Vulkan-News am 01.07.22: Indonesien

Paluweh mit VONA-Meldung und Seismik

Staat: Indonesien| Koordinaten: -8.32, 121.71 | Eruption: Unbekannt

Heute ist in Indonesien einiges los. Das VAAC Darwin brachte VONA-Warnungen über Aschewolken heraus, die von 6 verschiedenen Vulkanen ausgingen. Bei den meisten Feuerbergen handelt es sich um gute Bekannte, die in den letzten Wochen regelmäßig in den News vertreten waren, doch einen Neuzugang kann ich heute melden: die Rede ist vom Paluweh, der auch unter dem Namen Rokatenda bekannt ist. Der Vulkan bildet die Insel Palu’e, die wenige Kilometer nördlich von Flores liegt. Das VAAC meldete eine Aschewolke, die bis zu 2730 m Höhe aufgestiegen sein soll und in Richtung Südwesten driftete. Der Alarmstatus wurde auf „gelb“ erhöht. Ich überprüfte die Sentinel-Satellitenfotos der letzten Tage und konnte kein thermisches Signal ausmachen. Der Dom am Vulkangipfel zeigt sich kalt. Inzwischen wurde die VONA-Meldung auch eingeschränkt, indem man glaubt, dass es sich um einen Fehlalarm handelte, der von einer normalen Wetterwolke ausgelöst wurde. Dennoch werden am Paluweh vulkanisch-bedingte Erdbeben registriert. Meistens sind es 4-6 Erschütterungen am Tag. Einige der Beben liegen sehr flach. In Spitzenzeiten wurden bis zu 16 Erschütterungen festgestellt. Man kann noch nicht von einer seismischen Krise sprechen, die einen unmittelbar bevorstehenden Vulkanausbruch ankündigt, dennoch zeigen sie, dass sich magmatische Fluide im Untergrund bewegen. Die Fluide gehen wahrscheinlich von einem tiefer gelegenen Magmenkörper aus. Die Aktivität könnte sich schnell steigern, sodass man dort tatsächlich eine Eruption erlebt.

Die letzten größeren Eruptionen am Paluweh gab es  während der Eruptionsphase 2012-2013. Damals wuchs der Lavadom und es wurden pyroklastische Ströme generiert. Bei einem größeren Domkollaps flossen die Glutwolken in Richtung Norden und erreichten ein Dorf in Küstennähe. 6 Menschen fanden den Tod. Entsprechend besorgt reagieren die Inselbewohner auf ein mögliches Erwachen ihres Inselvulkans.

Bei den anderen VONA-Meldungen zu den indonesischen Vulkanen sind die Eruptionen allerdings gewiss. Allen voran ist es Anak Krakatau, der aktiv bleibt und Vulkanasche eruptiert.


Anak Krakatau mit Aschewolke

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Eruption: Ejektiv

Die letzte VONA-Nachricht über den Krakatau meldete Vulkanasche in 1000 m Höhe. Beim VSI wird diese Höhe bestätigt. Die entsprechende Eruption erzeugte ein seismisches Signal von fast 3 Minuten Dauer und mit einer Amplitude von 24 mm. Die Seismizität der letzten Woche fluktuiert stark, ist aber auf dem höchsten Stand der vergangenen 3 Monate. Vorgestern wurden gut 80 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Mit weiteren Eruptionen ist zu rechnen.


Lewotolok mit strombolianischen Eruptionen

Staat: Indonesien | Lokation: -8.272, 123.505| Eruption: Strombolianisch

Gestern wurden am Lewotolok 35 Eruptionen gezählt zudem gab es 46 Tremorphasen. Ihre Anzahl nimmt ab. Laut VAAC stieg Vulkanasche bis auf eine Höhe von 2400 m auf und wurde vom Wind in Richtung Südwesten verfrachtet. Der Vulkan befindet sich auf Lembata, einer Insel die östlich von Flores liegt und somit befindet sich der Paluweh in relativer Nähe. Recht Nahe liegt auch der Batu Tara auf Komba Island. Er zeigt uns aber die kalte Schulter.

Heißer geht es an den Vulkanen Dukono, Ibu und Semeru zu, die praktisch täglich Vulkanasche ausstoßen und für die restlichen VONA-Meldungen Indonesiens verantwortlich waren.

