Kilauea: Magma steigt auf

Nach Monaten der relativen Ruhe am Kilauea steigt nun wieder Magma auf. Die Schmelze erreicht die flach gelegene Magmakammer unter dem Halemaʻumaʻu-Krater. Die Vulkanologen des HVO berichten davon, dass seit März eine GPS Station in der Caldera eine Bodenanhebung um 5 cm registriert hat. Allerdings ist der Gasausstoß weiterhin schwach, was noch nicht auf eine große Menge Magma hindeutet. Die Forscher überwachen den Kilauea weiterhin und gehen davon aus, dass es wieder zu einem Ausbruch kommen wird. Die Frage lautet also nicht, ob der Kilauea wieder eruptieren wird, sondern wann? Der Alarmstatus steht auf „grün“.

Piton de la Fournaise: Leichte Inflation

Nicht nur am Kilauea wird Inflation registriert, sondern auch am Piton de la Fournaise. Bei dem Vulkan auf La Réunion handelt es sich um den gleichen Vulkantyp wie auf Hawaii: Beide Vulkane sind Schildvulkane, welche von einem Hot Spot gespeist werden. Die Inflation am Fournaise wird im Bereich des Gipfelkraters Dolomieu registriert. Zudem stieg die Kohlendioxid-Konzentration leicht an. Alles in Allem Anzeichen dafür, dass Magma ins Reservoir unter dem Vulkan aufsteigt.

Karymsky eruptiert Aschewolken

Auf Kamtschatka ist der Karymsky aktiv. Der entlegene Vulkan eruptierte gestern 5 Aschewolken, die vom VAAC Tokio registriert wurden. Die Asche steigt dabei bis in Höhen von 3000 m über dem Meeresspiegel auf. Karymsky galt früher als daueraktiv, doch seit einiger Zeit eruptiert er in Phasen.

Ebeko in Eruption

Mit dem Ebeko steht heute ein weiterer Vulkan Kamtschatkas in den News. Das VAAC Tokio registrierte vorgestern Aschewolken, die eine Höhe von mehr als 2000 m erreichten. Dieses Jahr eruptierte der Vulkan 44 Mal.

Aso mit weiterer Eruption

Der Aso-san auf der japanischen Insel Kyushu eruptierte heute 1 Aschewolke. Die Höhe der Eruptionswolke wird mit 2100 m angegeben. Gestern wurden 2 kleinere Wolken registriert. der Aso liegt nicht weit von Kumamoto entfernt. Die Stadt wurden 2016 von einem starken Erdbeben Mw 6,1 erschüttert. Der Vulkan reagierte mit einer explosiven Eruption.

Kilauea: Erdbeben M 4,2

Am Vulkan Kilauea auf Hawaii bebte die Erde mit einer Magnitude von 4,2. Das Hypozentrum befand sich in 5,2 km Tiefe. Das Epizentrum lag 16 km südöstlich des Vulkans, in der Nähe der Küste und somit im unteren Bereich des Ostrifts. Das HVO sieht das aktuelle Beben noch als Nachwirkung des starken Erdstoßes vom 4. Mai 2018 an, welcher eine Magnitude von 6,9 hatte. Wirft man einen Blick auf die Bodendeformation, dann erkennt man, dass es bereits wieder D/I-Events gibt, bei denen sich Phasen der Deflation und Inflation in Intervallen abwechseln. Zudem ist die Inflation unter dem Pu‘u ‘Ō‘ō-Krater größer, als in den Jahren vor der Eruption im vergangenen Jahr.

Merapi mit pyroklastischem Strom

Am indonesischen Vulkan Merapi ging ein pyroklastischer Strom ab. Aufgrund des Wetters konnte der Strom nicht visuell beobachtet werden. Es wurde allerdings ein seismisches Signal registriert, das 150 Sekunden lang anhielt. Es ist auf dem Seismogramm der Live-Daten zu sehen.

