Ätna: Ascheemissionen

Der Ätna auf Sizilien ist in den letzten Tagen ein wenig zappelig geworden und lässt kleine Aschewolken aus dem Neuen Südostkrater aufsteigen. Genauer Ort des Geschehens ist die kleine Bocce (die nicht mehr so klein ist) auf der oberen Südostflanke des neuen Kratergkegels. Diese wird von den Italienern liebevoll u puttusiddu genannt. Die Seismik des Vulkans ist derzeit noch ruhig, doch solche Ascheemissionen erscheinen oft einige Tage bevor der Vulkan seine Aktivität deutlich steigert.

Der Lavastrom 61g des Vulkans Kilauea auf Hawaii ist weiterhin aktiv und mündet im Kamokuna ocean entry. Am 2. August war der aktive Teil des ocean entry gut 150 m breit. Tage zuvor soll die Lava auf einer Breite von 240 m ins Meer geflossen sein. Allerdings sind in diesem Gebiet immer nur einzelne kleinere Lavadurchbrüche zu beobachten und die Lava fließt nicht auf voller Breite ins Meer. Bilder und Videos dazu findet ihr in unserer Facebookgruppe „volcanoes and volcanism“.

Paroxysmus am Fuego

Webcam-Bild der Uni Michigan.Wie bereits vor einigen Tagen vermutet, steigerte sich die Aktivität am Fuego zu einem erneuten (No. 11/2016) Paroxysmus. MIROVA registriert eine sehr hohe thermische Strahlung, wie sie zuletzt bei einem Paroxysmus im Februar festgestellt wurde. Diese könnte mit einem Pyroklastischen Strom assoziiert sein. Gesicherte Informationen sind, dass eine Lavafontäne aufsteigt und 2 Lavaströme über die Flanke fließen. Diese sind gut 2 km lang. Der zeitliche Abstand zwischen den Paroxysmen hat sich erneut etwas vergrößert. Bilder gibt es via LiveCam.

Zudem ist der ocean entry des Lavastroms 61g auf Hawaii weiterhin aktiv. Die Lava stürzt auf einer Breite von 20 m über die Klippe.

Am Piton de la Fournaise wächst die Wahrscheinlichkeit für einen baldigen Ausbruch: die Seismik hat weiterhin zugenommen und unter dem Gipfelkrater wurde Inflation registriert. Aufsteigendes Magma lässt den Kegel des Dolomieu anschwellen, was Steinschläge im Krater verursacht.

Ocean entry am Kilauea

Ocean entry auf Hawaii. © HVO

 

Zum ersten Mal seit 2014 erreichte gestern wieder ein Lavastrom den Pazifik und kreiert einen „ocean entry“. Nachdem Lavastrom 61g am Vortag die provisorische Küstenstraße überquerte, war es abzusehen, dass der Lavastrom die restlichen 130 m bis zum Meer schaffen wird. In unserer FB Gruppe „volcanoes and volcanism“ gibt es sehr schöne Fotos von dem Naturspektakel.

Das HVO weißt ausdrücklich auf die Gefahren hin, sich dem „ocean entry“ zu nähern. Die Lavaklippen sind instabil und können kollabieren. Es entstehen zudem schädlich Dämpfe und es besteht die Gefahr von sekundären Explosionen beim Kontakt der Lava mit dem Wasser.

Kilauea: Lavastrom überquert Strasse

Lavastrom 61g überquert die Küstenstrasse. © David Ford

Am Kilauea auf Hawaii wird es langsam spannend: Lavastrom 61g hat wieder an fahrt aufgenommen und überquerte gestern die Notfall-Küstenstraße. Diese befindet sich nur 130 m von der Küste entfernt. Möglicher Weise fließt die Lava nun bereits ins Meer, oder steht unmittelbar davor!

Es ereigneten sich auch weitere interessante Vulkanausbrüche, die zumindest eine kurze Meldung wert sind:

Am Sakurajima in Japan kam es zu einem Schloträumer. Nach mehreren Wochen der Ruhe sprengte sich der Krater frei. Vulkanasche stieg bis in 5 km Höhe. Es folgten weiter Eruptionen.

Der Turrialba in Costa Rica eruptierte 4 Aschewolken die bis zu 3000 m über Kraterhöhe aufstiegen.

Heute zeigt Kliuchevskoi auf Kamtschatka ein hohes thermisches Signal. Auf der Südostflanke fließt ein Lavastrom. 

Unter der Katla auf Island gab es mehrere Erdbeben. 2 davon mit Magnituden knapp über 3.

Am Ätna auf Sizilien kam es in den letzten Tagen ebenfalls wieder zu vermehrten Erdbeben.