Vulkan-News 26.06.22: Indonesien

In Indonesien sind nach wie vor mehrere Vulkane aktiv und eruptieren frequent, oder in Phasen. Heute will ich näher auf die Eruptionen von Anak Krakatau und Lewotolok eingehen.

Anak Krakatau mit Steigerung der Seismizität

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Eruption: Asche-Emissionen

Der Anak Krakatau liegt im Sunda Strait zwischen den indonesischen Inseln Sumatra und Java. Das VSI registrierte gestern 4 Eruptionen, bei denen Vulkanasche bis auf einer Höhe von 560 m aufstieg. Zudem erkennt man auf einem nächtlichen Webcambild, dass rotglühende Tephra ausgestoßen wurde. Die Explosionen erzeugten seismische Signale mit einer Maximal-Amplitude von 54 mm und 60 Sekunden Dauer. Während man die Eruptionen noch als schwach einstufen kann, kann man das von der Anzahl vulkanisch bedingter Erdbeben nicht behaupten. Die Seismografen registrierten nicht nur 14 vulkanotektonische Erschütterungen, sondern 225 Erdbeben mit niedrigen Frequenzen. Diese Erdbeben stehen im Zusammenhang mit Fluidbewegungen im Untergrund. Bei diesen Fluiden kann es sich um Magma handeln, oder um vulkanische Gase und Lösungen. Bereits am Vortag gab es einen deutlichen Anstieg der Seismizität, als über 200 Beben registriert wurden. Heute sieht es allerdings so aus, als wäre der Schub bereits vorbei. Sollten die Beben tatsächlich durch Magmenbewegungen ausgelöst worden sein, dann könnten in den nächsten Tagen stärkere Eruptionen folgen.

Auf einem Sentinel-Satellitenfoto vom 23. Juni erkennt man eine thermische Anomalie im Krater des Inselvulkans. Die große halbkreisförmige Anomalie, die ich zuletzt als Lavadom interpretiert hatte, ist abgekühlt und emittiert keine Wärmestrahlung mehr. Zuletzt konnte man sie auf Sattelitenbildern sehen die am 8 Juni aufgenommen wurden.

Anak Krakatau ist ein junger Vulkan, der das Licht der Welt erst vor fast 100 Jahren erblickte. Seitdem durchlebte der Vulkan mehrere Zyklen, bei denen er durch Kollaps-Ereignissen wieder deutlich an Höhe verlor. Zuletzt geschah das im Jahr 2018. Damals geriet der Krater unter die Wasserlinie des Ozeans. Seitdem wächst der Kegel erneut.


Lewotolok mit Eruptionen

Staat: Indonesien | Lokation: -8.272, 123.505| Eruption: Strombolianisch

Der Lewotolok liegt ein gutes Stück vom Krakatau entfernt und befindet sich an der Küste der Insel Lembata. Mittlerweile kann man den Vulkan als daueraktiv einstufen, da er täglich eruptiert und strombolianisch aktiv ist. Vor 2 Tagen gab es eine besonders schöne Eruption, die glühende Tephra über den Kraterrand auswarf. Der Vulkanausbruch dauerte 61 Sekunden und erzeugte ein seismisches Signal mit 34 mm Amplitude. Gestern wurden 33 Eruptionen beobachtet. Die Seismizität ist hoch. Es wurden 112 Tremorphasen registriert. Auch ein Tornillo-Signal wurde aufgefangen. Es sieht nicht so aus, als hätten der Vulkan vor ruhiger zu werden.

Vulkan-News 02.06.22: Lewotolok

Dempo mit phreatischer Explosion

Staat: Indonesien | Koordinaten: -4.00; 103.10 | Eruption: Asche

Bereits am 31 Mai kam es zu einer phreatischen Eruption am indonesischen Vulkan Dempo. Bereits im Januar wurde die Alarmstufe auf „gelb“ erhöht, da es vulkanotektonische Beben unter de Vulkan gab. Auf Sumatra fürchtet man, dass sich der Dempo auf eine größere Eruption vorbereiten könnte.


