Kilauea: Warnung vor möglichem Vulkanausbruch

Update 23:00 Uhr: Die Beben halten an und verlagern sich immer weiter Ostwärts. Anwohner spürten einige Erdstöße deutlich und berichten von kontinuierlichen Vibrationen des Bodens. Das stärkste Erdbeben hatte bisher eine Magnitude von 4,2. Das unterirdisch fließende Magma bildet einen magmatischen Gang, der sich mit recht hoher Geschwindigkeit gen Osten bewegt. Die Front des Gangs hat bereits die Küste bei Pahoa erreicht. In einigen Medien wird eine Analogie zu einer Eruption im Jahr 1960 hergestellt. Damals erreichte der magmatische Gang die Küste im Puna-District und eruptierte dort spektakulär.

Orignalmeldung: Am Kilauea auf Hawaii wird nun offiziell vor einem neuen Vulkanausbruch gewarnt! Die Seismik in der Ostriftzone des Vulkans ist weiterhin hoch. Bis gestern Abend wurden 250 Erdbeben registriert. Während der Nacht verstärkte sich die Seismik noch einmal. Die Erdbeben verlagern sich immer weiter Hang abwärts Richtung Küste und Kalapana. Die Inklinometer messen entsprechende Verlagerung der Bodendeformation (Inflation), was meine gestrige Hypothese bestätigt: eine unterirdische Barriere ist im Bereich des Pu‘u ‘Ō‘ō-Krater gebrochen und das Magma, welches sich in den letzten Wochen dort ansammelte, fließt unterirdisch entlang des Ostrifts ab. Es löst praktisch eine Welle im Gestein aus, welche sich Hangabwärts bewegt. Diese Welle hebt den Boden an, was Erdbeben auslöst. Trifft das Magma auf eine Schwächezone im Gestein, kann es zur Oberfläche durchbrechen und einen Vulkanausbruch auslösen. Je tiefer am Hang das geschieht, desto schneller könnte ein Lavastrom bewohnte Gegenden erreichen. Daher gab der Zivilschutz auf Hawaii nun eine Warnung an die Bewohner (und Besucher) des Puna-Districts heraus: die Menschen sollen sich auf einen Vulkanausbruch vorbereiten. Zudem wurden Teile der Gegend abgeriegelt. Entlang der Küste bei Kalapana wurden Aussichtspunkte für Touristen gesperrt.

Bisher heißt es in den Meldungen des HVO, dass die Aktivität in der Gipfelcaldera von der Abfließenden Lava im Ostrift nicht beeinflusst wird. Allerdings sieht man derzeit auf der LiveCam ungewöhnlich starkes „spattering“ der Lava im Lavasee des Halema‘uma‘u.

Piton Fournaise: Eruption rückläufig

Die Eruption am Fournaise geht weiter, allerdings reduzierte sich der Lava-Ausstoß gestern weiter: aus Satellitendaten geht hervor, dass die Förderrate zwischen 1-3 Kubikmeter pro Sekunde lag. Die Wärmestrahlung ging weiter zurück und betrug nur noch 322 MW. Es wurde leichte Deflation verzeichnet. Vulkanisch bedingte Erdbeben wurden nicht registriert. Die Aktivität kann auf diesem Niveau noch einige Tage weiter gehen.

Kilauea: Schwarmbeben im Ostrift

Update 20:00 Uhr: Das HVO bestätigt einen Kollaps des Kraterbodens des Pu‘u ‘Ō‘ō. Dieses Ereignis bewirkte starke Bodendeformation entlang des Ostrifts und zeichnet sich auch für die Seismik verantwortlich. Der Kollaps erklärt auch die unten beschriebenen Anzeige der Bodendeformation. Die Vulkanologen halten eine baldige Eruption im Bereich des Ostrifts für möglich. Es lässt sich allerdings nicht vorhersagen, ob und wo sich ein Ausbruch ereignen wird. Ich vermute, dass das Magma, welches sich in den letzten Wochen unter dem Krater gesammelt hatte, plötzlich abgeflossen ist. Daher stürzte der Kraterboden ein. Das Magma bewegt sich nun entlang des Ostrifts Richtung Küste, daher die Bodendeformation und die Erdbeben dort. Stellt sich die Frage, wo das Magma raus kommt, wenn es denn eine Schwächezone findet und diese durchbrechen kann.

