Kilauea: Puʻu ʻŌʻō und der Westpit

Die Entwicklung am Puʻu ʻŌʻō-Krater ist derzeit von besonderer Bedeutung: zwar finden die meisten Erdbeben im Bereich der Gipfelcaldera statt, doch die höchste Inflation wird am Puʻu ʻŌʻō-Krater in der West-Rift-Zone registriert. Seit Mitte März hält der Trend ununterbrochen an. Der Lavasee im Westpit steigt seitdem immer weiter an. Es besteht die Gefahr, dass sich ein neuer Förderschlot/Spalte im Bereich des Puʻu ʻŌʻō öffnen wird.  Es könnten dann wieder Lavaströme generiert werden, die die Küste erreichen. Zudem könnte es zu einem Kollaps-Ereignis kommen. Steigt die Lava weiter, könnte der Druck auf die Kraterwand zu groß werden, so dass diese einstürzt. Der Lavasee würde sich dann in einer Sturzflut über die Flanke des Puʻu ʻŌʻō-Kraters ergießen. Die Lava kann dabei hohe Geschwindigkeiten erreichen und Flüchtende Vulkanbeobachter erreichen. Daher ist der Zugang zum Gebiet der West-Rift-Zone gesperrt.

Der Puʻu ʻŌʻō-Krater begann am 3. Januar 1983 zu wachsen. Die Eruption begann, nachdem sich bei einem 24 Stunden andauernden Erdbebenschwarm Spalten in der Nähe des Nāpau-Krater gebildet hatten.  In den folgenden Tagen weiteten sich diese acht Kilometer in nordöstliche Richtung aus. Mehrere Monate lang eruptierte Lava aus den Spalten, bis sich die Aktivität auf einen Spaltenabschnitt beschränkte, welcher später als „Puʻu-ʻŌʻō-Kanal“ bezeichnet wurde. In den folgenden drei Jahre ereignete sich hier alle drei bis vier Wochen eine kurzlebige Eruption. Oft wurden Lavafontänen generiert, die Schmelze bis zu 470 Metern hoch aufsteigen ließen. Der Vulkanausbruch wird als Puʻu-ʻŌʻō-Kūpaianaha-Eruption bezeichnet und dauert bis heute an.

Der Name „Puʻu ʻŌʻō“ setzt sich aus 2 Worten zusammen und ist sehr wahrscheinlich auf die hawaiianische Mythologie zurück zu führen: „Puʻu“ bedeutet Hügel, oder Berg. „Ōʻō“ ist die polynesische Bezeichnung für Grabstock, bei welchem es sich um den magischen Stab „pāoa“ der Vulkangöttin Pele handeln könnte. Der Legende nach grub die Göttin mit ihrem Stab nach Lava und ließ so die Vulkane entstehen. Zugleich ist „Ōʻō“ der Name eines ausgestorbenen Vogels, daher wird Puʻu ʻŌʻō auch mit „der Hügel des Ōʻō übersetzt.

Quelle: HVO/USGS

Kilauea: neuer Erdbebenschwarm

Seit einigen Minuten gibt es einen neuen Erdbebenschwarm am Kilauea. Bisher ereigneten sich 4 Erdbeben mit Magnituden zwischen 2,2- 2,6. Die Epizentren liegen südlich der Gipfelcaldera. Die Beben liegen sehr flach: EMSC gibt die Tiefe mit 1 km und weniger an. Der inflationäre Trend der letzten Stunden hält an, schwächt sich allerdings ab und wird bald in Deflation umschlagen. Der Lavasee im Overlook-Krater steht wenige Meter unterhalb der Kante, bzw. des Bodens des Halema‘uma‘u-Kraters.

Neue Eruption am Sinabung

Heute eruptierte der Sinabung auf Sumatra erneut: das VAAC Darwin meldet eine Aschewolke, die eine Höhe von 4700 m ü.NN erreichte. Diesmal scheint es sich um eine rein explosive Eruption gehandelt zu haben, bei der es keinen Domkollaps gab. Es wurde auch keine pyroklastische Ströme generiert. Nach langer Ruhe erwachte der Sinabung im Jahr 2010 zu neuem Leben. Seit 2014 ist er praktisch permanent aktiv. Die Vulkanasche belastet das Leben der Anwohner und beeinträchtigt ihre Gesundheit. Zahlreich Dörfer wurden evakuiert.