Pinatubo: strenge Überwachung nach Erdbeben

Nach dem schweren Erdbeben der Magnitude 6,1, das sich bereits am 23. April ereignete, wird der Vulkan Pinatubo strengstens überwacht. Das Erdbeben löste am Vulkanhang Steinschläge auf, welche alte Tephra aufwirbelte. Augenzeugen befürchteten den Beginn eines neuen Ausbruchs zu sehen. Trotzdem überwacht das Observatorium PHILVOLCS den Vulkan noch gründlicher als sonst. Allerdings konnte bisher keine Anzeichen für ein Erwachen des Feuerberges festgestellt werden. Der Pinatubo brach zuletzt 1991 aus und erzeugte eine der größten Eruptionen des 20. Jahrhunderts.

Popocatepetl: Krater ohne Dom

Am mexikanischen Vulkan Popocatepetl wurde ein erneuter Inspektionsflug über den Krater unternommen. Die Vulkanologen von CENAPRED stellten dabei fest, dass es entgegen den Erwartungen keinen neuen Lavadom gibt. Der Krater hat einen Durchmesser von 350 m und ist ca. 300 m tief. Nachts wurde ein roter Lichtschein beobachtet, der vom Krater ausging. Zudem gab es Tremor und vulkanotektonische Erdbeben. Explosive Eruptionen werden seit einigen Tagen nicht mehr beobachtet, dafür häufige Dampfexhalationen. Im März stand der Popo häufig in den Schlagzeilen, da er sich in einer Phase mit starken explosiven Eruptionen befand. Dabei wurde der letzte Lavadom ausgeblasen.

Hawaii: Erdbeben M 5,3

Auf Big Island Hawaii (USA) manifestierte sich ein Erdbeben der Magnitude 5,3. Das Hypozentrum lag in 13 km Tiefe. Das Epizentrum lag nicht direkt am Vulkan Kilauea, sondern in 20 km Entfernung zum Flughafen Kona, an der Westküste der Insel. Es folgten mehrere Nachbeben, die wie die Perlen auf einer Schnur aufgespannt sind. Vermutlich markieren die Beben den Verlauf einer Störungszone im unteren Flankenbereich des Vulkans Mauna Kea.

Größere Schäden gab es wohl nicht, es wird nur von Rissen in Straßen berichtet. Allerdings war der Erdstoß auch auf den Nachbarinseln zu spüren und die Menschen reagierten besorgt.

Kilauea und die Seismik

Wo wir gerade beim Thema Hawaii sind: Vor gut einem Jahr begann die Tätigkeit am Kilauea deutlich zu steigen und es bahnte sich bereits die Leilani-Eruption an, welche uns im letzten Frühjahr und Sommer beschäftigte. Die Seismik zog stark an und es gab mehrere moderate bis starke Erdbeben und unzählige schwache Erschütterungen. Wie dramatisch die seismische Krise war verdeutlicht die folgende Bildergalerie.

Aktuell ist die Seismik auf dem Niveau des langjährigen Durchschnitts. Noch vor wenigen Tagen war sie höher als vor der Eruption. Diese Seismik wird häufig noch als Nachwehen der Leilani-Eruption interpretiert. Es kommt immer wieder zu leichten Erschütterungen und es wird geringe Bodendeformation registriert. Betrachtet man die 5-Jahres-Charts von Seismik und Deformation, stellt man fest, dass die Trends von vor der Eruption den aktuellen Raten entsprachen, oder sogar leicht darunter lagen. Es strömt also langfristig etwa die gleiche Menge Magma in die Reservoirs unter dem Vulkan. Das HVO schreibt diesbezüglich, dass sich das Reservoire im unteren Ostrift langsam wieder füllt. Die Vulkanologen warnen zwar davor, dass der Kilauea wieder ausbrechen könnte, ohne lange vorher Warnzeichen auszusenden, doch ich denke, dass wir eine Weile keine Lava am Kilauea sehen werden.

