Vulkan-News 16.02.23: Karangetang

Karangetang auf Api Siau steigert Aktivität

Der Karangetang auf Api Siau steigerte in den letzten Stunden seine Aktivität. Das VAAC meldete Vulkanasche in einer Höhe von 2400 m Höhe. Sie driftet in Richtung Südosten. In den Berichten des VSI/MAGMA, die alle 6 Stunden erscheinen, werden zwar nicht viele Worte um den Vulkan gemacht, aber man sieht Fotos des Vulkans, die vom lokalen Observatorium aus gemacht wurden. Das jüngste Bild zeigt Asche-Emissionen, ältere Bilder von heute Nacht und den Morgenstunden enthüllen Schuttlawinen, die nachts rote Gleitspuren auf den Fotografien hinterlassen. Daraus kann man schließen, dass der Lavadom eine kritische Größe erreicht hat und es zu Abbrüchen an seinem Rand kommt. Eventuell schiebt sich auch bereits eine kleine Lavazunge über den oberen Flankenbereich. Das Histogramm zur Seismik lädt heute nicht, aber aus den Zusammenfassungen des VSI geht hervor, dass die Seismizität gering ist.

Der Aktivität voran ging eine erhöhte Seismizität im Bereich der Molukken. Im Januar gab es dort zahlreiche moderate und stärkere Erdbeben. Sie könnten den Karangetang wachgerüttelt haben. Inzwischen ist die Erdbebentätigkeit wieder zu einem normalen Maß zurückgekehrt.

Karangetang ist ein 1827 m hoher Stratovulkan, an dessen Fuß Ortschaften angesiedelt sind. Er hat einen Doppelgipfel mit je einem Krater. Oft wächst in einem der Krater ein Lavadom, während der andere strombolianisch aktiv ist. Es kommt aber auch zu strombolianischen Eruptionen aus dem Lavadom, besonders in Zeiten erhöhter Aktivität. Zähe andesitische Lavaströme können die Siedlungen erreichen. Die Gefahr von pyroklastischen Strömen ist groß. Oft erreichen sie bewohntes Gebiet und fordern Leben. Zum letzten Mal erreichte im Mai 2015 ein pyroklastischer Strom bewohntes Gebiet und zerstörte Teile des Dorfes Kora. Im Jahr 2019 stoppte ein Lavastrom kurz vor einem Dorf.


Weitere Meldungen:

Kerinci mit Asche-Emissionen

Auf der indonesischen Insel Sumatra ist der Kerinci weiter aktiv. Er stößt kleine Aschewolken aus, die bis zu einer Höhe von 4000 m aufsteigen. Laut VAAC werden sie vom Wind in Richtung Osten geweht.


Sakurajima bleibt aktiv

Im Süden Japans eruptiert der Sakurajima weiterhin und schickt Vulkanasche bis auf einer Höhe von 2400 m. Der Wind verfrachtet die Aschewolken in südöstlicher Richtung. Der Showadake zeigt zeitweise eine starke Dampfentwicklung.


Suwanose-jima mit Ascheeruptionen

Im südjapanischen Ryukyu-Archipel liegt der Inselvulkan Suwanose-jima auch er eruptiert Vulkanasche, die bis auf einer Höhe von 2400 m aufsteigt und nach Südosten driftet. Im Gegensatz zum Sakurajima ist die Seismizität am Suwanose erhöht. Gestern wurden 5 Tremorphasen festgestellt.

Erdbeben-News 12.02.23: Indonesien

Indonesische Talaud-Insel von Beben Mw 6,0 erschüttert

Datum: 11.02.23 | Zeit: 08:55:08 UTC |  3.65 N ; 126.67 E | Tiefe: 54 km | Mw 6.0

Starke Erdbeben gibt es weiterhin auch jenseits der Türkei, obwohl diese in der Berichterstattung etwas zurückgedrängt wurden. Gestern ereignete sich ein Erdstoß der Magnitude 6,0 vor der Südküste der indonesischen Insel Talaud, die nördlich von Sulawesi und südlich der Philippinen liegt. Das Hypozentrum lag mit 54 km relativ tief, sodass die Auswirkungen des Bebens an der Erdoberfläche geringer ausfielen, als man alleine anhand der Magnitude vermuten würde. Medienberichten zufolge wurde der Erdstoß zwar in einem großen Umkreis um das Epizentrum wahrgenommen, größere Schäden sollen aber nicht entstanden sein. Es gab mehrere Nachbeben, die auf der Shakemap einen schönen Cluster bilden.

