Stromboli: Auswurfsrichtung geändert

Der Stromboli auf den Liparischen Inseln ist weiterhin aktiv. Das LGS attestiert einen hohen Aktivitäts-Index, auch wenn die einzelnen Parameter leicht rückläufig sind. Webcams-Fotos zeigen, dass die Eruptionen aus dem NE-Kratersektor ihre Auswurfsrichtung geändert haben. Anstatt gerade aufsteigende Fackeln zu erzeugen, wird die glühende Tephra nun mehr in nordöstlicher Richtung ausgeworfen. Dabei werden die Lavabrocken weit über die Außenflanke des Kraterkegels gestreut. Potenziellen Beobachtern auf der Cima können solche seitwärts gerichteten Explosionen schneller gefährlich werden. Allerdings ist ist der Aufstieg weiterhin gesperrt und es dürfte keine Beobachter des Geschehens geben.

Sabancaya eruptiert Vulkanasche

Der peruanische Vulkan Sabancaya ist nun seit fast 3 Jahren ununterbrochen aktiv: täglich erzeugt er bis zu 30 explosive Ascheeruptionen. Gestern eruptierte er eine Aschewolke, die 2,5 km über Kraterhöhe aufstieg. Die Vulkanasche regnete über Ortschaften im Distrikt Lluta in der Provinz Caylloma nieder. Vulkanologen von IGP bestätigten anhaltenden Tremor. Zudem werden vulkanotektonische Erdbeben registriert. Sie entstehen, wenn Magma aufsteigt und dabei umgebende Gesteine brechen lässt. Es ist also mit anhaltender Aktivität zu rechnen.

Steamboat Geyser weiter aktiv

Mittlerweile scheinen sich die Medien an die Aktivität des weltgrößten Geysirs Steamboat gewöhnt zu haben und berichten kaum noch über dessen Sprünge. Dennoch ist der Geysir im Yellowstone Nationalpark weiterhin aktiv und müsste in den nächsten Tagen seinen nächsten Sprung machen. In diesem Monat wurden bereits 3 Sprünge registriert: Sie erfolgten am 3., 11., und 17. September. Der längste Sprung dauerte 25 Minuten.

Update: Heute ereignete sich tatsächlich der 4. Sprung des Monats. Steamboat Geyser ist weiter auf Rekord-Tour.

Kilauea: Kratersee mit Strömung

Der Kratersee im Halema’uma’u Krater wächst weiter. Zudem entdeckten die Wissenschaftler nun eine Strömung im See. Sie wurde vom Grundwasser hervorgerufen, dass seitlich in den See einfloss. Der Prozess dauerte ca. 25 Minuten, danach verschwand die Strömung wieder. Ich vermute, dass starke Regenfälle für den stärkeren Wasserzufluss verantwortlich waren.

Neuseeland: Erdbeben in der Taupo-Caldera

Auf Neuseeland gab es in den letzten Stunden 3 moderate Erdbeben. Eins hatte die Magnitude 4,9 und lag beim Küstenort Whakatane in der Bay of Plenty. In der Bucht befindet sich der Inselvulkan White Island. Ein weiterer Erdstoß manifestierte sich weiter offshore. Die beiden Beben haben gemeinsam, dass sie sich auf der Taupo-Volcanic Zone manifestierten. Das 3. Beben stellt da keine Ausnahme dar: Es hatte die Magnitude 5,2 und lag in der Taupo-Caldera. Das Hypozentrum befand sich in nur 5 km Tiefe. Doch der moderate Erdstoß ist nur der Stärkste von insgesamt 11 Erschütterungen im Bereich der Caldera. Während sich 6 Beben im südöstlichen Bereich des Lake Taupos manifestierten, gab es einen weiteren Cluster aus 5 Beben unter der Stadt Taupo am Seeufer. Der Supervulkan hat das Potenzial einer VEI 8 Eruption. Die Erdbeben sind sehr wahrscheinlich tektonischen Ursprungs, doch vom Ätna wissen wir, dass aufsteigendes Magma Druck auf Störungszonen ausüben kann, wodurch tektonische Erdbeben getriggert werden können.

Hawaii: Seismik erhöht

Seit gestern ist die Seismik am Kilauea auf Hawaii erhöht. Besonders auffällig ist eine Bebenserie im Osten der Gipfelcaldera. Die Beben haben Magnituden im 2-er Bereich und liegen in geringer Tiefe. Zahlreiche Erdbeben manifestierten sich auch im Westrift des Vulkans. Dort besonders an der Küste bei Pahala. Am Mauna Loa ist es hingegen relativ ruhig.

