Vulkan-News 26.11.21: Cumbre Vieja, Kilauea

Am Cumbre Vieja wurde gestern ein weiterer Lavastrom gefördert. Die Vulkane Kilauea und Suwanose-jima sind aktiv.

Cumbre Vieja mit neuem Lavaüberlauf

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Flankeneruption

Gestern Nachmittag steigerte sich die Aktivität am Cumbre Vieja und es wurde ein neuer Lavastrom eruptiert. Er floss südlich des bestehenden Lavafeldes und zerstörte Häuser. Die Zahl zerstörter Gebäude beläuft sich aktuell auf 2676. Das Lavafeld bedeckt eine Fläche von 11 Quadratkilometer. Der Lavastrom wurde von Lavafontänen gespeist, wobei auch ein Schlot reaktiviert wurde, der vor allem im September/Oktober aktiv gewesen war. Heute Morgen zeigt die LiveCam, dass die Lavafontäne aus dem Hauptschlot weiter aktiv ist. Der Schwefeldioxid-Ausstoß beträgt 5250 Tonnen am Tag. Der Tremor ist vergleichsweise niedrig. Während der Aktivitätssteigerung gestern nahm er höhere Werte ein. Die Seismizität der letzten beiden Tage war zwar noch erhöht, doch es wurden weniger als 50 Beben am Tag registriert. Die Bodenhebung beträgt ca. 5 cm.

Auf La Palma drohen ab heute Unwetter mit starken Regenfällen. Die Niederschläge könnten Lahare auslösen, indem sie sich mit Vulkanasche am Hang vermischen und diese mobilisieren. Darüber hinaus könnten vermehrt Hausdächer einstürzen, wenn sie mit Vulkanasche bedeckt sind. Das zusätzliche Gewicht des Wassers stellt eine enorme Mehrbelastung für das Tragwerk dar. PEVOLCA hat eine entsprechende Warnung herausgegeben.

Kilauea bleibt aktiv

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Der Lavasee im Halemaʻumaʻu-Krater bleibt aktiv. Seit Eruptionsbeginn am 29. September, wurde der Krater um mehr als 60 m aufgefüllt. Die Lava sprudelt aus einem Schlot in der Westwand. Gestern sah es kurzfristig so aus, als würde der Lavanachschub versiegen, doch nach einer kurzen Schwächephase reaktivierte sich die Aktivität. Die Seismizität ist erhöht. Es wird leichte Deflation registriert.

Suwanose-jima mit Eruptionen

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Der südjapanische Vulkan Suwanose-jima eruptiert seit einigen Tagen wieder verstärkt. Das VAAC brachte seit gestern 14-VONA Meldungen zum Vulkan heraus. Demnach stieg Vulkanasche bis auf einer Höhe von 3700 m auf und driftete in Richtung Osten. Die Seismografen registrierten in den letzten Tagen Tremor. Dieses Jahr ist der Vulkan besonders aktiv. 1293 Warnungen vor Aschewolken zeugen davon.

Vulkan-News 16.11.21: Cumbre Vieja, Kilauea

Der Cumbre Vieja steigerte gestern seine Aktivität, der Tremor stieg leicht an. Der Kilauea eruptiert weiter einen Lavasee.

Cumbre Vieja mit Aktivitätssteigerung

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Flankeneruption

Der Vulkan auf La Palma legte sich gestern Abend noch einmal richtig ins Zeug und produzierte eine Lavafontäne, nebst Aschewolke und Lavaströmen. Unser Vereinsmitglied Philippe befindet sich vor Ort und berichtete von einem starken vulkanischen Gewitter mit vielen Blitzen in der Aschewolke. In den sozialen Medien wird auch über einem kleinen Tornado geschrieben, der sich über dem Lavafeld bildete. Solche Tornados entstehen aufgrund der starken Thermik über der Lava und können durchaus gefährlich werden, da sie große Trümmerteile herumwirbeln können. Mir selbst ist am Vulkan Fogo einmal ein Dachblech entgegen gewirbelt.

Der Tremor stieg parallel zu der gesteigerten Tätigkeit an und fällt aktuell wieder leicht. Auf der Livecam sieht man heute Morgen nur noch Dampf mit gelegentlichen Tephraschüben. Der Schwefeldioxid-Ausstoß liegt bei 13500 Tonnen am Tag. Die Seismizität ist vergleichsweise niedrig, dafür stieg die Bodenhebung an der Messstation LP3 auf gut 5,5 cm. Obwohl die Daten langfristig einen rückläufigen Trend anzeigen, ist es zu früh um Entwarnung zu geben: im Untergrund wird sich noch einiges an Magma befinden und es ist nicht möglich vorherzusagen, wann die Eruption stoppen wird.

