Island mit Schwarmbeben am 17.10.22

Neues Schwarmbeben am Reykjanes-Ridge

Datum: 16.10.22 | Zeit: 22:11:56 UTC | Lokation: 63.60 ; -23.61 | Tiefe: 13.8 km | Mb 4,4

Gestern Abend begann ein neuer Erdbebenschwarm vor der Südwestküste der Reykjanes-Halbinsel. Die Beben begannen um 20:32 Uhr und dauerten bis heute Morgen an. Innerhalb von 48 Stunden registrierte IMO in der Region 201 Erschütterungen. 20 Erdbeben hatten Magnituden ab 3. Das stärkste Erdbeben brachte es auf Mb 4,4 und hatte einen Erdbebenherd in 15,5 km Tiefe. Die Beben sind wahrscheinlich tektonischer Art, könnten aber indirekt von aufsteigendem Magma getriggert worden sein. Mit ähnlichen Schwarmbeben vor der Küste begannen in den letzten Jahren häufig Inflationsphasen, die sich dann in nordwestlicher Richtung verlagerten. Isländische Vulkanologen sind sich einig, dass unter Reykjanes eine neue magmatische Aktivitätsphase begonnen hat. So werden wir in den nächsten Jahren sehr wahrscheinlich weitere Eruptionen auf der Halbinsel sehen. Aber Vulkanausbrüche können sich auf Island auch woanders ereignen. Aktuell gibt es 2 Beispiele gesteigerter Unruhe, die im Zusammenhang mit den Gletschervulkanen Katla und Grimsvötn stehen.

Gletscherläufe an Grimsvötn und Katla verursachen Erdbeben

Bei den Phänomenen handelt es sich um Gletscherläufe, die durch die Geothermie unter den Eisbedeckungen der Vulkane zustande kommen. Bei einem Gletscherlauf fließt Schmelzwasser ab, dass sich unter dem Eis ansammelt. Da sich die Eisdecke um mehrere 10er Meter senkt, entstehen durch Eisbruch oberflächennahe Erdbeben. Der Gletscherlauf unter dem Grimsvötn (Vatnajökull) erreichte gestern Mittag seinen Höhepunkt und die Pegel am Fluss Gígjukvíslar fallen wieder. Zum Höhepunkt des Gletscherlaufs wurde ein Wasserfluss von 500 Kubikmeter pro Sekunde erreicht. Es handelte sich um einen kleinen Gletscherlauf, der keinen Schaden anrichtete und auch das Flussbett nicht verließ. Brücken und Straßen wurden nicht überflutet. Die Gletscherläufe am Grimsvötn stehen im Verdacht, dass sie Ausbrüche des Vulkans triggern können, wenn es durch das abfließende Wasser zur Druckentlastung kommt. Besonders starke Gletscherläufe entstehen hingegen, wenn das Schmelzwasser aus den beiden subglazialen Seen nicht vor einer Eruption abläuft, sondern während oder nach einem Vulkanausbruch, weil sich dann besonders viel Schmelzwasser ansammeln kann.

Ein ähnlicher Vorgang könnte sich nun unter dem Gletscher Myrdalsjökull anbahnen. Dort gab es gestern eine Bebensequenz unter der eisbedeckten Katla-Caldera. Die stärkste Erschütterung hatte eine Magnitude von 3,8 (vnet berichtete). Gestern Abend veröffentlichte der isländische Zivilschutz dann eine Meldung, dass die Beben im Zusammenhang mit einem beginnenden Gletscherlauf gestanden haben könnten. Grund für die Annahme liefern die Epizentren der Beben, die sich in der Nähe subglazialer Geothermalgebiete ereigneten, in denen sich auch gerne Schmelzwasser sammelt. Zudem lagen die Erschütterungen sehr flach und könnten mit Eisbruch im Zusammenhang stehen. Die Wissenschaftler beobachten den Gletschervulkan genaustens und messen Pegel und Leitfähigkeit des Flusses Múlakvísl. Vorsorglich wurde bereits der Zugang zu Gletscherhöhlen gesperrt. In einem Interview betont IMO-Wissenschaftlerin Kristín Jónsdóttir, dass man nicht genau wisse, ob sich nicht sogar ein Vulkanausbruch ankündigen könnte.

Für Aufregung in den Sozialen Medien führten auch LiveCam Beobachtungen vom Myrdalsjökull: es war eine dunkle Wolke zu sehen gewesen, die scheinbar vom Nordwestrand der Caldera aufstieg. Sie war über Stunden ortsstabil und wies im Zeitraffer Ähnlichkeiten mit einer Eruptionswolke auf. Doch offenbar handelte es sich um ein meteorologisches Phänomen.