Ätna: Erdstoß M 3,1

Nördlich von Randazzo gab es ein Erdbeben der Magnitude 3,1. Das Hypozentrum lag in nur 2 km Tiefe. Es war das stärkste Beben im Bereich des Vulkans seit einigen Wochen. Allerdings gibt es eine rege Mikroseismik, die andeutet, dass sich magmatische Fluide im Untergrund bewegen. Besonders im Bereich des Zentralkraters und unter dem Neuen Südostkrater bebte es in den letzten Tagen häufig. Ein weiterer Beben-Cluster manifestierte sich Ende August im Bereich des Monte Fontane bei Milo.

Shiveluch eruptiert Aschewolken

[twenty20 img1=“108483″ img2=“108484″ offset=“0.5″ before=“Shiveluch im Juli.“ after=“Der Vulkan am 02. September 2019″]

Der Shiveluch auf Kamtschatka eruptierte gestern Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 5.500 m ü.N.N. aufstiegen. MIROVA registrierte eine hohe Wärmestrahlung mit einer Leistung von 629 MW. Der Dom im Krater des Vulkans wächst wieder deutlich stärker und erzeugt glühende Schuttlawinen und pyroklastische Ströme. Deren Ablagerungen sind auf aktuellen Satellitenfotos zu erkennen. Eine ähnliche Eruptionsphase konnten wir zum Jahresanfang am Shiveluch beobachten.

Kerinci auf Sumatra

Der Kerinci erzeugte gestern eine Eruption. Das VAAC Darwin registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 4900 m. In den vergangenen Monaten wurden bereits mehrere Aschewolken detektiert. Diese stammen sehr wahrscheinlich von phreatischen Eruptionen. Kerinci liegt auf Sumatra und ist dort die höchste Erhebung. Ein Aufstieg zum Gipfel ist bei einheimischen Touristen sehr beliebt. Allerdings ist der Gipfelbereich aufgrund der Ausbrüche gesperrt.

Kilauea: Kratersee wächst

Am Kilauea auf Hawaii wächst der Kratersee langsam, aber scheinbar unaufhaltsam weiter. Mittlerweile hat er eine Länge von 90 m und eine Breite von 40-45 m. Auf den Vergleichsfoto von gestern sieht man, dass der Pegel des Lavasees an nur einem Tag um einige Zentimeter stieg. Es lassen sich natürlich keine Prognosen abgeben, wie groß der See werden wird, doch momentan sieht es nicht so aus, als würde das Wachstum stoppen wollen. Das Wasser könnte zum Problem werden, wenn wieder Magma aufsteigt. Inflation und Seismik deuten darauf hin, dass sich unter dem Ostrift ein neuer Magmenkörper bildet.

Piton de la Fournaise mit Inflation

Da OVPF veröffentlichte sein Monats-Bulletin. In ihm heißt es, dass im Monat August 1455 Erdbeben registriert wurden. Die meisten Erschütterungen standen im Zusammenhang mit der Eruption zwischen dem 11 und 14. August. Direkt nach der Eruption begann neue Inflation. Der Vulkan bereitet sich also bereits auf den nächsten Vulkanausbruch vor.

Kilauea: Kratersee wächst weiterhin

Der neue See im Halema’uma’u- Krater auf Big Island Hawaii wächst weiter. Innerhalb von nur 2 Tage ist der Spiegel des Kratersees um gut 10 cm gestiegen. Er misst nun 30 x 20 m und ist grünlich gefärbt. Wissenschaftler des HVOs führten am 25 August Temperaturmessungen durch und stellten fest, dass das Wasser an der Oberfläche 70 Grad Celsius heiß ist. Während des Beobachtungszeitraums konnten keine Entgasungen im Wasser beobachtet werden.

Einige Meter vom Kratersee entfernt bildeten sich Fumarolen entlang eines Risses im Boden. Die entweichenden Gase dort hatten eine Temperatur von 200 Grad Celsius. Die Temperatur ist als moderat zu bezeichnen: bei Vulkanen, die kurz vor einer Eruption stehen, werden oft Temperaturen von mehr als 400 Grad gemessen. Man kann also davon ausgehen, dass sich zwar Magma im Reservoir befindet, aber nicht in höheren Bereichen des Fördersystems. Diese Schlussfolgerung wird von den Messwerten bezüglich der Inflation unterstützt.

Fugeo in Guatemala

Der Fuego ist wieder mit 2 Meldungen des VAAC Darwins vertreten, nach denen Vulkanasche bis auf einer Höhe von 4600 m ü.N.N. aufstieg. INSIVUMEH berichtet von 12-15 Ausbrüchen pro Stunde. Glühende Tephra steigt bis zu 300 m über den Krater auf. Die Anzahl der stündlichen Ausbrüche ist demnach rückläufig. Vor 2 Wochen wurden noch bis zu 20 Eruptionen pro Stunde registriert.