Originalmeldung: Heute Nacht ereignete (und ereignet sich noch) ein massives Schwarmbeben in der East-Rift-Zone (Ostrift) des Kilaueas auf Hawaii. Dort befindet sich der Pu‘u ‘Ō‘ō-Krater von dem die Lavaströme ausgehen, welche den Ozean erreichen können. Seit Mitte März wurde unter dem Ostrift und speziell dem Pu‘u ‘Ō‘ō-Krater, eine kontinuierliche Inflation registriert. Heute Morgen sind die Geräte ausgefallen, oder es fand ein Ereignis statt, welches mit starker Deflation einherging: die Grafen zeigen eine flache Linie an, mit einem plötzlichen Anstieg und Abfall der Linie.

Die Hypozentren der Beben liegen allesamt in geringer Tiefe und streuen über das gesamte Areal des Ostrifts, bis hinunter zur Küste bei Kalapana. Eine Häufung der Erdbeben ist im Bereich des Pu‘u ‘Ō‘ō-Kraters zu erkennen. Das stärkste Erdbeben hatte die Magnitude 3,0. Bisher ist auf den LiveCams keine neue Eruption sichtbar, es könnte aber durchaus sein, dass sich eine Spalte öffnet. Die weite Streuung der Hypozentren deutet darauf hin, dass das gesamte Ostrift in Bewegung ist.

Seit einigen Monaten erwartet man am Kilauea ein „slow slip event“. Dieses ereignet sich alle paar Jahre und ist quasi ein sehr langsames Erdbeben, das sich ereignet, wenn eine Störungszone in Bewegung gerät. Anders als bei einem normalen Erdbeben, bei dem sich die Bewegung (Spannungsabbau) in Sekundenschnelle ereignet, dauert dieser bei einem slow slip event mehrere Stunden, oder Tage. Am Kilauea ereignen sich solche Erdbeben entlang einer flachen Störungszone, an der sich der Südhang des Vulkans langsam Richtung Ozean verschiebt. Doch bei diesen Erdbeben ist normalerweise das Südwestrift involviert und nicht nur das Ostrift. Wir können mit Spannung ein Statement der Vulkanologen des HVO erwarten.

Kilauea: Zeitraffer-Video

Das HVO/USGS hat ein Zeitraffervideo geteilt, dass den Lavasee zeigt, wie er den Boden des Halema‘uma‘u-Kraters überflutet. Es entstand am 25. und 26. April. Aktuell hält die Deflation an und der Spiegel des Lavasees ist weiter gefallen.

Piton Fournaise: Eruption am 27. April

Update 23.00 Uhr: Inzwischen sind weitere Details der Eruption bekannt geworden. Zu Beginn der Eruption betrug die Förderrate zwischen 15 und 8 Kubikmeter pro Sekunde. Nachmittags waren es dann nur noch 7 – 3 Kubikmeter. MIROVA registriert eine Wärmestrahlung von gut 2100 MW. Der Höchstwert belief sich auf 3596 MW. Es wird keine Bodendeformation aufgezeichnet und der Tremor ist ebenfalls rückläufig. Alles in allem ist es eine kleinere Eruption und wird sehr wahrscheinlich nicht sehr lange anhalten. Fotos gibt es in unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“.

