Kanlaon: Evakuierungen infolge von Eruptionen

Ascheablagerungen in Bago City nach Kanlaon-Eruption. © Rappler

Kanlaon weiterhin aktiv – 9400 Menschen evakuiert

Auf der philippinischen Insel Negros zeigt der Kanlaon weiterhin eine hohe Aktivität. Nach der großen Eruption gestern Morgen, bei der laut PHIVOLCS Asche bis zu 4.000 Meter über die Kraterhöhe aufstieg und ein pyroklastischer Strom etwa drei Kilometer weit floss, wurden im Verlauf des Tages vom VAAC Tokio weitere VONA-Warnungen zu Aschewolken ausgegeben. Während der ersten starken Eruption erfassten Satelliten Vulkanasche sogar in einer Höhe von 9.100 Metern über dem Meeresspiegel. Die Vulkanasche schaffte es also in deutlich größere Höhen, als von den Beobachtern am Boden gemeldet wurde. Später am Tag erreichten die Aschewolken nochmals eine Höhe von bis zu 6.100 Metern. Die letzte VONA-Warnung wurde gestern um 23:50 UTC veröffentlicht und berichtete, dass keine Vulkanasche mehr von den Satelliten detektiert wurde. Ein weinig irritierend ist, dass PHILVOLCS heute nur die Daten zu der beschriebenen starken Explosion veröffentlichte und keine weiteren Eruptionen erwähnte.

Der Vulkanausbruch der Kanlaon verursachte westlich des Vulkans starken Ascheniederschlag. Das Bild oben zeigt Bago City. Entsprechend viel Asche wird sich am Vulkanhang abgelagert haben, so dass es bei Regen Lahare geben könnte.

Als Reaktion auf den Ausbruch erhöhte PHIVOLCS die Alarmstufe auf „3“ und erweiterte das Sperrgebiet um den Krater auf einen Radius von sechs Kilometern. Dadurch mussten über 9.400 Personen ihre Häuser verlassen; insgesamt waren 2.880 Familien in fünf Gemeinden am Fuß des Vulkans betroffen. In anderen Orten werden Vorbereitungen für mögliche Evakuierungen getroffen, falls sich die Aktivität des Kanlaon weiter steigert. Die OCD schätzt, dass insgesamt bis zu 87.000 Menschen von zukünftigen Evakuierungen betroffen sein könnten.

Die betroffenen Gemeinden benötigen dringend Hilfsgüter, darunter Lebensmittelpakete, Hygienesets, modulare Zelte und Gesichtsmasken. Das Gesundheitsministerium stellte bereits Hygienesets und Kanister zur Verfügung, während das City Social Welfare and Development Office (CSWDO) Einsatzkräfte entsandte und Evakuierungslager einrichtete.

Ich vermute, dass es sich bei der Explosion um eine phreatomagmatische Eruption handelte, bei der Grundwasser mit Magma in Kontakt kam. Der Ausbruch dauerte gut 4 Minuten. Zudem wurden gestern 20 vulkanotektonische Beben registriert, wobei nicht kommuniziert wurde, ob diese vor oder nach der Eruption auftraten. Der Schwefeldioxidausstoß betrug gestern 1.669 Tonnen und lag damit deutlich unter den Werten der vorherigen Tage.

Aus den derzeit verfügbaren Daten lassen sich keine konkreten Prognosen ableiten. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass nach einer kurzen Ruhephase weitere Aktivität folgt. Über die Stärke zukünftiger Ausbrüche lassen sich keine verlässlichen Aussagen treffen. Der Kanlaon ist eher für schwächere Ausbrüche bekannt, mit einer maximalen Stärke von VEI 2 seit Beginn der Aufzeichnungen im 19. Jahrhundert. Allerdings erreichte die Eruption vom 3. Juni dieses Jahres einen VEI von 3, und die gestrige Explosion könnte ebenfalls diese Stärke erreicht haben. Dies könnte darauf hinweisen, dass frühere Einschätzungen des Vulkanexplosivitätsindex (VEI) zum Kanlaon möglicherweise ungenau waren oder dass in der aktuellen Eruptionsperiode stärkere Ausbrüche auftreten als in der Vergangenheit.