Erdbeben News 16.10.22: Pazifik Mw 6,3

Heute Nachmittag manifestierten sich 2 interessante Erdbeben: Im Pazifik bebte es mit Mw 6,3. Auf Island rüttelte es unter dem Gletschervulkan Katla.

Starkes Erdbeben Mw 6,3 im Pazifik

Datum: 16.10.22 | Zeit: 12:48:22 UTC | Lokation: 4.32 N ; 87.66 W | Tiefe: 11 km | Mw 6,3

Ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,3 erschütterte heute Nachmittag den Pazifik. Das Epizentrum lag zwischen Mittelamerika und den Galapagos-Inseln und wurde 738 km südlich von San José (Costa Rica) verortet. Die Tiefe des Erdbebenherds wird mit 11 km angegeben. Die Daten stammen vom EMSC und könnten noch korrigiert werden.


Island: Erdbeben M 3,8 unter der Katla

Datum: 16.10.22 | Zeit: 11:50:36 UTC | Lokation: 63.63 ; -19.07 | Tiefe: 0,1 km | Mb 3,8

Der isländische Gletschervulkan Katla (Myrdalsjökull) wurde von 3 Erdbeben mit Magnitude ab 3 erschüttert. Das stärkere Beben hatte eine Magnitude von 3,8 und ein Epizentrum in 0,1 km Tiefe. Die beiden schwächeren Beben brachte es auf M 3,0. Insgesamt detektierte IMO im Bereich der Katla 20 Erschütterungen innerhalb von 48 Stunden. Bereits vor Jahren vermutete man, dass der Vulkan für eine Eruption bereit ist. Auch statistisch gesehen ist ein Ausbruch überfällig. Doch Vulkane scheren sich nicht sonderlich viel um Statistiken und die Meinung von Vulkanologen und machen oft ihr eigenes Ding.

Erdbeben-News 30.07.22: Campi Flegrei

In den letzten Tagen steigerte sich die Anzahl moderater-starker Erdbeben und es gibt wieder mehr zu berichten. So kam es in Russland gestern zu einem Erdbeben der Magnitude 5,6. In Griechenland bebte es mit M 4,7. Vor Sulawesi gab es ein kleines Schwarmbeben und auch bei Bali bebte es. In diesem Bericht geht es aber nicht um diese Erdbeben, sondern ich fokussiere mich auf Erdbeben in Vulkangebieten.

Campi Flegrei mit Erdbeben Md 2,7

Datum: 30.07.22 | Zeit: 03:27:48 UTC | Lokation:  40.827 ; 14.144 | Tiefe: 2,2 km | Md 2,7

Unter dem italienischen Caldera-Vulkan Campi Flegrei (Phlegräische Felder) ereignete sich nachts ein Erdbeben der Magnitude 2,7. Es hatte ein Hypozentrum in 2,2 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich am Ostrand der Solfatara. Das Beben kann man als den stärksten Erdstoß eines kleinen Schwarmbebens einordnen, da es seit gestern insgesamt 11 Erdbeben gegeben hat.

Im letzten Wochenbulletin wurde bestätigt, dass sich die Bodenhebung entschleunigt hat. Bislang betrug sie 13 mm im Monat. Der neue Wert konnte noch nicht ermittelt werden. Im Beobachtungszeitraum 18.-24.07.22 wurden 30 schwache Erdstöße registriert. Die Fumarolen-Temperaturen blieben stabil bei 95 Grad.


Katla: Erdbeben M 4,2

Datum: 29.07.22 | Zeit: 22:57:59 UTC | Lokation:  63.616 ; -19.089 | Tiefe: 2,2 km | Md 4,2

Das stärkste Erdbeben an einem Vulkan ereignete sich unter der isländischen Katla. Das Beben hatte eine Magnitude von 4,2 und einen Erdbebenherd in 2,2 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 4.1 km nördlich von Hábunga lokalisiert. Unter der Katla ereigneten sich in den letzten 48 Stunden 9 Erschütterungen. In den letzten Tagen ist ein Anstieg der Seismizität zu verzeichnen. Außerdem gab es ein schwaches Erdbeben bei Landmannalaugar.