Originalmeldung: Gestern Abend begann ein Vulkanausbruch am Piton de la Fournaise auf der Insel La Réunion. 4 Stunden vor der Eruption begann eine seismische Krise, gepaart mit einer schnellen Inflation. Gegen 23.50 Uhr öffnete sich dann eine Eruptionsspalte im Kratergebiet von Rivals. Dieses liegt an der Südflanke des Kraterkegels Dolomieu. Es wurde die höchste Alarmstufe ausgerufen und der Zutritt in die Caldera wurde gesperrt. Es ist der 2. Ausbruch innerhalb weniger Wochen. Allem Anschein nach handelt es sich wieder um einen kleineren Ausbruch, der keine Gefahr für die Anlieger des Vulkans darstellt. Die Kamera auf dem Piton Bert überträgt das Ereignis live.

Kilauea: Deflation hat begonnen

Update: Unter der Gipfelcaldera hält die Deflation an und der Spiegel des Lavasees ist deutlich gefallen: er steht 16 m unterhalb der Kante, welche nun durch die Überflutungen der letzten Tage höher liegt. Der Lavasee ist noch vom Jaggar-Museum aus sichtbar.

Originalmeldung: Gestern ereignete sich der bisher größte Überlauf des Lavasees im Halema‘uma‘u -Krater, seitdem der Lavasee im Jahr 2008 erschienen ist. Die Lava floss über den Boden des Halema‘uma‘u und überflutete gut 2/3 seine Fläche. Das Ereignis dauerte zwischen 6:30-10:30 Uhr 6:30-10:30. Dann setzte Deflation ein und die Spiegel des Lavasees fiel um einige Meter. Aktuell steht er ca. 3 m unter der Kante. Am Morgen gab es zudem ein Erdbeben der Magnitude 3,2, welches sich unter dem Gipfel manifestierte. Zum ersten Mal seit Wochen setzte auch am Pu‘u ‘Ō‘ō leichte Deflation ein. Die Situation dort ist aber nach wie vor angespannt.

Kilauea und der Lavasee

Weiterhin bestimmt der Kilauea auf Hawaii das vulkanische Weltgeschehen. Vulkangöttin Pele gräbt mit ihrem Stab weiter nach Lava und fördert eine gehörige Portion zu Tage. Der Lavasee im Pit des Halema‘uma‘u erreicht weiterhin Höchststände und überflutet den Boden des Kraters. Die Vulkanologen auf Hawaii halten es für möglich, dass sich soviel Lava im Krater sammeln könnte, das ein „perched lava lake“ entsteht. Dieser wäre dann der größte Lavasee der Welt! Der Halema‘uma‘u-Krater hat einen Durchmesser von fast 1000 m. Bei einem perched lava lake handelt es sich um einen sekundären Lavasee, der quasi auf dem Boden des Kraters aufsitzt und durch Überflutung entsteht. Im Gegensatz zu einem primären Lavasee, ist ein sekundärer Lavasee nicht direkt mit der Magmaquelle verbunden. Bisher ist es allerdings noch nicht so weit, obwohl bereits 3/4 des Kraterbodens mit Lava überflutet wurde, kühlt diese immer wieder ab und bildet breite Lavaströme.

Die Inflation unter der Gipfelcaldera mit dem Halema‘uma‘u-Krater beträgt fast 2 Microrad. Unter dem Krater sind es sogar bereits 3,5 Microrad. Die Maßeinheit Rad gibt den Winkel im Bogenmaß wieder. Durch die Inflation hat sich die Hangneigung des Kilaueas um den Bruchteil eines Grades vergrößert. Das klingt wenig, doch es bedarf schon ein ordentliches Volumen an Magma im Untergrund.

Kirishima: weitere phreatische Eruptionen am Mount Io

In Japan gab es 2 weitere phreatische Eruptionen. Ort des Geschehens war wieder der Mount Io, welcher zum Vulkankomplex des Kirishima gehört. Eine Dampf-Asche-Wolke stieg einige Hundert Meter hoch auf. Der Alarmstatus steht auf „3“ und es wurde eine Sperrzone um den Kegel etabliert. Weitere Eruptionen sind möglich.