Lewotolok mit Lavastrom

Staat: Indonesien | Lokation: -8.272, 123.505| Eruption: Strombolianisch

Der Vulkan auf der indonesischen Insel Lembata eruptiert weiter, änderte gestern seinen Eruptionscharakter. Anstatt nur strombolianische Eruptionen zu erzeugen, begann der Vulkan effusiv tätigt zu werden und stießt einen kurzen Lavastrom aus. Die Seismizität war erhöht. Neben zahlreichen Tremorphasen und vulkanotektonischen Erdbeben wurden 2 Tornillos registriert.


Manam mit Eruptionen

Staat: PNG | Koordinaten: -4.08; 145.04 | Eruption: Asche

In Papua Neuguinea gab es eine Ascheeruption am Inselvulkan Manam. Die Eruptionswolke erreichte eine Höhe von 3000 m und wurde vom Wind in Richtung Westen verfrachtet. Es könnte das Vorspiel zu einem Paroxysmus sein.


Ulawun mit Ascheeruptionen

Staat: Papua Neuguinea | Koordinaten: -5.05, 151.33 | Eruption: Ascheeruption

Noch eine Meldung aus PNG betrifft den Ulawun, der eine kleinere Aschewolke eruptierte. Sie stieg gestern Abend bis auf einer Höhe von 2400 m auf und driftete in Richtung Nordwesten. Es gab eine VONA-Warnung, die inzwischen aufgehoben wurde.

Vulkan-News 30.04.22: Lewotolok

Staat: Indonesien | Lokation: -8.272, 123.505| Eruption: Strombolianisch

Zusammenfassung:

  • Der Lewotolok ist strombolianisch daueraktiv
  • Gestern wurden 30 Eruptionen aufgezeichnet
  • Der Tremor ist erhöht und fluktuiert in Phasen
  • Der Alarmstatus steht auf „3“

Lewotolok strombolianisch aktiv

Der Lewotolok liegt auf der indonesischen Insel Lembata und befindet sich in einer Phase strombolianischer Daueraktivität. Das VSI detektierte gestern 30 Eruptionen. Sie dauerten zwischen 28 und 183 Sekunden. Darüber hinaus ereigneten sich 54 starke Entgasungen. Es wurden 43 Tremorphasen aufgezeichnet, sowie 1 vulkanotektonisches Erdbeben.

Das VAAC Darwin meldete heute eine Aschewolke, die in 2100 m Höhe westwärts driftet. Das entspricht einer Höhe von 700 m über dem Krater. In den ersten 6 Tagesstunden wurden bereits 11 Eruptionssignale und genauso viele Tremor-Signale aufgefangen. Bei 3 Tremorphasen handelte es sich um harmonischen Tremor. Es bewegen sich magmatische Fluide im Untergrund.

Schaut man sich das Histogramm der seismischen Signale an, dann erkennt man, dass die Häufigkeit der Ereignisse einem wellenförmigen Muster folgt, von dem überwiegend der nicht harmonische Tremor betroffen ist. Das Magma scheint in Schüben aus größeren Tiefen aufzusteigen und sich in einem flachen Magmen-Reservoir unter dem Vulkan zu sammeln. Es ist nicht ausgeschlossen, dass es zu größeren Eruptionen kommen wird.

Alarmstatus des Vulkans Lewotolok steht auf  Level „3“

Der Alarmstatus des Lewotolok steht auf „3“. Es gibt eine 3 km Sperrzone um den Kraterbereich und das PVMGB fordert die Menschen auf, sich dem Vulkan nicht zu nähern. Zudem wird vor den Gefahren des Vulkans gewarnt. Die Gemeinde von Jontona Village sollte sich immer der potenziellen Gefahr von Schutt-Lawinen bewusst sein. Sie könnten von heißen Wolken aus dem südöstlichen Teil des Kraters begleitet werden. Ich interpretiere diese Aussage so, dass pyroklastische Ströme entstehen könnten.

Lembata gehört zu den Kleinen Sundainseln und wird von Touristen ehr selten angesteuert. Fotografisch gesehen, gleicht der Vulkan einem weißen Fleck. Der Lewotolok begann im November 2020 mit seiner eruptiven Tätigkeit. Die initiale Eruption brachte es auf einen VEI 2. Aschewolken steigen mehrere Kilometer hoch auf.