Yellowstone-Caldera; Erdbeben Ml 2,5

Datum: 30.07.22 | Zeit: 22:57:59 UTC | Lokation:  44.78 N ; 110.81 W | Tiefe: 10 km | Ml 2,5

Im äußersten Nordwesten des Yellowstone Nationalparks kam es heute Morgen zu einem Erdbeben Ml 2,5. Das Hypozentrum lag 10 km tief. Das Epizentrum wurde 27 km nordöstlich von West Yellowstone lokalisiert. In den letzten Wochen war die Seismizität unter der Caldera relativ gering.

Erdbeben auf Island: Katla am 22 Juli

Datum: 21.07.22 | Zeit: 05:33:24 UTC | Lokation: 63.651 ; -19.166 | Tiefe: 0,1 km | Ml 2,2

Es ist nun schon einige Tage her, dass ich zuletzt über Erdbeben auf Island berichtet habe und jetzt gibt es ein neues Ereignis, dass hier eine Meldung Wert ist: Gestern ereignete sich ein kleiner Erdbebenschwarm unter dem subglazialen Vulkan Katla. Es wurden ca. 14 Einzelbeben detektiert. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 2,2 und einen Erdbebenherd, der in nur 100 m Tiefe lag. Das Epizentrum wurde 4,3 km östlich von Goðabunga lokalisiert. Obwohl die meisten Beben Magnituden im Bereich der Mikroseismizität hatten, ereignete sich heute Vormittag noch ein weiterer Erdstoß M 2,1. Die Bodenhebung zeigt an einigen Messstationen im Bereich der Katla einen leichten Aufwärtstrend an. Allerdings kann man nicht eindeutig sagen, ob hier eine Bodenhebung infolge von Inflation stattfindet. Es gab auch Erdbeben außerhalb der Katla-Caldera, etwa am Vatnafjöll nördlich der Hekla und an der Laki-Spalte. Insgesamt zeigt IMO 37 Erschütterungen im Kartenausschnitt des Myrdalsjökull an.

Abseits der erwähnten Region bebt es ebenfalls unter Island. Die Beben im Bereich der Reykjanes-Halbinsel sind zwar nicht mehr so zahlreich, wie es noch vor einigen Wochen der Fall war, dennoch manifestierten sich dort innerhalb von 48 Stunden 88 schwache Erdbeben. Die meisten Erschütterungen gab es gut 1,5 km westlich von Krýsuvík. Dort wurde im Zusammenhang mit früheren Schwarmbeben Bodenhebung diagnostiziert. Beben gab es auch am Thorbjörn nördlich von Grindavik und bei Reykjanestá. Schaut man sich die Diagramme der GPS-Stationen an, fällt einem auf, dass diese neu skaliert wurden. Die Bodenhebung schaut nun weitaus weniger dramatisch aus, als es noch vor einem Monat der Fall gewesen ist, obwohl die Werte natürlich identisch geblieben sind. Es haben sich Plateaus herausgebildet, die auch in Zeiten wenigerer Erdbeben tapfer gehalten werden. Bei Grindavik, Thorbjörn und Svartsengi liegt die Bodenhebung bei ca. 6 cm. Es befinden sich also weiterhin Magmatische Fluide im Untergrund. Bevor es aber zu einer Eruption kommen wird, muss weiteres Magma aufsteigen. Man sollte im Vorfeld mit dem Einsetzten einer seismischen Krise rechnen.

Die Bebentätigkeit unter Island hat sich im Laufe des Tages verstärkt. Unter Reykjanes bebte es nun 133 Mal, im Bereich des Myrdalsjökull wurden 41 Beben innerhalb von 48 Stunden detektiert. Ganz Island kommt auf 228 Erschütterungen.

Vulkan-News 17.08.21: Fagradalsfjall, Merapi

Die interessanteste Meldung kommt heute vom Fagradalsfjall, wo sich ein neuer Hornito am Kraterrand bildete. Es gab Erdbeben unter der Katla und Pyroklastische Ströme und Aschewolken von den Vulkanen Merapi und Shiveluch.

Fagradalsfjall: Neuer Hornito am Kraterrand

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Gestern lichteten sich zwischenzeitlich die Wolken, als der Vulkan einen Lava-Puls bekam und man sah auf den LiveCams, dass sich ein neuer Hornito auf der östlichen Kraterwand gebildet hatte. Er sprudelte simultan mit dem Hauptkrater Lava und speiste einen Strom, der in südöstlicher Richtung floss. Die Lava aus dem Hauptkrater marschierte weiter in Richtung Meradalir. Am Wochenende gab es den einen, oder anderen kleineren Kollaps am Krater und einige Beobachter wollen weitere Schwachpunkte ausgemacht haben.