Island: Schwarmbeben im Bereich Vatnajökull

Unter den größten Gletscher auf Island, dem Vatnajökull, ereigneten sich weitere Schwarmbeben. IMO registriert innerhalb von 48 Stunden 76 Erdbeben im Bereich des Gletschers. Dabei konzentrierten sich die Beben auf die Gletschervulkane Bardarbunga und Öræfajökull.

Kilauea: Inflation hält an

Am Kilauea auf Hawaii hält die Inflation weiterhin an. Davon betroffen sind beide aktiven Kraterbereiche. Unter dem Halema’uma’u gab es in den letzten tagen nur sehr kurze Episoden mit Deflation, bei denen der Lavasee-Spiegel nur wenig abfiel. es kommt immer noch zum Überlaufen des Lavasees. Gut 1/3 der Bodenfläche des Halema’uma’u-Kraters wurden bereits von Lava überflutet. sollte der Trend anhalten, dann könnte sich im Halema’uma’u-Krater ein sekundärer Lavasee bilden. Unter dem Puʻu ʻŌʻō sammelt sich ebenfalls weiter Magma an und es könnte sich jeder Zeit ein neuer Schlot öffnen. In einem Kommunikee des HVO werden 3 Gründe zur Diskussion gestellt, warum es derzeit zu dieser Inflation kommt:

  1. Es strömt Magma aus einem tief gelegenen Magmenreservoir in ein flach gelegenes Reservoir und blähst so den Vulkan auf.
  2. Da das Westrift und das Ostrift über ein unterirdisches Fördersystem miteinander in Verbindung stehen, könnte eine Blockade des Systems zu einem Stau des Magmas führen, weshalb der Lavasee so hoch steht.
  3. Eine Kombination aus beiden vorangegangenen Punkten ist eingetreten und lässt den Kilauea weiter anschwellen.

Ich persönlich halte Punkt 3 für wahrscheinlich. Unter dem Halema’uma’u-Krater steigt mehr Magma auf, als in Richtung Puʻu ʻŌʻō abfließen kann. Dort kommt es zusätzlich zu einem Stau des Magmas. Aus dem Schlot, der den Lavastrom 61g speist, kann nicht genug Lava abfließen.

Sakurajima mit weiteren Eruptionen

Der Vulkan in Japan ist weiterhin sehr aktiv und erzeugt täglich bis zu 6 Eruptionen, die vom VAAC Tokyo registriert werden. Heute stieg bei einem dieser Ausbrüche Vulkanasche auf, die eine Höhe von 4 km ü.NN erreichte.

Stromboli: Seismik auffällig

Am Stromboli sind die Amplituden der Signale derzeit sehr klein, was auf nur geringe explosive Aktivität hindeutet. Zugleich gibt es kurze Phasen mit leichtem Tremor, der durch Magmabewegung im Untergrund hervorgerufen werden kann. Sieht so aus, als würde derzeit wenig Gasdruck vorhanden sein, dafür aber recht viel Magma im Fördersystem stehen.

Eruptive Sequenz am Stromboli

Update 10.15 Uhr: Auf der Thermal-Kamera des INGV sieht man, das sich der Förderschlot der eruptiven Sequenz signifikant vergrößert hat. Man könnte sagen, dass die Eruption gestern ein Schloträumer war. Es sieht so aus, als würde die Lava weit oben im Schlot stehen. Es ist durchaus möglich, dass es in Kürze Intrakrater-Lavaströme zu beobachten gibt.

Originalmeldung: Der aktivste Vulkan der Liparischen Inseln legte gestern Vormittag eine stärkere eruptive Sequenz hin. Laut INGV ereignete sich die initiale Eruption um 11.05 Uhr aus dem südlichsten Schlot des zentralen Kraters. Vulkanasche und glühende Tephra stiegen über 250 m hoch auf. Große Lavabomben landeten auf der Außenseite des Kraterkegels. Dieser Förderschlot war in den letzten Tagen die Hauptwärmequelle, welche von MIROVA registriert wurde. Auf der Thermal-Cam des INGV sieht man einen kontinuierlichen hot spot. Es folgten 2 weitere Explosionen, die allerdings schwächer waren als die Erste. Um 11.10 Uhr war der Spuk vorbei. Aber wie heißt es so schön? Ein Gespenst kommt selten alleine!

