose-jima eruptieren Aschewolken. Der Stromboli glänzte gestern durch Lavaspattering.

Davidof mit erhöhter Seismizität.

Staat: USA | Koordinaten: 51.95178.33 | Eruption: Tremor

Im Westen der Aleuten könnte der Vulkan Davidof erwachen, denn es wurde eine signifikante Zunahme der Seismizität festgestellt. Wann der Vulkan zuletzt eruptierte ist nicht bekannt. Der letzte Ausbruch könnte mehr als 10.000 Jahre her sein, womit der Vulkan als inaktiv eingestuft werden würde. Das stärkste Erdbeben unter dem Vulkan brachte es auf M 4,2. Das AVO erhöhte die Warnstufe auf „gelb“

Manam mit Aschewolke

Staat: PNG | Koordinaten: -4.08; 145.04 | Eruption: Tremor

In Papua Neuguinea eruptierte der Manam eine kleine Aschewolke. Sie erreichte eine Höhe von 2400 m und wurde in südlicher Richtung verfrachtet. Anfang der Woche wurde vor einer möglichen Eruption gewarnt, weil Tremor und Seismizität anstiegen. Die aktuelle Aschewolke kann aber kaum das Endergebnis des Tremoranstieges sein.

Stromboli: Lavaspattering in Schüben

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Gestern Abend berichtete ich im Update über eine Phase intensiven Lavaspatterings am Stromboli. Die Eruptionen kamen praktisch im Sekundentakt und standen knapp davor eine kleine Lavafontäne zu bilden. Die Aktivität erinnerte mich ein wenig an jene des Vulkans Pacaya, die ich im Januar 2019 beobachten konnte. Die Aktivitätsphase endete gegen 19.45 Uhr. Heute Morgen sprotzt aus dem gleichen Schlot nur etwas Lava im Minutentakt. Die Bocce befindet sich am Fuß eines Hornitos, der sich am Rand des nordöstlichen Kratersektors gebildet hat. Die Messdaten sind ansonsten relativ unauffällig und der Aktivitätsstatus des Strombolis steht auf medium. Dennoch bin ich der Meinung, dass das intensive Lavaspattering eine größere Eruption ankündigen könnte, die sich vielleicht erst in einigen Wochen manifestieren wird. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn es weitere Schübe der beschriebenen Aktivität geben sollte. Stay tuned!

Suwanose-jima eruptiert strombolianisch

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

In Japan ist der Suwanose-jima wieder ziemlich aktiv und eruptiert strombolianisch. Zwischendurch gibt es auch stärkere Eruptionen, die Vulkanasche bis auf einer Höhe von 3400 m aufsteigen lassen. Die Aschewolken driften in südlicher Richtung. Seit Dienstag brachte das VAAC 10 VONA-Warnungen zum Suwanose-jima heraus.