Santiaguito eruptiert Vulkanasche

Ebenfalls in Guatemala gab es heute eine Asche-Eruption des Domvulkans Santiaguito. Es gab eine VONA-Meldung, die den Flugverkehr vor den Ausbruch warnte. Details zur Eruption wurden nicht gemeldet. Wahrscheinlich stieg die Asche einige Hundert Meter über den Dom auf.

Stromboli: Ausbruch leicht abgeschwächt

In den letzten Tagen hat sich der Tremor seitwärts bewegt, ohne das hohe Niveau von Mitte August zu erreichen. Dennoch liegt die eruptive Aktivität deutlich über Normalniveau. Der Schwefeldioxid-Ausstoß liegt bei 230 Tonnen am Tag. Das LGS registrierte gestern 25 Explosionen pro Stunde. Es gibt viele Steinschläge und aktuell ist ein Lavastrom unterwegs. Der Aufstieg zum Gipfel bleibt bis auf Weiteres gesperrt. Für Touristen ist bei 290 Höhenmetern Schluss.

Piton de la Fournaise: Neuer Ausbruch hat begonnen

Gestern Nachmittag (Ortszeit) begann am Piton de la Fournaise der 4. Vulkanausbruch in diesem Jahr. Seismische Daten deuteten darauf hin, dass sch auf der Ostflanke eine Spalte öffnete. Sie liegt auf deutlich geringerer Höhe als die 3 vorangegangenen. Die Vulkanologen vermuten das Eruptionszentrum am Rand der Caldera, wo der Steilhang des Grand Brûlé beginnt. Auf dem steilen Hang erreichen Lavaströme eine große Geschwindigkeit und haben das Potenzial den Ozean zu erreichen, vorausgesetzt es wird genug Lava gefördert. Dichte Bewölkung verhinderte bis jetzt visuelle Beobachtung des Geschehens, aber ich gehe davon aus, dass uns in Bälde erste Bilder erreichen werden.

Gunung Agung: Wanderer vermisst

Am indonesischen Vulkan Gunung Agung werden 2 Wanderer vermisst. Trotz Verbot machte sich am Samstag eine 4-köpfige Wandergruppe auf den Weg Richtung Gipfel. Sie bestand aus 3 einheimischen Touristen und einem Bergführer. Gestern kehrten 2 Touristen -ein Ehepaar- zurück und alarmierten die Behörden, dass 2 Personen vermisst werden. Sie blieben bis heute verschollen.

Sarychev Peak eruptiert Aschewolke

Der Kurilen-Vulkan eruptierte gestern eine Aschewolke. Laut dem VAAC Tokio erreichte sie eine Höhe von 2750 m über dem Meeresspiegel. Sarychev-Peak liegt in direkter Nachbarschaft zum Raikoke, der vor 2 Monaten mit einer größeren Eruption in den Schlagzeilen stand. Auf den Kurilen ist auch noch der Ebeko aktiv. Er eruptierte gestern ebenfalls Vulkanasche.

Kilauea: Kratersee wird größer

Der Kratersee im Halema’uma’u Krater wächst weiter. Das Phänomen begeistert und besorgt zugleich. Sorge bereiten potenzielle phreatomagmatische Eruptionen, sobald das Wasser in Kontakt mit Magma gerät. Auf der anderen Seite erleichtert der wachsende See den Vulkanologen die Observierung des Vulkans: Gase sammeln sich im Wasser und liefern wichtige Hinweise zum Magma im Untergrund. das Wasser hat eine Oberflächentemperatur von 70 Grad Celsius.

Kilauea: Neuer Kratersee wächst

Am Kilauea auf Hawaii beobachten Wissenschaftler derzeit ein seltenes Phänomen: Die Geburt eines Kratersees. Die 3 kleinen Wasseransammlungen, die letzte Woche auftauchten, wachsen und vereinten sich nun zu einer größeren Ansammlung. Bis jetzt kann man bestenfalls von einem embryonalen Kratersee sprechen, doch man kann davon ausgehen, dass er weiter an Größe zulegen wird.

Unklar ist bis jetzt die Herkunft des Wassers? Ist es Regenwasser, Grundwasser, oder hydrothermales Wasser? Es ist auch eine Kombination mehrere quellen möglich. Der Kraterboden liegt auf jeden Fall ein gutes Stück unterhalb des Grundwasserspiegels. Daher fürchtete man im letzten Jahr auch, dass Wasser nachströmen würde, als der Magmaspiegel im Schlot fiel. Es wurde schon Vorausgesagt, dass mächtige phreatomagmatische Eruptionen entstehen würden, was allerdings ausblieb.