Kilauea: weitere overflows des Lavasees

Update 9.30 Uhr: Während der Nacht lebte die Seismik wieder auf und es ereigneten sich 6 Beben mit Magnituden größer als 2. Das Stärkste brachte es auf Mw 3,0. Die Hypozentren lagen in geringen Tiefen. Es gibt wieder Inflation und der Lavasee läuft aktuell über. Auf der LiveCam kann man das beobachten. Derweilen hält auch die Inflation unter dem Puʻu ʻŌʻō-Krater an. Während eines Erkundungsfluges wurden große Risse am Boden des Kraters entdeckt. Hier könnte die Lava durchbrechen. Dann würde ein neuer Lavasee im Krater entstehen.

Originalemeldung: Die Deflation unter der Gipfelcaldera hielt nicht lange an und schwang gestern Mittag wieder kurzfristig in Inflation um. Der Lavasee trat erneut über die Kante des Pitkraters und schickte Lava über den Boden des Halema‘uma‘u. Aktuell verzeichnen die Inklinometer wieder Deflation, doch auch diese Phase wird nicht lange andauern. Der Lavasee steht kurz vorm überlaufen. Die Seismik hat in den letzten Stunden nachgelassen. Gut möglich, dass die Phase mit den Lava-Hochständen bald erst einmal vorüber ist. mittelfristig rechne ich mit einem Anstieg der Aktivität am Pu‘u ‘Ō‘ō.

Bardarbunga und Öræfajökull mit Schwarmbeben

Unter dem Vatnajökull auf Island ereigneten sich 2 Schwarmbeben. Sie manifestierten sich unter den Vulkanen Bardarbunga und Öræfajökull. Die Hypozentren lagen in moderaten Tiefen. Erdbeben manifestierten sich auch am Herdubreid und entlang der Tjörnes-fracture-zone.

Kilauea: Lavasee lief über

Gestern lief der Lavasee des Kilaueas mehrmals über. Dabei floss Lava über den Boden des Halema‘uma‘u-Kraters. Heute Nacht setzte leichte Deflation ein und der Spiegel des Lavasees fiel etwas,  steht aber noch wenige Meter unterhalb der Kante des Halema‘uma‘u-Bodens. Das Spektakel war via LiveCam zu beobachten. Es wird erhöhter Schwefeldioxid-Ausstoß registriert. Wie der Graph (die blaue Linie zeigt die Situation am Halema‘uma‘u) der Bodendeformation zeigt, ist die Inflation sehr hoch, auch wenn momentan leichte Deflation verzeichnet wird. Bei neuerlicher Inflation kann der Lavasee wieder überlaufen. Die Seismik ist weiterhin erhöht und liegt über dem „background level“. Sie ist zwar nicht so hoch, dass man daraus eine bevorstehende Spalteneruption ableiten könnte, aber typisch für Zeiten erhöhter Inflation mit entsprechendem Lavasee-Hochstand. Vergleicht man den Graphen mit dem Einsetzten der erhöhten Erdbebentätigkeit, so lässt sich feststellen, dass die Phasen erhöhter Inflation und erhöhter Seismik korrelieren: die Schwarmbeben setzten am 12. April ein, kurz danach überschritten die Maxima der Inflationsphasen die Null-Linie.

Die Grüne Linie des Graphen der Seismik spiegelt die Situation am Pu‘u ‘Ō‘ō wieder. Hier hält die Inflation seit Mitte März an. Normalerweise folgt sie dem Trend der Gipfelcaldera, mit einigen Stunden Verspätung.