Auf Reykjanes manifestierte sich ein neuer Erdbebenschwarm. IMO detektierte innerhalb von 48 Stunden 69 Erdbeben. Allerdings lagen die Epizentren abseits des bekannten Magmatischen Gangs, ganz im Osten der Halbinsel, an einem anderen Risssystem. Die Beben wurden 2.8 km nördlich von Hellisheiðarvirkjun lokalisiert. Die stärkste Erschütterung hatte eine Magnitude von 3,1 in nur 3,2 km Tiefe.

Katla: Weitere Erdbeben

Staat: Island | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Subglazial fumarolisch

In den letzten Tagen gab es zahlreiche Erdbeben unter dem Gletschervulkan Katla. Darunter befand sich auch ein Erdstoß mit einer Magnitude größer als 3. Aktuell werden noch 10 Beben angezeigt. Die meisten Erschütterungen lagen außerhalb der Caldera und streuten bis zum Eyjafjallajökull. Nicht alle Beben lagen unter den Gletschern, so kann man ausschließen, dass sie durch Eisbruch verursacht wurden.

Merapi mit Pyroklastischen Strömen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Vom Merapi auf Java wurden heute 5 Pyroklastische Ströme gemeldet. Es handelte sich um kleinere Ströme, von denen der Größte ca. 1300 m weit glitt. Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 3700 m auf und driftete in westlicher Richtung. Die Seismizität ist im Vergleich zu den letzten 3 Wochen gering, aber immer noch erhöht. So wurden gestern ca. 30 vulkanisch bedingte Erschütterungen registriert, die auf Magmenaufstieg hindeuten.

Shiveluch mit Aschewolken

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65, 161.36 | Eruption: Dom

Auf Kamtschatka ist der Shiveluch sehr aktiv. Das VAAC meldete seit gestern 6 Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 5200 m aufstiegen und in unterschiedliche Richtungen geweht wurden. Sehr wahrscheinlich sind die Aschewolken mit Abgängen Pyroklastischer Ströme assoziiert.

Vulkan-News 31.07.21: Bagana, Erta Ale

Am Bagana in Papua Neuguinea ereignete sich eine Eruption. Vom Erta Alé geht eine thermische Anomalie aus. Unter Katla gab es weitere Erdbeben.

Ätna mit thermischen Anomalien

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Fumarolisch

Vor 3 Tagen zeigte der Ätna nicht nur ein ungewöhnliches Tremormuster, sondern auch thermische Anomalien in 3 Gipfelkratern. Die Größten fanden sich im Neuen Südostkrater und in der Bocca Nuova. Im Nordostkrater zeigte sich ein kleiner Hot Spot. Von den Schloten ging eine moderate Wärmestrahlung aus. Der Tremor bewegt sich konstant im gelben Bereich. Gestern fingen die Infraschallsensoren nur wenige Signale auf, die von starken Entgasungen herrührten. Eventuell gab es tief sitzende Explosionen.

Wenig positiv stimmen die zahlreichen Brände, die an mehreren Orten auf- und um den Vulkan lodern. Viele der Feuer dürften auf Brandstiftung zurückzuführen sein.

Bagana eruptiert Vulkanasche

Staat: Papua Neuguinea | Koordinaten: -6.10, 155.20 |Eruption: Aschewolke

In Papua Neuguinea eruptierte der Bagana Vulkanasche. Sie erreichte einen Höhe von 4600 m und driftete in westlicher Richtung. In Papua Neuguinea sind gerade ungewöhnlich viele Vulkane sporadisch aktiv, allerdings startet bisher keiner richtig durch.

Erta Alé mit thermischer Anomalie

Staat: Äthiopien | Lokation: 13.60, 40.70 | Eruption: Hawaiianisch

Nicht nur der Ätna zeigt Hot-Spots in seinen Kratern, sondern auch der Erta Alé. In seinem Südkrater enthüllt ein Sentinel-Foto eine thermische Anomalie. Sie deutet darauf hin, dass sich Lava im Krater ansammelte. Unklar ist, ob es sich um einen echten Lavasee handelt, oder nur um einen Lavastrom. Vergleichbare Phänomene der letzten Monate waren alle sehr kurzlebig, so dass sich kein stabiler Lavasee etablieren konnte.

