Vulkane und Erdbeben

Der heutige News-Artikel stellt aktuelle Vulkanausbrüche in den Vordergrund, bei denen es einen Zusammenhang zwischen starken Erdbeben und den Eruptionen geben könnte.

Ulawun auf Papua Neuguinea

In Papua Neuguinea ist der Ulawun weiter aktiv. Das VAAC meldet Vulkanasche in einer Höhe von 16.700 m Höhe. Gestern erreichte die Aschewolke sogar eine Höhe von fast 20.000 Metern. Damit ist es eine der höchsten Aschewolken der letzten Zeit. Allerdings häufen sich die Meldungen hoch aufsteigender Eruptionswolken unterschiedlicher Vulkane deutlich und sprengen frühere Statistiken. Eine Frage der Statistik ist es auch, ob die zahlreichen starken Erdbeben der letzten Monate etwas mit der Aktivität des Ulawun zu tun haben. Aktuell gibt es starke Erdbeben auf der benachbarten Insel Papua. Seit Oktober letzten Jahres gab es 3 Erdstöße mit Magnituden über 7 in Papua Neuguinea. Einige Forscher sind der Meinung, dass starke Erdbeben Vulkanausbrüche auslösen können, besonders, wenn die Magmenreservoirs bereits gefüllt sind. Die Erdbeben könnten noch Monate später Wirkung zeigen und müssten nicht einmal im direkten Umfeld des Vulkans stattgefunden haben. Entfernungen um 500 km, oder sogar bis zu 1000 km sollen überbrückt werden. Je stärker das Erdbeben, umso weiter entfernt kann der Vulkan liegen, den es zum Ausbruch bringt. Während das direkte Triggern eines Vulkanausbruchs noch nicht gänzlich bewiesen ist, scheint ein Zusammenhang zwischen Erdbeben und Vulkanausbrüchen klar zu sein: Beide Manifestationen der Erdgewalten stehen im Zusammenhang mit den Kräften der Plattentektonik. Die aktuellen Vulkanausbrüche finden hinter Subduktionszonen statt.

Der aktuelle Ausbruch ist so stark, dass 5000 Personen aus dem Umkreis des Vulkans fliehen mussten. Staatliche Unterstützung gab es bisher keine, genauso wenig eine professionelle Leitung der Evakuierungsmaßnahmen. Die Menschen sind auf sich alleine gestellt. In einem Medienbericht von abc.net.au heißt es, dass der New Britain Highway durch Lava unterbrochen sei. Unklar ist, ob er durch Tephra-Fallout unterbrochen wurde, oder ob es sogar pyroklastische Ströme gab.

Raikoke eruptiert weiterhin

Der Kurilen-Vulkan Raikoke erzeugte am Wochenende ähnlich große Aschewolken wie der Ulawun. Seine Aktivität ist derzeit weiter rückläufig, kam aber noch nicht zum erliegen. Auch bei den Kurilen ereignen sich häufig starke Erdbeben. Die Erschütterungen der letzten Wochen konzentrierten sich auf ein Gebiet östlich von Pamushir Island, auf der der Vulkan Ebeko liegt. Dieser ist ebenfalls aktiv.

Klyuchevskoy eruptiert nach Erdbeben

Weiter nördlich liegt der Klyuchevskoy. Dieser Vulkan brach gestern aus und ließ Vulkanasche bis auf einer Höhe von 6700 Metern aufsteigen. Die Eruptionen begannen wenige Tage nach den ersten starken Erdbeben vor der Ostküste Kamtschatkas. Die Epizentren der Erdbeben mit Magnituden von 6,4 und 6,3 lagen gut 200 km von der Vulkangruppe Zentralkamtschatkas entfernt. Das alleine macht zwar keinen Beweis aus, dass die Erdbeben den Vulkanausbruch triggerten, mir scheint es jedoch wahrscheinlich zu sein. Allerdings muss man klarstellen, dass der Klyuchevskoy dieses Jahr bereits mehrfach eruptierte, ohne das es kurz zuvor zu starken Erdbeben kam.

