Lewotobi Lakilaki eruptiert Aschewolken Anfang Juni

Lewotobi Lakilaki ist sehr aktiv und eruptiert häufig Aschewolken

Der indonesische Vulkan Lewotobi Lakilaki ist aktuell sehr aktiv und eruptiert mehrmals täglich Aschewolken. Laut VAAC Darwin wurde Vulkanasche in gut 2500 m Höhe detektiert. Sie wird vom Wind in Richtung Nordwesten verdriftet und zieht somit über das Zentrum von Flores hinweg. Laut VSI steigt die Asche bis zu 1000 m über Kraterhöhe, was sich mit den VAAC-Angaben deckt.

Der Vulkan wurde Ende April aktiv und seitdem ist auch die Seismizität erhöht. Während vorgestern mehr als 50 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert wurden, waren es gestern knapp 25 vulkanotektonische Erdbeben.

Den Lewotobi kann man schnell mit dem namensähnlichen Vulkan Lewotolok verwechseln, der ebenfalls aktiv ist und auf der Nachbarinsel Lembata liegt. Auch der Lewotolok generierte explosive Eruptionen, die neben Aschewolken auch glühende Tephra förderten, die auf der Außenflanke des Kegels landeten. Die Seismizität des Lewotobi ist gering, sieh man mal von einer sehr hohen Zahl starker Entgasungen ab, die ebenfalls seismische Signale erzeugen.

Anders sieht es am Anak Krakatau aus. Der Inselvulkan im Sundastrait zwischen Java und Sumatra eruptiert momentan nicht, doch dafür steigerte sich gestern die Erdbebentätigkeit und es wurden mehr als 80 vulkanisch bedingte Erdbeben unterschiedlichen Typs detektiert. Es könnte sein, dass die Erdbeben einer neuen eruptiven Phase vorangehen, obwohl es in den letzten Monaten häufiger solche Phasen erhöhter Seismizität gegeben hat, ohne dass unmittelbar darauf Eruptionen erfolgt wären.

Pyroklastische Ströme am Merapi erzeugen Aschewolken

Am Merapi auf Java hat es sich in den letzten Monaten ähnlich verhalten, denn es kam immer wieder zu Phasen, in denen die Erdbebenzahlen in die Höhe schnellten, ohne dass man eine Steigerung der vulkanischen Aktivität erkennen konnte. Diese kann am Merapi aber auch subtil erfolgen und nicht auf den ersten Blick erkennbar sein, wenn es infolge erhöhter Magmenförderung zu einem beschleunigten Domwachstum kommt. Seit gestern wurde jedenfalls mehrere Aschewolke detektiert und Vulkanasche stieg bis auf 3700 m Höhe auf. Das entspricht etwa 800 m über Gipfelhöhe. Somit sind die Aschewolken am Merapi ähnlich groß, wie jene am Lewotobi. Sie werden allerdings nicht explosiv erzeugt, sondern von pyroklastischen Strömen generiert.

Lewotobi Lakilaki mit Eruptionen am 23. April

Vulkan in Indonesien erzeugt strombolianische Eruptionen

Der entlegene Vulkan Lewotobi Lakilaki liegt auf der indonesischen Insel Flores und ist seit Ende letzten Jahres aktiv. Nach einer starken Initialphase der Eruption, bei der pyroklastische Ströme gefördert wurden, ging der Vulkan in ein Stadium anhaltender aber schwacher Aktivität über. In den letzten Wochen nahmen Seismizität und vulkanische Aktivität weiter ab und es traten nur sporadische Eruptionen auf. Gestern wurden dann gleich 2 Eruptionen des Vulkans gemeldet. Die strombolianischen Explosionen förderten glühende Tephra und bescheidene Aschewolken, die bis zu einhundert Meter über den Krater aufstiegen. Heute Morgen gab es dann eine Eruption, bei der möglicher Weise ein kleiner pyroklastischer Dichtestrom entstand, was bei der vergleichsweise schwachen Aktivität allerdings ungewöhnlich wäre. Auf dem Bild sieht es so aus würde ein pyroklastischer Strom abgehen, aber es könnte auch eine Täuschung sein, da dort eine dampfende Spalte verläuft. Kleinen Dichteströme können durch Kollapsereignisse an der Front eines Lavastroms entstehen, oder wenn große Blöcke heißer Tephra, die viel Gas enthalten, in den Kraterrand hineinkatapultiert werden, so dass sie durch den Impakt zerbersten. Bei der Fragmentation wird das Gas explosionsartig freigesetzt und Material vom Kraterrand mobilisiert, so dass ein Dichtestrom entsteht, der den Vulkanhang hinabsaust. Eine weitere Entstehungsmöglichkeit von Dichteströmen konnte ich selbst an verschiedenen Vulkanen beobachten, wenn sich ein neuer Lavastrom durch eine Vulkanflanke schweißt und sich eine Spalte öffnet. Es ist also nicht ganz ausgeschlossen, dass am Lewotobi ein neuer Lavastrom zu fließen anfängt. Die Seismizität der letzten Tage war nicht besonders stark, aber gestern wurden 14 Tremorphasen registriert, die auf Bewegungen magmatischer Fluide im Untergrund hindeuten.