Fagradalsfjall: Tremor ist unten

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Seit gestern Nachmittag ist der Tremor am Fagradalsfjall niedrig und es gibt praktisch keine sichtbare Aktivität. Behält der Vulkan sein Verhalten der letzten Wochen bei, dann sollte sich das in wenigen Stunden ändern und ein neuer Lavapuls beginnen. Bei so einer Gelegenheit flossen gestern Vormittag Lavaströme ins Meradlir-Tal. Gut möglich, dass wir bald wieder vergleicbhbares sehen können.

Derzeit befinden sich recht viele Touristen auf Island und die Corona-Inzidenzen steigen schnell an. Sehr wahrscheinlich werden in den nächsten Tagen neue Einreise-Restriktionen verhängt.

Katla: Seismizität hoch

Staat: Island | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Subglazial fumarolisch

Am Donnerstag Abend gab es unter der Katla 2 Erdbeben mit den Magnituden 3,2. Die Epizentren wurden 7.6 km östlich von Goðabunga lokalisiert. Die Hypozentren befanden sich in nur 100 m Tiefe, wobei mir nicht klar ist, ob man auf Island die Tiefe von der lokalen Oberfläche misst, oder vom Meeresspiegel aus. In einem Artikel von RUV spekuliert MET-Spezialist Bjarki Kaldalón Friis darüber, dass die Erdstöße nicht tektonischer Art waren, sondern durch die sommerliche Eisschmelze hervorgerufen wurden. Das mag zutreffen, wenn die Tiefenangabe ab der Oberfläche gemessen wird. Da aber normalerweise die Meereshöhe als Bezugspunkt seismischer Messungen dient, manifestierten sich die Beben gut 1800 m unter der Eisoberfläche des Gletschers Myrdalsjökull, unter dem die Katla liegt. Da erscheint mir die Eisschmelze als Grund für die Beben ehr unwahrscheinlich zu sein.

Vulkan-News 25.07.21: Fagradalsfjall, Katla

Die Aktivität am Fagradalsfjall geht weiter. Unter der Katla gab es ein schwarmbeben und die Seismizität an den Vulkanen Kilauea und Merapi ist ebenfalls hoch.

Fagradalsfjall mit Sicht

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

In den letzten Stunden gaben die Wolken ab und an den Blick auf den neuen Vulkan frei und enthüllten anhaltende Aktivität. Lava wallte im Krater und Lavaströme liefen in Richtung Meradalir Tal. Der Tremor war bis vor wenigen Stunden erhöht und korrespondierte mit der sichtbaren Aktivität. Dementsprechend sieht man auf der LiveCam heute Morgen einen inaktiven Krater.

Katla mit Schwarmbeben

Staat: Island | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Subglazial fumarolisch

Heute steht mit der Katla ein weiterer isländischer Vulkan in den Schlagzeilen. IMO registrierte in den letzten 48 Stunden 29 Erdbeben im Bereich des Vulkans, der gerade durch die gleichnamige Netflix-Serie im Fokus vieler Leser stehen dürfte. Die stärkste Erschütterung hatte die Magnitude 2,6, mit einem Hypozentrum in nur 0,1 km Tiefe. Ein Ausbruch der Katla gilt statistisch als genauso überfällig, wie Eruptionen der Hekla und Grimsvötn. Unter allen 3 Vulkansystemen hat sich Magma angesammelt und könnte in absehbarer Zeit eruptieren. Spannende Zeiten auf Island.

Kilauea mit zahlreichen Erdbeben

Staat: USA | Lokation: 63.63, -19.05 | Eruption: Hawaiianisch

Seit einigen Tagen ereignen sich auf Big Island Hawaii mehr Erdbeben als üblich. Sie manifestieren sich im Bereich der Kilauea-Caldera und am unteren Südwestrift bei Pahala. In den letzten Tagen wurden täglich ca. 60 Erschütterungen detektiert. Die Inflation im Bereich der Caldera steigt weiter und hat deutlich höhere Werte erreicht, als vor der letzten Eruption im Dezember 2020. Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, wann es dort wieder los geht.

Merapi: Seismizität hoch

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Die Seismizität unter dem indonesischen Merapi bleibt hoch. Das VSI meldete für die ersten 6 Tagesstunden 68 vulkanisch bedingte Erbeben. Zudem wurden 48 Schuttlawinen-Abgänge registriert. Hinzu kamen 4 starke Entgasungen. Das Wetter ist ungewöhnlich schön und es gibt Bilder mit klaren Blicken auf die beiden Dome. Sie wachsen weiter und damit steigt auch das Gefahrenpotenzial in Bezug auf die Generierung von Pyroklastischen Strömen. Das Foto von Vulkanguide Andi lässt aber auch erkennen, dass der aktuelle Dom noch recht klein ist, zumindest, wenn man ihn mit dem ausgeblasenen Dom von 2010 vergleicht. Damals überragt der Dom sogar die Zacke des rechten Kraterrands.