Nevado del Ruiz eruptiert Asche

In Kolumbien eruptierte der Vulkan Nevado del Ruiz Vulkanasche. Die Aschewolke stieg heute Nacht bis auf einer Höhe von 6400 m auf. In den letzten Tagen gab es mehrere vergleichbare Eruptionen. Der Vulkan ist über 5300 m hoch, die Aschewolken steigen demnach etwas mehr als 1 km über Kraterhöhe auf. Die Aktivität des Vulkans beunruhigt die Bewohner der Gegend: bei stärkeren Eruptionen drohen Lahare, denn der Gipfel des Vulkans ist von einem Gletscher bedeckt. Der Alarmstatus steht auf „gelb“. Es könnten sich größere Eruptionen ereignen.

Asosan eruptierte Vulkanasche

Während meiner Abwesenheit brach auch der Aso auf der japanischen Insel Kyushu aus. Das VAAC Tokio veröffentlichte vor Ostern 4 Meldungen zum Vulkan. In 1500 m Höhe wurde Vulkanasche festgestellt. Es handelte sich um einen kleinen Ausbruch, der vermutlich überwiegend phreatischer Natur war. Allerdings können solche Eruptionen darauf hindeuten, dass Magma aufsteigt. Weitere Eruptionen sind nicht auszuschließen.

Gunung Agung eruptierte Vulkanasche

Der balinesische Vulkan Gunung Agung eruptierte am 21. April eine weitere Aschewolke. Die Vulkanasche stieg ca. 2 km hoch über den Krater auf. Auf der Außenflanke des Kraterbereichs ging glühende Tephra nieder. In den letzten Wochen kommt es immer wieder zu solchen explosiven Eruptionen. Personen, die sich in Kraternähe aufhalten, sind dann akut gefährdet. Für Menschen, die sich außerhalb des Sperrgebietes befinden, stellen diese Ausbrüche keine Gefahr dar.

Klyuchevskoy ist aktiv

Auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka ist der Klyuchevskoy relativ munter. Täglich kommt es zu Ascheeruptionen.  Die Vulkanasche steigt bis zu 6100 m über dem Meeresspiegel auf. das VAAC Tokio brachte dieses Jahr 26 Meldungen zu Klyuchevskoy raus.

Santiaguito mit Ascheeruptionen

Der Domvulkan in Guatemala ist weiterhin aktiv. Vor 3 Tagen registrierte das VAAC Darwin eine Aschewolke, die eine Höhe von m erreichte. Diese Eruptionen gehen meistens mit dem Abgang von Schuttlawinen einher. Der Dom wächst und es drohen pyroklastische Ströme.

Fuego: kleiner Lavastrom

Der Fuego eruptiert einen kleinen Lavastrom. Er ist ca. 500 m lang und fließt in westlicher Richtung durch die Schlucht Secase. In der Vergangenheit flossen Lavaströme häufig bevor es zu einer paroxysmalen Eruption kam. Allerdings änderte der Vulkan im letzten Jahr sein verhalten, nachdem es im Juni zu der katastrophalen Eruption kam, bei der pyroklastische Ströme zahlreiche Menschenleben forderten. Die explosive Tätigkeit ist seit mehreren Wochen hoch: gestern wurden pro stunde bis zu 22 Explosionen registriert. Aschewolken erreichten eine Höhe von 4800 m über dem Meeresspiegel. glühende Tephra stieg bis zu 300 m über dem Krater auf. Es kam zu Gaseruptionen, die mehrere Minuten lang anhielten und Geräusche wie ein startendes Düsenflugzeug erzeugten. Bei Vulkan-Beobachtern stellen sich häufig die Nackenhaare auf, wenn sie das Getöse länger ertragen müssen.

Klyuchevskoy eruptiert Aschewolken

Nach längerer Pause meldet sich der Klyuchevskoy auf Kamtschatka (Russland) zurück. Gestern eruptierte er 2 Aschewolken, die bis in einer Höhe von 5200 m aufstiegen. Die Vulkanasche driftete in nordwestlicher Richtung. Da der Vulkan selbst 4750 m hoch ist, waren die Aschewolken nicht sonderlich groß. Dieses Jahr brach der Vulkan insgesamt 8 Mal aus.

