Vulkan-News 04.01.22: Ätna

Heute geht es um Erdbeben unter aktiven Vulkanen Ätna, Fagradalsfjall und Kilauea verzeichnen eine erhöhte Seismizität.

Ätna: Schwarmbeben im Norden

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Strombolianisch

Unter der Ätna-Nordflanke manifestiert sich ein Schwarmbeben. Erste schwach Erschütterungen ereigneten sich bereits am 2. Januar. Beim EMSC werden 7 Erschütterungen angezeigt, die Magnituden zwischen 2,0 und 2,2 hatten. Das INGV registrierte insgesamt 27 Beben. Die Epizentren befinden sich in einem Areal, dass ca. 3 km östlich von Randazzo liegt. Die meisten Erdbebenherde liegen in Tiefen größer 20 km. Diese Beben sind typisch für den Ätna und stehen sehr wahrscheinlich im Zusammenhang mit Magmenaufstieg.

Seit einigen Wochen nimmt die Seismizität unter dem Ätna wieder zu, nachdem sie während des letzten Jahres niedrig war. Zwar kommt es noch alle 2 Monate zu Paroxysmen, doch generell befindet sich der Vulkan in einer neuen Phase des Aufladens. Diese Phasen dauern oft mehrere Jahre, bis es dann wieder zu vermehrter Aktivität kommt. Diese beginnt für gewöhnlich mit strombolianischen Eruptionen im Zentralkrater, bis es dann zu Paroxysmen oder einer Flankeneruption kommt. Die letzten großen Flankeneruptionen erlebten wir am Ätna vor 20 Jahren. Hierbei handelt es sich um die spektakulären Eruptionen in den Jahren 2001 und 2002/2003.

Fagradalsfjall: Schwarmbeben geht weiter

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Seismik

Wo wir gerade bei Erdbeben unter Vulkanen sind: die Seismizität unter dem Fagradalsfjall hält an. Das IMO registrierte in den letzten 48 Stunden 271 Beben unter Reykjanes. Viele der Beben ereigneten sich in Tiefen von weniger als 1 km. Das deutet darauf hin, dass das Magma weiter aufgestiegen ist. Die Wissenschaftler bleiben am Ball und observieren die Gegend genau. Heute werden neue INSAR-Satellitenbilder erwartet, so dass dann neue Aussagen über die Bodenhebung gemacht werden können. Stay tuned!

Kilauea: Erdbeben M 4,3

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Am Montagnachmittag wurde ein Erdbeben der Stärke 4,3 auf der Insel Hawaii detektiert. Nach Angaben des USGS ereignete sich das Erdbeben in einer Tiefe von 8 km. Sein Epizentrum befand sich 8,3 km von Pahala entfernt. Der Erdstoß konnte im Süden der Insel gespürt werden.

In einer Mitteilung des Hawaii County Civil Defense heißt es: „Das Pacific Tsunami Warning Center meldet, dass das Erdbeben, das sich heute Nachmittag um ca. 14:13 Uhr in der Nähe der südwestlichen Riftzone des Vulkans Kilauea ereignete, nicht stark genug war, um einen Tsunami für die Insel Hawaii zu verursachen. Wie bei allen Erdbeben sollte man sich der Möglichkeit von Nachbeben bewusst sein. Wenn das Erdbeben in Ihrem Gebiet stark zu spüren war, sollten Sie sich vorsorglich nach eventuellen Schäden erkundigen, insbesondere an Gas-, Wasser- und Stromanschlüssen.“

Neben dem moderaten Erdstoß ereigneten sich auch viele schwächere Erdbeben, die im Zusammenhang mit Magmenaufstieg am unteren Südwestrift stehen.

Die Aktivität am Hamema’uma’u stoppte gestern. Es ist gut möglich, dass es in den nächsten Stunden wieder los geht.

Vulkan-News 31.12.21: Fagradalsfjall

Das ist der voraussichtlich letzte Bericht dieses Jahres. Ich möchte allen Leserinnen und Lesern für ihre Treue danken und wünsche einen Guten Rutsch ins neue Jahr. Für Morgen habe ich mir den Umstieg auf die https-Verschlüsselung vorgenommen. Während der Umstellung kann es zu Betriebsstörungen auf Vnet kommen.