Lewotolok steigerte eruptive Aktivität

Den Lewotobi kann man aufgrund der ähnlichen Schreibweise leicht mit dem Lewotolok verwechseln, der auf Lembata, einer Insel östlich von Flores, liegt. Während die Seismizität an diesem Vulkan der am Lewotobi ähnelt, kommt es am Lewotolok weitaus öfters zu explosiven Eruptionen. Wie das VSI in seinen Meldungen mitteilt, wurden gestern 60 Eruptionen registriert. Diese recht hohe Eruptionsfrequenz begann am 14. April. Zuvor wurden täglich zwischen 15 und 30 Eruptionen beobachtet. Beide Vulkane verdanken ihre Existenz der Subduktion am Sundabogen. Eine direkte Kopplung der beiden Feuerberge gibt es aber nicht.

Lewotolok auf Lembata aktiv – Meldung vom 22.09.23

Staat: Indonesien | Lokation: -8.272, 123.505| Eruption: Strombolianisch

Lewotolok eruptiert Aschewolken und glühend Tephra

Der Lewotolok ist ein 1431 m hoher Stratovulkan und liegt auf der indonesischen Insel Lembata. Er ist seit fast drei Jahren aktiv, sieht man mal von einigen kurzen Eruptionspausen ab. Während des Sommers war die eruptive Aktivität vergleichsweise gering und es wurden pro Tag ca. 10 strombolianische Eruptionen registriert. In der letzten Woche steigerte sich die Aktivität, aber deutlich und gestern wurden vom VSI 107 Eruptionen detektiert. Sie erzeugten seismische Signale mit Maximalamplituden von 38 mm und bis zu 358 Sekunden Dauer. Auch die Anzahl vulkanisch bedingter Erdbeben erhöhte sich. So wurden gestern 26 vulkanotektonische Erschütterungen registriert. Hinzu kamen 17 Tremorphasen. 155 Signale stammen von starken Entgasungen, von denen es in den Wochen geringer eruptiver Tätigkeit deutlich mehr gab als jetzt. Pro Tag wurden bis zu 400 dieser Signale registriert.

Dass sich die Aktivität des Lewotoloks ausgerechnet jetzt steigerte, könnte daran liegen, dass unser Vereinsmitglied Thomas Spinner, gerade am Vulkan unterwegs ist. Der Vulkanfotograf hat zudem Wetterglück und konnte einige beeindruckende Fotos der Eruption machen. Soweit es mir bekannt sind, sind es die ersten Aufnahmen der Eruptionen, die professionellen Ansprüchen Genüge tun.

Der Alarmstatus des Vulkans steht auf „2“ und es gilt eine 2 km durchmessende Sperrzone um den Krater, die weder von Einheimischen, noch von Touristen betreten werden darf. Das Ausführen jeglicher Aktivitäten ist nicht gestattet. Die Vulkanologen warnen insbesondere vor möglichen Abgängen pyroklastischer Ströme und Laharen. Letztere können besonders während der Regenzeit entstehen. Die Bewohner der nächstgelegenen Siedlungen werden aufgefordert, stets wachsam zu sein und den Vulkan im Auge zu behalten und auf Warnmeldungen zu hören. Außerdem wird empfohlen, bei Tätigkeiten im Freien Atemschutzmasken zu tragen, um sich vor Aschepartikeln zu schützen.

