Kilauea: Eruptive Episode No. 18 startete durch

Am Kilauea begann die 18. eruptive Episode – über 200 m hohe Lavafontänen schießen aus den Schloten

Am Kilauea auf Hawaii startete die eruptive Episode nach langem Zögern endlich durch. Der Vulkan begann in der Nacht zum 22. April Hawaii-Zeit (bei uns war es nachmittags) erneut eindrucksvoll, seine Kraft zu zeigen, indem er Lavafontänen mehr als 200 m hoch aufsteigen ließ und massiv Lava ausstieß.

Statistisch gesehen war der Ausbruch überfällig, und schon in den letzten Tagen hatte sich etwas Lava in den Schloten akkumuliert und es kam gelegentlich zu Lavaspattering und der Bildung kleiner Lavaströme. Ab etwa 1:30 Uhr Ortszeit war es zu ersten, schwachen Ausbrüchen am Nordschlot gekommen, die sich bis zum eigentlichen Ausbruchszeitpunkt intensivierten. Um 3:20 Uhr begann sich die Aktivität schnell zu steigern und die Episode 18 des anhaltenden Ausbruchs im Halemaʻumaʻu-Krater startete durch. Zunächst trat Lava aus dem südlichen Schlot aus, nur Minuten später folgten imposante Fontänen aus beiden Schloten – am Südschlot erreichten sie Höhen von über 200 Metern, am Nordschlot über 50 Meter.

Die eruptive Phase wurde und wird von deutlicher seismischer Aktivität und einem rapiden Druckabfall im Magmareservoir begleitet. Die Lavafontänen speisen Lavaströme, die über den Kraterboden fließen, der mittlerweile zu über 30 Prozent mit frischer Lava bedeckt ist.

Neben der beeindruckenden Lavaaktivität sorgen vor allem vulkanische Gasemissionen und feine Glasfäden, bekannt als Peles Haar, für Unannehmlichkeiten. Diese entstehen durch die explosiven Fontänen und können, abhängig von der Windrichtung, über weite Teile des Parks und benachbarte Gemeinden hinweggetragen werden.

Die zuletzt gemessene Schwefeldioxidemission lag bei etwa 1.200 Tonnen pro Tag – ein im Vergleich zur Ruhephase erhöhter Wert, der aber deutlich unter den Spitzenwerten früherer Episoden liegt, die bis zu 50.000 Tonnen pro Tag erreichten.

Kilauea: InSAR-Bild zeigt Inflation

Zwischeneruptive Episode am Kilauea. © HVO

Die 18. eruptive Episode am Kilauea lässt auf sich warten – InSAR-Bild zeigt anhaltende Inflation

Am Kīlauea auf Hawaii akkumuliert sich weiterhin Magma im Untergrund, das den Boden vor allem im Nordsektor der Gipfelcaldera anhebt. Das erkennt man auf einem satellitengestützten InSAR-Bild, das am 17. April vom USGS veröffentlicht wurde. Jeder Farbringdurchgang steht dabei für eine Bodendeformation von gut 1,5 Zentimetern. Zwischen dem 9. und 17. April hob sich der Boden um etwa 3 Zentimeter.

Das Besondere ist, dass es bereits am 16. April erste Anzeichen für eine erneute Ausbruchsepisode am Kilauea gab – und sich der Boden trotzdem weiter anhob. Nach zwei Tagen schwacher Aktivität, die von Lavaspattering und der Bildung eines Lavaponds in einem der beiden aktiven Schlote am Südwestrand des Halemaʻumaʻu-Kraters gekennzeichnet war, endete diese milde Form der Aktivität wieder, ohne dass die erwartete eruptive Episode durchstartete. Seitdem ist es relativ ruhig am Kīlauea – sieht man einmal von der anhaltenden Bodenerhebung und einer vergleichsweise geringen Seismizität ab.

Damit hat sich das Pausenintervall zwischen den eruptiven Episoden von 6–7 Tagen bereits auf 11 Tage verlängert, und es ist nicht zu erkennen, dass es heute zu einem weiteren Ausbruch kommen wird. Inzwischen hat sich die Vulkanflanke durch die Bodenhebung infolge der Magmaansammlung um 14 µrad versteilt. Die vorherigen Episoden begannen meist bei einer Hebung um ca. 6–9 µrad. Zuletzt wurde bei den Episoden mehr Lava ausgestoßen, als in den Pausen nachstieg, sodass die Höhepunkte der Bodenhebung jeweils unter dem vorherigen Maximum lagen. Jetzt, während der langen Pause, konnte sich der Verlust wieder ausgleichen, und die Inflation zeigt erneut einen wachsenden Trend – wie vor Beginn der Episoden am 23. Dezember 2023.