Kilauea mit Inflation

Die Deflation unter der Gipfelcaldera stoppte und ging in Inflation über. Entsprechend stieg der Spiegel des Lavasees an. Dieser steht nun 14 m unterhalb des Bodens des Halema‘uma‘u-Kraters und ist vom Jaggar-Museum aus gut sichtbar. Am Puʻu ʻŌʻō hält die Inflation weiter an. Der Lavasee im Westpit lief bereits mehrmals über. Sein Niveau liegt nun 7 m höher, als noch Ende März. Eine Bildergalerie ist in Arbeit.

4 Lavaströme am Pacaya

Der Vulkan Pacaya in Guatemala ist weiterhin sehr aktiv. INSIVUMEH berichtet von 4 Lavaströmen, die bis zu 500 m lang sein sollen. Meiner Meinung nach stimmt die Einschätzung nicht ganz, denn auf Nachtaufnahmen ist zu erkennen, dass zumindest ein Lavastrom deutlich länger ist. Der Kegel/Hornito im Mckenney-Krater wächst und generiert strombolianische Eruptionen, die glühende Tephra bis zu 40 m hoch auswerfen.

Sabancaya mit Ascheeruption

In Peru zeigte sich der Sabancaya von seiner aschigen Seite: gestern steig eine permanente Eruptionswolke 2.500 m über den Krater auf. Der Wind verfrachtete die Asche und verteilte sie bis in eine Entfernung von 30 km. Wie am Sinabung auch, stellt die langanhaltende Aktivität des Vulkans ein Problem für die Anwohner dar. Besonders Kinder und Alte leiden vermehrt unter Lungenkrankheiten.

Schlammströme am Mount Io

Der Vulkan auf der japanischen Halbinsel Kyushu ist weiterhin aktiv. In erster Linie ist das hydrothermale System in der Aktivität involviert: Neben Dampfwolken wurden nun 2 Schlammströme generiert. Anders als bei Laharen, wurde der Schlamm direkt eruptiert und ist kein sekundäres Produkt aus Vulkanasche und Wasser.

Kirishima: Eruption am Mount Io

Das VAAC Tokyo registrierte in den letzten 24 Stunden 3 Eruptionen des japanischen Komplex-Vulkans Kirishima. Die Höhe der Eruptionswolke wird nicht angegeben, von daher wird sie nicht sonderlich hoch gewesen sein. Bei der Eruption handelte es sich vermutlich um eine phreatische Eruption, bei der überwiegend Dampf gefördert wurde. Ort des Geschehens war diesmal nicht der Krater Shinmoe-dake, sondern der benachbarte Mount Io. Brisant ist die Situation trotzdem, da sich der Mount Io nur 1 km vom Visitor Center des Nationalparks Kirishima entfernt befindet. Hier halten sich oft zahlreiche Touristen auf. Sollte sich spontan eine größere Eruption ereignen, wären diese gefährdet.

Kanlaon heizt weiter auf

Auf den Philippinen gibt es weitere Anzeichen dafür, dass sich der Vulkan Kanlaon auf eine größere Eruption vorbereitet. Seit gestern wurden 7 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Zudem steigt eine Dampfwolke gut 1 km über Kraterhöhe auf, bevor der Wind sie seitwärts verdriftet. PHILVOLCS registriert seit 2015 Inflation am Berg, die sich nun etwas zu beschleunigen scheint.

Kilauea weiter brisant

Der Spiegel des Lavasees im Halemaʻumaʻu-Krater ist gestern etwas gefallen, der deflationäre Trend hält weiter an. Am Puʻu ʻŌʻō verhält es sich allerdings anders: dort findet seit Mitte März Inflation statt. Der Boden des Kraters hob sich bereits um mehrere Meter an. Der Spiegel des Lavasees im Westpit stieg deutlich und überflutete sogar den Kraterboden. Über diese Aktivität wurde nun ein Video des HVO veröffentlich. Die Vulkanologen brachten am Dienstag eine entsprechende Warnung heraus, dass sich nun jeder Zeit ein neuer Förderschlot öffnen könnte. Dies könnte entweder direkt im Krater passieren, oder in seiner Nähe. Es bleibt also weiter spannend!

Seismik am Ätna

Spannend bleibt es auch am Ätna. Dort ist die Seismik weiterhin erhöht. Die Erdbebenschwärme des Wochenendes werden nun auf der Karte des INGV visualisiert. Der Vulkan erscheint noch etwas unentschlossen, was er nun als nächstes tun möchte. Die große Frage: bereitet er sich auf neue Aktivität im Bereich der Gipfelkrater vor, oder wird sich eine Spalte an seiner Flanke öffnen? Schaut man sich die Tiefe der Erdbeben an, dann sieht man, dass die Erdbeben im Westen des Vulkans am Tiefsten liegen. Im Gipfelbereich und im Osten sind sie am flachsten. Die Öffnung einer Spalte, oder eines Förderschlots im oberen Bereich des Valle del Bove halte ich für möglich.