Das 72 Jahre alte Todesopfer vom Freitag wurde obduziert und die Todesursache konnte nicht ermittelt werden. Die Leiche zeigte keine Spuren von äußeren Einwirkungen. Zuerst wurde mitgeteilt, dass der Mann von seinem einstürzenden Hausdach erschlagen wurde.

Kilauea: Kegelspitze eingestürzt

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Die Eruption im Halemaʻumaʻu-Krater des Kilaueas auf Hawaii geht weiter. Es ist ein Förderschlot auf der Westseite des Kraters aktiv. Um ihn bildete sich ein kleiner Kegel, dessen Spitze vorgestern einstürzte. Im Förderschlot sammelt sich Lava, bevor sie sich in den Krater ergießt und es kommt zu Lavaspattering. Der Lavasee zeigte sich gestern aktiver und dehnte sich etwas weiter aus. Der Gesamtanstieg der Lavafüllung im Krater beträgt 59,5 Metern. Das gesamte eruptierte Volumen seit Beginn der Eruption, wurde am 9. November auf etwa 27 Millionen Kubikmeter geschätzt.

Vulkan-News 07.11.21: Stromboli, Kilauea

Am Stromboli steigen Tremor und Tilt. Die Vulkane Kilauea und Cumbre Vieja bleiben aktiv.

Stromboli: Tremor-Amplitude steigt

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

In den letzten Wochen war es recht still um Stromboli geworden. Einmal abgesehen von einigen Erdbeben in Vulkannähe, ging der Vulkan seinem normalen Tagesgeschäft nach und erzeugte schwache strombolianische Eruptionen. Der Aktivitäts-Index beim LGS steht seit Mittwoch auf Medium: gestern wurden 232 thermische Durchgänge registriert, die von den Eruptionen stammten. Zudem war die Anzahl der Erdbeben mit einer sehr langen Frequenzen hoch. Der Gasausstoß war niedrig. Seit gestern Nacht zeigt das Inklinometer eine langsame Zunahme der Hangneigung an, was durch eine Inflation ausgelöst werden könnte. Außerdem steigt die Tremor-Amplitude. Noch äußerst sich das nicht in einer besonders gesteigerten Aktivität, doch das könnte sich bald ändern.

Kilauea: Lavasee bleibt aktiv

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Der Lavasee im Halemaʻumaʻu-Krater bleibt aktiv und wird von einem Schlot in der Westwand des Kraters gespeist. Seit Eruptionsbeginn stieg die Kraterfüllung um 56 m. Die Oberfläche des Kraterbodens liegt nun bei 799 Metern über dem Meeresspiegel. Die Oberfläche des Lavasees weißt einen Höhenunterschied von 7 m auf. Der aktive Westteil überragt dabei den Ostteil des Kraters. Seit dem 29. September wurden ca. 28,2 Millionen Kubikmeter Lava gefördert.

Cumbre Vieja fördert Aschewolke

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Flankeneruption

Der Cumbre Vieja stieß auch in der Nacht eine Aschewolke aus. Sie stieg bis auf einer Höhe von 2400 m auf. Starker Wind drückte die Wolke herunter und verdriftete sie in westlicher Richtung. Der sichtbare Lava-Ausstoß war in der Nacht relativ gering und verstärkte sich am Morgen etwas. Der Tremor fluktuiert auf vergleichsweise niedrigem Niveau und auch die Seismizität war wenig beeindruckend. Die Bodenhebung betrug heute Morgen gut 8 cm. Ein realistischer Wert, der bestätigt, dass es sich bei dem Wert gestern wahrscheinlich um eine Fehlmessung handelte. Momentan sieht es so aus, als würde der Cumbre Vieja etwas schwächeln. Doch das ist nur eine Momentaufnahme.

Vulkan-News 28.10.21: Ätna, Cumbre Vieja

Der Ätna emittiert Vulkanasche. Der Cumbre Vieja steigerte seine Aktivität wieder. Am Kilauea geht die Eruption weiter.