Kerinci eruptiert erneut Aschewolke

Auf der indonesischen Insel Sumatra ist der Kerinci weiterhin aktiv. Das VAAC meldete heute eine Aschewolke, die eine Höhe von 4,3 km erreichte. Da der Vulkan über 3800 m hoch ist, stieg die Vulkanasche gut 500 m über den Krater auf. Es handelte sich wahrscheinlich um eine weitere phreatische Eruption. Diese entstehen, wenn Grundwasser soweit aufgeheizt wird, dass es zu einer Dampfexplosion kommt. In diesem Fall besteht die Vulkanasche aus altes Material, dass durch die Explosion fragmentiert und aufgewirbelt wird. Kerinci erzeugte in den letzten Wochen mehrere Eruptionen dieser Art.

Anak Krakatau eruptiert

Der Vulkan im indonesischen Sunda-Strait ist heute ebenfalls in den Meldungen des VAACs vertreten: Es wurde eine Eruptionswolke detektiert, die eine Höhe von 1200 m erreichte. Auf MIROVA erkennt man eine thermische Anomalie. Der Vulkan emittiert eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 12 MW. Es ist also durchaus möglich, dass es sich nicht nur um eine phreatische Eruption handelte, sondern um eine phreatomagmatischen Ausbruch.

Hawaii: Schwarmbeben

Kaum wurde die eruptive Phase am Kilauea auf Hawaii für beendet erklärt, da kommt es zu einem Schwarmbeben am Vulkan. Allerdings bebt es nicht unter dem Gipfelbereich des Vulkans, sondern an seiner submarinen Flanke. Das stärkste Beben hatte eine Magnitude von 2,9 und lag in 35 km Tiefe. Es manifestierte sich also im oberen Bereich des Erdmantels und könnte durch aufsteigendes Magma verursacht worden sein.

Island: Schwarmbeben lässt nach

Das Schwarmbeben im norden Islands lässt langsam nach, dennoch werden weiterhin zahlreiche Erdbeben registriert. Gestern waren es mehr als 350 Erschütterungen. Das örtliche Institut (IMO) hat auf seiner Website ein kurzes Statement veröffentlicht. Es wird nicht über die Ursache des Schwarmbebens spekuliert, aber versichert, dass das Monitoring auch über das Wochenende weitergeht.

Popocatepetl mit starken Explosionen

Der Popocatepetl (Mexiko) eruptierte heute Nacht 2 Mal und erzeugte Aschewolken, die bin auf einer Höhe von 8500 m aufstiegen. Das entspricht einer 3 km hohen Aschewolke, wenn man vom Krater ausgeht. Glühende Tephra deckte die oberen Hänge ein. CENAPRED berichtet von vulkanischen Bomben, die bis zu 2 km weit flogen. In den letzten 24 Stunden gab es zudem 155 Asche-Dampf-Exhalationen und 2 vulkanotektonische Erdbeben. Der Popocatepetl befindet sich seit einigen Wochen in einem Stadium erhöhter Aktivität. Eine direkte Gefahr für die Anwohner des Vulkans besteht noch nicht, allerdings wird die Asche in manchen Orten zum Problem. Der Katastrophenschutz warnt die Menschen vor gesundheitlichen Schäden und fordert zum Tragen von Staubmasken auf.

Sangay eruptiert Vulkanasche

In Ecuador erwacht der schlafende Riese Sangay zu einer neuen Eruptionsphase. Gestern wurde eine Aschewolke gesichtet. Die Asche wurde bis auf einer Höhe von 6 km eruptiert. Die örtlichen Vulkanologen warnen vor einem Aufstieg in die Kraterregion. Die bisher jüngste Eruptionsphase wurde im letzten Jahr beobachtet: Der Sangay eruptierte fast 4 Monate lang Vulkanasche und stieß pyroklastische Ströme aus. Schäden entstanden bei den Eruptionen nicht.