Unter dem isländischen Vulkan Fagradalsfjall steigt weiter Magma auf. Der Lavasee im Kilauea ist aktiv. Am Merapi gehen Schuttlawinen ab und Semeru ließ eine Aschewolke aufsteigen.

Fagradalsfjall: Weiterer Magmenaufstieg

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Seismik

Das Schwarmbeben auf Reykjanes ist abgeflaut, doch noch immer gibt es einige Erschütterungen im Bereich des Magmatischen Ganges. Isländische Wissenschaftler fanden heraus, dass weiterhin Magma unter dem Bereich von Fagradalsfjall aufsteigt. Nachdem es sich am Montag in 2000 m Tiefe befunden haben soll, wurde es gestern in einer Tiefe von 1600 m lokalisiert. Demnach steigt es mit einer Rate von 130 m pro Tag auf. Rechnet man diese Rate hoch, dann könnte es am 11. Januar die Oberfläche erreichen. Allerdings ist das nur ein rechnerischer Wert, denn meisten beschleunigt sich der Aufstieg in der finalen Phase, oder er kommt ins Stocken. Vor der ersten Eruption gab es mehrere Schwarmbeben nebst Inflation, bevor es zum Ausbruch kam. Wie auch immer, die Wahrscheinlichkeit, dass die Eruptionsstelle im Geldingadalur reaktiviert wird, oder sich in der Nähe des Fagradalsfjall neue Spalten auftun werden, ist relativ hoch. Es könnten aber noch Wochen, statt Tage vergehen, bis wir dort wieder Lava zu sehen bekommen werden.

Kilauea: Lavasee aktiv

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Am Kilauea auf Hawaii geht die Lavasee-Aktivität weiter. Es handelt sich um eine On-Off-Eruption, bei der es phasenweise zu relativ starken Lava-Ausstoß kommt, der dann wieder nach einigen Tagen aufhört. Dank der Feiertage gibt es keine neuen Messdaten vom Vulkan, dafür aber ein paar Nahaufnahmen die ich hier teilen möchte.

Merapi mit glühenden Schuttlawinen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Am Merapi gehen weiterhin zahlreiche glühende Schuttlawinen ab: heute meldete das VSI bereits 73 Abgänge. Dafür ist die Seismizität sehr gering, bzw. nicht vorhanden. Der Magmenaufstieg erfolgt still, ohne große Erschütterungen zu erzeugen. Die Aufstiegswege sind frei. Es wird aber auch relativ wenig Magma gefördert.

Semeru eruptiert Aschewolke

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption: Ascheeruption

Auf der indonesischen Insel Java ging erneut eine moderate Aschewolke vom Semeru aus. Sie stieg bis auf einer Höhe von 5800 m auf und driftete in Richtung Osten. Auf einem Sentinel-Satellitenfoto konnte man in den letzten Tagen noch die Thermalspur eines Lavastroms identifizieren, der über dem Südwesthang floss. Es könnten weitere Pyroklastische Ströme entstehen. Allerdings ist die Seismizität gering und es werden auch nur selten Schuttlawinen detektiert, was für einen allgemeinen Rückgang der Aktivität spricht.

Vulkan-News 25.12.21: Kilauea

In den Kratern der Vulkane Kilauea und Ol Doinyo Lengai tritt Lava aus. Von den Vulkanen Dukono, Semeru und Shiveluch werden Asche-Eruptionen gemeldet.

Dukono eruptiert Vulkanasche

Staat: Indonesien | Lokation: 1.70, 127.87 | Eruption: Asche-Emission

Auf der indonesischen Insel Halmahera ist der Dukono aktiver geworden und taucht wieder in den Meldungen des VAACs auf. Demnach erreichte Vulkanasche eine Höhe von 2400 m und wurde vom Wind in südöstlicher Richtung verfrachtet.

Kilauea: Lavasee aktiv

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Wie das HVO berichtet, eruptiert aus dem westlichen Schlot des Halemaʻumaʻu-Kraters weiterhin Lava in den aktiven Lavasee, der den westlichen Teil des Kraters einnimmt. Im Laufe des gestrigen Tages ist mehrmals Lava auf inaktive, verkrustete Teile des Sees übergelaufen, aber diese Aktivität hörte gegen Mitternacht auf, und seitdem wurden keine nennenswerten Überläufe mehr von den Webcams aufgezeichnet. Seit dem Lavaaustritt am 29. September ist der Pegel des Lavasees insgesamt um etwa 69 Meter gestiegen. Am 21. Dezember ergaben Messungen, dass seit Beginn der Eruption etwa 38 Millionen Kubikmeter Lava gefördert wurden. Auf der Webcam erkennt man, dass es im Norden der Kraterwand rotglühende Stellen gibt.