Vulkane Indonesiens am 09.08.23

Staat: Indonesien | Koordinaten: 2,78, 125.40 | Aktivität: Dom

Karangetang mit zahlreichen Schuttlawinen

Der Dom im Südkrater des indonesischen Vulkans Karangetang wächst weiter, und es gehen zahlreiche Schuttlawinen ab, die auf nächtlichen Aufnahmen Glutspuren hinterlassen. Es gibt auch Indizien dafür, dass sich auf der Südflanke ein zäher Lavastrom seinen Weg bahnt. Auf langzeitbelichteten Fotos sind die Glutspuren der Schuttlawinen nicht immer von Lavaströmen zu unterscheiden. Eine Tagaufnahme zeigt bläuliche Entgasungen, die von der Flanke ausgehen und auf einen Lavastrom hindeuten. Auf einem Satellitenfoto vom 1. August sind im Infrarotbereich zwei thermische Anomalien zu erkennen, die möglicherweise von Lavaströmen stammen. Auch hier ist die Unterscheidung zwischen Schuttlawinen und Lavaströmen unsicher.

Im aktuellen Bericht des VSI wurde vermerkt, dass gestern 117 seismische Signale registriert wurden, die von den Schuttlawinen stammen. Hinzu kamen 50 Signale von starken Entgasungen und 4 Tremorsignale. Vulkanotektonische Erdbeben wurden in den letzten Wochen nicht detektiert. Es scheint, als sei der Förderschlot frei, durch den das Magma vom Magmenkörper bis zum Dom aufsteigt. Explosionen wurden nicht gemeldet, obwohl es bei früheren Domwachstumsphasen regelmäßig strombolianische Eruptionen aus dem Dom gab. Der Dom emittiert eine moderate Wärmestrahlung mit einer Leistung von 54 MW.

Der Vulkan Karangetang liegt auf der Insel Siau, die vulkanischen Ursprungs ist und zu den Gewürzinseln Indonesiens zählt. Heutzutage werden vor allem Muskatnüsse angebaut. Siedlungen reichen bis an den Fuß des Vulkans heran und befinden sich somit im direkten Gefahrenbereich größerer Eruptionen. Besonders wenn pyroklastische Ströme generiert werden, sind diese gefährdet. Es kam bereits mehrmals zu Zerstörungen und Todesopfern. In der aktuellen Eruptionsphase könnte die Situation schnell eskalieren, falls es zu Kollapsereignissen am Lavadom oder an den Lavafronten potenzieller Lavaströme kommt. In so einem Fall bleibt Anwohnern kaum Zeit zur Flucht.


Lewotolok mit Explosionen und Wärmestrahlung

Staat: Indonesien | Lokation: -8.272, 123.505| Aktivität: Strombolianisch

Der Vulkan Lewotolok liegt auf der Insel Lembata im Osten des indonesischen Archipels. In den letzten Tagen hat er kleinere Ascheeruptionen verursacht. Gestern wurden 5 Explosionen registriert. Heute emittiert er eine starke Wärmestrahlung mit einer Leistung von 124 MW. Diese könnte von einem Lavastrom im oberen Flankenbereich stammen, obwohl diese Vermutung noch nicht bestätigt ist.


Merapi weiterhin aktiv

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Aktivität: Lavadom

Der Merapi auf Java ist nach wie vor aktiv und bildet weiterhin seinen Lavadom. Gestern wurden 141 Schuttlawinen und Steinschläge festgestellt. Diese erzeugten seismische Signale mit Amplituden zwischen 3 und 30 mm sowie einer Dauer von bis zu 196 Sekunden. Es besteht eine hohe Gefahr der Entstehung pyroklastischer Dichteströme.

Vulkane Indonesiens am 09.04.2023: Lewotolok

Indonesien ist momentan das Land mit den meisten aktiven Vulkanen. Neben Anak Krakatau, Merapi und Semeru macht der Lewotolok von sich Reden und steigerte in den letzten Tagen seine Aktivität. Daher beginne ich die Übersicht mit diesem Vulkan.