Das Epizentrum wurde mit zwei Lokationen verortet, wobei der nächste größere Ort auf den Philippinen liegt und mit 236 km südöstlich von Sarangan angegeben wird. Das indonesische Manado liegt 315 km südlich des Epizentrums.

Aktivität des Vulkans Karangetang könnte von Erdbeben beeinflusst werden

Wesentlich näher liegt die Vulkaninsel Api Siau mit dem Karangetang, der aktuell eruptiert. Der Vulkan könnte von der hohen Bebentätigkeit im Bereich der Molukken wachgerüttelt worden sein. Allerdings hat es sich in den letzten 3 Tagen wieder etwas beruhigt und es gibt keine vulkanischen Beben mehr. Auch Berichte über die Abgänge von Schuttlawinen blieben aus. So ganz durchstarten will er also nicht, doch manchmal dauert es halt etwas länger, bis sich eine stabile Eruption einstellt. Auf Fotos des Vulkans erkennt man eine Dampfwolke, die vom Krater ausgeht. Heute Nacht wurde eine hohe thermische Strahlung mit 108 MW Leistung registriert. Vor zwei Tagen betrug der Wert 308 MW. Man kann davon ausgehen, dass der Lavadom weiter wächst.

Natürlich können starke Erdbeben auch Eruptionen abwürgen. Leider sind solche Prozesse wissenschaftlich nur bedingt zu beweisen und daher sind solche Erkenntnisse zwar interessant, nutzen dem Wissenschaftler aber nichts, um Prognosen zu erstellen.

Vulkan Karangetang heizt auf am 08.02.23

Staat: Indonesien | Koordinaten: 2,78, 125.40 | Eruption: Dom, strombolianisch

Vulkan der Molukken heizt nach Erdbebenserie auf

Der indonesische Vulkan Karangetang liegt auf der Insel Api Siau in der Molukkensee und zeigt Anzeichen einer Aktivitätssteigerung. Das geht aus Medienberichten und Updates der Vulkanologen des örtlichen Observatoriums hervor. Daher erhöhte das den Alarmstatus des Vulkans von Stufe „2“ auf „3“. Indonesien benutzt ein vierstufiges Alarmsystem und Stufe „3“ wird für gewöhnlich nur ausgerufen, wenn der Vulkan bereits in Eruption ist. Und genau das ist der Karangetang: Der amtierende Leiter des BPPTKG, Muhammad Wafid, berichtete von der Emission einer dichten Dampfwolke, strombolianischer Aktivität und Domwachstum. Somit steigt das Risiko für die Abgänge von Schuttlawinen und pyroklastischen Strömen. Tatsächlich gingen in den letzten beiden Tagen viele glühende Schuttlawinen ab. Gestern wurden 62 Abgänge gezählt. Darüber hinaus wurden mehrere Hybriderdbeben detektiert. Es bewegen sich also magmatische Fluide im Untergrund.

Mit der Erhöhung der Alarmstufe ging eine Ausweitung der Sperrzone einher. Sie hat einen Radius von 2,5 Kilometern um die beiden Krater des Karangetangs. In seinem Süden und Südwesten gilt eine erweiterte Sperrzone mit einem Radius von 3,5 km.

Im letzten Monat erschütterte eine Erdbebenserie die Molukkensee. Die beiden stärksten Erdstöße hatten die Magnituden Mw 7,0 und Mw 6,0. Außerdem gab es viele Beben im 5-er-Bereich. Damals mutmaßte ich bereits, dass die Erdbeben einen der nahegelegenen Vulkane wachrütteln könnten und hielt den Karangetang für einen wahrscheinlichen Kandidaten. Aber auch ohne Erdbeben bricht der Vulkan alle paar Jahre aus. Typisch ist die Bildung eines Lavadoms, von dem gerne zähflüssige Lavaströme abgehen. Von ihren Fronten gehen Steinschläge und Schuttlawinen ab und es kann zur Entstehung pyroklastischer Ströme kommen. Tatsächlich sieht es so aus, als würde der Karangetang auf sein typisches Ausbruchsverhalten zusteuern. Eine spannende Entwicklung, von der sich die meisten Bewohner der Insel weniger begeistert zeigen dürften.