Semeru bleibt aktiv

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption: Dom

Auf Java ist es der Semeru, der weiterhin für Schlagzeilen sorgt. Heute wurde eine Aschewolke detektiert, die bis auf 4300 m Höhe aufstieg. in den ersten 6 Tagesstunden wurden 2 Explosionen festgestellt, was ein vergleichsweise geringer Wert ist. Ein kurzer Livecam-Blick enthüllte, dass immer noch ein Lavastrom über die Südflanke fließt. Hier kann es zu Kollaps-Ereignissen kommen, die Pyroklastische Ströme generieren.

Shiveluch mit Aschewolken

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

Auf Kamtschatka eruptiert der Shiveluch weiter Aschewolken. Das VAAC detektierte Asche in einer Höhe von 4900 m. Sie driftete in Richtung Osten. Die Aktivität steigerte sich in den letzten Tagen.

Ol Doinyo Lengai mit thermischer Anomalie

Staat: Tansania | Koordinaten: -2.76 ; 39.91 | Eruption: Effusiv

Im Krater des Ol Doinyo Lengais zeigen Satellitenbilder 2 kleine thermische Anomalien im Krater. Sie stammen von der kältesten Lava der Welt, die am Kraterboden, bzw. aus Hornitos austritt. Langsam, aber sicher verfüllt sich der Krater wieder, so dass in einigen Jahren der Zugang zur Lava wieder möglich sein könnte. Vor der Eruption von 2008 nahm ich an mehreren Expeditionen an den Vulkan teil. Damals war der Krater verfüllt.

 

Vulkan-News 23.12.21: Fagradalsfjall, Fournaise

Unter dem isländischen Vulkan Fagradalsfjall bebt es weiter. Der Kilauea reaktivierte seinen Lavasee und der Fournaise fördert einen Lavastrom.

Fagradalsfjall: Schwarmbeben geht weiter

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Seismik

Am isländischen Vulkan Fagradalsfjall geht das intensive Schwarmbeben weiter. Während der Nacht war die Aktivität leicht zurückgegangen, dennoch ereigneten sich Hunderte Erdbeben. Seit Beginn der seismischen Krise sollen über 6000 Erschütterungen registriert worden sein. Das IMO zeigt nur knapp 2000 der Beben an. Die Meisten ereignen sich nahe des Magmatischen Gangs, der die Eruption im Geldingadalur mit Lava speiste. Die isländischen Vulkanologen sprechen von einer lateralen Magmenbewegung, die die Erdbeben verursacht. Bis jetzt kann man nicht sagen, ob sich ein neuer Vulkanausbruch ereignen wird, aber die Situation ist vergleichbar mit den Geschehnissen vom Februar/März dieses Jahres, als es gut 3 Wochen lang starke Schwarmbeben gab, bevor es zur Eruption kam. Was mit ein wenig irritiert ist, dass wir nur Beben in Tiefen um 6 km gesehen haben und es zuvor keine Beben in größeren Tiefen gab, die mit Magmenaufstieg aus größeren Tiefen assoziiert waren. Allerdings könnte sich Magma mobilisiert haben, dass bereits früher aufgestiegen ist.

Ich habe einen neuen LiveStream des Fagradalsfjall verlinkt. Bei genauem hinschauen erkennt man zwei helle Flecke nahe der Bildmitte und zwei weitere weiter oben rechts. Diese veränderten sich während der Nacht. Hierbei könnte es sich um glühende Lava handeln. Ob sie neu aufgestiegen ist, oder ob es Überbleibsel der letzten Eruption im September sind, kann ich nicht beurteilen.

Kilauea hat wieder gezündet

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Nachdem die Lavasee-Eruption gestern zum Erliegen kam, lebte sie heute Nacht wieder auf. Auf der LiveCam erkennt man intensiv leuchtende Lava im Halema’uma’u-Krater. Bevor die Lava wieder zu fließen begann, meldete das HVO eine schnell aufsteigende Inflation.