Vulkan-Kurzmeldungen am 11.03.22

  • Lewotolok in Eruption
  • Semeru bleibt aktiv
  • Suwanose-jima eruptiert Aschewolken

Lewotolok mit Aschewolke

Staat: Indonesien | Lokation: -8.272, 123.505| Eruption: Strombolianisch

Eine Meldung vom VAAC handelt vom indonesischen Vulkan Lewotolok. Hier wurde eine Aschewolke in einer Höhe von 2400 m detektiert. Der Wind wehte sie in Richtung Südwesten. Das VSI meldete 10 Eruptionen und 23 Entgasungen. Es wurden 10 Tremorphasen festgestellt. Dabei handelte es sich um nicht-harmonischen Tremor.

Semeru mit weiteren Eruptionen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption: Pyroklastischer Strom

Der Semeru auf Java ist weiterhin ejektiv aktiv und fördert Asche, die bis auf einer Höhe von 4000 m aufsteigt und gen Westen driftet. In den ersten 6 Tagesstunden wurden 12 Eruptionen vom VSI registriert.

Suwanose-jima stößt Asche aus

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Im Süden Japans ist der Suwanose-jima weiter aktiv und eruptiert Aschewolken. Laut VAAC Tokio steigen diese bis auf einer Höhe von 2133 m auf und driften sowohl in nördlicher, als auch in südliche Richtung. Die Seismizität ist vergleichsweise gering.

Vulkan-News 13.02.22: Indonesien

In Indonesien sind viele Vulkane aktiv, daher widme ich den heutigen Newsbericht ausschließlich Vulkanen des Inselstaates. 4 Vulkane sind dort auf Alarmstufe „orange“ und 18 auf „gelb“. 46 Vulkane stehen auf „grün“ und werden systematisch überwacht.

  • Am Ibu wurde eine Aschewolke detektiert
  • Der Lewotolok eruptiert weiter
  • Neue Fumarole am Tangkuban Parahu

Ibu mit Aschewolke

Staat: Indonesien | Lokation: 1.49, 127.63 | Eruption:  Dom

Der Vulkan Ibu liegt auf der indonesischen Insel Halmahera und gilt als daueraktiv. Seit Jahren wächst in seinem Krater ein Lavadom. Doch die Stärke der Eruption fluktuiert auch hier, so dass sich schwächere mit stärkeren Eruptionsphasen abwechseln. Darüber hinaus ist es oft vom Wetter abhängig, ob die Aschewolken gesehen werden. Gestern gab es auf jeden Fall eine freie Sicht auf den Vulkan und man konnte eine Aschewolke aufsteigen sehen. Zum Glück sind die Vulkanologen des VSI nicht auf die Sichtbarkeit des Vulkans angewiesen, denn die seismischen Sensoren arbeiten auch bei schlechtem Wetter. So werden täglich zahlreiche Erschütterungen detektiert, die den verschiedenen Erdbebenarten zuzuordnen sind. Gestern wurden 52 seismische Explosionssignale registriert. 26 Beben zeugten von Steinschlägen, bzw. Schuttlawinenabgängen. Hinzu kamen 16 Tremorphasen und 30 vulkanotektonische Erdbeben. Seit Dezember letzten Jahres hat die Anzahl der vulkanotektonischen Beben deutlich zugenommen. Sie zeugen von Magmenaufstieg und weiterem Domwachstum.

Lewotolok strombolianisch aktiv

Staat: Indonesien | Lokation: -8.272, 123.505 | Eruption: Strombolianisch

Auf Lembata ist es der Lewotolok der weiter strombolianisch aktiv ist. Das VSI meldete für gestern 70 Eruptionen, 90 Entgasungen, 46 Tremorphasen und 3 vulkanotektonische Erschütterungen. Der Vulkan ist hochaktiv und nähert sich den Spitzenwerten der letzten 3 Monate an.