Lewotolok mit strombolianischer Aktivität

Der Lewotolok liegt im Norden der Insel Lembata, welche eine der weniger bekannten Inseln jenseits (soll heißen östlich) von Flores ist. Der Vulkan steigerte Mitte März seine Aktivität und eruptiert seitdem strombolianisch, wobei er ab dem 22. März sichtlich aufdrehte. Heute veröffentlichte das VSI/MAGMA folgende seismische Daten zum Lewotolok:

  • 118 Eruptionen/Eruptionsbeben mit einer Amplitude von 16,8–38,6 mm und einer Erdbebendauer von 30–138 Sekunden.
  • 3 Mal ereigneten sich Steinschlag-Erdbeben mit einer Amplitude von 1,1-1,3 mm und einem Erdbeben, das 28-55 Sekunden dauerte.
  • 129 Erdbeben, die durch starke Entgasungen hervorgerufen wurden.
  • 30 Mal die Harmonische Beben mit einer Amplitude von 1,3–33,1 mm und einer Erdbebendauer von 77–369 Sekunden.
  • 34 nicht harmonische Erschütterungen mit einer Amplitude von 1,4–34,5 mm und einer Erdbebendauer von 86–365 Sekunden.
  • 1 tiefes vulkanisches Erdbeben mit einer Amplitude von 1,6 mm, S-P 0,7 Sekunden und einer Erdbebendauer von 9 Sekunden.

Besonders hervorzuheben sind die 118 seismischen Eruptionssignale der strombolianischen Explosionen. Die Strombolianer fördern glühende Tephra, die einige Hundert Meter hoch aufsteigen kann. Die Vulkanasche schafft es momentan bis auf 300 m über der Kraterhöhe. Das reicht oftmals nicht aus, um VONA-Warnungen auszulösen. Trotzdem geben die Eruptionen schöne Motive ab, die Vulkanguide und Vulkanvereins-Mitglied Andi derzeit auf Foto und Video dokumentiert. Von ihm stammt das hier gezeigte Foto.

Beim Lewotolok handelt es sich um einen 1431 m hohen Stratovulkan, der den meisten erst seit November 2020 bekannt sein dürfte. Damals erwachte der Vulkan mit einer VEI 2 Eruption und ist seitdem praktisch daueraktiv, wobei es im letzten Jahr eine mehrmonatige Pause gab.


Semeru mit Lavazunge

Praktisch ohne Pause aktiv ist der Semeru, der zeitweise genauso viele strombolianische Eruptionen erzeugt wie der Lewotolok. Sie gehen von einem Krater aus, der von einem Pancake-Lavadom verstopft ist. Der Dom quillt durch eine Scharte im Kraterrand und erzeugt eine Lavazunge bzw. einen kurzen und zähen Lavastrom. Von ihm gehen Schuttlawienen ab. Die Situation erinnert dadurch an den Sinabung, bei dem sich vor einigen Jahren eine vergleichbare Aktivität steigerte und es zu häufigen Abgängen pyroklastischer Ströme kam. Teils mit katastrophalen Folgen. Diese kennen wir auch bereits vom Semeru. Wobei ich fast vermuten würde, dass sich die Abgänge von pyroklastischen Strömen in den nächsten Wochen verstärken werden. Grund zu dieser Spekulation liefert eine erhöhte Seismizität, die ein weiteres Wachsen von Dom und Lavastrom vermuten lässt.


Aktivität am Merapi rückläufig

Während Lewotolok und Semeru ihre Aktivität steigerten, hat sie am Merapi abgenommen. Das gilt insbesondere für die Seismizität. Es werden kaum noch hybride- und vulkanotektonische Beben registriert, die auf Magmenaufstieg hindeuten. Auch die Abgänge von Schuttlawinen und pyroklastischen Strömen haben nachgelassen, obwohl es in den Medien und bei den Vulkanologen jüngst Meldungen über Abgänge glühender Schuttlawinen gab. Dennoch es kann noch Domwachstum geben, sodass es weiterhin ein hohes Gefahrenpotenzial am Merapi gibt.

Vulkan-News 23.03.23: Indonesien

Heute stehen einmal mehr die Vulkane Indonesiens im Fokus der Berichterstattung auf Vulkane.net. Immerhin stehen hier fünf Vulkane auf Alarmstufe „orange“. Bei diesen Vulkanen handelt es sich um Anak Krakatau, Karangetang, Lewotolok, Merapi und Semeru. Zum Lewotolok gibt es allerdings unterschiedliche Angaben: während er auf der Seite des PVMGB unter „orange“ geführt wird, bringt er es auf der Gefahrenkarte bei MAGMA lediglich auf „gelb“. Vielleicht hinkt man hier der Bearbeitung ein wenig hinterher, denn der Vulkan steigerte erst in den letzten Tagen seine Aktivität wieder.