Turrialba: Phreatische Eruption

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 10.02-83.75 | Eruption: Phreatisch

Am Vulkan in Costa Rica gab es Vorgestern eine phreatische Eruption. Sie ereignete sich gegen 11.30 Uhr Ortszeit und dauerte gut 1 Minute. Phreatische Eruptionen können Anzeichen eines sich aufheizenden Vulkansystems sein.

Jüngst fanden Wissenschaftler aus Italien und Costa Rica heraus, dass die beiden Vulkane Turrialba und Irazu miteinander verbunden sind: Ausbrüche des Turrialbas wirkten sich auf den Spiegel des Kratersees im Irazu aus.

Merapi: Update 23.11.20

Die Seismik am Merapi befindet sich weiterhin auf sehr hohem Niveau. Gestern ereigneten sich gut 510 Erschütterungen, die im Zusammenhang mit dem Domwachstum stehen. Das war der dritt höchste Wert in dieser Wachstumsphase. Den ersten Platz belegte der 20. November mit ca. 560 seismischen Signalen. In den ersten 6 Stunden des heutigen Tages wurden 83 hybride Erdbeben und 5 vulkanotektonische Erschütterungen registriert. Hinzu kamen 23 Signale, die von starken Entgasungen verursacht wurden, sowie 10 Beben, die auf den Abgang von Steinschlägen/Schuttlawinen zurückzuführen waren. Der Dom wächst fleißig weiter.

Sinabung mit Schuttlawinen

Die Seismik am Sinabung (Sumatra) bewegt sich im unteren moderaten Bereich. Innerhalb von 6 Stunden gingen 12 Schuttlawinen ab. 6 Beben mit niedriger Frequenz und 1 hybrides Erdbeben zeugen von Magmenbewegungen im Untergrund. Zudem wurden 5 Tornillos registriert.

Nevado del Ruiz mit Ascheeruption

Das VAAC meldete eine Aschewolke, die vom kolumbianischen Vulkan Nevado del Ruiz ausging. Die Asche erreichte eine Höhe von 5800 m über dem Meeresspiegel und driftete in westlicher Richtung.

Fuego eruptiert wieder öfters

Auf unserer LiveCam lassen sich heute frequente Eruptionen des guatemaltekischen Vulkans Fuego beobachten. Glühende Tephra wird bis zu 300 m hoch ausgeworfen. Das Material geht auf den Flanken nieder und erzeugt glühende Schuttlawinen. INSIVUMEH berichtet von 10-12 Explosionen pro Stunde. Wie man auf dem Infrasound-Seismogramm des LGS erkennt, erzeugen einige Explosionen einen recht hohen Explosionsdruck. Diese Explosionen kann man in umliegenden Ortschaften hören. Starker Wind remobilisiert zudem bereits abgelagerte Asche.

Katla: Erdbeben M 3,1

Unter dem isländischen Gletschervulkan Katla gab es gestern ein Erdbeben der Magnitude 3,1. Das Epizentrum lag im Osten der Caldera. Das Hypozentrum wurde in einer Tiefe von nur 0,1 km lokalisiert. Es folgten 4 weitere schwache Erschütterungen, ein Erdbebenschwarm blieb aber aus. Die Katla gilt statistisch betrachtet als überfällig, dennoch lässt sie einfach weiter auf sich warten.

Katla: Erdbeben M 3,4

Heute bebete es wieder unter dem isländischen Gletschervulkan Katla. Der Erdstoß hatte eine Magnitude 3,4 und lag in nur 100 m Tiefe. Es ist das 2. Erdbeben dieser Größenordnung innerhalb weniger Tage. Zudem wurden 7 schwächere Beben festgestellt. Mehrere Monate war es seismisch recht ruhig unter Katla, dass scheint sich momentan zu ändern. Die nächsten Tage werden zeigen, ob es ein neuer Trend ist, oder ob es bei einem kurzen Aufflackern seismischer Aktivität bleibt. Die Beben unter der Caldera hängen möglicherweise mit Magmenaufstieg zusammen. Seit langem gilt eine Eruption der Katla als überfällig, obwohl wir ja inzwischen Wissen, dass sich Vulkane recht wenig um Statistiken scheren.