Neben dem Vulkan ist Api Siau für den Gewürzanbau bekannt. Hier werden vor allem Muskat und Gewürznelken angebaut.

Weiterführender Link: Bildergalerie Karangetang 

Erdbeben-News 24.01.23: Molukken

Weitere Erdbeben erschüttern indonesische Molukkensee

Datum: 24.01.23 | Zeit: 02:13:16 UTC | 2.84 N ; 127.00 E | Tiefe: 140 km | Mw 5,8

In den letzten Tagen kam es zu weiteren starken Nachbeben in der Molukkensee, sodass ein dichter Bebencluster entstanden ist. Das Hauptbeben ereignete sich am 18. Januar und hatte eine Magnitude von 7,0. Alleine heute gab es bis jetzt 20 Nachbeben. Das Stärkste brachte es auf Mw 5,8 und hatte ein Hypozentrum in 40 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 167 km nordwestlich von Tobelo verortet. Blickt man auf die Shakemap der Molukkensee, dann sieht man eine Vielzahl an Erschütterungen auch an anderen Orten außerhalb des erwähnten Erdbebenclusters. Es ist also sehr viel Bewegung im Untergrund. Die Erdbeben bauen Spannungen ab, die durch die Subduktion entlang der Grenzen der Molukkenseeplatte entstehen.

Erdbeben lösen Schuttlawinen am Karangetang aus

In der Region gibt es mehrere aktive Vulkane, von denen die Dauerbrenner Dukono und Ibu aktuell in Eruption begriffen sind. Karangetang auf Api Siau liegt nur 150 km westlich des Erdbebenclusters. Schaut man sich seine Seismizität an, dann erkennt man, dass es auf dem Seismogramm täglich bis zu 40 lokale tektonische Erdbeben gibt. Außerdem gibt es auch einige vulkanisch bedingte Erschütterungen. Gestern wurden vom VSI elf Entgasungssignale sowie vier seismische Signale registriert, die von Schuttlawinen erzeugt wurden. Die Schuttlawinen könnten einerseits durch die Erdbeben ausgelöst worden sein, oder aber auf Domwachstum hindeuten. Schaut man sich die Tagesberichte beim VSI seit Anfang des Jahres an, dann sieht man, dass erste Abgänge von Schuttlawinen erst einen Tag vor dem Hauptbeben begannen und sich seit dem 18. Januar deutlich steigerten. Diese Korrelation kann natürlich Zufall sein, muss es aber nicht!

Mich würde eine baldige Aktivitätssteigerung am Karangetang nicht wundern. Der Vulkan birgt ein hohes Gefahrenpotenzial, da Ortschaften direkt auf den unteren Vulkanflanken liegen und in Zeiten mit starkem Domwachstum pyroklastische Ströme abgehen können. Bei solchen Gelegenheiten kam es auf Api Siau bereits öfters zu Katastrophen. Der Alarmstatus des Vulkans steht auf „gelb“.

Vulkan-News 25.10.21: Cumbre Vieja, Karangetang

Heute stimmt der Tremor an 2 Vulkanen nervös: am Ätna kam es zu einem kurzweiligen Anstieg, am Cumbre Vieja zu einem Abfall des Indikators für Eruptionen. Der Karangetang eruptierte eine Aschewolke.

Ätna ist nervös

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmal

Eigentlich sollte die Überschrift lauten „Ätna macht nervös“, denn viele Vulkanbeobachter halten den Tremor am mächtigsten Vulkan Europas nervös im Auge und registrieren jeden kleinen Anstieg. Grund hierfür ist der Paroxysmus vom Samstag, bei dem sich eine Fraktur auf der Ostflanke des Neuen Südostkrater bildete. Heute Nacht sah es dann so aus, als würde sich bereits ein neuer Ausbruch anbahnen, als der Tremor schnell anstieg und den roten Bereich erreichte. Allerdings schaffte es der Vulkan diesmal nicht einen neuen Paroxysmus zu erzeugen.