Kilauea: 61g wieder aktiver

Der Lavastrom 61 g hat wieder mehr Nachschub bekommen und hat Boden gut gemacht: er war am Freitag noch 730 m von der Küste entfernt. Auf im Lavafeld selbst gab es an mehreren Stellen Rotglut zu sehen. Am Fuß der Pūlama Pali gab es einen kanalisierten Aa-Lavastrom.

Der Lavasee im Pitkrater der Gipfelcaldera ist gestiegen und steht derzeit 21 m unter dem Kraterrand. Teilweise war er wieder von öffentlich zugänglichen Aussichtspunkten zu sehen.

Gestern ereignete sich an der Westküste von Big Island ein Erdbeben der Magnitude 4,3. Dieses wurde von Anwohnern wahrgenommen.

Suwanose-jima eruptiert

In Japan ist der Suwanose-jima wieder aktiv. In den letzten 24 Stunden eruptierte der entlegene Vulkan 10 Aschewolken die vom VAAC registriert wurden. Die Vulkanasche stieg bis in eine Höhe von gut 2 km auf. Letzte Woche ereignete sich bei den Ryukyu Inseln ein mittelschweres Erdbeben. Mir ist schon öfters aufgefallen, dass neue Eruptionsphasen des Vulkans mit diesen Beben assoziiert zu sein scheinen.

Darüber hinaus sind auch noch ein paar andere Vulkane aktiv: der Bromo speit weiterhin kleinere Aschewolken in die Luft und der Sinabung produziert glühende Schuttlawinen, kleinere pyroklastische Ströme und explosive Eruptionen.

Am Kilauea ist der Lavastrom 61 g auf der Küstenebene aktiv. Er ist noch 820 m vom Ozean entfernt und bewegte sich in der letzten Tagen kaum vorwärts.

 

Piton Fournaise und mehr

Der Piton de la Fournaise zeigt seit 3 Tagen wieder Zeichen des Erwachens: es werden VT-Beben und Inflation registriert, was auf aufsteigendes Magma hindeutet.

Am ähnlichen Vulkan Kilauea auf Hawaii stagniert der Lavastrom 61g knapp 900 m vor der Küste. Er ist noch aktiv, bewegt sich an seiner Front aber nur noch extrem langsam vorwärts.

Auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka sorgte in den letzten Tagen der Shiveluch für Wirbel. Vom Domvulkan gehen immer wieder Aschewolken aus, die mit pyroklastischen Strömen assoziiert sind.

Ähnlich verhält es sich am Sinabung auf Sumatra. Auch hier kommt es zu Abbrüchen am Lavadom und es entstehen glühende Schuttlawinen und kleine pyroklastische Ströme.

Ein anderer Domvulkan steht weiterhin in den Schlagzeilen: Santiaguito in Guatemala eruptierte gestern abermals eine Aschewolke.

Kilauea und Sinabung

Der Lavastrom hat ungefähr die Hälfte des Weges zwischen dem steilhang und der Küste zurück gelegt. Stagniert jetzt aber fast. © HVO

Der Lavastrom 61g hat am Kilauea seine Fließgeschwindigkeit deutlich reduziert. Von Donnerstag auf Freitag bewegte sich der Lavastrom nur noch um 98 Yards (92 m) vorwärts. Auf der flachen Küstenebene verlor der Lavastrom deutlich an Schwung, zudem scheint weniger Lava eruptiert zu werden. Dennoch gibt es weiter Stromaufwärts Richtung Pali (Steilhang) noch interessante Aktivität zu Beobachten. Im Netz gibt es eine Vielzahl schöner Videos zu bewundern.

Der Lavadom am Sinabung auf Sumatra wächst weiterhin. Es ist demnächst mit einer neuen Serie pyroklastischer Ströme zu rechnen. Erst letzte Woche kam es zu einer Serie der gefährlichen Glutwolken.

Kilauea: Lavastrom weiterhin aktiv

Die Karte des Lavastroms 61g. © HVO

Am Kilauea auf Hawaii fließt der Lavastrom 61g weiterhin munter Richtung Ozean. Jetzt trennen ihn nur noch ca. 1,5 km vom „ocean entry“. Langsam wird es in der Tat spannend und ich bin guter Dinge, dass die Lava den Ozean erreichen wird. Die Parkranger warnen Touristen sich der Lava zu nähern. Es gibt keine Wanderwege in dem Gebiet und in den letzten Tagen kam es zu einer Reihe von Notfällen mit Verletzten, Verirrten und Dehydrierten. Scheinbar ist es aber nicht restriktiv verboten zum Lavastrom zu wandern.

Am Halemaʻumaʻu-Krater hielt die Inflation der letzten Tage an und der Stand des Lavasees beträgt 24 m unterhalb des Bodens des Halemaʻumaʻu-Kraters.