Piton de la Fournaise macht weiter

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Eruption: Flankeneruption

Auf La Réunion geht die Eruption des Fournaise weiter. Sie beschränkt sich auf die untere der vier Spalten, die sich in der Nacht zuvor öffneten. Es wird noch eine kleine Lavafontäne gefördert, die einen Lavastrom speist. Die Förderrate wurde auf 4-7 Kubikmeter pro Sekunde geschätzt. Zu Spitzenzeiten wurden etwa 22 Kubikmeter gefördert. Der Tremor ist auf 30% des ursprünglichen Wertes gesunken und bewegt sich seitdem seitwärts. Um den Schlot bildete sich ein 10 m hoher Kegel. In den Medienberichten wird gerne das schlechte Wetter betont und von einem „Ausbruch unter dem Regen“ gesprochen.

Vulkan-News 21.12.21: Ätna, Kilauea

Am Ätna hat die Seismizität zugenommen. Kilauea und Erta Alé sind hawaiianisch aktiv. Vom Sangay geht ein starkes thermisches Signal aus.

Ätna: Schwarmbeben im Süden

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Fumarolisch

In den letzten Tagen stieg die Seismizität unter dem Ätna wieder an. Die meisten Beben manifestierten sich unter der Ätna-Südflanke. Die Tätigkeit konzentrierte sich in einem Areal bei Paterno. Die Mehrzahl der Hypozentren lag zwischen 6 – 10 km Tiefe. Die Magnituden waren gering und lagen überwiegend im Bereich der Mikroseismizität. Es wird sich um tektonisch bedingte Beben gehandelt haben, infolge des stärkeren Erdstoßes von vor 3 Tagen. Dieser hatte eine Magnitude von 2,6. Aber auch unter dem Valle del Bove ist eine Zunahme der Seismizität zu beobachten. Dabei war die Erdbebentätigkeit in den Monaten der Paroxysmen gering. Nun, da der Vulkan ehr selten eruptiert, könnte sich wieder mehr Druck infolge von Inflation im Fördersystem aufstauen, der sich auch auf die Störungszonen auswirkt und Erdbeben triggert. Dass sind normale Prozesse unter einem aktiven Vulkan, die oft zyklisch ablaufen.

Erta Alé: Nur ein Krater aktiv

Staat: Äthiopien | Lokation: 13.60, 40.70 | Eruption: Hawaiianisch

Ein neues Sentinel-Satellitenbild zeigt, dass am äthiopischen Vulkan Erta Alé nur noch der Südkrater aktiv ist. Dafür intensivierte sich hier die Aktivität, so dass man schon einen Lava-Pool erwarten kann.

Kilauea: Lavasee-Tätigkeit fluktuiert

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Am Kilauea auf Hawaii gab es gestern eine intensive Phase in der Lavasee-Aktivität. Seit Samstag stieg der Lava-Pegel um 4 Meter. Seit Eruptionsbeginn am 29. September wurde der Krater um 69 m aufgefüllt. Heute sieht es so aus, als würde die Eruption wieder schwächeln. Seit einigen Wochen fluktuiert die Tätigkeit stark und es gibt Phasen ohne Lava-Ausstoß. Inflation und Deflation wechseln sich zyklisch ab, so wie wir es vom Kilauea gewohnt sind. Langfristig bleibt eine minimale Bodenhebung übrig, so dass mehr Magma aufsteigt, als eruptiert wird.

Sangay mit thermischer Anomalie

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Eruption: Vulcanianisch

In Ecuador ist der Sangay wieder stärker aktiv geworden und emittiert eine hohe Wärmestrahlung mit einer Leistung von 739 MW. Sehr wahrscheinlich fließt wieder ein zäher Lavastrom über die Südflanke des Vulkans. Es besteht die Gefahr, dass Pyroklastische Ströme entstehen.

Vulkan-Update 14.12.21: Cumbre Vieja, Manam

Während der Tremor an den Vulkanen Ätna und Manam steigt, ist er am Cumbre Vieja auf Null gefallen. Die Aktivität am Kilauea fluktuiert.

Ätna: Weiterer Tremoranstieg

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Paroxysmal

Der Ätna auf Sizilien macht es wieder einmal spannend: der Tremor steigt langsam an und baut an einem Peak im roten Bereich. Man darf sich die Frage stellen, ob sich ein Paroxysmus anbahnt, oder ob der Vulkan was Anderes vorhat. Für einen Paroxysmus spricht eine Intensivierung der Asche-Emissionen aus dem Neuen Südostkrater, die von Mitarbeitern des INGVs mittags beobachtet wurde. Der Lavastrom im Valle del Bove bleibt aktiv.