Shiveluch ist weiterhin aktiv

Der Nachbarvulkan des Klyuchevskoy ist ein bisschen munterer: der Shiveluch tauchte in den letzten 48 Stunden 12 Mal in den Meldungen des VAACs auf. Heute eruptiert er Vulkanasche bis in einer Höhe von 4000 m.

Ruapehu: Kratersee heizt auf

Am neuseeländischen Vulkan Ruapehu stieg die Wassertemperatur des Kratersees Te Wai deutlich: seit März stieg die Temperatur täglich um 0,5 Grad. Am 9. April betrug die Wassertemperatur 42 Grad. In den letzten Monaten bevor der Temperaturanstieg begann, war das Wasser 30 Grad warm. Bisherige Rekordtemperatur lag bei 46 Grad, ohne dass es zu einem Ausbruch kam. Allerdings wird auch leichter Tremor registriert und steigende Wassertemperaturen könnten einen bevorstehenden Vulkanausbruch ankündigen.

Poas: 7 phreatische Eruptionen

Der Poás in Costa Rica eruptierte am Freitag 7 Mal. Bilder der LiveCam zeigen die phreatischen Eruptionen. 4 der Explosionen ereigneten sich am frühen Morgen in Serie. Eine 2. Serie ereignete sich gegen 10 Uhr Vormittags. Die Eruptionssäulen aus Wasser, Dampf und Vulkanasche stiegen bis zu 200 m hoch auf.

Poás ist einer der aktivsten Vulkane in Costa Rica. Im Jahr 2017 eruptierte der Vulkan so stark, dass sein langjähriger Kratersee verdampfte und der Zugang zum Nationalpark gesperrt werden musste. Im Laufe des letzten Jahres bildete sich wieder ein kleiner Kratersee, der durch die Eruptionen der letzten Wochen wieder deutlich schrumpfte. (Quelle: earth-of-fire.com)

 

Nevado del Ruiz eruptiert Vulkanasche

In Kolumbien eruptierte der Nevado del Ruiz eine Aschewolke, die eine Höhe von 6300 m ü.N.N. erreichte. Dies meldet das VAAC Washington. zuvor wurde bereits eine Eruption gemeldet, deren Aschewolke von Satelliten nicht detektiert werden konnte.

Nevado del Ruiz hat eine Höhe von 5.311 m und ist der 2. höchste aktive Vulkan auf der Nordhalbkugel. Im Jahr 1985 entstand ein gewaltiger Lahar, der die Stadt Armero zerstörte. Es starben 22.000 Menschen.

Klyuchevskoy eruptierte 2 Mal

Der Klyuchevskoy auf Kamtschatka eruptierte vorgestern 2 Mal. Das VAAC Tokio registrierte die Vulkanasche, die bis auf einer Höhe von 5300 m aufstieg. Die Aschewolken erreichten damit eine Höhe von gut 600 m über den Krater. Aschewolken am Klyuchevskoy gehen oft mit strombolianischen Eruptionen einher.

Ätna: neues Satellitenbild

Auf dem aktuellen Sentinel-Satelittenbild sieht man relativ geringe thermische Anomalien. Die Stärkste manifestiert sich derzeit im Neuen-Südostkrater, welcher momentan allerdings nicht an den Ascheeruptionen beteiligt ist. Diese erscheinen aus der Bocca Nuova und dem Nordostkrater. Aus Letzterem wurden gestern strombolianische Eruptionen gemeldet, die nicht nur Vulkanasche förderten, sondern scheinbar auch glühende Tephra. Von daher ist doch frische Lava an den Eruptionen beteiligt. Die geringe Wärmestrahlung deutet allerdings darauf hin, dass die Explosionen tief unten im Fördersystem stattfinden. Auf dem Bild links erkennt man auch sehr schön die Ascheablagerungen auf dem Schnee im Süden des Vulkans.

