Semeru: vermisste Bergsteiger gefunden

Bereits am 2. Januar gingen 3 Vulkantouristen am Semeru verloren. Rettungskräfte fanden die Vermissten einen Tag später und brachten sie am 4 zurück in die Zivilisation. Die Gipfelstürmer hatten bei schlechtem Wetter den Abstieg gewagt und sich verlaufen. Gestern meldete das VAAC Darwin eine Aschewolke vom Semeru, die eine Höhe von 4 km erreichte.

Eine weitere Meldung aus Indonesien: am Anak Krakatau wurde eine schwache thermische Anomalie registriert. Unklar ist, ob sie tatsächlich vom Gipfel ausgeht, oder ob es sich um einen Waldbrand handelt. Ich habe den Eindruck, sie stammt vom Gipfelbereich und deutet auf vulkanische Aktivität hin. Am Anak Krakatau wäre statistisch gesehen mal wieder eine eruptive Phase fällig. Ich bemühe mich um weitere Informationen.

Spektakulär präsentiert sich derzeit am Kilauea auf Hawaii ein Lava-Jet der aus einer Tube in den Pazifik schießt. Dabei werden litorale Eruptionen produziert. In unserer fb Gruppe „volcanoes and volcanism“ wurde ein schönes Video geteilt:

Kilauea: Bilder zum ocean entry

Über den Kollaps des Lavadeltas am „ocean entry“ auf Hawaii habe ich in den letzten Tagen bereits berichtet. Nun veröffentlichte das HVO Fotos aus der letzten Woche. Es wird deutlich, wie groß der Kollaps war: vom ursprünglichen Delta ist nur ein schmaler Streifen übrig. Die Lava schießt aus einem Tunnel nun wieder direkt ins Meer und erzeugt litorale Explosionen. Es ist in der Tat aber nur noch diese eine Tube aktiv. Es wird zwar ein neues Delta entstehen, aber wohl ein deutlich kleineres.

Am Lavasee wechselt die Deflation in Inflation und es ist wieder mit einem Anstieg der Lava zu rechnen. Der Lavasee steht bei 33 m und ist vom HVO aus nicht sichtbar.

Kilauea: partieller Kollaps der Kraterwand

Am Halemaʻumaʻu-Krater ist wieder ein Stück Kraterwand als Steinschlag in den Lavasee gestürzt und hat diesen „aufkochen“ lassen. Dabei stieg eine Aschewolke auf. Es war das 2. Ereignis dieser Art innerhalb einer Woche. Lavastrom 61g ist weiterhin aktiv und es gab einen weiteren oberflächlichen Lavastrom in der Nähe des Puʻu ʻŌʻō-Kraters.

Sabancaya. © INGEMMETDer Sabancaya in Peru zeigte sich am 1. Dezember von seiner besonders aktive Seite. Per LiveCam konnte ich mehrere Eruptionen beobachten die Lavabomben auf die Vulkanflanke schleuderten. Vulkanasche stieg bis zu 4,5 km über den Krater auf. Die Tremorenergie war auf dem höchsten Stand seit beginn der Eruption Anfang November. Gestern beruhigte sich der Vulkan wieder etwas.

Nahe der italienischen Insel Alicudi manifestierte sich heute ein kleines Schwarmbeben. Das stärkste Beben brachte es auf die Magnitude 3,0 und lag in 9 km Tiefe.

Kilauea: Kollaps am Lavasee

Am Kilauea auf Hawaii ereignete sich ein partieller Kollaps der Kraterwand. Es entstand ein großer Steinschlag, bei dem mehrere Tonnen Gestein in den Lavasee stürzten. Dies löste eine kleine Explosion aus und ließ Vulkanasche aufsteigen. Zu solchen, durch Steinschlägen getriggerten Eruptionen kommt es öfters im Pit des Halemaʻumaʻu-Kraters. Der Lavasee steht derzeit ca. 10 m unterhalb des Kraterbodens des Halemaʻumaʻu.

Auf Hawaii fließt weiterhin Lavastrom 61g ins Meer. In den letzten Tagen kam es vermehrt zu oberflächlichen Lavaströmen. Normalerweise fließen diese durch einen Tunnel bis in den Ozean.

Auf der Kurileninsel Chrinkotan ereigneten sich gestern mehrere explosive Eruptionen bei denen Vulkanasche bis in einer Höhe von 10 km aufstieg. Die Vulkaninsel liegt südlich von Kamtschatka und ist nur schwer zu erreichen.

Kilauea: Lavasee übergelaufen

Gestern kam es zum Überlaufen des Lavasees im Pit des Halemaʻumaʻu-Kraters. Die Lava stieg so hoch, dass der Boden des Halemaʻumaʻu ein Stück weit überflutet wurde. Allerdings drehte die Inflation wieder in Deflation und der Spiegel des Lavasees fiel bis knapp unter dem Rand des Pit-Kraters.  Die Wahrscheinlichkeit ist recht hoch, dass es bei der nächsten Inflationsphase wieder zum Überlauf kommt. Die Seismik im Bereich des Gipfels ist erhöht.

An den isländischen Gletschervulkanen Katla und Bardarbung kam es wieder zu kleineren Erdbebenschwärmen. Am Bardarbunga hatten 2 Beben Magnituden größer als 3.