Obgleich es wahrscheinlich ist, dass in den nächsten Tagen eine neue Episode am Kilauea starten wird, ist das keinesfalls gewiss. Dieses Restrisiko, eine erwartete Eruption zu verpassen, ist es, was Vulkanspotting so spannend – und auch teuer – macht. Denn das Risiko, mit seinen Einschätzungen daneben zu liegen, ist vergleichsweise groß. Das Tückische ist, dass sich Eruptionsmuster meistens genau dann ändern, wenn man sich sicher ist, dass sie weiter anhalten werden.

Kilauea: Eruptive Episode Nr. 17 läuft

Episode Nr. 17 ist am Kilauea in Gang – Bis zu 60 Meer hohe Lavafontänen beobachtet

Der Kīlauea-Vulkan auf Hawaii ist erneut zum Leben erwacht: Am Abend des 7. Aprils begann um 22:15 Uhr HST die 17. Episode des anhaltenden Halemaʻumaʻu-Ausbruchs, der seinen Anfang am 23. Dezember 2024 nahm.

Wie bei den vorherigen Episoden auch begann die Aktivität mit Lavaspatttering, das sich im Verlauf mehrerer Stunden steigerte, bis dann schließlich Lavafontänen generiert wurden. Diese steigen aktuell aus dem südlichen Förderschlot auf und erreichen eine durchschnittliche Höhe von 30 Metern. Es gibt kurzweilige Hochphasen, während derer die Lavafontänen doppelt so hoch aufsteigen. Sie speien einen Lavastrom, der sich über den Boden des Halemaʻumaʻu-Kraters ausbreitete. Am Morgen das 8. Aprils (bei uns Abend) bedeckte der Strom rund 20 Prozent der Kraterfläche.

Auch im Nordschlot wurden gegen 4 Uhr HST erste Lavaspritzer beobachtet und es kam zur Bildung eines Lavapools im Schlot. Die Eruption verläuft bislang ausschließlich innerhalb des Hawaii-Volcanoes-Nationalparks – entlang der östlichen und südwestlichen Riftzonen bleibt es weiterhin ruhig.

Vor der neuen eruptiven Episode kam es erneut zu einer Versteilung der Vulkanflanke im Gipfelbereich von fast 10 µrad. Absolut gemessen hob sich der Boden aber nicht so weit an wie sonst, was daran liegen kann, dass die Subsidenz während der 16. Episode stärker war als bei den vorangegangenen. Da dieser Wert noch nicht erreicht worden war, zeigten sich einige Vulkanbeobachter vom Einsetzen der Eruption überrascht.

Inzwischen zeigen die Neigungsmesser der Stationen UWD und SDH wieder eine deflationäre Tendenz. Am UWD wurden seit Mitternacht etwa 2,6 Mikroradian an Bodenabsenkung gemessen. Gleichzeitig nahm die seismische Aktivität spürbar zu – ein deutliches Zeichen für den verstärkten Magmazufluss unter dem Krater.

Die Eruption wird von einer anhaltend hohen Freisetzung vulkanischer Gase begleitet. Die Schwefeldioxid-Emissionen erreichen in aktiven Phasen bis zu 50.000 Tonnen pro Tag. Derzeit wird der Gasstrom in südwestliche Richtung getragen.

Eine besondere Gefahr stellen dabei feine Glasfasern dar – sogenanntes Pele-Haar, benannt nach der hawaiianischen Vulkangöttin Pele. Diese entstehen durch die Zerstäubung der Lava in der Luft und wurden bereits in früheren Phasen im gesamten Gipfelbereich sowie in umliegenden Gemeinden nachgewiesen. Durch aufkommende Winde können sie erneut aufgewirbelt und verbreitet werden.