Ätna mit Aschewölckchen

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmal

Nach seinem großen Auftritt am Samstag, war der Ätna überwiegen in Wolken gehüllt. Er gestattete nur kurze Blicke auf den Gipfel, bei denen man kleine Aschewolken erahnen konnte. Heute gab er dann für länger den Blick frei und was man zuvor nur erahnen konnte, war nun klar zu erkennen gewesen: der Vulkan emittierte Aschewolken. Sie erschienen aus dem Neuen Südostkrater, dessen Ostflanke am Samstag wie eine reife Tomate aufgeplatzt war. Die Aktivität spiegelt sich nicht im Tremor wieder, der sich auf niedrigem Niveau befindet. Aber das kann sich am Ätna ja schnell ändern.

Cumbre Vieja steigerte Aktivität

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Nachdem der Cumbre Vieja zum Wochenanfang etwas erschöpft wirkte, legte er gestern wieder einen Zahn zu und eruptierte eine bis zu 600 m hohe Lavafontäne. Sie speiste einen Lavastrom, der durch den Kanal auf der Westflanke des Kegels abfloss. Außerdem wurde aus dem Hauptkrater Asche eruptiert. Sie stieg bis zu 3800 m auf. Heute betrug die Höhe der Aschewolke noch 3000 m. Die Seismizität war gestern höher als heute. INVOLCAN registrierte ca. 190 Beben. Die meisten Erschütterungen spielten (und spielen) sich im Bereich der oberen Magmakammer ab. Im unteren Magmenkörper scheint sich die Situation stabilisiert zu haben. Die Bodenhebung liegt bei 15 cm.

Kilauea: Lavasee leicht gestiegen

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Der Lavasee im Halemaʻumaʻu-Krater ist seit gestern um einen weiteren Meter gestiegen. Sein Pegel steht nun bei 50 m über dem Vor-Eruptions-Niveau. Zwischen dem aktiveren Westteil des Kraters, und dem weniger aktiven Ostteil, liegt eine Höhendifferenz von 7 Metern. Der Lavasee wird aus einem Schlot in der Westwand gespeist. Hier gibt es bis zu 12 m hohe Lavafontänen. Seit Eruptionsbeginn am 29.September, wurden fast 20 Millionen Kubikmeter Lava gefördert. Die Schwefeldioxid-Emission lag gestern bei 2600 Tonnen am Tag.

Vulkan-News 09.10.21: Kilauea, Taal

Am Cumbre Vieja geht die Eruption morgen in die dritte Woche und ein Ende ist nicht absehbar. Am Kilauea stiegt der Spiegel des Lavasees weiter an und der Taal emittiert Schwefeldioxid.

Cumbre Vieja: Inflation leicht gestiegen

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Seit gestern ist die Inflation am Cumbre Vieja um gut 1 cm gestiegen und liegt nun bei 22 cm. Die Seismizität ist hoch und es steigt weiter Lava auf. Sie stammt aus über 30 km Tiefe und sammelt sie sich in einem Magmenkörper, der sich gut 5 km unter dem Vulkan befindet. Der Tremor ist leicht zurückgegangen, was mit der Inflation korrespondiert: es wird weniger Lava ausgestoßen, als aus der Tiefe an Magma aufsteigt. Am neuen Kegel kam es zu einem weiteren Kollaps, bei dem nahe des Schlotes ein Teil der Kraterwand einbrach und in einer glühende Schuttlawine zu Tal rutschte. Sowas sieht spektakulär aus, gehört aber zum Tagesgeschäft eines so aktiven Kegels. Es kam zu weiteren Einschränkungen im Flugverkehr.

Kilauea: Lavaseespiegel gestiegen

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Der Kilauea eruptiert innerhalb der Gipfelcaldera. Mittlerweile beschränkt sich der Lava-Ausstoß auf einem Schlot in der westlichen Wand des Halemaʻumaʻu-Kraters. Er speist den Lavasee, dessen Spiegel weiter um 1-2 m gestiegen ist. Dieser Anstieg geschieht allerdings nicht gleichmäßig, sondern ist auf der Seite des Schlotes höher, als im gegenüberliegenden Teil des Lavasees. Dort bildete sich bereits eine dicke Erstarrungskruste. Der Westen des Lavasees liegt um bis zu 7 m höher als der Ostteil. Die Seismizität ist leicht erhöht und es wird Deflation registriert.