Klyuchevskoy und Bezymianny eruptieren

Auf Kamtschatka sind möglicherweise gleich 2 benachbarte Vulkane ausgebrochen: Klyuchevskoy und Bezymianny. Beide sind in den Meldungen des VAAC Tokio vertreten und fördern Aschewolken, die bis zu 10 km ü.N.N. aufsteigen sollen. Allerdings ist es auch möglich, dass nur einer der Vulkane eruptiert und die Aschewolke dem vulkanischen Nachbarn zugerechnet wurde. KVERT gab heute nur eine Warnung bezüglich des Bezymianny heraus. Der Alarmstatus für den Flugverkehr steht auf „orange“. Hier wird aktuell von Asche-Dampf-Emissionen berichtet.

Beide Vulkane gehören zu den Feuerbergen Zentralkamtschatkas und zählen zu den aktivsten Vulkanen der Region. Klyuchevskoy ist bekannt für explosive und effusive Tätigkeit und erzeugt gerne Paroxysmen, bei denen Lavafontänen und Lavaströme gleichzeitig gefördert werden. Bezymianny ist ein Domvulkan der gerne pyroklastische Ströme generiert.

Stromboli: Aktivität weiterhin erhöht

Der Stromboli auf den Liparischen Inseln ist weiterhin sehr aktiv. Kollege Tom Pfeiffer verbrachte eine Nacht am Gipfel des Vulkans und hat einen ausführlichen Bericht der Tätigkeit mitgebracht. Demnach sind derzeit 6 Schlote aktiv. Der NE-Schlot war kontinuierlich aktiv und erzeugte Lava-Spattering. Zudem erzeugte er alle 10-20 Minuten strombolianische Explosionen. Diese schleuderte Tephra bis zu 150 m hoch. Der östlichste Schlot erzeugte Explosionen, die bis zu 200 m hoch auswarfen. Die beeindruckendsten Eruptionen erzeugte ein Schlot im NW-Teil des Kraters. Die Eruptionen waren teilweise von lauten Detonationen begleitet.

Erneute Eruption am Rincon

Der Rincon de la Vieja eruptierte gestern Nacht erneut. Auf dem Video einer Überwachungskamera sieht man ein kurzes Aufleuchten, welches darauf hindeutet das auch glühende Tephra gefördert wurde. Die Höhe der Eruptionssäule konnte aufgrund der Bewölkung nicht ermittelt werden.

Shiveluch eruptiert Aschewolke

Nach längerer Pause gibt es mal wieder Meldungen vom Shiveluch auf Kamtschatka. Der Domvulkan eruptierte mehrere Aschewolken, die eine Höhe von 8 km erreichten. Im Hufeisenförmigen Krater des Vulkans wächst seit Jahren ein Lavadom. Aschewolken stehen oft im Zusammenhang mit Domkollaps und dem Abgang pyroklastischer Ströme. Diese schufen ein großes Ignimbrit-Feld am Shiveluch.

Klyuchevskoy mit Eruptionen

Der Klyuchevskoy liegt in Sichtweite des Shiveluch und ist der höchste aktive Vulkan Eurasiens. Fast zeitgleich mit dem Shiveluch, begann auch er zu eruptieren. Die Asche steigt bis in einer Höhe von 5,3 km ü.NN auf. Klyuchevskoy zählt zu den aktivsten Vulkanen auf Kamtschatka. In der letzten Zeit gibt es hier 2 eruptive Phasen pro Jahr.

Ebeko ist weiterhin aktiv

Der Ebeko auf den Kurilen liegt ein paar Hundert Kilometer südlich der Vulkane Klyuchevskoy und Shiveluch. Auch er eruptiert Vulkanasche. Die Eruptionswolken hier erreichen eine Höhe von 4,7 km.  Ebeko mauserte sich in den letzten Wochen zum Star der Meldungen des VAAC Tokyo.