Kilauea: Episode 16 generiert Lavafontäne

Weitere Lavafontänen-Episode am Kilauea hält stundenlang an – Krater wird immer flacher

Am Kilauea auf Hawaii begann gestern Abend unserer Zeit (10:24 Uhr HST) die Lavafontänen-Aktivität der Episode 16 des andauernden Halemaʻumaʻu-Ausbruchs. Bereits gut zwölf Stunden zuvor begann Magma aufzusteigen und Lava brodelte in Form eines kleinen Lavasees im Nordschlot. Interessanter Weise war es dann der Südschlot, der anfing eine große Lavafontäne zu fördern. Innerhalb von 26 Minuten wuchs sie zu einer imposanten Höhe von 215 Metern. Am nördlichen Schlot kochte die Lava weiterhin über und erzeugte Lavaströme. Diese wurden natürlich in stärkerem Ausmaß auch von der Lavafontäne gespeist. Ein Großteil des Kraterbodens wurde erneut von Lava überflutet. MIROVA detektiert eine sehr hohe Wärmestrahlung mit 4176 MW Leistung.

Durch die häufig wiederkehrende Aktivität wird der Halemaʻumaʻu-Krater immer flacher. Wir erinnern uns: im Zuge der Leilani-Eruption 2018 sackte der Kraterboden stark ab und es kam genau genommen zu einer Calderabildung. Damals war der Krater gut 500 m tief und sein Durchmesser vergrößerte sich auf ca. 2 Kilometer in seiner Längserstreckung. Seitdem wurde sehr viel Lava gefördert. Im März hob sich der Kraterboden infolge der Lavastromtätigkeit um 10 Meter an. Er befindet sich nun auf einem Höhenniveau von 964 m.

Die inflationäre Neigung des Neigungsmessers der Station UWD stieg seit dem Ende der 15. Episode um etwa 8 Mikroradian an und hat damit etwa 90 % des in Episode 15 verzeichneten Rückgangs ausgeglichen. Mit Eruptionsbeginn setzte ein Rückgang der Neigung ein, während die seismischen Erschütterungen mit dem Beginn der Lavafontänen deutlich zunahmen. Bereits am 31. März gegen Mittag (HST) war ein erster Anstieg der Erschütterungen messbar, gefolgt von einer stärkeren Zunahme gegen 16:30 Uhr HST. Mit dem Einsetzen der Fontänen verstärkten sich die Erschütterungen und Infraschallsignale signifikant.

Die Schwefeldioxid-Emissionen sind erhöht und erreichten in früheren Episoden Spitzenwerte von 50.000 Tonnen oder mehr pro Tag. Vergleichbare Emissionswerte werden auch für die aktuelle Fontänenaktivität erwartet. Aufgrund schwacher Winde am Gipfel könnte sich die Gasfahne in der Gipfelregion des Kīlauea ausbreiten. Zudem besteht für Besucher des Nationalparks und Anwohner benachbarter Gebiete die Möglichkeit, mit „Peles Haar“ und anderen kleinen Fragmenten aus Vulkanglas und Tephra in Kontakt zu kommen – ähnlich wie während Episode 15.

Kilauea: Lavafontänen-Episode Nr. 15

Episode 15 des anhaltenden Halemaʻumaʻu-Ausbruchs – Über 300 m hohe Lavafontänen

Die 15. Lavafontänen-Episode des (on-off) Halemaʻumaʻu-Ausbruchs ist gerade zu Ende gegangen. Sie begann nach einigen Verzögerungen, während denen die Inflation stockte und man bereits mit einem früheren Beginn der Eruption rechnete, mit einem mehr als 24-stündigen Vorspiel, das zunächst durch starke zyklische Entgasungen geprägt war – den sogenannten Gas-Pistons. Anschließend stieg Lava in einem der beiden Schlote auf und bildete einen kleinen Lavasee. Wenig später zeigte auch der andere Schlot eine vergleichbare Aktivität, und es kam zum Überlaufen der Lava, wodurch Lavaströme entstanden, die über den Boden des Halemaʻumaʻu-Kraters flossen und Lavablasen aufstiegen.

Kurz nach 10:00 Uhr HST des 26. März begann der Übergang zu hohen Lavafontänen. Innerhalb der ersten 30 Minuten stiegen die Fontänen rasch auf über 180 Meter an. Später erreichten sie kurzzeitig maximale Höhen von über 305 Metern. Die Lava flutete den Kraterboden.

Die Aktivität schwankte, sodass es zwischen 11:00 und 12:00 Uhr HST sowie gegen 13:30 Uhr HST erneut zu diesen extrem hoch aufsteigenden Fontänen kam. Das waren die höchsten Fontänen des Ausbruchs, der bereits am 23. Dezember letzten Jahres begann und nun in 15 Episoden erfolgte.