Fuego: hohes thermisches Signal

Gestern Abend wurde am Fuego in Guatemala ein thermisches Signal in Höhe von 304 MW aufgezeichnet. Heute Morgen beträgt die Wärmestrahlung nur 10% davon. INSIVUMEH berichtete gestern von 5-8 schwachen bis moderaten Explosionen, die Vulkanasche bis zu 4800 m hoch förderten. Glühende Tephra stiegt bis zu 300 m auf. Es erfolgte eine 8 Minuten lange Dampferuption, die ein Geräusch wie eine Turbine erzeugte. Alles in Allem scheint sich die Tätigkeit des Vulkans langsam zu steigern und auf einen neuen Paroxysmus zu zusteuern.

Kilauea: Lavasee steigt weiter an

Auf Hawaii hält die Inflation des Kilaueas weiter an. Der Lavasee im Pitkrater des Halema‘uma‘u steht 10 m unterhalb des Randes und ist vom Jaggar-Museum aus gut sichtbar. Die Seismik in der Ost-Rift-Zone ist erhöht: es gab ein Erdbeben der Magnitude 2,9. Auch der  Pu‘u ‘Ō‘ō bläht sich weiter auf. Dort fließen kleinere Lavaströme über dem Kraterboden.

Schaut man sich den Verlauf der Deformation der letzten 5 Jahre an (mittleres Bild), erkennt man, dass die Inflation am Pu‘u ‘Ō‘ō ungewöhnlich hoch ist. Meistens steht ein außergewöhnliches Ereignis bevor, wenn die Inflation solche Werte wie jetzt erreicht hat: der Peak im Mai 2014 kündigte den Lavastrom an, der auf Pahoa zufloss. 2 Jahre später begann die aktuelle Lavastrom-Episode 61g. Wir dürfen gespannt sein, was dieses Jahr folgen wird. Interessanter Weise sind wieder exakt 2 Jahre vergangen, bis sich der Zyklus wiederholt.

Indonesien: Erdbeben in der Ceram See und vor Halmahera

In der indonesischen Ceram-See ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 5,5. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Es folgten 2 weitere Beben der Magnituden 5,2 und 5,0. Die Erde bebte auch 2 Mal vor der Westküste der Insel Halmahera. Beide Beben hatten Magnituden von 5,0 und lagen in großen Tiefen. Auf Halmahera liegen die Vulkane Gamalama, Ibu und Dukono. Die Erdstöße spiegeln sich in ihren Seismogrammen wieder. Die Seismik am Sinabung und Batur sind auffällig, doch an beiden Vulkanen könnten die Signale durch Umwelteinflüsse, oder von Menschenhand verfälscht sein.

Kilauea: Hochstand des Lavasees

Der Lavasee im Pitkrater der Gipfelcaldera steht dieser Tage besonders hoch. Er befindet sich 20 m unterhalb des Randes des Overlook-Kraters im Halema‘uma‘u und ist vom Jaggar-Museum aus gut sichtbar. Seit 3 Tagen hält Inflation ununterbrochen an. Einen ähnlichen Trend gibt es am Pu‘u ‘Ō‘ō-Krater in der West-Rift-Zone zu beobachten. Der Lavasee im Westpit steht ebenfalls besonders hoch und über dem Boden des Kraters fließen kleine Lavaströme. Die Inflation steigt hier in den letzten Wochen deutlich an und deutet darauf hin, dass bald etwas Interessantes passieren könnte: entweder bildet sich ein größerer Lavasee im Pu‘u ‘Ō‘ō-Krater, oder die Lava bricht an dessen Fuß durch und generiert eine neue Lavastrom-Episode. Diese hätte die Chance die aktuelle Episode 61g abzulösen und Lava wieder Richtung Ozean zu schicken. Diese Lavaströme zählen zu den Touristen-Attraktionen auf Hawaii.

Krakatau mit Erdbeben

Am Krakatau, in der Sunda-Straße zwischen Sumatra und Java (Indonesien), ereigneten sich 2 Erdbeben. Das Stärkere hatte die Magnitude 5,2. Das Hypozentrum lag in großer Tiefe von 60 km. Trotzdem konnte man den Erdstoß in benachbarten Regionen deutlich spüren. Andrea Ercolani (Siciltrek) berichtet von Besuchern der Vulkaninsel, die den Feuerberg ruhend vorfanden. Die Seismik ist deutlich erhöht, allerdings wird es sich sehr wahrscheinlich um tektonisch bedingte Nachbeben handeln. Dennoch könnte der stärkere Erdstoß, wenige Kilometer östlich des Vulkans, diesen wachrütteln.