Cumbre Vieja: Tremor gefallen

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Flankeneruption

Seit gestern Abend setzt der Tremor -und damit die explosive Aktivität- am Cumbre Vieja auf La Palma aus. Zuvor zeigte sich der Vulkan von seiner aktiven Seite und erzeugte explosive Eruptionen nebst einer Aschewolke. In ihr wurden vulkanische Blitze beobachtet. Einige Explosionen waren phreatomagmatischer Natur. Die Seismizität hat zugenommen: gestern wurden 75 Erdstöße registriert. Was neu ist, ist, dass viele der Erdbeben Magnituden kleiner als 2 hatten. Ähnlich verhielt es sich während der seismischen Krise vor der Eruption. Die Bodenhebung hat leicht zugenommen.

Kilauea: Lavasee-Tätigkeit fluktuiert

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Nachdem die Aktivität in der Gipfelcaldera des Kilaueas am Vortag abgenommen hatte und der Lavasee von einer Erstarrungskurste bedeckt war, zeigt er sich heute wieder von seiner aktiven Seite: der Förderschlot in der Westwand des Kraters ist wieder aktiv geworden und versorgt den Lavasee mit frischer Schmelze.

Manam: Warnung vor Eruption

Staat: PNG | Koordinaten: -4.08; 145.04 | Eruption: Tremor

Das VAAC Darwin warnte heute vor einer Eruption, die sich bald am Manam in Papua Neuguinea ereignen konnte. Man registrierte eine signifikante Zunahme der Seismizität. Auf Satellitenfotos war eine thermische Anomalie sichtbar. Der Vulkan neigt dazu Paroxysmen zu erzeugen. Dieses Jahr beschränkte er sich bisher zum größten Teil auf Asche-Emissionen.

Vulkan-News 07.12.21: Fuego, Kilauea

Am Fuego fließt ein Lavastrom und Explosionen sprengten ein Stück Kraterwand raus. Grimsvötn bleibt seismisch aktiv. Der Kilauea hat seine Lavasee-Aktivität wieder aufgenommen.

Fuego: Lavastrom und Explosionen

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Effusiv

Am Fuego in Guatemala steigerte sich die Aktivität. Seit dem 3. Dezember beobachten die Vulkanologen eine Zunahme des Tremors und zunächst eine Abnahme der strombolianischen Eruptionen. Vorgestern begann dann ein Lavastrom zu fließen und die explosive Tätigkeit steigerte sich wieder. Während der Lavastrom durch die Schlucht von Ceniza fließt und Schuttlawinen abgehen lässt, schafften es 2 Explosionen Stücke aus der Kraterwand zu sprengen. Diese Ereignisse verursachten ebenfalls Schuttlawinen. Die Explosionen lassen Aschewolken bis auf eine Höhe von 4700 m aufsteigen. Glühende Tephra schafft es bis auf 300 m über Kraterhöhe. Die Vorgänge erzeugen Geräusche, die an eine Dampflok erinnern und sind in den Gemeinden am Fuß des Vulkans hörbar. Es ist im Bereich des Möglichen, dass sich die Aktivität weiter steigert und Pyroklastische Ströme erzeugt werden. Im Jahr 2018 erreichte ein Pyroklastischer Strom bewohntes Gebiet. Es gab Todesopfer und Sachschäden. Hier geht es zu unserer LiveCam.

Grimsvötn: Seismizität erhöht

Staat: Island | Lokation: 64.42, -17.33 | Eruption: Fumarolisch

Am subglazialen Vulkan Grimsvötn ist die Seismizität weiter leicht erhöht. Darüber hinaus wurden nun auch Erdbeben am benachbarten Bardarbunga registriert, der sich am Nordrand des Vatnajökulls befindet. Manche Vulkanologen rechnen mit einer 45/55 Chance, dass der Grimsvötn eruptieren wird. Im Falle einer Eruption könnte es zu Beeinträchtigungen im Flugverkehr kommen. Sie werden aber ehr regional begrenzt sein und weniger ein Chaos im gesamten europäischen Luftraum verursachen, so wie es im Jahr 2010 im Zuge der Eyjafjallajökull-Eruption geschehen ist. Der Eyjafjallajökull förderte damals besonders fein fragmentierte Tephra, während Grimsvötn dafür bekannt ist, mehr gröbere Partikel zu eruptierten, die sich nicht ganz so weit verteilen. Außerdem ist nicht jede Eruption des Vulkans explosiv.