Die Forscher sind einerseits fasziniert von dem Vorgang, andererseits beobachten sie die Entwicklung besorgt: sollte ein großer Kratersee entstehen, wächst die Gefahr phreatomagmatischer Explosionen, sobald das Magma wieder in das Fördersystem unter dem Krater eindringt. Noch sucht man nach einem geeigneten Standort für ein neues Museum nebst Besucherplattform, doch wenn tatsächlich ein Kratersee entsteht und es zu phreatomagmatische Explosionen kommen könnte, wird man das neue Museum ein Stück weit entfernt vom vergrößerten Krater errichten müssen.

Seit Sommer 2018 ist das berühmte Jagger-Museum am Calderarand gesperrt: Infolge der Eruption kollabierte der Halema’uma’u Krater und wuchs bis an den Rand der Caldera heran. Risse durchzogen umliegende Strassen und auch die Besucherplattform am Museum. Die Exponate der Ausstellung wurden bereits im letzten Jahr in Sicherheit gebracht. Zur Zeit haben nur noch Mitarbeiter des Nationalparks, sowie die Vulkanologen Zutritt zum gesperrten Bereich. Sehr wahrscheinlich wird das auch noch eine Weile so bleiben.

Sangay: Vulkanasche steigt 3000 m hoch auf

Am Vulkan Sangay gab es eine Eruption, bei der Vulkanasche 3000 m über Kraterhöhe aufstieg. Die Vulkanologen des IGPs riefen darauf hin die Alarmstufe „rot“ für den Flugverkehr aus. Laut dem VAAC Darwin erreichte die Aschewolke nur eine Höhe von 6400 m über Meereshöhe. Dass wären dann 1200 m über dem Krater. Desweiteren ist ein Lavastrom aktiv, der über die Flanke des Vulkans fließt. MIROVA registriert eine Wärmestrahlung mi einer Leistung von 133 MW. Der Sangay liegt im Süden der ecuadorianischen Anden und ist seit Mai aktiv.

Kilauea mit Wasseransammlungen im Krater

Im Halema’uma’u-Krater des Kilaueas auf Hawaii wurden 3 Wasseransammlungen entdeckt. Das Wasser der Teiche ich grün gefärbt und dampft. Messungen ergaben eine Temperatur von 70 Grad Celsius. An den Hängen auf der Krater-Innenseite bildete sich mehrere Fumarolen. Der Heißesten entströmt Dampf mit einer Temperatur von 200 Grad Celsius. Diese Entwicklung überrascht die Vulkanologen, da es ein seltenes Ereignis am Kilauea ist. Zugleich wächst die Besorgnis, dass es zu phreatischen Explosionen kommen könnte. Sollten die Teiche größer werden und zu einem Kratersee werden, könnte die nächste eruptive Phase mit starken phreatomagmatischen Explosionen beginnen.

Die generelle Situation des Vulkans ist unverändert: der Kilauea eruptiert nicht, aber es gibt Anzeichen dafür, dass sich die Magmen-Reservoire wieder auffüllen. Es werden konstante Inflation und leichte Seismik registriert.

Ätna: Nordostkrater aktiv

Der Ätna auf Sizilien gab gestern wieder ein Lebenszeichen von sich. Unser Vereinsmitglied Andreas Brenneke fotografierte eine Aschewolke, die vom Nordostkrater aufging. Der Fotograf befand sich auf einer Wanderung auf der Nordseite des Vulkans. Der Ätna emittierte gestern eine geringe Wärmestrahlung mit einer Leistung von 6 MW. Die Seismik ist derzeit relativ unauffällig. Trotzdem könnte sich Ätna bereits wieder auf den nächsten Ausbruch vorbereiten. Wann dieser kommt, lässt sich allerdings nicht sagen.

Raikoke: Weltuntergangsstimmung auf offener See

Der Vulkanausbruch am Kurilen-Vulkan Raikoke geht weiter, allerdings hat die Stärke der explosiven Eruptionen abgenommen: wurden am Freitag Aschewolken registriert, die bis zu 13700 m aufstiegen, schaffen es die Aktuellen noch bis auf einer Höhe von 4600 m. Das sind dann allerdings noch sehr starke vulcanianische Eruptionen. Eine thermische Anomalie wurde bei MODIS nicht detektiert. Ein Satellitenfilm zeigt die hoch aufgestiegenen Eruptionswolken.