Der Tremor des Ätna zeigt einige Spitzen, die auf rege Bebentätigkeit in der Nacht hindeuten. Möglicher Weise zeichneten die Seismometer aber auch einer Erdbebenserie in Griechenland, nahe der Grenze zu Albanien auf.

Klyuchevskoy und mehr

Klyuchevskoy via LiveCam. © KVERTHeute Morgen war der LiveCam-Blick ungewöhnlich klar und man konnte die anhaltende Eruption gut beobachten: auf der Nordwestflanke fließt ein Lavastrom und vom Gipfelkrater steigt eine Asche-Dampfwolke auf. Die thermische Strahlung ist recht hoch. 

Als weiterer Vulkan auf Kamtschatka ist Shiveluch sehr munter und produziert kleine pyroklastische Ströme, die vom Lavadom abgehen.

Selbst der Ätna auf Sizilien zeigt auf Mirova heute eine schwache thermische Anomalie. Das bedeutet zwar nicht, dass eine neue Eruption unmittelbar bevorsteht, dennoch halte ich persönlich einen Ausbruch in den nächsten Wochen für wahrscheinlich.

Der Fuego in Guatemala ist ebenfalls recht munter. er produziert täglich mehrere explosive eruptionen. glühende Tephra steigt dabei bis zu 150 m hoch auf.

Auf Hawaii ist der Kilauea weiterhin aktive. Der Lavasee in der Gipfelcaldera steht relativ hoch und ist vom Jagger-Museum aus sichtbar. Nach einer kurzen Deflationsphase folgt nun wieder Inflation. Lava fließt nach wie vor ins Meer.

 

Vulkane weltweit

Aso: in der japanischen Präfektur Kumamoto sind Einzelheiten zur Aso-Eruption am Samstag bekannt geworden. Demnach stieg die Aschewolke tatsächlich mehr als 10 km hoch auch und driftete ziemlich weit übers Land. Ascheregen ließ einige Hausdächer einstürzen. Es soll sich um eine phreatische Explosion gehandelt haben, die durch überhitztes Grundwasser verursacht wurde.

Update: Der japanische Vulkan Aso erzeugte heute bereits 3 Ascheeruptionen. Das VAAC Tokyo gibt bei einer der Eruptionen an, dass die Aschewolke eine Höhe von 39.000 Fuß (13 km) erreicht haben soll.Der Alarmstatus wurde auf Stufe 3 (von 5) erhöht und eine 2 km Sperrzone um den Krater etabliert. Leider funktionieren die LiveCams derzeit nicht. Der Vulkan liegt in der Region Kumamoto, die im Frühjahr von einer Serie schwerer Erdbeben heimgesucht wurde. Diese hatte. u.a. zur Folge, dass die Kamerasensoren-Fabriken von Sony mehrere Monate stillstanden.

Ätna: der Vulkan auf Sizilien könnte langsam wieder zu neuem Leben erwachen. Dr. Boris Behncke berichtete vorgestern von leichten Ascheemissionen aus dem Neuen Südostkrater. Der Tremor ist gerade besonders niedrig, was oft ein paar Wochen vor einer neuen Eruptionsphase der Fall ist.

Colima: in Mexiko ist der Colima weiterhin überwiegend effusiv tätig. Der Aa-Lavastrom hat fast die Basis des Kegels erreicht. Zudem kommt es zu gelegentlichen Ascheeruptionen.

Kilauea: Lava fließt weiterhin ins Meer, allerdings ist der weiter westlich gelegene „ocean entry“ inaktiv geworden und die Aktivität konzentriert sich auf das Lavadelta im Süden.

Zhupanovsky: auf Kamtschatka meldete sich der Vulkan nahe Petropavlovsk Kamchatsky zu Wort und erzeugte eine Aschewolke, die vom VAAC Tokyo registriert wurde.

Über den Vulkan: Zhupanovsky liegt im Südosten von Kamtschatka und ist ein Komplexvulkan aus 4 überlappenden Stratovulkanen. Nach 54 Jahre der Ruhe begannen neue Eruptionen im Oktober 2013. 

Vulkane Kamtschatkas

Die Vulkane in Kamtschatka sind schon seit einigen Wochen besonders aktiv. Allen voran stehen Shiveluch und Klyuchevskoy täglich in den Meldungen des VAAC Tokyo. Heute gesellte sich der Karymsky dazu. Um den entlegenen Vulkan war es in den letzten Monaten relativ still geworden, doch letzte Nacht meldete er sich mit 3 explosiven Eruptionen zurück. Vulkanasche stieg fast 3 km hoch auf.

Nahezu unverändert ist die Lage am mexikanischen Vulkan Colima: er generiert einen Lavastrom, der vom Dom aus geht, der über den Rand des Kraters quillt. Die effusive Aktivität wird von einigen Explosionen begleitet.

Am isländischen Vulkan Katla hat es wieder eine Handvoll Erdbeben gegeben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 3,2.

Am Kilauea auf Hawaii warnt man vor einem bevorstehenden Kollaps am Lavadelta des „ocean entrys“. Dort haben sich in den vergangenen Tagen Risse gebildet. Die oberflächlichen Lavaaustritte 2 km landeinwärts sind erloschen.

Last, but not least zeigt Ätna auf Sizilien ein schwaches Wärmesignal bei Mirova. An sich nicht so ungewöhnlich, aber in Verbindung mit dem Erdbebenschwarm letzter Woche, könnte sich der Vulkan auf eine neu Phase mit Paroxysmen vorbereiten.