Update 10:00 Uhr: Gerade veröffentlichte das VAAC Tokio eine weitere VONA-Meldung, nach der Vulkanasche in 2700 m Höhe detektiert wurde. Es kam also zu einer schwachen Asche-Exhalation, wie sie vor der starken Explosion auftraten.

Kanlaon: Stärkere Eruption mit pyroklastischem Strom

Stärkere Explosion mit pyroklastischem Strom am Kanlaon – Alarmstufe auf „3“ erhöht

Am philippinischen Vulkan Kanlaon ereignete sich heute eine stärkere Explosion, in deren Folge Vulkanasche aufstieg und ein pyroklastischer Dichtestrom erzeugt wurde. Während die Aschewolke laut VAAC Tokio eine Höhe von 6700 m erreichte und in Richtung Westen driftete, glitt der pyroklastische Strom über die Südostflanke des Vulkans. Anhand von Videoaufnahmen schätze ich seine Gleitstrecke auf ca. 2800 bis 3000 Meter. Auf den Videoaufnahmen (s.u.) erkennt man auch eine Schock- bzw. Druckwelle durch die Wolken ziehen.

Die Eruption ereignete sich um 15:03 Uhr Ortszeit. Die örtlichen Vulkanologen gaben an, dass die Aschewolke 3000 m über Kraterhöhe aufstieg. Da der Kanlaon 2345 m hoch ist, gibt es eine größere Diskrepanz zu den Angaben des VAAC. Wahrscheinlich erreichte die Aschewolke ihre endgültige Höhe erst in einigem Abstand zum Vulkan.

PHILVOLCS informierte in einer kurzen Notiz über das Ereignis und teilte mit, dass die Alarmstufe des Kanlaon von „2“ auf „3“ erhöht wurde. Damit einher geht die Vergrößerung des Sperrgebiets von 4 auf 6 Kilometern Radius um den Krater. Sehr wahrscheinlich kommt es nun zu weiteren Evakuierungen von Familien, die Bauernhöfe in Vulkannähe bewirtschaften. In der philippinischen Lokalpresse ist zu lesen, dass die Anwohner des Vulkans dazu aufgefordert wurden, sich auf Evakuierungen vorzubereiten. Bereits im Zuge der größeren Eruption vom Juni wurden erste Evakuierungen eingeleitet.

Vor Ort fürchtet man sich nun vor einer weiteren Aktivitätssteigerung. Zur Stunde gibt es eine Pressekonferenz mit den Vulkanologen von PHILVOLCS und Vertretern vom Katastrophenschutz. Es werden Tipps ausgegeben, wie sich die Bevölkerung vor Vulkanasche schützen kann. Vor allem wird das Tragen von Staubschutzmasken empfohlen.

Kanlaon steigerte in den letzten Tagen nicht ganz unerwartet seine Tätigkeit und stieß Aschewolken aus. Gestern kam es zu einer Eruption, die 16 Minuten dauerte. Außerdem wurden 6 vulkanotektonische Erschütterungen registriert. Der Schwefeldioxid-Ausstoß war weiter hoch und belief sich auf mehr als 4600 Tonnen am Tag.

Am 24. November gab es einen kleinen Erdbebenschwarm, der sich aus 22 Einzelbeben zusammensetzte. Damals vermutete ich, dass dieses Schwarmbeben ein Vorzeichen einer Aktivitätssteigerung war. Offenbar sind es nicht nur die großen Schwarmbeben, die sich steigernden Eruptionen anzeigen, sondern an einigen Vulkanen kommt es vielmehr auf Variationen der Erdbebentätigkeit an. Dies trifft insbesondere auf Vulkane zu, die sich schon in Eruption befinden und über ein offenes Fördersystem verfügen.