Update 14:00 Uhr: Seit heute Morgen hat die Erdbebentätigkeit abgenommen und der Alarmstatus wurde auf „gelb“ gesenkt. Kristín Jónsdóttir, von IMO sieht nur noch eine geringe Wahrscheinlichkeit für einen Ausbruch des Grimsvötn.

Kilauea: Wiederaufnahme der Aktivität

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Entgegen meinen Erwartungen nahm der Kilauea seine Lavasee-Aktivität wieder auf. Seit einigen Stunden strömt Lava aus dem Vent in der Westwand des Halemaʻumaʻu-Kraters. Interessanterweise ist die Seismizität recht gering und es war auch keinen nennenswerter Tremor registriert worden. Allerdings war das Wetter schlecht und könnte die Messergebnisse verfälscht haben. Einzig die Inflation nahm seit Samstag wieder zu. Zuletzt nahm auch die Schwefeldioxid-Emission ab, doch heute dürfte sie wieder steigen.

Vulkan-Update 05.12.21: Ätna, Grimsvötn

Ätna zeigt sich strombolianisch aktiv. Auf La Palma öffnete sich ein neuer Riss. Der Gletscherlauf am Grimsvötn hat seinen Zenit überschritten. Die Eruption am Kilauea stoppte.

Ätna: Strombolianische Eruptionen

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Strombolianisch

Ätna
Strombolianische Eruption aus dem Neuen Südostkrater.. © Boris Behncke

Gestern Abend fotografierte Dr. Boris Behncke eine strombolianische Eruption am Ätna. Sie manifestierte sich aus dem Hauptschlot des Neuen Südostkraters. Es war die erste strombolianische Eruption aus diesem Krater seit 6 Wochen. Im November gab es einige schwache Asche-Emissionen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich der Vulkan auf einen neuen Paroxysmus vorbereitet.

Cumbre Vieja: Neuer Riss

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Flankeneruption

Während die sichtbare Aktivität am Schlackenkegel relativ gering ist und nur wenig glühende Tephra eruptiert wird, öffnete sich eine neue Eruptionsspalte weiter hangabwärts. Sie liegt ca. 500 m westlich vom Montaña Cogote, mitten in besiedelten Gebiet. Es wurden weitere Häuser zerstört. Die Gesamtzahl der zerstörten Gebäude stieg auf 2790. Das Lavafeld bedeckt eine Fläche von 11,6 Quadratkilometer. Der neue Lavastrom fließt Richtung Küste, hat diese aber noch nicht erreicht. LiveCam-Bilder zeigen vereinzelte Dampf-Wölkchen, die von den Sea-Entrys aufsteigen. Die Daten zeugen von einer leichten Entspannung der Situation: die Seismizität stabilisierte sich auf vergleichsweise geringem Niveau. Es wurden weniger als 50 Erschütterungen detektiert. Der Tremor ist niedrig. Aktuelle Daten zur Bodenhebung stehen noch aus.

Grimsvötn: Gletscherlauf hat Höhepunkt überschritten

Staat: Island | Lokation: 64.42, -17.33 | Eruption: Fumarolisch

Der Gletscherlauf am isländischen Vulkan Grimsvötn hat heute Nacht seinen Höhepunkt überschritten. Der Wasserdurchfluss erreichte in der Spitze knapp 3000 Kubikmeter pro Sekunde und bliebt damit deutlich hinter den Erwartungen zurück. Man rechnete mit einem Wasserfluss von ca. 4000 Kubikmeter pro Sekunde. Der Eisschild über dem Vulkan senkte sich trotzdem um 60 m ab. IMO registriert nun schwache Erdbeben unter dem Vulkan. In den letzten 48 Stunden erschütterten gut 30 Beben den Vatnajökull. Zur Stunde ist aber noch unklar, ob eine Eruption ausgelöst wird. Die Tremor-Messstation am Grimsfjall zeigt einen kontinuierlichen Anstieg des Signals. Ich vermute dahinter allerdings ehr Wasserbewegungen, denn Magmenaufstieg.