Kilauea: Reduzierung der Alarmstufe

Gestern reduzierte das HVO die Alarmstufe des Kilaueas auf „grün“. Damit wurde der aktivste Vulkan der Welt auf „inaktiv“ herabgestuft. Wobei inaktiv relativ ist. Der Kilauea gilt natürlich noch als aktiver Vulkan, aber nicht als eruptierender. Seit 1980 war der Kilauea permanent aktiv, es gab nur relativ kurze Pausen, in denen keine Lava eruptiert wurde. Die Vulkanologen rechnen vorerst mit keinem neuen Ausbruch.

Geht man von den Beobachtungen der letzten 200 Jahre aus, könnte der nächste Ausbruch Jahre auf sich warten lassen. Dieser wird sich dann wahrscheinlich innerhalb der Caldera ereignen. Bis es wieder eine Flankeneruption geben könnte, werden vielleicht Jahrzehnte vergehen. Die Vulkanologen schreiben, dass nach den 3 Eruptionen des 19. Jahrhunderts, bei denen es wie letztes Jahr zum Kollaps der Caldera kam, zwischen 17 und 52 Jahre dauerte, bis es wieder zu Flankeneruptionen kam. Doch innerhalb der Caldera kehrte die Lava bereits nach wenigen Tagen zurück. Die längste Pause ganz ohne sichtbare Lava dauerte von 1935-1952. Danach gab es dann eine Eruption in der Caldera. Um den Vulkantourismus ist es auf Hawaii also vorerst schlecht bestellt.

Nyiragongo strahlt viel Wärme ab

Der Virunga-Vulkan Nyiragongo ist derzeit besonders aktiv. MIROVA registriert eine sehr hohe thermische Strahlung mit einer Leistung von 1304 MW. Das deutet auf einen hohe Stand des Lavasees im Krater hin. Unbestätigten Berichten zufolge, soll dieser am Wochenende übergelaufen sein und Lavaströme über die unterste Terrasse des Kraterbodens geschickt haben. Ein entsprechendes Video wurde auf Instagram entdeckt und in unserer Gruppe „volcanoes and volcanism“ auf FB geteilt. Hier ein Standbild aus dem Video. Obwohl das Video vom Wochenende stammen soll, besteht die Möglichkeit, dass ein altes Video erneut hochgeladen wurde.

Hawaii: Puʻu ʻŌʻō-Krater füllt sich

Der Kilauea auf Hawaii befindet sich weiterhin in seinem Dornröschenschlaf, in dem der Vulkan nach seiner letzten großen Eruption im Sommer 2018 fiel. Das HVO bringt nun mehr nur wöchentliche Berichte heraus, anstatt wie früher tägliche Updates zu Posten. Im letzten Bericht ist die Rede davon, dass sich der Puʻu ʻŌʻō-Krater auffüllt. So wurden neue Messungen der Tiefe durchgeführt und man stellte fest, dass der Krater nur noch 286 m tief ist. Nach dem Ablaufen des Lavasees im Mai letzten Jahres, war der Krater 356 m tief gewesen. Steinschläge von den Kraterwänden lieferten soviel Material, dass sich der Kraterboden wieder um 70 m anhob. Die Steinschläge werden durch das Zusammensacken der Kraterwände ausgelöst. Diese kleinen Kollaps-Ereignisse stehen nicht im Zusammenhang mit magmatischer Aktivität, sondern mit einem Verrutschen des gesamten Krater-Kegels auf instabilen Untergrund. So ist es nicht ausgeschlossen, dass der Puʻu ʻŌʻō-Krater verschwinden wird, wenn die vulkanische Aktivität nicht bald ins Obere Ostrift zurückkehren wird. Doch dafür gibt es bislang nur wenige Anzeichen: der Ausstoß an Schwefelgasen ist gering. Einzig das Reservoir im Unteren Ostrift scheint sich wieder langsam mit Magma zu füllen.