Kanlaon eruptierte Vulkanasche am 5. Dezember

Vulkan Kanlaon stößt weiter Aschewolken aus – 7 Warnungen für den Flugverkehr seit dem 4. Dezember

Auf den Philippinen bleibt der Kanlaon weiter aktiv und stößt Aschewolken aus, die laut VAAC Tokio bis auf eine Höhe von 3400 m aufgestiegen sind und nach Südwesten drifteten. Sie verursachten leichten Ascheniederschlag und stellten eine Gefahr für tieffliegende Flugzeuge dar. Seit dem 4. Dezember wurden 7 VONA-Warnungen zu den Aschewolken herausgegeben. Der Vulkan steigerte seinen Ascheausstoß nach einem Schwarmbeben, das sich am 24. November ereignete (Vnet berichtete) und von starkem Schwefeldioxid-Ausstoß begleitet wurde. Zu dieser Zeit ist das Magma aufgestiegen, das nun in Form von Vulkanasche eruptiert wird. Bei Vulkanasche handelt es sich um fragmentierte Lava, die durch Explosionen in kleinste Fragmente bzw. pulverisiert zerkleinert wird. Gelangt dieser Vulkanstaub in die Turbinen von Flugzeugen, können diese beschädigt werden und ggf. ausfallen. Die Warnungen vor den Aschewolken können also Leben retten und Flugzeugabstürze vermeiden helfen.

In einem PHILVOLS-Update kann man die aktuellen Daten zum Kanlaon einsehen. Demnach ereigneten sich in den letzten 24 Stunden 6 Ascheeruptionen. Sie dauerten zwischen 3 und 13 Minuten. Zudem wurden 14 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Sie deuten weiteren Magmenaufstieg an. Der Schwefeldioxid-Ausstoß war weiterhin sehr hoch und belief sich auf 6410 Tonnen am Tag. Das vulkanische Gas entströmt dem Magma und zeigt an, dass dieses hoch im Förderschlot steht. Bei ungünstigen Inversionswetterlagen oder Windstille kann vulkanischer SMOG entstehen, der Atemprobleme verursachen kann und sich somit negativ auf die Bewohner der Region auswirkt. Natürlich ist es nicht gesundheitsförderlich, die Vulkanasche einzuatmen, daher gilt die Empfehlung, Staubschutzmasken zu tragen.

Der Alarmstatus bleibt auf „Gelb“ und es gilt eine Sperrzone mit einem 4-Kilometer-Radius um den Krater. Anwohner, deren Häuser innerhalb der Sperrzone liegen, wurden bereits im Juli evakuiert, als es zu einem stärkeren Ausbruch gekommen war.

Kanlaon: 5 Ascheeruptionen

Kanlaon erzeugte 5 Ascheeruptionen von längerer Dauer

Der philippinische Vulkan Kanlaon generierte in den letzten 24 Stunden 5 Ascheeruptionen, die laut PHLIOLCS zwischen 4 und 38 Minuten lang anhielten. Dabei stieg Vulkanische bis auf eine Höhe von 3400 m auf und driftete in Richtung Westen und zog über dem Meer ab. Das VAAC Tokio gab 4 VONA-Warnungen heraus. Somit wurde eine Eruption offenbar nicht erfasst oder war zu klein, um eine Warnung auszugeben. Darüber hinaus entgaste der Vulkan stark und ließ Dampfwolken bis zu 500 Meter über Kraterhöhe aufsteigen. Auch die Dampfwolken enthielten teilweise Vulkanasche. Mit dem Dampf entwich viel Schwefeldioxid. Der Ausstoß belief sich auf 6432 Tonnen am Tag. Zudem wurden 9 vulkanotektonische Erdbeben erfasst.