Im weiteren Verlauf der Episode traten sporadisch Fontänenhöhen zwischen 180 und 250 Metern auf. Die höchsten Auswurfshöhen wurden nur kurz erreicht, während die 180 Meter hohen Fontänen länger anhielten. Die Fontänen am Nordschlot stellten ihre Aktivität bereits gegen 12:00 Uhr HST ein, während die südliche aktiv blieb. Kurz nach 13:30 Uhr HST begann sich die südliche Fontäne zu neigen und schoss Lava in einem Winkel von bis zu 45 Grad in südöstlicher Richtung in die Luft. Es kam zu Lapilliregen, der auf den Livecams gut zu beobachten war. Zudem gibt es Berichte, dass sich Peles Haare weitläufig verteilten. Gegen 17:30 Uhr HST richtete sich die südliche Fontäne wieder auf, wobei ihre Höhe zwischen 150 und 215 Metern lag.

Schließlich endete die Lavafontänen-Episode Nr. 15 am 26. März um 19:10 Uhr HST, als die südliche Fontäne verstummte. Insgesamt dauerte diese Episode etwas mehr als 31 Stunden, wobei die letzten neun Stunden von hohen Fontänen geprägt waren.

Während der Eruption bedeckten Lavaströme etwa 80–90 % des Bodens von Halemaʻumaʻu, der im südlichen Teil der Kīlauea-Caldera liegt. Schwache Winde führten dazu, dass Peles Haare und Tephra in öffentlichen Bereichen des Hawaii-Volcanoes-Nationalparks sowie in besiedelten Gebieten nahe dem Kīlauea-Gipfel abgelagert wurden.

Der Neigungsmesser der Station UWD verzeichnete während der Episode eine Deflation von knapp 9 Mikroradian. Das Ende des Ausbruchs ging mit einem raschen Neigungswechsel von Deflation zu Inflation am Gipfel sowie einer Abnahme der seismischen Erschütterungen einher. Es ist anzunehmen, dass sich der Vulkan bereits auf die nächste Episode vorbereitet. (Quelle USGS)

Kilauea gibt Gas am 20.03.25

Am Kilauea auf Hawaii ist die 14. eruptive Episode voll im Gang – hohe Lavafontäne wird gefördert

Die sehnsüchtig erwartete eruptive Episode Nr. 14 ist seit gut einer Stunde (06:50 HST) voll im Gange und erzeugt mehrere Hundert Meter hoch aufsteigende Lavafontänen aus dem Nordschlot am Rand des Halema’uma’u-Kraters. Die Anfangsphase der Lavafontäne war besonders spektakulär: Beide Schlote spien hohe Lavafontänen aus und es wurde so viel Lava gefördert, dass der Kraterboden regelrecht mit Lava überflutet wurde. Diese Phase endete gegen 07:45 HST. Seitdem ist nur noch ein Schlot aktiv, doch da bereits während des Vorspiels die Aktivität zwischen den beiden Schloten hin und her switchte, kann es sein, dass auch der zweite Schlot bald wieder mit einstimmt.

Das HVO stellt wieder einen Livestream bei YouTube zur Verfügung, auf dem man das Geschehen prima verfolgen kann. Wer die Anfangsphase verpasst hat, kann sich in den nächsten Stunden noch die Aufzeichnung angucken.

Einsetzende Deflation gemessen

Mit dem Einsetzen der Lavafontänen-Tätigkeit begann auch wieder eine Phase mit Deflation, die ein Absacken des Gipfels bewirkt. Die Hangneigung verringert sich im Sturzflug.

Vor der Hochphase der Episode gab es mehrere Erdbeben mit Magnituden im Zweierbereich. Sie manifestierten sich aber nicht im Gipfelbereich des Vulkans, sondern unter der Küstenebene. Ob es einen direkten Zusammenhang mit der Eruption gibt, ist ungewiss.

Während ich diese Zeilen hier schreibe, wird gerade auch wieder der zweite Förderschlot aktiv und beginnt, eine Lavafontäne zu fördern. Es bleibt also bei einer alternierenden Tätigkeit.

Warnung vor Vulkangefahren am Kilauea

Das HVO warnt vor den üblichen Gefahren, die von der Lavafontänen-Tätigkeit für die Anwohner des Kilauea ausgehen. In erster Linie kann der hohe Gasausstoß zu einem Problem werden. Während in ruhigeren Phasen ca. 1200 Tonnen des Gases pro Tag emittiert werden, klettert der Wert in Phasen wie wir sie gerade erleben bis auf 50.000 Tonnen am Tag. Dadurch kann eine Gesundheitsbelastung für Anrainer entstehen. Zudem kommt es zur Bildung von Peles-Haaren. Die feinen Lavafäden verteilen sich mit dem Wind und können Haut- und Augenreizungen hervorrufen.