Ätna: thermisches Signal

Der Ätna auf Sizilien ist weiterhin aktiv. Aus der Bocca Nuova steigen sporadisch Aschewolken auf. Die hellbraune Färbung der Vulkanasche zeigt, dass es sich sehr wahrscheinlich um altes Material handelt. Sehr wahrscheinlich finden tief unten im Fördersystem Explosionen statt. Es ist aber auch möglich, dass der Kraterboden absackt, oder das die Wände der Schlote/Krater kollabieren. Ein Anzeichen frisch aufsteigendes Magma gibt es heute allerdings auch: Auf der Thermalcam sieht man, dass der Krater des Neuen Südostkraterkegels aufheizt. Sehr wahrscheinlich sind dort Fumarolen aktiv, die ziemlich heiß sein dürften. Zudem ist die Seismik weiterhin erhöht. Der Ätna ist einer der aktivsten Vulkan Europas. Seine Eruptionen halten die Anwohner des Vulkans auf Trab. Besonders in Zeiten in denen viel Vulkanasche gefördert wird.

Kilauea mit DI-Event

Die Seismik am Kilauea auf Hawaii ist heute recht hoch. Bisher gab es 13 schwache Erdbeben, wovon sich die Meisten im Bereich der Gipfelcaldera ereigneten. Die meisten dieser Beben liegen in geringer Tiefe. Interessanter ist die Nachricht, dass in den letzten Wochen Inflation verzeichnet wird. Das Magmen-Reservoir im Unteren Ostrift füllt sich langsam wieder. Doch bis das Magma wieder den Puʻu ʻŌʻō füllt, wird wohl noch ein Weilchen dauern. Unter der Gipfelcaldera steigt ebenfalls bereits wieder Magma auf und man verzeichnete in der letzten Woche ein D-I-Ereignis. Es wurde also ein Zyklus mit Deflation (Absinken des Magmas) und Inflation (Aufsteigen des Magmas) durchlaufen. Diese D-I-Events waren vor der Eruption im Mai 2018 für den Puʻu ʻŌʻō-Krater typisch und verlagerten sich nun scheinbar zum Halema’uma’u-Krater in der Gipfelcaldera. Lava wird derzeit nicht eruptiert. Die Hawaiianer erleben die längster Eruptionspause seit vielen Jahrzehnten.

Mauna Loa: Inflation

Seit dem Ende der Eruption am Kilauea ist es um Hawaii ein wenig still geworden. Jetzt schummelt sich das Archipel mit einer Meldung zum Mauna Loa in die Schlagzeilen: Das USGS registriert eine leichte Zunahme der Inflation des größten Vulkans der Erde. Die Aufblähung des Vulkans geht einher mit reger Mikroseismik. Das sind Anzeichen dafür, dass sich Magma im Untergrund ansammelt. Diese Schlussfolgerung ist nicht neu, denn bereits seit fast 5 Jahren wird Inflation beobachtet. Doch nach einer Stagnation im letzten Jahr, die möglicherweise mit der Eruption des Kilaueas zusammen hing, beschleunigte sich der Prozess in den letzten Monaten wieder. Noch besteht kein Grund zur Panik, es ist ungewiss, ob und wann der Vulkan wieder ausbrechen wird. Doch je länger die Inflation anhält, umso wahrscheinlicher wird eine Eruption. Sollte ein Ausbruch bevorstehen, wird es sehr wahrscheinlich bereits Wochen vorher zu starker Seismik kommen, so dass die Bevölkerung auf Big Island gewarnt werden kann. Der Alarmstatus des Vulkans steht auf „grün“.