Cumbre Vieja: Negativer Tremorpeak

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Nachdem es gestern fast 270 Erdbeben unter dem Cumbre Vieja gab und einen deutlichen Tremor-Peak nach oben, kam es heute Mittag zu einem schnellen Absturz des Tremors. Bis jetzt ist daraus allerdings noch kein Trent abzuleiten. In der Hochphase zuvor öffneten sich neue Förderschlote. Augenzeugen berichten, dass es heute Morgen zu einem Kollaps kam. Anschließend wurde vermehrt Lava gefördert und die Scharte auf der Westseite des Kegels vertiefte sich.

Auf der LiveCam sieht man aktuell, dass der Vulkan noch aktiv ist. Mein subjektiver Eindruck ist allerdings, dass die Aktivität abgenommen hat und weniger Lava unterwegs ist. Die Seismizität ist nach wie vor hoch und sehr wahrscheinlich holt der Vulkan nur kurz Luft, bevor er wieder stärker weitermacht. Vor gut einem Monat kam es ebenfalls zu einer mehrstündigen Eruptionspause.

Die vielen Beben müssen nicht zwangsläufig auf Magmenaufstieg hindeuten, sondern könnten auch durch Setzungserscheinungen in den Magmenkörpern verursacht werden.

Update 16:30 Uhr: Der negative Tremorpeak war nur ein kleiner Ausrutscher, denn nun ist der Tremor wieder in die Höhe geschossen.

Karangetang mit Aschewolke

Staat: Spanien | Koordinaten: 2,78, 125.40 | Eruption: Hawaiianisch

Auf der indonesischen Insel Siau ist der Karangetang wieder aktiver geworden. Das VAAC detektierte eine Aschewolke in 2700 m Höhe. Das VSI detektiert täglich mehrere vulkanisch bedingte Erdbeben, die einen langsamen Magmenaufstieg signalisieren könnten. Der Vulkan ist bekannt für Domwachstum. In Hochphasen kommt es zu explosiven Eruptionen und der Bildung von zähen Lavaströmen und Pyroklastischen Strömen.

Vulkan-Update 30.01.21: Karangetang, Klyuchevskoy, Sakurajima

Im Vulkan-Update vom Samstag stehen die Vulkane Sakurajima, Klyuchevskoy und Karangetang im Fokus der Berichterstattung. Es gibt auch neue Daten von Ätna und Kilauea.

Sakurajima mit Eruptionsserie

Der Südjapanische Vulkan Sakurajima (Kyushu) erzeugte seit gestern 8 VONA-Warnungen. Sie dokumentieren Aschewolken in einer Höhe von 3000 m. Sie wurden vom Wind in Richtung Südwesten verfrachtet. Die Eruptionen kamen aus dem Hauptkrater Minami-dake. Vulkanische Blitze wurden nicht generiert. Es wurden einige vulkanotektonische Erdbeben registriert.

Klyuchevskoy weiter aktiv

Auf der russischen Halbinsel Kamtschatka ist der Klyuchevskoy weiter aktiv. Gestern manifestierte sich eine Eruptionsserie, bei der Vulkanasche bis auf einer Höhe von 6400 m über dem Meeresspiegel aufstieg. Sie driftete in nördliche Richtung. Außerdem fließt Lava über die Südwestflanke des Vulkans. MIROVA konnte Wärmestrahlung mit einer Leistung von 828 MW nachweisen.

Karangetang eruptiert Aschewolke

Auf der indonesischen Insel Siau steigerte der Karangetang seine Aktivität weiter. Das VAAC meldet eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 3000 m aufgestiegen ist. Allerdings konnte die Asche nicht via Satellit detektiert werden, die Meldung stammt vom örtlichen Vulkanobservatorium. Die Vulkanologen registrierten zudem fünf vulkanotektonische Erdbeben.

Kilauea: Lavasee steigt weiter

Der Lavasee im Gipfelkrater des Vulkans Kilauea auf Hawaii ist gegenüber gestern um einen weiteren Meter gestiegen. Der Pegel steht nun bei 209 m. Aktiv ist nur noch das westlichste Drittel des Lavasees. Dieses überragt den inaktiven Ostteil um gut 5 m. MIROVA registriert eine Wärmestrahlung mit MW Leistung. Der Schwefeldioxid-Ausstoß sank auf ca. 2200 Tonnen am Tag. Die Seismizität ist weiter hoch.