Tangkuban Parahu mit Dampfaustritt

Staat: Indonesien | Lokation: -6.77, 107.60 | Eruption: Fumarolisch

Weniger entlegen als die vorangegangenen Vulkane liegt der Tangkuban Parahu auf Java: er befindet sich wenige Kilometer nördlich der Metropole Bandung und im Falle einer großen Eruption des Feuerbergs, läge die Stadt keinesfalls sicher. Daher ist es nicht verwunderlich, dass jede Regung des Vulkans argwöhnisch betrachtet wird und entsprechende Aufmerksamkeit in der lokalen Presse bekommt. So wird von einer neuen Fumarole im Krater berichtet, die eine Dampfwolke ca 100 m hoch ausstößt. Sehr wahrscheinlich hängt die Aktivität mit Änderungen im Hydrothermalsystem zusammen. Solche können verschiedenen Ursachen haben. Eine Möglichkeit ist, dass aufsteigendes Magma den Wärmefluss vergrößert und sich entsprechend auf das Hydrothermalsystem auswirkt. In den letzten Monaten war der Vulkan nur gering seismisch aktiv, mit sporadischen vulkanisch-bedingten Erdbeben. Anzeichen einer unmittelbar bevorstehenden Eruption lassen sich aus der Seismizität nicht ablesen. Der Alarmstatus steht weiterhin auf „grün“.

Vulkan-News 07.02.22: Ebeko

  • Auf der Kurileninsel Paramushir eruptiert der Ebeko
  • Am Kilauea gibt es regelmäßige DI-Events
  • Der Krakatau war gestern weiter aktiv
  • Der Lewotolok eruptiert strombolianisch
  • Vom Merapi gingen 3 Pyroklastische Ströme ab

Ebeko mit neuer Eruption

Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Eruption: Phreatisch

Auf der Kurileninsel Paramushir eruptiert der Ebeko wieder. Gestern wurde in unserer FB-Vulkangruppe ein neues Video einer Eruption geteilt. Zu sehen ist, dass eine Explosion eine kleine Asche-Dampf-Wolke erzeugte. Der Ausbruch könnte unter Wassereinfluss gestanden haben. Weitere Informationen liegen nicht vor, die offiziellen Kanäle erwähnen bis jetzt keine neue Eruption.

Die letzten Eruptionen, die bei KVERT gemeldet wurden stammten am 2. Februar vom Chikurachki im Süden von Paramushir. Momentan dampft dieser Vulkan nur.

Update: Eine neue Eruption konnte nicht bestätigt werden. Bei den als neu geteilten Aufnahmen handelt es sich um Bilder vom letzten Jahr.

Kilauea: Lavasee bleibt aktiv

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Der Lavasee im Halema’uma’u-Krater ist nun seit mehreren Tagen ohne Pause aktiv. Es werden regelmäßige Deflation-Inflation Events (DI-Events) aufgezeichnet. Die Intervalle zwischen den Ereignissen entsprechen wieder dem Rhythmus, wie vor der Leilani-Eruption. Der Lava-Ausstoß aus dem Westschlot im Halema’uma’u fluktuiert mit den DI-Events und auch der Spiegel des Lavasees hebt und senkt sich in diesem Rhythmus um bis zu 5 Meter. Ein Indiz für eine eigenständige Zirkulation des Lavasees. Während am unteren Südwestrift weiterhin Erdbeben registriert werden, bleibt es am Ostrift und dem Pu’u ‚O’o ruhig. An beiden Riftsystemen wird leichte Bodendeformation festgestellt.

Krakatau ist heute ruhiger

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Eruption: Strombolianisch

Gestern meldete das VSI 7 Eruptionen vom Anak Krakatau. Sie förderten Aschewolken, die Höhen zwischen 500 und 1500 m erreichten. Die Seismizität war niedrig und es wurde nur 1 vulkanotektonisches Beben aufgezeichnet. Die letzte-VONA-Warnung stammt von gestern Abend. Heute scheint die Eruption an Schwung verloren zu haben.

Lewotolok mit strombolianischen Eruptionen

Staat: Indonesien | Lokation: -8.272, 123.505| Eruption: Strombolianisch

Auf der indonesischen Insel Lembata bleibt der Lewotolok aktiv. Dem VSI gelang es gestern Nacht, eine schöne strombolianische Eruption zu fotografieren. Innerhalb von 6 Stunden wurden 4 Explosionen beobachtet. Die Seismizität ist erhöht und es wurden 8 Tremorphasen detektiert. Es sieht so aus, als würde der Vulkan aktiv bleiben.