Bulusan bleibt gesperrt

Der Vulkan auf den Philippinen bleibt weiterhin gesperrt. Obwohl es ein großes Interesse an Trekkingtouren auf den Vulkan gibt, können die Behörden den Aufstieg noch nicht frei geben, da Seismik und Inflation erhöht sind. Eine Eruption ist somit möglich. Bulusan steht immer mal wieder in den Schlagzeilen, weil er spontane phreatische Eruptionen erzeugt. Diese Ausbrüche könnten größere Eruptionen, unter Einfluss frischen Magmas ankündigen. Touristen der Region sollen mit einem erweiterten Freizeit-Angebot am See Bulusan bei Laune gehalten werden.

Ätna mit offenem Schlot

Auf Satellitenfotos erkennt man wieder einen größeren hot spot im Gipfelkrater (Bocca Nuova) des Vulkans. Dieser deutet darauf hin, dass das Magma im Fördersystem hoch steht und das der Schlot offen ist. In den letzten Wochen waren solche heißen Flecken selten und klein. Die Seismik ist weiterhin erhöht: Gestern ereigneten sich 3 Erdbeben mit Magnituden größer als 2.

Schwarmbeben am Kilauea beendet

Die seismische Aktivität am Kilauea hat sich wieder normalisiert. Das HVO berichtet nun auch über den Schwarm: es wurden insgesamt mehr als 200 Erdstöße registriert, die sich in Tiefen zwischen 7-9 km manifestierten. Die stärksten Beben brachten es auf M 2,4. Inflation, die im Zusammenhang mit dem Schwarmbeben stand, wurde nicht registriert. Es drang also vermutlich keine größere Menge Magma in den Untergrund ein. Leichte Deflation im Gipfelbereich wurde bestätigt. Die Lava des Lavasees ist in Richtung West-Rift-Zone abgeflossen. Allerdings verstärkte sich die Gesamt-Inflation des Kilaueas in den letzten Wochen leicht. Dies dürfte mit dem Nachlassen der Lavastromtätigkeit der Episode 61g zusammen hängen. Wenn der Druck im Inneren des Kilaueas wieder steigt, wird in den nächsten Monaten wahrscheinlich eine neue Lavastrom-Episode beginnen.

Kawah Ijen: schwaches thermisches Signal

Seitdem der Abstieg in den Krater des Kawah Ijens für Besucher und Arbeiter gesperrt ist, registriert MIROVA schwache thermische Signale. Diese stammen sehr wahrscheinlich vom Schwefelbrand: die austretenden Gase an den Fumarolen sind so heiß, dass sich der Schwefel verflüssigt und anfängt zu brennen. Normalerweise wird der brennende Schwefel sofort von Arbeitern gelöscht, was jetzt nicht mehr der Fall sein dürfte.

Der Abstieg in den Krater wurde gesperrt, nachdem eine Gasexhalation am 21. März mehr als 30 Personen verletzt hatte. Häufigste Probleme waren Atemwegs- und Augenverätzungen.

Türkei: Erdbeben Mw 5,4

Im Süden der Türkei bebte heute die Erde mit einer Magnitude von 5,4. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe, ca. 50 km nordöstlich des beliebten Urlaubsorts Side. Erdbeben dieser Magnitude können schon beachtliche Schäden an alter Bausubstanz hervorrufen. Da sich da Erdbeben wert vor wenigen Minuten ereignete, liegen noch keine Meldungen über Schäden vor.

Kilauea: Schwarmbeben

Update 10.00 Uhr: Das Schwarmbeben geht weiter und hat sich sogar verstärkt. Es ist der heftigste Schwarm seit langer Zeit. Hält er weiter an, steigt die Möglichkeit eines besonderen Ereignisses: der Lavasee könnte überlaufen und über den Boden des Halemaʻumaʻu fließen, oder es könnte sogar zu einer Spalteneruption kommen. Derweilen hält die Inflation am Puʻu ʻŌʻō an. Habt auch ein Blick auf die Webcams!