Ätna macht weiter

Die Aktivität des sizilianischen Vulkans Ätna geht praktisch unverändert weiter. Nachts lockerte die hartnäckige Bewölkung kurz auf und gab den Blick auf strombolianische Eruptionen frei. Mittags konnte ich auf der Thermalcam eine Phase strombolianischer Tätigkeit beobachten. Der Tremor ist erhöht und bewegt sich an der Basis des roten Bereichs. Die Erdbebentätigkeit ist momentan unauffällig.

Vulkan-Update 29.01.21: Pacaya, Karangetang, Sinabung

Im Update vom 29. Januar spielen die Vulkane Pacaya, Sinabung und Karangetang die Hauptrolle. Es gibt aber auch Neuigkeiten vom Kilauea und Mauna Loa auf Hawaii. 

Pacaya: Lavastrom weiter aktiv

PacayaAm guatemaltekischen Vulkan Pacaya fließt weiterhin ein Lavastrom über die Südwestflanke. Laut INSIVUMEH hat er eine Länge von 650 m. Von seiner Front drohen Kollaps-Ereignisse, vor denen die Vulkanologen warnen. Felder gehen ziemlich nahe bis an die Vulkanflanke heran und Schuttlawinen, oder pyroklastische Ströme könnten dort arbeitende Landwirte gefährden. Darüber hinaus ist der McKenney-Krater strombolianisch aktiv. Glühende Tephra wird bis zu 100 m hoch ausgeworfen.

Karangetang: Asche-Emissionen

Auf der indonesischen Insel Siau ist der Karangetang munterer geworden. Ohne entsprechende seismische Vorwarnung stieß er heute eine Aschewolke aus, die vom VAAC in einer Höhe von 2400 m detektiert wurde.

Kilauea: Lavasee weiter aktiv

Die Tätigkeit des Lavasees im Halema’uma’u-Krater auf Hawaii fluktuiert. Es wechseln sich sehr ruhige Phasen mit deutlich aktiveren Phasen ab. Die Lava kommt weiterhin aus dem Westschlot. Der Pegel des Lavasees steht bei 208 m. Die Zuwachsrate hat sich deutlich verlangsamt. Inflation und Deflation wechseln sich ab.

Mauna Loa: wann bricht er aus?

Auf Hawaii gibt es einen weiteren potenziell aktiven Vulkan: Mauna Loa. In lokalen Medien wird spekuliert, wann mit seiner nächsten Eruption zu rechnen ist. Eine Antwort darauf liefern sie nicht, es wird aber betont, dass der größte aktive Vulkan der Welt weiter langsam aufheizt.

Sinabung: neue Bilder vom Dom

Der Sinabung auf Sumatra ist seismisch weiter aktiv. Gestern wurden die meisten Erdbeben an einem Tag seit mindestens 3 Monaten registriert. Insgesamt wurden ca. 185 seismische Signale detektiert. Die meisten Erschütterungen zeugten von Schuttlawinen und Steinschlägen. Es waren aber auch viele hybride Erdbebend dabei, die im Zusammenhang mit Magmenaufstieg stehen. Der Dom hat eine respektable Größe erreicht, wie neue Bilder dokumentieren. Viel fehlt nicht mehr, damit es zu größeren Kollaps-Ereignissen kommen könnte.

Ätna: Update 19.11.20

Der Ätna auf Sizilien (Italien) ist weiter strombolianisch aktiv. Ort des Geschehens ist der Neue Südostkrater. Heute Morgen fing die Thermalcam ein entsprechendes Foto ein. In den vergangenen Tagen kam es auch zu weiteren Ascheeruptionen. Der Tremor ist relativ hoch und bewegt sich an der Grenze zum roten Bereich. Die Fluktuationen fallen gering aus. Sismo-Web (INGV) zeigt für die letzten 2 Tage 19 Beben an. Sie verteilten sich in Ost-West Erstreckung über den Vulkan.

Merapi: Seismik bleibt hoch

Am indonesischen Vulkan Merapi (Java) ist die Seismik weiter hoch. Innerhalb von 6 Stunden registrierte das VSI 71 Hybrid-Erdbeben und 6 vulkanotektonische Erschütterungen. Hinzu kommen 11 Signale die durch den Abgang von Schuttlawinen verursacht wurden. 9 Mal wurden starke Entgasungen registriert. Der Dom wächst weiter und das Risiko nimmt zu. Bald könnten pyroklastische Ströme und/oder größere Explosionen entstehen.