Merapi erzeugte 3 Pyroklastische Ströme

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Gestern Nachmittag meldete das VSI 3 Pyroklastische Ströme, die vom Südwestdom des Vulkans Merapi abgingen. Zudem wurde eine Aschewolke bestätigt, die bis 600 m über Kraterhöhe aufstieg. Im Tagesverlauf wurden 154 Schuttlawinen gesichtet. Nachts hinterließen sie auf Fotos Glutspuren. Die Seismizität ist mit 4 Hybriderdbeben als gering einzustufen. Die Lavadome wachsen vergleichsweise langsam.

Vulkan-News 11.01.21: Sangay

  • Der Sangay fördert Vulkanasche und emittiert Wärmestrahlung
  • Der Karymsky ist wieder aktiv geworden
  • Die strombolianischen Eruptionen am Lewotolok gehen weiter
  • Am Manam scheint ein Lavastrom zu fließen
  • Im Krater des Nyiragongos akkumuliert sich weiterhin Lava

Sangay mit neuen Beobachtungen

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Eruption: Vulcanianisch

Der ecuadorianische Vulkan Sangay emittiert eine Wärmestrahlung mit 414 MW Leistung. In der Nacht betrug der Wert 709 MW. Die Wärmestrahlung geht von Lavaströmen aus. Das VAAC meldet Vulkanasche in 6400 m Höhe.

In der letzten Woche unternahmen Vulkanologen von IGEPN einen Hubschrauberflug über den Vulkan. Dabei entdeckten sie 3 aktive Schlote, die strombolianisch aktiv waren. Zudem förderten 2 der Schlote Lavaströme, die durch Schluchten in der Nord- und Südostflanke flossen. Mit Hilfe von Wärmebildkameras wurden Maximaltemperaturen von 645°C gemessen. Offenbar gibt es keinen aktiven Lavadom mehr im Südkrater.

Der Sangay ist ein aktiver Schichtvulkan in den Anden von Ecuador. Er ist Teil des Sangay-Nationalparks und wurde 1983 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt. Der Berg ist 5.230 Meter hoch und hat einen breiten Krater, der mit einem Durchmesser von etwa 1,5 Kilometern eine der größten Calderen in den Anden bildet.

Der Sangay ist bekannt für seine häufigen Ausbrüche, die oft explosiv sind und Asche, Gas und Lava ausstoßen können. Seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1628 hat der Sangay mehr als 25 größere Eruptionen erlebt. Trotz seiner Aktivität liegt der Vulkan in einem abgelegenen Gebiet und stellt keine direkte Gefahr für die umliegenden Gemeinden dar. Allerdings beeinflussen die Ablagerungen von Schlammströmen (Lahare) den Verlauf von Flüssen und Bächen am Fuß des Vulkans. Teilweise entstand ein natürlicher Schüttdamm, hinter dem sich das Wasser anstaute. Beim Bruch des Damms ströme eine Flutwelle einen größeren Fluss hinab. Im Extremfall könnten hierdurch Menschen gefährdet werden. Jedenfalls wird die Hydrologie der Region beeinflusst, was sich auf die Lebewelt auswirken kann. Der Sangay entwässert in Richtung des Amazonasbeckens und gilt als wichtiges Wasserreservoire, da sich an seinem Gipfel ein Gletscher befindet.

Karymsky wieder aktiv geworden

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048, 159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

Auf Kamtschatka wurde der Vulkan Karymsky wieder aktiv. Zuletzt war er im Oktober so richtig munter. Das VAAC meldet Vulkanasche in einer Höhe von 4900 m. Die Aschewolke wurde vom Wind in Richtung Südwesten verfrachtet. Der entlegenen Vulkan eruptiert meistens in Serien. Früher galt er über mehrere Jahre hinweg als daueraktiv.

Lewotolok mit Aschewolke

Staat: Indonesien | Lokation: -8.272, 123.505| Eruption: Strombolianisch

Auf der indonesischen Insel Lembata macht der Lewotolok weiter von sich Reden. Das VAAC registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 2133 m Höhe. Das VSI meldete innerhalb von 6 Stunden 13 explosive Eruptionen. Außerdem wird Tremor registriert.