Originalmeldung: Am Gipfel des Kilaueas auf Hawaii ereignet sich ein Erdbebenschwarm. Die Erdbeben haben Magnituden zwischen 2,8 und 2,0. Die Hypozentren liegen in mittleren Tiefen und konzentrieren sich im Bereich der Gipfelcaldera. Der Lavasee im Pitkrater des Halemaʻumaʻu stand in den letzten Tagen hoch und war vom Jaggar-Museum aus sichtbar. Jetzt hat dort Deflation eingesetzt und auf den Webcams sieht es so aus, als wäre der Lavaseespiegel gefallen. Dafür steigt die Inflation am Puʻu ʻŌʻō-Krater an. Möglicher Weise fließt die Lava aus dem Lavasee in Richtung Puʻu ʻŌʻō. Dort könnten sich in den nächsten Stunden wieder Lavaströme im Bereich des Kraters entwickeln.

Erdbebenschwarm unter dem Yellowstone

Unter einem weiteren Vulkan der USA ist die Seismik derzeit erhöht: unter dem Yellowstone ereigneten sich in den letzten 24 Stunden 27 Erdbeben mit Magnituden um 2,4. Die Hypozentren dieser Erdbebenserie liegen in Tiefen zwischen 12 km und 2 km, am Südwestufer des Yellowstone-Lakes. Die Epizentren der Beben sind in einer Reihe angeordnet und könnten im Zusammenhang mit Magmenintrusion stehen. Der Grund des Sees wurde erst kürzlich neu kartiert. Dabei wurden Geysire, heiße Quellen und Canyons entdeckt, die bis dato unbekannt waren.

Eruption am Popocatepetl

Der höchste Vulkan Mexikos ist dieser Tage wieder aktiver geworden. Gestern eruptierte er eine Asche-Dampf-Wolke, die mehrere Kilometer hoch aufstieg. Nachts ist Rotglut über dem Krater zu sehen. Es wurden 10 vulkanotektonische Erdbeben, sowie 39 Exhalationen registriert. Der Lavadom hat scheinbar einen weiteren Wachstumsschub erhalten. Nach einigen Monaten wird der Dom meistens durch explosive Eruptionen zerstört.

Kilauea: Explosionen aus dem Lavasee

Am Freitag ereignete sich ein Steinschlag vom Rand des Pitkraters in der Halema‘uma‘u-Caldera. Gesteinsmassen stürzten in den Lavasee und lösten Explosionen aus. Den Beobachtern am Jaggar-Museum bot sich ein faszinierender Anblick, als eine Aschewolke aus dem Lavasee aufstieg. Für die Beobachter bestand keine Gefahr. Solche Steinschläge lösen alle paar Wochen/Monate Explosionen aus.

Als Vulkanologen des HVO 40 Minuten später am Kraterrand eintrafen, war die Oberfläche des Lavasees immer noch aufgewühlt. Sie entdeckten zertrümmerte Solar-Paneele von Messtationen: ausgeworfenen Lavabrocken hatten diese getroffen. An der Stelle befand sich vor beginn der Aktivität im Jahr 2008 ein Aussichtsplatz nebst Parkplatz, welcher aufgrund solcher Ereignisse gesperrt wurde. Touristen bleibt so nur der Fernblick auf den Krater.

Am Puʻu ʻŌʻō-Krater wird weiterhin Inflation gemessen und am Boden des Kraters treten Lavaströme aus. Der Lavastrom 61g erreicht kaum noch die Küstenebene. Seine Aktivität beschränkt sich auf das Umfeld des Puʻu ʻŌʻō-Kraters.

Nevados de Chillan: Lavastrom im Krater

Bereits im Dezember wurde in Chile der Alarmstatus des Vulkans Chillans auf „orange“ erhöht, nachdem der Vulkan unruhig wurde. Jetzt sind Seismik und Gasausstoß nochmals massiv angestiegen: laut einem Medienbericht wurden bereits über 800 Explosionssignale und mehr als 4000 Erdbeben registriert. Wissenschaftler von SERNAGEOMIN entdeckten im Krater zudem einen Lavastrom, der jeder Zeit überlaufen könnte.

Der Nevados de Chillan ist ein 3212 m hoher Komplexvulkan, der sich aus 3 miteinander verschachtelten Stratovulkanen zusammensetzt. Zugrunde liegende Struktur des Vulkans ist eine 10 km lange Zone, welche in NNW-SSE Richtung verläuft. Entlang dieser Zone bildeten sich 3 Calderen, in denen je ein neuer Stratovulkan wuchs. Grob in dieser Richtung verläuft auch ein Grat, auf dem die meisten Förderschlote der jüngeren Eruptionen sitzen. Letzter größerer Ausbruch des Nevados de Chillan ereignete sich zwischen 1861 bis 1865. Moderate Eruptionen sind aus den Jahren 2003 und 2009 bekannt.