Lewotolok mit neuen Eruptionen

Der Lewotolok liegt auf der Insel Lembata und ist seit Mitte Januar sporadisch strombolianisch aktiv gewesen, doch ohne dabei Aufsehen zu erregen. Es handelte sich wohl um gelegentliche kleine Aschepuffer. Doch das änderte sich in den letzten Tagen, als der Lewotolok anfing wieder regelmäßiger zu eruptieren. Strombolianische Eruptionen werfen glühende Tephra aus, die auf Nachtaufnahmen rot glüht. Vulkanasche erreicht eine Höhe von bis zu 600 m über dem Krater. Seit vorgestern wurden pro Tag zwischen 50 und 60 seismische Eruptionssignale aufgezeichnet. Sie hatten Amplituden von bis zu 38 mm und dauerten 35-98 Sekunden. Bereits in der ersten Märzwoche stieg die Seismizität an, wobei überwiegend vulkanischer Tremor und Entgasungssignale aufgefangen wurden. Gestern war die Anzahl der Entgasungen besonders hoch und lag bei 156. Vulkanotektonische Erdbeben gibt es hingegen relativ selten. Gestern wurde nur eins registriert. Entweder bedienen sich die Eruptionen aus einem vorher angelegten Schmelzvorrat, oder die Aufstiegswege sind so frei, dass aufsteigendes Magma kein Gestein bricht.

Während sich die Aktivität am Lewotolok in den letzten Tagen steigerte, nahm sie am Merapi wieder ab. Zum letzten Mal wurden am 15. März pyroklastische Ströme beobachtet. Die Aktivitätssteigerung währte nur kurz, denn erste Dichteströme gab es nur 4 Tage vorher. Mit dem Auftreten der Dichteströme nahmen auch die vulkanotektonischen Erdbeben ab, die von Magmenaufstieg zeugten. An ihrer Stelle traten Hybriderdbeben, die anzeigen, dass sich magmatische Fluide im Vulkan bewegen. Es könnte also noch zu Domwachstum kommen und zu weiteren Abgängen von Pyroklastischen Strömen. Die Gefahr schätze ich aber nicht mehr ganz so hoch ein, wie zu Zeiten der vulkanotektonischen Erdbeben.

Während sich der Alarmstatus der Vulkane Lewotolok und Merapi auf „orange“ befindet, gibt es aber auch aktuell eruptierende Vulkane in Indonesien, deren Alarmstatus nur auf „gelb“ steht. Diesen Alarmstatus haben in Indonesien laut PVMGB 17 Vulkane inne. Viele dieser Vulkane eruptierten in den letzten Jahren oder stehen im Verdacht aktiv zu werden. Zu letzteren zählt der AWU, der letzten Herbst mit Schwarmbeben von sich Reden machte. Zu den eruptierenden Vulkanen auf Alarmstufe „gelb“ gehören die Dauerbrenner Ibu und Dukono auf Halmahera. Beide Vulkane stehen heute in den Listen des VAAC Darwin mit Aschewolken. Am Ibu erreichen sie eine Höhe von 1800 m. Am Dukono steigen die Eruptionswolken bis auf einer Höhe von 2100 m. Da die beiden Vulkane nicht weit auseinander liegen, driftet die Asche in die gleiche Richtung und zwar nach Nordwesten.

Vulkan-News 21.03.23: Nevado del Ruiz

Staat: Kolumbien | Koordinaten: 34.89, -75.32 | Eruption: Aschewolken

Nevado del Ruiz mt größerer Aschewolke

Gestern eruptierte der kolumbianische Vulkan Nevado del Ruiz eine Aschewolke, die laut VAAC bis auf einer Höhe von 8200 m aufstieg und in Richtung Südwesten driftete. Anwohner teilten Fotos der Eruptionswolke und äußerten sich besorgt über einen Aktivitätsanstieg des Andenvulkans, denn in den letzten Tagen wurden immer wieder Aschewolken eruptiert, die höher als gewöhnlich aufstiegen. Außerdem registriert MIROVA eine moderate Wärmestrahlung mit 17 ME Leistung, was im Spitzenbereich der Wärme-Emissionen des letzten Jahres liegt.