Der Kanlaon liegt auf der Insel Negros und ist seit Wochen unruhig. Bodenhebungen deuten darauf hin, dass sich eine größere Menge Magma im Untergrund angesammelt hat, doch so richtig durchstarten will der Vulkan offenbar nicht. Zum Leidwesen der fast 500 evakuierten Anwohner, die seit Langem in Notunterkünften oder bei Freunden und Verwandten untergekommen sind und nicht nach Hause zurückkehren dürfen. Die eisten von ihnen verdingten ihren Lebensunterhalt als Bauern. Normalerweise wird in solchen Situationen den evakuierten Landwirten aber gestattet, tagsüber zu ihren Gehöften zurückzukehren um ihre Tiere zu versorgen.

Die Sperrzone hat einen Radius von 4 Kilometern um den Krater. PHILVOLCS warnt umfänglich vor Vulkangefahren, insbesondere vor phreatischen Eruptionen. Ich sehe hier aber auch die Gefahr von Lahar-Abgängen, da sich auf den Vulkanflanken Asche angesammelt hat, die sich im Falle starker Regenfälle in Schlamm verwandeln kann.

Bereits am 1. Dezember gaben Vulkanologen und Meteorologen eine Warnung vor Lahar aus, von dem der Vulkan Mayon in der Albay-Provinz betroffen war. Hier führten besondere atmosphärische Bedingungen zu starken Regenfällen. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, sich aus Flusstälern, die vom Vulkan kommen, fernzuhalten. Lahare stellen an explosiv tätigen Vulkanen eine permanente Bedrohung dar.

Kanlaon: Erdbeben und Gasausstoß am 25.11.24

Hoher Schwefeldioxid-Ausstoß und gestiegene Seismizität am Kanlaon

Es ist schon einige Tage her, dass der philippinische Vulkan Kanlaon hier in den Schlagzeilen stand, was auch an der Berichterstattung zum Lewotobi und Sundhnúkur lag, aber es mehren sich die Anzeichen dafür, dass der Vulkan bald mit stärkeren Eruptionen beginnen könnte, daher hier ein schnelles Update. Aus einer Notiz bei PHILVOLCS geht hervor, dass es vorgestern 2 Ascheemissionen gab und 7600 Tonnen Schwefeldioxid am Tag ausgestoßen wurden. Zudem gab es 3 vulkanotektonische Erdbeben. Gestern wurden 22 vulkanotektonische Erdbeben detektiert. Die Epizentren der Beben lagen überwiegend östlich des Gipfels. Darüber hinaus blieb der Gasflux hoch und Kanlaon stieß fast 6000 Tonnen Schwefeldioxid aus. Das ist ein ziemlich hoher Wert, an den sonst nicht einmal explosiv eruptierende Vulkane herankommen. Nur ein Teil der ausgestoßenen Gase kondensierte. So war die Dampfwolke aus dem Krater nur ca. 50 m hoch. Gelegentlich soll es zu stärkeren Ausatmungen gekommen sein, bei denen auch etwas Asche exhalierte wurde.

Der Alarmstatus steht auf Stufe „2“ was so viel wie gesteigerte Unruhe bedeutet. Es existiert eine 4-Kilometer-Sperrzone um den Krater. Die Vulkanologen von PHILVOLCS weisen darauf hin, dass es jederzeit zu stärkeren phreatischen Eruptionen kommen könnte. Aber bei Vulkanen ohne Kraterseen und ausgeprägten Hydrothermalsystemen stellt das normalerweise eine untergeordnete Bedrohung dar. Ich würde mir eher Gedanken um magmatische Eruptionen machen. Wobei es natürlich nicht ausgeschlossen ist, dass Kanlaon ein potentes Hydrothermalsystem hat.

Generell muss man sich fragen, warum Kanlaon und auch der Taal so viel Schwefeldioxid ausstoßen. Das Gas wird von Magma im Untergrund freigesetzt. Ein Grund für die starken Entgasungen könnte aber auch im Ursprung des Magmas zu finden sein: Es handelt sich um küstennahe Subduktionszonenvulkane und die subduzierte Ozeankruste wird viele hydratisierte Gesteine enthalten, die Wasser bis in den oberen Erdmantel transportieren, wo es den Schmelzpunkt der Mantelgesteine reduziert und zugleich viel Gas erzeugen könnte.