Popocatepetl eruptiert Aschewolken

Staat: Mexiko | Lokation: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

In Mexiko ist der Popocatepetl munterer geworden und eruptiert wieder häufiger Aschewolken. Dabei kommt es auch zum Ausstoß rotglühender Tephra, die zum Teil auf der Vulkanflanke landet. CENAPRED berichtet von 2 Explosionen und 87 Exhalationen in den letzten 24 Stunden. Es wurden 34 Minuten Tremor und ein vulkanotektonisches Beben aufgezeichnet. Das VAAC detektierte Vulkanasche in 6100 m Höhe. Sie driftete in Richtung Westen.

Taal verursacht Vog

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Auf den Philippinen stößt der Taal-Vulkan weiter viel Gas aus. In den letzten 24 Stunden wurden fast 7.000 Tonnen Schwefeldioxid emittiert. Dieser verursacht in den Gemeinden um den Vulkan Vog. Dabei handelt es sich um vulkanisch bedingten Smog. Seit August wird nun auch direkt unter Vulcano-Island Inflation registriert. Zuvor wurde nur ein weiter entfernt gelegene Bereich der Caldera angehoben. Am Kraterboden treten magmatische Fluide aus, die sich mit dem Wasser des Kratersees mischen und dieses verfärben. Dampfwolken erreichen Höhen von bis zu 1200 m über den Krater.

Vulkan-News 05.10.21: Ätna, Kilauea

Die Vulkane Cumbre Vieja und Kilauea sind weiterhin aktiv. Am Ätna und Keilir gibt es Anzeichen vulkansicher Unruhe.

Ätna mit thermischer Anomalie

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Fumarolisch

Seit dem letzten Paroxysmus ist es um den Ätna etwas still geworden, natürlich auch, weil er sich im Schatten von La Palma bewegt. MIROVA detektierte in den vergangenen Tagen immer wieder schwache Wärmestrahlung und heute Morgen kann man auf der Thermalcam 2 schwache Hotspots am Gipfel des Neuen Südostkraters erkennen. Die Fumarolen-Temperatur scheint zu steigen, was ein Indiz für einen hohen Stand des Magmas im Fördersystem sein könnte. Der Tremor ist unauffällig und bewegt sich im grünen Bereich.

Cumbre Vieja: Zahlreiche Erdbeben

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Die Insel La Palma wird immer noch von zahlreichen Erdbeben gerockt. Gestern wurde ein neuer Höchstwert an Erschütterungen detektiert, seitdem die Eruption begonnen hat: das IGN verzeichnet 98 Erschütterungen, von denen fast 30 Magnituden größer als 3 hatten. Die Beben manifestierten sich zum größten Teil unter dem Gipfelbereich des Cumbre Vieja. Der Tremor fluktuiert leicht auf dem Niveau, dass er seit seiner Pause eingenommen hat. Die Bodenhebung ist weiter zurückgegangen und fiel erstmalig seit Eruptionsbeginn unter den Wert von 20 cm. Die sichtbare Aktivität variiert. Momentan ist vermehrt der Hauptschlot des größten Kegels aktiv.

Keilir: Bebentätigkeit bleibt hoch

Staat: Island | Koordinaten: 63.941-22.172 | Eruption: Schwarmbeben

Die Seismizität südwestlich des isländischen Vulkans Keilir bleibt hoch. In den letzten 48 Stunden registrierte IMO 224 Erschütterungen auf Reykjanes. 6 Erdbeben brachten es auf Magnituden von 3 oder mehr. Die meisten Hypozentren befinden sich in 5 km Tiefe, also dort, wo sich gerne Magmenkörper bilden. Berichte über neue Bodendeformation gibt es bislang nicht, allerdings endete in dem Gebiet der Magmatische Gang, der den Fagradalsfjall zu Anfangs speiste. Es könnte sein, dass Magma aufsteigt, oder aber auch, dass es Setzungserscheinungen im Hohlraum gibt.

Kilauea: Lavasee bleibt aktiv

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Der Lavasee im Halemaʻumaʻu-Krater bleibt aktiv und sein Pegel konstant bei 27 m. Die Deflation vergrößerte sich und der Schwefeldioxid-Ausstoß reduzierte sich auf 12.000 Tonnen am Tag. Gestern gab es eine Phase, bei der bis zu 60 m hohe Lavafontänen entstanden. Dabei bildete sich Peles Haar. Die Lavafäden wurden mit dem Wind verteilt. Aufgrund der stabilen Eruption, die sich auf den Gipfelbereich des Vulkans beschränkt, reduzierte das USGS die Alarmstufe auf „gelb“.