Kilauea auf Hawaii lässt Druck ab

Kilauea ist effusiv tätig und bereitet sich auf 14. Eruptionsepisode vor – Lavaströme fließen schon

Der Kilauea auf Hawaii ist unruhig und bereits effusiv tätig, doch ohne durchzustarten und mit der erwarteten 14. eruptiven Episode des Ausbruchs zu beginnen, der am 23. Dezember 2024 seinen Anfang nahm.

Seit gestern Abend ist der Vulkan unruhig und effusiv tätig. Im Südschlot, der sich zu Beginn der Eruptionen am Rand des Kraterbodens gebildet hatte, kocht die Lava: Ein kleiner Lavasee steht bis kurz unter dem Rand des Schlotes und erzeugt zyklisch kleine Lavafontänen, die laut Angaben des HVO bis zu 9 m hoch aufsteigen. Zudem läuft ein Lavastrom über, der über den Boden des Halema’uma’u-Kraters fließt. Periodisch stimmt auch der nördliche Schlot in die Aktivität ein und auf der Livecam kann man aktuell sehen, dass auch dieser Schlot einen Lavastrom fördert. Der Pegel der Lava in diesem Schlot fluktuiert und es kommt zu Perioden, in denen die Schmelze in den Schlot zurückfließt.

Die Vulkanologen interpretieren die Aktivität als ein ungewöhnlich langes Vorspiel zur Episode 14. Allerdings setzt sich die Bodenhebung weiter fort und hat seit dem Ende der letzten Episode die Vulkanflanke im Gipfelbereich um 11 µrad versteilt. Das Anhalten der Bodenhebung zeigt, dass die Förderrate des Magmas noch höher ist als die Menge, die als Lava eruptiert wird. Doch das kann sich mit dem Einsetzen von Lavafontänen jederzeit ändern.

Die Seismizität am Kilauea ist moderat und liegt in etwa auf dem Niveau, das wir seit Ende des letzten Jahres kennen. An den meisten Tagen gibt es weniger als 30 Erschütterungen.

Übrigens ist mir ein Erdbeben der Magnitude 4,4 durchgeflutscht, das sich bereits am 14. März um 17:25 Uhr HST ereignete – sein Epizentrum befand sich westlich von Hawaiian Ocean View Estates. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 36 km unter dem Meeresspiegel. Die Erschütterungen waren moderat und weithin spürbar. Schäden wurden nicht gemeldet.

Kilauea: 13. eruptive Episode hat begonnen

Lavafontäne am Kilauea steigt bis zu 200 m hoch auf. © HVO-Livestream

Neue Ausbruchs-Episode am Kilauea auf Hawaii – 13. Episode seit letzter Weihnacht

Am Kilauea auf Hawaii sieht man aktuell wieder eine sehr hohe Lavafontäne aufsteigen, die aus einem der beiden Förderschlote am Rand des Halemaʻumaʻu-Kraters gefördert wird. Die Lavafontäne begann sich gegen 02:35 Uhr Ortszeit aufzubauen und erreichte innerhalb weniger Minuten eine Höhe von ca. 150 m. Stunden zuvor, mit Einsetzen der Dämmerung, konnte man bereits rot illuminierten Dampf aufsteigen sehen: ein Anzeichen dafür, dass sich die eruptive Phase über Stunden hinweg langsam steigerte.

Im weiteren Eruptionsverlauf steigerte sich die Höhe der Lavafontäne auf gut 200 m. Die Lava flutet wieder den Kraterboden des Halemaʻumaʻu, der durch die Lavaschichten der letzten Ausbrüche immer weiter ansteigt. Somit verfüllt sich der Krater immer weiter und könnte in einigen Monaten sogar überlaufen, vorausgesetzt, die Aktivität geht weiter.

Der Ausbruch kam nicht überraschend, sondern ließ sich anhand der anhaltenden Bodenhebung prognostizieren. Die Inflation hatte die Vulkanflanke weder um 11 µrad versteilt, bevor die Eruption begann. Damit ströme in den unterirdischen Magmenkörper etwas wieder so viel Magma nach, wie bei der vorherigen Eruption an Lava ausgestoßen wurde. Genauso hat es sich bei den vorherigen Episoden verhalten. Die Erdbebentätigkeit ist hingegen vergleichsweise gering: in den letzten 3 Tagen wurden nur ca. 20 Beben pro Tag detektiert. Der Tremor begann mit den ersten Anzeichen einer neuen Eruption langsam zu steigen, hat bis dato aber nur moderate Werte angenommen.