Der Taal stößt übrigens weiterhin viel Schwefeldioxid aus. Bei der letzten Messung am 21. November wurden knapp 4000 Tonnen am Tag detektiert.

Philippinen: Warnung vor Laharen wegen Zyklon

Zyklon Pepito könnte Lahare an den Vulkanen der Philippinen auslösen

Den Philippinen steht die nächste Naturkatastrophe ins Haus, denn Zyklon „Pepito“ nähert sich der Hauptinsel Luzon und bringt neben staken Winden große Wassermassen mit sich, die sich in Form von Niederschlägen entladen werden.  Die Wassermassen könnten an den Hängen der Vulkane Lahare auslösen, indem sich Vulkanasche und Regenwasser zu Schlamm vermischen. Außerdem ist das Erdrutschrisiko hoch.

Nach dem Tropical Cyclone Bulletin Nr. 4, das heute um 17:00 Uhr von PAGASA veröffentlicht wurde, wird Taifun „Pepito“ zwischen dem 16. und 17. November die Ostküste von Südluzon treffen. Aufgrund seiner Intensität und hohen Niederschlagsmengen könnten vulkanische Sedimentströme (Lahare), Schlammlawinen und Sturzfluten in Flüssen und Schluchten rund um die Vulkane Mayon, Pinatubo und Taal auftreten. DOST-PHIVOLCS fordert betroffene Gemeinden in Lahar-Risikozonen zu erhöhter Wachsamkeit und Vorsichtsmaßnahmen auf.

Anhaltender intensiver Regen kann Lahare in den Hauptkanälen des Vulkans Mayon auslösen, die loses Material aus den pyroklastischen Ablagerungen von 2018 sowie ältere Eruptionsablagerungen mobilisieren könnten. Besonders betroffen sind die Einzugsgebiete der Kanäle Miisi, Mabinit, Buyuan und Basud. Gemeinden entlang der Kanäle Miisi, Binaan, Anoling, Quirangay, Maninila, Masarawag, Muladbucad, Nasisi, Mabinit, Matanag, Basud und Bulawan in der Provinz Albay sind durch Überschwemmungen und Schlammströme gefährdet.

Starke Regenfälle könnten zu Laharen entlang der Flüsse führen, die den westlichen Vulkan Pinatubo entwässern. Besonders gefährdet sind die Flusssysteme Sto. Tomas-Marella und Bucao, die schlammige Strömungen und Überschwemmungen in den Gemeinden San Marcelino, San Narciso, San Felipe und Botolan (Provinz Zambales) verursachen könnten. Auch die Flüsse O’Donnell und Pasig-Potrero könnten Schlammströme auslösen, die Gemeinden in Tarlac und Pampanga bedrohen.

Längerer intensiver Regen kann an den westlichen und nördlichen Hängen des Vulkans Taal zu Schlammabfluss und Schuttströmen führen. Besonders gefährdet sind die Gemeinden Agoncillo, Laurel und Talisay in der Provinz Batangas. Bereits gesättigte alte vulkanische Ablagerungen könnten in Flüssen, Straßen und Hängen mobilisiert werden.

DOST-PHIVOLCS ruft lokale Behörden und Gemeinden in den Risikogebieten auf, die Wetterbedingungen zu überwachen und präventive Maßnahmen zum Schutz vor „Pepito“ zu ergreifen.