Vulkan-News 04.10.21: Vulcano

Am italienischen Inselvulkan Vulcano wurde die Alarmstufe erhöht. Die Eruptionen auf Hawaii und La Palma sind stabil.

Vulcano: Erhöhung der Alarmstufe

Staat: Italien | Lokation: 14.87 ; 38.50 | Eruption: Fumarolisch

Vulcano ist eine kleine Vulkaninsel im Tyrrhenischen Meer vor Sizilien und gehört, wie der Stromboli, zum Liparischen Archipel. Die letzte Eruption begann 1889 und leitete das Ende des industriellen Schwefelabbaus ein. Seitdem mauserte sich die Insel zu einem beliebten Ferienziel, dass mit den verschiedenen Manifestationen des Postvulkanismus Touristen lockt. Doch damit könnte es bald vorbei sein: am Freitag erhöhte das INGV den Alarmstatus des Vulkans auf „gelb“ und der Aufstieg zur Fossa ist nur noch mit Führer erlaubt. Grund für den Alarm war eine Zunahme der Seismizität und eine leichte Inflation. Außerdem erhöhten sich Temperatur und Gasflux der Fumarolen am Kraterrand. Die Vulkanologen befürchten zwar keine unmittelbar bevorstehende Eruption, doch langfristig betrachtet könnte sich ein Vulkanausbruch anbahnen. In den letzten Jahrzehnten gab es bereits 2 ähnliche Phasen, ohne dass es zu einer Eruption gekommen wäre. Manchmal dauert es allerdings auch sehr lange, bis ein Vulkan dann endlich zur Eruption bereit ist. Auf jeden Fall erleben wir gerade ein extrem spannendes Vulkanjahr.

Kilauea: Lavasee-Eruption hält an

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Am Kilauea auf Hawaii ist der Lavasee weiterhin aktiv. Sein Spiegel stieg in den letzten 24 Stunden um 1 Meter. Am Grund des Sees ist eine 35 m lange Spalte aktiv. Der Ausstoß an Schwefeldioxid lag bei fast 15.000 Tonnen am Tag und war somit sehr hoch. Die Seismizität ist ebenfalls erhöht.

Cumbre Vieja: Zahlreiche Erdbeben

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Seit gestern verstärkte sich die Seismizität unter dem Gipfelbereich des Cumbre Vieja weiter und viele der Beben sind so stark, dass sie sogar beim EMSC gelistet sind. In den letzten 24 Stunden wurden gut 60 Erdbeben mit Magnituden größer 2 detektiert. Auf der Übersichtskarte der Beben der letzten 2 Wochen erkennt man zwei Cluster von Erdbeben: einen im Nordosten bei El Paso, einen zweiten (und jüngeren) im weiter südlich gelegenen Gipfelbereich des Cumbre Vieja. Dort wird noch keine nennenswerte Inflation registriert, dennoch könnte es sein, dass sich in der Region eine weitere Spalte öffnen wird. Zu bedenken gilt, dass die Beben in Tiefen von mehr als 10 km stattfinden und wenn sich dort ein Magmenkörper befinden sollte, könnte die Schmelze schräg aufsteigen und am aktuellen Eruptionszentrum austreten.

Vulkan-News 03.10.21: Keilir, Kilauea

Die Eruptionen am Cumbre Vieja und Klilauea sind stabil. Südwestlich des isländischen Vulkans Keilir gibt es ein Schwarmbeben.

Cumbre Vieja: Anstieg der Seismizität

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Der Vulkanausbruch auf der Kanareninsel La Palma dauert nun bereits 2 Wochen und ein Ende der Eruption zeichnet sich nicht ab. Im Gegenteil: Inflation und Deflation halten sich die Waage, so dass die Bodenhebung seit 2 Tagen stabil bei 22 cm steht. Lavazufluss- und Abfluss sind im Gleichgewicht. Nichtsdestotrotz wurden in den letzten 3 Tagen zahlreiche Erdbeben mit Magnituden im 3er-Bereich gemeldet, von denen ich einige spüren konnte. Ihre Epizentren liegen unter dem Gipfelbereich des Cumbre Vieja. Die Hypozentren befinden sich in Tiefen von mehr als 10 km. Inzwischen zerstörte die Lava mehr als 1000 Gebäude und verschüttete 30 km an Straßen.