Die Vulkanologen vom HVO sehen die eruptiven Episoden als einen Ausbruch an, der zwischendurch pausiert. Die Eruption begann am 23. Dezember 2024. Die einzelnen Episoden dauerten zwischen 9 Tagen und 13 Stunden. Die Pausen hingegen variierten zwischen 12 Tagen und weniger als 24 Stunden.

Aktuelle Gefahren am Kilauea

Die aktuelle Gefährdungslage für Anwohner des Vulkans ist vergleichsweise gering. Am größten ist die Gefahr für Atemwege und Augen, die durch vulkanische Gase und die als Peles-Haar bezeichneten Lavafäden aus vulkanischem Glas ausgeht. Letzteres genannte Phänomen kann auch Hautirritationen auslösen, wenn sich feinste Splitter des vulkanischen Glases in die Haut bohren. Man sollte tunlichst vermeiden, diese in die Augen zu kriegen.

Kilauea: 12. eruptive Episode

Am Kīlauea startet die 12. eruptive Episode – Lavafontänen bis zu 180 Meter hoch

Nachdem die letzte eruptive Episode am Kīlauea auf Hawaii am 26. Februar endete, begann gestern, am 4. März um 7:30 Uhr HST, die 12. Episode des anhaltenden Vulkanausbruchs im Halemaʻumaʻu-Krater. Sie setzte mit kleineren Lavaströmen ein, die in unregelmäßigen Intervallen auftraten und sich zwischen den südlichen und nördlichen Förderschloten abwechselten. Solche Lavaströme werden für gewöhnlich durch Lava-Spattering gespeist, das möglicherweise verborgen innerhalb der Schlote ablief und daher nicht auf den Livecams sichtbar war.

Ab 14:00 Uhr HST wandelte sich die Aktivität in kontinuierliche Lavafontänen um. Die erste Fontäne wurde aus dem Nordschlot am Südwestrand des Kraterbodens eruptiert. Anfangs erreichten die Fontänen eine Höhe von 5 bis 10 Metern, stiegen jedoch bis 14:20 Uhr HST auf 45 bis 50 Meter an und nahmen in den folgenden Stunden weiter zu. Knapp eine Stunde später traten sowohl an den nördlichen als auch an den südlichen Öffnungen lavastromspeisende Fontänen auf. Diese erreichten Höhen von bis zu 180 Metern und fluteten etwa ein Drittel des Halemaʻumaʻu-Kraters mit Schmelze.

Im weiteren Verlauf der Eruption nahm die Höhe der Lavafontänen und damit die geförderte Lavamenge deutlich ab. Aktuell ist nur noch einer der beiden Schlote aktiv und speist eine kleine Lavafontäne. Diese versorgt einen Lavastrom, der den gesamten Halemaʻumaʻu-Krater durchquert. Zuvor wurde ein Großteil des Kraterbodens mit frischer Lava überdeckt.

Das Hawaiian Volcano Observatory (HVO) setzte den Alarmstatus des Vulkans auf Orange und warnt vor Luftverschmutzung durch vulkanische Gase sowie Peles Haar.

Magmatische Inflation und Bodenneigung

Wie bereits bei den vorherigen eruptiven Episoden begann direkt nach dem Ende der letzten Eruption, während der sich der Boden des Gipfelbereichs senkte, eine neue Hebungsphase. Die durch Magmeninflation verursachte Bodenhebung beeinflusste auch die Bodenneigung im Gipfelbereich des Kīlauea. Seit dem Ende der vorherigen Episode erreichte die Bodenneigung über 10 Mikroradian, was nahezu der deflationären Neigung während Episode 11 entsprach. Das seismische Zittern nahm zu, und um 14:00 Uhr HST wechselte die Neigung am UWD von inflationär zu deflationär – zeitgleich mit dem Beginn der Lavafontänen.

Seit dem 23. Dezember 2024 dauerten die einzelnen Eruptionsphasen des Halemaʻumaʻu zwischen 13 Stunden und 8 Tagen. Die Intervalle zwischen den Episoden lagen zwischen weniger als 24 Stunden und bis zu 12 Tagen.