Bereits aus dem letzten Wochenbericht des zuständigen Observatoriums SGC geht hervor, dass der Vulkan vermehrt Anzeichen für ein instabiles Verhalten aufweist, was auf eine Aktivitätssteigerung hindeuten könnte. Besonders die Seismizität verstärkte sich. Im Bericht heißt es, dass die seismische Aktivität, die mit der Bewegung von Fluiden im Fördersystem des Vulkans zusammenhängt, im Vergleich zur Vorwoche zugenommen hat, was sowohl die Anzahl der aufgezeichneten Ereignisse als auch die freigesetzte seismische Energie betrifft. Besonderes Augenmerk lag auf die kontinuierliche Aufzeichnung von vulkanischem Tremor und der Emission von Gasen und Asche. Im Bericht betrachtet wurde der Beobachtungszeitraum vom 7. bis 13. März 2023.

Aus dem Bericht geht auch hervor, dass Anzahl und stärke vulkanotektonischer Erdbeben zugenommen haben, die durch Gesteinsbruch infolge von Magmenaufstieg entstehen. Die Erdbeben ereigneten sich hauptsächlich in den nordöstlichen Sektoren des Vulkans und im Arenas-Krater. Die Tiefe lag zwischen 0,8 und 8,0 km.

Anhand von Bildern, die mit konventionellen und thermografischen Kameras aufgenommen wurden, die im Bereich des Vulkans installiert waren, bestätigte das SGC mehrere Gas- und Ascheemissionen sowie Veränderungen der Temperatur des emittierten Materials. Beide Phänomene standen in Zusammenhang mit einigen der aufgezeichneten seismischen Signale.

Aus diesem Grund bleibt der Vulkan Nevado del Ruiz auf der gelben Alarmstufe und das SGC warnt vor spürbaren Erdbeben, Ascheemissionen und Laharen. Die Lebensqualität der Bevölkerung könnte auch von Gasen beeinträchtigt werden. Am Ende des Berichts wird darauf hingewiesen, dass die Instabilitäten des Vulkans bereits seit 12 Jahren anhalten. Dennoch sollten sich die Menschen im Wirkungskreis des Vulkans nicht zu sehr daran gewöhnen und alarmiert bleiben, denn die Aktivität könnte sich jederzeit steigern.


Weitere Meldungen: 

Ebeko mit Aschewolke

Der Kurilenvulkan Ebeko eruptierte heute eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 3000 m aufstieg und sich in östlicher Richtung ausbreitete. Der Vulkan liegt auf der Insel Paramushir, die südlich von Kamtschatka liegt.


Lewotolok eruptiert Aschewolke

Erstmals seit mehreren Monaten gibt der indonesische Vulkan Lewotolok auf Lembata wieder ein Lebenszeichen von sich und eruptiert Vulkanasche, die eine Höhe von 1800 m erreicht und in Richtung Nordwesten driftete.

 

Vulkan Merapi am 20.01.23

Merapi mit vielen vulkanotektonischen Erdbeben

Der indonesische Vulkan Merapi bleibt aktiv. Gestern gingen 50 glühende Schuttlawinen ab, die eine Gleitstrecke von bis zu 2000 m hatten. Sie erzeugten seismische Signale mit einer Maximalamplitude von 38 mm und bis zu 343 Sekunden Dauer. Erwähnenswert ist auch ein weiterer Anstieg der Seismizität: es wurden 117 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Diese Erdbebenart steht in direktem Zusammenhang mit Gesteinsfraktur infolge von Fluidbewegungen. Meistens ist es aufsteigendes Magma, das zu diesen Erschütterungen führt. Die Anzahl dieser Beben steigert sich seit 3 Monaten kontinuierlich und die täglichen Ereignisse haben sich fast verfünffacht. Die Vermutung liegt nahe, dass sich unter dem Vulkan Magma akkumuliert. Die Dome wachsen seit einigen Monaten nicht mehr und ihre Volumina bleiben stabil. Man kann davon ausgehen, dass sich der Materialabfluss durch die Schuttlawinenabgänge und das Domwachstum die Waage halten. Im BPKBP-Bulletin der letzten Woche hieß es, dass der Dom am südwestlichen Kraterrand ein Volumen von 1.616.500 Kubikmetern hatte. Der Dom in der Kratermitte ist ebenfalls gleichgroß geblieben und sein Volumen beträgt 2.772.000 Kubikmeter.