Aufgrund der schlechten Luftqualität im Talkessel, wurden am Freitag die Ausgangssperren ausgedehnt. Doch nicht allein die Gasemissionen des Vulkans beeinträchtigen die Luftqualität, sondern auch die brennenden Gewächshäuser der Bananenplantagen, die vom Lavastrom abgfackelt werden. Am Freitag konnte ich beobachten, wie so ein Gewächshaus aus Kunstoff-Gewebeplane abfackelte und zuerst dachte ich, dass es an der Küste zu einem Kollaps des Lavadeltas nebst Pyroklastischem Strom gekommen sei. Innerhalb von Minuten verdunkelte sich der Himmel im Tal und verpestete die Luft mit Rauch und Ruß.

Inzwischen bin ich wieder daheim und berichte aus dem Homeoffice. Jetzt heißt es auch die Videos- und Fotos der letzten Woche aufzuarbeiten, die ich euch im Laufe der nächsten Woche präsentieren werde.

Kilauea: Lavasee stabil

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Der Pegel des neuen Lavasees am Kilauea auf Hawaii veränderte sich nur wenig und stieg in den letzten 24 Stunden um 2 Meter an. Seine Tiefe beträgt nun 26 m, gemessen über der erstarrten Kruste des Lavasees vom Jahresanfang. Die Lava wird aus mehreren Schloten eruptiert. Sie befinden sich am Grund des Lavasees und in der westlichen Kraterwand. Über den Schloten kommt es zur Bildung von Lavafontänen. Das HVO berichtet, dass sie über dem Hauptschlot bis zu 7 m hoch werden und über den Nebenschloten Höhen bis zu 2 m erreichen. Sporadisch entstehen auch bis zu 60 m hohe Fontänen.

Der Gasausstoß wurde zuletzt am 1. Oktober gemessen: man kam auf einen Wert von 12900 Tonen Schwefeldioxid am Tag. Die Seismizität ist noch leicht erhöht. Seit Eruptionsbeginn am 29. Oktober wird Deflation registriert. Sie nahm in den letzten 24 Stunden etwas ab. Es wird also mehr Lava eruptiert, als an Magma aus größerer Tiefe aufsteigt: die flach gelegenen  Magmakammer unter dem Vulkan entleert sich.

Keilir: Schwarmbeben erschüttert Reykjanes

Staat: Island | Koordinaten: 63.941-22.172 | Eruption: Schwarmbeben

Seit dem 27. September haben mehr als 4000 Erdbeben die Region um den isländischen Vulkan Keilir erschüttert. 9 Erdbeben hatten Magnituden größer als 3. Gestern Mittag manifestierte sich das stärkste Beben der Serie mit M 4,2. Die Erschütterung konnte auf der Reykjanes-Halbinsel gespürt werden. Keilir ist kein unbekannter Vulkan, denn dort endete der Magmatische Gang, der zu Anfangs die Eruption am Fagradalsfjall gespeist hatte. Die Vermutung liegt nahe, dass die Seismizität durch Magmenintrusion hervorgerufen wird. Derweilen erleben wir am Fagradalsfjall die bislang längste Pause der Eruption und es könnte durchaus sein, dass es auch ihr Ende ist, obwohl noch sehr viel Gas aus dem Krater strömt. Aber allem Ende wohnt auch ein neuer Anfang inne und wer weiß, vielleicht verlagert sich die Aktivität Richtung Keilir. Wer sich den Tremorgraphen des Fagradalsfjalls anschaut, sieht dort zahlreiche Peaks im blauen Frequenzband (2-4 Hz). Hierbei handelt es sich um die Erdbeben am Keilir.

Vulkan-News 29.09.21: Kilauea

Was unter anderen Umständen eine spektakuläre Meldung gewesen wäre, muss sich heute mit einer Kurzmeldung bescheiden: Am Kilauea auf Hawaii bildete sich ein neuer Lavasee.

Kilauea eruptiert Lavasee

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Gestern Nachmittag begann der Kilauea auf Hawaii mit einer neuen Eruption. Gegen 15.20 Uhr Lokalzeit wurde im Halemaʻumaʻu Lava gesichtet. Inzwischen hat sich der Pitkrater bereits mit Lava gefüllt und es ist ein neuer Lavasee entstanden. Zahlreiche Erdbeben und eine durch Magmen-Inflation verursachte Bodenhebung gingen dem Vulkanausbruch voran. Der Alarmstatus wurde auf „rot“ erhöht.