Kuchinoerabu-jima stößt Vulkanasche aus

Der japanische Inselvulkan im Süden des Archipels ist weiterhin aktiv. Das VAAC Tokyo registriert frequente Eruptionen des Vulkans Kuchinoerabu-jima. Diese steigen bis zu 1300 m auf. Noch sind der Eruption recht klein, doch der Vulkan ist durchaus in der Lage große Aschewolken auszustoßen. Der Vulkan liegt wenig südlich der Kikai-Caldera, welche in den letzten Monaten in den Fokus der Wissenschaftler rückte. An ihrem Grund wurde ein sehr großer Lavadom entdeckt, der sogar der Größte der Welt sein könnte. Entsprechen hoch wird das zerstörerische Potenzials des Caldera-Vulkans eingeschätzt. Kuchinoerabu-jima und Kikai verdanken ihre Existenzen den gleichen tektonischen Schwächezonen, entlang derer Magma aufsteigen kann.

Piton Fournaise: Eruption stabil

Am Piton de la Fournaise geht die Eruption weiter und der Tremor ist stabil, allerdings auf niedrigem Niveau. Visuelle Observationen sind aufgrund einer Dampfwolke vor der LiveCam nicht möglich. Ich vermute dass deutlich wenig Lava als gestern gefördert wird und dass sich die Aktivität auf 1-2 Förderschlote beschränkt. Laut OVPF wurden seit gestern Nachmittag 6 vulkanotektonische Erdbeben unter dem Gipfelbereich des Vulkans registriert. Die Konzentration vulkanischer Gase ist deutlich erhöht. Seit Eruptionsbeginn wird keine Inflation mehr registriert. Die Förderrate beträgt weniger als 10 Kubikmeter pro Sekunde. Wie immer findet ihr zahlreiche Fotos und Videos in unserer Facebookgruppe.

Anak Krakatau mit sehr hoher thermischer Strahlung

Nach wie vor gestaltet sich eine Interpretation der Messdaten am Anak Krakatau als schwierig. Der Informationsfluss vom VSI/Magma ist spärlich. Die Seismometer registrieren kontinuierlichen Tremor mit einer durchschnittlichen Amplitude von 40 mm. Einzelne Explosionssignale gibt es offensichtlich nicht. Allerdings registriert MIROVA eine sehr hohe thermische Strahlung in Höhe von 2270 MW. Dies ist der höchste Wert seit Beginn der Eruptionen Mitte Juni. Sehr wahrscheinlich gibt es einen neuen Lavastrom. Es könnte auch ein Paroxysmus stattfinden. Auf einem Sentinel-Foto von gestern, zeigte sich die Aktivität schwach-moderat.

Klyuchevskoy eruptierte Aschewolke

Auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka ist der Klyuchevskoy wieder ausgebrochen. Das VAAC Tokyo registrierte eine Eruptionswolke, die bis in einer Höhe von 5700 m ü.NN. aufstieg. Da der Gipfel des Vulkans über 4800 m hoch ist, stieg die Vulkanasche knapp 0,9 km hoch auf. Es war also noch eine vergleichsweise kleine Eruption, doch sie könnte der Anfang einer neuen Phase gewesen sein.

Klyuchevskoy live

Staat: Russland | Koordinaten: 56.055, 160.643 | Aktivität: Strombolianisch

Livecam Klyuchevskoy

Klyuchevskoy (links) und Bezymianny (rechts) auf einem webcam-blick. © emsd.ru

Aktuelles Livecam Bild der Vulkane Klyuchevskoy, Kamen und Beymianny (von links). Um ein neues Bild zu laden auf den Link klicken. © emsd.ru

Wärmestrahlung des Vulkans Klyuchevskoy von MIROVA/MODIS

Monitoring Klyuchevskoy

Der Klyuchevskoy liegt in Zentralkamtschatka und bildet mit mehreren anderen Feuerbergen zusammen eine Vulkangruppe. Nächst gelegener Ort ist Klyutschi. Das Dorf liegt am Ufer des Kamtschatka-Flusses, ca. 30 km vom Klyuchevskoy entfernt. Dort befindet sich ein kleines Observatorium, dass für die Beobachtung der Vulkane Zentralkamtschatkas zuständig ist. Koordiniert wird die Arbeit von Petropavlovsk-Kamchatsky aus. in der Regionshauptstadt liegt sich das Institut für Vulkanologie und Seismologie Kamtschatkas. Für die praktische Arbeit zuständig ist eine Gruppe aus Wissenschaftlern, die sich unter dem Kürzel KVERT (Kamchatka volcano eruption response team) zusammengeschlossen hat.