Manam mit Wärmestrahlung

Staat: PNG | Koordinaten: -4.08; 145.04 | Eruption: Paroxysmus

Der Inselvulkan Manam liegt in der Bismarcksee, vor der Küste von Papua Neuguinea. MIROVA registrierte eine Wärmestrahlung, die vom Manam ausgeht. Sie hat eine Leistung von 139 MW. Gestern wurden 257 MW gemessen. Meldungen über Aschewolken liegen nicht vor. Daher ist es wahrscheinlich, dass die Wärmestrahlung von einem Lavastrom ausgeht. Der Vulkan neigt zu Paroxysmen.

Nyiragongo wärmt sich auf

Staat: DRK | Koordinaten:-1.52, 29.25 | Eruption: Lavasee

Vom Nyiragongo im Kongo geht ebenfalls eine hohe Wärmestrahlung aus. Sie beläuft sich auf 220 MW und stammt von einer Lava-Ansammlung im Krater. Bis jetzt handelt es sich hierbei um einen sekundären Lavasee, der noch nicht über eine eigene Zirkulation verfügt, sondern von einem Schlot außerhalb der Lava-Ansammlung gespeist wird. Am Nachbarvulkan Nyamuragira wird ebenfalls eine kleinere thermische Anomalie beobachtet.

Vulkan-News 04.01.22: Semeru

Am Semeru ging ein Pyroklastischer Strom ab. Der Cumbre Vieja zeigt Tremor und der Ol Doinyo Lengai emittiert Wärmestrahlung. Der Lewotolok eruptiert strombolianisch.

Cumbre Vieja: Kleiner Tremor

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Fumarolisch

Auf La Palma durften gestern die ersten Bewohner in ihre Häuser im Sperrgebiet zurückkehren. Doch ob der Ofen ganz aus ist, ist bis jetzt nicht hundertprozentig klar: heute Nacht begann eine neue Tremorphase. Die Amplitude ist gering, doch sie signalisiert, dass sich immer noch magmatische Fluide im Untergrund bewegen. Die restlichen Parameter sprechen bis jetzt aber nicht für eine Wideraufnahme der eruptive Tätigkeit.

Lewotolok mit Aschewolke

Staat: Indonesien | Lokation: -8.272, 123.505| Eruption: Strombolianisch

Auf der indonesischen Insel Lembata ist der Lewotolok weiter aktiv. Das VAAC registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 2100 m. Das VAAC meldete in den ersten 6 Tagesstunden 2 explosive Eruptionen. Auffällig ist, dass der nicht-harmonische Tremor zugelegt hat. Hier wurden heute Nacht 33 Tremorphasen festgestellt.

Ol Doinyo Lengai zeigt thermische Anomalie

Staat: Tansania | Koordinaten: -2.76 ; 39.91 | Eruption: Effusiv

Am tansanischen Vulkan Ol Doinyo Lengai ist wieder ein Hornito aktiv. Das geht aus einem Sentinel-Satellitenfoto hervor, dass eine kleine thermische Anomalie zeigt. Der Lengai ist nicht nur der Gottberg der Massai, sondern auch einer von 4 aktiven Vulkanen im Ostafrikanischem Riftvalley. Bei den beiden anderen Feuerbergen handelt es sich um den Erta Alé in Äthiopien und den Virunga-Vulkanen Nyamuragira und Nyiragongo. Bei Letzterem war im vergangenen Jahr der Lavasee ausgelaufen, doch nun wurde dort auch wieder Lava im Krater gesichtet.

Semeru mit Pyroklastischem Strom

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption: Lahar

Gestern Mittag ging am Semeru auf Java ein moderater Pyroklastischer Strom ab. Er erzeugte ein seismisches Signal mit einer Dauer von 1265 Sekunden und einer Maximalamplitude von 25 mm. Während die Amplitude noch vergleichsweise klein war, hielt die Aktivität ungewöhnlich lange an. Zudem wurden Schuttlawinen generiert und es gab mehrere explosive Eruptionen. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 4300 m. Das Wetter ist schlecht und visuelle Observierungen nur zeitweise möglich. Die Satelliten liefern auch nur eingeschränkt Bilder.