Sinabung: Weitere Tornillos

Am Sinabung wurden heute 5 weitere Tornillos registriert. Diese ungewöhnlichen seismischen Signale mit der Form einer Schraube, sorgen unter Vulkanologen oft für Beunruhigung. Sie können als Warnzeichen bevorstehender Explosionen interpretiert werden. In der Endphase der letzten Domwachstumsphase am Sinabung wurden diese Signale häufiger aufgezeichnet. Tatsächlich änderte sich der Ausbruchscharakter damals mehr in Richtung explosiver Tätigkeit.

Karangetang mit harmonischen Tremor

In den vergangenen Tagen wurden am Inselvulkan Karangetang auf Siau (Indonesien) zahlreiche seismische Signale detektiert, die durch starke Entgasungen hervorgerufen wurden. Spitzenwerte von fast 300 Signalen wurden am 10.11.20 festgestellt. Mittlerweile sind diese Zahlen deutlich rückläufig, dafür wurde 4 Phasen mit harmonischen Tremor registriert. Dieser gilt als Anzeichen von Magmenaufstieg im Rahmen einer Eruption. Auch an diesem Vulkan ist anhaltendes Domwachstum wahrscheinlich.

Kadovar eruptiert Vulkanasche

Ein neues Lebenszeichen von der Vulkaninsel Kadovar in Papua Neuguinea: das VAAC registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 900 m. Auf Satellitenfotos von letzter Woche ist eine Dampfwolke zu sehen, allerdings keine thermische Anomalie. Anders verhält es sich am Nachbarvulkan Manam. Dort registrierte MIROVA gestern eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 18 MW.

Papua Neuguinea: 2 Vulkane aktiv

In Papua Neuguinea gibt es dieser Tage nicht nur besonders viele Erdbeben, sondern auch 2 aktive Vulkane. Das VAAC Darwin empfing Lebenszeichen der beiden Feuerberge Manam und Langila. Dort stieg Vulkanasche bis auf einer Höhe von 2400 m auf. Am Manam konnte die Höhe der Aschewolke nicht detektiert werden, dafür kann man sie auf Sentinel-Satellitenfotos sehen. Ob die aktuelle Aktivität letztendlich auf einen Paroxysmus hinaus läuft lässt sich nicht abschätzen. Auf den letzteren Ascheeruptionen folgten keine größeren Ausbrüche mehr. Langila ist ebenfalls immer wieder sporadisch aktiv und hat das Zeug zu größeren Eruptionen.

Karangetang: Seismik hoch

Auf Siau ist der Karangetang seismisch sehr aktiv und es muss damit gerechnet werden, dass der Vulkan in eine neue Eruptionsphase eintritt. Für gewöhnlich beginnen die Eruptionen mit Domwachstum und dem Abgang glühender Schuttlawinen. Bei erreichen einer kritischen Domgröße gehen dann pyroklastische Ströme ab. Zudem sind zähflüssige Lavaströme und strombolianische Eruptionen typisch für den Karangetang.

Popocatepetl in Eruption

Nahe der mexikanischen Hauptstadt eruptiert der Popocatepetl fleißig. Aschewolken stiegen gestern bis zu 7600 m Höhe auf. Der Wind verfrachtete sie in nördlicher Richtung. Auf dem Seismogramm konnte man eine längere Tremorphase erkennen. CENAPRED registrierte Tremor mit einer Dauer von 1159 Minuten. Nachts konnte Rotglut beobachtet werden.

Raung strombolianisch aktiv

Auf der indonesischen Hauptinsel Java ist der Raung weiterhin strombolianisch aktiv. Sentinel-Satellitenfotos enthüllen eine thermische Anomalie. Es wird Tremor registriert, der eine baldige Zunahme der eruptiven Tätigkeit ankündigen könnte.

Shiveluch auf Kamtschatka eruptiert

Im fernen Osten Sibiriens ist der Shiveluch weiter aktiv. In den letzten beiden Tagen wurden Aschewoken beobachtet. Sie erreichten Maximalhöhen von 3700 m. MIROVA registrierte eine moderate Thermalstrahlung. Sie deutet auf schwaches Domwachstum hin. Es besteht ein moderates Risiko für die Entstehung pyroklastischer Ströme.