Darüber hinaus ist auf der Insel Negros der Vulkan Kanlaon weiterhin aktiv und fördert Aschewolken, die bis auf eine Höhe von 3000 m aufsteigen und mit dem Wind in Richtung Westen driften. Sollte es auch hier zu starken Niederschlägen kommen, wäre das Laharrisiko besonders hoch. (Quelle PHILVOLCS)

Kanlaon: Ascheeruptionen und erhöhte Seismizität

Anhaltende Ascheeruptionen bei erhöhter Seismizität und Gasausstoß – Erste Analysen von Lavaproben

Der philippinische Vulkan Kanlaon emittiert weiterhin Vulkanasche und Dampfwolken sowie eine große Menge vulkanischer Gase, in denen gestern 4700 Tonnen Schwefeldioxid nachgewiesen worden waren. Laut dem VAAC Tokio erreichen die Eruptionswolken eine Höhe von 3400 m über dem Meeresspiegel und werden vom Wind in Richtung Südwesten geweht. Da der Vulkan etwas über 2400 m hoch ist, erreichen die Aschewolken eine Höhe von knapp 1000 m über dem Krater, was eine Steigerung gegenüber den Vortagen darstellt. Die Tätigkeit wird von einer erhöhten Seismizität begleitet: Gestern wurden 28 vulkanotektonische Erdbeben registriert.

Die eruptive Tätigkeit begann am 19. Oktober 2024. Seitdem dampft der Krater ständig und es kommt zu den beschriebenen Ascheemissionen. Die visuellen Monitore des Kanlaon Volcano Network registrierten bisher achtundzwanzig solcher Ascheemissionen, die zwischen 4 und 78 Minuten dauerten. Die Emissionen verliefen überwiegend „still“, ohne seismische oder Infraschall-Signale. Die jüngste Episode ereignete sich heute Morgen zwischen 05:46 und 07:02 Uhr. In mehreren Ortschaften, darunter Sitio Bais  und Brgy Sag-ang kam es zu Ascheniederschlägen.

Mikroskopische Analysen der Ascheproben vom 19. Oktober sowie vom 2. und 5. November 2024 zeigen, dass die Asche überwiegend aus fragmentiertem altem Lavagestein besteht, das bereits im Schlotbereich abgelagert wurde und nicht aus Material neuen Magmas.

PHILVOLCS warnt vor Vulkangefahren

Die Alarmstufe für Kanlaon liegt derzeit bei „Gelb“. Die gegenwärtige Aktivität am Gipfel könnte jedoch in Explosionen übergehen und eine Erhöhung der Alarmstufe erfordern. Die Öffentlichkeit wird daher aufgefordert, wachsam zu bleiben und die permanente Gefahrenzone im Umkreis von vier Kilometern um den Krater nicht zu betreten, um Risiken durch pyroklastische Ströme, ballistische Fragmente, Steinschläge und andere vulkanische Gefahren zu vermeiden. Bei möglichem Ascheregen sollten Menschen in betroffenen Gebieten Nase und Mund mit einem feuchten, sauberen Tuch oder einer Staubmaske schützen. Bewohner entlang von Flüssen an den Süd- und Westhängen sollten ebenfalls vorsichtig sein, insbesondere bei vorhergesagten starken Regenfällen, da Lahare oder Schlammströme auftreten könnten.

Kanlaon: Eruptionen gehen weiter

Kanlaon eruptiert Vulkanasche – und löste seit gestern 5 VONA-Warnungen aus

Der Vulkan Kanlaon liegt auf der philippinischen Insel Negros und ist so aktiv geworden, dass er seit gestern 5 VONA-Warnungen über Vulkanasche auslöste. Während bei den neuesten Meldungen die Höhe der Aschewolke nicht ermittelt werden konnte, weil Wolken die Sicht der Satelliten beeinträchtigten, wiesen frühere VONA-Meldungen Vulkanasche in 3000 m Höhe nach. Die Aschewolken drifteten mit dem Wind in Richtung Südwesten.

Laut dem Update von PHILVOLCS stieg eine Asche enthaltende, voluminöse Eruptionswolke gut 800 m über Kraterhöhe auf. Da der Kanlaon gut 2400 m hoch ist, erreichte die Asche eine Höhe von 3200 m über dem Meeresspiegel und stieg demnach zuletzt höher auf, als die ersten VONA-Meldungen nahelegten.