Der Nachbarvulkan Kilauea ist äußerlich zwar zur Ruhe gekommen, doch im inneren des Feuerbergs sammelt sich bereits wieder Magma an: Die GPS-Stationen am Pu‘u ‘Ō‘ō-Krater (grüne Linie) zeigen wieder Inflation an. Magma sammelt sich unter dem Ostrift an. Im Bereich der Gipfelcaldera (blaue Linie) wurde in den letzten Monaten ebenfalls ein wenig Inflation gemessen, doch momentan herrscht wieder Deflation vor. Die Subsidenz (Absinken) des Halema‘uma‘u-Kraters ist noch nicht ganz beendet. Ich vermute es wird Jahre dauern, bis wir hier wieder Lava zusehen bekommen.

Im Zuge der Leilani-Eruption im letzten Jahr, kam es zum Auslaufen der beiden Lavaseen im Pu‘u ‘Ō‘ō-Krater und Halema‘uma‘u-Krater und zu deren Kollaps. Der Pu‘u ‘Ō‘ō-Krater ist nun 320 m tief. Thermal-Aufnahmen zeigen, dass der Krater relativ kalt ist. Allerdings gibt es entlang des Ostrifts leichte Erdbeben. Diese werden meistens als Nachwehen der Leilani-Eruption angesehen. Der Alarmstatus steht auf „gelb“.

Mayon: Phreatische Eruptionen

Am Mayon auf den Philippinen ereigneten sich heute 2 phreatische Eruptionen. Die schwachen Vulkanausbrüche folgten im Abstand von 6 Minuten und ließen eine Eruptionswolke 500 m über Gipfelhöhe aufsteigen. Bereits vor einigen Tagen gab es eine vergleichbare Eruption. Die Dampfexplosionen zeigen, dass es im Fördersystem des Vulkans recht heiß ist. Unklar ist, ob es sich um Restwärme der Eruptionsphase Anfang des Jahres handelt, oder ob bereits wieder frisches Magma aufsteigt. Letzteres Szenario ist nicht unwahrscheinlich, da PHILVOLCS Inflation registriert. Zudem ist der Schwefeldioxid-Ausstoß mit fast 2000 Tonnen am Tag hoch. Es ist also nicht ausgeschlossen, dass wir in den nächsten Wochen/Monaten weitere Eruptionen des Mayon erleben werden. Typisch für den Stratovulkan ist Domwachstum mit explosiven Eruptionsphasen.

Fuego weiterhin aktiv

In Guatemala ist der Fuego weiterhin munter. Auch nach seinem Paroxysmus in der letzten Woche eruptiert der Vulkan ohne größere Pause weiter. INSIVUMEH berichtet von bis zu 15 explosiven Eruptionen pro Stunde. Diese werden als schwach bis moderat beschrieben. Glühende Tephra wird bis zu 200 Meter über den Krater ausgeworfen. Vulkanasche erreicht eine Höhe von 4600 m ü.NN.

Kilauea: Asche-Emissionen

Bereits am 23 November registrierte das VAAC Asche-Dampf-Wolken die vom Kilauea auf Hawaii ausgingen. Genaue Daten fehlen, aber sehr wahrscheinlich standen die Wolken mit Kollaps-Events am Halemaʻumaʻu, oder Puʻu ʻŌʻō im Zusammenhang. Berichte beim HVO konnte ich nicht entdecken. Die News-Meldungen werden nicht mehr täglich aktualisiert, da der Vulkan nicht eruptiert. Allerdings wird magmatische Aktivität im Untergrund registriert: Inflation deutet darauf hin, dass sich die Magmen-Reservoirs in der Mittleren-Ostrift-Zone wieder auffüllen. Unklar ist allerdings, wie lange es dauert, bis wieder Lava sichtbar sein wird.

Turrialba eruptiert Aschewolke

In Costa Rica ist der Turrialba weiterhin aktiv. Der Vulkan spie gestern 2 Aschewolken aus, die vom VAAC Washington registriert wurden. Vulkanasche stieg bis in 4000 Metern Höhe auf und wurde in westlicher Richtung verfrachtet. Der Vulkan ist seit mehreren Jahren aktiv und stößt sporadisch Aschewolken aus.