Kilauea: Lava-Ausstoß stoppte

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Gestern Abend stoppte der Lava-Ausstoß aus dem Westschlot des Halemaʻumaʻu-Kraters und der Lavasee erstarrte schnell. Auf den LiveCams kann man nur noch eine schwache Glut erahnen. Bislang ist es unklar, ob die Eruption vorbei ist, oder nur pausiert. Ich tippe auf erste Option.

Vulkan-News 04.12.21: Grimsvötn

Heute schwächelt die Aktivität am Cumbre Vieja. Der Gletscherlauf am Grimsvötn verstärkte sich. Der Lavasee am Kilauea bleibt aktiv.

Cumbre Vieja: Aktivität rückläufig

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Flankeneruption

Heute Morgen sieht man auf der LiveCam nur Dampf aufsteigen. Einzig der Schlot auf der Südflanke scheint ein wenig Lava zu fördern. Das VAAC registrierte nachts Vulkanasche in einer Höhe von 2100 m. Der Tremor ist vergleichsweise niedrig. Die Seismizität hat stark abgenommen. Gestern wurden weniger als 50 Erdbeben detektiert. Die Bodenhebung beträgt heute ca. 3,5 cm. Zu bedenken gilt, dass die Inflation nicht bei Null begann, sondern bei -16 cm. Das Magma hebt den Boden also noch um fast 20 cm an. Natürlich ist es ungewiss, ob die gesamte Schmelze eruptiert werden wird, oder ob der Ausbruch vorher stoppt. Verlässliche Prognosen über den weiteren Eruptionverlauf zu geben ist praktisch unmöglich. So könnte die Eruption langsam zu einem Ende kommen, oder aber nur kurz verschnaufen und bald wieder aufdrehen.

Die Aufnahmen des gigantischen Akkretions-Blocks wurden gestern veröffentlicht und stammten vermutlich vom Vortag. Der Block entstand dadurch, dass immer mehr Lava an einem kleineren Grundblock kleben blieb, während er durch die Lava transportiert wurde. Ein ähnlicher Prozess, wie beim Schneemannbauen, wenn man aus einem kleinen Schneeball eine große Kugel rollt.

Grimsvötn: Gletscherlauf verstärkt sich

Staat: Island | Lokation: 64.42, -17.33 | Eruption: Fumarolisch

Auf Island strebt der Gletscherlauf langsam seinem Höhepunkt entgegen. Der Wasserdurchfluss am Fluss Gígjukvísl beträgt nun 2500 Kubikmeter pro Sekunde. Der Eisschild über dem Grimsvötn hat sich um 40 m abgesenkt. Es muss also eine Menge Schmelzwasser unterwegs sein, dass in den nächsten Tagen die Flüsse im Bereich des Sanders Skeiðarársandur anschwellen lässt. Dabei kann es zur Überflutung der Ringstraße in dem Bereich bei Skaftafell kommen. Wanderer und Autofahrer werden zur extremen Vorsicht aufgerufen und sollten das Gebiet am Besten meiden.

Auf der Karte erkennt man, dass es 3 Quellen für Gletscherläuft am Grimsvötn gibt. Die westlichen und östlichen Reservoire, die im September 2021 ausliefen, sowie ein subglazialer See über dem Grimsvötn selbst. Dieser entleert sich aktuell. Da die Wassermassen großen Druck auf den darunterliegenden Vulkan ausüben, kann die Druckentlastung durch Ablaufen des Wassers eine Eruption auslösen. Zuletzt geschah das im Jahr 2004. Man darf also gespannt sein, ob es in den nächsten Tagen zu einem neuen Vulkanausbruch auf Island kommen wird.

Kilauea: Lavasee weiter aktiv

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Am Kilauea auf Hawaii geht die effusive Eruption auf niedrigem Niveau weiter. Der Schlot in der Westwand des Halemaʻumaʻu-Kraters fördert weiter Lava. Der Krater füllte sich seit Eruptionsbeginn um 65 Meter auf. Es wird leichte Deflation verzeichnet. Die Seismizität ist erhöht: in den letzten beiden Tagen wurden gut 60 vulkanotektonische Erdbeben pro Tag registriert. Davor waren es meistens weniger als 50 tägliche Erschütterungen. Der Tremor ist niedrig. Mit einer signifikanten Verstärkung der Eruption rechne ich im Augenblick nicht.