Vulkanasche hat übrigens nichts mit der Asche als Verbrennungsprodukt zu tun und wird in vielen Katastrophenfilmen zu Vulkanausbrüchen, in denen man Flocken zu Boden rieseln sieht, falsch dargestellt. Bei Vulkanasche handelt es sich im Prinzip um Sand aus zerkleinertem Vulkangestein, also um Sand aus Lava.

Die Vulkanologen stellten auch gestern eine erhöhte Seismizität fest: Das Netzwerk erfasste 31 schwache vulkanotektonische Erdbeben, die sich auf eine Region nordwestlich des Kraters konzentrierten. Der Schwefeldioxidausstoß war mit fast 7000 Tonnen am Tag deutlich erhöht. Das Vulkangebäude gilt als aufgebläht, da in den letzten Wochen Magma aufgestiegen war und sich in einem flach liegenden Speichersystem ansammelte.

Der Alarmstatus am Kanlaon steht weiterhin auf „2“. Es gilt eine Sperrzone mit 4 Kilometer-Radius um den Krater. Obwohl der Vulkan schon Ascheeruptionen erzeugt, warnt man weiterhin vor phreatischen Eruptionen. Nun, im Augenblick würde es dann eher zu phreatomagmatischen Eruptionen kommen, wenn sich Wasser in das Eruptionsgeschehen einmischt.

Kanlaon mit Ascheeruption am 31.10.24

Kanlaon erzeugt kleine Ascheeruption – seismische Krise ging voran

Der philippinische Vulkan Kanlaon stand in deb letzten Tagen häufiger in den Schlagzeilen, weil er sich auf eine Eruption vorbereiten zu schien und zahlreiche Erdbeben und einen hohen Gasausstoß verursachte. Am 30. Oktober wurden Schwefeldioxid-Emissionen von mehr als 7000 Tonnen am Tag registriert. Gestern setzte dann eine seismische Krise ein, während der 83 Erschütterungen registriert wurden. Das VAAC Tokio meldete dann um 23:52 UTC eine Aschewolke, die bis auf eine Höhe von 3350 aufstieg und in Richtung Nordwesten driftete. Da der Kanlaon eine Gipfelhöhe von 2435 m hat, stieg die Asche gut 900 m über Kraterhöhe auf.

Es gibt ein Video von PHILVOLCS, auf dem man Ascheemissionen am Kanlaon aufsteigen sieht. Ein genauerer Bericht zu den Ereignissen liegt aber noch nicht vor. Was vorliegt ist eine genaue Beschreibung der Seismizität, die vor der Eruption einsetzte. Demnach handelte es sich bei den Beben um vulkanotektonische Erschütterungen. Die Magnituden dieser VT-Beben lagen zwischen ML0,9 und ML2,9 und trat in Tiefen von 2 bis 8 Kilometern unter den westlichen Flanken des Vulkans auf. Vulkanotektonische Erdbeben entstehen durch Felsbrüche und weisen auf fortschreitende Risse hin, die darauf hindeuten, dass aufsteigendes Magma sich einen Weg zur Oberfläche bahnt.

Auch die Schwefelgas-Emissionen wurden genauer unter die Lupe genommen und es wurde darauf hingewiesen, dass Kanlaon in diesem Jahr bis zum Ausbruch am 3. Juni 2024 durchschnittlich 1.273 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag ausgestoßen hatte. Seitdem sind die Emissionen mit einem aktuellen Durchschnitt von 4.234 Tonnen pro Tag besonders hoch.

PHILVOLCS wies die Anwohner des Vulkans darauf hin, dass für den Kanlaon Vulkan Alarmstufe 2 gilt, was auf zunehmende Unruhe hinweist. Aufgrund der seismischen Aktivität könnte die Alarmstufe jedoch steigen. Menschen sollten wachsam sein, die permanente Gefahrenzone von 4 Kilometern meiden und im Falle von Ascheregen Nase und Mund mit einem feuchten Tuch oder einer Staubmaske schützen.