In den letzten Tagen gab es starke Niederschläge am Merapi und die Mitarbeiter der Bergbaubehörde warnten vor Lahren. Die Schlammströme fließen vor allem durch Schluchten und Bachbetten und stellen eine Gefahr für die Arbeiter da, die am Fuß des Merapis Schotter abbauen. Aber auch Forst- und Landwirte sind oft an den Hängen des Vulkans unterwegs und dementsprechend exponiert. So wurden am Merapi bereits mehrere Arbeiter Opfer pyroklastischer Ströme, die in Zeiten mit Domwachstum jederzeit entstehen können.

Generell gilt eine asymmetrische Sperrzone mit einem durchschnittlichen Radius von 5 km um den Gipfel des Vulkans. An einigen Stellen wurde die Sperrzone auf bis zu 7 km ausgeweitet. Der Alarmstatus steht auf „orange“.

Andere Vulkane Indonesiens

Der Merapi ist nicht der einzige aktive Vulkan in Indonesien. Auf Java ist noch der Semeru aktiv, ebenso der Anak Krakatau, der in der Sunda-Strait zwischen Java und Sumatra liegt. Erneut ausgebrochen ist der Lewotolok auf Lembata, der in den letzten Monaten ruhig war. Der Vulkan eruptiert strombolianisch. Die Aktivität setzte wenige Tage nach dem starken Erdbeben Mw 7,7 vom 9. Januar ein, das die Bandasee erschütterte.

Vulkan-News 16.09.22: Lewotolok

Lewotolok eruptiert Aschewolke

Staat: Indonesien | Lokation: -8.272, 123.505| Eruption: Strombolianisch

Nach längerer Abstinenz gibt es wieder eine Meldung vom Vulkan Lewolotok. Er liegt auf der indonesischen Insel Lembata. Wie das VAAC Darwin berichtete, gab es eine Eruption, bei der Vulkanasche bis auf 3000 m Höhe aufstieg und in Richtung Südwesten driftete. Der Ausbruch ereignete sich gestern Abend um 21:09 WIT. Er generierte ein seismisches Signal von 39 Sekunden Dauer und einer Maximal-Amplitude von 21 mm. Heute folgten 2 weitere Ausbrüche, die sogar einen etwas stärkeren seismischen Fußabdruck hinterließen. Bei der ersten Eruption wurde auch rotglühende Lava gefördert, die eine langgestreckte thermische Anomalie erzeugte. Bis Mitte Juli war der Lewotolok hoch aktiv und erzeugte täglich mehrere Explosionen. Es wurde vulkanischer Tremor registriert. Seitdem war die Aktivität stark rückläufig.


Fuego in guter Form

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Ejektiv

Nach einer vergleichsweisen ruhigen Phase, steigerte sich die explosive Aktivität in den letzten Tagen. Pro Stunde werden zwischen 7-15 explosive Eruptionen gezählt. Damit verdoppelte sich ihre Anzahl fast. Vulkanasche erreicht eine Höhe von bis zu 4800 m über dem Meeresspiegel. Glühende Tephra wird bis zu 300 m über Kraterhöhe ausgeworfen. Es werden Schuttlawinen erzeugt, die durch verschiedenen Abflussrinnen abgehen. In den vergangenen Tagen wurden mehrere Lahare beobachtet. Starke Regenfälle lösten die Schlammlawinen aus.


Merapi: deutliche Zunahme der Seismizität

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Ende August nahm die Seismizität unter dem Merapi signifikant zu. Täglich werden um 150 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Bei den meisten Beben handelt es sich um Hybriderdbeben, doch besonders auffällig ist die Zunahme tiefer vulkanotektonischer Erdbeben. Sie deuten an, dass sich in der Tiefe Magma akkumulierte, das nun aufsteigen könnte und den beiden Lavadomen bald einen Wachstumsschub bescheren könnte. Aktuell ist das Domwachstum relativ gering. Das meiste Material wird in Form von Schuttlawinen abgebaut. Täglich gibt es davon ca. 50 Stück.