Piton de la Fournaise heizt wieder auf

Nur 3 Wochen nach der kurzlebigen Eruption am Fournaise auf La Réunion, gibt es erneut Anzeichen eines Aufheizens des Vulkans: am Sonntag wurden 24 vulkanotektonische Erdbeben unter dem Gipfel des Vulkans registriert. Die Hypozentren der Beben lagen in Tiefen von weniger als 2 km. Die Inflation beträgt seit dem Ende der letzten Eruption 2,5 cm. Zudem wird ein erhöhter Kohlendioxid-Ausstoß registriert. Es könnte also gut sein, dass schon bald die nächste Eruption folgen wird. Beim Piton de la Fournaise handelt es sich um einen Schildvulkan, der große Ähnlichkeiten mit dem Kilauea auf Hawaii aufweist.

Langila mit Aschewolke

Der Vulkan an der Nordküste von Papua Neuguinea eruptierte gestern eine Aschewolke. Das VAAC Darwin registrierte Vulkanasche in 4 km Höhe. Langila ist einer der aktivsten Vulkane der Bismark-See und ist 1330 m hoch. Der Komplexvulkan besteht aus 4 Kegeln, die überwiegend aus basaltisch-andesitischer Lava bestehen. Langila erhebt sich an der Flanke des erloschenen Vulkans Talawe.

Kilauea: Lavasee im Halema‘uma‘u steht hoch

Am Kilauea auf Hawaii ist die Seismik weiterhin erhöht. In der Nähe der Gipfelcaldera ereigneten sich in den letzten 24 Stunden zahlreiche Erdbeben mit Magnituden um 2,5. Die Hypozentren lagen überwiegend in geringen Tiefen. Die Inflation hält an. Wie es in solchen Situationen typisch ist, steht der Lavasee im Pit des Overlook-Kraters im Halema‘uma‘u sehr hoch. Letzte Nacht trat er sogar über seinen Rand und ein Lavastrom floss über den Boden des Halema‘uma‘u-Kraters. Derzeit steht der Spiegel des Lavasees wenige Meter unter der Kante und ist vom Jaggar-Museum aus bestens zu sehen. Wenn die Inflation weiter anhält, wird der Lavasee wieder überlaufen.

Mount Shirane: Erhöhung der Alarmstufe

Der Komplex-Vulkan im Osten Japans zeigt Anzeichen des Erwachens: seit Samstagabend werden vulkanisch bedingte Erdbeben unter dem Krater Yugama registriert, zudem findet Bodendeformation statt. Vorsichtshalber wurde der Alarmstatus von „1“ auf „2“ angehoben und eine Sperrzone um den Krater etabliert. Erst im Januar kam es an einem anderen Krater des Shirane zu einer spontanen phreatischen Eruption, bei der 1 Person ums Leben kam. Der Vulkan ist ein beliebtes Ausflugsziel der Japaner. An seinen Hängen gibt es ein Skigebiet. Zudem liegt am Nachbarvulkan Kusatsu ein großes Thermalressort. Durch die Einrichtung der Sperrzone, wurde eine Straße dorthin ebenfalls geschlossen und man fürchtet das Ausbleiben der Touristen.

Stromboli mit thermischen Signal

Auf Stromboli wird dieser Tage wieder häufiger Wärmestrahlung registriert. Der Höchstwert gestern belief sich auf 31 MW. Es könnte gut sein, dass sich die Aktivität wieder steigert. Die letzte Hochphase gab es im Dezember-Januar. Beobachter unserer FB-Gruppe konnten per LiveCam keine ungewöhnlich starken Eruptionen sehen, allerdings könnten größere Eruptionen bisher nur sporadisch stattfinden. Stromboli ist der aktivste Vulkan Europas, zumindest in Bezug auf der Häufigkeit der Eruptionen. Schon bei den Römern war der Vulkan als „Leuchtfeuer des Mittelmeeres“ bekannt.