Während die Daten von Satelliten stammen, wurden in unserer FB-Gruppe nun erste seegestützte Bilder veröffentlicht, die von einem Schiff aus aufgenommen wurden. Sie enthüllen eine gespenstische Atmosphäre wie aus einem Horror-Film. Das Schiff fährt auf eine schier undurchdringlich wirkende Aschewand zu. Fehlt nur noch Elmsfeuer am Bug.

Ätna emittiert Vulkanasche

Nach einigen Tagen der Ruhe begannen am Ätna wieder kleine Ascheeruptionen. Diese manifestieren sich aus dem Zentralkrater und steigen einige Hundert Meter hoch auf. Das INGV berichtet, dass die Eruptionen im Vergleich zu den letzten moderat sind. Die Tremor-Amplitude hat sich nicht verstärkt und die Seismik ist unauffällig. Es deutet also nichts auf eine unmittelbar bevorstehende Verstärkung der Eruptionen hin. Allerdings ist Ätna immer für eine Überraschung gut. So können sich die Bedingungen innerhalb weniger Stunden ändern, ohne dass man das vorhersagen könnte.

Kilauea: Inflation hält an

Interferogram des Kilaueas. &copy: HVODas HVO veröffentlichte einen neuen Bericht zum Zustand des Kilaueas auf Hawaii. Demnach wurde anhaltende Inflation unter dem Gipfelbereich des Vulkans registriert. Magma steigt auf und sammelt sich in einem Reservoir gut 1700 m unter dem Krater. Es bleibt spannend zu beobachten, wie lange es dauern wird, bis wieder Lava eruptiert. Die Daten wurden durch die Analyse eines Interferogramms gewonnen. Die farbigen Linien auf dem Satellitenfoto zeigen an, dass sich der Boden um 4,95 cm hob. Nicht berücksichtigt sind Fehlerquellen, wie minimale Flughöhenänderungen des Satelliten, oder wetterbedingte Einflüsse. Man kann davon ausgehen, dass diese Einflüsse gering sind.

Kilauea: Magmakammer füllt sich

Das HVO berichtet vom Kilauea auf Hawaii, dass sich die oberste Magmakammer unter dem Gipfel des Vulkans langsam füllt. Seit März wird leichte Inflation registriert. Allerdings ist der Gasausstoß bisher gering und es sieht nicht danach aus, als würde das Magma weiter aufsteigen. Das oberste Magmenreservoir liegt in einer Tiefe zwischen 2 und 1 km. Erst wenn dieses gefüllt ist, wächst die Wahrscheinlichkeit für eine neuer eruptive Phase. Bisher steht der Alarmstatus auf „grün“. Nichtsdestotrotz sind sich die Vulkanologen sicher, dass es wieder zu Eruptionen kommen wird.

Ätna: weiterhin geringe Aktivität

Gestern ebbte die vulkanische Aktivität am Ätna noch nicht ganz ab. Am Fördersystem auf 2850 m Höhe war noch ein Hornito aktiv, aus dem leichtes Lava-Spattering zu beobachten war. Die Lavabrocken wurden ca. 10 m hoch ausgestoßen. Es flossen zwei Lavaströme, deren Fronten bis auf 2300 und 2500 m hinab reichten. Der Tremor stabilisierte sich auf niedrigem Niveau und ist minimal erhöht.

Fuego erzeugte Lahare

Bereits am Wochenende gingen am Fuego auf Guatemala einige Lahare ab. Sie flossen durch 3 verschiedene Schluchten. Schäden wurden nicht angerichtet. Starke Regenfälle verursachten die Schlammlawinen. Derweilen geht die vulkanische Aktivität weiter: INSIVUMEH berichtet von bis zu 20 Explosionen pro Stunde. Vulkanasche steigt bis zu 4800 m auf. Glühende Tephra wird bis zu 300 m über Kraterhöhe ausgeworfen. Gaseruptionen verursachten Lärm wie ein startendes Düsenflugzeug.

Schwarmbeben am Torfajökull

Aus Island intensivierte sich das gestern gemeldete Schwarmbeben, bevor es Nachmittags nachließ. Insgesamt wurden 31 Erdstöße aufgezeichnet, die sich am westlichen Calderarand manifestierten. Es ist gut möglich, dass die Erdbeben im Zusammenhang mit der Bewegung magmatischer Fluide im Untergrund standen. Da der Vulkan zuletzt 1477 eruptierte, fehlen Vergleichsdaten, wie er sich vor einer Eruption verhält. So könnte es sein, dass wir ein frühes Stadium des Aufheizens beobachten. Mittelfristig rechne ich hier allerdings nicht mit einem Vulkanausbruch.