Instrumente am Klyuchevskoy

Die Überwachung der entlegenen Vulkangruppe erfolgt zum großen Teil automatisiert. Die Gruppe setzt sich aus 13 Stratovulkanen zusammen von denen in den letzten Jahre 3 aktiv waren. Zu diesen Vulkanen gehören Klyuchenvskoy, Bezymianny und Tolbatschik. Auf der anderen Seite des Kamtschatka-Flusses liegt der Shiveluch, der aber über ein eigenes Netzwerk verfügt. Eine Vielzahl an Messstationen wurde in der Mitte zwischen den aktiven Vulkanen installiert. 19 seismische Messstationen fühlen den Vulkanen den Puls. 3 der Stationen befinden sich direkt am Klyuchevskoy. 8 GPS-Stationen kontrollieren die Bodendeformationen des Areals. Mehrere LiveCams unterstützen die Vulkanologen bei visuellen Observierungen. Besonders im Winter, der in Kamtschatka lange dauert und viel Schnee bringt, stehen die Vulkanologen vor enormen Herausforderungen die Geräte am Laufen zu halten. Am Klyuchevskoy gibt es eine Schutzhütte, in der die Wissenschaftler Zuflucht finden können, wenn sie die Instrumente warten.

Natürlich werden auch hier die Vulkane via Satellit überwacht. Vor allem wird die Wärmestrahlung detektiert, aber auch Bodendeformationen mittels INSAR gemessen.

Gunung Agung mit neuer Tremorphase

In den letzten 24 Stunden war die Seismik am Gunung Agung auf Bali relativ ruhig. Allerdings gab es vor wenigen Stunden wieder eine jener rätselhaften Tremorphasen, die wir in den vergangenen Wochen öfters sahen. Für die Dauer von gut 2 Stunden ging die Amplitude des Tremor hoch. Das Seismogramm ähnelt einem Paroxysmus am Ätna. Allerdings sind diese Phasen am Agung nicht mit einer sichtbaren Zunahme der vulkanischen Aktivität assoziiert. Auf dem Seismogramm sieht man nur wenige Erdbeben, die seismische Aktivität ist rückläufig.

Kilauea mit hohem thermischen Signal

In den letzten Tagen scheint das Wetter am Kilauea auf Hawaii ungewöhnlich gut zu sein, was gute Thermalaufnahmen ermöglicht. Heute wurde eine thermische Strahlung von über 1300 MW registriert. Diese wird von 2 Lavaseen und oberflächlichen Lavaströmen emittiert. Diese fließen auf der Pali, erreichen aber nicht den Ozean. Der Lavasee im Pit des Halemaʻumaʻu steht mit 47 m relativ tief.

Klyuchevskoy mit weiteren Eruptionen

Der Vulkan im fernen Kamtschatka kommt auch nicht zur Ruhe. Seit gestern registrierte das VAAC Tokyo 8 Eruptionen. Die Vulkanasche stieg dabei in Höhen von 7-8 km auf. Klyuchevskoy ist einer der höchsten eruptierenden Vulkane Asiens. Er erhebt sich 4835 m über den Meeresspiegel.

Sakurajima mit Vulkanausbrüchen

Nach 6 tägiger Ruhe meldete sich der Sakurajima auf der japanischen Insel Kyushu zurück: das VAAC Tokyo zeichnete 2 Eruptionen auf. Die Vulkanasche erreichte eine Höhe von 2.700 m.

Stromboli weiterhin munter

Der Stromboli ist weiterhin sehr aktiv, allerdings gab es gestern keine außergewöhnlich große Eruption wie am Vortag. Auf der LiveCam waren allerdings zahlreiche kleine und moderate Explosionen zu beobachten. Diese manifestierten sich aus mindestens 3 Schloten. Bei einigen Eruptionen flog glühende Tephra auf die Außenseite des Kraters und rollten über die Sciara del Fuoco.